[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue faserreaktive Formazanfarbstoffe, Verfahren
zu deren Herstellung und die Verwendung dieser Farbstoffe zum Färben und Bedrucken
von Fasermaterialien.
[0002] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind faserreaktive Formazanfarbstoffe der
Formel

worin X C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan oder Nitro ist, Y β-Halogenäthyl
oder Vinyl, m die Zahl 1, 2 oder 3, n die Zahl 3 oder 4, p die Zahl 0, 1 oder 2 und
q die Zahl 0 oder 1 bedeutet, sowie Mischungen dieser Farbstoffe.
[0003] Als Halogen kommt für X in Formel (1) z.B. Fluor, Brom oder vorzugsweise Chlor in
Betracht.
[0004] Als β-Halogenäthyl kommt für Y in Formel (1) vorzugsweise ß-Bromäthyl oder insbesondere
ß-Chloräthyl in Betracht. Bevorzugt sind Farbstoffe der Formel (1), worin q die Zahl
1 bedeutet.
[0005] Als C₁-C₄-Alkyl kommt für X in Formel (1) z.B. Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, tert.-Butyl, sek.-Butyl und Isobutyl, insbesondere Methyl, in Betracht.
[0006] Als C₁-C₄-Alkoxy kommt für X in Formel (1) z.B. Methoxy, Aethoxy, Propoxy, Isopropoxy,
Butoxy, sek.-Butoxy, tert.-Butoxy und Isobutoxy, insbesondere Methoxy oder Aethoxy,
in Betracht.
[0007] Bevorzugt sind Farbstoffe der Formel (1), worin m die Zahl 2 bedeutet.
[0008] Ebenfalls bevorzugt sind Farbstoffe der Formel (1), worin X Chlor ist; insbesondere
bevorzugt sind Farbstoffe der Formel (1), worin m die Zahl 2 und q die Zahl 1 bedeutet,
und X Chlor ist.
[0009] Ferner sind Farbstoffe der Formel (1) bevorzugt, worin n die Zahl 3 bedeutet; insbesondere
bevorzugt sind Farbstoffe der Formel (1), worin n die Zahl 3, m die Zahl 2, q die
Zahl 1 und X Chlor ist.
[0010] Besonders bevorzugt sind die Farbstoffe der Formel

worin X Chlor ist und Y und p die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben.
[0011] Ebenfalls besonders bevorzugt sind die Farbstoffe der Formel

worin X Chlor ist und Y und p die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben,
ein Z Wasserstoff und das andere Z Sulfo ist.
[0012] Ganz besonders bevorzugt sind die Farbstoffe der Formeln

worin Chlor in 2-, 3- oder 4-Stellung an den Phenylring A gebunden ist, oder worin
Chlor in 2- und 6-Stellung an den Phenylring A gebunden ist;

worin Y β-Chloräthyl oder Vinyl ist; und

worin Z Wasserstoff, Z′ Sulfo und Z˝ -NH-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl ist, oder worin Z
Sulfo, Z′ -NH-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl und Z˝ Wasserstoff ist.
[0013] Von den faserreaktiven Formazanfarbstoffen der Formeln (1), (2) und (5) ist der Farbstoff
der Formel

ganz besonders wichtig.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung der Farbstoffe
der Formel (1), welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine Verbindung der Formel

worin X, m, p und q die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben, mit einer
den Rest der Formel
-CO-(CH₂)

SO₂-Y (10),
worin n und Y die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben, einführenden Verbindung
umsetzt, und gegebenenfalls anschliessend den Rest -SO₂-Y als β-Halogenäthylsulfonyl
in Vinylsulfonyl umwandelt.
[0015] Als den Rest der Formel (10) einführende Verbindungen kommen vorzugsweise Säurehalogenide,
insbesondere Säurechloride in Betracht. Als Beispiele seien genannt: Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl,
Cl-CO-(CH₂)₄SO₂-(CH₂)₂Cl, Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-CH=CH₂, Cl-CO-(CH₂)₄-SO₂-CH=CH₂.
[0016] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Amin der Formel (9) mit einer den Rest der Formel -CO-(CH₂)

SO₂-(CH₂)₂-B einführenden Verbindung umsetzt, wobei n die unter Formel (1) angegebene
Bedeutung hat und B ein unter alkalischen Bedingungen abspaltbarer anorganischer oder
organischer Rest ist, wie z.B. -OSO₃H, -SSO₃H, -OPO₃H₂, -S-CS-H(C₂H₅)₂, -N(CH₃)₂,
-H(C₂H₅)₂, -OCOCH₃.
[0017] An die Herstellung dieser den Rest B enthaltenden Farbstoffe wird dann eine Eliminierungsreaktion
angeschlossen. Beispielsweise kann man den Farbstoff, welcher den Rest B enthält,
unter alkalischen Bedingungen, wie z.B. Natriumhydroxid, behandeln, wobei unter Abspaltung
des Restes HB der Rest der Formel -CO-(CH₂)
n-SO₂-(CH₂)₂-B in den Rest -CO-(CH₂)

