(19)
(11) EP 0 341 333 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.1989  Patentblatt  1989/46

(21) Anmeldenummer: 88107682.2

(22) Anmeldetag:  13.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63D 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(71) Anmelder: Blum, Dieter
D-2300 Altenholz/Klausdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Blum, Dieter
    D-2300 Altenholz/Klausdorf (DE)

(74) Vertreter: Hansmann, Dierk, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hansmann-Klickow-Hansmann Jessenstrasse 4
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum automatischen Aufstellen von an Seilen befestigten Kegeln


    (57) Zur Herstellung einer kompakten Aufstellvorrichtung sind ortsfeste Platten (1) unter Bildung von Kammern (3) etwa parallel zur Aufstellfläche der Kegel (2) angeordnet. Im Kernbereich der Platten (1) sind Seilscheiben (5) angeordnet, die bis in den Bereich der gebildeten Kammern (3) reichen und jeweils mit einem Seil (6) verbunden sind. In einer über einen Antrieb (16, 29, 32) vorgenommenen Drehrichtung erfolgt eine Aufwicklung des Seils (6) zum Anheben der befestigten Kegel (2) und in der anderen Drehrichtung ein Absenken und Aufstellen der Kegel (2). Gleichzeitig wird auf jeder Platte (1) in der Drehrichtung zum Aufstellen der Kegel (2) eine freie Seilschlaufe (15) abgelegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Aufstellen von an Seilen befestigten Kegeln, die durch einen steuerbaren Antrieb über durch Seilrollen umgelenkte Seile in zugeordnete Zentriervor­richtungen anhebbar und nach dem Absenken der Kegel auf eine Aufstellfläche absetzbar sind sowie zusätzlich eine Seilfreigabe erfolgt, wobei etwa parallel zur Aufstell­fläche im Abstand übereinander angeordnete Seilkammern zur Ablage jeweils eines Seiles angeordnet sind und über eine Seiltrommel eine Aufwicklung eines Seiles zum Anheben und in der anderen Drehrichtung eine Absenken sowie Aufstellen erfolgt.

    [0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist nach der DE-PS 917 174 bekannt. Hierbei hat sich herausgestellt, daß eine Funktionsfähigkeit nicht gegeben ist, da durch die mit­drehenden Seilkammern das jeweilige Seil keine Seil­schlaufe bildet. Dieses ist nicht durchführbar, da das Seil durch seine Reibkraft von der rückdrehenden Seil­kammer unkontrolliert mitgenommen wird. Dadurch ist das einwandfreie und möglichst gleichmäßige Ausziehen unter geringer Kraft, wie es bei umfallen Kegeln vorschrifts­mäßig erforderlich ist, nicht gewährleistet.

    [0003] Weiterhin ist bekannt, Anordnungen mit einem horizon­talen Direktzug der Seile anzuordnen oder die Seile einmal entsprechend dem Flaschenzugprinzip einzuscheren, um einen Horizontalzug zu ermöglichen. Die Antriebsarten lassen dabei ausschließlich nur eine Grundgeschwindig­keit und eine Verzögerung beim Aufsetzen der Kegel zu. Weitere Nachteile bestehen in einer voluminösen Bauweise, und es entstehen relativ große Ausziehkräfte für die Seile beim Umfallen der Kegel.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine kompakte und stabile Ausbildung der gattungsgemäßen Art und einen ruhigen Lauf zu schaffen, die eine gute Funktionsfähig­keit mit einer leichten Zugänglichkeit der Seile mit einheitlicher Seilführung ermöglicht und geringe Auszieh­kräfte der Seile durch umfallende Kegel gewährleistet.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Seilkammern durch ortsfeste im Abstand angeordnete Platten gebildet und im Kernbereich sowie zwischen den einzelnen Platten über einen Antrieb drehbare Seilscheiben liegen und über jede Seilscheibe eine Aufwicklung eines an der Seilscheibe befestigten Seiles zum Anheben und in der anderen Drehrichtung zum Absenken sowie Aufstellen der Kegel einschließlich der Einstellung einer freien Seilschlaufe durchführbar ist.

    [0006] Durch diese kompakte Ausbildung mit feststehenden Platten als Seilaufnahme ist eine große Laufruhe der Anordnung erzielbar und die Scheiben werden in dadurch gebildete Seilkammern auf den feststehenden Platten abgelegt, so daß beim Ausziehvorgang nur eine geringe Reibung aus dem Eigengewicht auftritt. Zusätzlich ist die Zuordnung des Antriebes entsprechend den Betriebs­erfordernissen problemlos. Da das Seil auf den fest­stehenden Platten nur abgelegt wird, ist es möglich, eine einwandfreie kontinuierlich verlaufende Seilschlaufe zu bilden.

