[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenbelag nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 bzw. 14.
[0002] Ein Plattenbelag für den genannten Verwendungszweck ist beispielsweise aus der DE-PS
23 48 301 bekannt. Bei diesem Belag liegen die Platten ebenfalls in einem Klebmassebett,
wobei während der Herstellung des Belages durch mechanisches Einrütteln der Platten
für einen vollflächigen Kontakt zwischen der Klebmasse einerseits und der Plattenunterseite
sowie den Plattenflanken andererseits gesorgt werden soll. Um eine hohe Tragfähigkeit
und gute Ebenflächigkeit des fertigen Belages zu gewährleisten und um das erwähnte
mechanische Einrütteln ohne Verschieben der Platten zu ermöglichen, werden die Platten
knirschverlegt, was sehr enge Fugen ergibt. Dies ist einerseits zwar erwünscht, führt
jedoch andererseits in der Praxis dazu, daß ein Teil der Fugen des Belages nicht oder
nur unvollständig mit der Klebmasse gefüllt ist, weil die Klebmasse an einem Aufsteigen
von unten in die Fugen gehindert ist. Hierdurch werden Nacharbeiten erforderlich,
die jedoch meist nicht die erforderliche Qualität erreichen, da es sehr schwierig
ist, enge Fugen von oben vollständig zu füllen. Hinzu kommt erschwerend, daß die Schwach-
und Fehlstellen der Fugenfüllung nicht ohne weiteres erkennbar sind. Der Belag kann
dadurch von Anfang an undicht sein oder frühzeitig undicht werden sowie eine verminderte
mechanische Belastbarkeit, insbesondere bei thermischer Wechselbelastung und bei
Einwirkung tangentialer Kräfte, aufweisen.
[0003] Aus der DE-PS 119 766 ist ein Kunststein oder eine künstliche Platte zur Herstellung
von Wand- und Deckenverkleidungen, Pflaster und dergleichen bekannt. Diese Platte
weist an den Seiten nach innen erweiterete, die Plattendicke nicht ganz durchsetzende
Höhlungen oder vorstehende Lappen auf, in welche beim Eindrücken in die aus erhärtendem
Material bestehende Unterlage diese Grundmasse eintritt, so daß deren Erhärtung die
Platten nicht nur mit ihrer Unterlage, sondern auch untereinander fest verbunden
sind. Bei den Höhlungen handelt es sich entweder um durchgehende, langgestreckte Vertiefungen
oder eine Aneinanderreihung von einigen wenigen, miteinander fluchtenden länglichen
Vertiefungen, deren Längsachsen parallel zu den Seitenflanken der Platte verlaufen.
Dabei können in Schnittrichtungen senkrecht zur Plattenoberseite betrachtet die Höhlungen
schwalbenschwanzförmig ausgebildet sein. Die alternativ vorgesehenen vorstehenden
Lappen haben in Aufsicht auf die Platte betrachtet einen trapezförmigen Umriß, wobei
die Basis, d. h. die breite Seite, stets der zugehörigen Platte zugewandt ist. Mit
den beschriebenen Maßnahmen wird zwar eine Vergrößerung der Plattenflanken-Oberfläche
im Fugenbereich erreicht, jedoch kann es hier immer noch relativ leicht zu Abrissen
der Fugenfüllung von den Plattenflanken und damit zu Undichtigkeiten kommen, insbesondere,
wenn der aus diesen Platten bestehende Boden- oder Wandbelag hohen mechanischen
und/oder thermischen Wechselbelastungen unterliegt. Außerdem ist es bei derartigen
Platten kaum möglich, die Höhlungen wirklich vollständig mit der Grundmasse bzw.
dem Material des Klebstoffbettes zu füllen, weil eine Luftverdrängung aus den Höhlungen
während des Verlegens und/oder Verfugens der Platten nicht sichergestellt ist. Hierdurch
verbleiben Hohlräume, sogenannte Lunker, in der Klebmasse des Klebstoffbettes bzw.
der Fugenfüllung.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Plattenbelag der eingangs genannten Art zu
schaffen, der verbesserte Verlege- und Gebrauchseigenschaften aufweist, d. h. insbesondere
einfach und doch lunkerfrei verlegbar ist, eine hohe und dauerhafte Dichtigkeit besitzt
und hoch belastbar ist.
