(19)
(11) EP 0 340 660 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 89107752.1

(22) Anmeldetag:  28.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61L 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 03.05.1988 AT 1136/88

(71) Anmelder: ING. JOSEF FRAUSCHER Hydraulik und Sensortechnik
A-4780 Schärding (AT)

(72) Erfinder:
  • Frauscher, Josef
    A-4780 Schärding (AT)

(74) Vertreter: Pfingsten, Dieter, Dipl.-Ing. 
Barmag AG Postfach 11 02 40
42862 Remscheid
42862 Remscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung an Gleiswegen zur Erzeugung von Anwesenheitskriterien von schienengebundenen Rädern


    (57) Die Einrichtung an Gleiswegen zur Erzeugung von Anwesenheits­kriterien schienengebundener Räder besteht aus einem an der Innenseite einer Schiene (1, 2, 3) montierbaren Spulensystem (S, E1, E2) mit einer wechselstromgespeisten Sendespule (S), über die in zwei zugeordneten Empfängerspulen (E1, E2) Span­nungen induzierbar sind, wobei das Induktionsfeld der Sende­spule (S) über ein im Überwachungsbereich befindliches Rad (4, 5) in seiner Form veränderbar ist, so daß sich die In­duktionsspannungen in den Empfängerspulen (E1, E2) gegenüber dem Ruhezustand ändern. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit, der Empfindlichkeit und zur Schaffung erweiterter Auswer­tungsmöglichkeiten der Signale sind die Sendespule (S) und die Empfängerspulen (E1, E2) frei von ferromagnetischen Ver­bindungen angebracht und die Empfängerspulen werden asymme­trisch im Induktionsfeld unter Einhaltung von Abständen von den Enden und der Achse (LS) der Sendespule (S) gegengleich mit zu dieser Achse (LS) geneigten, gegen den Durchgangsbe­reich des Radkranzes (5) gerichteten Achsen (A1, A2) ange­ordnet. Für die Induktionsspannungen (U1, U2) der Empfänger­spulen (E1, E2) werden gesonderte Eingänge einer Überwa­chungsschaltung vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Gleiswegen zur Erzeugung von Anwesenheitskriterien von schienengebundenen Rädern, bestehend aus einem vorzugsweise an der Schienen­innenseite des Gleises montierbaren Spulensystem mit einer wechselstromgespeisten Sendespule, über die in zwei zugeord­neten Empfängerspulen Spannungen induzierbar sind und deren Induktionsfeld über ein im Überwachungsbereich befindliches Rad, insbesondere dessen Radkranz in seiner Form veränderbar ist, so daß sich die in den Empfängerspulen induzierten Spannungen gegenüber dem Ruhezustand ändern.

    [0002] Bekannte Einrichtungen dieser Art, die auch als Radsensoren oder Schienenkontakte bezeichnet werden, finden ihren Ein­satz für verschiedenste Anwendungen in der Eisenbahnsignal- und Steuertechnik.

    [0003] Aus der DE-PS 869 809 ist eine Einrichtung zum Betätigen von Relais oder Achszählvorrichtungen bekannt, bei der auf einem T-förmigen Eisenkern die Sende- und die Empfängerspulen an­gebracht sind, wobei diese Sendespulen am senkrechten Balken des Kerns und die beiden Sekundärspulen auf den beiden waag­rechten Kernbalken sitzen und gegeneinander geschaltet sind. Der eine waagrechte Kernbalken schließt einen Luftspalt mit der Schiene, der andere, von der Schiene abweisende waag­rechte Kernbalken einen Luftspalt mit einem vorzugsweise verstellbaren Weicheisenstück ein und das Weicheisenstück, der T-Kern und die Schiene sind durch einen Weicheisenfuß magnetisch verbunden. Der Luftspalt zwischen dem Weicheisen­stück und dem zugeordneten waagrechten Kernbalken wird so eingestellt, daß sich im Ruhezustand die in den gegeneinan­dergeschalteten Wicklungen induzierten Spannungen aufheben, wogegen beim Durchgang eines Radkranzes zwischen dem ande­ren T-Balken und der Schiene das Gleichgewicht gestört wird und ein Induktionsstrom fließt, der zur Relaisbetätigung ausgenützt werden kann. Durch Anordnung von zwei entspre­chenden Einrichtungen nebeneinander erhält man die Möglich­keit, die Bewegungsrichtung des Rades festzustellen und aus den Signalen auch die Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu er­mitteln.

