[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Fasermatte geringer Dichte
aus Fasern sowie duroplastischen und thermoplastischen Bindemitteln, die durch Pressen
bei erhöhter Temperatur zu Formteilen umformbar ist, indem eine Mischung aus Fasern
und Bindemitteln zu einem Vlies ausgestreut und dieses bei erhöhter Temperatur zu
einer transportfähigen Fasermatte verdichtet wird. Ferner ist die Erfindung auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gerichtet.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE 28 45 112 C3) werden die Fasern zusammen
mit trockenem Bindemittel in Pulverform gemahlen und dabei zugleich gemischt und diese
Mischung dann zu einem Vlies ausgestreut, das anschließend bei erhöhter Temperatur
zu einer Matte verdichtet wird. Die zugeführte Wärme führt zu einer Teilaktivierung
der Bindemittel bzw. bestimmter Komponenten, insbesondere der thermoplastischen Komponenten,
so daß ein Faserverbund erhalten wird, der zwar eine geringe Dichte, jedoch eine ausreichende
Transport- und Lagerstabilität aufweist. Die Matte wird dann zu transport- und handhabungsfähigen
Zuschnitten aufgeteilt. Aus der Fasermatte bzw. den Zuschnitten werden durch Pressen
bei weiter erhöhter Temperatur Formteile hergestellt, die vielfältigen Anwendungszwecken
dienen, beispielsweise als Teile für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen, als
Möbelformteile etc. Bei diesem Umformvorgang werden vor allem die duroplastischen
Komponenten der Bindemittel aktiviert und verleihen dem Formteil nach dem Preßvorgang
die erforderliche Formstabilität.
[0003] Zur Erzielung besonderer physikalischer Eigenschaften, z. B. einer erhöhten Naßfestigkeit
und Tropenklima-Beständigkeit müssen häufig flüssige bzw. wässrige Bindemittel in
die Fasermischung eingebracht werden, um die einzelnen Fasern zu beleimen. Ferner
werden der Mischung Additive zugesetzt, die die chemisch-physikalischen Eigenschaften
in einer bestimmten Richtung beeinflussen sollen. Hierzu zählen beispielsweise Formtrennmittel
für den späteren Preßvorgang, Hydrophobierungsmittel, Elastifizierungsmittel, Fungizide,
Farbpigmente od. dgl. Fasermatten der vorgenannten Art werden in großen Mengen zu
Formteilen verarbeitet und haben sich in der Praxis ausgezeichnet bewährt.
[0004] Von Nachteil ist bei den bekannten Fasermatten bzw. den zu ihrer Herstellung dienenden
Verfahren die Tatsache, daß sämtliche Komponenten, die den Fasern zugemischt werden,
in der gesamten Mischung und damit auch innerhalb der Fasermatte homogen verteilt
vorliegen. Es muß deshalb die für ein bestimmtes chemisch-physikalisches bzw. technisches
Verhalten des Formteils notwendige Menge an Bindemitteln oder Additiven im gesamten
Querschnitt der Matte bzw. des Formteils vorhanden sein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die physikalischen, technischen oder chemischen
Eigenschaften der Fasermatte bzw. des hieraus hergestellten Formteils in definierter
Weise örtlich zu beeinflussen und die Menge an Bindemitteln oder Additiven auf das
für ein gewünschtes Verhalten notwendige Maß zu reduzieren.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fasermatte oder Zuschnitte
derselben durch ein Walzenpaar mit polierten Walzenoberflächen hindurchgeführt und
mittels wenigstens einer Walze Bindemittel aus wässriger Phase auf die ihr zugekehrte
Seite der Fasermatte unter schwacher Druckeinwirkung aufgetragen wird, und daß die
Fasermatte durch das Walzenpaar mit einer geringeren Geschwindigkeit als deren Umfangsgeschwindigkeit
und im Anschluß an das Walzenpaar durch eine Trocknungsstrecke geführt wird.
[0007] Es ist zwar bekannt, auf Fasermatten, beispielsweise Glasfasermatten, oberflächig
Bindemittel aufzubringen, was bisher durch Sprühen, Tauchen, durch Aufgießen mittels
Spaltdüsen oder durch Rakelauftrag geschieht. Alle diese bekannten Methoden führen
jedoch zu einem ungleichmäßigen Bindemittelauftrag, insbesondere zu einer ungleichmäßigen
Oberfläche, die eine Weiterverarbeitung zu Formteilen nicht oder nur bei Verwendung
bestimmter Fasern zuläßt. Diese Verfahren haben insbesondere den Nachteil, daß nicht
alle Fasern in die Oberfläche eingelagert, also eine glatte Oberfläche erhalten werden
kann. Es entstehen auf der Oberfläche Schlieren oder Lufteinschlüsse. Um eine einwandfreie
Oberflächenqualität zu erhalten, mußte man deshalb bisher das Vlies aus zwei oder
mehr hintereinander aufgestreuten Faserschichten bilden, von denen jede die für das
endgültige Formteil gewünschte Zusammensetzung aufweist.
