[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie auf eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Um hohe Rangierleistungen zu erreichen, ist es notwendig, die Weichenwirkzonen der
im Laufweg zu den Richtungsgleisen liegenden Verteilweichen möglichst kurz auszubilden,
weil der zeitliche Abstand zwischen den nacheinander laufenden Fahrzeugen um so größer
gewählt werden muß, je länger die einzelnen Weichen belegt sind. Die minimale Weichenwirkzonenlänge
wird bestimmt außer von der Mechanik der Weiche von der maximalen Umstellzeit des
Weichenantriebes und der maximal möglichen Vorrückgewschwindigkeit der Fahrzeuge
an der Weiche. Die Wirkzonenlänge einer Weiche liegt allgemein bei 14 Metern. Zum
Überwachen der Wirkzonen werden Gleisstromkreise oder Achszähler verwendet. Passiert
ein überlanges Fahrzeug mit einem Achsabstand, der größer ist als die Wirkzonenlänge,
eine Verteilweiche, so wird die Wirkzone durch die der Weiche zugeordnete Freimeldeeinrichtung
unter dem überlangen Fahrzeug vorübergehend freigemeldet, ohne daß sie tatsächlich
frei ist. Die Weiche könnte dann von der Automatik her für ein folgendes Fahrzeug
gestellt werden und unter dem überlangen Fahrzeug umlaufen. Dies würde zu schwerwiegenden
Störungen im Ablaufbetrieb führen.
[0003] Um dies zu vermeiden, müssen bei älteren Ablaufanlagen in der Regel einschränkende
betriebliche Vorsichtsmaßnahmen wie z.B. Verminderung der Abdrückgeschwindigkeit oder
Ausschalten der Ablaufautomatik beim Ablaufen überlanger Fahrzeuge in Kauf genommen
werden. In modernen Ablaufanlagen werden den einzelnen Verteilweichen zum Überwachen
der zugehörigen Weichenwirkzonen neben herkömmlichen Gleisfreimeldeeinrichtungen wie
Achszählern oder Gleisstromkreisen zusätzlich Induktionsschleifen zugeord net. Diese
Induktionsschleifen sind die frequenzbestimmenden Glieder zugeordneter Oszillatoren,
dessen Schwingverhalten sich beim Vorüberlaufen von Eisenbahnfahrzeugen an den Induktionsschleifen
in markanter Weise ändert. Die Ausgabe eines Freimeldesignales für eine Weichenwirkzone
wird davon abhängig gemacht, daß neben einem durch einen Gleisstromkreis oder einen
Achszähler herbeigeführten ersten Freimeldesignal für die Weichenwirkzone auch ein
entsprechendes Freimeldesignal vorliegt, das über die zugehörige Induktionsschleife
veranlaßt wurde. Überlange Fahrzeuge können dann zwar nach wie vor die Gleisfreimeldeeinrichtung
einer Weichenwirkzone in Richtung auf eine unzeitige Freimeldung beeinflussen; das
von dieser stammende Freimeldesignal bleibt jedoch ohne Wirkung, weil über die Induktionsschleife
erkannt wird, daß die Weichenwirkzone nach wie vor besetzt ist. Erst wenn sowohl die
Induktionsschleife als auch die der gleichen Weichenwirkzone zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung
unabhängig voneinander das Freisein des von ihnen überwachten Gleisabschnittes erkannt
haben, wird die Weichenwirkzone tatsächlich freigemeldet (Elsners Taschenbuch der
Eisenbahntechnik 1982, S. 316).
[0004] Anstelle von Induktionsschleifen zum Detektieren vorüberlaufender Eisenbahnfahrzeuge
können auch beliebige andere geeignete Indikatoren, beispielsweise Lichtschranken,
verwendet sein, über die eine Aussage darüber getroffen werden kann, ob ein Fahrzeug
oder eine Fahrzeuggruppe einen bestimmten Fahrort vollständig passiert hat oder nicht.
Ein solcher auf Lichtschrankenbasis arbeitender Indikator ist in der DE-OS 20 46 507
offenbart. Die Lichtschranke überwacht dort eine Weichenwirkzone im Bereich ihres
Einlaufendes und gibt nach der vollständigen Passage eines Fahrzeuges oder einer aus
mehreren Fahrzeugen bestehenden Fahrzeuggruppe bei ihrer Aufhellung ein erstes Fahrzeugende-Kennzeichen
ab, das zum Einstellen eines Speichers dient. Das erste Fahrzeugende-Kennzeichen besagt,
daß ein Fahrzeug oder eine Fahrzeuggruppe mit all ihren Achsen den Indikator passiert
hat und vollständig in den anschließenden Gleisabschnitt eingefahren ist. Sobald die
der Weichenwirkzone zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung beim späteren Freifahren
der Wirkzone ein diesbezüg liches Freimeldesignal auslöst, wird der Speicher ausgelesen.
War er zuvor eingestellt worden, so veranlaßt er nun die Ausgabe eines zweiten Fahrzeugende-Kennzeichens.
Dieses Fahrzeugende-Kennzeichen besagt, daß das zuvor die Wirkzone befahrende Fahrzeug
bzw. die Fahrzeuggruppe mit all ihren Achsen in den überwachten Abschnitt eingefahren
und auch wieder ausgefahren ist. Wird die Weiche von einem überlangen Fahrzeug passiert,
so wird die Weichenwirkzone über die zugehörige Gleisfreimeldeeinrichtung zwar vorübergehend
freigemeldet; da zu diesem Zeitpunkt aber die Schaltstrecke der Lichtschranke noch
unterbrochen ist, fehlt das von dieser im Speicher noch zu hinterlegende Fahrzeugende-Kennzeichen
und das zweite Fahrzeugende-Kennzeichen kann nicht gebildet werden. Erst wenn nach
anschließender erneuter Besetztmeldung des Gleisabschnittes und Aufhellung der Lichtschranke
die Weichenwirkzone erneut freigemeldet wird, wird der dann über die Lichtschranke
eingestellte Speicher ausgelesen und das zweite Fahrzeugende-Kennzeichen gebildet.
Erst danach ist die Weiche wieder stellbar.
