[0001] Die Erfindung betrifft ein Waschmittel, das insbesondere zur Verwendung in gewerblichen
Wäschereien bestimmt ist. Diese Wäschereien verwenden üblicherweise enthärtetes Wasser,
weshalb der Gehalt der Waschmittel an Kalkhärte bindenden Buildersalzen gegenüber
einem Haushaltswaschmittel vergleichsweise niedrig ist, während der Gehalt an stark
alkalischen Buildersalzen, insbesondere Metasilikaten, üblicherweise sehr viel höher
liegt. Aufgrund der hohen Alkalität erfordern pulverförmige Mittel bei ihrer Handhabung
sowie wegen der Tendenz, bei Feuchtigkeitseinwirkung zu verklumpen, besondere Vorsichtsmaßnahmen.
Es ist zwar bekannt, daß man derartige Mittel auch als flüssige Konzentrate, sogenannte
Stammlaugen, bevorraten und dosieren kann, jedoch eignen sich die dafür benötigten
technischen Anlagen wegen ihres erhöhten Aufwandes und Platzbedarfes nicht für jeden
Standort.
[0002] Es bestand daher die Aufgabe, ein derartiges Mittel in einer bequem handhabbaren,
leicht und verlustfrei zu dosierenden Form anzubieten. Als geeignete Form bietet sich
die Tabletten-, Stück- oder Blockform an. Für diese Anbietungsform ist zusätzlich
zu fordern, daß die Mittel schnell und vollständig in der Einspülvorrichtung der
Waschmaschinen gelöst werden, um kurze Arbeitstakte zu ermöglichen. Andererseits
müssen derartige Stücke, anders als bei Pulverpreßlingen, gegen mechanische Beanspruchung
hinreichend stabil und so kompakt sein, daß eine schichtweise, gleichmäßige Auflösung
ohne Zerfall des Formkörpers ermöglicht wird. Zerfallende Pulverpreßlinge verursachen
häufig harte Anbackungen in den Einspülkästen.
[0003] Gegenstand der Erfindung, mit denen diese Aufgaben gelöst werden, ist ein Waschmittel
in Form von schmelzbaren Formkörper, enthaltend (als wasserfreie Substanz gerechnet):
A) 35 bis 65 Gew.-% Natriummetasilikat,
B) 4 bis 25 Gew.-% mindestens eine polyanionische Buildersubstanz aus der Klasse
der Polyphosphate, Zeolithe, der Nitrilotriessigsäure, der (co-)polymeren Carbonsäuren
und der Polyphosphonsäuren, jeweils in Form der Natriumsalze,
C) 10 bis 30 Gew.-% eines nichtionischen Tensids,
D) 2 bis 15 Gew.-% einer wasserlöslichen, wachsartigen Verbindung aus der Klasse
der Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von mindestens 1100 und deren Alkylether.
[0004] Das Natriummetasilikat (Komponente A) der Zusammensetzung Na₂O:SiO₂ = 1:0,9 bis 1:1,1
kommt als wasserfreie Substanz zum Einsatz. Die bevorzugte Menge beträgt 40 bis 60
Gew.-% und insbesondere 45 bis 55 Gew.-%.
[0005] Die Komponente (B) besteht aus mindestens einem polyanionischen Buildersalz aus der
Klasse der Polyphosphate, der Nitrilotriessigsäure, des Zeoliths, der Polyphosphonsäuren
und der (co-)polymeren Carbonsäuren in Form der Natriumsalze. Ihr Anteil beträgt
insgesamt 4 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% und insbesondere 7 bis 15
Gew.-%.
[0006] Als Polyphosphat kommt in erster Linie Natriumtripolyphosphat (TPP) in Frage, das
in Anteilen von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 5 Gew.-% anwesend sein kann.
Selbstverständlich sind in Fällen, in denen phosphatfreie Mittel zwingend vorgeschrieben
sind, auch TPP-freie Mittel geeignet. In diesen Fällen besteht die Komponente (B)
zweckmäßigerweise aus Nitrilotriacetat (NTA) oder Zeolith oder NTA-Zeolith-Gemischen
oder aus Zeolith im Gemisch mit (co-)polymeren Carbonsäuren, die als sogenannte Co-Builder
und Threshold-Wirkstoffe agieren. Auch Polyphosphonate besitzen in Kombination mit
Zeolith diese Eigenschaften.
