[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Sitzmöbel dieser Art sind bereits bekannt. Beispielsweise ist ein Sitzmöbel bekannt,
das ein Fußgestell mit fest angebrachtem Fußgestellblock, einen Sitzträger sowie einen
Rückenlehnenträger aufweist. Der Sitzträger ist in seinem vorderen Bereich um eine
horizontal und quer zur Blickrichtung einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person verlaufenden
Achse verschwenkbar an dem Fußgestellblock angelenkt, während der Rückenlehnenträger
mit dem Fußgestellblock und dem Sitzträger um zu der vorgenannten ersten Achse parallel
verlaufende zweite und dritte Achsen gelenkig verbunden ist. Hierbei befindet sich
eine Anlenkverbindung des Rückenlehnenträgers und damit auch der Rückenlehne am rückwärtigen
Ende des Sitzträgers.
[0003] Bei dem bekannten Sitzmöbel bestehen die Einrichtungen zum synchron gekoppelten Verschwenken
von Sitzträger und Rückenlehnenträger aus den verschiedenen Anlenkverbindungen zwischen
Fußgestellblock, Sitzträger und Rückenlehnenträger und sind im übrigen in der Weise
ausgebildet, daß eine Verschwenkung von Sitzträger und Rückenlehnenträger relativ
zum Fußgestellblock jeweils in einer gemeinsamen Richtung erfolgt, jedoch hierbei
der Rückenlehnenträger einen größeren Schwenkwinkel durchläuft als der Sitzträger.
Ferner erfolgt hierbei die Verschwenkung aus der Arbeitsstellung nach unten/hinten
in die Ruhestellung durch das Körpergewicht, dagegen die Schwenkung aus der Ruhestellung
nach oben/vorne mittels eines Kraftspeichers, z. B. in Form einer Gasfeder, der sich
unterhalb des Sitzträgers befindet und sich zwischen Fußgestellblock und Rückenlehnenträger
abstützt.
[0004] Darüber hinaus ist bei dem bekannten Sitzmöbel vorgesehen, daß die erste Anlenkachse
des Sitzträgers am Fußgestellblock, die zweite Anlenkachse des Rückenlehnenträgers
am Fußgestellblock sowie die dritte Anlenkachse des Rückenlehnenträgers am Sitzträger
etwa in einer geraden Linie oder zumindest in den seitlichen Bereichen einer mittleren
geraden Linie derart liegen, daß die Kreisbögen der Schwenkradien von Sitzträger und
Rückenlehnenträger an der dritten Anlenkachse nur wenig voneinander abweichen, wobei
die erste Anlenkung des vorderen Sitzträgerbereiches an dem Fußgestellblock ohne Spiel,
die dritte Anlenkung des rückwärtigen Sitzträgerendes an dem Rückenlehnenträger dagegen
mit Spiel ausgebildet ist. Hierbei sind Sitzträger sowie Rückenlehnenträger verhältnismäßig
kompliziert ausgebildet und weisen eine Vielzahl von Einzelbauteilen auf, zu deren
Zusammensetzen eine entsprechend große Anzahl von Schraubverbindungen, Schraubbolzen,
Nietverbindungen u. dgl. mehr erforderlich ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Sitzmöbel
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 zu schaffen, das gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich einfacher konstruiert und damit kostengünstiger herstellbar
ist, das ferner in seiner Anwendung den praktischen Bedürf nissen wesentlich besser
entgegenkommt und bei dem vor allen Dingen die Verschwenkbewegungen von Sitz und Rückenlehne
für die auf dem Sitzmöbel sitzende Person wesentlich körpergerechter realisierbar
sind.
[0006] Ausgehend von einem Sitzmöbel gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird die vorgenannte
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sitzträger starr, d. h. im wesentlichen
schwenkunbeweglich an dem Fußgestell befestigt ist und daß zwischen dem Sitzträger
und dem Sitz einerseits und zwischen dem Sitzträger und der Rückenlehne andererseits
jeweils Anlenkverbindungen vorgesehen sind, die durch drehelastische Verbindungselemente
gebildet sind.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0008] So ist es zum Beispiel gemäß Anspruch 2 außerordentlich vorteilhaft, wenn die drehelastischen
Verbindungselemente aus Torsionsfederelementen bestehen, welche sowohl auf Biegung
als auch auf Torsion beanspruchbar sind und als Kraftspeicher dienen.