[0005] Bei Verwendung zusätzlicher Indikatoren zum Feststellen der vollständigen Passage
von Fahrzeugen oder Fahrzeuggruppen an vorgegebenen Orten innerhalb der Wirkzonen
von Weichen wird zwar verhindert, daß die Weichen unter überlangen Fahrzeugen umlaufen
können; da aber sämtliche Weichen der Weichenverteilzone einer Rangierlage mit derartigen
zusätzlichen Indikatoren ausgerüstet werden müssen, ist der Aufwand für die gesicherte
Freimeldung der Weichenwirkzonen erheblich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 anzugeben, mit dem eine gesicherte Freimeldung von Gleisabschnitten möglich ist,
ohne daß aber für jeden dieser Abschnitte ein derartiger zusätzlicher Indikator erforderlich
ist. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1. Für die gesicherte Freimeldung der Gleisabschnitte einer Rangieranlage ist es
dabei lediglich erforderlich, dem ersten Gleisabschnitt einen derartigen Indikator
zuzuordnen.
[0007] Ein vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im Patentanspruch
2 angegeben. Die nach der Lehre des Hauptanspruches vorgenommene Verknüpfung von Freimeldesignalen
mit Fahrzeugende-Kennzeichen soll danach nur bei eingeschalteter Ablaufautomatik
stattfinden. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Gleisanlage außerhalb des automatischen
Ablaufbetriebes zu Rangierzwecken zu befahren und die dabei besetzten Gleisabschnitte
beim Räumen wieder automatisch freizumelden, ohne daß es einer Verknüpfung mit den
Fahrzeugende-Kennzeichen bedarf.
[0008] Die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 3 erfordert ein
Minimum an Aufwand für jeden Gleisabschnitt, nämlich nur mindestens einen Speicher
und eine Gleisfreimeldeeinrichtung.
[0009] Die Verwendung von Achszählern gemäß Anspruch 4 schafft die Voraussetzung für die
Zuordnung der ein- und auslaufenden Fahrzeugachsen zu den einzelnen Abteilungen.
Dies ist wichtig für längere Gleisabschnitte, die gleichzeitig von mehreren Abteilungen
befahren werden können.
[0010] Anspruch 5 benennt die Mittel, die erforderlich sind, um Fahrzeugende-Kennzeichen
beim Vorrücken mehrerer Abteilungen in einem langen Gleisabschnitt zu bilden und an
den jeweiligen Folgegleisabschnitt fortzuschalten.
[0011] Für die technische Realisierung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist nach de Lehre
des Anspruches 6 vorgesehen, jeder Weiche oder einer Gruppe von Weichen einen Mikrocomputer
zuzuordnen, welcher die Freimeldesignale der Gleisfreimeldeeinrichtung der zugehörigen
Weichenwirkzone und die Freimeldesignale der Gleisfreimeldeeinrichtungen der beiden
zu den folgenden Verteilweichen angrenzenden Zwischenabschnitte aufnimmt, mit dem
vom in Fahrrichtung jeweils zurückliegenden Gleisabschnitt hinterlegten Fahrzeugendekennzeichen
verknüpft und das dabei gebildete Fahrzeugende-Kennzeichen für den jeweils folgenden
Gleisabschnitt hinterlegt. Diese Vorgabe ermöglicht einen modularen Aufbau einer
Gleisanlage aus gleichartigen Steuerbausteinen, von denen jeder z.B. durch einen gesonderten
Einplatinen-Mikrocomputer dargestellt sein kann.
[0012] Diese Mikrocomputer sollen gemäß Anspruch 7 auch die Zähler zum Registrieren der
ein- und auslaufenden Fahrzeugachsen beinhalten; gesonderte Achszähler sind so entbehrlich.
[0013] Die Entscheidung darüber, für welchen der in Fahrrichtung auf eine Weichenwirkzone
folgenden beiden Zwischenabschnitte ein beim Räumen der Weichenwirkzone durch ein
Fahrzeug oder eine Fahrzeuggruppe gebildetes Fahrzeugende-Kennzeichen zu hinterlegen
ist, wird nach der Lehre des Anspruches 8 durch die Ist-Lage der betreffenden Weiche
bestimmt.
[0014] Nach der Lehre des Anspruchs 9 ist vorgesehen, daß die Auszählkontakte aus einem
Gleisabschnitt gleichzeitig die Einzählkontakte für den in Fahrrichtung jeweils folgenden
Gleisabschnitt bilden. Durch die gleichzeitige Verwendung der Zählkontakte als Ein-
und Auszählkontakte wird der Aufwand für das Frei- und Besetzmelden der Gleisabschnitte
gering gehalten.
[0015] Die Verwendung von Doppelkontakten zur fahrrichtungsabhängigen Bewertung von Befahrungsereignissen
gemäß Anspruch 10 ist die Voraussetzung für die automatische Freimeldung der einzelnen
Gleisabschnitte während Rangierbewegungen außerhalb des Automatikbetriebes.
[0016] Nach der Lehre des Anspruchs 11 soll die Zählkapazität der den einzelnen Gleisabschnitten
zugeordneten Achszähler an die maximal mögliche Anzahl von gleichzeitig innerhalb
eines Gleisabschnittes befindlichen Fahrzeugachsen angepaßt sein. Diese Vorführt
zu einer relativ preiswerten Gleisüberwachung gegenüber gleichwirkenden Gleisüberwachungen
wie sie aus der Streckentechnik bekannt sind.
[0017] Als Indikatoren zum Detektieren der vollständigen Passage eines Fahrzeuges oder einer
Fahrzeuggruppe eigenen sich nach den Merkmalen der Ansprüche 12 bis 15 vorzugsweise
Lichtschranken, Ultraschalldetektoren oder Induktionsschleifen, die jeweils so anzuordnen
sind, daß sie einen Bereich innerhalb des ersten Gleisabschnittes der Gleisanlage
überwachen oder die Freimeldeeinrichtung eines gesonderten Gleisabschnittes, der
länger ist als der Achsabstand des längsten Fahrzeugs.
[0018] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Figur 1 die ersten drei Verteilweichen einer Rangieranlage zusammen mit den für die
gesicherte Freimeldung der einzelnen Abschnitte erforderlichen Überwachungsschaltmitteln
und in
Figure 2 ein Diagramm für ein die Gleisanlage nach Figur 1 passierendes überlanges
Fahrzeug zusammen mit Meldekennzeichen von den einzelnen Gleisabschnitten zugeordneten
Gleisfreimeldeeinrichtungen und für die einzelnen Gleisabschnitte hinterlegte Fahrzeugende-Kennzeichen,
die in zugehörigen Steuerungen zu neuen Fahrzeugende-Kennzeichen verknüpft werden.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zum Überwachen eines Gleisabschnittes,
der gleichzeitig von mehreren Abteilungen befahren werden kann.
[0019] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung die drei ersten Verteilweichen VA, VB
und VC einer Eisenbahnrangieranlage. Jeder strichpunktiert umrandet dargestellte Weichenbereich
A, B oder C besteht aus einer die eigentliche Weiche überdeckenden Weichenwirkzone
und zwei angrenzenden Zwischenabschnitten. Weichenwirkzone und Zwischenabschnitte
werden durch zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtungen unabhängig voneinander überwacht.