    [0004] Aus der AT-PS 358 626 ist eine fahrzeugbetätigte Einrichtung zur Erzeugung von Anwesenheitskriterien bekannt, die nicht zwingend von Rädern betätigt wird und deshalb auch nicht in unmittelbarer Umgebung der Schiene angeordnet werden muß. Es werden Sende- und Empfangsspulen auf Ferritkernen verwendet, wobei jeweils eine Sendespule auf einem Kern und zwei Em­pfangsspulen beidseits des Kernes auf einem im rechten Win­kel zu diesem angeordneten und mit ihm verbundenen gemein­samen Joch angeordnet sind, so daß der von der Sendespule erzeugte magnetische Fluß in zwei Teilfüsse aufgespalten wird, die die Empfangsspulen durchfluten, so daß sich wieder die induzierten Spannungen im unbetätigten Zustand hinsicht­lich Größe und Phasenlage aufheben. Zur Bestimmung der Be­wegungsrichtung und Geschwindigkeit des Fahrzeuges werden wieder zwei Systeme in Bewegungsrichtung hintereinander an­geordnet.

    [0005] Aus der DE-OS 1 516 589 ist eine Einrichtung mit zwei ge­gensinnig zueinander von Strom durchflossenen Sendespulen bekannt, deren Magnetfluß eine oder zwei Empfangsspulen durchflutet, die sich auf einem mit den Sendespulen gemein­samen magnetischen Kern befinden. Die beiden einander ent­gegenwirkenden Magnetflüsse heben sich bei dieser Anordnung im Ruhezustand auf, so daß in der bzw. den Empfangsspulen keine Spannung induziert wird, bis das Flußgleichgewicht durch Anwesenheit eines Metallgegenstandes gestört wird.

    [0006] Aus der AT-PS 378 522 und der DE-PS 1 605 427 sind Schal­tungsanordnungen zur Erzeugung von Achszählimpulsen bekannt, bei denen als Impulsgeber Sendespulen Verwendung finden, die auf der einen Seite einer Eisenbahnschiene zwischen dem Schienenkopf und dem Schienenfuß angeordnet und mit Wechsel­strom gespeist werden. Es ist jeder Sendespule eine Empfän­gerspule entweder auf der gleichen Seite der Schiene, vor­zugsweise aber an der gegenüberliegenden Seite, zugeordnet. Wenn der Laufkranz eines Rades die Schiene den Anordnungsbe­reich der Spulen passiert, erhöht sich auch die Kopplung zwischen der Sende- und Empfängerspule, so daß sich die Em­pfangsspannung erhöht, welche Spannungserhöhung in einer Auswerteschaltung für die Erzeugung von Signalen, Zählim­pulsen usw. ausgenützt werden kann.