[0009] In bevorzugter Weise können derartige Torsionsfederelemente in der Form von Bügelfedern
ausgebildet sein, welche vorzugsweise aus Federstahlstäben gefertigt sind (Anspruch
3).
[0010] Für eine jede dieser Bügelfedern können separat jeweils Angriffstellen an dem Sitzträger
und dem Sitz bzw. dem Sitzrahmen einerseits sowie an dem Sitzträger und der Rückenlehne
bzw. dem Rückenlehnenrahmen andererseits vorgesehen sein.
[0011] Hierbei kann es außerordentlich vorteilhaft sein, wenn den beiden drehelastischen
Verbindungselementen Federvorspannungen aufgeprägt sind, die einander entgegengesetzt
gerichtet sind. Die hierbei tatsächlich erforderlichen unterschiedlichen Federvorspannungen
werden insbesondere nach Maßgabe der Rückstellkräfte gewählt, die für das Verschwenken
aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung des Sitzmöbels erforderlich sind. Infolgedessen
weist das eine drehelastische Verbindungselement, welches zwischen dem Sitzträger
und dem Sitz bzw. dem Sitzrahmen angeordnet ist, eine in der Weise eingestellte Vorspannung
auf, welche einer Sitzausrichtung bzw. Sitzneigung entspricht, bei welcher der vordere
Sitzbereich am weitesten nach unten bzw. der rückwärtige Sitzbereich am weitesten
nach oben angehoben ist.
[0012] Dagegen weist das zweite, zwischen dem Sitzträger und der Rückenlehne bzw. dem Rückenlehnenrahmen
angeordnete, drehelastische Verbindungselement eine in der Weise eingestellte, entgegengesetzt
gerichtete Federvorspannung auf, welche einer Ausrichtung bzw. Neigung des rückwärtigen
Sitzbereiches sowie der Rückenlehne und somit einer Verschwenklage entspricht, in
welcher der rückwärtige Sitzbereich am größten nach oben angehoben und die Rückenlehne
am weitesten nach vorne geschwenkt ist.
[0013] Hierbei kann es ferner außerordentlich günstig sein, wenn zumindest eine der wie
oben erläuterten Federvorspannungen der beiden drehelastischen Verbindungselemen
te veränderbar bzw. verstellbar ist. Infolgedessen ist es beispielsweise möglich,
die beiden einander entgegengesetzt gerichteten Federvorspannungen im Bedarfsfalle
noch zu erhöhen und so einzustellen, daß für das Verschwenken aus der Arbeitsstellung
in die Ruhestellung, in der also der rückwärtige Sitzbereich am größten nach unten
gedrückt und die Rückenlehne am weitesten nach hinten geschwenkt ist, ein größerer
Kraftaufwand seitens der auf dem Sitzmöbel sitzenden Person erforderlich ist, unter
der Voraussetzung, daß gleichzeitig die sich zwischen dem unteren Bereich der Rückenlehne
und dem oberen Bereich des Fußgestells abstützende Gasfeder durch entsprechende Ventilbetätigung
entspannt wird.
[0014] Selbstverständlich ist zwischen diesen beiden Extremstellungen, d. h. zwischen der
Arbeitsstellung und der Ruhestellung, jede beliebige Verschwenkstellung von Sitz und
Rückenlehne praktisch stufenlos einstellbar, wobei die jeweils erreichte, erwünschte
Verschwenklage durch Betätigung der Gasfeder verriegelbar ist.
[0015] Vorteilhafte Anordnungsmöglichkeiten der drehelastischen Verbindungselemente zwischen
dem Sitz bzw. Sitzrahmen und dem Sitzträger einerseits und zwischen dem Rückenlehnenrahmen
und dem Sitzträger andererseits ergeben sich aus Anspruch 6.
[0016] Die Ansprüche 7 und 8 befassen sich mit bevorzugten Ausbildungen und Anordnungen
der beiden drehelastischen Verbindungselemente.
[0017] Die Merkmale der Ansprüche 9 und 10 betreffen eine günstige Ausbildung des Sitzträgers
und dessen Anordnung im Rahmen der Gesamtkonstruktion des Sitzmöbels.
[0018] Die Ansprüche 11 und 12 betreffen eine vorteilhafte Anordnung und Ausbildung eines
Verstellmechanismus, mit dessen Hilfe die erwünschte Federvorspannung eines der beiden
drehelastischen Verbindungselemente variiert werden kann.