SO₂-CH=CH₂ übergeht.
[0018] Unter identischen alkalischen Bedingungen verläuft die oben angegebene Umwandlung
des β-Chloräthylsulfonylrestes in die Vinylsulfonylgruppe.
[0019] Die Kondensation des Amins der Formel (9) mit der den Rest der Formel (10) einführenden
Verbindung erfolgt vorzugsweise in wässriger Lösung, Emulsion oder Suspension, bei
niederiger Temperatur, z.B. 0 bis 40°C, und bei schwach saurem, neutralem bis schwach
alkalischem pH-Wert. Vorteilhaft wird der bei der Kondensation freiwerdende Halogenwasserstoff
laufend durch Zugabe wässriger Alkalihydroxide, -carbonate oder -bicarbonate neutralisiert.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Amin der Formel (9) verwendet, worin m die Zahl 2 ist.
[0020] Eine ebenfalls bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel (9) verwendet, worin X Chlor
ist; insbesondere verwendet man ein Amin der Formel (9), worin X Chlor ist, m die
Zahl 2 und q die Zahl 1 bedeutet zusammen mit einer den Rest der Formel (10) einführenden
Verbindung.
[0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass man eine den Rest der Formel (10) einführende Verbindung verwendet,
worin n die Zahl 3 ist; insbesondere verwendet man ein Amin der Formel (9), worin
X Chlor ist, q die Zahl 1 und m die Zahl 2 bedeutet zusammen mit einer den Rest der
Formel (10) einführenden Verbindung, worin n die Zahl 3 ist.
[0022] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens zur
Herstellung der Farbstoffe der Formel (2), ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein
Amin der Formel

worin X und p die unter Formel (2) angegebenen Bedeutungen haben, mit einer den Rest
der Formel
-CO-(CH₂)₃-SO₂-Y (12),
worin Y die unter Formel (2) angegebene Bedeutung hat, einführenden Verbindung kondensiert.
[0023] Eine ebenfalls besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemassen Verfahrens
zur Herstellung der Farbstoffe der Formel (3), ist dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Amin der Formel

worin X, Z und p die unter Formel (3) angegebenen Bedeutungen haben, mit einer den
Rest der Formel (12) einführenden Verbindung kondensiert.
[0024] Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
zur Herstellung der Farbstoffe der Formel (4), ist dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Amin der Formel

mit einer Verbindung der Formel Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (15)
kondensiert.
[0025] Eine ebenfalls ganz besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens zur Herstellung der Farbstoffe der Formel (5), ist dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Amin der Formel

worin (Cl)₁₋₂ und A die unter Formel (5) angegebenen Bedeutungen haben zusammen mit
einer Verbindung der Formel (15) kondensiert.
[0026] Eine weitere ganz besonder bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
zur Herstellung der Farbstoffe der Formel (6), ist dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Amin der Formel

mit einer Verbindung der Formel (15) kondensiert und gegebenenfalls anschliessend
die β-Chloräthylsulfonyl-Gruppe in die Vinylsulfonyl-Gruppe überführt.
[0027] Die ganz besonders bevorzugten Farbstoffe der Formel (7) werden hergestellt, indem
man ein Amin der Formel

worin Z Wasserstoff, Z

Sulfo und Z

-NH₂ ist, oder worin Z Sulfo, Z

-NH₂ und Z

Wasserstoff ist, mit einer Verbindung der Formel (15) kondensiert.
[0028] Eine ganz besonders wichtige Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens zur
Herstellung des Farbstoffes der Formel (8), ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein
Amin der Formel