    [0007] Die erfindungsgemäße Einrichtung unterscheidet sich von den bekannten Einrichtungen dadurch, daß die als Stabspule aus­gebildete Sendespule mit den Empfängerspulen in einem gemein­samen Gehäuse untergebracht ist und die Empfängerspulen frei von ferromagnetischen Verbindungen mit der Sendespule unter Einhaltung von Abständen von deren Enden und deren Achse gegengleich mit zu dieser Achse vorzugsweise etwa rechtwin­kelig geneigten und gegen den Durchgangsbereich des Rades bzw. Radkranzes gerichteten Achsen angeordnet sind und ihre Induktionsspannungen getrennten Eingängen einer Überwachungs­schaltung zuführbar sind.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird eine Richtungsem­pfindlichkeit des gesamten Spulensystems erreicht, wobei die in den Empfängerspulen induzierten Spannungen immer größer als Null und bei ordnungsgemäßer Anordnung der Einrichtung an der Schiene gleich groß sein werden. Die Durchflutung der Empfängerspulen ändert sich mit dem Vorhandensein oder dem Eintritt dämpfend wirkender Gegenstände in den Wirkbereich der Empfängerspulen, wobei sowohl oberhalb als auch unter­halb der Empfängerspulen vorhandene bzw. eintretende Gegen­stände die induzierte Spannung beeinflussen. Als Unterseite der Empfängerspulen wird jene Seite angenommen, die der Sen­despule näher liegt. Befindet sich ein dämpfend bzw. bedäm­pfend wirkender Gegenstand unterhalb der Empfängerspulen, so wird dadurch das Induktionsfeld zufolge der asymmetrischen Anordnung der Empfängerspulen zur Sendespule so abgelenkt, daß sich die magnetische Induktion in den Empfängerspulen und damit die Induktionsspannung erhöht. Ein bedämpfend wir­kender Gegenstand oberhalb der Empfängerspulen lenkt das magnetische Feld in dem Sinne ab, daß sich die magnetische Induktion in den Empfängerspulen und damit die Induktions­spannung verringert. Zur Erläuterung kann man annehmen, daß ein Teil der Feldlinien der Sendespule die Empfängerspulen in einem bestimmten Winkel schneidet, wodurch in den Empfän­gerspulen eine Spannung induziert wird. Durch bedämpfend wirkende Gegenstände ändert sich die Felddichte und der Winkel, in dem die Feldlinien die Empfängerspulen schneiden. Zur Erzielung eindeutiger Aussagen wird in der Folge von einem "Wirkbereich" gesprochen. Unter diesem Wirkbereich ist jener Abstand eines bedämpfend wirkenden Gegenstandes mit definierter Mindestgröße von der Sendepule zu verstehen, der eine Ausgangssginaländerung zur Folge hat, die größer ist, als Signaländerungen, die durch Störeinflüsse, z.B. tem­peraturbedingt, auftreten können. Der Wirkbereich ist ab­hängig von der Größe der Spulen von der Güte der Empfänger­spulen und von der geometrischen Lage der Empfängerspulen zu der Sendespule. Vorzugsweise liegen die Achsen der Empfänger­spulen und die Achse der Sendespule in einer gemeinsamen Ebene.

    [0009] Die Einrichtung wird vorteilhaft an der Schiene mit parallel im Abstand von dieser verlaufenden Achse der Sendespule und mit einerseits am Schienenkopf vorbei auf den Durchgangsbe­reich des Radkranzes gerichteten und anderseits durch den Schienenfuß verlaufenden Achsen der Empfängerspulen mon­tiert.

    [0010] Bei dieser Anordnung wirkt der Schienenfuß als bedämpfender Gegenstand unterhalb der Empfängerspulen. Die Bedämpfung über den Schienenfuß ist gleichzeitig ein Maß für die kor­rekte Anordnung der erfindungsgemäßen Einrichtung an der Schiene. Wird die Einrichtung mit oberhalb der Sendespule angeordneten Empfängerspulen montiert und in der vorstehend beschriebenen Weise angeordnet, so erreicht die Induktions­spannung der Empfängerspulen im Ruhezustand ihren Maximal­wert. Wird die Einrichtung näher an der Schiene angebracht, so tritt der Schienenkopf als bedämpfender Gegenstand in den Wirkbereich der Empfängerspulen und bewirkt auch im Ruhezu­stand eine Verminderung der Induktionsspannung. Der Durch­gang eines Radkranzes durch den Wirkbereich führt zu einer charakteristischen Änderung der Induktionsspannung.