    [0007] Eine einfache Ausbildung wird dadurch geschaffen, daß die Platten als Ringscheiben ausgebildet und die zugeord­neten Seilscheiben über eine Zentralwelle mit einem Antrieb angeordnet sind.

    [0008] Um einen Ausgleich für unterschiedliche Seillängen bzw. Drehungen zu ermöglichen und die Justierung der einzelnen Seillängen zu vereinfachen, wird vorgeschlagen, daß jede Seilscheibe in ihrem Umfangsbereich zur Auf­nahme des Seiles beim Aufwickelvorgang eine bei Seilbe­lastung einfedernde Zunge aufweist.

    [0009] Zur Unterstützung der Einstellung einer freien Seil­schlaufe ist vorgesehen, daß jede Seilscheibe an ihrem Umfangsbereich eine den Durchmesser vergrößernde Nase aufweist, wobei das Seil im Bereich der Nase am kleinen Durchmesser angeordnet ist und beim Aufwickelvorgang das Seil über die Nase führbar ist.

    [0010] Zur Vereinfachung der Einstellbarkeit der Seillängen mit guter Zugänglichkeit wird vorgeschlagen, daß die Seile jeweils durch die Seilscheiben in den außenliegnden, oberen Bereich geführt und über einstellbare Seilspanner angeordnet sind.

    [0011] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Halbschnitt einer Vorrichtung,

    Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1,

    Fig. 3 einen Antrieb über einen Hydraulikzylinder mit einer Seilübertragung,

    Fig. 4 eine alternative Antriebsanordnung über einen Hydraulikzylinder mit einer Zahnradübertragung, wobei ein Zahnrad von der Kolbenstange als Zahnstange antreibbar ist,

    Fig. 5 eine Schaltungsanordnung für einen Antrieb über einen Hydraulikzylinder,

    Fig. 6 einen alternativen Antrieb über eine Steuer­scheibe in Draufsicht gemäß Linie VI-VI der Fig. 7,

    Fig. 7 eine Seitenansicht einer Ausbildung mit einer Steuerscheibe.



    [0012] Bei der dargestellten Anordnung sind ortsfeste Platten 1 als Ringscheiben oberhalb einer Aufstellfläche für Kegel 2 im Abstand zueinander angeordnet, so daß zwischen den Platten 1 Kammern 3 gebildet werden. Im freien Kern­bereich der Platten 1 ist eine antreibbare Zentralwelle 4 angeordnet, die in Richtung der Platten 1 verlaufende Seilscheiben 5 trägt, die bis in den Bereich der zwischen den Platten 1 gebildeten Kammern 3 hineinreicht.

    [0013] An jeder Seilscheibe 5 ist ein mit dem Kegel 2 verbundenes Seil 6 angeordnet, das über Rollen 7 und 8 umgelenkt wird und durch Bohrungen 9 und 10 einer Zentriervorrichtung 11 geführt ist. Die Seile 6 sind dabei durch die übereinander angeordneten Seilscheiben 5 in den außenliegenden, oberen Bereich zu Seilspannern 12 geführt.

    [0014] Jede Seilscheibe 5 nimmt dabei das zugeordnete Seil 6 in einer Drehrichtung A horizontal auf, wobei eine bei Seilbelastung einfedernde Zunge 13 im Umfangsbereich der Seilscheibe 5 angeordnet ist. Ferner besitzt jede Seil­scheibe 5 eine den Durchmesser vergrößernde Nase 14, wobei das Seil 6 im Bereich der gebildeten Nase 14 am kleineren Durchmesser angeordnet ist und beim Aufwickel­vorgang das Seil 6 über die Nase 14 geführt wird.

    [0015] Hierdurch ist es möglich, bei der Rückdrehung der Seilscheibe 5 in der Richtung B nach dem Aufstellen der Kegel 2 eine freie Seilschlaufe 15 auf der Platte zu bilden.

    [0016] Die Seilscheiben 5 werden somit zum Aufstellen der Kegel 2 in Richtung A verdreht und dabei die Kegel 2 über die Seile 6 in die Zentriervorrichtung 11 gezogen. An­schließend erfolgt durch eine Drehbewegung der Seil­scheiben 5 in Richtung B ein Absenken der Kegel 2 zur Aufstellung und die Bildung der Seilschaufe 15 auf der Platte 1, um einen Ausziehvorgang ohne Behinderung zu ermöglichen.