Die Länge der Weichenwirkzonen ist so kurz wie möglich gewählt. Die Maximalgeschwindigkeit
der vorüberlaufenden Fahrzeuge und die Umstellzeit der Weichenantriebe bestimmen
das Mindestmaß der vom Einlaufende einer Weichenwirkzone bis zur Zungenspitze reichenden
Vorlauflänge, während die Weichenkonstruktion die anschließende Zungensperrlänge
bis zum Auslaufende der Weichenwirkzone bestimmt. Die Länge der Zwischenabschnitte
richtet sich nach der Geometrie der Rangieranlage; die Zwischenabschnitte können unter
bestimmten Voraussetzungen, auf die noch eingegangen wird, beliebig lang ausgeführt
sein. Zum Überwachen der Weichenwirkzonen und der Zwischenabschnitte dienen nicht
dargestellte Achszähler. Diese Ächszähler werden unmittelbar oder mittelbar über
sogenannte Richtungseinheiten von Schienenkontakten gesteuert, die in der Zeichnung
durch schwarze Kreise symbolisiert sind. Zum richtungsabhängigen Zählen vorüberlaufender
Fahrzeugachsen sind Doppelschienenkontakte verwendet, die so geschaltet sind, daß
sie gleichzeitig als Auszählkontakte für den jeweils zurückliegenden und als Einzählkontakte
für den jeweils vorausliegenden Abschnitt verwendet sind. Die Zähler zum Ausgeben
von Frei- und Besetztmeldungen für die zugehörigen Abschnitte können Bestandteil von
Mikrocomputer sein, welche den einzelnen Weichenbereichen zugeordnet sind. Die Zählkapazität
der einzelnen Zähler ist der maximal möglichen Anzahl von gleichzeitig innerhalb
eines Gleisabschnittes befindlichen Fahrzeugachsen angepaßt.
[0020] Der Weichenwirkzone WA der ersten Verteilweichen VA ist ferner neben der durch Achszähler
dargestellten Gleisfreimeldeeinrichtung ein Indikator zugeordnet, der dazu eingerichtet
ist, die vollständige Passage eines vorüberlaufenden Fahrzeuges oder einer aus mehreren
Fahrzeugen bestehende Fahrzeuggruppe zu detektieren. Dieser Indikator ist in der
Zeichnung als Lichtschranke dargestellt, die aus einem Sender SL und einem Empfänger
EL besteht. Die Lichtschranke ist so angeordnet, daß der Empfänger EL unbeleuchtet
bleibt, solange ein Fahrzeug die gestrichelt eingezeichnete Schaltstrecke der Lichtschranke
passiert. Für die nachfolgend anhand der Figur 2 erläuterten Zusammenhänge ist angenommen,
daß ein überlanges Fahrzeug FZ die in Figur 1 dargestellte Gleisanlage von X kommend
nach Y passieren soll.
[0021] Zum Zeitpunkt t1 belegt das Fahrzeug die Wirkzone der ersten Verteilweiche VA der
Rangieranlage. Dabei hat es mit seinem vorderen Radsatz die Einzählkontakte EA1 des
zugeordneten Achszählers betätigt und mit seinem Aufbau die Schaltstrecke der Lichtschranke
unterbrochen. Der Achszähler meldet die Weichenwirkzone besetzt; dies wird in der
Zeichnung kenntlich gemacht durch einen nach unten weisenden Pfeil neben einem Meldekennzeichen
GFWA (Gleisfreimeldung GF der Wirkzone W des Weichenbereiches A) der zugehörigen
Gleisfreimeldeeinrichtung; die Schaltstrecke der Lichtschranke ist unterbrochen. Bei
dem Fahrzeug FZ soll es sich um ein überlanges Fahrzeug handeln, dessen Achsabstand
größer ist als die Wirkzonenlänge der Verteilweiche.
[0022] Zum Zeitpunkt t2 hat das Fahrzeug mit seiner Fahrzeugspitze die Auszählkontakte AA1
am Wirkzonenende der ersten Verteil weiche VA passiert. Das Zählwerk des die Wirkzone
überwachenden Achszählers stellt fest, daß ebensoviele Achsen aus dem Abschnitt ausgefahren
sind wir zuvor eingezählt worden sind; die Weichenwirkzone wird vorübergehend freigemeldet.
Dies wird in der Zeichnung symbolisiert durch einen nach oben weisenden Pfeil neben
dem Meldekennzeichen GFWA der zugehörigen Gleisfreimeldeeinrichtung. Die Freimeldung
der Weichenwirkzone bleibt jedoch vorerst ohne Wirkung, weil die Schaltstrecke der
Lichtschranke nach wie vor unterbrochen ist, d.h. ein von der Ablaufautomatik möglicherweise
anliegender Stellbefehl für die erste Verteilweiche VA wird nicht ausgeführt. Gleichzeitig
mit dem Auszählen der Fahrzeugachsen aus der Wirkzone WA der ersten Verteilweichen
wurden diese Fahrzeugachsen in den anschließenden Zwischenabschnitt ZA eingezählt.
Dabei wurde der Zwischenabschnitt besetzgemeldet, wie an dem nach unten weisenden
Pfeil für das zugehörige Meldekennzeichen GFZA zu erkennen ist.
[0023] Zum Zeitpunkt t3 hat sich an dem Schaltzustand der Gleisfreimeldeeinrichtungen und
der Lichtschranke nichts geändert: Die Lichtschranke ist noch immer unterbrochen,
die der Weichenwirkzone WA zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung stellt fest, daß
die zugehörige Wirkzone frei ist und die dem anschließenden Zwischenschnitt ZA zugeordnete
Gleisfreimeldeeinrichtung stellt fest, daß der von ihr überwachte Zwischenabschnitt
besetzt ist; Weichenwirkzone und angrenzender Zwischenabschnitt bleiben besetztgemeldet.
[0024] Zum Zeitpunkt t4 ist das Fahrzeug so weit vorgerückt, daß sein Ende den Lichtschrankenüberwachungsbereich
passiert hat. Die Schaltstrecke der Lichtschranke ist wieder geschlossen und der Lichtschrankenempfänger
gibt ein Fahrzeugende-Kennzeichen FEWA (Fahrzeugende-Kennzeichen FE für die Wirkzone
W des Weichenbereiches A) aus, das in einem der Wirkzone zugeordneten Speicher hinterlegt
wird. Dieses Kennzeichen besagt, daß das die Wirkzone befahrende Fahrzeug die Lichtschranke
vollständig passiert hat. Dies bedeutet, daß sämtliche Achsen des Fahrzeugs in die
Wirkzone eingefahren und von der zugehörigen Gleisfreimeldeeinrichtung erfaßt sind.