[0005] Eine erste Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen Plattenbelag
der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0006] Mit der Erfindung wird dafür gesorgt, daß auch bei einer die Verlegearbeiten stark
vereinfachenden und beschleunigenden Knirschverlegung der Platten ein definierter
Fugenraum bestehen bleibt, der sich bei der Herstellung des Plattenbelages zuverlässig
mit Klebmasse füllt bzw. füllen läßt. Wegen des Wechsels von Vorsprüngen und Vertiefungen
wird ein vollständiges Eindringen der Klebmasse auch in enge Fugenbereiche sichergestellt,
weil die Klebmasse nicht nur von unten her, sondern auch seitwärts und damit auf
sehr kurzen Wegen in die engen Fugenbereiche fließen kann. Dieser Fließvorgang kann
noch durch vorheriges Benetzen von demzufolge auftretenden Kapillarkräfte gefördert
werden. Die von der Plattenunterseite und aus den Fugen verdrängte Luft entweicht
ohne besondere Maßnahmen problemlos und ungehindert zur Oberseite des Plattenbelages,
so daß Lunker unter dem Belag im Klebmassebett und in den Fugen in der Fugenfüllmasse
vermieden werden. Der Plattenbelag wird dadurch bei einfacher und rascher Verlegung
qualitativ hochwertig und zuverlässig dicht, ohne daß bei seiner Herstellung eine
neue, besodere Arbeitsweise erforderlich wäre. Bei geeignetem, in sich starrem Untergrund
können bisher aus Sicherheitsgründen unter einem Plattenbelag zusätz lich verlegte
Dicht- oder Drainageschichten bei dem neuen Plattenbelag sogar ganz entfallen. Durch
die Ausgestaltung der Platten wird deren Herstellung relativ einfach gehalten. Zum
Beispiel kann die Strukturierung der Flanken bei keramischen Platten schon bei deren
Formung und damit vor dem Brennen der Platten erzeugt werden. Außer keramischen Platten
können auch Platten aus Metall, Kohlenstoffmaterialien, Kunststoffen mit und ohne
Füllstoffe oder auch aus natürlichen Materialien, wie Naturstein oder Holz verwendet
werden.
[0007] Weiterhin wird mit der Erfindung die Haftung zwischen der Klebmasse und den Platten
im Bereich der Plattenflanken und damit die Verbindung zwischen den benachbarten
Platten weseεtlrch verbessert, so daß der Plattenbelag Belastungen mechanischer,
thermischer und chemischer Art deutlich besser und länger standhalten kann. Undichtigkeiten
infolge von Abrissen der Klebmasse von den Plattenflanken werden bei dem neuen Plattenbelag
weigehend ausgeschlossen. Der Plattenbelag bietet damit eine erhöhte Sicherheit gegen
Undichtigkeit und eine verlängerte reparatur- und erneuerungsfreie Nutzungsdauer.
[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Vertiefungen im Schnitt parallel zur Plattenoberseite
gesehen hinterschnitten sind. Bei dieser hinterschnittenen Ausführung wird infolge
der gegenseitigen Verkrallung und Verzahnung ein besonders fester Zusammenhalt zwischen
den Plattenflanken und der Fugenfüllmasse und damit zwischen benachbarten Platten
erreicht. Der gesamte Plattenbelag erhält damit eine sehr hohe Stabilität und äußerst
zuverlässige Dichtigkeit und Haltbarkeit.
