(19)
(11) EP 0 340 622 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 89107595.4

(22) Anmeldetag:  27.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB GR

(30) Priorität: 03.05.1988 CH 1645/88

(71) Anmelder: Unistrap Verpackung E. Huemer
2564 Weissenbach (AT)

(72) Erfinder:
  • Soulier, Philippe
    A-2564 Weissenbach/Triesting-Furth (AT)

(74) Vertreter: Petschner, Goetz 
Patentanwaltsbüro G. Petschner Wannenstrasse 16
8800 Thalwil
8800 Thalwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Container aus flexiblem Material


    (57) Der Container besteht aus flexiblem Material, im wesentlichen aus einem Rundgewebe aus Polyolefine, an dessen oberem Rand hier vier Schlaufen (1) angenäht sind. Hierbei ist die Anord­nung so, dass jede Schlaufe (1) aus einem relativ breiten Ma­terialstreifen besteht, dessen beide Enden (2,2′) den oberen Container-Rand (10) überlappen sowie mit diesem seitlich distanziert voneinander vernäht sind und dessen die Aufhänge­öse bildender Mittelteil (3) bandartig zusammengenommen ist.
    Hierdurch werden auf relativ einfache Weise Schlaufen gebil­det, an denen eine grosse Anzahl Kettfäden des Rundgewebes anschliessen und die so eine hohe Tragfähigkeit aufweisen, wobei sich die Zugkraftfestigkeit an den Schlaufen selbst durch die Zusammennehmung erhöht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Container aus fle­xiblem Material, im wesentlichen aus einem Rundgewebe aus Polyolefine.

    [0002] In vielen Anwendungsbereichen haben sich Säcke aus einem Rundgewebe als geeignetes Verpackungsmittel bewährt, wobei sich neben Jute als Sackmaterial insbesondere Polyolefine, etwa Polypropylen (PP) oder Plyäthylen (PE) durchgesetzt ha­ben, die in Form von flachen Bändchen verwoben werden. Säcke aus solchen Geweben sind chemikalienbeständig, wasserunemp­findlich, hygienisch, atmungsaktiv, unverrottbar u.a.

    [0003] Um solche gewobenen Säcke auch für kornfeinste und hygro­skopische Schüttgüter, wie Zement, verwenden zu können, ist es bekannt, im Websack einen Innensack aus feuchtigkeitsun­durchlässigem Material, beispielsweise eine geblasene Poly­äthylenfolie, einzubringen.

    [0004] In vielen Fällen besteht nun der Wunsch, solche bekannten Säcke mit oder ohne Innensack auch in Grössenordnungen des Containerbereiches mit einem Füllgutgewicht von beispiels­weise 1000 und mehr Kilogramm verwenden zu können. Von der Reissfestigkeit der für solche Säcke verwendeten Materialien her bestehen hierbei in der Regel keine Probleme, hingegen werden der Belastbarkeit solcher Container durch die bisher bekannten, in der Regel angenähten Schlaufen zum Transport der Container mittels Hebeeinrichtungen, wie Kran und dgl., enge Grenzen gesetzt, da die bisherigen schmalen Schlaufen aus Polyamide-Geweben o.dgl. das Gewicht auf nur wenige Kettfäden bertragen können. Entsprechend wurden die Schlaufen schon untergurtet, was aber mit dem damit verbundenen Material- und Herstellungsaufwand nicht mehr wirtschaftlich ist. Ge­rade aber letzteres ist bei Massenartikeln, wie dies die hier infrage stehenden Verpackungsmittel darstellen, von grösster Bedeutung.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Container der vor­genannten Art zu schaffen, dessen Schlaufen die Zugkraft beim Anheben der Last auf wesentlich mehr Kettfäden über­tragen ohne die Notwendigkeit von Verstärkungen, Untergur­tungen u.a. und bei kostengünstiger Herstellung.

    [0006] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass jede Schlaufe aus einem relativ breiten Materialstreifen besteht, dessen beide Enden den oberen Container-Rand überlappen so­wie mit diesem seitlich distanziert voneinander vernäht sind und dessen die Aufhängeöse bildender Mittelteil bandartig zu­sammengenommen ist.

    [0007] Wie ohne weiteres erkennbar, liegt nun der Materialstreifen mit seinen Enden breitflächig auf einer grossen Anzahl Kett­fäden auf, so dass sich auch eine entsprechend hohe Tragfäh­igkeit ergibt, wobei sich die Zugfestigkeit an der Schlaufe selbst durch das bandartige Zusammennehmen zusätzlich erhöht. Die grossflächigen Enden des Materialstreifens lassen sich zudem gut vernähen, sodass sich ein sehr kostengünstiger Con­tainer ergibt. Es kann dadurch ein leichteres Gewebe für den Containermantel als bisher für gleiche Belastungen verwendet werden. Zweckmässige Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Contai­ners ergeben sich dann, wenn der Mittelteil jeder Schlaufe durch einfaches oder mehrfaches Verdrehen des Materialstrei­fens vor dessen Annähen an den oberen Container-Rand band­artig zusammengenommen ist, oder aber, wenn der Mittelteil jeder Schlaufe durch Raffen oder Falten bandartig zusammen­genommen ist, wobei dann vorzugsweise der bandartig zusammen­genommene Mittelteil wenigstens eine, vorzugsweise mittige Quernaht aufweist, um ein Aufspringen des bandartigen Mittel­teiles zu verhindern.