Eine spätere Freimeldung der Wirkzone durch die Gleisfreimeldeeinrichtung impliziert
dann die Aussage, daß das Fahrzeug mit seinen sämtlichen Achsen aus dem Überwachungsbereich
der Gleisfreimeldeeinrichtung ausgefahren ist. Zuvor hatte die der Weichenwirkzone
der ersten Verteilweiche zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung das Einlaufen des hinteren
Radsatzes des Fahrzeuges in die Weichenwirkzone WA registriert und dabei die Weichenwirkzone
erneut besetzt gemeldet. Der vordere Radsatz des Fahrzeuges befindet sich nach wie
vor im Zwischenabschnitt ZA zwischen der ersten und der zweiten Verteilweiche; die
zugehörige Gleisfreimeldeeinrichtung meldet den Zwischenabschnitt besetzt.
[0025] Zum Zeitpunkt t5 hat das Fahrzeug mit seinem vorderen Radsatz die Einlaufkontakte
EB1 am Wirkzonenanfang der zweiten Verteilweiche VB passiert und diese Wirkzone besetztgemeldet.
Dies wird verdeutlich durch einen nach unten weisenden Pfeil neben dem Meldekennzeichen
GFWB der zugehörigen Gleisfreimeldeeinrichtung. Die Gleisfreimeldeeinrichtung für
den zurückliegenden Zwischenabschnitt ZA hat festgestellt, daß ebensoviele Achsen
aus dem Abschnitt ausgezählt wurden wie zuvor eingezählt worden waren und meldet den
Zwischenabschnitt ZA vorübergehend frei. Die Wirkzone der ersten Verteilweiche bleibt
noch besetzgemeldet, weil der hintere Radsatz des Fahrzeuges die Auslaufkontakte AA2
noch nicht passiert hat.
[0026] Dies ist zum Zeitpunkt t6 geschehen. Die der Wirkzone WA der ersten Verteilweiche
VA zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung meldet die Wirkzone frei. Dies bedeutet,
daß das Fahrzeug, das zuvor in seiner gesamten Länge die Lichtschranke passiert hatte,
nunmehr auch die Wirkzone WA vollständig verlassen hat. Das Freimeldesignal GFWA ↑
der Gleisfreimeldeeinrichtung dieses Abschnittes wird nun in einem der ersten Verteilweiche
zugeordneten Mikrocomputer MCA mit dem für die Wirkzone WA hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen
FEWA des Lichtschrankenempfängers zu einem neuen Fahrzeugende-Kennzeichen FEZA verknüpft,
das für den folgenden Zwischenabschnitt ZA hinterlegt wird und anzeigt, daß das Fahrzeug
mit all seinen Achsen in den Zwischenabschnitt eingefahren und von der dortigen Gleisfreimeldeeinrichtung
erfaßt worden ist. Das für die zurückliegende Weichenwirkzone WA hinterlegte Fahrzeugende-Kennzeichen
FEWA wird gelöscht. Die Weiche VA kann, solange das Freimeldesignal GFAW ansteht,
wieder gestellt werden. Der vordere Radsatz des Fahrzeuges belegt die Weichenwirkzone
der Verteilweiche VB, der hintere Radsatz den Zwischenabschnitt ZA zwischen den Verteilweichen
VA und VB. Die zugehörigen Gleisfreimeldeeinrichtungen kennzeichnen mit ihren Meldungen
GFWB ↓ und GFZA ↓ diese Abschnitte als besetzt.
[0027] Zum Zeitpunkt t7 ist das Fahrzeug so weit vorgerückt, daß es mit seinem vorderen
Radsatz die Auszählkontakte AB1 am Wirkzonenende der zweiten Verteilweiche VB passiert
hat. Dabei wurde der angrenzende Zwischenabschnitt ZB durch die zugehörige Gleisfreimeldeeinrichtung
(GFZB ↓) besetztgemeldet. Die Weichenwirkzone der Weiche VB wird durch die zugehörige
Gleisfreimeldeeinrichtung vorübergehend freigemeldet (GFWB↑), weil die Schienenkontakte
AB1 ebensoviele Auszählimpulse an den zugehörigen Achszähler gemeldet haben wie zuvor
über die Schienenkontakte EW1 eingezählt worden sind. Der Zwischenabschnitt ZA zwischen
der ersten und der zweiten Verteilweiche bleibt durch den hinteren Radsatz des Fahrzeuges
besetztgemeldet. Der Schaltzustand der Gleisfreimeldeeinrichtungen ist durch Pfeile
neben den zugehörigen Meldekennzeichen angegeben.
[0028] Zum Zeitpunkt t8 hat sich am Schaltzustand der betrachteten Gleisfreimeldeeinrichtungen
gegenüber dem Schaltzustand zum Zeitpunkt t7 noch nichts geändert. Dies ist jedoch
zum Zeitpunkt t9 der Fall. Dann ist das Fahrzeug so weit vorgerückt, daß es mit seinem
hinteren Radsatz die Einzählkontakte EB1 am Wirkzonenanfang der zweiten Verteilweiche
VB passiert hat. Die dieser Wirkzone zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung meldet
die Wirkzone WB wieder besetzt. Entsprechendes gilt für die dem Zwischenabschnitt
ZB hinter der Weiche WB zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung. Beim Ausfahren des
Fahrzeuges aus dem Zwischenabschnitt ZA zwischen den Weichen VA und VB hat die diesem
Zwischenabschnitt zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung ein entsprechendes Meldekennzeichen
GFZA ↑ ausgegeben. Dieses Meldekennzeichen wird nun in dem dem Weichenbereich A zugeordneten
Mikrocomputer MCA mit dem dort gespeicherten Fahrzeugende-Kennzeichen FEZA zu einem
neuen Fahrzeugende-Kennzeichen FEWB verknüpft.
[0029] Dieses Fahrzeugende-Kennzeichen wird für die folgende Weichenwirkzone WB hinterlegt.
[0030] Das Fahrzeugende-Kennzeichen FEWB würde auch dann gebildet werden, wenn in der Zwischenzeit
ein nachfolgendes Fahrzeug in die Weichenwirkzone der ersten Verteilweiche eingefahren
wäre. Es spielt also keine Rolle, ob dieser Abschnitt zum Zeitpunkt der Verknüpfung
tatsächlich frei oder besetzt ist; für die Ableitung des Fahrzeugende-Kennzeichens
FEWB ist ausschließlich von Bedeutung, daß der Zwischenabschnitt ZA freigemeldet ist
und daß zuvor irgendwann einmal festgestellt worden ist, daß das Fahrzeug mit all
seinen Achsen in den Zwischenabschnitt ZA eingefahren war.