[0007] NTA als Phosphatsubstitut kann in Mengen von 0 bis 7, vorzugsweise 0 bis 6 und insbesondere
0 bis 5 Gew.-% eingesetzt werden. Diese Mengen beziehen sich auf wasserfreies Trinatriumsalz.
[0008] Bevorzugte Phosphatsubstitute sind feinkristalline, synthetische, wasserhaltige Zeolithen
vom Typ NaA, die ein Calciumbindevermögen im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß
den Angaben in DE 22 24 837) aufweisen. Ihre Teilchengröße liegt üblicherweise im
Bereich von 1 bis 10 µm. Der Gehalt an diesen Zeolithen beträgt 0 bis 15, vorzugsweise
0 bis 10 Gew.-%. Mittel ohne Phosphat bzw. ohne NTA enthalten zweckmäßigerweise 5
bis 10 Gew.-% Zeolith.
[0009] Der Zeolith wird vorzugsweise zusammen mit polyanionischen Co-Buildern verwendet.
Hierzu zählen Verbindungen aus der Klasse der Polyphosphonsäuren sowie der homo- bzw.
copolymeren Polycarbonsäuren, abgeleitet von Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure
und olefinischen ungesättigten, copolymerisierbaren Verbindungen.
[0010] Geeignete Phosphonsäuren bzw. phosphonsaure Salze 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat,
Ethylendiamin-tetramethylenphosphonat (EDTMP) und Diethylentriamin-pentamethylenphosphonat,
meist in Form ihrer Natriumsalze sowie ihre Gemische eingesetzt. Die Mengen betragen
üblicherweise bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf Natriumsalz. Im Falle des Diphosphonates bezieht sich diese Menge auf
das Tri natriumsalz, im Falle des Tetraphosphonats auf das Hexanatriumsalz.
[0011] Weitere brauchbare Co-Builder sind Homopolymere der Acrylsäure und der Methacrylsäure,
Copolymere der Acrylsäure mit Methacrylsäure und Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure
oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether beziehungsweise Vinylethylether,
ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat, Acrylamid, Methacrylamid
sowie mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren Säuren, in denen
eine der Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren Anteil im Interesse
einer ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr als 70 Molprozent, vorzugsweise weniger
als 60 Molprozent. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure beziehungsweise
Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise in EP 25 551-B 1
charakterisiert sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate, die 40 bis 90 Gewichtsprozent
Acrylsäure enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen 50 bis
85 Gewichtsprozent Acrylsäure und 50 bis 15 Gew.-% Maleinsäure vorliegen.
[0012] Die genannten (co-)polymeren Carbonsäuren können auch ohne Mitverwendung von Zeolithen
eingesetzt werden. In derartigen Fällen kann ihr Anteil bis zu 7 Gew.-%, vorzugsweise
bis 6 Gew.-% betragen, bezogen auf neutral reagierendes, d. h. in wäßriger Lösung
einen pH-Wert von 7 bis 8 aufweisendes Natriumsalz. In zeolithhaltigen Produkten
kann ihr Anteil reduziert werden, beispielsweise auf Anteile bis 6 %, vorzugsweise
0,5 bis 5 Gew.-% und insbesondere 1 bis 4 Gew.-%.
[0013] Als nichtionische Tenside (Komponente C) sind Anlagerungsprodukte von 2 bis 20,
vorzugsweise 3 bis 15 Mol Ethylenoxid (EO) an 1 Mol einer Verbindung mit im wesentlichen
10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe der Alkohole verwendbar. Geeignete nichtionische
Tenside leiten sich von primären Alkoholen, wie z.B. an Kokos- oder Talgfettalkohole,
Oleylalkohol, Oxoalkohole, oder an sekundären Alkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen ab. Bevorzugt werden Kombinationen von wasserlöslichen nichtionischen
Tensiden (Komponente C1) und wasserunlöslichen bzw. in Wasser dispergierbaren nichtionischen
Tensiden (Komponente C2) eingesetzt. Zur Komponente C1 zählen solche mit 6 bis 15
EO und einem HLB-Wert von mehr als 11, zur Komponente C2 solche mit 2 bis 6 EO und
einem HLB-Wert von 11 oder weniger. Das Verhältnis von C1 zu C2 kann 2:1 bis 1:4 betragen,
vorzugsweise 1:1 bis 1:3.
