[0001] Die Erfindung betrifft einen elektroakustischen Wandler zum Einsatz als Schallsender
und/oder Schallempfänger für Schallfelder in gasförmigen Medien mit einem elektrostriktiven
bzw. piezoelektrischen Körper, welcher in einem den Körper zumindest bereichsweise
ringförmig umschließenden Gehäuse angeordnet sowie mit Elektroden versehen ist, die
zum Abgriff einer bei akustischen Schwingungen im Körper auftretenden elektrischen
Wechselspannung bzw. zur Beaufschlagung des Körpers mit einer Körperschallschwingungen
erzeugenden elektrischen Wechselspannung dienen.
[0002] Bei bekannten derartigen elektroakustischen Wandlern ist ein piezokeramischer Körper
in einem Silikonmaterial eingebettet, welches ein an beiden Stirnenden offenes rohrartiges
Gehäuse ausfüllt. Das Gehäuse ist an einem massiven Träger innerhalb einer Bohrung
untergebracht, welche sich von der dem Schallfeld zugewandten Seite des Trägers zu
einer rückwärtigen Seite erstreckt, wo das Gehäuse mittels eines an seinem einen Stirnende
angeordneten Flansches befestigt ist.
[0003] Wenn die gasförmigen Medien Staub oder sonstige abrasive Stoffe enthalten, so kann
das weiche Silikonmaterial im Bereich der dem Schallfeld zugewandten Öffnung des Gehäuses
relativ schnell abgetragen werden. Dies hat zur Folge, daß Elektroden des piezokeramischen
Körpers freigelegt und beschädigt werden können.
[0004] Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, einen elektroakustischen Wandler zu schaffen,
welcher auch in stark verschmutzten gasförmigen Medien störungsfrei zu arbeiten vermag.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Gehäuse dem Schallfeld mit einer geschlossenen
Stirnfläche zugewandt und der piezoelektrische Körper fest an dieser Stirnfläche,
jedoch mit Beweglichkeit gegenüber dem ringförmigen, den piezoelektrischen Körper
umschließenden Gehäuseteil angeordnet ist.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich bei härterer Kopplung zwischen
der Stirnfläche und dem piezoelektrischen Körper Körperschallschwingungen zwischen
der Stirnfläche und dem piezoelektrischen Körper praktisch verlustfrei übertragen
lassen. Gleichzeitig wird durch die Beweglichkeit des piezoelektrischen Körpers gegenüber
dem ihn umschließenden Gehäuseteil erreicht, daß die vom piezoelektrischen Körper
erzeugten Schwingungen von der Stirnfläche in das gasförmige Medium abgestrahlt bzw.
die vom Schallfeld auf die Stirnfläche auftreffenden Schwingungen wirksam auf den
piezoelektrischen Körper übertragen werden.
[0006] Da der piezoelektrische Körper nur mit einem verhältnismäßig kleinen Bereich des
Gehäuses verbunden ist, kann die Gehäusewandung weitestgehend ungestört schwingen.
Im übrigen treten an der Grenzfläche zwischen piezoelektrischem Körper und Gehäuse
nur vernachlässigbare Schallreflektionen auf, weil die Dichten des Körpermaterials,
im allgemeinen eine Keramik, sowie des Materials, aus dem das Gehäuse gefertigt ist,
ähnliche Werte haben können.
[0007] Die zur Befestigung des piezoelektrischen Körpers an der Stirnfläche des Gehäuses
dienende Vergußmasse bzw. Verbindungsschicht soll einerseits hinreichend hart für
eine wirksame Übertragung mechanischer Schwingungen bzw. Schallwellen zwischen dem
piezoelektrischen Körper und der Stirnfläche und andererseits noch so weich sein,
daß die Intensität der Schwingungen bzw. Schallwellen bei einer Resonanzfrequenz ein
ausgeprägtes Hauptmaximum aufweist und gegebenenfalls bei anderen, insbesondere benachbarten
Frequenzbereichen auftretende Nebenmaxima vergleichsweise schwach sind. Dabei hängt
die optimale Härte der Vergußmasse bzw. Verbindungsschicht auch von der Schichtdicke
ab.