[0009] Für die Verlegeform der Platten des Bodenbelages sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
vor, daß bei den einander zugewandten Plattenflanken zweier benachbarter Platten
jeweils ein Vorsprung in der einen Flanke in eine Vertiefung in der anderen Flanke
eingreift und umgekehrt. Hierdurch wird eine besonders enge Verlegung der Platten
mit einem geringen Fugenraumanteil erreicht, was eine besonders glatte Belagsoberfläche
und aufgrund der besonders festen mechanischen Verbindung der Platten untereinander
eine hohe Belastbarkeit des Plattenbelages ergibt. Eine alternative Verlegungform
der Platten sieht vor, daß bei den einander zugewandten Plattenflanken zweier benachbarter
Platten jeweils eine Vertiefung in der einen Flanke einer Vertiefung in der anderen
Flanke bzw. jeweils ein Vorsprung in der einen Flanke einem Vorsprung in der anderen
Flanke gegenüberliegt. Diese Verlegeform hat insbesondere den Vorteil, daß die Platten
schnell und einfach verlegbar sind, wobei aber auch hier der besonders feste Zusammenhalt
zwischen Plattenflanken und Fugenfüllmasse und damit zwischen den Platten untereinander
gewährleistet bleibt.
[0010] Bevorzugte Umrißformen der Vertiefungen bzw. Vorsprünge sind in den Ansprüchen 5,
6 und 7 angegeben.
[0011] Hinsichtlich der Dimensionierung der Vorsprünge und Vertiefungen ist bei dem neuen
Plattenbelag vorgesehen, daß das Verhältnis zwischen der Länge der in der Plattenebene
verlaufenden Hauptachse der Platte und der Tiefe und Weite einer Vertiefung in Plattenebene
bzw. der horizontalen Länge und Breite eines Vorsprungs in Plattenebene zwischen
20 : 1 und 200 : 1 beträgt. Relativ zu den Dimensionen der Platte sind damit die Vorsprünge
und Vertiefungen klein, so daß sie nicht mehr Raum beanspruchen, als der bei herkömmlichen
Plattenbelägen üblicherweise vorgesehene Fugenraum. Außerdem wird so die Anordnung
einer vergleichsweise großen Zahl von Vorsprüngen bzw. Vertiefungen an jeder Plattenflanke
ermöglicht. Weiterhin behält dadurch jede Platte den gewohnten Plattencharakter,
nämlich bei Aufsicht eine von klaren Umriß linien begrenzte geometrische Fläche zu
bilden, z. B. ein Quadrat, ein Rechteck, ein Sechseck etc..
[0012] Um das äußere Erscheinungsbild des Plattenbelages im fertigen Zustand noch weiter
an das herkömmliche Aussehen von Plattenbelägen anzupassen und um im Bereich des oberen
Fugenabschlusses eine möglichst glatte und geradlinig begrenzte Oberfläche der Fugenfüllmasse
zu erreichen, ist vorgesehen, daß die oberen, von den Flanken und der Oberseite gebildeten
Kanten der Platten angefast ausgebildet sind, wobei die Erstreckung der Fase in Plattenebene
gleich oder größer ist als die Tiefe der Vertiefungen in Plattenebene bzw. Länge
der Vorsprünge in Plattenebene in den Flanken.
[0013] Um die Platten für den neuen Plattenbelag in Guß- oder Preßformen herstellen zu können,
ist vorgesehen, daß die Platten konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen
geneigten Flanken ausgebildet sind. Damit wird eine problemlose Entformbarkeit der
Platten bei deren Herstellung erreicht. Außerdem ermöglicht die hierbei entstehende,
nach oben hin offene Keilform der Fugen zwischen benachbarten Platten eine zuverlässige
Füllung der Fugen mit Fugenfüllmasse und eine verbesserte Kontrolle auf vollständige
Füllung der Fugen. Dabei beträgt die Konizität der Platten vorzugsweise zwischen 1
und 5 % der Plattendicke. Bei einer Plattendicke von z. B. 10 mm würde dies bedeuten,
daß die Platte im Bereich bzw. in der Ebene der Oberseite etwa 0,1 - 0,5 mm kleiner
ist als im Bereich bzw. in der Ebene ihrer Unterseite. Die Fuge zwischen zwei benachbarten
derartigen Platten wäre dann oben 0,2 - 1,0 mm breiter als unten.
[0014] Weiter ist vorgesehen, daß die Vertiefungen von unten nach oben sich konisch erweiternd
und die Vorsprünge von unten nach oben sich konisch verengend ausgebildet sind, wodurch
ebenfalls die im vorangehenden Absatz er läuterten Vorteile erzielt werden.
