(19)
(11) EP 0 340 680 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 89107802.4

(22) Anmeldetag:  28.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47F 5/11
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 02.05.1988 DE 3814869

(71) Anmelder: Mühl, Paul
D-8000 München 81 (DE)

(72) Erfinder:
  • Mühl, Paul
    D-8000 München 81 (DE)

(74) Vertreter: Schütz, Peter, Dipl.-Ing. et al
Dr. Dieter von Bezold Dipl.-Ing. Peter Schütz Dipl.-Ing. Wolfgang Heusler Brienner Strasse 52
D-80333 München
D-80333 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufsteller


    (57) Bei einem in eine Transportstellung zusammenklappbaren Auf­steller, etwa für Verkaufs- oder Werbezwecke, mit einer Front(1)- und einer Rückfläche (2) sowie mit zwei Seitenflächen (3, 4) sind nach Zusammenfalten der Seitenflächen in die Ebene der Front- und Rückflächen deren untere Teile (1a, 2a) zusammen mit den angrenzenden unteren Teilen (3a, 4a) der Seitenflächen nach oben herauffaltbar, bis sie an den oberen Flächenteilen anliegen. Zum Entfalten braucht man den Aufsteller nur so hochzuheben, daß die Seitenteile herunterfallen und der Aufsteller dabei seinen aufgefalteten Zustand von selbst einnimmt. Unter­stützen läßt sich das Auffalten durch elastische Elemente (8), die zwischen den einzelnen Teilen des Aufstellers so gespannt sind, daß sie diese Teile in die Auffaltlage ziehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Aufsteller gemäß dem Oberbe­griff des Anspruchs 1, wie er beispielsweise zur Präsenta­tion von Waren oder als Werbeaufsteller verwendbar ist.

    [0002] Übliche faltbare Aufsteller aus Wellpappe, Karton etc., wie sie etwa in Geschäften oder Tankstellen zum Anbieten von Waren unmittelbar aus deren geöffneten Verpackungskarton oder auch auf Messen zum Auslegen von Informationsschriften oder auch nur als Aufsteller mit Werbe- oder Informations­druck verwendet werden, sind häufig etwas kompliziert aufzu­stellen, da das richtige Falten, Zusammenstecken und Fixie­ren ihrer Teile einige Überlegung erfordert und daher ent­sprechende Zeit beansprucht. Deshalb werden solche Aufstel­ler nicht gern angenommen, womit ihr Zweck verfehlt wird.

    [0003] Aus den US-PSen 3 836 104 und 4 726 476 sind Aufsteller für Warenbehälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Diese Aufsteller haben eine Vorder- und eine Rückseite mit einer Frontfläche und einer Rückfläche sowie beide verbin­dende Seitenflächen, die längs einer senkrechten Mittellinie faltbar sind, so daß sich der Aufsteller flach zusammenfal­ten läßt, wobei sich die vorderen und hinteren Teile der Seitenflächen entweder nach außen oder nach innen zusammen­legen. Anschließend kann die gesamte untere Hälfte des so zusammengefalteten Aufstellers nach oben aufgefaltet werden, so daß der zusammengefaltete Aufsteller nicht mehr größer als die Bodenfläche des Warenbehälters ist. Mit Hilfe von in Laschen eingehängten Gummizügen wird das selbsttätige Auffalten beim Aufstellen erleichtert. Beim Hochfalten der unteren Teile ergeben sich jedoch Faltlinien der doppelten oder gar vierfachen Materialstärke, so daß das häufig für solche Aufsteller verwendete Pappmaterial stark beansprucht und leicht beschädigt wird. Auch leiden Stabilität und Aus­sehen an solchen Faltstellen.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Aufstellers, der sich einerseits mühelos aus einer zusammen­gefalteten Transportstellung in seine Benutzungslage auf­falten läßt, ohne die damit befaßte Person mit Nachdenken oder umständlichen Handgriffen zu überfordern, und der andererseits an den Faltstellen möglichst gering beansprucht wird. Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0005] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Der erfindungsgemäße Aufsteller hat den Vorteil, daß er an den Faltkanten der hochgefalteten unteren Teile seiner Front- und Rückflächen wegen der Faltung nur einer Material­stärke nur wenig beansprucht wird. Man braucht ihn zum Auf­stellen nur hochzunehmen, wobei diese unteren Teile von selbst beiderseits herunterklappen und dann diejenige Lage einnehmen, welche sie im Aufstellungszustand haben sollen. Auch läßt er sich unter geringem Materialverbrauch mit Spar­zuschnitten herstellen.