[0014] Die nichtionischen Tenside können auch Propylenglykolether-Gruppen (PO) aufweisen.
Diese können endständig angeordnet oder statistisch mit den EO-Gruppen verteilt sein.
Bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind solche vom Typ R-(PO)
x-(EO)
y, worin R für den hydrophoben Rest steht, x Zahlen von 0,5 bis 3 und y Zahlen von
3 bis 20 bedeuten.
[0015] Als nichtionische Tenside kommen gegebenenfalls auch Ethoxylate von Alkylphenolen,
1,2-Diolen, Fettsäuren und Fettsäureamiden sowie Blockpolymere aus Polypropylenglykol
und Polyethylenglykol bzw. alkoxylierten Alkylendiaminen (Typ Pluronics und Tetronics)
in Betracht. Weiterhin lassen sich die vorbeschriebenen nichtionischen Tenside vom
EO-Typ teilweise durch Alkylpolyglycoside ersetzen. Geeignete Alkylpolyglycoside
weisen beispielsweise einen C₈₋₁₆-Alkylrest und einen oligomeren Glycosidrest mit
1,5 bis 6 Glucosegruppen auf. Tenside vom Alkylglycosid-Typ sind vorzugsweise mit
nichtionischen Ethoxylat-Tensiden kombiniert, beispielsweise im Verhältnis 5:1 bis
1:5.
[0016] Der Gehalt der Mittel an nichtionischen Tensiden bzw. nichtionischen Tensidgemischen
beträgt 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% und insbesondere 18 bis 22
Gew.-%.
[0017] Die Mittel können gegebenenfalls auch anionische Tenside enthalten, die als Komponente
E bezeichnet werden. Geeignet sind Seifen und Tenside vom Sulfonat- bzw. Sulfat-Typ.
Anteile bis zu 5 Gew.-%, in einzelnen Fällen bis 10 Gew.-% an anionischen Tensiden
erhöhen die Waschleistung, führen jedoch meist zu einer unerwünschten Schaumaktivität.
Diese Schaumaktivität kann durch Zusatz geeigneter Schauminhibitoren reduziert werden.
Geeignet sind Organopolysilixane, insbesondere Polydimethylsiloxane sowie deren Gemische
mit Kieselsäure bzw. silanierter Kieselsäure, Kohlenwasserstofföle und -wachse, mikrokristalline
Wachse und von C₂₋₆Alkylendiaminen abgeleitete Bis-acyl-alkylendiamine mit langkettigen,
14 bis 22 C-Atome aufweisenden Acylresten (Fettsäure-resten). Vorteilhaft werden
auch Gemische derartiger Schauminhibitoren verwendet. Der Gehalt der Mittel an derartigen
Schauminhibitoren hängt von der Menge und der Schaumaktivität der synthetischen
anionischen Tenside ab und beträgt bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf anionisches Tensid.
[0018] Geeignete Seifen leiten sich von natürlichen oder synthetischen, gesättigten oder
einfach ungesättigten Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen ab. Geeignet sind insbesondere
aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren abgeleitete
Seifengemische. Bevorzugt sind solche, die zu 50 bis 100 % aus gesättigten C₁₂₋₁₈-Fettsäureseifen
und zu 0 bis 50 % aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Ihr Anteil kann bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise bis 4 Gew.-% betragen, bezogen auf Natriumseifen.
