(19)
(11) EP 0 340 598 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
31.03.1993  Patentblatt  1993/13

(21) Anmeldenummer: 89107410.6

(22) Anmeldetag:  25.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/14, E04F 15/08

(54)

Plattenbelag

Tiling

Dallage


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.05.1988 DE 3814846

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(73) Patentinhaber: Rundmund, Theo, Dipl.-Bauing.,
D-48683 Ahaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Rundmund, Theo, Dipl.-Bauing.,
    D-48683 Ahaus (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. M.Sc. 
Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 253 042
DE-A- 2 348 301
DE-C- 119 766
EP-A- 0 263 587
DE-A- 2 547 637
GB-A- 2 032 485
   
  • J.R. PANEK et al.: "CONSTRUCTION SEALANTS AND ADHESIVES", 2. Auflage, Seiten 270,271 "The Nature of Adhesion", 1984, John Wiley & Sons, Inc., New York
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenbelag nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Ein Plattenbelag für den genannten verwendungszweck ist beispielsweise aus der DE-PS 23 48 301 bekannt. Bei diesem Belag liegen die Platten ebenfalls in einem Klebmassebett, wobei während der Herstellung des Belages durch mechanisches Einrütteln der Platten für einen vollflächigen Kontakt zwischen der Klebmasse einerseits und der Plattenunterseite sowie den Plattenflanken andererseits gesorgt werden soll. Um eine hohe Tragfähigkeit und gute Ebenflächigkeit des fertigen Belages zu gewährleisten und um das erwähnte mechanische Einrütteln ohne verschieben der Platten zu ermöglichen, werden die Platten knirschverlegt, was sehr enge Fugen ergibt. Dies ist einerseits zwar erwünscht, führt jedoch andererseits in der Praxis dazu, daß ein Teil der Fugen des Belages nicht oder nur unvollständig mit der Klebmasse gefüllt ist, weil die Klebmasse an einem Aufsteigen von unten in die Fugen gehindert ist. Hierdurch werden Nacharbeiten erforderlich, die jedoch meist nicht die erforderliche Qualität erreichen, da es sehr schwierig ist, enge Fugen von oben vollständig zu füllen. Hinzu kommt erschwerend, daß die Schwach- und Fehlstellen der Fugenfüllung nicht ohne weiteres erkennbar sind. Der Belag kann dadurch von Anfang an undicht sein oder frühzeitig undicht werden sowie eine verminderte mechanische Belastbarkeit, insbesondere bei thermischer Wechselbelastung und bei Einwirkung tangentialer Kräfte, aufweisen.

[0003] Aus der GB-A-20 32 485 ist ein Plattenbelag bekannt, bestehend aus Platten mit einem mehreckigen Umriß, die jeweils eine flache Oberseite, eine flache oder strukturierte, in ein Klebmassebett eingelegte Unterseite und im wesentlichen senkrecht zur Oberseite verlaufende Plattenflanken aufweisen, wobei die Flanken benachbarte Plattenfugen begrenzen, welche ebenfalls mit der Klebmasse von unten her mit Fugenfüllmasse gefüllt sind, wobei die Plattenflanken mit einer oberflächenvergrössernden und einen Durchtritt der Klebmasse bzw. der Fugenfüllmasse durch die Fuge erlaubenden Strukturierung versehen sind, wobei die Strukturierung aus einer Vielzahl von direkt nebeneinander angeordneten Abstandshaltern besteht, welche zueinander parallele, im wesentlichen senkrecht zur Oberseite der Platte verlaufende Längsachsen aufweisen.

[0004] Nachteilig ist bei der GB-A-20 32 485, daß durch die Abstandshalter kein fester Verbund des Plattenbelages herstellbar ist.