    [0007] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind ferner elastische Elemente vorgesehen, welche an den hochgefalteten Teilen angreifen und so verlaufen, daß sie im zusammengefalteten Zustand des Aufstellers gespannt sind und beim Hochnehmen die heraufgefalteten unteren Teile der Vorder­und Rückflächen in ihre untere Aufstellungsposition ziehen, so daß sich der Aufsteller auf diese Weise von selbst aus­einanderfaltet. Diese elastischen Elemente können etwa Gummi­züge oder Zugfedern sein, welche beispielsweise zwischen den unteren Teilen der Seitenflächen verlaufen, die mit den unte­ren Teilen der Front- und Rückflächen zusammen hochgeklappt werden; je nach Zweckmäßigkeit können sie parallel oder über­kreuz verlaufen oder zusätzlich auch zwischen den hochklapp­ baren unteren Teilen selbst oder auch zwischen dem oberen Teil der gegenüberliegenden Rückfläche oder umgekehrt, je nachdem, wie sich im Einzelfall der Aufsteller am sichersten von selbst entfaltet.

    [0008] Die unteren Seitenteile können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch mit nach innen abgewinkelten Laschen versehen sein, welche die Stabilität erhöhen und ebenfalls als An­griffspunkte für die elastischen Elemente dienen können. Je nach Größe des Aufstellers kann dieser aus einem einzigen Zuschnitt, der sich aus einem Karton oder Wellpappstück etc. stanzen läßt, hergstellt und entsprechend gefalzt werden, so daß man unter Umständen mit nur einer Klebnaht auskommt. Bei größeren Aufstellern können dagegen mehrere Zuschnitte zusam­mengeklebt, geklammert, geheftet oder in sonst geeigneter Weise zusammengefügt werden, wobei die Herstellung besonders rationell wird, wenn man identische Zuschnitte verwendet, wie dies bei einem nachfolgend erläuterten Ausführungsbei­spiel der Fall ist. Wenn es die gewünschte Form des Aufstel­lers erfordert, können natürlich auch unterschiedliche oder mehr als zwei Zuschnitte verwendet werden.

    [0009] Die Erfindung sei nachfolgend anhand eines in den beiliegen­den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines aufgefalteten Aufstellers gemäß einem Ausführungsbeispiel der Er­findung;

    Fig. 2 einen Blick von unten in den Aufsteller nach Fig. 1;

    Fig. 3 eine Ansicht des teilweise zusammengefalteten Auf­stellers und

    Fig. 4 eine Ansicht einer weiteren Phase des Zusammenfaltens im Anschluß an den in Fig. 3 gezeigten Zustand.