[0008] Praktische Versuche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren haben gezeigt, daß ein an
sich bekannter Walzenauftrag von Bindemitteln aus wässriger Phase dann zu einer einwandfreien
Oberflächenqualität bei einer Fasermatte führt, wenn polierte Stahlwalzen verwendet
werden und der Auftrag unter leichter Druckeinwirkung und mit einer Transportgeschwindigkeit
der Fasermatte erfolgt, die geringer ist als die Umlaufgeschwindigkeit der Walzen.
Unter leichter Druckeinwirkung wird insbesondere ein solcher Druck verstanden, der
nicht zur weiteren Verdichtung der Mittelschicht führt. Im Anschluß an die Trockenstrecke
wird dann eine Fasermatte mit voluminösem Kern mit sehr geringer Dichte und demgegenüber
dichteren Deckschichten erhalten. Dabei sind die Bindemittel in den Deckschichten
gegenüber der Kernschicht angereichert. Eine geringe Dichte bei zugleich guter Formstabilität
wird insbesondere bei KFZ-Verkleidungsteilen angestrebt. Beispielsweise wird für
Türverkleidungen, die aus herkömmlichen Fasermatten geformt werden, eine Dichte von
1,0 bis 1,1 g/cm³ erreicht, wohingegen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Dichte
auf 0,7 bis 0,8 g/cm³ reduziert werden kann, so daß eine leichte, gleichwohl aber
steife Verkleidung erhalten wird. Bei einem Dachhimmel, der stark dämpfende Eigenschaften
haben soll, lassen sich Dichten zwischen 0,05 (partiell) und 0,1 g/cm³ bei bis zu
20 mm Wandstärke und hoher Formbeständigkeit erzielen.
[0009] Es ist ferner möglich, bestimmte Additive nur in die Deckschichten einzuarbeiten,
um eine bestimmte Oberflächenqualität zu erreichen. Auch können die mittels der Walzen
aufgetragenen Bindemittel so ausgewählt werden, daß die Fasermatte bzw. das hieraus
hergestellte Formteil bestimmte Anforderungen an die Oberfläche erfüllt. Fasermatten
dieses Aufbaus lassen sich insbesondere zu Formteilen mit einwandfrei glatter Oberfläche
verarbeiten. Auch lassen sich Ober flächen mit einer Feuchtigkeitssperre bei wechselnden
Klimabedingungen erzielen, so daß die bisher für diesen Zweck notwendige PE-Folie
entfallen kann, gleichwohl ein Verzug durch wechselnden Feuchtegehalt ausgeschlossen
ist. Die erzielbare glatte Oberfläche führt beim direkten Lackieren oder Einfärben
des Formteils zu einer Reduzierung des Bedarfs an Lack und Farbe. Wird das Formteil
statt dessen kaschiert, kann der hierfür notwendige Kleber sparsamer eingesetzt werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren kann so ausgeführt werden, daß die Bindemittel aus
der wässrigen Phase nur auf einer Seite aufgetragen werden. Vorzugsweise wird man
jedoch einen Auftrag auf beiden Seiten vorsehen, wobei dieser Auftrag gleichzeitig
mittels nur eines Walzenpaars erfolgen kann.
[0011] In einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Bindemittel mit vornehmlich
duroplastischen Binderanteilen aufgetragen. Aus einer solchen Fasermatte lassen sich
Formteile größerer Härte und Steifigkeit erzeugen. Stattdessen können auch Bindemittel
mit vornehmlich thermoplastischen Binderanteilen aufgetragen werden. Hieraus lassen
sich Formteile größerer Elastizität herstellen.
[0012] Das Bindemittel kann prinzipiell aus einer Lösung, einer Emulsion oder einer Dispersion
aufgetragen werden, wobei wässrigen Emulsionen oder Dispersionen der Vorzug zu geben
ist. Hierfür kommen insbesondere als duroplastische Anteile Phenol-, Resol-, Melamin-
oder Harnstoffharze in Frage, während als thermoplastische Komponenten Homo- oder
Copolymere, wie Acrylharze, Butadien-Styrol, Butadien-Acrylnitril, Polyurethane,
Polyester und Vinylesterharze eingesetzt werden können. Es ist natürlich auch jede
beliebige Kombination für ein solches Bindemittelsystem möglich.