[0008] Die Unterdrückung der Nebenmaxima ist deshalb wünschenswert, weil dadurch der elektronische
Aufwand für eine Treiberschaltung zur Erregung der mechanischen Schwingungen bzw.
Schallwellen im piezoelektrischen Körper bzw. einer Auswerteschaltung zur Verarbeitung
der am piezoelektrischen Körper abgreifbaren elektrischen Spannung, deren Amplitude
mit den im piezoelektrischen Körper erregten mechanischen Schwingungen bzw. Schallwellen
verändert wird, wesentlich vermindert wird.
[0009] Die gewünschte Härte der Vergußmasse bzw. Verbindungsschicht kann durch Beigabe von
Quarzmehl od.dgl. eingestellt werden.
[0010] Zur Anordnung des Gehäuses an einem massiven Tragteil ist bevorzugt vorgesehen, das
Gehäuse entfernt von seiner Stirnfläche unter Zwischenschaltung von nachgiebigem,
einer Übertragung von mechanischen Schwingungen bzw. Schallwellen entgegenwirkendem
Material, wie z.B. Silikon, zu haltern.
[0011] Durch die Zwischenschaltung des weichen Materials wird erreicht, daß praktisch keine
Körperschallschwingungen vom Gehäuse auf das massive Tragteil übertragen werden. Vielmehr
werden die Schwingungen bzw. Schallwellen praktisch ausschließlich zwischen dem piezoelektrischen
Körper und dem das Gehäuse umgebenden gasförmigen Medium übertragen.
[0012] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
sowie die nachfolgende Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispieles verwiesen.
[0013] Dabei zeigt die einzige Figur einen Strömungsmesser mit erfindungsgemäßen elektroakustischen
Wandlern.
[0014] Ein beispielsweise quaderartiger, im wesentlichen massiver Metall- bzw. Tragkörper
1 wird von einem Kanal 2 durchsetzt, den ein Teil eines gasförmigen Mediums durchströmt.
Innerhalb des Kanals 2 ist ein beispielsweise stabartiger Störkörper 3 angeordnet,
welcher aufgrund der Strömung des gasförmigen Mediums Wirbel erzeugt.
[0015] An zwei gegenüberliegenden Seiten des Kanales 2 sind elektroakustische Wandler 4
und 5 angeordnet, von denen einer als Schallsender und der andere als Schallempfänger
arbeitet. Dabei sind die Wandler 4 und 5 derart angeordnet, daß das erzeugte Schallfeld
den Bereich der vom Störkörper 3 erzeugten Wirbel in der Gasströmung durchsetzt.
[0016] Da die Wirbel den erzeugten Schall ablenken und die Turbulenz der Wirbel mit zunehmender
Strömungsgeschwindigkeit ansteigt, werden auch die vom Wandler 4 erzeugten Schallwellen
mehr oder weniger stark gestreut, so daß je nach Strömungsgeschwindigkeit des gasförmigen
Mediums Schall mit unterschiedlicher Intensität auf den als Empfänger arbeitenden
Wandler 5 auftrifft.
[0017] Die Wandler 4 und 5 besitzen gleichen Aufbau und sind in prinzipiell gleicher Weise
am Metall- bzw. Tragkörper 1 angeordnet.
[0018] Zur Aufnahme der Wandler 4 und 5 sind am Metall- bzw. Tragkörper 1 an einander bezüglich
des Kanales 2 gegenüberliegenden Teilen Querbohrungen 7 angeordnet, welche sich von
der Außenseite des Metall- bzw. Tragkörpers 1 bis zum Kanal 2 erstrecken.
[0019] Die Wandler 4 und 5 besitzen jeweils ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse 8,
welches mit einer geschlossenen Stirnseite 8′ dem Kanal 2 zugewandt ist. Am entgegengesetzten
offenen Stirnende des Gehäuses 8 ist ein Flansch 8˝ angeordnet. Zwischen Flansch 8˝
und Stirnseite 8′ besitzt die im Vergleich zur Stirnfläche 8′ dicke Umfangswand des
Gehäuses 8 einen Bereich geringer Wandstärke 8‴. Dazu ist in der Umfangswand eine
nach außen geöffnete Ringnut ausgebildet.