[0019] Brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind lineare Alkylbenzolsulfonate (C₉₋₁₃-Alkyl)
und Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxylalkansulfonaten sowie
Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C₁₂₋₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende
alkalische Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält. Geeignet sind auch Alkansulfonate,
die aus C₁₂₋₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfooxydation und anschließende
Hydrolyse bzw. Neutralisation erhältlich sind, sowie alphasulfonierte hydrierte Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren und deren Methyl- oder Ethylester sowie deren Gemische.
Unter den Sulfonatgruppen enthaltenden Tenside sind bevorzugt die Alkylbenzolsulfonate,
Alpha-Sulfofettsäureestersalze und die Alpha-Sulfofettsäureester-disalze. Sie liegen
in Form ihrer Natriumsalze vor. Ihr Anteil kann bis 5 Gew.-%, in einzelnen Fällen
bis 8 Gew.-% betragen. Vorzugsweise beträgt er maximal 2 Gew.-%.
[0020] Als Bindemittel (Komponente D) enthalten die Mittel 2 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 2
bis 10 Gew.-% und insbesondere 3 bis 8 Gew.-% an wasserlöslichen, wachsartigen Verbindungen
aus der Klasse der Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht von mindestens 1100
sowie deren Alkylether. Vorzugsweise beträgt das Molekulargewicht des Polyglykolethers
1300 bis 40 000 und, sofern er keine Alkylgruppen aufweist, insbesondere 1500 bis
20000. In den alkylsubstituierten Polyglykolethern kann die Alkylkette 6 bis 24 C-Atome,
vorzugsweise 10 bis 18 C-Atome aufweisen. Als besonders gut geeignet haben sich von
C₁₄₋₁₈-Alkoholen bzw. Alkoholgemischen (z. B. Talgalkohol) abgeleitete Alkylpolyglykolether
erwiesen, die 25 bis 100, vorzugsweise 30 bis 50 Ethylenglykolethergruppen aufweisen.
Unsubstituierte und alkylsubstituierte Polyether können auch im Gemisch vorliegen.
[0021] Als weitere Komponente F können die Mittel auch Aktivsauerstoff enthaltende Verbindungen
enthalten, wie Natriumperborat als Tetrahydrat oder Monohydrat oder Natriumpercarbonat.
Diese können in Anteilen bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% anwesend
sein. Bevorzugter Sauerstoffträger ist Natriumperborat-Monohydrat, dessen Anteil
bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% betragen kann. Überraschend hat sich gezeigt,
daß derartige, in hochalkalischen Gemischen normalerweise instabilen Perverbindungen
nach dem Inkorporieren in die erfindungsgemäßen Mittel außerordentlich lagerbeständig
sind und beispielsweise nach 6monatiger Lagerung bei 25 °C noch keinen meßbaren Sauerstoffverlust
erleiden.
[0022] Als weitere Bestandteile können die Mittel noch übliche Waschmittelzusätze enthalten,
wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, desinfizierend wirkende Stoffe sowie
Farb- und Duftstoffe. Als Vergrauungsinhibitoren kommen Carboxymethylcellulose (Na-Salz),
Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose sowie Mischether, wie Methylhydroxyethylcellulose
sowie Gemische der genannten Celluloseether in Betracht. Der Anteil der Vergrauungsinhibitoren
beträgt im allgemeinen bis zu 3 Gew.-%, meist 0,5 bis 2 Gew.-%. Der Anteil der übrigen
Zusätze liegt im allgemeinen unter 1 Gew.-%, meist unter 0,5 Gew.-%.
[0023] Die Herstellung der Formstücke bzw. Blöcke kann in der Weise erfolgen, daß man in
beheizbaren Knetmaschinen oder Piliervorrichtungen die Tenside und die Polyether
(Komponenten C und D) aufschmilzt oder in bereits geschmolzenem Zustand vorlegt, worauf
man die übrigen Komponenten in feinpulvriger oder auch granulierter Form zufügt und
das plastische Gemisch homogenisiert. Die Korngröße der festen Zusätze ist an sich
nicht kritisch, weshalb es auch nicht erforderlich ist, diese Zusätze zuvor auf Staubfeinheit
zu vermahlen. Im Interesse einer leichten Homogenisierbarkeit und einer Reduzierung
des Bedarfes an Plastifiziermittel hat es sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, wenn
die Feststoffe keine nennenswerten Anteile mit einer Korngröße oberhalb 1,6 mm, insbesondere
keine Anteile oberhalb 1,2 mm aufweisen. Mittlere Korngrößen von 0,05 bis 0,8 mm sind
daher gut geeignet.