    [0010] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Aufsteller erkennt man eine Frontfläche i und eine Rückfläche 2, welche durch zwei Sei­tenflächen 3 und 4 miteinander verbunden sind. Alle diese Flächen sind in obere und untere Teile gegliedert, die durch Faltkanten getrennt sind, von denen die Faltkanten 5 zwischen den nicht näher bezeichneten Oberteilen der Front- und Rück­flächen 1 bzw. 2 und deren Unterteilen 1a bzw. 2a verläuft und die Faltkanten 6 zwischen den ebenfalls nicht näher be­zeichneten Oberteilen der Seitenflächen 3 bzw. 4 und deren Unterteilen 3a bzw. 4a verläuft. Die unteren Teile der Seiten­flächen sind mit nach innen gewinkelten Laschen 7 versehen, welche die Stabilität des Aufstellers erhöhen und im darge­stellten Ausführungsbeispiel als Angriffspunkte für elasti­sche Elemente, beispielsweise in Form von Gummizügen 8, die­nen. Von den unteren Teilen 1a und 2a der Front- bzw.Rück­fläche ragen Distanzlaschen 9 nach innen zwischen die inneren Kanten der Laschen 7 und sorgen dafür, daß die Gummizüge (oder Federn) die Laschen 7 und damit die unteren Teile 3a und 4a der Seitenflächen nicht zu weit nach innen ziehen. Auf diese Weise wird eine definierte Formkonstanz erreicht. An der oberen Kante der Rückfläche 2 ist in Fig. 1 eine Befestigungs­lasche 10 zu sehen, an die ein Warenbehälter angeklebt werden kann, in welchem sich anzubietende Gegenstände befinden. Im zusammengefalteten Zustand liegt der Aufsteller relativ flach unter einem solchen Warenbehälter und nimmt nur wenig Platz weg, was für Versand und Transport sehr günstig ist. Ferner erkennt man in Fig. 1 zwei senkrechte Faltkanten i2, entlang deren die Seitenflächen 3 und 4 beim Zusammenlegen des Auf­stellers gefaltet werden. Fig. 2 zeigt einen Blick von unten in den aufgefalteten Aufsteller, der dessen einzelne Teile und ihre gegenseitige Lage verdeutlicht.

    [0011] Bei dem in Fig. 3 gezeigten teilweise zusammengefalteten Zustand sind die beiden Seitenflächen 3 und 4 nach außen ge­zogen und entlang ihrer Faltkante 12 zusammengefaltet, so daß der Aufsteller flach liegt. Die Ecken des Aufstellers erschei­nen dann als Faltkanten 13. Zum weiteren Zusammenfalten wer­den die unteren Teile 1a und 2a seitlich herumgefaltet, wie in Fig. 4 durch die beiden Pfeile angedeutet ist und für das Teil 1a in einem Zwischenzustand gezeigt ist. Die Gummizüge 8 drücken dabei die Distanzlaschen 9 gegen die Innenseiten der unteren Teile 1a und 2a, wie Fig. 4 ebenfalls erkennen läßt. Wenn beide unteren Teile 1a und 2a ganz an die oberen Teile der Front- bzw. Rückfläche 1 und 2 herangefaltet sind, befindet sich der Aufsteller in seiner zusammengefalteten Versandstellung.

    [0012] Das Auffalten erfolgt in umgekehrter Richtung beim Hochheben des Aufstellers, so daß die unteren Teile 1a und 2a seitlich herunterfallen können. Befinden sie sich danach in einer Ebene mit den zugehörigen oberen Teilen von Front- und Rück­fläche 1 bzw. 2, dann wirkt die an den Laschen 7 angreifende Kraft der Gummizüge 8 dafür, daß die unteren Teile 3a und 4a der Seitenflächen 3 und 4 um 90° nach innen gezogen werden, wobei sich die Seitenflächen längs ihrer Faltkanten 12 ent­falten, bis die Kanten 7a (Fig. 2) an die Seitenkanten der Distanzlaschen 9 anstoßen, welche gleichzeitig mit Hilfe der Gummizüge zwangsgeführt aufgefaltet werden. Dabei nimmt der Aufsteller von selbst den in Fig. 1 veranschaulichten aufge­falteten Zustand ein und ist sofort einsatzfähig.

    [0013] Durch das in Fig. 4 durch die Pfeile angedeutete seitliche Hochfalten der unteren Teile bei nach außen gefalteten (Falt­kante 12) Seitenflächen wird an den Faltkanten nur einfaches Material gefaltet, so daß Beschädigungen wie Einreißen an den Faltkanten praktisch ausgeschlossen werden und außerdem keine Stabilitätsprobleme auftreten. Kommt es im zusammengefalteten Zustand auf einen noch geringeren Flächenbedarf an, dann kann man die Seitenflächen 3, 4 statt nach außen auch nach innen falten. Bei vergleichbaren bekannten Aufstellern erfolgt ein Falten um vierfache Materiallagen, wobei ein Einreißen prak­tisch kaum zu vermeiden ist.


