[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen eines Kraftstoff-Zusatzmittels
in den Kraftstoffbehälter eines Kraftfahrzeuges, wobei das Zusatzmittel aus einem
Vorratsbehälter über eine Pumpeinrichtung dem Kraftstoff zugemischt wird.
[0002] In Ländern mit schlechten Kraftstoffquallitäten kann es angezeigt sein, den Kraftstoff
ein Zusatzmittel bzw. Additiv beizumengen, um Funktionsstörungen an der Brennkraftmaschine
durch unerwünschte Ablagerungen auszuschließen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine herstellungstechnisch einfache, kostengünstige
und funktionssichere Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit der eine
ausreichend genaue Beimengung des Kraftstoff-Zusatzmittels durchführbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den Patentansprüchen
2 bis 7 entnehmbar.
[0005] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann eine im Kraftfahrzeug vorhandene Druckquelle,
insbesondere eine Unterdruckquelle, als Medium verwendet werden, welches die Verdrängerpumpe
antreibt. Als wesentliche Teile sind somit lediglich ein Steuerventil und die Verdrängerpumpe
mit den entsprechenden Verbindungsleitungen und zwei Rückschlagventilen erforderlich.
Das Steuerventil wird in besonders vorteilhafter Weise unmittelbar von dem Verschluß
des Kraftstoffbehälters betätigt, derart, daß mit Jedem Öffnen des Kraftstoffbehälters
automatisch eine Beimengung des Kraftstoff-Zusatzmittels erfolgt.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt eine Vorrichtung mit einer unterdruckbetätigten
Membranpumpe und einem Zweiwege-Steuerventil.
[0007] Die dargestellte Vorrichtung zeigt einen Vorratsbehälter (10) für das dem Kraftstoff
zuzuführende Kraftstoff-Zusatzmittel (z. B. G 15). Der Vorratsbehälter (10) kann in
nicht dargestellter Weise mit einer Anzeigeeinrichtung versehen sein, welche optisch
oder akustisch anzeigt, ob Zusatzmittel in den Vorratsbehälter (10) nachzufüllen ist.
[0008] Der Vorratsbehälter (10) ist über eine Leitung (12) mit einer Membranpumpe (14)
als Pumpeinrichtung verbunden. Die Membranpumpe (14) setzt sich aus einem Gehäuse
(16), einer elastische Membrane als bewegliches Pumpenelement (18) und einer die Membrane
in einer Richtung vorspannenden Feder (20) zusammen. Die Membrane (18) unterteilt
das Gehäuse (16) in zwei Kammern (22,24).
[0009] In die Kammer (22) mündet die Leitung (12), in die ein Rückschlagventil (26) eingeschaltet
ist. Das Rückschlagventil (26) ist in Richtung zur Kammer (22) durchgängig, in Gegenrichtung
zum Vorratsbehälter jedoch gesperrt. Ferner mündet in die Kammer (22) eine weitere
Leitung (28), in die ein zweites, ansteuerbares Rückschlagventil (30) eingeschaltet
ist.
[0010] Das Rückschlagventil (30) bildet mit einem Gehäuseabschnitt (32) und einer das bewegliche
Ventilglied tragenden Membrane (34) eine abgeschlossene Kammer (36), in die auch
die die Membrane vorspannende Feder (38) eingesetzt ist.
[0011] Die Leitung (28) dient zum Zuführen des Zusatzmittels entweder unmittelbar in den
Kraftstoffbehälter, in das Einfüllrohr des Kraftstoffbehälters oder in eine Kraftstoff-Rücklaufleitung
der Brennkraftmaschine.
[0012] Die Kammer (24) der Membranpumpe (14) sowie die Kammer (38) des ansteuerbaren Rückschlagventiles
(30) sind über je eine Leitung (40,42) mit einem Zweiwege-Steuerventil (44) verbunden.
Ferner ist das Steuerventil (44) über eine Leitung (46), in die ein Unterdruck-Vorratsbehälter
(48) eingeschaltet ist, mit einer Unterdruckquelle des Kraftfahrzeuges verbunden.
Die Unterdruckquelle kann entweder eine im Kraftfahrzeug vorhandene Unterdruck-Pumpe
(z. B. für einen Bremskraftverstärker) oder bei einer Drosselklappen gesteuerten Brennkraf
tmaschine das Saugrohr stromab der Drosselklappe sein.
[0013] Das Steuerventil (44) besitzt einen aus dessen Gehäuse (52) herausragenden Steuerschieber
(50), der durch eine innen liegende Feder (54) in einen Schaltzustand vorgespannt
ist, in dem er über die Leitung (40) die Kammer (24) der Membranpumpe (14) belüftet
(Belüftungsventil 53) und über die Leitung (42) die Kammer (38) des aufsteuerbaren
Ventiles (30) mit Unterdruck beaufschlagt. Diese Unterdruckbeaufschlagung bewirkt,
daß das Rückschlagventil (34) geöffnet ist. Diesen Schaltzustand nimmt das Steuerventil
(44) ein, wenn der Verschluß (hier Schraubverschlußkappe 56) des Kraftstoffbehälter-Einlaufstutzens
(58) abgenommen ist (zum Betanken des Kraftfahrzeuges).
[0014] Bei geschlossenem Kraftstoffbehälter bzw. aufgeschraubter Schraubverschlußkappe
(56) wird der Steuerschieber (50) durch den ringförmigen Kragen (56 a) in den zweiten
Schaltzustand bewegt, wobei nunmehr die Leitung (42) und die Kammer (38) des Rückschlagventiles
(30) belüftet sind (Belüftungsschlitz 51) und die Kammer (24) der Membranpumpe (14)
über die Leitung (40) mit Unterdruck beaufschlagt wird.