[0013] Wie bereits angedeutet, können der wässrigen Phase des Bindemittels Zusätze, die
das physikalische, technische oder chemische Verhalten der Fasermatte und/oder des
hieraus gepreßten Formteils beeinflussen, zugegeben und mit dem Bindemittel auf die
Fasermatte aufgetragen werden. Als Zusätze kommen insbesondere Hydrophobierungsmittel,
z. B. Paraffinemulsionen, Formtrennmittel, z. B. sulfonierte Fettsäuren, Elastifizierungsmittel,
z. B. Polyäthylenglykole, die mit gewissen Bindern, nämlich Kondensationsharzen reagieren
können, sowie Fungizide, Farbpigmente, Flammschutzmittel, Antioxydantien, Netzmittel
od.dgl. in Frage. Ebenso wie durch den Bindemittelauftrag aus der wässrigen Phase,
wo das physikalische und technische Verhalten des Formteils in den Schichten, wo es
notwendig ist, beeinflußt werden kann, werden durch die Zugabe der Zusätze nur in
den Deckschichten der Fasermatte die durch die Zusätze angestrebten Eigenschaften
nur dort gezielt erzeugt, wo sie notwendig sind. Auf diese Weise lassen sich die Bindemittel
oder Additive nicht nur örtlich gezielt anreichern, sondern die für die Erzielung
einer bestimmten Eigenschaft notwendige Menge auch auf das erforderliche Maß reduzieren,
indem die Bindemittel oder Zusätze nicht mehr über den gesamten Matten- bzw. Formteilquerschnitt
homogen verteilt sind.
[0014] Es ist ferner möglich, der wässrigen Phase des Bindemittels bei erhöhter Temperatur
wirksam werdende Treibmittel oder schäumfähige Harze anteilig zuzugeben. Diese schäumfähigen
Harze werden beispielsweise erst anläßlich des Umformens zu einem Formteil, was bei
erhöhter Temperatur geschieht, aktiviert. Auf diese Weise läßt sich auch in den Deckschichschichten
bei ausreichender Härte und Oberflächenqualität ten bei ausreichender Härte und Oberflächenqualität
eine geringe Dichte erzielen.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet ferner die Möglichkeit, in die Fasermischung
vor der Herstellung der Fasermatte ausschließlich Bindemittel in Pulverform zuzugeben,
so daß eine trockene Verarbeitung der Fasermischung zu einem Vlies möglich ist, während
diejenigen Bindemittel, die zu einer Faserimprägnierung führen, mittels der Walzen
aufgetragen werden.
[0016] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Bindemittel aus einer wässrigen Phase
in einer Menge zwischen 10 und 150 g/m², vorzugsweise zwischen 60 und 80 g/m² aufgetragen
werden.
[0017] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Bindemittel-Lösung, Dispersion
oder Emulsion mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 60 Gew.%, vorzugsweise von 30 bis
40 Gew.% verwendet wird. Hiermit läßt sich beim Walzenauftrag eine einwandfreie Oberfläche
erzielen.
[0018] Das Auftragen der Bindemittel kann zwar prinzipiell von der Herstellung der transportfesten
Fasermatte räumlich und zeitlich getrennt und beispielsweise in dem Verarbeitungswerk,
wo die Formteile produziert werden, durchgeführt werden, vorzugsweise jedoch ist vorgesehen,
daß die Fasermatte anläßlich ihrer Herstellung unmittelbar nach dem Verdichten zur
Transportfestigkeit durch das Walzenpaar geführt wird. Damit ergibt sich ein kontinuierliches
Durchlaufverfahren vom Ausstreuen der Mischung zu einem Vlies bis zur Erzeugung der
Fasermatte mit den gewünschten Eigenschaften in den Deckschichten.
[0019] Dabei wird die Fasermatte vorzugsweise mit der beim Verdichten zur Transportfestigkeit
notwendigen erhöhten Temperatur dem Walzenpaar zum Auftragen der Bindemittel aus
der wässrigen Phase zugeführt, so daß der noch vorhandene Wärmeinhalt der Fasermatte
genutzt und das Trocknen der Fasermatte beschleunigt wird.
[0020] Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens ist ferner von Vorteil, wenn die beim Aufwärmen
anläßlich des Verdichtens der Fasermatte anfallende Abluft zum Trocknen der Fasermatte
nach dem Auftragen der Bindemittel aus der wässrigen Phase verwendet wird, so daß
sich eine günstige Energiebilanz ergibt. Damit ergibt sich vor allem der Vorteil,
daß die Herstellung der Fasermatte gegenüber dem herkömmlichen System nicht zu einer
Verteuerung führt. Die Feuchtigkeit wird dabei von etwa ursprünglich 20 % auf 5 bis
10 % verringert.
[0021] Schließlich ist vorgesehen, daß die Fasermatte nach dem Trocknen gekühlt wird, z.
B. auf ≦ 40 Grad Celsius, um ein Stapeln der Mattenzuschnitte zu ermöglichen, ohne
daß die Zuschnitte verkleben.