[0015] Weiter sieht die Erfindung vor, daß auch für den vorangehend beschriebenen neuen
Plattenbelag die Klebmasse und/oder die Fugenfüllmasse, wie an sich bekannt, ein niedrig-viskoser
Säurekitt auf Epoxydharz-, Polyester-, Phenolharz- oder Furanharz-Basis ist.
[0016] Eine alternative Lösung der eingangs gestellten Aufgabe gelingt durch einen Plattenbelag
nach dem Patentanspruch 14. Die Konizität der Platten führt zwischen benachbarten
Platten zu Fugen, deren Weite sich von unten nach oben vergrößert. Diese Fugenform
ist optimal für eine vollständige Füllung der Fugen mit Fugenfüllmasse, insbesondere,
wenn von oben her verfugt wird. Außerdem wird die Kontrolle der Fugenfüllung auf Vollständigkeit
und Lunkerfreiheit wesentlich vereinfacht. Infolge der besonderen Plattenform wird
das Verlegen und Verfugen des Plattenbelages vereinfacht. Außerdem wird infolge der
nun sicher gewährleisteten vollständigen Fugenfüllung eine hohe Dichtigkeit und Haltbarkeit
des Plattenbelages erreicht. Dabei ist auch bei dem Plattenbelag gemäß dieser Alternative
vorgesehen, daß die Konizität der Platten zwichen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.
[0017] Aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften vor allem hinsichtlich Dichtigkeit und
Haltbarkeit sind die neuen Plattenbeläge gemäß der vorliegenden Erfindung vielseitig
verwendbar, z. B. in allen Anwendungsbereichen des Säureschutzbaus, der Säureschutztechnik
und der Oberflächenschutztechnik. Hier ist insbesondere zu nennen der Bereich der
Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der Chemischen Industrie. In letzterer
eignen sich die Plattenbeläge u. a. für Auffangräume von Tanks sowie allgemein überall
dort, wo chemisch resistente und/oder dichte Boden- und Wandbeläge gefordert werden.
Hierzu gehört sowohl der gesamte Anwendungsbereich des Indu striebaus und des Küchen-
und Schlachthofbereiches als auch der private Anwendungsbereich, z. B. für Balkone,
Terrassen, Bäder und Schwimmbecken, d. h. dort, wo Plattenbeläge mit Feuchtigkeit
bzw. Flüssigkeiten in Berührung kommen.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Plattenbelag in einer Teil-Aufsicht auf seine Oberseite,
Figur 2 den Plattenbelag in einem Teil-Schnitt parallel zu seiner Oberseite,
Figur 3 eine Platte des Plattenbelages in einer Teilansicht auf eine Plattenflanke,
Figur 4 den Plattenbelag in einer geänderten Ausführung in einer Darstellung entsprechend
Figur 2,
Figuren 5, 6 und 7 jeweils den Plattenflankenbereich in drei weiteren Ausgestaltungen,
in Darstellungen entsprechend Figur 2,
Figur 8 eine Platte im Teil-Querschnitt durch den Flankenbereich,
Figur 9 den Plattenbelag, bestehend aus Platten gemäß Figur 8 im Teilquerschnitt durch
den Fugenbereich und
Figur 10 den Plattenbelag in einer geänderten Ausführung, ebenfalls im Teilquerschnitt
durch den Fugenbereich.
[0019] Wie die Figur 1 der Zeichnung zeigt, besteht das hier dargestellte erste Ausführungsbeispiel
des Plattenbelages 1 aus sechseckigen Platten 2. Die Platten 2 sind mit ihrer hier
nicht sichtbaren Unterseite in ein Klebmassebett eingelegt und stoßen entlang ihres
Umfangs jeweils an eine benachbarte Platte 2. An ihren aufeinander zuweisenden Flanken
22 sind die Platten 2 mit einer Strukturierung versehen, die in dem in Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel durch senkrecht zur Plattenoberseite 20 verlaufende schwalbenschwanzförmige
Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 gebildet ist. Hierdurch werden Fugen 10 zwischen
den Platten 2 gebildet, die die Form einer Kette von im Schnitt parallel zur Plattenoberseite
20 gesehen flügelförmigen Aussparungen aufweisen. Zwischen jedem flügelförmigen
Fugenbereich ist ein schmalerer Fugenbereich vorhanden. Bei der Herstellung des Plattenbelages
1 füllen sich diese Fugen 10 von unten her mit der zur Einbettung der Platten 2 dienenden
Klebmasse, welche unter zusätzlicher seitlicher Ausbreitung auch in die engen Fugenbereiche
gelangt. Alternativ oder ergänzend kann auch eine zusätzliche Fugenfüllmasse von oben
her in die Fugen 10 eingebracht, z. B. eingeschlämmt werden.