    [0011] Die in den beiden Empfängerspulen induzierten Spannungen bzw. aus ihnen gewonnene analoge Ausgangssignale der Ein­richtung werden nicht miteinander verknüpft, sondern ge­trennten Eingängen einer vorzugsweise externen Überwachungs­schaltung zugeführt und dort gegebenenfalls bei der Verar­beitung zu digitalen Signalen umgeformt. Die in weiterer Folge als Ausgangssignale bezeichneten Größen besitzen nicht nur einen Informationsgehalt über den momentanen Wert der In­duktionsspannungen, sondern erlauben auch einen gegenseiti­gen Vergleich. Eine derartige Vergleichsmöglichkeit der von­einander unabhängigen Ausgangssignale ist zur Steigerung der signaltechnischen Sicherheit im Hinblick auf Bauteil- und Übertragungsfehler von wesentlicher Bedeutung. Es ist über­dies möglich, die Signale zur Überwachung und Einstellung der lagerichtigen Anbringung der Einrichtung an der Schiene zu verwenden.

    [0012] Eine Winkelveränderung um die vertikale Mittelachse be­wirkt, daß der Schienenfuß nur mehr teilweise bedämpfend auf die Unterseite jener Empfängerspule wirkt, die weiter vom Schienensteg entfernt ist. Es treten daher an den beiden Spulen verschiedene Ausgangssignale auf. Durch Verschwenken der Einrichtung um die horizontale Querachse, also die senk­recht auf dem Schienensteg stehende Achse, erhalten die bei­den Empfängerspulen unterschiedliche Entfernungen zum Schie­nenfuß, was wieder zu verschiedenen Ausgangssignalen führt.

    [0013] Eine Verdrehung der Einrichtung um die horizontale, parallel zur Schiene verlaufende Längsachse bewirkt, wenn dabei die Empfängerspulen zum Schienenkopf geneigt werden, daß der Schienenkopf in den Wirkbereich oberhalb der Empfängerspu­len ein- und der Schienenfuß aus dem Wirkbereich unterhalb der Empfängerspulen austritt. Es kommt dadurch zu einer Ver­ringerung der Ausgangssignale gegenüber der bei korrekter Positionierung auftretenden Größe. Werden die Empfängerspu­len vom Schienenkopf weg geneigt, so tritt der Schienensteg in den Wirkbereich unterhalb der Empfängerspulen ein und verursacht wegen seiner größeren Fläche und des verringer­ten Abstandes von den Spulen eine stärkere Bedämpfung der Spulenunterseiten, so daß sich die Signale gegenüber der Normallage vergrößern.

    [0014] Durch gesonderte Auswertung der Signale kann man in der Überwachungsschaltung durch Vergleich der Signale unterein­ander oder mit gespeicherten Pegeln verschiedene Auswer­tungen vornehmen. Man kann etwa bei im Bereich eines vor­gegebenen Ansprechpegels auftretender Signalgleichheit ein den Raddurchgang über die Einrichtungsmitte kennzeichnendes Signal erzeugen.

    [0015] Neben der schon erwähnten möglichen, dauernden oder perio­dischen Überwachung der Einrichtung hinsichtlich der korrek­ten Anbringung an der Schiene wird es auch möglich, die Mon­ tage der Einrichtung an der Schiene zu vereinfachen. Es wird angestrebt, eine sehr rasche Montage zu ermöglichen, um Be­triebsunterbrechungen für die Montage an stark befahrenen Gleiswegen zu vermeiden. Um dies zu erreichen, wird das Ge­häuse an einer das gleiche Profil wie die Gleisschienen am vorgesehenen Einsatzort aufweisenden Musterschiene montiert. Die Sendespule wird erregt und das Gehäuse wird ausgerich­tet, bis die Induktionsspannungen an den beiden Empfänger­spulen einen vorgegebenen Höhenbereich erreichen und unter­einander gleich groß sind. Nach der nun festliegenden Lage des Gehäuses wird eine der Endmontage am Einsatzort dienen­den Befestigungsvorrichtung eingestellt bzw. mit an Schiene und Gehäuse passenden Halterungen angefertigt.