mit der Verbindung der Formel (15) kondensiert. Die Verbindungen der Formel (9) sind
an sich bekannt oder können in Analogie zu bekannten Verbindungen hergestellt werden.
Zur Herstellung der Kupferkomplexe der vierzähnigen Formazane sei auf K. Venkataraman,
The Chemistry of Synthetic Dyes, Volume VI, Seiten 287 bis 297, Academic Press New
York und London (1972) und Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 11,
Seiten 714 bis 718, Verlag Chemie (1976) verwiesen.
[0029] Die den Rest der Formel (10) einführenden Verbindungen sind ebenfalls an sich bekannt
oder können in Analogie zu bekannten Verbindungen herstellt werden, vgl. DE-B-1 644
087.
[0030] Die Farbstoffe der Formel (1) eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten
Fasermaterialien, insbesondere textiler Fasermaterialien, wie z.B. Seide, Fasermaterialien
aus Cellulose und insbesondere Wolle, synthetische Polyamidfasermaterialien, wie z.B.
Polyamid-6 und Polyamid-6,6 und Leder. Man erhält mit den Farbstoffen der Formel
(1) egale Färbungen in blauen Tönen mit guten Allgemeinechtheiten, insbesondere guter
Nassechtheit, wie z.B. Nassreibechtheit und guter Lichtechtheit. Ferner sind die Farbstoffe
der Formel (1) sehr gut mit anderen Reaktivfarbstoffen kombinierbar. Das oben genannt
Textilmaterial kann in den verschiedensten Verarbeitungsformen vorliegen, wie z.B.
als Garn, Gewebe oder Gewirke.
[0031] Hervorzuheben ist, dass die erfindungsgemässen Farbstoffe der Formel (1) eine hohe
Reduktionsstabilität besitzen, ein gutes Aufziehverhalten und gute Fixiergeschwindigkeit
sowie eine hohe Faseregalität aufweisen und keinen Dichroismus zeigen.
[0032] Die erfindungsgemässen Farbstoffe der Formel (1), welche mindestens eine Sulfonsäuregruppe
enthalten, liegen entweder in der Form ihrer freien Säure oder vorzugsweise als deren
Salze vor. Als Salze kommen beispielsweise Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze
oder die Salze eines organischen Amins in Betracht. Als Beispiel seien die Natrium-,
Lithium-, Kalium- oder Ammoniumsalze oder das Salz des Triäthanolamins genannt.
[0033] Hervorzuheben ist ferner für die erfindungsgemässen Farbstoffe der Formel (1) deren
Eignung zum Trichromie-Färben und -Bedrucken von natürlichen oder synthetischen Polyamidfasermaterialien
zusammen mit einem faserreaktiven gelb- oder orangefärbenden Farbstoff und einem faserreaktiven
rotfärbenden Farbstoff.
[0034] Unter Trichromie ist die additive Farbmischung passend gewählter gelb- bzw. orange-,
rot und blaufärbender Farbstoffe zu verstehen, mit denen jede gewünschte Nuance des
sichtbaren Farbspektrums durch geeignete Wahl der Mengenverhältnisse eingestellt werden
kann.
[0035] Die in dem Trichromie-Verfahren zu verwendenden Farbstoffe sollen einen gleichmässigen
Farbaufbau bei gleichzeitiger Nuancenkonstanz in verschiedenen Konzentrationen und
eine gute Kombinierbarkeit zeigen.
[0036] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken
von natürlichen und synthetischen Polyamidfasermaterialien mit Farbstoffmischungen
faserreaktiver Farbstoffe, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man einen blaufärbenden
Farbstoff der Formel (1) zusammen mit einem gelb- oder orangefärbenden sulfogruppenhaltigen
Reaktivfarbstoff und einem rotfärbenden sulfogruppenhaltigen Reaktivfarbstoff verwendet.
[0037] Insbesondere werden faserreaktive, sulfogruppenhaltige gelb- oder orange- und rotfärbende
Azofarbstoffe verwendet, die als faserreaktive Gruppe vorzugsweise eine Halogentriazin-
der Halogenpyrimidingruppe oder eine Gruppe der aliphatischen Reihe enthalten.
[0038] Als Halogenpyrimidingruppe oder Gruppe der aliphatischen Reihe werden vorzugweise
als faserreaktive Gruppe Difluorchlorpyrimidinyl, insbesondere 2,4-Difluor-5-chlorpyrimidinyl,
oder α,β-Dihalogenpropionyl, insbesondere α,β-Dibrompropionyl, oder α-Halogenacryloyl,
insbesondere α-Bromacryloyl, verwendet.
[0039] Als gelb- oder orangefärbende, sulfogruppenhaltige, faserreaktive Farbstoffe kommen
z.B. die folgenden in Betracht:

[0040] Als rotfärbende, sulfogruppenhaltige, faserreaktive Farbstoffe kommen z.B. die folgenden
in Betracht:

worin acyl z.B. Acetyl oder gegebenenfalls substituiertes Benzoyl ist.
[0041] Die durch Punkte angedeuteten kondensierten Ringe stehen für alternativ mögliche
Naphthalinsysteme.

[0042] In den vorstehenden Formeln bedeutet R einen faserreaktiven Rest, insbesondere einen
faserreaktiven Rest der Halogentriazin- oder der Halogen-Pyrimidinreihe oder der aliphatischen
Reihe, vorzugsweise bedeutet R Difluorchlorpyrimidinyl oder α,β-Dihalogenpropionyl
oder α-Bromacryloyl. Besonders bevorzugt ist R 2,4-Difluor-5-chlorpyrimidin-6-yl-
oder α,β-Dibrompropionyl oder α-Bromacyloyl.
[0043] In dem erfindungsgemässen Verfahren zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken von natürlichen
und synthetischen Polyamidfasermaterialien werden als blaufärbende Farbstoffe die
obengenannten, insbesondere diejenigen der Formeln (2) bis (7) und ganz besonders
bevorzugt der Farbstoff der Formel (8) verwendet.
[0044] Als besonders bevorzugte gelb- oder orangefärbende Farbstoffe kommen in Betracht:

Als besonders bevorzugte rotfärbende Farbstoffe kommen in Betracht:

[0045] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken verwendeten
gelb- bzw. orange- und rotfärbenden Farbstoffe sind bekannt oder können in Analogie
zu bekannten Farbstoffen hergestellt werden. Die Farbstoffe liegen entweder in der
Form ihrer freien Sulfonsäure oder vorzugsweise als deren Salz vor, wobei die gleichen
Salze wie für die Farbstoffe der Formel (1) angegeben verwendet werden können.
[0046] Die Mengen, in denen die Farbstoffe der Formel (1) und die gelb- bzw. orange- und
rot-färbenden faserreaktiven Farbstoffe in den Färbebädern oder Druckpasten verwendet
werden, können je nach der gewünschten Farbtiefe in weiten Grenzen schwanken, im allgemeinen
haben sich Mengen von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, insbesondere 2 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Färbegut, bzw. die Druckpaste, als vorteilhaft erwiesen.
[0047] Vorzugsweise wird in dem erfindungsgemässen Verfahren Fasermaterial aus natürlichen
Polyamiden, insbesondere Wolle, verwendet.
[0048] Besondere Vorrichtungen sind beim erfindungsgemässen Verfahren nicht erforderlich.
Es können die üblichen Färbe- und Druckapparate und -maschinen, beispielsweise für
Flocke, Kammzug, Stranggarn, Wickelkörper, Stückware und Teppiche verwendet werden.
[0049] Die wässrigen Färbebäder können neben dem Reaktivfarbstoff noch Hilfsmittel, insbesondere
Egalisierhilfsmittel, enthalten. Die Egalisierhilfsmittel werden in einer Menge von
0,3 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Fasermaterial, verwendet.
[0050] Als weitere Hilfsmittel können die Färbebäder Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Sulfaminsäure
oder Phosphorsäure, organische Säuren, zwecksmässig niedere, aliphatische Carbonsäuren,
wie Ameisensäure, Essigsäure oder Maleinsäure, enthalten. Die Säuren dienen vor allem
der Einstellung des pH-Wertes der erfindungsgemäss verwendeten Flotten.
[0051] Vorzugsweise erfolgt die Einstellung des pH-Wertes von 3 bis 6 mit einer organischen
Säure, insbesondere Ameisensäure oder Essigsäure.
[0052] Vorzugsweise färbt man bei einem pH-Wert von 4 bis 6, insbesondere 4,2 bis 5,5.
[0053] Ferner kann die Färbeflotte verschiedene Salze, insbesondere Ammoniumsalze oder
Alkalisalze, wie z.B. Ammoniumsulfat oder Natriumsulfat als Hilfsmittel enthalten.
[0054] Das Flottenverhältnis kann innerhalb eines weiten Bereichs gewählt werden, von 1:6
bis 1:80, vorzugsweise 1:10 bis 1:50.
[0055] Das Färben erfolgt aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren z.B. bei einer
Temperatur zwischen 80 und 105°C bzw. 110°C bei Verwendung eines Formaldehyd-abspaltenden
Wollschutzmittels, vorzugsweise zwischen 98° und 103°C.
[0056] Die Färbedauer beträgt in der Regel 30 bis 90 Minuten.
[0057] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass man nach dem Färben bei vorzugsweise 98 bis 103°C die
Färbeflotte abkühlen lässt auf ca. 75° bis 90°C und den pH-Wert auf 8 bis 9, vorzugsweise
auf ca. 8,5, einstellt. Die Einstellung des pH-Wertes kann mit üblichen Mitteln erfolgen,
z.B. Alkalihydroxidlösungen sowie insbesondere mit wässriger Ammoniaklösung üblicher
Konzentration, z.B. 25 Gewichtsprozent Ammoniak enthaltend.
[0058] In den folgenden Beispielen stehen Teile für Gewichtsteile. Die Temperaturen sind
Celsiusgrade. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist dieselbe
wie zwischen diejenige zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
Beispiel 1:
[0059]

[0060] In 70 Teile Wasser werden 4,93 Teile des Amins der Formel

eingetragen und gut verrührt. Anschliessend wird die Lösung auf 10° abgekühlt und
der pH-Wert von ca. 8,2 mit konzentrierter Salzsäure (32 %) auf 6,5 eingestellt. Innerhalb
von 10 Minuten werden dann 1,4 Teile der Verbindung der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (103)
bei einer Temperatur von 10° und einem pH-Wert von 6,5 bis 7 zugetropft. Der pH-Wert
wird durch Zugabe von wässriger Natriumhydroxid-Lösung (30 %) gehalten. Anschliessend
lässt man 5 Stunden Hachrühren und setzt dann 10 Teile Natriumchlorid hinzu. Der vollständig
ausgefallene Farbstoff wird abfiltriert und im Vakuum bei 50° getrocknet. Der gebildete
Farbstoff, der in Form der freien Säure der Formel (101) entspricht, färbt Wolle
in blauen Tönen mit guten Nassechtheiten und guter Lichtechtheit.
Beispiele 2-23:
Beispiele 24 und 25:
[0062] Wenn man wie in Beispiel 1 angegeben verfährt, jedoch anstelle des Amins der Formel
(102) eine äquimolare Menge des Amins der Formel (105) oder des Amins der Formel (106)
und anstelle 1,4 Teilen der Verbindung der Formel (103) eine äquimolare Menge der
Verbindung der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-CH=CH₂ (126),
welche bei einem pH-Wert von 10 bei Raumtemperatur innerhalb von ca. 30 Minuten zugetropft
wird, verwendet, so erhält man den Farbstoff der Formel

oder den Farbstoff der Formel

die Wolle in blauen Tönen anfärben.
Beispiel 26:
[0063] Wenn man wie in Beispiel 1 angegeben verfährt, jedoch anstelle 4,93 Teile des Amins
der Formel (102) eine äquimolare Menge des Amins der Formel