[0005] Aus der DE-PS 119 766 ist ein Kunststein oder eine künstliche Platte zur Herstellung von Wand- und Deckenverkleidungen, Pflaster und dergleichen bekannt. Diese Platte weist an den Seiten nach innen erweiterte, die Plattendicke nicht ganz durchsetzende Höhlungen oder vorstehende Lappen auf, in welche beim Eindrücken in die aus erhärtendem Material bestehende Unterlage diese Grundmasse eintritt, so daß deren Erhärtung die Platten nicht nur mit ihrer Unterlage, sondern auch untereinander fest verbunden sind. Bei den Höhlungen handelt es sich entweder um durchgehende, langgestreckte Vertiefungen oder eine Aneinanderreihung von einigen wenigen, miteinander fluchtenden länglichen Vertiefungen, deren Längsachsen parallel zu den Seitenflanken der Platte verlaufen. Dabei können in Schnittrichtungen senkrecht zur Plattenoberseite betrachtet die Höhlungen schwalbenschwanzförmig ausgebildet sein. Die alternativ vorgesehenen vorstehenden Lappen haben in Aufsicht auf die Platte betrachtet einen trapezförmigen Umriß, wobei die Basis, d. h. die breite Seite, stets der zugehörigen Platte zugewandt ist. Mit den beschriebenen Maßnahmen wird zwar eine Vergrößerung der Plattenflanken-Oberfläche im Fugenbereich erreicht, jedoch kann es hier immer noch relativ leicht zu Abrissen der Fugenfüllung von den Plattenflanken und damit zu Undichtigkeiten kommen, insbesondere, wenn der aus diesen Platten bestehende Boden- oder Wandbelag hohen mechanischen und/oder thermischen Wechselbelastungen unterliegt. Außerdem ist es bei derartigen Platten kaum möglich, die Höhlungen wirklich vollständig mit der Grundmasse bzw. dem Material des Klebstoffbettes zu füllen, weil eine Luftverdrängung aus den Höhlungen während des Verlegens und/oder Verfugens der Platten nicht sichergestellt ist. Hierdurch verbleiben Hohlräume, sogenannte Lunker, in der Klebmasse des Klebstoffbettes bzw. der Fugenfüllung.

[0006] Die als Abstandshalter dienenden Vorsprünge sind in Draufsicht auf die Platte oder auch in einem in der Plattenebene verlaufenden Schnitt betrachtet mit trapezförmigem Umriß ausgebildet, wobei die längere Trapezseite jeweils der Platte zugewandt ist. Die zwischen den Vorsprüngen liegenden Vertiefungen weisen dementsprechend in der zuvor angegebenen Betrachtungsrichtung gesehen ebenfalls jeweils einen trapezförmigen Umriß auf, wobei deren längere Trapezseite von der Platte abgewandt ist. Dies bedeutet, daß auch hier keine von der Plattenoberseite zur Plattenunterseite verlaufende Vertiefung mit Hinterschneidungen vorliegt.

[0007] Sind diese Platten zu einem Bodenbelag oder Wandbelag verlegt, bilden die Vertiefungen, die sich jeweils zu zweit gegenüberliegen, gemeinsam je eine Sechseckform, wobei die Winkel zwischen je zwei benachbarten Sechseckseiten in allen Fällen größer als 90° sind. Die bei diesen bekannten Platten vorgesehenen Hinterschneidungsbereiche liegen ausnahmslos in der Plattenunterseite, nicht in den Plattenflanken, und weisen Längsrichtungen parallel zur Ebene der Plattenoberseite auf.

[0008] Nachteilig ist bei der DE-PS 119 766 ebenfalls, daß sich mit den dort beschriebenen Platten kein fester, formschlüssiger Plattenverbund benachbarter Platten herstellen läßt.

[0009] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Plattenbelag der eingangs genannten Art zu schaffen, der verbesserte Verlege- und Gebrauchseigenschaften aufweist, d. h. insbesondere einfach und doch lunkerfrei verlegbar ist, eine hohe und dauerhafte Dichtigkeit besitzt und hoch belastbar ist.

