(19)
(11) EP 0 340 598 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 89107410.6

(22) Anmeldetag:  25.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/14, E04F 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.05.1988 DE 3814846

(71) Anmelder: Rundmund, Theo, Dipl.-Bauing.,
D-48683 Ahaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Rundmund, Theo, Dipl.-Bauing.,
    D-48683 Ahaus (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. M.Sc. 
Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Plattenbelag


    (57) Die Erfindung betrifft einen Plattenbelag, insbesondere für eine flüssigkeitsdichte und/oder säure- bzw. laugen­feste Boden- und Wandauskleidung, bestehend aus Platten mit einem mehreckigen Umriß, die jeweils eine flache Oberseite, eine flache oder strukturierte, in ein Kleb­massebett eingelegte Unterseite und im wesentlichen senk­recht zur Oberseite verlaufende Plattenflanken aufwei­sen, wobei die Flanken benachbarter Platten Fugen begren­zen, welche ebenfalls mit der Klebmasse von unten her und/oder mit einer eingenen Fugenfüllmasse von oben her gefüllt sind, und wobei die Plattenflanken mit einer oberflächenvergrößernden und einen Durchtritt der Kleb­masse bzw. der Fugenfüllmasse durch die Fuge erlaubenden Strukturierung versehen sind. Der neue Plattenbelag kenn­zeichnet sich dadurch, daß die Strukturierung aus einer Vielzahl von direkt nebeneinander angeordneten Vertiefun­gen (23) bzw. Vorsprüngen (24) besteht, welche zueinan­der parallele, im wesentlichen senkrecht zur Oberseite (20) der Platte (2) verlaufende Längsachsen aufweisen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenbelag nach dem Ober­begriff des Patentanspruches 1 bzw. 14.

    [0002] Ein Plattenbelag für den genannten Verwendungszweck ist beispielsweise aus der DE-PS 23 48 301 bekannt. Bei die­sem Belag liegen die Platten ebenfalls in einem Klebmas­sebett, wobei während der Herstellung des Belages durch mechanisches Einrütteln der Platten für einen vollflächi­gen Kontakt zwischen der Klebmasse einerseits und der Plattenunterseite sowie den Plattenflanken andererseits gesorgt werden soll. Um eine hohe Tragfähigkeit und gute Ebenflächigkeit des fertigen Belages zu gewährleisten und um das erwähnte mechanische Einrütteln ohne Verschie­ben der Platten zu ermöglichen, werden die Platten knirschverlegt, was sehr enge Fugen ergibt. Dies ist ei­nerseits zwar erwünscht, führt jedoch andererseits in der Praxis dazu, daß ein Teil der Fugen des Belages nicht oder nur unvollständig mit der Klebmasse gefüllt ist, weil die Klebmasse an einem Aufsteigen von unten in die Fugen gehindert ist. Hierdurch werden Nacharbeiten erforderlich, die jedoch meist nicht die erforderliche Qualität erreichen, da es sehr schwierig ist, enge Fugen von oben vollständig zu füllen. Hinzu kommt erschwerend, daß die Schwach- und Fehlstellen der Fugenfüllung nicht ohne weiteres erkennbar sind. Der Belag kann dadurch von Anfang an undicht sein oder frühzeitig undicht werden sowie eine verminderte mechanische Belastbarkeit, insbe­sondere bei thermischer Wechselbelastung und bei Einwir­kung tangentialer Kräfte, aufweisen.