    [0017] Den Antrieb zur Verstellung der Seilscheiben 5 über eine Zentralwelle 4 wird gemäß Fig. 3 durch einen Hydraulik­zylinder 16 gebildet, der über eine Seilübertragung 17 und Umlenkrollen 18,19 mit der Zentralwelle 4 verbunden ist. Hierbei ist vorgesehen, daß dem Einziehvorgang der Seile 6 die Ausfahrbewegung des Hydraulikzylinders 16 zugeordnet ist und somit die große Kolbenfläche zur Verfügung steht. Zusätzlich weist die Zentralwelle 4 eine Steuerkante 20 kauf, die auf ein Steuerventil 21 zur Drosselung des Ölstroms dient und entsprechend der Aufstellphase der Kegel 2 zugeordnet ist.

    [0018] In dem gezeigten Schaltungsschema gemäß Fig. 5 ist die Bewegungsrichtung für den Hydraulikzylinder 16 über ein Steuerventil 22 einstellbar. Zusätzlich ist über ein druckabhängiges Umschaltventil 23 für den Einziehvorgang der Seile 6 der durch die Kolbestange gebildete Zylinder­ringraum 24 mit dem Zylinderkolbenraum 25 des Hydraulik­zylinders 16 verbindbar, während bei Druckanstieg im Zylinderkolbenraum 25 der Zylinderringraum 24 drucklos schaltbar ist. Hierdurch kann den entsprechenden Geschwindigkeiten für die einzelnen Phasen besser Rechnung getragen werden.

    [0019] Weiterhin ist ein hydraulischer Speicher 27 angeordnet, der beispielsweise beim Entwirren der Kegel 2 mit einem auftretenden Zeitverlust, die Energie speichert und an­schließend wieder abgibt, so daß die Kegel 2 bei Beendigung des Entwirrprozesses schneller in die Zen­trierrichtung 11 gezogen werden. Bei aufgefülltem Speicher 27 wird dann über einen Endschalter 28 die Druckölversorgung abgeschaltet.

    [0020] Selbstverständlich kann der Antrieb auch über eine andere Ausführung eines Hydraulikzylinders 29 gebildet werden, wobei die Kolbenstange 30 als Zahnstange ausge­bildet ist und über ein zugeordnetes Zahnrad 31 eine Stellbewegung einleitbar ist.

    [0021] Eine weitere Ausführungsform gemäß Fig. 6 und 7 für den Antrieb wird durch einen ortsfest gelagerten Motor 32 gebildet, der über einen Pendelarm 33 ein Kettenrad 34 antreibt und eine Steuerscheibe 35 zum Antrieb der Zentralwelle mit den Seilscheiben 5 dient. Hierbei trägt die Steuerscheibe 35 eine für die erforderlichen Drehbe­wegungen der Seilscheiben 5 entsprechende Führungsbahn in Form einer Kette 36, in die das Kettenrad 34 mit einem Gleitstück 37 als Gegenlager eingreift. Der Motor 32 wird dabei nur in einer Drehrichtung betrieben.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum automatischen Aufstellen von an Seilen befestigten Kegeln, die durch einen steuer­baren Antrieb über durch Seilrollen umgelenkte Seile in zugeordnete Zentriervorrichtungen anhebbar und nach dem Absenken der Kegel auf eine Aufstellfläche absetzbar sind sowie zusätzlich eine Seilfreigabe erfolgt, wobei etwa parallel zur Aufstellfläche im Abstand übereinander angeordnete Seilkammern zur Ablage jeweils eines Seiles angeordnet sind und über eine Seiltrommel eine Aufwicklung eines Seiles zum Anheben und in der anderen Drehrichtung ein Absenken sowie Aufstellen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilkammern durch ortsfeste im Abstand angeordnete Platten (1) gebildet und im Kernbereich sowie zwischen den einzelnen Platten (1) über einen Antrieb (16,29, 32) drehbare Seilscheiben (5) liegen und über jede Seilscheibe (5) eine Aufwicklung eines an der Seilscheibe (5) befestigten Seiles (6) zum Anheben und in der anderen Drehrichtung zum Absenken sowie Aufstellen der Kegel (2) einschließlich der Einstellung einer freien Seilschlaufe (15) durch­führbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1) als Ringscheiben ausgebildet und die zugeordneten Seilscheiben (5) über eine Zentral­welle (4) mit einem Antrieb (16, 29, 32) angeordnet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß jede Seilscheibe (5) in ihrem Umfangs­bereich zur Aufnahme des Seiles (6) beim Aufwickel­vorgang eine bei Seilbelastung einfedernde Zunge (13) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Seilscheibe (5) an ihrem Umfangsbereich eine den Durchmesser vergrößernde Nase (14) aufweist, wobei das Seil (6) im Bereich der Nase (14) am kleinen Durchmesser angeordnet ist und beim Aufwickelvorgang das Seil (6) über die Nase (14) führbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (6) jeweils durch die Seilscheiben (5) in den außenliegenden, oberen Bereich geführt und über einstellbare Seil­spanner (12) angeordnet sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht