[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter
Fäden, mit mindestens einem Elektromotor, der mindestens teilweise von einem Gehäuse
umgeben ist.
[0002] Als Stand der Technik ist bereits eine derartige Konstruktion bekannt, bei welcher
Tangentialriemen-Antriebsmotoren von unten offenen, als Gehäuse gestalteten Wärmesammelglocken
überdeckt sind, aus welchen erwärmte Kühlluft in Fadenbruch-Absaugkanäle abgesaugt
und damit vom Spinnbereich ferngehalten wird (DE-OS 36 04 272).
[0003] Bei dieser bekannten Konstruktion neigen die Wärmesammelglocken je nach dem verarbeiteten
Material bisweilen stark zu Verschmutzungen durch Flug und Staub, was den Luftdurchsatz
behindert und damit die Wirksamkeit der Wärmesammelglocken beeinträchtigt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Konstruktion der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher eine Verschmutzung der Gehäuse auf
einfache Weise vermieden wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch mindestens eine das Innere des Gehäuses
zeitweise mit einem Blasstrom beaufschlagende Blasdüse. Hierdurch ergibt sich der
Vorteil, daß das Innere der Blasdüse mit Blasstrom beaufschlagt wird, so daß eine
Verschmutzung oder Verflugung des Inneren des Gehäuses vermieden wird. Diese beispielsweise
als Wärmesammelglocken ausgebildeten Gehäuse können in ihrem Inneren vorzugsweise
im oberen Bereich von Zeit zu Zeit, bei spielsweise alle zehn Minuten, für kurze
Zeit, beispielsweise für zwei Sekunden, mit Blasluftstrom beaufschlagt werden, durch
welche sich in der Wärmesammelglocke oder am Motor ablagernder Staub oder Flug löst
und entweder in die Fadenbruchabsaugung abgesaugt oder aus der Wärmesammelglocke
herausgeblasen wird.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein als Wärmesammelglocke gestaltetes Gehäuses in einer
zur Längsrichtung der Maschine senkrechten Ebene;
Fig. 2 eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung in schematischer Seitenansicht.
[0007] Entsprechend der Zeichnung sind an jeder Maschinenseite eine große Anzahl von Arbeitsaggregaten
1 angeordnet. Hierbei sind im folgenden Maschinenelemente mit hoher Drehzahl zu verstehen,
z. B. Spindeln an Spinn- oder Zwirnmaschinen oder Rotoren oder Auflösewalzen an OE-Spinnmaschinen.
[0008] Diese Arbeitsaggregate können beispielsweise Spindeln 2 aufweisen, welche jeweils
über Wirtel 3 durch Tangentialriemen 4 und 5 angetrieben werden. Die Tangentialriemen
laufen über Umlenkrollenelemente 6 bzw. 7 und werden über eine Antriebsscheibe 8
durch Motoren 9 angetrieben.
[0009] Oberhalb der Arbeitsaggregate 1 befinden sich Streckwerke, deren letzte Walzenpaare
10 schematisch dargestellt sind. Im Bereich jedes der Streckwerke befindet sich ein
vorn offener Saugstutzen 11, welcher zu einem von zwei an jeder Maschinenseite angeordneten
und sich längs dazu erstreckenden Fadenbruch-Absaugkanal 12 bzw. 13 führt.
[0010] Im Falle von OE-Maschinen sind Absaugkanäle vorhanden, durch welche Abfall, welcher
durch die Auflösewalzen derartiger Maschinen ausgeschieden wird, abgeführt wird, wobei
in diesem Falle die Absaugkanäle in Bezug auf die vorliegende Erfindung die Funktion
der Absaugkanäle der Ringspinnmaschinen übernehmen.
[0011] Jeder der Motoren 9 ist von einer Wärmesammelglocke 14 umgeben, welche von einem
glockenförmigen oberen Bereich in einen zylinderförmigen Bereich 17 übergeht. Aus
diesem oberen Bereich der Wärmesammelglocke 14 führen Stichrohre 16 in die Fadenbruch-Absaugkanäle
12 und 13, durch welche in der Wärmesammelglocke angesammelte Warmluft abgesaugt wird.
[0012] Im oberen Bereich der Wärmesammelglocke 14 ist eine Blasdüse 20 angeordnet, welche
über eine Leitung 21 mit einer Pumpe 22 in Verbindung steht, welche von einem Motor
23 angetrieben wird. In der Leitung 21 ist weiter ein Ventil 25 angeordnet, welches
mit einem Zeitschaltwerk 24 in Verbindung steht.
[0013] Durch die Pumpe 22 wird über das Ventil 25 sowie über die Leitung 21 Preßluft zu
der Blasdüse 20 geführt, wodurch das Innere der Wärmesammelglocke 19 nach Öffnen des
Ventils 25 mit Blasluftstrom beaufschlagt wird und sich somit im Inneren 19 der Wärmesammelglocke
14 oder am Motor 9 anlagernder Staub und Flug löst. Diese Verunreinigungen können
entweder in den Fadenbruch-Absaugkanal 12, 13 abgesaugt oder aus der Wärmesammelglocke
14 herausgeblasen werden. Wie ersichtlich, ist die Blasdüse im oberen Bereich der
Wärmesammelglocke 14 angeordnet und zwar so, daß der Luftstrom gegen den Motor 9 und
die Innenwandung der Wärmesammelglocke 14 gerichtet ist. Hierdurch wird auf einfache
Weise die Wärmesammelglocke 14 vor Verschmutzung und Verflugung geschützt.
[0014] Nach Fig. 2 ist zwischen zwei Reihen von Spindeln 1, welche an Spindelbänken 40 gelagert
sind, mindestens ein Motor 9 vorhanden, welcher mit einer Lüfterhaube 30 versehen
ist. Unterhalb der Lüfterhaube 30 befindet sich eine Abdeckung 31. Die gesamte Einheit
ist von einem Gehäuse 14 umgeben. Im oberen Bereich dieses Gehäuses 14 befinden sich
im Abstand voneinander zwei Blasdüsen 20, welche über eine Leitung 21 mit Blasluftstrom
versehen werden. Auch bei dieser Ausführungsform ist damit der Effekt vorhanden,
daß der Luftstrom über die Blasdüsen 20 zeitweise das Innere 19 des Gehäuses 14 beaufschlagt,
wodurch ebenfalls wiederum auf einfache Weise das Gehäuse vor Verschmutzung und Verflugung
geschützt wird.
[0015] Erfindungsgemäß besteht auch die Möglichkeit, daß das Zeitschaltwerk 24 sowohl die
Intervalle zwischen den Öffnungsphasen als auch die Dauer der Öffnungsphasen des
Ventils 25 einstellbar steuert, so daß eine gute Anpassung an die jeweiligen vorherrschenden
Situationen möglich ist. Falls sich zeigen sollte, daß nicht alle Bereiche der Wärmesammelglocke
ausreichend gereinigt werden, weil der Blasstrom einer Blasdüse nicht alle Bereich
ausreichend erreicht, können weitere Blasdüsen entsprechend angeordnet werden. Vorteilhafterweise
hält in diesem Fall das Zeitschaltwerk 24 diese mehreren Blasdüsen zeitlich gestaffelt
offen. Entsprechendes gilt, wenn Maschinen oder Maschinengruppen mit mehreren Wärmesammelglocken
ausgestattet sind.
[0016] Der Blasluftstrom hat sich dann als besonders wirksam erwiesen, wenn er unter hohem
Druck, beispielsweise 6 bar, stoßartig eingeleitet wird. Ein solcher Druckluftstoß
wird offenbar beim Auftreffen auf ein Hindernis, hier beispielsweise den Motor 9,
stark verwirbelt. Diese sich in verschiedenen Richtungen bewegenden Wirbel lösen
Ablagerungen von Staub oder Flug im Inneren der Wärmesammelglocke besonders wirksam.
1. Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit mindestens einem Elektromotor,
der mindestens teilweise von einem Gehäuse umgeben ist, gekennzeichnet durch mindestens
eine das Innere (19) des Gehäuses (14) zeitweise mit einem Blasstrom beaufschlagende
Blasdüse (20).
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Blasluftzufuhr zur
Blasdüse (20) steuerndes Ventil (25) mit einem Zeitschaltwerk (24) verbunden ist.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitschaltwerk (24) sowohl
die Intervalle zwischen den Öffnungsphasen als auch die Dauer der Öffnungsphasen des
Ventils (25) einstellbar steuert.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitschaltwerk (24) bei
Anordnung mehrerer Blasdüsen (20) die Blasdüsen zeitlich gestaffelt offenhält.
5. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüse (20) im
oberen Bereich des Gehäuses (14) angeordnet ist.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüse (20) gegen den
Motor (9) und die Innenwandung des als Wärmesammelglocke ausgebildeten Gehäuses gerichtet
ist.