[0020] Der Durchmesser des Gehäuses 8 ist etwas geringer als der Durchmesser der Bohrung
7. Dementsprechend verbleibt zwischen der Wandung der Bohrung 7 und dem Außenumfang
des Gehäuses 8 ein Ringspalt.
[0021] Der Flansch 8˝ ist in einem stufenförmig erweiterten Bereich der Bohrung 7 ohne unmittelbare
Berührung des Metall- bzw. Tragkörpers 1 untergebracht. Zur Befestigung des Flansches
8˝ in der Erweiterung dient eine weiche Vergußmasse, welche eine den Flansch 8˝ halternde
Zwischenschicht 9 bildet, die auch die Aufgabe hat, den Übertritt von Körperschallschwingungen
zwischen dem Gehäuse 8 bzw. dem Flansch 8˝ und dem Metall- bzw. Tragkörper 1 zu verhindern.
Damit wird gleichzeitig vermieden, daß vom Wandler 4 erzeugte mechanische Schwingungen
bzw. Schallwellen über dem Metall- bzw. Tragkörper 1 unmittelbar zum Wandler 5 gelangen,
ohne den Kanal 2 bzw. die Gasströmung im Kanal 2 zu durchsetzen.
[0022] Innerhalb des Gehäuses 8 ist ein piezokeramischer Körper 10 untergebracht, welcher
auf einander gegenüberliegenden Stirnseiten mit Elektroden 11 versehen ist, die beispielsweise
aus aufgedampften bzw. eingebrannten Metallschichten bestehen können. Werden die Elektroden
11 mit einer elektrischen Wechselspannung beaufschlagt, so werden aufgrund des piezoelektrischen
Effektes im Körper 10 mechanische Schwingungen bzw. Schallwellen erregt. In entsprechend
umgekehrter Weise erzeugen mechanische Schwingungen bzw. Schallwellen im piezoelektrischen
Körper 10 eine an den Elektroden 11 abgreifbare elektrische Wechselspannung.
[0023] Die Elektroden 11 sind über nicht dargestellte Kabel od.dgl. mit nicht dargestellten
elektronischen Schaltungen zur Beaufschlagung der Elektroden 11 mit einer elektrischen
Wechselspannung bzw. zur Verarbeitung der an den Elektroden 11 abgreifbaren elektrischen
Wechselspannung verbunden.
[0024] Mit der die eine Elektrode 11 aufweisenden Stirnseite ist der piezokeramische Körper
10 auf der Innenseite der geschlossenen Stirnfläche 8′ des Gehäuses 8 unter Zuhilfenahme
einer relativ harten Vergußmasse befestigt, die eine dünne Verbindungsschicht 12 bildet.
[0025] Als Material für die Verbindungsschicht 12 ist Epoxydharz besonders geeignet, welches
gegebenenfalls zu einem hohen Volumenanteil, z.B. mehr als 50 vol. %, mit Quarzmehl
versetzt sein kann, um eine gewünschte Härte der Verbindungsschicht 12 zu gewährleisten.
[0026] Die Verbindungsschicht 12 muß hinreichend hart sein, um eine gute Übertragung mechanischer
Schwingungen bzw. Schallwellen zwischen der Stirnfläche 8′ des Gehäuses 8 und dem
piezokeramischen Körper 10 zu gewährleisten. Dabei muß die Verbindungsschicht 12
andererseits jedoch noch so weich sein, daß die Intensität der Schwingungen bzw. Schallwellen
bei einer Resonanzfrequenz ein deutliches Hauptmaximum aufweist und gegebenenfalls
auftretende Nebenmaxima bei anderen, insbesondere benachbarten,Frequenzbereichen
nur wenig ausgeprägt sind. Die Nebenmaxima sollen deshalb möglichst vermieden bzw.
unterdrückt werden, weil dadurch der elektronische Aufwand für die mit dem piezokeramischen
Körper 10 verbundenen Schaltungen wesentlich vermindert wird.