[0015] Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Bei geschlossenem Kraftstoffbehälter bzw. aufgesetzter Schraubverschlußkappe (56)
ist über das Steuerventil (44) die Kammer (24) der Membranpumpe (14) mit Unterdruck
beaufschlagt, wodurch die Membrane (18) entgegen der Kraft der Feder (20) auf der
Zeichnung nach oben bewegt wird. Durch die dabei stattfindende Volumenvergrößerung
in der Kammer (22) wird das Rückschlagventil (26) aufgezogen und Kraftstoff-Zusatzmittel
aus dem Vorratsbehälter (10) in die Kammer (22) gefördert. Sollte in dieser Stellung
aus irgend einem Grunde die Unterdruckversorgung unterbrochen sein oder aussetzen,
so reicht die Kraft der Feder (20) nicht aus, um entgegen der Kraft der Feder (38)
das Rückschlagventil (30) zu öffnen und ungewollt Zusatzmittel dem Kraftstoffbehälter
zuzuführen.
[0016] Wird nunmehr die Schraubverschlußkappe (56) zum Befüllen des Kraftstoffbehälters
geöffnet, so nimmt das Steuerventil (44) den anderen Schaltzustand ein, bei dem nunmehr
die Leitung (40) belüftet und die Leitung (42) mit Unterdruck beaufschlagt wird. Dadurch
öffnet das Rückschlagventil (30) und es wird durch die Kraft der Feder (20) die Membrane
(18) auf der Zeichnung nach unten bewegt und das in der Kammer (22) befindliche Zusatzmittel
in einer definierten Menge dem Kraftstoffbehälter zugeführt bzw. dem Kraftstoff zugemischt.
[0017] Die jeweils aus der Kammer (22) beim Betanken des Kraftfahrzeuges zugeführte Menge
an Zusatzmittel kann so definiert sein, daß sie beim vollständigen Betanken des Kraftstoffbehälters
(maximaler Tankinhalt) gerade noch ausreicht, um die beabsichtigte Wirkung in der
Brennkraftmaschine zu erfüllen. Dadurch wird vermieden, daß bei der üblichen Betankung
(statistisch ca. jeweils 2/3 des maximalen Tankinhaltes) keine Überdosierung erfolgt.
Gegebenenfalls wäre es möglich, an dem Steuerschieber des Steuerventiles (44) (oder
an einer anderen geeigneten Stelle) ein Sperrhebelchen oder ein Sperrventil vorzusehen,
über welches eine Zumischung von Zusatzmittel unterbindbar ist, wenn der Tankverschluß
ohne beabsichtigtes Auftanken geöffnet werden soll. Der Tankverschluß kann zweckmäßig
mit einem Hinweisschild versehen sein, welches auf den Zusammenhang zwischen dem
Öffnen des Tankverschlusses und dem damit verbundenen Zumischen des Zusatzmittels
aufmerksam macht.
[0018] In nicht dargestellter Weise kann das Steuerventil (44) - oder das Steuerventil (44)
und der Unterdruck-Vorratsbehälter (48) als Baueinheit - unmittelbar am Kraftstoffbehälter
oder am Kraftstoffeinfüllrohr (58) angeordnet sein. Gegebenenfalls kann sogar die
gesamte, in der Zeichung dargestellte Vorrichtung eine einzige Baueinheit bilden.
1. Vorrichtung zum Zuführen eines Kraftstoff-Zusatzmittels in den Kraftstoffbehälter
eines Kraftfahrzeuges, wobei das Zusatzmittel aus einem Vorratsbehälter über eine
Pumpeinrichtung dem Kraftstoff zugemischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeinrichtung eine pneumatisch betätigte Verdrängerpumpe (14) ist, deren
bewegliches Pumpenelement (18) über ein Steuerventil (44) entgegen der Kraft einer
vorgespannten Feder (20) druckgesteuert verstellbar ist und dabei das Volumen einer
mit dem Vorratsbehälter (10) und dem Kraftstoffbehälter verbundenen Kammer (22) zur
Förderung einer definierten Menge verdrängt, wobei zwischen Vorratsbehälter (10)
und Kammer (22) sowie zwischen Kammer (22) und Kraftstoffbehälter je ein in Richtung
zum Kraftstoffbehälter durchgängiges Rückschlagventil (26,30) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängerpumpe eine Membranpumpe (14) ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängerpumpe unterdruckbetätigt ist und daß zwischen dem Steuerventil
(44) und der Unterdruckquelle ein Unterdruck-Vorratsbehälter (48) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (44) ein Zweiwege-Ventil ist, welches im einen Schaltzustand
die Verdrängerpumpe (14) und im anderen Schaltzustand das als ansteuerbares Ventil
ausgebildete Rückschlagventil (30) zwischen Verdrängerpumpe und Kraftstoffbehälter
mit der Unterdruckquelle verbindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (44) die jeweils nicht mit Unterdruck beaufschlagte Kammer (24,38)
der Verdrängerpumpe (14) bzw. des Rückschlagventiles (30) mit der Atmosphäre verbindet.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (44) von dem Verschluß (56) des Kraftstoffbehälters gesteuert
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (44) benachbart dem Einfüllstutzen (58) des Kraftstoffbehälters
angeordnet ist und unmittelbar durch den Kraftsoffbehälterverschluß (56) betätigt
ist.