[0031] Zum Zeitpunkt t10 ist das betrachtete Fahrzeug so weit vorgerückt, daß es mit seinem
vorderen Radsatz die Einzählkontakte EE1 eines in Figur 1 nur angedeuteten folgenden
Weichenbereiches passiert hat. Der hintere Radsatz des Fahrzeugs befindet sich noch
innerhalb der Weichenwirkzone WB der Verteilweiche VB. Die dem an diese Wirkzone angrenzenden
Zwischenabschnitt ZB zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung stellt fest, daß genauso
viele Fahrzeugachsen aus dem Zwischenabschnitt ausgezählt wurden, wie zuvor eingezählt
worden sind; sie meldet daraufhin den Zwischenabschnitt frei (GFZB ↑). Diese Freimeldung
bleibt zunächst jedoch ohne Wirkung, weil für diesen Zwischenabschnitt von der zurückliegenden
Weichenwirkzone her noch kein Fahrzeugende-Kennzeichen hinterlegt worden ist.
[0032] Dies ist jedoch der Fall zum Zeitpunkt t11. Das Fahrzeug ist dann so weit vorgerückt,
daß es mit seinem hinteren Radsatz die Auszählkontakte AB1 der Weichenwirkzone WB
passiert hat. Der den Weichenbereich B steuernde Mikrocomputer MCB verknüpft nun das
beim Räumen des zwischen den Verteilweichen VA und VB gelegenen Zwischenabschnittes
ZA ausgelöste und für die folgende Weichenwirkzone WB angespeicherte Fahrzeugende-Kennzeichen
FEWB mit der Freimeldung GFWB ↑ der Weichenwirkzone der zweiten Verteilweiche VB
zu einem Fahrzeugende-Kennzeichen FEZB und hinterlegt dieses für den angrenzenden
Zwischenabschnitt ZB.
[0033] Beim weiteren Vorrücken des Fahrzeugs ändert sich am Belegungszustand der betrachteten
Gleisanlage zunächst nichts. Sowohl zum Zeitpunkt t12 als auch zum Zeitpunkt t13 wird
der an die zweite Verteilweiche angrenzende Zwischenabschnitt ZB durch die zugehörige
Gleisfreimeldeeinrichtung besetztgemeldet. Erst zum Zeitpunkt t14 hat das Fahrzeug
den Zwischenabschnitt vollstän dig geräumt und die zuständige Gleisfreimeldeeinrichtung
meldet den Abschnitt frei. Der dem Weichenbereichen B zugeordnete Mikrocomputer MCB
verknüpft nun das für den Zwischenabschnitt ZB abgespeicherte Fahrzeugende-Kennzeichen
FEZB mit dem von der Gleisfreimeldeeinrichtung des Zwischenabschnittes gelieferten
Freimeldesignal GFZB ↑ zu einem Fahrzeugende-Kennzeichen FEWC und hinterlegt dieses
für den Folgegleisabschnitt.
[0034] In gleicher Weise mit den Weichenwirkzonen und Zwischenabschnitten der Weichen A
bis C wird auch mit den Weichenwirkzonen und Zwischenabschnitten der übrigen Weichen
der Anlage verfahren. Auch hier wird das von einer Freimeldeeinrichtung stammende
Freimeldesignal für eine Wirkzone oder einen Zwischenabschnitt verknüpft mit dem für
diesen Abschnitt zuvor hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen.
[0035] Die Entscheidung darüber, für welchen der in Fahrrichtung auf eine Weichenwirkzone
folgenden beiden Gleisabschnitte das beim Räumen der Weichenwirkzone durch eine Abteilung
gebildete Fahrzeugende-Kennzeichen zu hinterlegen ist, wird durch die Ist-Lage der
betreffenden Weiche vorgegeben. Die Ist-Lage der Weiche kann durch der Weiche oder
dem Antrieb zugeordnete Indikatoren bestimmt werden, aber auch daraus abgeleitet werden,
welche der Auszählkontakte am Wirkzonenende der Verteilweiche von der Abteilung betätigt
werden.
[0036] Das Verknüpfen des von der Gleisfreimeldeeinrichtung einer Weichenwirkzone oder
eines Zwischenabschnittes stammenden Freimeldesignals mit dem für diesen Gleisabschnitt
gespeicherten Fahrzeugende-Kennzeichen findet nur bei eingeschalteter Ablaufautomatik
statt. Das hat seinen Grund darin, daß bei Rangierbewegungen außerhalb des Automatikbetriebes
ein sukzessives Fortschalten und Verknüpfen von Freimeldesignalen und Fahrzeugende-Kennzeichen
jeweils vom ersten bis zum letzten Abschnitt der Anlage nicht möglich ist. Aus diesem
Grund werden außerhalb des Automatikbetriebes die einzelnen Wirkzonen und Zwischenabschnitte
ausschließlich über ihre zugehörigen Gleisfreimeldeeinrichtungen frei- und besetzt
gemeldet.
[0037] Prinzipiell spielt es keine Rolle, ob die den einzelnen Gleisabschnitten einer Rangieranlage
zugeordneten Gleisfreimeldeeinrichtungen als Achszähler oder als Gleisstromkreise
ausgebildet sind, solange sichergestellt ist, daß sich in jedem Gleisab schnitt nur
Fahrzeugachsen eines einzigen Ablaufes befinden können. Wenn diese Voraussetzung nicht
mehr gegeben ist, wenn also hinter einer Vorauslaufenden Abteilung eine zweite Abteilung
in einen Gleisabschnitt einlaufen würde, bevor der Abschnitt durch die vorauslaufende
Abteilung freigemeldet wird, und wenn die diesem Gleisabschnitt zugeordnete Gleisfreimeldeeinrichtung
als Gleisstromkreis ausgebildet wär, dann würde beim Ausfahren der vorauslaufenden
Abteilung aus dem Gleisabschnitt wegen der fehlenden Freimeldung kein Fahrzeugende-Kennzeichen
gebildet werden können und folglich auch nicht für den Folgegleisabschnitt hinterlegt
werden können.