[0010] Eine Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen Plattenbelag der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

[0011] Mit der Erfindung wird dafür gesorgt, daß auch bei einer die Verlegearbeiten stark vereinfachenden und beschleunigenden Knirschverlegung der Platten ein definierter Fugenraum bestehen bleibt, der sich bei der Herstellung des Plattenbelages zuverlässig mit Klebmasse füllt bzw. füllen läßt. Wegen des Wechsels von Vorsprüngen und Vertiefungen wird ein vollständiges Eindringen der Klebmasse auch in enge Fugenbereiche sichergestellt, weil die Klebmasse nicht nur von unten her, sondern auch seitwärts und damit auf sehr kurzen Wegen in die engen Fugenbereiche fließen kann. Dieser Fließvorgang kann noch durch vorheriges Benetzen von demzufolge auftretenden Kapillarkräften gefördert werden. Die von der Plattenunterseite und aus den Fugen verdrängte Luft entweicht ohne besondere Maßnahmen problemlos und ungehindert zur Oberseite des Plattenbelages, so daß Lunker unter dem Belag im Klebmassebett und in den Fugen in der Fugenfüllmasse vermieden werden. Der Plattenbelag wird dadurch bei einfacher und rascher Verlegung qualitativ hochwertig und zuverlässig dicht, ohne daß bei seiner Herstellung eine neue, besondere Arbeitsweise erforderlich wäre. Bei geeignetem, in sich starrem Untergrund können bisher aus Sicherheitsgründen unter einem Plattenbelag zusätzlich verlegte Dicht- oder Drainageschichten bei dem neuen Plattenbelag sogar ganz entfallen. Durch die Ausgestaltung der Platten wird deren Herstellung relativ einfach gehalten. Zum Beispiel kann die Strukturierung der Flanken bei keramischen Platten schon bei deren Formung und damit vor dem Brennen der Platten erzeugt werden. Außer keramischen Platten können auch Platten aus Metall, Kohlenstoffmaterialien, Kunststoffen mit und ohne Füllstoffe oder auch aus natürlichen Materialien, wie Naturstein oder Holz verwendet werden.

[0012] Weiterhin wird mit der Erfindung die Haftung zwischen der Klebmasse und den Platten im Bereich der Plattenflanken und damit die Verbindung zwischen den benachbarten Platten wesentlich verbessert, so daß der Plattenbelag Belastungen mechanischer, thermischer und chemischer Art deutlich besser und länger standhalten kann. Undichtigkeiten infolge von Abrissen der Klebmasse von den Plattenflanken werden bei dem neuen Plattenbelag weigehend ausgeschlossen. Der Plattenbelag bietet damit eine erhöhte Sicherheit gegen Undichtigkeit und eine verlängerte reparatur- und erneuerungsfreie Nutzungsdauer.

[0013] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Vertiefungen im Schnitt parallel zur Plattenoberseite gesehen hinterschnitten sind. Dadurch wird infolge der gegenseitigen Verkrallung und Verzahnung ein besonders fester Zusammenhalt zwischen den Plattenflanken und der Fugenfüllmasse und damit zwischen benachbarten Platten erreicht. Der gesamte Plattenbelag erhält damit eine sehr hohe Stabilität und äußerst zuverlässige Dichtigkeit und Haltbarkeit.

[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Vertiefungen und Vorsprünge an den Plattenflanken in einem parallel zur Plattenoberseite verlaufenden Schnitt betrachtet schwalbenschwanzförmig sind, wodurch ein besonders fester Plattenverbund erzeugt wird.

[0015] Hinsichtlich der Dimensionierung der Vorsprünge und Vertiefungen ist bei dem neuen Plattenbelag vorgesehen, daß das Verhältnis zwischen der Länge der in der Plattenebene verlaufenden Hauptachse der Platte und der Tiefe und Weite einer Vertiefung in Plattenebene bzw. der horizontalen Länge und Breite eines Vorsprungs in Plattenebene zwischen 20 : 1 und 200 : 1 beträgt. Relativ zu den Dimensionen der Platte sind damit die Vorsprünge und Vertiefungen klein, so daß sie nicht mehr Raum beanspruchen, als der bei herkömmlichen Plattenbelägen üblicherweise vorgesehene Fugenraum. Außerdem wird so die Anordnung einer vergleichsweise großen Zahl von Vorsprüngen bzw. Vertiefungen an jeder Plattenflanke ermöglicht. Weiterhin behält dadurch jede Platte den gewohnten Plattencharakter, nämlich bei Aufsicht eine von klaren Umrißlinien begrenzte geometrische Fläche zu bilden, z. B. ein Quadrat, ein Rechteck, ein Sechseck etc..