    [0003] Aus der DE-PS 119 766 ist ein Kunststein oder eine künst­liche Platte zur Herstellung von Wand- und Deckenverklei­dungen, Pflaster und dergleichen bekannt. Diese Platte weist an den Seiten nach innen erweiterete, die Platten­dicke nicht ganz durchsetzende Höhlungen oder vorstehen­de Lappen auf, in welche beim Eindrücken in die aus er­härtendem Material bestehende Unterlage diese Grundmasse eintritt, so daß deren Erhärtung die Platten nicht nur mit ihrer Unterlage, sondern auch untereinander fest ver­bunden sind. Bei den Höhlungen handelt es sich entweder um durchgehende, langgestreckte Vertiefungen oder eine Aneinanderreihung von einigen wenigen, miteinander fluch­tenden länglichen Vertiefungen, deren Längsachsen paral­lel zu den Seitenflanken der Platte verlaufen. Dabei kön­nen in Schnittrichtungen senkrecht zur Plattenoberseite betrachtet die Höhlungen schwalbenschwanzförmig ausgebil­det sein. Die alternativ vorgesehenen vorstehenden Lap­pen haben in Aufsicht auf die Platte betrachtet einen trapezförmigen Umriß, wobei die Basis, d. h. die breite Seite, stets der zugehörigen Platte zugewandt ist. Mit den beschriebenen Maßnahmen wird zwar eine Vergrößerung der Plattenflanken-Oberfläche im Fugenbereich erreicht, jedoch kann es hier immer noch relativ leicht zu Abris­sen der Fugenfüllung von den Plattenflanken und damit zu Undichtigkeiten kommen, insbesondere, wenn der aus die­sen Platten bestehende Boden- oder Wandbelag hohen mecha­nischen und/oder thermischen Wechselbelastungen unter­liegt. Außerdem ist es bei derartigen Platten kaum mög­lich, die Höhlungen wirklich vollständig mit der Grund­masse bzw. dem Material des Klebstoffbettes zu füllen, weil eine Luftverdrängung aus den Höhlungen während des Verlegens und/oder Verfugens der Platten nicht sicherge­stellt ist. Hierdurch verbleiben Hohlräume, sogenannte Lunker, in der Klebmasse des Klebstoffbettes bzw. der Fugenfüllung.

    [0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Plattenbelag der eingangs genannten Art zu schaffen, der verbesserte Ver­lege- und Gebrauchseigenschaften aufweist, d. h. insbe­sondere einfach und doch lunkerfrei verlegbar ist, eine hohe und dauerhafte Dichtigkeit besitzt und hoch belast­bar ist.

    [0005] Eine erste Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen Plattenbelag der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

    [0006] Mit der Erfindung wird dafür gesorgt, daß auch bei einer die Verlegearbeiten stark vereinfachenden und beschleu­nigenden Knirschverlegung der Platten ein definierter Fugenraum bestehen bleibt, der sich bei der Herstellung des Plattenbelages zuverlässig mit Klebmasse füllt bzw. füllen läßt. Wegen des Wechsels von Vorsprüngen und Ver­tiefungen wird ein vollständiges Eindringen der Klebmas­se auch in enge Fugenbereiche sichergestellt, weil die Klebmasse nicht nur von unten her, sondern auch seit­wärts und damit auf sehr kurzen Wegen in die engen Fugen­bereiche fließen kann. Dieser Fließvorgang kann noch durch vorheriges Benetzen von demzufolge auftretenden Kapillarkräfte gefördert werden. Die von der Plattenun­terseite und aus den Fugen verdrängte Luft entweicht ohne besondere Maßnahmen problemlos und ungehindert zur Oberseite des Plattenbelages, so daß Lunker unter dem Belag im Klebmassebett und in den Fugen in der Fugenfüll­masse vermieden werden. Der Plattenbelag wird dadurch bei einfacher und rascher Verlegung qualitativ hochwer­tig und zuverlässig dicht, ohne daß bei seiner Herstel­lung eine neue, besodere Arbeitsweise erforderlich wäre. Bei geeignetem, in sich starrem Untergrund können bisher aus Sicherheitsgründen unter einem Plattenbelag zusätz­ lich verlegte Dicht- oder Drainageschichten bei dem neu­en Plattenbelag sogar ganz entfallen. Durch die Ausge­staltung der Platten wird deren Herstellung relativ ein­fach gehalten. Zum Beispiel kann die Strukturierung der Flanken bei keramischen Platten schon bei deren Formung und damit vor dem Brennen der Platten erzeugt werden. Außer keramischen Platten können auch Platten aus Me­tall, Kohlenstoffmaterialien, Kunststoffen mit und ohne Füllstoffe oder auch aus natürlichen Materialien, wie Naturstein oder Holz verwendet werden.

    [0007] Weiterhin wird mit der Erfindung die Haftung zwischen der Klebmasse und den Platten im Bereich der Platten­flanken und damit die Verbindung zwischen den benach­barten Platten weseεtlrch verbessert, so daß der Plat­tenbelag Belastungen mechanischer, thermischer und chemischer Art deutlich besser und länger standhalten kann. Undichtigkeiten infolge von Abrissen der Klebmasse von den Plattenflanken werden bei dem neuen Plattenbelag weigehend ausgeschlossen. Der Plattenbelag bietet damit eine erhöhte Sicherheit gegen Undichtigkeit und eine verlängerte reparatur- und erneuerungsfreie Nutzungs­dauer.