[0022] Eine weitere Möglichkeit, die physikalischen, technischen oder chemischen Eigenschaften
der Fasermatte bzw. des hieraus hergestellten Formteils in definierter Weise örtlich
zu beeinflussen, besteht darin, auf die Fasermatte Deckschichten größerer Zugfestigkeit
aufzubringen. Dies geschieht beispielsweise dadurch (DE-OS 36 29 891), daß auf die
Fasermatte einseitig oder beidseitig Wirrfasern aufgebracht und über thermisch härtende
Bindemittel, mit denen die Wirrfasern imprägniert sind, mit der Fasermatte verbunden
werden. Dabei bildet also die eigentliche Fasermatte eine Mittelschicht geringer Dichte,
deren Oberfläche durch die Deckschichten veredelt ist. Dabei wird in den Deckschichten
eine offene Struktur bevorzugt, um keine Sperrschichtwirkung gegen Feuchtigkeit,
Wärme od. dgl. zu erzeugen. Das Vorbereiten und Auftragen der Wirrfasern ist umständlich
und es ist auch nur mit erheblichem Aufwand möglich, die Wirrfasern so auf die Mittelschicht
abzulegen, daß die Deckschichten stets gleichbleibende Struktur und gleiche Faseranteile
und Faseranordnung aufweisen, was Voraussetzung dafür ist, daß die hieraus hergestellten
Formteile stets gleichbleibende Qualität haben.
[0023] Erfindungsgemäß wird das bekannte Verfahren dadurch vereinfacht und eine gleichbleibende
Mattenqualität dadurch erreicht, daß die die Deckschicht bildenden Wirrfasern in
Form eines endlosen, offenen Wirrfaservlieses auf der Mittelschicht nach deren Verdichten
abgelegt werden und das Wirrfaservlies mittels zu den Fasern und/oder den Bindemitteln
der Mittelschicht affinen Bindemitteln mit dieser verbunden wird.
[0024] Bei diesem Verfahren wird also ein vorbereitetes Wirrfaservlies von stets gleichbleibender
Qualität eingesetzt, das erst nach dem Verdichten der Mittelschicht aufgebracht und
direkt eingebunden wird, so daß das Wirrfaservlies auch nach der Ablage auf der Mittelschicht
keine oder keine wesentliche Strukturänderung mehr erfährt. Aus solchen oberflächenseitig
veredelten Fasermatten lassen sich vor allem solche Formteile erzeugen, die eine geringe
Dichte, gleichwohl aber eine ausreichende Formstabilität aufweisen müssen. Dies gilt
beispielsweise für solche Innenverkleidungsteile an Kraftfahrzeugen, die zur Schalldämmung
beitragen sollen, z. B. für den Dachhimmel. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich beispielsweise Matten mit einer Dichte von nur 0,05 g/cm³ erzeugen, die
sich problemlos zu selbsttragenden Formteilen verarbeiten lassen.
[0025] In bevorzugter Ausführung wird das vorgenannte Verfahren mit dem eingangs genannten
Verfahren dadurch verknüpft, daß das Wirrfaservlies unmittelbar vor dem das Bindemittel
aus der flüssigen Phase auftragenden Walzenpaar der ver dichteten Mittelschicht zugeführt
wird und mittels des Walzenpaars an die Mittelschicht leicht angedrückt wird, wobei
die Bindemittel das Wirrfaservlies imprägnieren und zugleich bis in die angrenzende
Mittelschicht penetrieren, ohne daß jedoch die Mittelschicht zusätzlich verdichtet
wird.
[0026] Es wird also ein weitgehend unbehandeltes Wirrfaservlies an der Stelle der Mittelschicht
zugeführt, wo das Bindemittel in die äußeren Grenzschichten der Fasermatte eingearbeitet
wird, so daß gleichzeitig mit diesem Auftragsvorgang auch das Bindemittel für das
Einbinden des Wirrfaservlieses in die Mittelschicht aufgebracht wird.
[0027] Das Wirrfaservlies kann in Abhängigkeit von den geforderten Eigenschaften des Formteils
aus Zellulose-, Glasfaser-, Polyester- oder Viskosefasern oder aus Mischfasern bestehen
und weist ein Flächengewicht von 20 bis 120 g/m², vorzugsweise 40 bis 60 g/m² auf.
[0028] Zur Durchführung des eingangs genannten Verfahrens geht die Erfindung aus von einer
bekannten Vorrichtung (DE-OS 28 45 112) mit einer umlaufenden, durchlässigen Trägerbahn,
einer darüber angeordneten, die Mischung aus Fasern und Bindemitteln auf die Trägerbahn
zu einem Vlies austragenden Streueinrichtung, einer dahinter angeordneten die Bindemittel
aktivierenden Heizstrecke, entlang der Heißluft durch das Vlies und die Trägerbahn
transportiert wird und einem dahinter angeordneten Preßwalzenpaar zum Verdichten des
Vlieses.
[0029] Eine solche Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß hinter dem
Presswalzenpaar das Auftragswalzenpaar mit polierten Walzenoberflächen zum Auftragen
der Bindemittel aus der flüssigen Phase und dahinter eine Trocknungseinrichtung angeordnet
ist, und daß die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragswalzen größer ist als die Durchlaufgeschwindigkeit
der Fasermatte. Dabei kann hinter der Trocknungseinrichtung, in der die flüssigen
Bestandteile des aufgetragenen Bindemittels abgedampft und das Bindemittel aktiviert
wird, eine Kühleinrichtung angeordnet sein, um die Fasermatte auf Lagertemperatur,
z. B. ≦ 40 Grad Celsius, abzukühlen.