[0016] Um das äußere Erscheinungsbild des Plattenbelages im fertigen Zustand noch weiter an das herkömmliche Aussehen von Plattenbelägen anzupassen und um im Bereich des oberen Fugenabschlusses eine möglichst glatte und geradlinig begrenzte Oberfläche der Fugenfüllmasse zu erreichen, ist vorgesehen, daß die oberen, von den Flanken und der Oberseite gebildeten Kanten der Platten angefast ausgebildet sind, wobei die Erstreckung der Fase in Plattenebene gleich oder größer ist als die Tiefe der Vertiefungen in Plattenebene bzw. Länge der Vorsprünge in Plattenebene in den Flanken.

[0017] Um die Platten für den neuen Plattenbelag in Guß- oder Preßformen herstellen zu können, ist vorgesehen, daß die Platten konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen geneigten Flanken ausgebildet sind. Damit wird eine problemlose Entformbarkeit der Platten bei deren Herstellung erreicht. Außerdem ermöglicht die hierbei entstehende, nach oben hin offene Keilform der Fugen zwischen benachbarten Platten eine zuverlässige Füllung der Fugen mit Fugenfüllmasse und eine verbesserte Kontrolle auf vollständige Füllung der Fugen. Dabei beträgt die Konizität der Platten vorzugsweise zwischen 1 und 5 % der Plattendicke. Bei einer Plattendicke von z. B. 10 mm würde dies bedeuten, daß die Platte im Bereich bzw. in der Ebene der Oberseite etwa 0,1 - 0,5 mm kleiner ist als im Bereich bzw. in der Ebene ihrer Unterseite. Die Fuge zwischen zwei benachbarten derartigen Platten wäre dann oben 0,2 - 1,0 mm breiter als unten.

[0018] Weiter ist vorgesehen, daß die Vertiefungen von unten nach oben sich konisch erweiternd und die Vorsprünge von unten nach oben sich konisch verengend ausgebildet sind, wodurch ebenfalls die im vorangehenden Absatz erläuterten Vorteile erzielt werden.

[0019] Weiter sieht die Erfindung vor, daß auch für den vorangehend beschriebenen neuen Plattenbelag die Klebmasse und/oder die Fugenfüllmasse, wie an sich bekannt, ein niedrig-viskoser Säurekitt auf Epoxydharz-, Polyester-, Phenolharz- oder Furanharz-Basis ist.

[0020] Aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften vor allem hinsichtlich Dichtigkeit und Haltbarkeit sind die neuen Plattenbeläge gemäß der vorliegenden Erfindung vielseitig verwendbar, z. B. in allen Anwendungsbereichen des Säureschutzbaus, der Säureschutztechnik und der Oberflächenschutztechnik. Hier ist insbesondere zu nennen der Bereich der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der Chemischen Industrie. In letzterer eignen sich die Plattenbeläge u. a. für Auffangräume von Tanks sowie allgemein überall dort, wo chemisch resistente und/ oder dichte Boden- und Wandbeläge gefordert werden. Hierzu gehört sowohl der gesamte Anwendungsbereich des Industriebaus und des Küchen- und Schlachthofbereiches als auch der private Anwendungsbereich, z. B. für Balkone, Terrassen, Bäder und Schwimmbecken, d. h. dort, wo Plattenbeläge mit Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeiten in Berührung kommen.