    [0008] Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn der eine Schlaufe bil­dende Materialstreifen aus einem flachgelegten Rundgewebe aus Polyolefine besteht.

    [0009] Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das Rundgewebe aus Poly­propylen- oder Polyäthylen-Bändchen besteht.

    [0010] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgend beschrie­benen beispielsweisen Ausführungsform des Erfindungsgegen­standes anhand der Zeichnung, welche einen Container in schaubildartiger Darstellung zeigt.

    [0011] Der dargestellte Container aus flexiblem Material besteht hier im wesentlichen aus einem Rundgewebe 20 aus Polypropylen Bändchen, welche Kettfäden 6 und Schussfäden 5 bilden. Ein vorgesehener Innensack aus beispielsweise einer Polyäthylen­folie ist erkennbar durch einen Einlass 23 resp. Auslass 26, welche je ein Ventil 24 eines Deckblattes 21 resp. Ventil 25 eines Bodenblattes 22 durchdringen. Die Ventile sind mit­tels Schnur 28 verschliessbar. Deckblatt 21 und Bodenblatt 22 sind Bahnen einer Folie oder eines Gewebes. Container dieser Art sind ansich bekannt und weisen am oberen Rand zwei oder mehr Schlaufen auf.

    [0012] Erfindungsgemäss ist hier nun jede Schlaufe 1 aus einem rela­tiv breiten Materialstreifen aus einem Gewebe, einem flachge­legten Rundgewebe oder dgl. der vorgenannten Materialien ge­bildet, dessen beide Enden 2 resp. 2′ den oberen Container-­ Rand 10 überlappen sowie mit diesem seitlich distanziert von­einander mit einigen Nähten 7 etwa parallel den Schussfäden 5 vernäht sind, wie das die Darstellung deutlich macht.

    [0013] Hierbei ist weiter der die Aufhängeöse bildende Mittelteil 3 bandartig zusammengenommen, um diesen Teil aufhaken zu können. Dies kann, wie dargestellt, durch einfaches oder auch mehr­faches Verdrehen des Materialstreifens vor dessen Annähen an den oberen Container-Rand erfolgen oder aber auch durch Raf­fen oder Falten. Eine mittige Quernaht 4 verhindert dann ein Aufspringen.

    [0014] Damit wird unter Aufrechterhaltung einer schmalen, band- oder seilförmigen Aufhängeöse eine grosse, eine Vielzahl Kettfä­den abdeckende Befestigungsfläche erreicht, welche höchste Tragfähigkeit bewirkt bei vergleichsweise geringem Material- und Herstellungsaufwand, so dass alle vorgenannten Anforde­rungen an solche Container vollumfänglich und optimal er­füllt sind.

    [0015] Hierbei hat sich eine Breite für den eine Schlaufe bildenden Materialstreifen von mindestens 90 mm oder mehr als zweck­mässig gezeigt.

    [0016] Grösste Elastizität bei höchster Tragkraft wird zudem erreicht, wenn das Rundgewebe des Containermantels und/oder des die Schlaufen bildenden Materialstreifens zwei- oder mehrfach übereinanderliegende Kettfäden aufweist.


    Ansprüche

    1. Container aus flexiblem Material, im wesentlichen aus einem Rundgewebe aus Polyolefine, an dessen oberem Rand zwei oder mehr Schlaufen angenäht sind, dadurch gekenn­zeichnet, dass jede Schlaufe (1) aus einem relativ brei­ten Materialstreifen besteht, dessen beide Enden (2,2′) den oberen Container-Rand (10) überlappen sowie mit die­sem seitlich distanziert voneinander vernäht sind und dessen die Aufhängeöse bildender Mittelteil (3) bandartig zusammengenommen ist.
     
    2. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelteil (3) jeder Schlaufe (1) durch einfaches oder mehrfaches Verdrehen des Materialstreifens vor des­sen Annähen an den oberen Container-Rand bandartig zu­sammengenommen ist.
     
    3. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelteil (3) jeder Schlaufe (1) durch Raffen oder Falten bandartig zusammengenommen ist.
     
    4. Container nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch ge­kennzeichnet, dass der bandartig zusammengenommene Mit­telteil (3) wenigstens eine, vorzugsweise mittige Quer­naht (4) aufweist.
     
    5. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Schlaufe (1) bildende Materialstreifen aus einem flachgelegten Rundgewebe aus Polyolefine besteht.
     
    6. Container nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rundgewebe aus Polypropylen- oder Polyäthylen-­Bändchen besteht.
     
    7. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Schlaufe (1) bildende Materialstreifen eine Breite von mindestens 90 mm aufweist.
     
    8. Container nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rundgewebe des Containermantels und/oder des eine Schlaufe bildenden Materialstreifen zwei- oder mehrfach übereinander angeordnete Kettfäden aufweist.
     




    Zeichnung