[0030] In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Trocknungseinrichtung mit
der Abluftseite der Heizstrecke verbunden ist, so daß die Abluft der Heizstrecke,
wo die Bindemittel der Mittelschicht aktiviert werden, für den Trocknungsvorgang genutzt
wird.
[0031] Die Fasermatte kann entweder hinter der Trocknungseinrichtung in Zuschnitte gewünschter
Größe aufgetrennt werden oder es ist vorgesehen, daß zwischen dem Auftragswalzenpaar
und der Trocknungseinrichtung eine Schneideinrichtung zum Auftrennen der Fasermatte
in Zuschnitte angeordnet ist, und daß der die Zuschnitte aufnehmende Förderer mit
größerer Geschwindigkeit läuft als der die Fasermatte bis zur Schneideinrichtung führende
Förderer.
[0032] Bei dieser Ausbildung werden die Zuschnitte durch die schnellere Transportgeschwindigkeit
des sie aufnehmenden Förderers vor der Trocknungseinrichtung vereinzelt, so daß Trocknungs-
und Kühlluft nur von einer Seite, z. B. der Oberseite, zugeführt werden muß und zwischen
den Zuschnitten nach unten durchtritt und auf die Unterseite einwirken kann.
[0033] Werden zusätzlich an einer oder beiden Seiten der Fasermatte Deckschichten aus Wirrfaservliesen
vorgesehen, so lassen sich diese erfindungsgemäß am einfachsten dadurch aufbringen,
daß vor dem Auftragswalzenpaar oberhalb und/oder unterhalb der Fasermatte bzw. des
sie aufnehmenden Förderers eine das endlose Wirrfaservlies aufnehmende Spule angeordnet
ist, von der das Wirrfaservlies mittels der in Transportrichtung der Fasermatte wirkenden
Zugkraft abgezogen wird.
[0034] Nachstehend sind einige Ausführungsbeispiele angegeben:
Beispiel 1
[0035] Es werden 75 % Phenolharz (in einer 35-%-Lösung), 3 % Trennmittelemulsion (in einer
50-%-Emulsion) und 22 % Acrylatdispersion (in einer 35-%-Dispersion) aus wässriger
Phase auf eine Fasermatte mit Fasern aus vornehmlich Abfallstoffen (Papier, Pappe,
Jute, Textilien) aufgebracht. Aus einer solchen Fasermatte lassen sich Formteile großer
Steifigkeit herstellen.
Beispiel 2
[0036] Es werden 70 % Butadien-Acrylnitril (in 45-%-Dispersion), 8 % Polyäthylenglykol 400
(niedriges Molgewicht), 5 % Hydrophobierungsmittel (in 30-%-Emulsion) und 13 % Melaminharz
(in 50-%-Dispersion) auf eine Fasermatte aus Fasern oben genannten Aufbaus aufgetragen.
Aus einer solchen Fasermatte lassen sich Formteile großer Flexibilität herstellen.
Beispiel 3
[0037] Es werden 60 % Phenolharz (35-%-Lösung), 8 % Natriumhydrogenkarbonat (Schäummittel),
0,2 % Netzmittel, 3,8 % Hydrophobierungsmittel (30-%-Emulsion), 14 % Acrylatdispersion
- vernetzend (60-%-Dispersion) und 14 % Acrylatdispersion - thermoplastisch (50-%-Dispersion)
auf eine Fasermatte mit Fasern o.g. Aufbaus aufgetragen. Beim Verpressen der Fasermatte
bei erhöhter Temperatur zu einem Formteil werden die Harzkomponenten aufgeschäumt.
Es entsteht ein stabiles Formteil von sehr geringer Dichte.
[0038] Bei allen vorgenannten Beispielen können zur weiteren Veredelung, auf die Ober-
und/oder Unterseite Wirrfaservliese zugeführt und mittels der beschriebenen Bindemittelkompositionen
in die Fasermatte eingebunden werden.
[0039] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein Fließschema einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung;
Figur 2 ein der Figur 1 entsprechendes Fließschema einer zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung;
Figur 3 einen Ausschnitt aus einem Fließschema einer Vorrichtung zum zusätzlichen
Zuführen von Wirrfaservliesen und
Figur 4 einen weiteren Ausschnitt der Vorrichtung mit einer anderen Ausführungsform
der Trocknungseinrichtung.
[0040] Die Vorrichtung weist bei allen Ausführungsbeispielen eingangsseitig einen umlaufenden
Förderer 1 in Form einer durchlässigen Trägerbahn, z. B. eines Siebbandes, auf, auf
welchem ein Vlies 2 erzeugt wird. Zu diesem Zweck ist oberhalb des Förderers 1 an
der Einlaufseite eine Streueinrichtung 3 mit einem umlaufenden Verteilerorgan 4 und
einem Formkopf 5 angeordnet, durch den die Fasern gemischt mit den trockenen Bindemittelanteilen
gleichmäßig auf den Förderer 1 aufgestreut werden, und zwar in einer solchen Menge
pro Zeiteinheit, daß unter Berücksichtigung der Bewegungsgeschwindigkeit des Förderers
1 ein Vlies 2 von etwa gleichbleibender Dicke erhalten wird. Zum Egalisieren etwaiger
Dickeunterschiede ist hinter der Streueinrichtung 3 eine Fräse 6 angeordnet.