    [0008] Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Vertiefungen im Schnitt parallel zur Plattenoberseite gesehen hinterschnitten sind. Bei dieser hinterschnittenen Aus­führung wird infolge der gegenseitigen Verkrallung und Verzahnung ein besonders fester Zusammenhalt zwischen den Plattenflanken und der Fugenfüllmasse und damit zwi­schen benachbarten Platten erreicht. Der gesamte Platten­belag erhält damit eine sehr hohe Stabilität und äußerst zuverlässige Dichtigkeit und Haltbarkeit.

    [0009] Für die Verlegeform der Platten des Bodenbelages sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß bei den ein­ander zugewandten Plattenflanken zweier benachbarter Platten jeweils ein Vorsprung in der einen Flanke in eine Vertiefung in der anderen Flanke eingreift und um­gekehrt. Hierdurch wird eine besonders enge Verlegung der Platten mit einem geringen Fugenraumanteil erreicht, was eine besonders glatte Belagsoberfläche und aufgrund der besonders festen mechanischen Verbindung der Platten untereinander eine hohe Belastbarkeit des Plattenbelages ergibt. Eine alternative Verlegungform der Platten sieht vor, daß bei den einander zugewandten Plattenflanken zweier benachbarter Platten jeweils eine Vertiefung in der einen Flanke einer Vertiefung in der anderen Flanke bzw. jeweils ein Vorsprung in der einen Flanke einem Vorsprung in der anderen Flanke gegenüberliegt. Diese Verlegeform hat insbesondere den Vorteil, daß die Plat­ten schnell und einfach verlegbar sind, wobei aber auch hier der besonders feste Zusammenhalt zwischen Platten­flanken und Fugenfüllmasse und damit zwischen den Plat­ten untereinander gewährleistet bleibt.

    [0010] Bevorzugte Umrißformen der Vertiefungen bzw. Vorsprünge sind in den Ansprüchen 5, 6 und 7 angegeben.

    [0011] Hinsichtlich der Dimensionierung der Vorsprünge und Ver­tiefungen ist bei dem neuen Plattenbelag vorgesehen, daß das Verhältnis zwischen der Länge der in der Platten­ebene verlaufenden Hauptachse der Platte und der Tiefe und Weite einer Vertiefung in Plattenebene bzw. der hori­zontalen Länge und Breite eines Vorsprungs in Platten­ebene zwischen 20 : 1 und 200 : 1 beträgt. Relativ zu den Dimensionen der Platte sind damit die Vorsprünge und Vertiefungen klein, so daß sie nicht mehr Raum beanspru­chen, als der bei herkömmlichen Plattenbelägen üblicher­weise vorgesehene Fugenraum. Außerdem wird so die Anord­nung einer vergleichsweise großen Zahl von Vorsprüngen bzw. Vertiefungen an jeder Plattenflanke ermöglicht. Weiterhin behält dadurch jede Platte den gewohnten Plat­tencharakter, nämlich bei Aufsicht eine von klaren Umriß­ linien begrenzte geometrische Fläche zu bilden, z. B. ein Quadrat, ein Rechteck, ein Sechseck etc..

    [0012] Um das äußere Erscheinungsbild des Plattenbelages im fer­tigen Zustand noch weiter an das herkömmliche Aussehen von Plattenbelägen anzupassen und um im Bereich des obe­ren Fugenabschlusses eine möglichst glatte und gerad­linig begrenzte Oberfläche der Fugenfüllmasse zu errei­chen, ist vorgesehen, daß die oberen, von den Flanken und der Oberseite gebildeten Kanten der Platten angefast ausgebildet sind, wobei die Erstreckung der Fase in Plat­tenebene gleich oder größer ist als die Tiefe der Ver­tiefungen in Plattenebene bzw. Länge der Vorsprünge in Plattenebene in den Flanken.