[0027] Der piezokeramische Körper 10 ist derart bemessen, daß zwischen der Mantelfläche
des Körpers 10 und dem zylindrischen Teil des Gehäuses 8 ein ringförmiger Abstandsraum
frei bleibt, welcher eine ungehinderte Relativbewegung zwischen dem zylindrischen
Gehäuseteil und dem piezokeramischen Körper 10 gestattet. Gegebenenfalls kann der
piezokeramische Körper 10 an seinem von der Stirnfläche 8′ des Gehäuses 8 abgewandten
Ende mit einer träger Masse beschwert bzw. verbunden sein. Beispielsweise ist es möglich,
das genannte Ende des piezokeramischen Körpers 10 mit einer die offene Gehäuseseite
abschließenden Abdeckung bzw. Vergußmasse 14 zu verbinden.
[0028] Die Wandler 4 und 5 sind in der Regel völlig gleichartig ausgebildet. In der Zeichnung
werden jedoch am Wandler 5 einige vom Wandler 4 abweichende Details dargestellt.
[0029] So ist der Flansch 8˝ des Wandlers 5 zwischen zwei elastischen O-Ringen 15 und 16
gehaltert, die auf der Ringstufe der Bohrung 7 bzw. auf einem Druckring bzw. einer
Druckplatte 17 abgestützt sind, die am oder im erweiterten Bereich der Bohrung 7
angeordnet ist. Dabei dient der O-Ring 15 gleichzeitig als Abdichtung des erweiterten
Bereiches der Bohrung 7 gegenüber dem Medium im Kanal 2.
[0030] Durch O-Ringe 15 und 16 mit unterschiedlichen Durchmessern kann der Flansch 8˝ auf
Biegung beansprucht werden, wenn die O-Ringe 15 und 16 mit entsprechender Pressung
zwischen dem Flansch 8˝ und der Ringstufe der Bohrung 7 bzw. dem Druckring oder der
Druckplatte eingespannt sind.
[0031] Der Flansch 8˝ besitzt beim Wandler 5 in der Umgebung des Gehäuses 8 eine Ringnut
bzw. eine Ringzone mit relativ geringer Wandstärke.
[0032] Der Bereich der Ringnut bzw. der Ringzone ist ähnlich einer Membrane nachgiebig und
läßt dementsprechend stärkere Schwingungen des Gehäuses 8 relativ zum übrigen Flansch
8˝ zu.
[0033] Die Halterung des Flansches 8˝ mittels der O-Ringe 15 und 16, welche am Flansch 8˝
jeweils nur im Bereich eines schmalen Ringstreifens anliegen, sowie die Anordnung
der Ringnut bzw. der dünnen Ringzone im Flansch 8˝ haben sich im Hinblick auf einen
guten Wirkungsgrad der Wandler als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0034] Die Wandler 4 und 5 arbeiten wie folgt:
[0035] Bei dem als Schallsender arbeitenden Wandler 4 werden über nicht dargestellte Leitungen
die Elektroden 11 mit einer Wechselspannungsquelle verbunden, so daß der piezokeramische
Körper 10 mit einer entsprechenden Wechselspannung beaufschlagt wird. Aufgrund der
piezoelektrischen Eigenschaften des Körpers 10 beginnt derselbe zu pulsieren, d.h.
im Körper 10 werden Körperschallschwingungen erzeugt. Diese übertragen sich über die
dünne Verbindungsschicht 12 auf das Gehäuse 8, wobei aufgrund der Relativbeweglichkeit
zwischen dem piezokeramischen Körper 10 und dem zylindrischen Teil des Gehäuses 8
relativ große Amplituden auftreten können, sobald eine Resonanzfrequenz erreicht wird.
Im Hinblick auf große Amplituden ist es besonders vorteilhaft, wenn die Stirnfläche
8′ im Vergleich zu den angrenzenden Umfangsflächen des Gehäuses 8 relativ dünn ist.