[0024] Die Temperatur der Schmelze kann, je nach Schmelzbereich der Komponenten C und D,
40° bis 100°C betragen. Im Interesse einer Herabsetzung der Viskosität der Gemische
sind jedoch Mindesttemperaturen von 60°C, vorteilhaft solche von 75° bis 90°C bevorzugt.
Die Viskosität in diesem Bereich sollte 50 000 mPa.s nicht oder zumindest nicht wesentlich
übersteigen. Sofern Aktivsauerstoff enthaltende Verbindungen eingearbeitet werden,
soll die Temperatur vorzugsweise 80 °C nicht überschreiten und das Gemisch anschließend
möglichst schnell abgekühlt und zum Erstarren gebracht werden, um einen unnötigen
Sauerstoffverlust zu vermeiden.
[0025] Die homogenisierte Schmelze kann unter Abkühlung zu Strängen verpreßt werden, die
anschließend, wie in der Seifenverarbeitung üblich, zerschnitten und unter Druck weiter
verformt werden können. Mit Vorteil lassen sie sich aber auch in Formen gießen, aus
denen sie sich nach dem Abkühlen auf Temperaturen unterhalb 40°C leicht ausstoßen
lassen. Dieser einfachen Arbeitsweise kommt es zugute, daß die Formkörper in vielen
Fällen schon bei dieser Temperatur ausreichend formstabil sind.
[0026] Die Gestalt der Formkörper kann beliebig sein, z. B. zylindrisch, quaderförmig oder
auch von rundlicher bzw. ovaler Form. Durch Erstarrenlassen geformte Stücke weisen
zwecks erleichterter Entnahme aus der Gießform vorteilhaft die Form eines Kegelstumpfes,
Pyramidenstumpfes oder eines Quaders mit verkleinerter Basisfläche bis hin zu halbkugeligen
Formen auf. Bei einer rezepturabhängigen Dichte von 1,3 bis 1,7 g/cm³ läßt sich auf
diese Weise die für einen Waschprozeß benötigte Menge bzw. Größe des Formkörpers
in einfacher Weise einstellen. Das Stückgewicht liegt bei einem Waschprozeß in einer
kommerziellen Waschmaschine in der Größenordnung von 300 g. Man kann jedoch auch größere
Stücke in den Einspülvorrichtungen deponieren und die zu lösende Menge bzw. die gewünschte
Laugenkonzentration durch Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit regulieren. Da
der vordosierte Formkörper nicht dazu neigt, sich unter Krustenbildung in der Einspülvorrichtung
festzusetzen, lassen sich mehrere Waschvorgänge mit einer einmaligen Dosierung bewerkstelligen
und die Bedienung der Anlage rationalisieren.
[0027] Auch die Art des Einspülens kann in verschiedener Weise durchgeführt und den Eigenschaften
der Formkörper bzw. der vorhandenen Waschtechnik angepaßt werden. Bei Formkörpern
mit niedriger Lösungsgeschwindigkeit leitet man den gesamten Wasserzulauf durch
die Einspülkammer und führt anschließend die Waschlauge im Kreislauf durch die Kammer,
bis die gewünschte Konzentration erreicht ist. Diese Konzentration kann mit Hilfe
der elektrischen Leitfähigkeit der Waschlauge ermittelt und programmiert werden.
In ähnlicher Weise kann man verfahren, wenn man große, für mehrere Waschvorgänge bestimmte
Formkörper einsetzt. Für Formkörper mit hoher Lösegeschwindigkeit kann ein Teilstrom
vom Wasserzulauf abgezweigt und durch die Einspülkammer geführt werden. Die Lösegeschwindigkeit
kann dann zusätzlich über die Temperatur des zugeführten Wassers beeinflußt werden.