    [0013] Um die Platten für den neuen Plattenbelag in Guß- oder Preßformen herstellen zu können, ist vorgesehen, daß die Platten konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen geneigten Flanken ausgebildet sind. Damit wird eine problemlose Entformbarkeit der Platten bei deren Herstellung erreicht. Außerdem ermöglicht die hierbei entstehende, nach oben hin offene Keilform der Fugen zwischen benachbarten Platten eine zuverlässige Füllung der Fugen mit Fugenfüllmasse und eine verbesserte Kon­trolle auf vollständige Füllung der Fugen. Dabei beträgt die Konizität der Platten vorzugsweise zwischen 1 und 5 % der Plattendicke. Bei einer Plattendicke von z. B. 10 mm würde dies bedeuten, daß die Platte im Bereich bzw. in der Ebene der Oberseite etwa 0,1 - 0,5 mm kleiner ist als im Bereich bzw. in der Ebene ihrer Unterseite. Die Fuge zwischen zwei benachbarten derartigen Platten wäre dann oben 0,2 - 1,0 mm breiter als unten.

    [0014] Weiter ist vorgesehen, daß die Vertiefungen von unten nach oben sich konisch erweiternd und die Vorsprünge von unten nach oben sich konisch verengend ausgebildet sind, wodurch ebenfalls die im vorangehenden Absatz er­ läuterten Vorteile erzielt werden.

    [0015] Weiter sieht die Erfindung vor, daß auch für den voran­gehend beschriebenen neuen Plattenbelag die Klebmasse und/oder die Fugenfüllmasse, wie an sich bekannt, ein niedrig-viskoser Säurekitt auf Epoxydharz-, Polyester-, Phenolharz- oder Furanharz-Basis ist.

    [0016] Eine alternative Lösung der eingangs gestellten Aufgabe gelingt durch einen Plattenbelag nach dem Patentanspruch 14. Die Konizität der Platten führt zwischen benachbar­ten Platten zu Fugen, deren Weite sich von unten nach oben vergrößert. Diese Fugenform ist optimal für eine vollständige Füllung der Fugen mit Fugenfüllmasse, insbe­sondere, wenn von oben her verfugt wird. Außerdem wird die Kontrolle der Fugenfüllung auf Vollständigkeit und Lunkerfreiheit wesentlich vereinfacht. Infolge der beson­deren Plattenform wird das Verlegen und Verfugen des Plattenbelages vereinfacht. Außerdem wird infolge der nun sicher gewährleisteten vollständigen Fugenfüllung eine hohe Dichtigkeit und Haltbarkeit des Plattenbelages erreicht. Dabei ist auch bei dem Plattenbelag gemäß die­ser Alternative vorgesehen, daß die Konizität der Plat­ten zwichen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.

    [0017] Aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften vor allem hinsichtlich Dichtigkeit und Haltbarkeit sind die neuen Plattenbeläge gemäß der vorliegenden Erfindung vielsei­tig verwendbar, z. B. in allen Anwendungsbereichen des Säureschutzbaus, der Säureschutztechnik und der Ober­flächenschutztechnik. Hier ist insbesondere zu nennen der Bereich der Lebensmittel- und Getränkeindustrie so­wie der Chemischen Industrie. In letzterer eignen sich die Plattenbeläge u. a. für Auffangräume von Tanks sowie allgemein überall dort, wo chemisch resistente und/oder dichte Boden- und Wandbeläge gefordert werden. Hierzu gehört sowohl der gesamte Anwendungsbereich des Indu­ striebaus und des Küchen- und Schlachthofbereiches als auch der private Anwendungsbereich, z. B. für Balkone, Terrassen, Bäder und Schwimmbecken, d. h. dort, wo Plat­tenbeläge mit Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeiten in Berüh­rung kommen.

    [0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeich­nung zeigen:

    Figur 1 einen Plattenbelag in einer Teil-Aufsicht auf seine Oberseite,

    Figur 2 den Plattenbelag in einem Teil-Schnitt parallel zu seiner Oberseite,

    Figur 3 eine Platte des Plattenbelages in einer Teilan­sicht auf eine Plattenflanke,

    Figur 4 den Plattenbelag in einer geänderten Ausführung in einer Darstellung entsprechend Figur 2,

    Figuren 5, 6 und 7 jeweils den Plattenflankenbereich in drei weiteren Ausgestaltungen, in Darstellungen entsprechend Figur 2,

    Figur 8 eine Platte im Teil-Querschnitt durch den Flan­kenbereich,

    Figur 9 den Plattenbelag, bestehend aus Platten gemäß Figur 8 im Teilquerschnitt durch den Fugenbe­reich und

    Figur 10 den Plattenbelag in einer geänderten Ausfüh­rung, ebenfalls im Teilquerschnitt durch den Fugenbereich.