Darüber hinaus werden große Amplituden auch dadurch begünstigt, daß die Umfangswand
durch den Bereich 8‴ mit geringer Wandstärke unterteilt ist, wobei die auf der von
der Stirnfläche 8′ abgewandten Seite des Bereiches 8‴ liegenden Teile des Gehäuses
8 bzw. des Flansches 8˝ relativ schwer bzw. massiv ausgebildet sein sollten.
[0036] Außerdem können große Amplituden unter Umständen noch dadurch begünstigt werden,
daß das von der Stirnfläche 8′ abgewandte Ende des piezokeramischen Körpers 10 mit
einer schweren Masse beschwert bzw. verbunden ist (beispielsweise mit der Abdeckung
bzw. Vergußmasse 14), welche nach Art eines Widerlagers für den piezokeramischen Körper
10 wirkt.
[0037] Das auf diese Weise im Kanal 2 erzeugte Schallfeld, in der Regel ein Ultraschallfeld,
wird durch die im Kanal vorhandenen Wirbel des den Kanal 2 durchströmenden gasförmigen
Mediums beeinflußt. Dementsprechend gelangt ein je nach Strömungsgeschwindigkeit des
gasförmigen Mediums unterschiedlicher Anteil der Schalleistung auf die geschlossene
Stirnfläche 8′ des Gehäuses 8 des als Empfänger arbeitenden Wandlers 5.
[0038] Der zum Wandler 5 gelangende Schall versetzt die geschlossene Stirnseite 8′ des
zugehörigen Gehäuses 8 in Schwingungen, welche sich aufgrund der Ausbildung und Anordnung
des Wandlers 5 praktisch vollständig auf den piezokeramischen Körper 10 übertragen.
Aufgrund der mechanischen Schwingungen ist an den Elektroden 11 des piezokeramischen
Körpers 10 des Wandlers 5 eine entsprechende elektrische Wechselspannung abgreifbar,
welche beispielsweise mit einer Auswerteschaltung registriert werden kann.
[0039] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform ist es grundsätzlich auch möglich,
den piezoelektrischen Körper 10 schichtförmig aufzubauen, indem zwischen den äußeren
Elektroden 11 mehrere dazu etwa parallele Metallschichten zwischen Schichten aus
piezokeramischem Material angeordnet sind. Die Metallschichten sind abwechselnd mit
der einen oder anderen Elektrode 11 elektrisch verbunden. Bei dieser Anordnung genügen
relativ geringe elektrische Spannungen, um im piezokeramischen Material des Körpers
10 hohe elektrische Felder und damit ausgeprägte mechanische Schwingungen zu erzeugen.
Umgekehrt können beim Auftreten mechanischer Schwingungen im piezokeramischen Material
relativ hohe elektrische Leistungen erzeugt werden.
[0040] Das Gehäuse 8 besteht bevorzugt aus Metall, Glas oder Keramikmaterial, wobei die
jeweiligen Materialien möglichst so ausgewählt bzw. zusammengesetzt oder legiert sind,
daß der piezoelektrische bzw. elektrostriktive Körper 10 und das Gehäuse 8 etwa gleiche
Dichte sowie einen etwa gleichen Ausdehnungskoeffizienten bei Temperaturänderungen
aufweisen.
[0041] Diese Bedingungen lassen sich besonders gut erfüllen, wenn sowohl das Gehäuse 8 als
auch der piezoelektrische Körper 10 aus Keramikmaterialien bestehen.
[0042] Diese Materialien besitzen darüber hinaus den Vorteil, daß sie bei Temperaturänderungen
ihre Abmessungen bzw. ihre Dichte nur sehr wenig ändern, d.h. der Ausdehnungskoeffizient
ist sehr gering. Dementsprechend kann sich auch das Schwingungsverhalten bei Temperaturänderungen
nur wenig verändern.
[0043] Darüber hinaus ist das Wärmeleitvermögen von Keramikmaterialien relativ gut, so
daß sich Temperaturänderungen im Material schnell fortpflanzen und im Keramikmaterial
allenfalls kurzzeitige mechanische Spannungen aufgrund eines Temperaturgradienten
auftreten. Somit haben die durch Temperaturveränderungen bewirkten mechanischen Spannungen
nur geringen Einfluß auf das Schwingverhalten des Wandlers.