[0041] Unterhalb des Förderers 1 ist - wiederum bei allen Ausführungsbeispielen - ein Absaugkasten
7 angeordnet, der Luft von der Oberseite des Vlieses nach unten durchsaugt und somit
ein Aufwirbeln und Wegtragen von Fasern verhindert. Der Förderer 1 mit dem aufliegenden
Vlies 2 gelangt anschließend in eine Heizstrecke 8, die von einer Versorgungseinrichtung
9 mit Heißluft versorgt wird. An der Heizstrecke 8 ist oberhalb des Vlieses 2 ein
Strömungsgleichrichter 10 angeordnet, der die Heißluft über die gesamte Breite des
Vlieses 2 und eine bestimmte Länge gleichmäßig verteilt, während unterhalb des Förderers
1 wiederum ein Absaugkasten 11 angeordnet ist, so daß die Heißluft durch das Vlies
und durch den durchlässigen Förderer 1 hindurch nach unten abgesaugt wird.
[0042] Hinter der Heizstrecke 8 ist ein Preßwalzenpaar 12 angeordnet, das das erhitzte
Vlies unter Druck zu einer Fasermatte 13 mit geringerer Dicke verdichtet. Die Fasermatte
13 ist aufgrund der Aktivierung der Bindemittel in der Heizstrecke 8 und aufgrund
der Druckanwendung bereits so stabilisiert, daß sie handhabungs- und transportfähig
ist. Die Fasermatte 13 wird von einem Förderer 14, z. B. einer Rollenbahn, übernommen,
die sie durch ein nachgeschaltetes Walzenpaar 15 transportiert. Das Walzenpaar 15
weist Walzen mit glattpolierten Oberflächen auf und dient zum Auftragen von Bindemitteln
aus der flüssigen Phase, wobei diese Bindemittel in die oberste Grenzflächenschicht
der Fasermatte 13 eingearbeitet werden. Jeder Walze 15 ist zu diesem Zweck eine Verreiberwalze
16 zugeordnet.
[0043] Hinter dem Auftragswalzenpaar 15 gelangt die Fasermatte 13 in eine Trocknungseinrichtung
17, in der sie mit Heißluft ober- und unterseitig umspült wird, um die mittels der
Auftragswalzen 15 aufgetragenen Bindemittel zu aktivieren. Die Trocknungseinrichtung
17 kann über die Leitung 18 mit der Abluft aus dem Unterdruckkasten 11 der Heizstrecke
und gegebenenfalls über eine Zweigleitung 19 auch unmittelbar aus der Heißluft-Versorgungseinrichtung
9 gespeist werden. Hinter der Trocknungseinrichtung 17 ist schließlich eine Kühleinrichtung
20 angeordnet, die aus einer Quelle 21 mit Frischluft oder Kühlluft versorgt wird.
Die Fasermatte 13 verläßt schließlich die Kühleinrichtung 20 mit Lagertemperatur
und wird anschließend mittels einer Schneideinrichtung 22 zu Zuschnitten 23 gewünschter
Größe aufgetrennt.
[0044] Die aus der Trocknungs- und der Kühleinrichtung 20 abgesaugte Warmluft gelangt über
eine Leitung 24 zu einem Abluftfilter 25 und kann entweder ganz oder teilweise im
Umluftbetrieb dem Prozeß wieder zugeführt werden.
[0045] Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der gemäß Figur 1 dadurch,
daß die Schneideinrichtung 22 zwischen dem Auftragswalzenpaar 15 und der Trocknungseinrichtung
17 angeordnet ist, so daß die Fasermatte 13 unmittelbar nach dem Auftragen der deckseitigen
Bindemittel in die Zuschnitte 23 aufgetrennt wird. Diese Zuschnitte 23 werden dadurch
vereinzelt, daß der hinter der Schneideinrichtung 22 angeordnete Förderer 26, z.
B. eine Rollen bahn, mit größerer Geschwindigkeit läuft als die Fasermatte 13, so
daß die Zuschnitte 23 auf Abstand auseinandergezogen werden. In diesem Fall braucht
die Abluft aus der Leitung 18 bzw. zusätzliche Heißluft aus der Leitung 19 nur von
oben in die Trocknungseinrichtung 17 eingegeben zu werden, da sie zwischen den Zuschnitten
nach unten hindurchtreten und so auch auf deren Unterseite einwirken kann. Gleiches
gilt für die nachgeschaltete Kühleinrichtung 20.