    [0019] Wie die Figur 1 der Zeichnung zeigt, besteht das hier dargestellte erste Ausführungsbeispiel des Plattenbela­ges 1 aus sechseckigen Platten 2. Die Platten 2 sind mit ihrer hier nicht sichtbaren Unterseite in ein Klebmasse­bett eingelegt und stoßen entlang ihres Umfangs jeweils an eine benachbarte Platte 2. An ihren aufeinander zuwei­senden Flanken 22 sind die Platten 2 mit einer Struktu­rierung versehen, die in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel durch senkrecht zur Plattenoberseite 20 verlaufende schwalbenschwanzförmige Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 gebildet ist. Hierdurch werden Fugen 10 zwischen den Platten 2 gebildet, die die Form einer Kette von im Schnitt parallel zur Plattenoberseite 20 ge­sehen flügelförmigen Aussparungen aufweisen. Zwischen je­dem flügelförmigen Fugenbereich ist ein schmalerer Fugen­bereich vorhanden. Bei der Herstellung des Plattenbela­ges 1 füllen sich diese Fugen 10 von unten her mit der zur Einbettung der Platten 2 dienenden Klebmasse, welche unter zusätzlicher seitlicher Ausbreitung auch in die engen Fugenbereiche gelangt. Alternativ oder ergänzend kann auch eine zusätzliche Fugenfüllmasse von oben her in die Fugen 10 eingebracht, z. B. eingeschlämmt werden.

    [0020] Aus Figur 2 ist besonders deutlich der Verlauf und die Form der Fugen 10 im Bereich des Aufeinandertreffens dreier Platten 2 erkennbar. Die Formgebung der Flanken 22 der einzelnen Platten 2 ist dabei so, daß jeweils eine Vertiefung 23 in der einen Platte 2 genau einer Vertiefung 23 in der benachbarten Platte 2 gegenüber­liegt. Dementsprechend liegen jeweils auch zwei Vor­sprünge 24 in benachbarten Platten 2 einander gegenüber. Weiterhin zeigt die Figur 2 die Füllung der Fugen 10 mit der Klebmasse bzw. Fugenfüllmasse 30. Nach deren Erhär­ten sind die Platten 2 aufgrund der Hinterschneidungen der Vertiefungen 23 sehr fest miteinander verbunden. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 sind hier die Ecken der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 leicht ausgerundet, wodurch - in Abhängigkeit vom Ma­terial der Platten 2 - unter Umständen eine Vereinfa­chung der Herstellung der Platten 2 erreicht wird.

    [0021] Aus der Teil-Seitenansicht auf die Flanke 22 der Platte 2 gemäß Figur 3 ist ersichtlich, daß die Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 parallel zueinander verlaufende Längs­achsen aufweisen, die senkrecht zur Oberseite 20 der Platte 2 orientiert sind. Weiterhin zeigt die Figur 3, daß die Zahl der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 im Verhältnis zu den Dimensionen der Platte 2 relativ groß ist.

    [0022] Im Bereich der zwischen der Oberseite 20 und der Flanke 22 gebildeten Kante der Platte 2 ist eine Fase 25 ausge­bildet, deren Erstreckung in Richtung parallel zur Ober­seite 20 der Platte 2 so groß ist, daß sich die Vertie­fungen 23 nicht bis zur Oberseite 20 erstrecken, sondern vorher enden.

    [0023] An der Unterseite 21 der Platte 2 gemäß Figur 3 ist hier eine Strukturierung 21′ vorhanden, die aus einer der Zahl der Vertiefungen 23 plus Vorsprünge 24 entsprechen­den Zahl von Rillen bzw. vorspringenden Streifen drei­eckiger Querschnittsform besteht.

    [0024] Figur 4 zeigt in gleicher Darstellungsform wie Figur 2 eine geänderte Ausführung der Platten 2, wobei deren Ge­staltung hier so ist, daß jeweils im Bereich der Fugen 10 ein Vorsprung 24 in der einen Platte 2 in eine Vertie­fung 23 in der anderen Platte 2 eingreift und umgekehrt. Hierdurch wird eine unmittelbare mechanische Verhakung zwischen benachbarten Platten 2 erreicht. Außerdem wird hier der Verlauf der Fuge 10 mäanderförmig, wodurch eben­falls zu einem festen Zusammenhalt zwischen benachbarten Platten 2 sowie zwischen der Fugenfüllmasse 30 und den Platten 2 beigetragen wird.