[0044] Das gute Wärmeleitvermögen sowie der geringe Ausdehnungskoeffizient bringen des
weiteren den Vorteil mit sich, daß die Verbindungs- bzw. Klebeschicht zwischen Gehäuse
8 und piezoelektrischem bzw. elektrostriktivem Körper 10 bei Tem peraturänderungen
am Wandler nur wenig auf Scherung beansprucht wird.
[0045] Im übrigen werden die vom piezoelektrischen bzw. elektrostriktiven Körper 10 erzeugten
Schwingungen besonders gut auf das Gehäuse 8 übertragen, wenn für Körper 10 und Gehäuse
8 Keramikmaterial verwendet wird, weil dann die Materialeigenschaften besonders ähnlich
sind.
[0046] Bei Herstellung des Gehäuses 8 aus Metall ist es grundsätzlich möglich, eine der
Elektroden 11 leitend mit dem Metallgehäuse 8 zu verbinden und das Gehäuse 8 als
elektrische Leitung zwischen die eine Elektrode und eine Treiber- bzw. Auswerteschaltung
zu schalten. Die elektrisch leitende Verbindung zwischen der Stirnfläche 8′ und der
benachbarten Elektrode 11 kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß für
die Verbindungsschicht 12 ein elektrisch leitfähiger Kleber verwendet wird, beispielsweise
ein Silber-Epoxyd-Material.
[0047] Im übrigen können die erfindungsgemäßen Wandler außer für Strömungsmesser auch für
andere Zwecke verwendet werden. Beispielsweise sind die Wandler für Bewegungsdetektoren
geeignet, welche einen Ultraschall-Strahl aussenden und das gegebenenfalls zurückgeworfene
Echo auswerten, um beispielsweise mittels des Dopplereffektes Bewegungen der die
Schallwellen zurückwerfenden Gegenstände bzw. Flächen zu registrieren. Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäßen Wandler auch für Abstandsdetektoren geeignet, bei denen
ein kurzer Schallimpuls ausgesandt und die Laufzeit registriert wird. Derartige Detektoren
können auch als Füllstandsmesser eingesetzt werden, indem sie den vertikalen Abstand
der Füllgutoberseite vom Detektor bestimmen.
1. Elektroakustischer Wandler zum Einsatz als Schallsender und/oder Schallempfänger
für Schallfelder in gasförmigen Medien mit einem elektrostriktiven bzw. piezoelektrischen
Körper, welcher in einem den Körper zumindest bereichsweise ringförmig umschließenden
Gehäuse angeordnet sowie mit Elektroden versehen ist, die zum Abgriff einer bei akustischen
Schwingungen im Körper auftretenden elektrischen Wechselspannung bzw. zur Beaufschlagung
des Körpers mit einer Körperschallschwingungen erzeugenden elektrischen Wechselspannung
dienen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (8) dem Schallfeld (Kanal 2) mit einer geschlossenen Stirnfläche zugewandt
und der Körper (10) fest an dieser Stirnfläche, jedoch mit Beweglichkeit gegenüber
dem ringförmigen, den Körper (10) umschließenden Teil des Gehäuses (8) angeordnet
ist.
2. Wandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Körper (10) und
dem denselben umschließenden Gehäuseteil ein Ringraum als Abstandszone bzw. Luftspalt
verbleibt.
3. Wandler nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der
geschlossenen Stirnfläche des Gehäuses (8) abgewandte Seite des Gehäuses (8) mit
einem weichen Material, wie z.B. Silikon, abgedeckt bzw. vergossen ist.
4. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper
(10) an der geschlossenen Stirnfläche des Gehäuses (8) mittels einer dünnschichtigen
Vergußmasse bzw. Verbindungsschicht (12), z.B. aus Epoxydharz, befestigt ist.
5. Wandler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergußmasse bzw. Verbindungsschicht
(12) einerseits hinreichend hart für eine Übertragung mechanischer Schwingungen bzw.