[0046] Figur 3 zeigt einen Ausschnitt des Fließschemas gemäß Figur 1 oder Figur 2 im Bereich
zwischen dem Preßwalzenpaar 12 und der Trocknungseinrichtung 17. Zusätzlich zu den
in den Figuren 1 und 2 beschriebenen Anlagenteilen ist bei der Ausführungsform gemäß
Figur 3 unmittelbar vor dem Auftragswalzenpaar 15 oberhalb und unterhalb der Fasermatte
13 bzw. der Rollenbahn 14 je eine Spule 27 angeordnet, auf der ein Wirrfaservlies
28 aufgewickelt ist, das durch die in Transportrichtung wirkende Zugkraft von den
Spulen 27, die aber auch synchron angetrieben sein können, abgewickelt und unmittelbar
im Bereich der Auftragswalzen 15 ober- und unterseitig auf die Fasermatte 13 aufgelegt
wird, wobei an der Zuführstelle zugleich über die Auftragswalzen 15 die Bindemittel
aus flüssiger Phase aufgetragen werden. Durch die schwache Druckanwendung werden
die Bindemittel einerseits in das Wirrfaservlies 28, andererseits in die äußersten
Schichten der Fasermatte 13 eingearbeitet und in der anschließenden Trocknungseinrichtung
17 die flüssigen Bestandteile abgedampft und die wirksamen Bestandteile der Bindemittel
aktiviert. Es wird auf diese Weise als Endprodukt eine Fasermatte 29 erhalten, die
aus einer Mittelschicht 30 mit relativ lockerem Faserverbund und je einer Deckschicht
31, 32 aus einem Wirrfaservlies besteht. Dabei bilden die Mittelschicht und die Deckschichten
31, 32 einen festen Verbund.
[0047] In Figur 4 ist eine andere Ausführungsform der Trocknungseinrichtung 17 gezeigt.
Sie weist einen Durchlaufofen 33 auf mit mehreren hintereinander angeordneten Feldern
34 von Infrarotstrahlern 35. Jedem Feld 34 ist ein Kühlgebläse 36 zugeordnet, so
daß die durch den Ofen 33 laufende Fasermatte 13 durch kombinierte Strahlungs- und
Konvektionswärme getrocknet wird. Zwischen zwei benachbarten Feldern 34 von Infrarotstrahlern
35 ist jeweils eine Abluftkammer 37 angeordnet über die die feuchte Luft mittels
Gebläse 38 abgesaugt wird. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 ist statt des
in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Rollenförderers 26 ein Querstabförderer 39 vorgesehen,
auf dem die Fasermatte 13 oder Mattenzuschnitte durch den Durchlaufofen 33 transportiert
werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Fasermatte geringer Dichte aus Fasern sowie duroplastischen
und thermoplastischen Bindemitteln, die durch Pressen bei erhöhter Temperatur zu
Formteilen umformbar ist, indem eine Mischung aus Fasern und Bindemitteln zu einem
Vlies ausgestreut und dieses bei erhöhter Temperatur zu einer transportfähigen Fasermatte
verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte oder Zuschnitte derselben
durch ein Walzenpaar mit polierten Walzenoberflächen hindurchgeführt und mittels wenigstens
einer Walze Bindemittel aus flüssiger Phase auf die ihr zugekehrte Seite der Fasermatte
unter schwacher Druckeinwirkung aufgetragen wird, und daß die Fasermatte durch das
Walzenpaar mit einer geringeren Geschwindigkeit als deren Umfangsgeschwindigkeit und
im Anschluß an das Walzenpaar durch eine Trocknungsstrecke geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel auf beiden
Seiten der Fasermatte durch Walzen aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
beim Durchlauf durch das Walzenpaar gleichzeitig auf beiden Seiten der Fasermatte
aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Bindemittel
mit vornehmlich duroplastischen Binderanteilen aufgetragen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Bindemittel
mit vornehmlich thermoplastischen Binderanteilen aufgetragen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
aus einer Lösung, einer Emulsion oder einer Dispersion aufgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der wässrigen
Phase des Bindemittels Zusätze, die das physikalische und/oder chemische Verhalten
der Fasermatte und/oder des hieraus gepreßten Formteils beeinflussen, zugegeben und
auf die Fasermatte aufgetragen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der wässrigen Phase des
Bindemittels Hydrophobierungsmittel, Formtrennmittel, Elastifizierungsmittel, Fungizide,
Farbpigmente od.dgl. zugegeben werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der wässrigen
Phase des Bindemittels bei erhöhter Temperatur wirksam werdende Treibmittel oder
schäumfähige Harze anteilig zugegeben werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die für
das fertige Formteil notwendige Menge an duroplastischen und thermoplastischen Bindemitteln
teilweise in die Fasermischung vor der Herstellung der Fasermatte, teilweise über
den Auftrag aus der wässrigen Phase zugegeben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Fasermischung vor der Herstellung der Fasermatte ausschließlich Bindemittel in Pulverform
zugegeben werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel
aus der wässrigen Phase in einer Menge zwischen 10 und 150 g/m², vorzugsweise zwischen
60 und 80 g/m², aufgetragen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Bindemittel-Lösung, Dispersion oder Emulsion mit einem Feststoffgehalt von 10 bis