    [0025] Die in den Figuren 5, 6 und 7 dargestellten unterschied­lichen Ausgestaltungen der Flanken 22 der Platten 2 stel­len Alternativen zu dem vorangehend beschriebenen Schwal­benschwanz-Querschnitt der Vertiefungen 23 und Vorsprün­ge 24 dar. In Figur 5 sind die Vertiefungen 23 im Schnitt parallel zur hier nicht sichtbaren Oberseite 20 der Platte 2 gesehen etwa 3/4-ovalförmig oder -ellipsen­förmig, wodurch die Vorsprünge 24 hier im Schnitt be­trachtet eine flache, der benachbarten Platte 2 zugewand­te Basis mit einem taillierten Übergang zum Inneren der Platte 2 aufweisen.

    [0026] In Figur 6 ist die Flanke 22 der Platte 2 in Form einer mäandrierenden Fläche ausgebildet, wodurch sich im Schnitt betrachtet etwa pilzförmige oder keulenförmige Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 ergeben.

    [0027] Die in Figur 7 dargestellte Platte 2 besitzt eine Flanke 22, die im Schnitt betrachtet rechteckige bzw. quadrati­sche Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 aufweist.

    [0028] Figur 8 zeigt besonders deutlich die Gestaltung der Plat­te 2 aus Figur 3 im Querschnitt durch den Bereich der Flanke 22, wobei der Schnitt genau durch eine Vertiefung 23 verläuft. Im Hintergrund ist deshalb der Vorsprung 24 in Seitenansicht erkennbar. Die Flanke 22 ist in ihrem oberen Teil mit der bereits im Zusammenhang mit Figur 3 erwähnten Fase 25 ausgebildet, die von der Oberseite 20 der Platte 2 zur Flanke 22 verläuft.

    [0029] Figur 9 zeigt in einer der Figur 8 entsprechenden Dar­stellungsweise einen Ausschnitt aus einem Plattenbelag im Querschnitt durch den Bereich einer Fuge 10. Die bei­den benachbarten Platten 2 weisen mit ihren Flanken 22 aufeinander zu und schließen zwischen sich die Fuge 10 ein. Mit ihrer Unterseite 21 liegen die Platten 2 in einem Klebmassebett 3, welches seinerseits auf einer einem Klebmassebett 3, welches seinerseits auf einer tragenden Unterkonstruktion, z. B. einer Betonplatte 4, ausgebracht ist.

    [0030] Im oberen Bereich der Plattenflanken 22 ist wieder je­weils die Fase 25 vorhanden, die den Übergang von den Flanken 22 zu den Oberseiten 20 der beiden Platten 2 bil­det. Weiterhin ist aus der Figur 9 ersichtlich, daß die Fugenfüllmasse 30 bzw. die Klebstoffmasse des Klebstoff­bettes 3 die Fuge 10 vollständig und bündig mit der Ober­seite 20 der beiden benachbarten Platten 2 ausfüllt. Im Zusammenwirken mit der Fase 25 wird so erreicht, daß die Strukturierung der Plattenflanken 22 an der Oberseite 20 des Plattenbelages bzw. der Platten 2 nicht in Erschei­nung tritt.

    [0031] Figur 10 schließlich zeigt ein weiteres Ausführungsbei­spiel anhand zweier benachbarter Platten 2, die eben­falls in ein Klebmassebett 3 eingelegt sind. Im Unter­schied zu den zuvor erläuterten Ausführungsbeispielen sind hier die Flanken 22 der beiden benachbarten Platten 2 abgeschrägt bzw. geneigt ausgebildet, wodurch sich ein von oben nach unten enger werdender, keilförmiger Ver­lauf der Fuge 10 bei Betrachtung in Querschnittsrichtung durch die Platten 2 ergibt. Entsprechend sind auch die hier nicht im einzelnen sichtbaren Vorsprünge und Ver­tiefungen so ausgebildet, daß sich die Vertiefungen nach oben hin erweitern und entsprechend die Vorsprünge nach oben hin verengen. Hierdurch wird insbesondere eine Her­stellung der Platten 2 in Preß- oder Gußformen sowie de­ren einfache Entformung ermöglicht.