    Ansprüche

    1) Aufsteller, z.B. zur Präsentation von Waren, aus mindestens einem gefalteten Zuschnitt, welcher sich zum Transport flach zusammenklappen läßt und am Aufstellungs­ort in die Präsentationsstellung auffaltbar ist,
    mit einer Frontfläche und beiderseits dieser nach hinten abgewinkelten vorderen Seitenteilen,
    sowie mit einer Rückfläche und beiderseits dieser nach vorn abgewinkelten hinteren Seitenteilen, die mit den vorderen Seitenteilen längs einer Knicklinie verbunden sind,
    wobei in zusammengefaltetem Zustand des Aufstellers die unteren Teile der Front- und Rückfläche mit den als deren seitliche Fortsetzungen nach außen ragenden unteren Teilen der vorderen und hinteren Seitenteile nach oben klappbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die unteren Teile (1a,2a) der Front- und Rückfläche (1,2) in einander entgegengesetzten Richtungen nach oben an die jeweils oberen Teile der Front- und Rückfläche hochklappbar sind.
     
    2) Aufsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (3,4) durch Zugkräfte ausübende elasti­sche Elemente (8) aus ihrer flachen Transportstellung unter selbsttätiger Auffaltung des Aufstellers in seine Präsentationsstellung auffaltbar sind.
     
    3) Aufsteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente (8) jeweils zwischen den Seiten­flächen (4a,7) der Frontfläche oder der Rückfläche gspannt sind.
     
    4) Aufsteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einander gegenüberliegenden unteren Teilen (1a,2a) der Front- und Rückfläche (1a,2a) ein im zusammenge­falteten Zustand des Aufstellers um die Faltkanten (5) zwi­schen den oberen und unteren Front- und Rückflächenteilen herumlaufendes elastisches Element gespannt ist.
     
    5) Aufsteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente (8) zwischen einer Seitenfläche (4a,7) der Frontfläche und der schräg gegenüberliegenden Seitenfläche der Rückfläche verlaufen.
     
    6) Aufsteller nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die elastischen Elemente (8) an von den Seiten­flächen nach hinten abgewinkelten unteren Laschen (7) be­festigt sind.
     
    7) Aufsteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente (8) mit einem Ende an den oberen Teilen der Front- bzw. Rückfläche angreifen.
     
    8) Aufsteller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente (8) Gummizüge sind.
     
    9) Aufsteller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente (8) Zug­federn sind.
     
    10) Aufsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Teile der Seitenflächen (4a) mit nach innen abgewinkelten Laschen (7) versehen sind, die im aufgefalteten Zustand an innen an den Front- und Rückflächen auffaltbaren angebrachten Distanzlaschen (9) anliegen.
     
    11) Aufsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei - vorzugsweise gleichen - Zuschnitten zusam­mengesetzt ist, die jeweils eine Frontfläche (1,2) und beiderseits nach hinten abgewinkelte Seitenflächen (3,4) mit nochmals abgewinkelten oberen Laschen zur Befestigung an entsprechenden Laschen des jeweils anderen Zuschnittes auf­weisen.
     
    12) Aufsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Laschen der beiden Zuschnitte miteinander verklebt sind.
     
    13) Aufsteller nach Anspruch 1 oder 12, daurch gekenn­zeichnet, daß Front- und Rückflächen an ihren Oberkanten mit einem faltbaren Deckelteil verbunden sind.
     
    14) Aufsteller nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckelteil in seiner Faltlinie seitliche Einschnit­te zur Aufnahme der abgewinkelten oberen Laschen aufweist.
     
    15) Aufsteller nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er auf seiner Oberseite mit einem Warenbehälter versehen ist.
     




    Zeichnung