[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Figur 1
einen Plattenbelag in einer Teil-Aufsicht auf seine Oberseite,
Figur 2
den Plattenbelag in einem Teil-Schnitt parallel zu seiner Oberseite,
Figur 3
eine Platte des Plattenbelages in einer Teilansicht auf eine Plattenflanke,
Figur 4
eine Platte im Teil-Querschnitt durch den Flankenbereich,
Figur 5
den Plattenbelag, bestehend aus Platten gemäß Figur 8 im Teilquerschnitt durch den Fugenbereich und
Figur 6
den Plattenbelag in einer geänderten Ausführung, ebenfalls im Teilquerschnitt durch den Fugenbereich.


[0022] Wie die Figur 1 der Zeichnung zeigt, besteht das hier dargestellte erste Ausführungsbeispiel des Plattenbelages 1 aus sechseckigen Platten 2. Die Platten 2 sind mit ihrer hier nicht sichtbaren Unterseite in ein Klebmassebett eingelegt und stoßen entlang ihres Umfangs jeweils an eine benachbarte Platte 2. An ihren aufeinander zuweisenden Flanken 22 sind die Platten 2 mit einer Strukturierung versehen, die in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel durch senkrecht zur Plattenoberseite 20 verlaufende schwalbenschwanzförmige Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 gebildet ist. Hierdurch werden Fugen 10 zwischen den Platten 2 gebildet, die die Form einer Kette von im Schnitt parallel zur Plattenoberseite 20 gesehen flügelförmigen Aussparungen aufweisen. Zwischen jedem flügelförmigen Fugenbereich ist ein schmalerer Fugenbereich vorhanden. Bei der Herstellung des Plattenbelages 1 füllen sich diese Fugen 10 von unten her mit der zur Einbettung der Platten 2 dienenden Klebmasse, welche unter zusätzlicher seitlicher Ausbreitung auch in die engen Fugenbereiche gelangt. Alternativ oder ergänzend kann auch eine zusätzliche Fugenfüllmasse von oben her in die Fugen 10 eingebracht, z. B. eingeschlämmt werden.

[0023] Aus Figur 2 ist besonders deutlich der Verlauf und die Form der Fugen 10 im Bereich des Aufeinandertreffens dreier Platten 2 erkennbar. Die Formgebung der Flanken 22 der einzelnen Platten 2 ist dabei so, daß jeweils eine Vertiefung 23 in der einen Platte 2 genau einer Vertiefung 23 in der benachbarten Platte 2 gegenüber liegt. Dementsprechend liegen jeweils auch zwei Vorsprünge 24 in benachbarten Platten 2 einander gegenüber. Weiterhin zeigt die Figur 2 die Füllung der Fugen 10 mit der Klebmasse bzw. Fugenfüllmasse 30. Nach deren Erhärten sind die Platten 2 aufgrund der Hinterschneidungen der Vertiefungen 23 sehr fest miteinander verbunden. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 sind hier die Ecken der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 leicht ausgerundet, wodurch - in Abhängigkeit vom Material der Platten 2 - unter Umständen eine Vereinfachung der Herstellung der Platten 2 erreicht wird.

[0024] Aus der Teil-Seitenansicht auf die Flanke 22 der Platte 2 gemäß Figur 3 ist ersichtlich, daß die Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 parallel zueinander verlaufende Längsachsen aufweisen, die senkrecht zur Oberseite 20 der Platte 2 orientiert sind. Weiterhin zeigt die Figur 3, daß die Zahl der Vertiefungen 23 und Vorsprünge 24 im Verhältnis zu den Dimensionen der Platte 2 relativ groß ist.

[0025] Im Bereich der zwischen der Oberseite 20 und der Flanke 22 gebildeten Kante der Platte 2 ist eine Fase 25 ausgebildet, deren Erstreckung in Richtung parallel zur Oberseite 20 der Platte 2 so groß ist, daß sich die Vertiefungen 23 nicht bis zur Oberseite 20 erstrecken, sondern vorher enden.

[0026] An der Unterseite 21 der Platte 2 gemäß Figur 3 ist hier eine Strukturierung 21' vorhanden, die aus einer der Zahl der Vertiefungen 23 plus Vorsprünge 24 entsprechenden Zahl von Rillen bzw. vorspringenden Streifen dreieckiger Querschnittsform besteht.