[0020] Aus Figur 2 ist besonders deutlich der Verlauf und die Form der Fugen 10 im Bereich
des Aufeinandertreffens dreier Platten 2 erkennbar. Die Formgebung der Flanken 22
der einzelnen Platten 2 ist dabei so, daß jeweils eine Vertiefung 23 in der einen
Platte 2 genau einer Vertiefung 23 in der benachbarten Platte 2 gegenüberliegt. Dementsprechend
liegen jeweils auch zwei Vorsprünge 24 in benachbarten Platten 2 einander gegenüber.
Weiterhin zeigt die Figur 2 die Füllung der Fugen 10 mit der Klebmasse bzw. Fugenfüllmasse
30. Nach deren Erhärten sind die Platten 2 aufgrund der Hinterschneidungen der Vertiefungen
23 sehr fest miteinander verbunden. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 sind hier die Ecken der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 leicht ausgerundet,
wodurch - in Abhängigkeit vom Material der Platten 2 - unter Umständen eine Vereinfachung
der Herstellung der Platten 2 erreicht wird.
[0021] Aus der Teil-Seitenansicht auf die Flanke 22 der Platte 2 gemäß Figur 3 ist ersichtlich,
daß die Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 parallel zueinander verlaufende Längsachsen
aufweisen, die senkrecht zur Oberseite 20 der Platte 2 orientiert sind. Weiterhin
zeigt die Figur 3, daß die Zahl der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 im Verhältnis
zu den Dimensionen der Platte 2 relativ groß ist.
[0022] Im Bereich der zwischen der Oberseite 20 und der Flanke 22 gebildeten Kante der Platte
2 ist eine Fase 25 ausgebildet, deren Erstreckung in Richtung parallel zur Oberseite
20 der Platte 2 so groß ist, daß sich die Vertiefungen 23 nicht bis zur Oberseite
20 erstrecken, sondern vorher enden.
[0023] An der Unterseite 21 der Platte 2 gemäß Figur 3 ist hier eine Strukturierung 21′
vorhanden, die aus einer der Zahl der Vertiefungen 23 plus Vorsprünge 24 entsprechenden
Zahl von Rillen bzw. vorspringenden Streifen dreieckiger Querschnittsform besteht.
[0024] Figur 4 zeigt in gleicher Darstellungsform wie Figur 2 eine geänderte Ausführung
der Platten 2, wobei deren Gestaltung hier so ist, daß jeweils im Bereich der Fugen
10 ein Vorsprung 24 in der einen Platte 2 in eine Vertiefung 23 in der anderen Platte
2 eingreift und umgekehrt. Hierdurch wird eine unmittelbare mechanische Verhakung
zwischen benachbarten Platten 2 erreicht. Außerdem wird hier der Verlauf der Fuge
10 mäanderförmig, wodurch ebenfalls zu einem festen Zusammenhalt zwischen benachbarten
Platten 2 sowie zwischen der Fugenfüllmasse 30 und den Platten 2 beigetragen wird.
[0025] Die in den Figuren 5, 6 und 7 dargestellten unterschiedlichen Ausgestaltungen der
Flanken 22 der Platten 2 stellen Alternativen zu dem vorangehend beschriebenen Schwalbenschwanz-Querschnitt
der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 dar. In Figur 5 sind die Vertiefungen 23 im
Schnitt parallel zur hier nicht sichtbaren Oberseite 20 der Platte 2 gesehen etwa
3/4-ovalförmig oder -ellipsenförmig, wodurch die Vorsprünge 24 hier im Schnitt betrachtet
eine flache, der benachbarten Platte 2 zugewandte Basis mit einem taillierten Übergang
zum Inneren der Platte 2 aufweisen.