verwendet, so erhält man den Farbstoff der Formel

der Wolle in rotstichig blauen Tönen färbt.
Färbebeispiel 1
[0064] In 4000 Teilen Wasser von 50° werden nacheinander 4 Teile 80%ige Essigsäure, 2 Teile
des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes aus einem Fettamin
(bestehend aus 30 % Hexadecylamin, 25 % Octadecylamin und 45 % Octadecenylamin und
7 Mol Aethylenoxid) sowie 4 Teile Ammoniumsulfat gelöst.
[0065] 4 Teile des gemäss Beispiels 7 erhaltenen Farbstoffes werden in 100 Teilen Wasser
heiss gelöst und dem obigen Färbebad zugegeben. Dann wird mit 100 Teilen vorgenetzten
Wollstrickgarns eingegangen und im Verlaufe von 30 Minuten die Temperatur des Bades
von 50 auf 80° erhöht.
[0066] Nach 20 Minuten Färben bei 80° wird zum Sieden erhitzt und anschliessend 90 Minuten
kochend gefärbt. Der Farbstoff zieht fast vollkommen auf das Substrat auf. Nach Abkühlen
des Bades auf 80° wird der pH-Wert von etwa 4,5 durch Zugabe von Ammoniaklösung auf
bleibend 8,5 erhöht und das Färbegut 20 Minuten bei dieser Temperatur nachbehandelt.
Nach gründlichem Spülen mit heissem und kaltem Wasser, Ansäuern mit 1 Teil 80°iger
Ameisensäure, Zentrifugieren und Trocknen erhält man ein dunkelblau gefärbtes Wollgarn
von sehr guter Nass- und Reibechtheit sowie ausgezeichneter Lichtechtheit.
Färbebeispiel 2
[0067] Ein filzfest ausgerüstetes Wollgewebe wird mit der nachfolgend beschriebenen Zubereitung
getränkt und auf dem Foulard auf eine Feuchtigkeitsaufnahme von 250 % abgequetscht:
4 |
Teile Diaprint REG® (säurebeständiges Verdickungsmittel), |
1 |
Teil Sulfaminsäure |
0,2 |
Teile Thymol |
0,2 |
Teile Emulgator |
94,6 |
Teile Wasser |
100 |
Teile |
[0068] Das imprägnierte Material wird anschliessend in einer heizbaren Presse während 3
Minuten bei 100 bis 105° unter einem Druck von etwa 0,5 kg/cm² mit einem Transferpapier
zusammengepresst, welches ein in üblicher Weise mit dem Farbstoff gemäss Beispiel
3 aufgebrachtes Druckmuster trägt. Nach Spülen und Trocknen des Wollgewebes weist
dieses ein entsprechendes, blaues Druckmuster von sehr guten Echtheitseigenschaften
auf.
Färbebeispiel 3
[0069] Ein Flanellgewebe aus chlorierter Wolle wird auf einem Foulard mit nachfolgend beschriebener
Farbstoffzubereitung getränkt und auf eine Flüssigkeitsaufnahme van 100 % abgequetscht.
50 |
Teile des Farbstoffes gemäss Beispiel 8 |
300 |
Teile Harnstoff |
320 |
Teile Solvitose OFA® à 4 % (Verdickungsmittel) |
10 |
Teile einer Mischung von anionaktivem Fettalkoholäthersulfat mit nichtionogenen Netzmitteln |
10 |
Teile des in Färbebeispiel 1 verwendeten Egalisiermittels |
10 |
Teile Natrium-metabisulfit |
10 |
Teile Essigsäure 80%ig |
290 |
Teile Wasser |
1000 |
Teile Foulardierflotte. |
[0070] Das imprägnierte Gewebe wird anschliessend in aufgerolltem und luftdicht verpacktem
Zustand während 48 Stunden bei Raumtemperatur gelagert. Nach Spülen mit kaltem Wasser
wird das Material auf frischem Bad mit soviel Ammoniak zu 24 % behandelt, dass ein
pH-Wert von 8,5 erreicht wird und während 15 Minuten bei 80° gehalten. Nach Spülen
in warmem Wasser wird zum Schluss mit Essigsäure 80%ig abgesäuert und getrocknet.
Das Wollgewebe ist in einem vollen Blauton von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften
gefärbt.
Färbebeispiel 4
[0071] Ein Flanellgewebe aus chlorierter Wolle wird auf einem Foulard mit nachfolgend beschriebener
Farbstoffzubereitung getränkt und auf eine Flüssigkeitsaufnahme von 100 % abgequetscht:
50 |
Teile des Farbstoffes gemäss Beispiel 7 |
300 |
Teile Solvitose OFA® à 40 % (Verdickungsmittel) |
20 |
Teile einer Mischung von anionactivem Fettalkoholäthersulfat mit nichtionogenen Netzmitteln |
10 |
Teile des in Färbesbeispiel 1 verwendeten Egalisiermittels |
20 |
Teile Essigsäure 80%ig |
600 |
Teile Wasser |
1000 |
Teile Foulardierflotte. |
[0072] Das imprägnierte Gewebe wird anschliessend in einen Dämpfer gebracht und während
20 bis 40 Minuten mit gesättigtem Dampf behandelt. Nach Spülen mit kaltem Wasser wird
das Material auf frischem Bad mit soviel 24%iger Ammoniaklösung behandelt, dass ein
pH-Wert von 8,5 erreicht wird und während 15 Minuten bei 80° gehalten. Nach Spülen
in warmem Wasser wird zum Schluss mit Essigsäure 80%ig abgesäuert und getrocknet.
Das Wollgewebe ist in einem vollen Blauton von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften
gefärbt.
Färbebeispiel 5
[0073] In 1000 Teilen Wasser von 50° werden nacheinander 4 Teile 80%ige Essigsäure, 2 Teile
des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes aus einem Fettamin
(bestehend aus 30 % Hexadecylamin, 25 % Octadecylamin und 45 % Octadecenylamin und
7 Mol Aethylenoxid) sowie 4 Teile Ammoniumsulfat gelöst.
[0074] 3 Teile des gemäss Beispiel 8 erhaltenen Farbstoffes werden in 100 Teilen Wasser
heiss gelöst und dem obigen Färbebad zugegeben. Ein Zirkulationsfärbeapparat wird
mit 100 Teilen vorgenetztem Kammzug in Wickelform beschickt und im Verlaufe von 30
Minuten die Temperatur des Bades von 50 auf 97-99° erhöht, und anschliessend 90 Minuten
kochend gefärbt. Der Farbstoff zieht fast vollkommen auf das Substrat auf. Nach Abkühlen
des Bades auf 80° wird der pH-Wert von etwa 4,5 durch Zugabe von Ammoniaklösung auf
bleibend 8,5 erhöht und das Färbegut bei dieser Temperatur nachbehandelt. Nach gründlichem
Spülen mit heissem und kaltem Wasser, Absäuren mit 1 Teil 80%iger Ameisensäure, zentrifugieren
und Trocknen erhält man ein dunkelblau gefärbtes Färbegut von sehr guter Nassechtheit
sowie ausgezeichneter Lichtechtheit.
Färbebeispiel 6
[0075] In 1000 Teilen Wasser von 50° werden nacheinander 6 Teile 80%ige Essigsäure, 3 Teile
des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes aus einem Fettamin
(bestehend aus 30 % Hexadecylamin, 25 % Octadecylamin und 45 % Octadecenylamin und
7 Mol Aethylenoxid) sowie 6 Teile Ammoniumsulfat gelöst.
[0076] 3 Teile des gemäss Beispiel 2 erhaltenen Farbstoffes werden in 100 Teilen Wasser
heiss gelöst und dem obigen Färbebad zugegeben. Ein Zirkulationsfärbeapparat wird
mit 150 Teilen vogenetzter loser Wolle beschickt und im Verlaufe von 30 Minuten die
Temperatur der Flotte von 50° auf 97-99° erhöht, und anschliessend 90 Minuten kochend
gefärbt. Der Farbstoff zieht fast vollkommen auf das Substrat auf. Nach Abkühlen der
Flotte auf 80° wird der pH-Wert von etwa 4,5 durch Zugabe von Ammoniaklösung auf bleibend
8,5 erhöht und das Färbegut 20 Minuten bei dieser Temperatur nachbehandelt. Nach gründlichem
Spülen mit heissem und kaltem Wasser, Absäuern mit 1 Teil 80%iger Ameisensäure, Zentrifugieren
und Trocknen erhält man ein faseregal blau gefärbtes Substrat mit guter Nass- und
Reibechtheit sowie ausgezeichneter Lichtechtheit.
Färbebeispiel 7
[0077] In 4000 Teilen Wasser von 50° werden nacheinander 4 Teile 80%ige Essigsäure, 2 Teile
des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes aus einem Fettamin
(bestehend aus 30 % Hexadecylamin, 25 % Octadecylamin und 45 % Octadecenylamin und
7 Mol Aethylenoxid) sowie 4 Teile Ammoniumsulfat gelöst.
[0078] 0,45 Teile des gemäss Beispiel 7 erhaltenen Farbstoffes und 0,30 Teile des gelben
Farbstoffes der Formel