[0038] Wenn man jedoch den einzelnen Gleisabschnitten als Freimeldeeinrichtungen mehrere
durch die einzelnen Abteilungen getrennt aktivierbare Achszähler zuordnet, besteht
die Möglichkeit, das Ein- und Auslaufen der einzelnen Abteilungen aus einem Gleisabschnitt
zu erkennen und die dabei von den Achszählern ausgegebenen abteilungsspezifischen
Freimeldesignale mit den für diesen Gleisabschnitt hinterlegten zugehörigen Fahrzeugende-Kennzeichen
zu neuen Fahrzeugende-Kennzeichen für die Folgegleisabschnitte zu verknüpfen.
[0039] Ein Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung zur Verknüpfung derartiger abteilungsspezifischer
Freimeldesignale mit zugehörigen Fahrzeugende-Kennzeichen ist in Fig. 3 dargestellt.
Dabei ist angenommen, daß ein durch die Zählpunkte ZP1 und ZP2 begrenzter Abschnitt
so lang ist, daß er gleichzeitig von drei einander folgenden Abteilungen belegt sein
kann. Entsprechend dieser Anzahl sind dem Gleisabschnitt drei Zähler Z1, Z2 und Z3
zum Zählen ein - und auslaufender Fahrzeugachsen und drei Speicher S1, S2 und S3 zum
Speichern von für diesen Abschnitt zu hinterlegen Fahrzeugende-Kennzeichen zugeordnet.
Jeder Zähler weist je einen bedarfsweise aktivierbaren und bedarfsweise desaktivierbaren
Einzähleingang E1, E2 bzw. E3 sowie einen ebensolchen Auszähleingang A1, A2 bzw. A3
auf. Den Speichern S1 bis S3 sind Eingangsschaltungen FE1 bis FE3 vorgeschaltet,
über die ihnen die im zurückliegenden Gleisabschnitt gebildeten Fahrzeugende-Kennzeichen
gezielt nacheinander zuführbar sind. Verknüpft werden die für den Gleisabschnitt
in den Speichern S1 bis S3 hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen mit den von den
Zählern Z1 bis Z3 veranlaßten abteilungsspezifischen Freimeldesignalen in Verknüpfungsschaltungen
U1 bis U3. Deren Ausgangssignale werden dem Speicher oder den Speichern des jeweils
folgenden Gleisabschnittes über eine ODER-Schaltung O zugeführt.
[0040] Es ist genommen, daß eine erste Abteilung vollständig in den Gleisabschnitt eingefahren
ist. Ihre jeweilige Achszahl ist dem Zähler Z1 über den Einzähleingang E1 zugeführt
worden; die Einzähleingänge E2 und E3 der Zähler Z2 und Z3 sind über ihnen zuvor
zugeführte Sperrsignale desaktiviert. Außerdem ist der Speicher S1 durch ein beim
vollständigen Räumen des in Fahrrichtung zurückliegenden Gleisabschnittes durch die
Abteilung ausgelöstes Fahrzeugende-Kennzeichen eingestellt worden, daß ihm über die
Eingangsschaltung FE1 zugeführt wurde; die den beiden anderen Speichern S2 und S3
vorgeschalteten Eingangsschaltungen FE2 und FE3 sind durch zuvor angelegte Sperrsignale
desaktiviert worden. Sobald der Speicher S1 das der ersten Abteilung zugeordnete Fahrzeugende-Kennzeichen
aufgenommen hat, desaktiviert er den Einzähleingang E1 des ersten Zählers Z1 und
aktiviert den Einzähleingang E2 des zweiten Zählers Z2. Damit ist der Einzählvorgang
für die erste Abteilung beendet, etwaige nachfolgende Achsen werden einer zweiten
Abteilung zugeordnet und in den zweiten Zähler Z2 eingezählt. Außerdem veranlaßt der
erste Speicher S1 bei Übernahme des der ersten Abteilung zugeordneten Fahrzeugende-Kennzeichens
die Desaktivierung der Eingangsschaltung FE1 und die Aktivierung der Eingangsschaltung
FE2, die dem zweiten Speicher S2 vorgeschaltet ist. Ein vom in Fahrrichtung zurückliegenden
Gleisabschnitt zu einem späteren Zeitpunkt beim vollständigen Räumen dieses Abschnittes
durch die zweite Abteilung ausgegebenes Fahrzeugende-Kennzeichen wird damit im zweiten
Speicher S2 hinterlegt. Mit der Hinterlegung dieses Fahrzeugende-Kennzeichens ist
der Einzählvorgang für die zweite Abteilung beendet. Der zweite Speicher desaktiviert
mit seinem Ausgangssignal den Einzähleingang E2 des zweiten Zählers Z2 und aktiviert
gleichzeitig den Einzähleingang E3 des dritten Zählers Z3. Alle nachfolgenden Fahrzeugachsen
werden nun einer dritten einlaufenden Abteilung zugeordnet und im Zähler Z3 gezählt.
Das Ausgangssignal des zweiten Speichers S2 bewirkt ferner die Desaktivierung seiner
Eingangsschaltung FE2 und die Aktivierung der Eingangsschaltung FE3, die dem dritten
Speicher S3 vorgeschaltet ist. Das beim vollständigen Räumen des zurückliegenden Gleisabschnittes
ausgegebene, der dritten Abteilung zugeordnete Fahrzeugende-Kennzeichen gelangt damit
in den Speicher S3. Dieser bewirkt dann über sein Ausgangssignal die Desaktivierung
des dem dritten Zähler Z3 zugeordneten Einzähleinganges E3 und die Aktivierung des
Einzähleinganges E1 des ersten Zählers Z1. Ferner desaktiviert der dritte Speicher
seine Eingangsschaltung FE3 bei gleichzeitiger Aktivierung der dem ersten Speicher
S1 vorgeschalteten Eingangsschaltung E1.
[0041] Zu einem beliebigen Zeitpunkt verläßt die erste Abteilung den betrachteten Gleisabschnitt.
Ihre Achsen werden über den Auszähleingang A1 aus dem Zähler Z1 ausgezählt; die Auszähleingänge
A2 und A3 der Zähler Z2 und Z3 sind dabei desaktiviert. Der Zähler Z1 erkennt durch
Vergleich der in ihn ein- und aus ihm ausgezählten Fahrzeugachsen, wann die erste
Abteilung den von ihm überwachten Gleisabschnitt vollständig verlassen hat. Dies ist
unabhängig davon, ob sich zu diesem Zeitpunkt weitere Achsen im Gleisabschnitt befinden;
diese werden von den Zählern Z2 oder Z3 gezählt. Sobald der erste Zähler Z1 festgestellt
hat, daß alle Achsen der ersten Abteilung den Abschnitt verlassen haben, gibt er
ein Freimeldesignal an die erste Verknüpfungsschaltung U1. Diese verknüpft gezielt
das der ersten Abteilung zugeordnete Freimeldesignal mit dem für die Abteilung im
Speicher S1 hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen zu einem Fahrzeugende-Kennzeichen,
das über die ODER-Schaltung O für den folgenden Gleisabschnitt hinterlegt wird. Die
Ausgabe dieses Fahrzeugende-Kennzeichens führt zur Desaktivierung des Auszähleinganges
A1 für den Zähler Z1 und zur Aktivierung des Auszähleinganges A2 für den Zähler Z2.