[0027] Figur 4 zeigt besonders deutlich die Gestaltung der Platte 2 aus Figur 3 im Querschnitt durch den Bereich der Flanke 22, wobei der Schnitt genau durch eine Vertiefung 23 verläuft. Im Hintergrund ist deshalb der Vorsprung 24 in Seitenansicht erkennbar. Die Flanke 22 ist in ihrem oberen Teil mit der bereits im Zusammenhang mit Figur 3 erwähnten Fase 25 ausgebildet, die von der Oberseite 20 der Platte 2 zur Flanke 22 verläuft.

[0028] Figur 5 zeigt in einer der Figur 4 entsprechenden Darstellungsweise einen Ausschnitt aus einem Plattenbelag im Querschnitt durch den Bereich einer Fuge 10. Die beiden benachbarten Platten 2 weisen mit ihren Flanken 22 aufeinander zu und schließen zwischen sich die Fuge 10 ein. Mit ihrer Unterseite 21 liegen die Platten 2 in einem Klebmassebett 3, welches seinerseits auf einer tragenden Unterkonstruktion, z. B. einer Betonplatte 4, ausgebracht ist.

[0029] Im oberen Bereich der Plattenflanken 22 ist wieder jeweils die Fase 25 vorhanden, die den Übergang von den Flanken 22 zu den Oberseiten 20 der beiden Platten 2 bildet. Weiterhin ist aus der Figur 9 ersichtlich, daß die Fugenfüllmasse 30 bzw. die Klebstoffmasse des Klebstoffbettes 3 die Fuge 10 vollständig und bündig mit der Oberseite 20 der beiden benachbarten Platten 2 ausfüllt. Im Zusammenwirken mit der Fase 25 wird so erreicht, daß die Strukturierung der Plattenflanken 22 an der Oberseite 20 des Plattenbelages bzw. der Platten 2 nicht in Erscheinung tritt.

[0030] Figur 6 schließlich zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel anhand zweier benachbarter Platten 2, die ebenfalls in ein Klebmassebett 3 eingelegt sind. Im Unterschied zu den zuvor erläuterten Ausführungsbeispielen sind hier die Flanken 22 der beiden benachbarten Platten 2 abgeschrägt bzw. geneigt ausgebildet, wodurch sich ein von oben nach unten enger werdender, keilförmiger Verlauf der Fuge 10 bei Betrachtung in Querschnittsrichtung durch die Platten 2 ergibt. Entsprechend sind auch die hier nicht im einzelnen sichtbaren Vorsprünge und Vertiefungen so ausgebildet, daß sich die Vertiefungen nach oben hin erweitern und entsprechend die Vorsprünge nach oben hin verengen. Hierdurch wird insbesondere eine Herstellung der Platten 2 in Preß- oder Gußformen sowie deren einfache Entformung ermöglicht.


Ansprüche

1. Plattenbelag, insbesondere für eine flüssigkeitsdichte und/oder säure- bzw. laugenfeste Boden- und Wandauskleidung, bestehend aus Platten (2) mit einem mehreckigen Umriß, die jeweils eine flache Oberseite (20), eine flache oder strukturierte, in ein Klebmassebett (3) eingelegte Unterseite (21) und im wesentlichen senkrecht zur Oberseite (20) verlaufende Plattenflanken (22) aufweisen, wobei die Flanken (22) benachbarter Platten (2) Fugen (10) begrenzen, welche ebenfalls mit der Klebmasse von unten her und/oder mit einer eingenen Fugenfüllmasse von oben her gefüllt sind, und wobei die Plattenflanken (22) mit einer oberflächenvergrößernden und einen Durchtritt der Klebmasse bzw. der Fugenfüllmasse durch die Fuge (10) erlaubenden Strukturierung versehen sind, wobei die Strukturierung aus nebeneinander angeordneten Vorsprüngen (24) besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Strukturierung bildenden Vorsprünge (24) auf den Plattenflanken (22) nebeneinander angeordnet sind und zwischen sich in den Plattenflanken (22) von der Plattenoberseite (20) zur Plattenunterseite (21) verlaufende Vertiefungen (23) einschließen,
daß die Vorsprünge (24) und die Vertiefungen (23) zueinander parallele, im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Oberseite (20) der Platte (2) verlaufende Längsachsen aufweisen und
daß die Vertiefungen (23) in einem parallel zur Plattenoberseite (20) verlaufenden Schnitt betrachtet hinterschnitten ausgebildet sind.
 
2. Plattenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (23) und Vorsprünge (24) an den Plattenflanken (22) in einem parallel zur Plattenoberseite (20) verlaufenden Schnitt betrachtet schwalbenschwanzförmig sind.
 
3. Plattenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Länge der in der Plattenebene verlaufenden Hauptachse der Platte (2) einerseits und der Tiefe und Weite einer Vertiefung (23) in Plattenebene oder der horizontalen Länge und Breite eines Vorsprungs (24) in der Plattenebene andererseits zwischen 20 : 1 und 200 : 1 beträgt.
 
4. Plattenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen, von den Flanken (22) und der Oberseite (20) gebildeten Kanten der Platten (2) angefast ausgebildet sind, wobei die Erstreckung der Fase (25) in Plattenebene gleich oder größer ist als die Tiefe der Vertiefungen (23) in Plattenebene bzw. Länge der Vorsprünge (24) in Plattenebene in den Flanken (22).
 
5. Plattenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) konisch mit von unten nach oben betrachtet nach innen geneigten Flanken (22) ausgebildet sind.
 
6. Plattenbelag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Konizität der Platten (2) zwischen 1 und 5 % der Plattendicke beträgt.
 
7. Plattenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (23) von unten nach oben sich konisch erweiternd und die Vorsprünge (24) von unten nach oben sich konisch verengend ausgebildet sind.
 
8. Plattenbelag nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebmasse (3) und/oder die Fugenfüllmasse (30) ein niedrig-viskoser Säurekitt auf Epoxydharz-, Polyester-, Phenolharz- oder Furanharz-Basis ist.
 


Claims

1. A slab lining, particularly for a fluid tight and/or acid or lye resistant, respectively, floor and wall lining, consisting of slabs (2) with a polygonal contour each comprising a flat upper side (20), a flat or structured under side (21) embedded in a bonding agent embedding (3) and slab flanks (22) extending substantially vertical to the upper side (20), wherein the flanks (22) of adjacent slabs (2) defined joints (10) which are also filled with the bonding agent (3) from the bottom and/or filled with a separate joint filler (30) from the top, wherein the slab flanks (22) are comprised with a structure enlarging the surface and enabling the penetration of the bonding agent (3) or the joint filler through the joint (10), wherein the structure consists of a plurality of projections (24) arranged side by side,
characterized in,
that the projections (24) forming the structure are arranged side by side at the slab flanks (22) and encompass recesses (23) inbetween extending in the slab flanks (22) from the slab upper side (20) to the slab under side (21), that the projections (24) and the recesses (23) comprise longitudinal axes extending in parallel with each other substantially vertical to the plane of the upper side (20) of the slab (2) and that the recesses (23) are formed undercut as viewed in a section in parallel with the slab upper side (20).
 
2. Slab lining as claimed in claim 1, characterized in that the recesses (23) and projections (24) at the slab flanks (22) are dovetail shaped as viewed in a section in parallel with the slab upper side (20).
 
3. Slab lining as claimed in the claims 1 or 2, characterized in that the relation between the length of the main axis of the slab (2) extending in the slab plane thereof on the one side and the depth and width of a recess (23) in the slab plane or the horizontal length and width of a projection (24) in the slab plane on the other side is between 20:1 and 200:1.
 