und 0,40 Teile des roten Farbstoffes der Formel

werden in 100 Teilen Wasser heiss gelöst und dem obigen Färbebad zugegeben. Dann
wird mit 100 Teilen vorgenetztem Wollgewebe eingegangen und im Verlaufe von 30 Minuten
die Temperatur des Bades von 50 auf 80° erhöht. Nach 20 Minuten Färben bei 80° wird
zum Sieden erhitzt und anschliessend 90 Minuten kochend gefärbt. Der Farbstoff zieht
fast vollkommen auf das Substrat auf. Nach Abkühlen des Bades auf 80° wird der pH-Wert
von etwa 4,5 durch Zugabe von Ammoniaklösung auf bleibend 8,5 erhöht und das Färbegut
20 Minuten bei dieser Temperatur nachbehandelt. Nach gründlichem Spülen mit heissem
und kaltem Wasser, Absäuern mit 1 Teil 80%iger Ameisensäure. Zentrifugieren und Trocknen
erhält man ein faseregales dunkelbraun gefärbtes Wollgewebe von sehr guter Nass- und
Reibechtheit sowie ausgezeichneter Lichtechtheit.
Färbebeispiel 8
[0079] In 1000 Teilen Wasser von 50° werden nacheinander 4 Teile 80%ige Essigsäure, 2 Teile
des Ammoniumsalzes des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes aus einem Fettamin
(bestehend aus 30 % Hexadecylamin, 25 % Octadecylamin und 45 % Octadecenylamin und
7 Mol Aethylenoxid) sowie 4 Teile Ammoniumsulfat gelöst.
[0080] 0,6 Teile des gemäss Beispiel 3 erhaltenen Farbstoffes und 0,09 Teile des gelben
Farbstoffes der Formel