Die nächsten aus dem Gleisabschnitt auslaufenden Achsen werden damit der zweiten
Abteilung zugeordnet und aus dem Zähler Z2 ausgezählt. Sind alle Achsen der zweiten
Abteilung aus dem überwachten Gleisabschnitt ausgefahren, so erkennt dies der Zähler
Z2 an der Übereinstimmung von ein- und ausgezählten Fahrzeugachsen. Er gibt ein abteilungs
spezifisches Freimeldesignal an die Verknüpfungsschaltung U2, welche dieses Freimeldesignal
mit dem der zweiten Abteilung zugeordneten, im Speicher S2 hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen
verknüpft und dieses Fahrzeugende-Kennzeichen über die ODER-Schaltung O dem folgendem
Gleisabschnitt zuführt. Mit der Ausgabe dieses Fahrzeugende-Kennzeichens wird der
Auszähleingang A2 des zweiten Zählers Z2 desaktiviert bei gleichzeitiger Aktivierung
des Auszähleinganges A3 des dritten Zählers Z3. Alle weiteren aus dem Abschnitt auslaufenden
Fahrzeugachsen werden nun aus dem dritten Zähler Z3 ausgezählt. Hat die dritte Abteilung
den Gleisabschnitt vollständig verlassen, so gibt der dritte Zähler ein diesbezügliches
Freimeldesignal an die Verknüpfungsschaltung U3, welche dieses Freimeldesignal mit
dem beim vollständigen Ausfahren aus dem zurückliegenden Abschnitt im Speicher S3
hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen für diese Abteilung verknüpft und das Fahrzeugende-Kennzeichen
an den oder die Speicher des folgenden Gleisabschnittes übermittelt. Gleichzeitig
wird der Auszähleingang A3 des dritten Zählers Z3 desaktiviert und der Auszähleingang
des ersten Zählers Z1 aktiviert. Damit befindet sich die Einrichtung wieder in dem
Zustand, den sie vor dem Einlaufen der ersten Abteilung in den Gleisabschnitt eingenommen
hatte.
[0042] Anstelle getrennter Verknüpfungsschaltungen U1 bis U3 zum Verknüpfen von abteilungsspezifischen
Freimeldesignalen mit den zugehörigen Fahrzeugende-Kennzeichen kann auch eine gemeinsame
Verknüpfungslogik zum Bilden der an den Folgegleisabschnitt weiterzugebenden Fahrzeugende-Kennzeichen
vorgesehen sein. Die Verknüpfung der in einen Abschnitt ein- und auslaufenden Fahrzeugachsen
mit den für diesen Abschnitt hinterlegen bzw. für den Folgeabschnitt gebildeten Fahrzeugende-Kennzeichen
macht es möglich, jede den Abschnitt durchlaufende Abteilung gesondert zu verfolgen.
Damit ist es erstmals möglich, einzelne Gleisabschnitte einer Rangieranlage beliebig
lang auszuführen. Dies gilt vor allem für die zwischen den Wirkzonen der Verteilweichen
gelegenen Zwischenabschnitte, die aus anlagetechnischen Gründen häufig sehr viel länger
ausgeführt werden müssen als die Weichenwirkzonen. Die Fahrzeugende-Kennzeichen brauchen
damit nicht über mehrere kürzere, mit zugehöriger Gleisfrei meldeeinrichtungen ausgerüstete
Teil-Zwischenabschnitte von Weiche zu Weiche fortgeschaltet zu werden, sondern können
über einen beliebig langen, mit nur einem Satz Ein- und einen Satz Auszählkontakten
ausgerüsteten Zwischenabschnitt weitergegeben werden. Die maximale Anzahl der für
einen solchen Abschnitt bereitzustellenden Zähler und Speicher richtet sich nach
der Länge des betreffenden Abschnittes.
[0043] Die Ein- und Auszählkontakte können in jeder beliebigen gängigen Technik ausgeführt
sein. Der der Wirkzone der ersten Verteilweiche zugeordnete Indikator zum Feststellen
der vollständigen Passage eines Fahrzeuges oder einer Fahrzeuggruppe ist in der Zeichnung
als Lichtschranke angenommen worden. Hier kann jedoch auch jeder andere zu diesem
Zweck geeignete Indikator verwendet sein, beispielsweise ein Ultraschallgeber, eine
zwischen den Gleisen verlegte Induktionsschleife oder die Freimeldeeinrichtung eines
gesonderten Gleisabschnittes, dessen Länge größer ist als der größte Achsabstand eines
die Anlage befahrenden Fahrzeuges.