4. Slab lining as claimed in one of the claims 1 to 3, characterized in that the upper edges of the slabs (2) defined by the flanks (22) and the upper side (20) are chamfered wherein the extension of the chamfer (25) in the slab plane is equal to or larger than the depth of the recesses (23) in the slab plane or the length of the projections (24) in the slab plane in the flanks (22) respectively.
 
5. Slab lining as claimed in one of the claims 1 to 4, characterized in that the slabs (2) are formed conical with flanks (22) inclined inwards as viewed from the bottom to the top.
 
6. Slab lining as claimed in claim 5, characterized in that the conicality of the slabs (2) is between 1 and 5 % of the slab thickness.
 
7. Slab lining as claimed in one of the claims 1 to 6, characterized in that the recesses (23) are formed conically enlarging from the bottom to the top and the projections (24) are formed conically narrowing from the bottom to the top.
 
8. Slab lining as claimed in one of the claims 1 to 7, characterized in that the bonding agent (3) and/or the joint filler (30) is a low viscous acidic cement on basis of epoxy resin, polyester resin, phenolic resin or furane resin.
 


Revendications

1. Dallage, en particulier pour un revêtement de sol ou de mur étanche aux liquides et/ou résistant aux acides et à la lessive, composé de dalles (2) polygonales qui présentent une face supérieure (20) plane, une face inférieure (21) plane ou structurée insérée dans une couche de masse collante (3) et des flancs (22) s'étendant pour l'essentiel perpendiculairement à la face supérieure (20), les flancs (22) de dalles (2) voisines délimitant des joints (10) qui sont remplis également avec la masse collante par le bas et/ou par le haut avec une masse de remplissage propre, les flancs de dalles (22) étant munis d'une structure augmentant la surface et permettant un passage de la masse collante ou de la masse de remplissage à travers le joint (10), la structure étant constituée de saillies (24) disposées directement les unes à côté des autres, caractérisé en ce que les saillies (24) formant la structure sont disposées les unes à côté des autres sur les flancs de dalles (22) et entourent des creux (23) s'étendant dans les flancs de dalles (22) de la face supérieure (20) à la face inférieure (21) des dalles, en ce que les saillies (24) et les creux (23) présentent des axes longitudinaux parallèles qui s'étendent pour l'essentiel perpendiculairement au plan de la face supérieure (20) de la dalle (2) et en ce que les creux (23) sont contre-dépouillés, vu en coupe parallèlement à la face supérieure (20) des dalles.
 
2. Dallage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les creux (23) et les saillies (24) sur les flancs de dalles (22) sont en forme de queue d'aronde, vu en coupe parallèlement à la face supérieure (20) des dalles.
 
3. Dallage selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le rapport entre la longueur de l'axe principal de la dalle (2) s'étendant dans le plan de la dalle d'une part, et entre la profondeur et la largeur d'un creux (23) dans le plan de dalle ou entre la longueur horizontale et la largeur d'une saillie (24) dans le plan de dalle d'autre part, représente entre 20 : 1 et 200 : 1.
 
4. Dallage selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les arêtes supérieures des dalles (2) formées par les flancs (22) et la face supérieure (20) sont chanfreinées, le prolongement du chanfrein (25) dans le plan de la dalle étant égal ou supérieur à la profondeur des creux (23) dans le plan de la dalle ou à la longueur des saillies (24) dans le plan de la dalle dans les flancs (22).
 
5. Dallage selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les dalles (2) sont coniques, vu en coupe perpendiculairement au plan des dalles, et présentent des flancs (22) inclinés vers l'intérieur, vu de bas en haut.
 
6. Dallage selon la revendication 5, caractérisé en ce que la conicité des dalles (2) représente entre 1 et 5% de l'épaisseur des dalles.
 
7. Dallage selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que les creux (23) s'élargissent en forme de cône de bas en haut et les saillies (24) diminuent en forme de cône de bas en haut.
 
8. Dallage selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la masse collante (3) et/ou la masse de remplissage de joints (30) est un ciment résistant aux acides de faible viscosité à base de résine époxy, de polyester, de résine phénolique ou de résine de furane.
 




Zeichnung