und 0,2 Teile des roten Farbstoffes der Formel

werden in 100 Teilen Wasser heiss gelöst und dem obigen Färbebad zugegeben. Ein
Zirkulationsfärbeapparat wird mit 100 Teilen vorgenetztem Kammzug in Wickelform beschickt
und im Verlaufe von 30 Minuten die Temperatur des Bades von 50 auf 97-99° erhöht und
anschliessend 90 Minuten kochend gefärbt. Der Farbstoff zieht fast vollkommen auf
das Substrat auf. Nach Abkühlen des Bades auf 80° wird der pH-Wert von etwa 4,5 durch
Zugabe von Ammoniaklösung auf bleibend 8,5 erhöht und das Färbegut 20 Minuten bei
dieser Temperatur nachbehandelt. Nach gründlichem Spülen mit heissem und kaltem Wasser,
Absäuern mit 1 Teil 80%iger Ameisensäure, Zentrifugieren und Trocknen erhält man ein
grau gefärbtes Färbegut von sehr guter Nassechtheit sowie ausgezeichneter Lichtechtheit.
1. Faserreaktive Formazanfarbstoffe der Formel

worin X C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan oder Nitro ist, Y β-Halogenäthyl
oder Vinyl, m die Zahl 1, 2 oder 3, n die Zahl 3 oder 4, p die Zahl 0, 1 oder 2 und
q die Zahl 0 oder 1 bedeutet.
2. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss Anspruch 1, worin q die Zahl 1 bedeutet.
3. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, worin m die
Zahl 2 bedeutet.
4. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, worin X Chlor
bedeutet.
5. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, worin n die
Zahl 3 bedeutet.
6. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss einem der Ansprüche 1 bis der Formel

worin X Chlor ist und Y und p die in Anspruch (1) angegebenen Bedeutungen haben.
7. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss einem der Ansprüche 1 bis der Formel

worin X Chlor ist und Y und p die in Anspruch (1) angegebenen Bedeutungen haben,
ein Z Wasserstoff und das andere Z Sulfo ist.
8. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss Anspruch 6 der Formel
9. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss Anspruch 6 der Formel

worin Chlor in 2-, 3- oder 4-Stellung an den Phenylring A gebunden ist, oder worin
Chlor in 2- und 6-Stellung an den Phenylring A gebunden ist.
10. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss Anspruch 6 der Formel

worin Y β-Chloräthyl oder Vinyl ist.
11. Faserreaktive Formazanfarbstoffe gemäss Anspruch 7 der Formel

worin Z Wasserstoff, Z′ Sulfo und Z˝ -NH-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl ist, oder worin Z
Sulfo, Z′ -NH-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl und Z˝ Wasserstoff ist.
12. Faserreaktiver Formazanfarbstoff gemäss Anspruch 8 der Formel
13. Verfahren zur Herstellung der faserreaktiven Formazanfarbstoffe gemäss Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

worin X, m, p und q die in Anspruch (1) angegebenen Bedeutungen haben, mit einer
den Rest der Formel
-CO-(CH₂)

SO₂-Y (10),
einführenden Verbindung, worin n und Y die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,
umsetzt.
14. Verwendung der faserreaktiven Formazanfarbstoffe gemäss einem der Ansprüche 1
bis 12, bzw. der gemäss Anspruch 13 erhaltenen faserreaktiven Formazanfarbstoffe zum
Färben und Bedrucken.
15. Verwendung gemäss Anspruch 14 zum Färben und Bedrucken von Papier, Leder und hydroxylgruppenhaltigen
oder stickstoffhaltigen Textilmaterialien.
16. Verfahren zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken von natürlichen und synthetischen
Polyamidmaterialien mit Farbstoffmischungen, dadurch gekennzeichnet, dass man einen
faserreaktiven Formazanfarbstoff der Formel