Schallwellen zwischen dem Körper (10) und der Stirnfläche (8′) und andererseits noch
so weich ist, daß die Intensität der Schwingungen bzw. Schallwellen bei einer Resonanzfrequenz
ein ausgeprägtes Hauptmaximum aufweist und gegebenenfalls bei anderen, insbesondere
benachbarten Frequenzbereichen auftretende Nebenmaxima vergleichsweise schwach sind.
6. Wandler nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergußmasse
bzw. Verbindungsschicht (12) mehr als 50 vol. % Quarzmehl und/oder Metallpulver enthält.
7. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(8) entfernt von seiner Stirnfläche (8′) unter Zwischenschaltung von nachgiebigem,
einer Übertragung von mechanischen Schwingungen bzw. Schallwellen entgegenwirkendem
Material (Zwischenschicht 9), wie z.B. Silikon, an einem Tragteil (Metallkörper 1)
gehaltert ist.
8. Wandler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß nahe bzw. an dem von der geschlossenen
Stirnfläche abgewandten Stirnende des Gehäuses (8) ein Flansch (8˝) od.dgl. angeordnet
ist, mit dem das Gehäuse (8) unter Zwischenschaltung einer Lage aus dem nachgiebigen
Material (Zwischenschicht 9) am Tragteil (Metallkörper 1) anbringbar ist.
9. Wandler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der das Gehäuse (8) ringförmig
umschließende Flansch (8′) relativ schwer bzw. mit deutlich größerer Dicke als die
übrige Wandung des Gehäuses (8) ausgebildet ist.
10. Wandler nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch
(8′) mit einer Lage (9) aus weichem Material auf einer vom Schallfeld (Kanal 2) abgewandten
Fläche des Tragteiles (Metallkörper 1) aufliegt und daß das Gehäuse (8) unter Freilassung
eines ringförmigen Abstandsraumes in einer Bohrung (7) angeordnet ist, die das Tragteil
(Metallkörper 1) von der flanschseitigen Fläche zu einer dem Schallfeld zugewandten
Seite hin durchsetzt.
11. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswand
des Gehäuses (8) zwischen dessen Stirnfläche (8′) und einem zur Halterung des Gehäuses
(8) dienenden Teil bzw. Bereich oder Flansch (8˝) einen ringförmigen Bereich (8‴)
mit verminderter Wandstärke besitzt, z.B. indem der ringförmige Bereich (8‴) als eine
zur Außenseite des Gehäuses (8) geöffnete Ringnut ausgebildet ist.
12. Wandler nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse- bzw. Flanschteile
auf der von der Stirnfläche (8′) abgewandten Seite des ringförmigen Bereiches (8‴)
schwerer und/oder massiver als die übrigen Teile des Gehäuses (8) sind.
13. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche
(8′) im Vergleich zur angrenzenden Umfangswand des Gehäuses (8) eine geringe Wandstärke
besitzt.
14. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das von
der Stirnfläche (8′) entfernte Ende des Körpers (10) mit einer trägen Masse bzw. mit
einer das von der Stirnfläche (8′) entfernte Ende des Gehäuses (8) abschließenden
Abdeckung oder Schicht (14) beschwert bzw. verbunden ist.
15. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(8) mittels eines von seiner Stirnfläche (8′) axial beabstandeten Flansches (8˝) zwischen
O-Ringen (15,16) gehaltert ist.
16. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur
Halterung des Gehäuses (8) dienender, von dessen Stirnfläche (8′) axial beabstandeter,
gehäuseseitiger Flansch (8˝) in der Umgebung des Gehäuses eine Ringzone mit membranartig
verminderter Wandstärke bzw. eine Ringnut aufweist.
17. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(8) aus Metall, Glas und/oder - vorzugsweise - Keramikmaterial besteht, wobei das
Gehäusematerial vorzugsweise derart ausgewählt bzw. zusammengesetzt ist, daß das Material
des Körpers (10) und das Gehäusematerial bei Temperaturänderung einen etwa gleichen
Ausdehnungskoeffizienten aufweisen.