    Ansprüche

    1. Plattenbelag, insbesondere für eine flüssigkeitsdich­te und/oder säure- bzw. laugenfeste Boden- und Wand­auskleidung, bestehend aus Platten mit einem mehr­eckigen Umriß, die jeweils eine flache Oberseite, eine flache oder strukturierte, in ein Klebmassebett eingelegte Unterseite und im wesentlichen senkrecht zur Oberseite verlaufende Plattenflanken aufweisen, wobei die Flanken benachbarter Platten Fugen begren­zen, welche ebenfalls mit der Klebmasse von unten her und/oder mit einer eingenen Fugenfüllmasse von oben her gefüllt sind, und wobei die Plattenflanken mit einer oberflächenvergrößernden und einen Durch­tritt der Klebmasse bzw. der Fugenfüllmasse durch die Fuge erlaubenden Strukturierung versehen sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Strukturierung aus einer Vielzahl von direkt nebeneinander angeordneten Vertiefungen (23) bzw. Vorsprüngen (24) besteht, welche zueinander paralle­le, im wesentlichen senkrecht zur Oberseite (20) der Platte (2) verlaufende Längsachsen aufweisen.
     
    2. Plattenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Vertiefungen (23) im Schnitt parallel zur Plattenoberseite (20) gesehen hinterschnitten sind.
     
    3. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß bei den einander zugewandten Plat­tenflanken (22) zweier benachbarter Platten (2) je­weils ein Vorsprung (24) in der einen Flanke (22) in eine Vertiefung (23) in der anderen Flanke (22) eingreift und umgekehrt.
     
    4. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß bei den einander zugewandten Plat­ tenflanken (22) zweier benachbarter Platten (2) je­weils eine Vertiefung (23) in der einen Flanke (22) einer Vertiefung (23) in der anderen Flanke (22) bzw. jeweils ein Vorsprung (24) in der einen Flanke (22) einem Vorsprung (24) in der anderen Flanke (22) gegenüberliegt.
     
    5. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Vertiefungen (23) bzw. Vor­sprünge (24) an den Plattenflanken (22) im Schnitt parallel zur Plattenoberseite (20) gesehen schwalben­schwanzförmig sind.
     
    6. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Vertiefungen (23) und/oder Vor­sprünge (24) an den Plattenflanken (22) im Schnitt parallel zur Plattenoberseite (20) gesehen halb- bis dreiviertelkreisförmig, halb- bis dreiviertelovalför­mig oder halb- bis dreiviertelellipsenförmig sind.
     
    7. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (23) und/oder Vorsprünge (24) an den Plattenflanken (22) im Schnitt parallel zur Plattenoberseite (20) gesehen quadratisch oder rechteckig sind.
     
    8. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Länge der in der Plattenebene verlaufenden Hauptachse der Platte (2) und der Tiefe und Weite einer Vertiefung (23) in Plattenebene bzw. der horizontalen Länge und Breite eines Vorsprungs (24) in Plattenebene zwi­schen 20 : 1 und 200 : 1 beträgt.
     
    9. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß die oberen, von den Flanken (22) und der Oberseite (20) gebildeten Kanten der Platten (2) angefast ausgebildet sind, wobei die Erstreckung der Fase (25) in Plattenebene gleich oder größer ist als die Tiefe der Vertiefungen (23) in Plattenebene bzw. Länge der Vorsprünge (24) in Plattenebene in den Flanken (22).
     
    10. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen geneigten Flanken (22) ausgebildet sind.
     
    11. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Konizität der Platten (2) zwischen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.
     
    12. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (23) von unten nach oben sich konisch erweiternd und die Vorsprünge (24) von unten nach oben sich konisch verengend aus­gebildet sind.
     
    13. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Klebmasse (3) und/oder die Fu­genfüllmasse (30) ein niedrig-viskoser Säurekitt auf Epoxydharz-, Polyester-, Phenolharz- oder Furanharz-­Basis ist.
     
    14. Plattenbelag, insbesondere für eine flüssigkeitsdich­te und/oder säure- bzw. laugenfeste Boden- und Wand­auskleidung, bestehend aus Platten mit einem mehr­eckigen Umriß, die jeweils eine flache Oberseite, eine flache oder strukturierte, in ein Klebmassebett eingelegte Unterseite und zwischen Unter- und Ober­seite verlaufende Plattenflanken aufweisen, wobei die Flanken benachbarter Platten Fugen begrenzen, welche ebenfalls mit der Klebmasse von unten her und/oder mit einer eingenen Fugenfüllmasse von oben her gefüllt sind,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen geneig­ten, im wesentlichen glatten Flanken (22) ausgebil­det sind.
     
    15. Plattenbelag nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich­net, daß die Konizität der Platten (2) zwischen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.
     




    Zeichnung