    [0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.

    [0017] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen

    Fig. 1 eine Schiene eines Geleises mit an der Schieneninnen­seite angebrachter Überwachungseinrichtung,

    Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1 und

    Fig. 3 ein Diagramm des Verlaufes der Ausgangssignale der Empfängerspulen beim Durchgang eines Rades in Ab­hängigkeit vom zurückgelegten Weg.



    [0018] In den Fig. 1 und 2 ist eine Schiene mit einem Schienenkopf 1, einem Schienensteg 2 und einem Schienenfuß 3 in dünnen Linien veranschaulicht. Ferner wurde in Fig. 2 ein auf der Schiene geführtes Rad 4 mit seinem Radkranz 5 strichliert angedeutet. An der Schiene 1 bis 3 ist eine erfindungsge­mäße Einrichtung angebracht. Bei dieser Einrichtung sind in einem gemeinsamen, nicht dargestellten Montagegehäuse eine Sendespule S und zwei Empfängerspulen E1 und E2 angebracht. Die Spulen S, E1 und E2 bilden ein Spulensystem, das mit zur Schiene 1 bis 3 paralleler Längsachse LS der Sendespule an­ gebracht wird, wobei die Mittelachse A1 und A2 der Empfän­gerspulen senkrecht zur Achse LS angeordnet sind und diese Achse außerhalb der Spule S schneiden. Die Spulen E1, E2 sind in einem Abstand d von der Achse LS und im Abstand a von der Oberseite des Schienenkopfes 1 angeordnet. Die Spule S weist eine Länge e auf. Der Abstand der Achsen A1, A2 wurde mit c bezeichnet. Die vertikale Mittelachse des Spulensystems wurde mit HS bezeichnet. Die Achsen HS, A1, A2 liegen in einem Abstand b von der Mittelachse M der Schiene 1 bis 3. Ein an einer Versorgungsspannung Uv liegender Oszil­lator O speist die Sendespule S mit Wechselstrom, so daß um die Spule S ein Wechselmagentfeld mit dem typischen Feldli­nienverlauf einer Stabspule entsteht. Ein Teil der Feldlinien L schneidet die Empfängerspulen in einem definierten Winkel, so daß in den Empfängerspulen E1, E2 Induktionsspannungen auftreten, die in zugeordneten Demodulatoren D1, D2 zu Aus­gangssignalen U1, U2 umgeformt werden.

    [0019] Die Spulen S, E1, E2, sind in dem gemeinsamen (nicht darge­stellten) Gehäuse fest verankert und untereinander frei von ferromagnetischen Verbindungen.

    [0020] Wie Fig. 2 zeigt, sind die Spulenachsen A1, A2 auf den Schienenfuß 3 gerichtet, der daher als bedämpfende Metall­fläche im Wirkbereich unter den Empfängerspulen E1, E2 liegt. Die Achsen A1, A2 verlaufen beim Ausführungsbeispiel und bei korrekter Anordnung am Schienenkopf 1 vorbei und sind gegen den möglichen Durchgangsbereich des Radkranzes 5 gerichtet. Solange sich kein Rad 4 im Wirkbereich befindet, treten bei der gezeigten Anordnung die größtmöglichen Aus­gangssignale U1, U2 auf. Tritt ein Rad 4 mit seinem Spur­kranz 5 in dem Wirkbereich oberhalb der Empfängerspulen E1, E2 ein, so ruft er als bedämpfender Metallgegenstand eine Verringerung der Ausgangssignale U1, U2 hervor.