worin X C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan oder Nitro ist, Y β-Halogenäthyl
oder Vinyl, m die Zahl 1, 2 oder 3, n die Zahl 3 oder 4, p die Zahl 0, 1 oder 2 und
q die Zahl 0 oder 1 bedeutet, zusammen mit einem faserreaktiven, sulfogruppenhaltigen
rotfärbenden Farbstoff und einem faserreaktiven, sulfogruppenhaltigen gelb- oder orange-färbenden
Farbstoff verwendet.
17. Verfahren gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass man als faserreaktive,
sulfogruppenhaltige gelb- oder orange- und rotfärbende Farbstoffe Azofarbstoffe verwendet.
18. Verfahren gemäss einem der Ansprche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass die
gelb- oder orange- und rotfärbenden Farbstoffe als faserreaktive Gruppe jeweils eine
Halogentriazin-, Halogenpyrimidin-Gruppe oder eine Gruppe der aliphatischen Reihe
enthalten.
19. Verfahrem gemäss einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass
die gelb- oder orange- und rotfärbenden Farbstoffe als faserreaktive Gruppe Difluorchlorpyrimidinyl,
insbesondere 2,4-Difluor-5-chlorpyrimidinyl, oder α,β-Dihalogenpropionyl, insbesondere
α,β-Dibrompropionyl, oder α-Halogenacryloyl, insbesondere α-Bromacryloyl, enthalten.
20. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass
zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken natürliches Polyamidmaterial, insbesondere
Wolle, verwendet wird.
Patentansprüche für folgende(n) Vertragsstaat(en): ES
1. Verfahren zur Herstellung von faserreaktiven Formazanfarbstoffen der Formel

worin X C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan oder Nitro ist, Y β-Halogenäthyl
oder Vinyl, m die Zahl 1, 2 oder 3, n die Zahl 3 oder 4, p die Zahl 0, 1 oder 2 und
q die Zahl 0 oder 1 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

worin X, m, p und q die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben, mit einer
den Rest der Formel
-CO-(CH₂)

SO₂Y (10),
einführenden Verbindung, worin n und Y die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen
haben, umsetzt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel
(9) verwendet, worin q die Zahl 1 bedeutet.
3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Amin der Formel (9) verwendet, worin m die Zahl 2 bedeutet.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Amin der Formel (9) verwendet, worin X Chlor bedeutet.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man
eine Verbindung der Formel (10) verwendet, worin n die Zahl 3 bedeutet.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Amin der Formel

worin X Chlor ist und p die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen hat, mit einer
den Rest der Formel
-CO-(CH₂)₃-SO₂-Y (12),
einführenden Verbindung, worin Y die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen hat, umsetzt.
7.Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man ein
Amin der Formel

worin X Chlor ist, ein Z Wasserstoff und das andere Z Sulfo ist und p die in Anspruch
1 angegebenen Bedeutungen hat, mit einer den Rest der Formel -CO-(CH₂)₃-SO₂-Y (12),
worin Y die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen hat, umsetzt.
8. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

mit einer Verbindung der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (15)
umsetzt.
9. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

worin Chlor in 2-, 3- oder 4-Stellung an den Phenylring A gebunden ist, oder worin
Chlor in 2- und 6-Stellung an den Phenylring A gebunden ist, mit einer Verbindung
der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (15)
umsetzt.
10. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

mit einer Verbindung der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (15)
umsetzt und gegebenenfalls anschliessend die β-Chloräthylsulfonyl-Gruppe in die Vinylsulfonyl-Gruppe
überführt.
11. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

worin Z Wasserstoff, Z

Sulfo und Z

-NH₂ ist, oder worin Z Sulfo, Z

-NH₂ und Z

Wasserstoff ist, mit einer Verbindung der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (15)
umsetzt.
12. Verfahren gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel

mit einer Verbindung der Formel
Cl-CO-(CH₂)₃-SO₂-(CH₂)₂Cl (15)
umsetzt.
13. Verwendung der gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12 erhaltenen faserreaktiven Formazanfarbstoffe
zum Färben und Bedrucken.
14. Verwendung gemäss Anspruch 13 zum Färben und Bedrucken von Papier, Leder und hydroxylgruppenhaltigen
oder stickstoffhaltigen Textilmaterialien.
15. Verfahren zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken von natürlichen und synthetischen
Polyamidmaterialien mit Farbstoffmischungen, dadurch gekennzeichnet, dass man einen
gemäss Anspruch 1 erhaltenen faserreaktiven Formazanfarbstoff zusammen mit einem
faserreaktiven, sulfogruppenhaltigen rotfärbenden Farbstoff und einem faserreaktiven,
sulfogruppenhaltigen gelb- oder orange-färbenden Farbstoff verwendet.
16. Verfahren gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man als faserreaktive,
sulfogruppenhaltige gelb- oder orange- und rotfärbende Farbstoffe Azofarbstoffe verwendet.
17. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die gelb- oder orange- und rotfärbenden Farbstoffe als faserreaktive Gruppe jeweils
eine Halogentriazin-, Halogenpyrimidin-Gruppe oder eine Gruppe der aliphatischen Reihe
enthalten.
18. Verfahrem gemäss einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass
die gelb- oder orange- und rotfärbenden Farbstoffe als faserreaktive Gruppe Difluorchlorpyrimidinyl,
insbesondere 2,4-Difluor-5-chlorpyrimidinyl, oder α,β-Dihalogenpropionyl, insbesondere
α,β-Dibrompropionyl, oder α-Halogenacryloyl, insbesondere α-Bromacryloyl, enthalten.
19. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass
zum Trichromie-Färben oder -Bedrucken natürliches Polyamidmaterial, insbesondere
Wolle, verwendet wird.