Für einen Waschgang portionierte Formkörper oder auch vorhandene Produktreste können
in kürzester Zeit durch Zuführung von Heißwasser aus einer Mischbatterie mit Dampfzufuhr
aufgeschmolzen und eingespült werden. Eine Leitfähigkeitskontrolle der Waschlaugenkonzentration
entfällt dabei.
[0028] Ein von der Lösekammer abweichendes Konzept, das eine Reihe von Vorteilen bietet,
ist eine Vorrichtung, die auf die Einspülkammer aufgesetzt oder darin integriert
wird und den Waschmittelblock unter Bildung eines rieselfähigen Pulvers mechanisch
zerkleinert. Der Zerreiber wird z. B. elektrisch angetrieben und trägt den Block
schichtweise, z. B. mittels einer rotierenden oder vibrierenden Reibe ab. Die mechanische
Dosierkammer hat in diesem Fall vorteilhaft ein Fassungsvermögen von mehreren vertikal
gestapelten Formkörpern, die nacheinander den Zerkleinerungsbereich durchlaufen.Die
Waschmitteldosierung kann über Leitfähigkeitskontrolle in der Waschflotte oder einfacher
über die Ein schaltdauer des Zerreibers gesteuert werden. Zugleich mit dem Starten
des Mahlgeräts spült ein Wasserstrahl das Pulver aus der Einspülkammer in die Waschmaschine.
Beispiele
[0029] Die in den Tabellen angegebenen schmelzbaren Rezepturbestandteile C und D wurden
in einem beheizbaren Kneter zusammengeführt und bei Temperaturen zwischen 80 und
100 °C aufgeschmolzen. Anschließend wurden die festen Bestandteile, die eine Korngröße
von 0,05 bis 0,5 mm aufwiesen, zugefügt und die Schmelze homogenisiert. Im Falle eines
Zusatzes von Natriumperborat wurde die Schmelze zuvor auf 80 °C abgekühlt. Nach vollständiger
Homogenisierung wurde die geschmolzene Masse in zylindrische Formen gegossen und
rasch auf Raumtemperatur abgekühlt. Analytische Nachprüfungen ergaben, daß während
des Abkühlens in der Gußform kein Entmischen bzw. Absetzen einzelner Kornfraktionen
stattgefunden hatte.
[0030] In der Tabelle bedeuten:
STP = |
Na-Tripolyphosphat, wasserfrei |
NTA = |
Nitrilotriacetat, Trinatriumsalz |
Polycarboxylat = |
Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer (MG 70 000), Natriumsalz |
Phosphonat = |
Ethylendiamin-tetra-(methylenphosphonat) Hexanatriumsalz |
TA + 5 EO = |
Talgalkohol 5fach ethoxyliert |
TA + 14 EO = |
Talgalkohol 14fach ethoxyliert |
OA 13/15 + 3 EO = |
Oxoalkohol C₁₃₋₁₅, 3fach ethoxyliert |
OA 14/15 + 7 EO = |
Oxoalkohol C₁₄₋₁₅, 7fach ethoxyliert |
TA + 33 EO = |
Talgalkohol, 33fach ethoxyliert (MG des Poly-EO-Restes = 1450) |
PE 4 000 = |
Polyethylenglycol, MG = 4 000 |
LAS = |
lineares Dodecylbenzolsulfonat (Na-Salz) |
Seife = |
Talg/Cocoseife (Na-Salz) |
Celluloseether = |
Carboxymethylcellulose-Methylhydroxyethylcellulose Gemisch |
Entschäumer = |
Polydimethylsiloxan-SiO₂-Gemisch |
Bestandteile |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
A |
Na-Metasilikat |
50,0 |
40,0 |
58,0 |
43,3 |
58,8 |
40,0 |
40,0 |
B |
STP |
8,0 |
8,0 |
- |
10,0 |
7,0 |
- |
- |
NTA |
4,0 |
3,0 |
10,0 |
3,0 |
6,0 |
- |
5,0 |
Zeolith NaA |
- |
- |
- |
- |
- |
15,0 |
10,0 |
Polycarboxylat |
4,0 |
4,0 |
- |
1,5 |
- |
5,0 |
5,0 |
Phosphonat |
1,0 |
1,0 |
0,8 |
0,5 |
1,0 |
2,0 |
1,0 |
C |
TA + 5 EO |
11,0 |
15,0 |
7,5 |
- |
- |
6,0 |
6,0 |
TA + 14 WO |
11,0 |
15,0 |
7,5 |
- |
- |
5,0 |
6,0 |
OA 13/15 + 3 EO |
- |
- |
- |
11,0 |