    [0021] In Fig. 3 ist der Verlauf der Ausgangssignale U1, U2 bei korrekter Anordnung der Einrichtung an der Schiene während der Überfahrt eines Rades 4 mit Spurkranz 5 veranschaulicht. Unter dem Weg W wird der vom Achsmittelpunkt zurückgelegte Weg verstanden, wobei bezogen auf Fig. 1 eine Bewegung von links nach rechts angenommen wird. Die Spulenachsen A1 und A2 wurden mit den Mittellinien dieser Spulen gleichgesetzt. Solange sich kein Spurkranz im Wirkbereich der Spulen E1, E2 befindet, erreichen deren Ausgangssignale U1, U2 den Maxi­malwert Uo. Ein ankommendes Rad tritt mit seinem Spurkranz an der Stelle F1 in den Wirkbereich oberhalb der Empfangs­spule E1 ein. Dadurch verringert sich das Ausgangssignal U1, bis sich der Achsmittelpunkt über der Spulenmitte, also auf A1 befindet und nimmt dann von dem hier auftretenden Minimum wieder bis zum Austrittsbereich F2 des Spurkranzes 5 aus dem Wirkbereich der Spule E1 wieder zu. Für Spule E2 wurde der Eintrittspunkt des Radkranzes in den Wirkbereich mit F3 und der Austrittspunkt mit F4 bezeichnet. Das Signal U2 erreicht beim Durchgang des Achsmittelpunktes durch A2 sein Minimum. Die Signalzüge U1, U2 sind gegeneinander um den Abstand c verschoben. Unabhängig vom Raddurchmesser befindet sich die Achse des Rades im Schnittpunkt F5 der beiden Signale U1, U2 genau mittig über den Empfängerspulen E1 und E2 und somit auf der Achse HS. Der Signalschnittpunkt F5 kann in einer externen Auswertungsschaltung detektiert werden, so daß eine genaue Ortung des Radmittelpunktes etwa für exakte Geschwin­digkeitsmessungen oder bei der Heißläuferortung möglich ist.

    [0022] Über eine externe Auswertungsschaltung können die analogen Ausgangssignale U1 und U2 in digitale Signale bzw. Schalt­informationen aufbereitet werden. In einer solchen Auswer­tungsschaltung können Komperatorschaltungen vorgesehen wer­den, die sowohl einen relativen Vergleich der Ausgangsig­nale U1 und U2 als auch einen absoluten Vergleich von U1 und U2 mit einem oder mehreren internen Signalpegeln durchfüh­ren. In Fig. 3 ist mit Up ein solcher Vergleichspegel ange­deutet. Bei getrenntem Vergleich mit U1 und U2 können am Pegel Up bei der Überfahrt eines Rades zwei einander über­schneidende Rechtecksignale erzeugt und z.B für eine rich­tungsabhängige Achszählung verwendet werden. Der Vergleichs­pegel Up kann auch herangezogen werden, wenn man feststellen will, ob die Empfängerspulen E1 und E2 korrekt montiert sind, wobei davon ausgegangen wird, daß bei korrekter Montage Uo größer als Up sein muß. Weitere Vergleichspegel und der re­lative Vergleich der Ausgangssignale U1 und U2 führen zu Informationen über Art und Größe einer unkorrekten Montage der erfindungsgemäßen Einrichtung an der Schiene, über Ka­belfehler usw.

    [0023] Neben den schon beschriebenen, möglichen Auswertungen der erhaltenen Signale, kann man bei der erfindungsgemäßen Ein­richtung auch eine Auswertung der Signale zur Bestimmung des Raddurchmessers vornehmen. Es wurde festgestellt, daß sich die Signale U1 und U2 in ihrem Verlauf abhängig vom Rad­durchmesser ändern, so daß durch entsprechende Auswertung der Signale eindeutige Aussagen über diesen Raddurchmesser gewonnen werden können. Eine Möglichkeit zur Bestimmung des Raddurchmessers besteht darin, den Scheitelwert der Minima der Signale U1 und U2 ebenso wie Uo und den Signalwert im Schnittpunkt F5 der Signale U1 und U2 zu erfassen. Das Ver­hältnis des Signalunterschiedes Uo - Scheitelwert zum Sig­nalunterschied Uo - Signalwert in F5 ergibt eine dem Rad­durchmesser umgekehrt proportionale Kenngröße. Bei kleineren Rädern liegt der Signalwert bei F5 näher bei Uo als bei größeren Rädern.