1. Verfahren zum Frei- und Besetztmelden von durch Gleisfreimeldeeinrichtungen lückenlos
überwachten Gleisabschnitten in Eisenbahnrangieranlagen, die von Fahrzeugen (FZ) befahren
werden können, deren Achsabstand größer ist als die kürzeste überwachte Gleisabschnittslänge,
unter Verwendung eines mindestens dem in Fahrrichtung ersten Gleisabschnitt (WA) der
zu überwachenden Gleisanlage zugeordneten Indikators (SL, EL) zur Ausgabe eines Fahrzeugende-Kennzeichens
(FEWA) bei vollständiger Passage einer aus einem Einzelfahrzeug oder aus mehreren
Fahrzeugen gebildeten Abteilung, das mit dem Freimeldesignal (GFWA↑) der dem Abschnitt
zugeordneten Gleisfreimeldeeinrichtung zu einem Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZA) verknüpft
wird, welches anzeigt, daß die Abteilung mit all ihren Achsen in den Abschnitt (WA)
eingefahren ist und diesen wieder verlassen hat, dadurch gekennzeichnet,
daß das beim Ausfahren der Abteilung aus dem ersten Gleisabschnitt (WA) der Anlage
gebildete Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZA) für den jeweiligen Folgegleisabschnitt (ZA)
hinterlegt wird,
daß mit der Hinterlegung des Fahrzeugende-Kennzeichens (FEZA) für den Folgegleisabschnitt
(ZA) das für den jeweils zurückliegenden Gleisabschnitt (WA) hinterlegte Fahrzeugende-Kennzeichen
(FEWA) gelöscht wird,
daß beim Vorhandensein eines Freimeldesignales (GFZA↑) für den Folgegleisabschnitt
(ZA) geprüft wird, ob für diesen Gleisabschnitt ein Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZA)
hinterlegt ist, daß beim gleichzeitigem Vorhandensein von Gleisfreimelde-Signal (GFZA↑)
und hinterlegtem Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZA) ein Fahrzeugende-Kennzeichen (FEWB)
für den Folgegleisabschnitt (WB) gebildet und für diesen hinterlegt wird
und daß mit den übrigen Gleisabschnitten der Gleisanlage beim Vorrücken der Abteilung
in gleicher Weise verfahren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknüpfung des von dem in Fahrrichtung jeweils zurückliegenden Gleisabschnitt
(WA) hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZA) mit dem aktuellen Freimeldesignal
(GFZA↑) des jeweiligen Folgegleisabschnittes (ZA) nur bei eingeschalteter Ablaufautomatik
erfolgt.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder Anspruch 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß den Gleisabschnitten mindestens ein Speicher (S1) zum Hinterlegen eines Fahrzeugende-Kennzeichens,
eine Feinmeldeeinrichtung (Z1) zum Überwachen des Gleisabschnittes sowie eine Verknüpfung
(U1) zur Ausgabe eines Fahrzeugende-Kennzeichen an den jeweiligen Folgegleisabschnitt
sowie zum Löschen des Speichers (S1) zugeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinmeldeeinrichtung als Achszähleinrichtung ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß fürjeden Gleisabschnitt eine der maximal möglichen Anzahl von ihn gleichzeitig
befahrenden Abteilungen entsprechende Zahl von Speichern (S1, S2, S3) zum Hinterlegen
von Fahrzeugende-Kennzeichen für nacheinander in den Abschnitt einlaufende Abteilungen
und eine gleichgroße Anzahl von Zählern (Z1, Z2, Z3) zum Registrieren von ein- und
auslaufenden Fahrzeugachsen vorgesehen sind, von denen bei freiem Gleisabschnitt
zunächst jeweils einer (S1, Z1) aktiviert ist,
daß die Hinterlegung eines ersten, zweiten usw. Fahrzeugende-Kennzeichens für den
Gleisabschnitt im ersten, zweiten usw. Speicher (S1) die Desaktivierung des Einzähleinganges
(E1) des ersten, zweiten usw. Zählers (Z1) und die Aktivierung des Einzähleinganges
(E2) des zweiten, dritten usw. Zählers (Z2) sowie die Aktivierung des zweiten, dritten
usw. Speichers (S2) veranlaßt, wobei der letzte Speicher (S3) bei Übernahme eines
Fahrzeugende-Kennzeichens für den Gleisabschnitt die Aktivierung des ersten Speichers
(S1) und die Aktivierung des Einzähleinganges (E1) des ersten Zählers (Z1) verlanlaßt,
daß die Bildung bzw. Hinterlegung eines ersten, zweiten usw. Fahrzeugende-Kennzeichens
für den jeweiligen Folgegleisabschnitt die Desaktivierung des Auszähleinganges (A1)
des ersten, zweiten usw. Zählers (Z1) und die Aktivierung des Auszähleinganges (A2)
des zweiten, dritten usw. Zählers (Z2) sowie die Löschung des ersten, zweiten usw.
Speichers (S1) veranlaßt, wobei die Hinterlegung des aus dem im letzten Speicher (S3)
gespeicherten Fahrzeugende-Kennzeichens abgeleiteten Fahrzeugende-Kennzeichen für
den Folgegleisabschnitt den Auszähleingang (A1) des ersten Zählers (Z1) aktiviert.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Weiche (VB) oder einer Gruppe von Weichen ein Mikrocomputer (MCB) zugeordnet
ist, welcher die Freimeldesignale (GFWB↑) einer der zugehörigen Weichenwirkzone (BW)
zugeordneten Freimeldeeinrichtung und die Freimeldesignale (GFZB↑) von den angrenzenden
Zwischenabschnitten (ZB) zu den folgenden Verteilweichen (VC) zugeordneten Freimeldeeinrichtungen
aufnimmt, mit dem vom in Fahrrichtung jeweils zurückliegenden Gleisabschnitt (ZA)
für die jeweils zugehörige Abteilung hinterlegten Fahrzeugende-Kennzeichen (FEWB)
verknüpft und das dabei gebildete Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZB) für den jeweils
folgenden Gleisabschnitt (ZB) hinterlegt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrocomputer die Zähler zum Registrieren der in die zugeordneten Gleisabschnitte
ein- und auslaufenden Fahrzeugachsen beinhalten.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidung darüber, für welchen der beiden in Fahrrichtung auf eine Weichenwirkzone
(WB) folgenden Zwischenabschnitte (ZB) ein beim Räumen der Weichenwirkzone gebildetes
Fahrzeugende-Kennzeichen (FEZB) zu hinterlegen ist, durch die Ist-Lage der betreffenden
Weiche (VB) bestimmt ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Auszähleingang eines Zählers wirkenden Auszählkontakte gleichzeitig
die Einzählkontakte für einen dem jeweiligen Folgegleisabschnitt zugeordneten Zähler
bilden.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzähl- und die Auszählkontakte durch Doppelkontakte zur fahrrichtungsabhängigen
Bewertung von Befahrungsereignissen dargestellt sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähler eine an die maximal mögliche Anzahl von gleichzeitig innerhalb eines
Gleisabschnittes befindlichen Fahrzeugachsen angepaßte Zählkapazität aufweisen.
12. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator zum Detektieren der vollständigen Passage einer Abteilung durch
eine Lichtschranke (SL, EL) oder ein Lichtschrankengitter gebildet ist, die bzw. das
einen Gleisbereich innerhalb des ersten Gleisabschnittes (WA) der Gleisanlage überwacht.
13. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator zum Detektieren der vollständigen Passage einer Abteilung durch
einen Ultraschalldetektor gebildet ist, der einen Gleisbereich innerhalb des ersten
Gleisabschnittes der Gleisanlage überwacht.
14. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator zum Detektieren der vollständigen Passage einer Abteilung durch
eine Induktionsschleife gebildet ist, die einen Gleisbebereich innerhalb des ersten
Gleisabschnittes der Gleisanlage überwacht.
15. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator zum Detektieren der vollständigen Passage einer Abteilung durch
die Gleisfreimeldeeinrichtung eines vor dem ersten Gleisabschnitt der Gleisanlage
gelegenen oder in diesen Gleisabschnitt hineinragenden Gleisabschnittes dargestellt
ist, dessen Länge größer ist als der maximale Achsabstand eines Fahrzeuges.