5,0 |
- |
- |
OA 13/15 + 7 EO |
- |
- |
- |
- |
5,0 |
- |
- |
OA 14/15 + 7 EO |
- |
- |
- |
11,0 |
- |
- |
- |
D |
TA + 33 EO |
8,0 |
11,0 |
4,0 |
12,0 |
3,8 |
5,0 |
10,0 |
PE 4 000 |
- |
- |
- |
- |
- |
5,0 |
- |
E |
LAS |
0,8 |
- |
2,0 |
0,5 |
1,0 |
- |
- |
Seife |
- |
1,0 |
8,0 |
5,0 |
9,0 |
- |
1,0 |
F |
NaBO₃-H₂O |
- |
- |
- |
- |
- |
15,0 |
10,0 |
|
Celluloseether |
2,0 |
1,8 |
1,8 |
2,0 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
|
opt. Aufheller |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
|
Entschäumer |
- |
- |
0,2 |
- |
0,2 |
- |
- |
1. Waschmittel in Form schmelzbarer Formkörper enthaltend (als wasserfreie Substanz
gerechnet):
A) 35 bis 65 Gew.-% Natriummetasilikat,
B) 4 bis 25 Gew.-% mindestens eine polyanionische Buildersubstanz aus der Klasse
der Polyphosphate, Zeolithe, der Nitrilotriessigsäure, der (co-)polymeren Carbonsäuren
und der Polyphosphonsäuren, jeweils in Form der Natriumsalze,
C) 10 bis 30 Gew.-% eines nichtionischen Tensids,
D) 2 bis 15 Gew.-% einer wasserlöslichen, wachsartigen Verbindung aus der Klasse
der Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von mindestens 1100 und deren Alkylether.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend 40 bis 60 Gew.-% der Komponente (A) und 5
bis 20 Gew.-% der Komponente (B).
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, worin der Gehalt an Natriumtripolyphosphat bis
10 Gew.-% vorzugsweise bis 5 Gew.-% beträgt.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin der Gehalt an Zeolith
bis 15 Gew.-% und bei Abwesenheit von Phosphat und/oder Nitrilotriacetat 5 bis 10
Gew.-% beträgt.
5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin der Gehalt an (co-)polymeren
Carbonsäuren, bezogen auf Natriumsalz bis zu 7 Gew.-%, vorzugsweise bis 6 Gew.-%
und bei Anwesenheit von Zeolith 0,5 bis 5 Gew.-% beträgt.
6. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, worin der Gehalt an nichtionischen
Tensiden 15 bis 23 Gew.-%, vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-% beträgt.
7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, worin die Komponente (D)
aus Polyethylenglykolen mit einem Molekulargewicht von 1300 bis 40000 und/oder ihren
Alkylethern mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe besteht, wobei deren Gehalt
im Mittel 2 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-% beträgt.
8. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, enthaltend eine Komponente
F, die aus einer Aktivsauerstoff enthaltenden Verbindung, vorzugsweise aus Natriumperborat-monohydrat
in Anteilen bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise bis 20 Gew.-% beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß man die pulverförmigen bis körnigen Bestandteile des
Mittels in einer geschmolzenen Mischung der Komponenten (C) und (D) verteilt und die
Mischung unter Formgebung erstarren läßt.
10.Verfahren zum Dosieren der Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche, daß man
die in der in einer separaten Vorratskammer untergebrachten Formkörper in einer mittels
einer programmgesteuerten, mechanisch angetriebenen Vorrichtung in einer für den jeweiligen
Waschprozeß benötigten Menge zerkleinert und den zerkleinerten Anteil in die Waschlauge
einbringt.