[0026] In Figur 6 ist die Flanke 22 der Platte 2 in Form einer mäandrierenden Fläche ausgebildet,
wodurch sich im Schnitt betrachtet etwa pilzförmige oder keulenförmige Vertiefungen
23 und Vorsprünge 24 ergeben.
[0027] Die in Figur 7 dargestellte Platte 2 besitzt eine Flanke 22, die im Schnitt betrachtet
rechteckige bzw. quadratische Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 aufweist.
[0028] Figur 8 zeigt besonders deutlich die Gestaltung der Platte 2 aus Figur 3 im Querschnitt
durch den Bereich der Flanke 22, wobei der Schnitt genau durch eine Vertiefung 23
verläuft. Im Hintergrund ist deshalb der Vorsprung 24 in Seitenansicht erkennbar.
Die Flanke 22 ist in ihrem oberen Teil mit der bereits im Zusammenhang mit Figur 3
erwähnten Fase 25 ausgebildet, die von der Oberseite 20 der Platte 2 zur Flanke 22
verläuft.
[0029] Figur 9 zeigt in einer der Figur 8 entsprechenden Darstellungsweise einen Ausschnitt
aus einem Plattenbelag im Querschnitt durch den Bereich einer Fuge 10. Die beiden
benachbarten Platten 2 weisen mit ihren Flanken 22 aufeinander zu und schließen zwischen
sich die Fuge 10 ein. Mit ihrer Unterseite 21 liegen die Platten 2 in einem Klebmassebett
3, welches seinerseits auf einer einem Klebmassebett 3, welches seinerseits auf einer
tragenden Unterkonstruktion, z. B. einer Betonplatte 4, ausgebracht ist.
[0030] Im oberen Bereich der Plattenflanken 22 ist wieder jeweils die Fase 25 vorhanden,
die den Übergang von den Flanken 22 zu den Oberseiten 20 der beiden Platten 2 bildet.
Weiterhin ist aus der Figur 9 ersichtlich, daß die Fugenfüllmasse 30 bzw. die Klebstoffmasse
des Klebstoffbettes 3 die Fuge 10 vollständig und bündig mit der Oberseite 20 der
beiden benachbarten Platten 2 ausfüllt. Im Zusammenwirken mit der Fase 25 wird so
erreicht, daß die Strukturierung der Plattenflanken 22 an der Oberseite 20 des Plattenbelages
bzw. der Platten 2 nicht in Erscheinung tritt.
[0031] Figur 10 schließlich zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel anhand zweier benachbarter
Platten 2, die ebenfalls in ein Klebmassebett 3 eingelegt sind. Im Unterschied zu
den zuvor erläuterten Ausführungsbeispielen sind hier die Flanken 22 der beiden benachbarten
Platten 2 abgeschrägt bzw. geneigt ausgebildet, wodurch sich ein von oben nach unten
enger werdender, keilförmiger Verlauf der Fuge 10 bei Betrachtung in Querschnittsrichtung
durch die Platten 2 ergibt. Entsprechend sind auch die hier nicht im einzelnen sichtbaren
Vorsprünge und Vertiefungen so ausgebildet, daß sich die Vertiefungen nach oben hin
erweitern und entsprechend die Vorsprünge nach oben hin verengen. Hierdurch wird insbesondere
eine Herstellung der Platten 2 in Preß- oder Gußformen sowie deren einfache Entformung
ermöglicht.