    [0024] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung wird eine hohe sig­naltechnische Sicherheit ermöglicht. Die Einrichtung kann zyklisch auf ihre Funktionsfähigkeit und korrekte Montage getestet werden. Dabei kann bei einem Funktionstest etwa in Abhängigkeit von einem externen Testsignal die Intensität des Wechselmagnetfeldes der Sendespule gegenüber dem Normal­zustand verändert werden, wobei die dabei ebenfalls in ihrer Höhe veränderten Ausgangssignale U1 und U2 mit zugeordneten Sollwerten, etwa Vergleichspegel Up, verglichen werden, so daß Reaktionssignale entstehen, die eine Aussage über die Funktionsbereitschaft der erfindungsgemäßen Einrichtung ein­schließlich der zugeordneten peripheren Einrichtungen (z. B. Kabelweg und Komperatorbaugruppen) ermöglichen. Zur Verän­derung des Wechselmagnetfeldes der Sendespule S könnte etwa die Versorgungsspannung Uv des Oszillators auf einen oder mehrere Testwerte verändert werden, wenn die Leistungsabgabe des Oszillators spannungsabhängig erfolgt.


    Ansprüche

    1. Einrichtung an Gleiswegen zur Erzeugung von Anwesen­heitskriterien von schienengebundenen Rädern,
    bestehend aus einem vorzugsweise an der Innenseite einer Schiene des Gleises montierbaren Spulensystem mit einer wechselstromgespeisten Sendespule,
    über die in zwei zugeordneten Empfängerspulen Spannungen induzierbar sind und deren Induktionsfeld über ein im Überwachungsbereich befindliches Rad, insbesondere dessen Radkranz in seiner Form veränderbar ist,
    so daß sich die in den Empfängerspulen induzierten Spannungen gegenüber dem Ruhezustand ändern,
    und einer die Induktionsspannungen auswertenden Über­wachungsschaltung,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die als Stabspule ausgebildet Sendespule (S) in Schienenlängsrichtung angeordnet und mit den Empfänger­spulen (E1, E2) in einem gemeinsamen Gehäuse unterge­bracht ist,
    und daß die Empfängerspulen (E1, E2) frei von ferro­magnetischen Verbindungen mit der Sendespule unter Einhaltung von Abständen (d) von deren Längsenden und deren Achse (LS) gegengleich mit zu dieser Achse vorzugsweise etwa rechtwinkelig geneigten und gegen den Durchgangsbereich des Rades (4) bzw. Radkranzes (5) gerichteten Achsen (A1, A2) angeordnet sind und ihre Induktionsspannungen getrennten Eingängen der Über­wachungsschaltung zuführbar sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Achsen (A1, A2) der Empfängerspulen (E1, E2) und vorzugsweise auch die Achse (LS) der Sendespule (S) in einer gemeinsamen Ebene liegen.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    sie an der Schiene (1 bis 3) mit parallel im Abstand von dieser verlaufender Achse (LS) der Sendespule (S) und mit einerseits am Schienenkopf (1) vorbei auf den Durch­gangsbereich des Radkranzes (5) gerichteten und anderer­seits durch den Schienenfuß (3) verlaufenden Achsen (A1, A2) der Empfängerspulen (E1, E2) montierbar ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    sie mit oberhalb der Sendespule (S) angeordneten Empfängerspulen (E1, E2) montierbar ist.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Überwachungsschaltung einen Vergleicher für die Induktionsspannungen der Empfängerspulen (E1, E2) oder aus diesen gewonnene Signale (U1, U2) enthält, die bei im Bereich eines vorgegebenen Ansprechpegels auftreten­der Signalgleichheit ein den Raddurchgang über die Einrichtungsmitte kennzeichnendes Signal erzeugen.
     




    Zeichnung