60 Gew.%, vorzugsweise von 30 bis 50 Gew.% verwendet wird.
14. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasermatte anläßlich ihrer Herstellung unmittelbar nach dem Verdichten zur
Transportfestigkeit durch das Walzen paar zum Auftragen der Bindemittel aus der wässrigen
Phase geführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte
mit der beim Verdichten zur Transportfestigkeit notwendigen erhöhten Temperatur dem
Walzenpaar zum Auftragen der Bindemittel aus der wässrigen Phase zugeführt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte
nach dem Auftragen des Bindemittels getrocknet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die beim
Aufwärmen anläßlich des Verdichtens der Fasermatte anfallende Abluft zum Trocknen
der Fasermatte nach dem Auftragen der Bindemittel aus der wässrigen Phase verwendet
wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte
bis auf eine Restfeuchte von 5 bis 10 % getrocknet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte
nach dem Trocknen gekühlt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte auf eine
Temperatur ≦ 40 Grad Celsius gekühlt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte
nach dem Abkühlen zugeschnitten wird und die Zuschnitte gestapelt werden.
22. Verfahren zur Herstellung einer durch Pressen bei erhöhter Temperatur zu Formteilen
umformbaren Fasermatte geringer Dichte, bestehend aus einer Mittelschicht aus Fasern
sowie duroplastischen und thermoplastischen Bindemitteln und wenigstens einer mit
dieser verbundenen, offenen Deckschicht aus Wirrfasern, indem eine Mischung aus Fasern
und Bindemitteln auf einer umlaufenden Trägerbahn zu einem endlosen Vlies ausgestreut
und dieses im Durchlaufverfahren bei erhöhter Temperatur zu einer transportfähigen
Fasermatte verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die die Deckschicht bildenden
Wirrfasern in Form eines endlosen, offenen Wirrfaservlieses auf der Mittelschicht
nach deren Verdichten abgelegt werden und das Wirrfaservlies mittels zu den Fasern
und/oder den Bindemitteln der Mittelschicht affinen Bindemitteln mit dieser verbunden
wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirrfaservlies
unmittelbar vor dem die affinen Bindemittel aus der flüssigen Phase auftragenden Walzenpaar
der verdichteten Mittelschicht zugeführt wird und mittels des Walzenpaars an die
Mittelschicht schwach angedrückt wird, wobei zugleich die affinen Bindemittel das
Wirrfaservlies imprägnieren und bis in die angrenzende Mittelschicht penetrieren.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirrfaservlies
aus Zellulose- Glasfaser-, Viskose- oder Polyesterfasern oder aus Mischfasern besteht.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß Wirrfaservliese
mit einem Flächengewicht von 20 bis 120 g/m², vorzugsweise 40 bis 60 g/m² verwendet
werden.
26. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 21
mit einer umlaufenden, durchlässigen Trägerbahn, einer darüber angeordneten, die Mischung
aus Fasern und Bindemitteln auf die Trägerbahn zu einem Vlies austragenden Streueinrichtung,
einer dahinter angeordneten die Bindemittel aktivierenden Heizstrecke, entlang der
Heißluft durch das Vlies und die Trägerbahn transportiert wird und einem dahinter
angeordneten Preßwalzenpaar zum Verdichten des Vlieses, dadurch gekennzeichnet, daß
hinter dem Presswalzenpaar (12) das Auftragswalzenpaar (15) mit polierten Walzenoberflächen
zum Auftragen der Bindemittel aus der flüssigen Phase und dahinter eine Trocknungseinrichtung
(17) angeordnet ist, und daß die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragswalzen (15) größer
ist als die Durchlaufgeschwindigkeit der Fasermatte (13).
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Trocknungseinrichtung
(17) eine Kühleinrichtung (20) angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinrichtung
(17) ein Durchlaufofen (33) mit Infrarotstrahlern (35) ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die
Infrarotstrahler (35) mit Luft gekühlt sind und die aufgeheizte Luft auf die Fasermatte
(13) aufgeblasen wird.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchlaufofen (33) mehrere hintereinander angeordnete Felder (34) von Infrarotstrahlern
(35) und jeweils dazwischen angeordnete Abluftkammern (37) aufweist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinrichtung
(17) mit der Abluftseite der Heizstrecke (8) verbunden ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Auftragswalzenpaar (15) und der Trocknungseinrichtung (17) eine Schneideinrichtung
(23) zum Auftrennen der Fasermatte (13) in Zuschnitte (23) angeordnet ist, und daß
der die Zuschnitte aufnehmende Förderer (26) mit größerer Geschwindigkeit läuft als
der die Fasermatte (13) bis zur Schneideinrichtung (23) führende Förderer.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 32 zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auftragswalzenpaar (15)
oberhalb und/oder unterhalb der Fasermatte (13) bzw. des sie aufnehmenden Förderers
(14) eine das endlose Wirrfaservlies (27) aufnehmende Spule (26) angeordnet ist, von
der das Wirrfaservlies mittels der in Transportrichtung der Fasermatte (13) wirkenden
Zugkraft abgezogen wird.