1. Plattenbelag, insbesondere für eine flüssigkeitsdichte und/oder säure- bzw. laugenfeste
Boden- und Wandauskleidung, bestehend aus Platten mit einem mehreckigen Umriß, die
jeweils eine flache Oberseite, eine flache oder strukturierte, in ein Klebmassebett
eingelegte Unterseite und im wesentlichen senkrecht zur Oberseite verlaufende Plattenflanken
aufweisen, wobei die Flanken benachbarter Platten Fugen begrenzen, welche ebenfalls
mit der Klebmasse von unten her und/oder mit einer eingenen Fugenfüllmasse von oben
her gefüllt sind, und wobei die Plattenflanken mit einer oberflächenvergrößernden
und einen Durchtritt der Klebmasse bzw. der Fugenfüllmasse durch die Fuge erlaubenden
Strukturierung versehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strukturierung aus einer Vielzahl von direkt nebeneinander angeordneten Vertiefungen
(23) bzw. Vorsprüngen (24) besteht, welche zueinander parallele, im wesentlichen
senkrecht zur Oberseite (20) der Platte (2) verlaufende Längsachsen aufweisen.
2. Plattenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (23)
im Schnitt parallel zur Plattenoberseite (20) gesehen hinterschnitten sind.
3. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei den
einander zugewandten Plattenflanken (22) zweier benachbarter Platten (2) jeweils
ein Vorsprung (24) in der einen Flanke (22) in eine Vertiefung (23) in der anderen
Flanke (22) eingreift und umgekehrt.
4. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei den
einander zugewandten Plat tenflanken (22) zweier benachbarter Platten (2) jeweils
eine Vertiefung (23) in der einen Flanke (22) einer Vertiefung (23) in der anderen
Flanke (22) bzw. jeweils ein Vorsprung (24) in der einen Flanke (22) einem Vorsprung
(24) in der anderen Flanke (22) gegenüberliegt.
5. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen
(23) bzw. Vorsprünge (24) an den Plattenflanken (22) im Schnitt parallel zur Plattenoberseite
(20) gesehen schwalbenschwanzförmig sind.
6. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen
(23) und/oder Vorsprünge (24) an den Plattenflanken (22) im Schnitt parallel zur
Plattenoberseite (20) gesehen halb- bis dreiviertelkreisförmig, halb- bis dreiviertelovalförmig
oder halb- bis dreiviertelellipsenförmig sind.
7. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen
(23) und/oder Vorsprünge (24) an den Plattenflanken (22) im Schnitt parallel zur Plattenoberseite
(20) gesehen quadratisch oder rechteckig sind.
8. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
zwischen der Länge der in der Plattenebene verlaufenden Hauptachse der Platte (2)
und der Tiefe und Weite einer Vertiefung (23) in Plattenebene bzw. der horizontalen
Länge und Breite eines Vorsprungs (24) in Plattenebene zwischen 20 : 1 und 200 :
1 beträgt.
9. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen,
von den Flanken (22) und der Oberseite (20) gebildeten Kanten der Platten (2) angefast
ausgebildet sind, wobei die Erstreckung der Fase (25) in Plattenebene gleich oder
größer ist als die Tiefe der Vertiefungen (23) in Plattenebene bzw. Länge der Vorsprünge
(24) in Plattenebene in den Flanken (22).
10. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(2) konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen geneigten Flanken (22) ausgebildet
sind.
11. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Konizität
der Platten (2) zwischen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.
12. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen
(23) von unten nach oben sich konisch erweiternd und die Vorsprünge (24) von unten
nach oben sich konisch verengend ausgebildet sind.
13. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebmasse
(3) und/oder die Fugenfüllmasse (30) ein niedrig-viskoser Säurekitt auf Epoxydharz-,
Polyester-, Phenolharz- oder Furanharz-Basis ist.
14. Plattenbelag, insbesondere für eine flüssigkeitsdichte und/oder säure- bzw. laugenfeste
Boden- und Wandauskleidung, bestehend aus Platten mit einem mehreckigen Umriß, die
jeweils eine flache Oberseite, eine flache oder strukturierte, in ein Klebmassebett
eingelegte Unterseite und zwischen Unter- und Oberseite verlaufende Plattenflanken
aufweisen, wobei die Flanken benachbarter Platten Fugen begrenzen, welche ebenfalls
mit der Klebmasse von unten her und/oder mit einer eingenen Fugenfüllmasse von oben
her gefüllt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) konisch mit von unten nach oben betrachtet
nach innen geneigten, im wesentlichen glatten Flanken (22) ausgebildet sind.
15. Plattenbelag nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Konizität der
Platten (2) zwischen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.