[0019] Vorteilhafte, weitere konstruktive Detailausführungen des erfindungsgemäßen Sitzmöbels
ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0020] Zur näheren Erläuterung der Erfindung, ihrer weiteren Merkmale und Vorteile dient
die beigefügte Zeichnung, in welcher Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Sitzmöbels
sowie dessen Bauelemente dargestellt sind. Gleiche Teile und Elemente sind hierbei
stets mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0021] Dabei zeigt:
Fig. 1 in einer schematischen und teilweisen Seitenansicht sowie in einer teilweisen
Schnittdarstellung einen Bürostuhl;
Fig. 2 eine Ansicht von unten auf den Sitzträger und zwar i. w. gemäß der Linie II-II
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Ansicht von oben auf Sitzträger, Sitzrahmen und einen Teil
des Rückenlehnenrahmens;
Fig. 4 eine Frontansicht der ersten Bügelfeder, die zwischen dem Sitzträger und dem
Sitz bzw. dem Sitzrahmen angeordnet ist;
Fig. 5 eine Frontansicht der zweiten Bügelfeder, die zwischen dem Sitzträger und der
Rückenlehne bzw. dem Rückenlehnenrahmen angeordnet ist;
Fig. 6 eine schematische, perspektivische Ansicht der den Sitz mit Rückenlehne bildenden
Rahmenteile;
Fig. 7 eine schematische Ansicht eines Hebelmechanismus zur Betätigung einer Gasfeder
zur Verriegelung der jeweils erwünschten Verschwenkstellung von Sitz und Rückenlehne;
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles eines
Sitzmöbels in Form eines Stuhles mit einem Freischwingergestell.
[0022] Aus der Fig. 1 ist die Seitenansicht eines Bürostuhles zu entnehmen, der ein Fußgestell
1 aufweist, welches i. w. aus einem Rohr besteht, wobei im Inneren des Fußgestelles
1 eine beispielsweise als Gasfeder ausgebildete Tragsäule 2 angeordnet ist, die an
ihrem oberen Ende einen Konuszapfen 3 trägt, der in eine entsprechende, mit einem
Sitzträger 5 verbundene Hülse 4 eingesteckt ist.
[0023] Das untere Ende der Tragsäule 2 des Fußgestells 1 ist auf (hier nicht dargestellten)
Rollen gelagert.
[0024] Am oberen Ende des Fußgestelles 1 ist der Sitzträger 5 mit der Hülse 4 sowie mit
dem äußeren Rohr des Fußgestelles 1 fest und i. w. schwenkunbeweglich verbunden und
beispielsweise an das obere Ende des Fußgestelles 1 angeschweißt.
[0025] Der Sitzträger 5 ist im Detail aus Fig. 2 ersichtlich. Er besteht i. w. aus einem
U-förmig gebogenen Rohr 6 mit zwei Schenkeln 8, zwischen denen eine Platte 7 angeordnet
ist, welche seitlich jeweils mit den Schenkeln 8 sowie mit dem bogenförmigen Bereich
des U-Rohres 6 fest verbunden ist.
[0026] Ferner ist die Platte 7, wie wiederum aus Fig. 1 zu ersehen ist, mit den oberen Enden
der Hülse 4 sowie des äußeren Rohres des Fußgestelles 1 fest verbunden, beispielsweise
durch entsprechende Schweißverbindungen, wobei der Sitzträger 5 von dem Fußgestell
1 ausgehend eine Neigung hat, die schräg nach oben in Richtung zum vorderen Sitzflächenende
hin gerichtet ist.
[0027] Im Bereich oberhalb des Sitzträgers 5 besteht der Bürostuhl i. w. aus einem Sitz
43 mit Sitzrahmen 28 sowie einer Rückenlehne 45 mit Rückenlehnenrahmen 36, welcher
einen unteren Rückenlehnenrahmenteil 29 aufweist, durch den ein unterer Bereich 44
der Rückenlehne 45 definiert ist. Dieser untere Rückenlehnenbereich 44 besitzt praktisch
auch die Funktion eines rückwärtigen Sitzflächenbereiches, während der Sitz 43 praktisch
den vorderen Sitzflächenbereich bildet (vgl. auch Fig. 6).
[0028] Wie die Fig. 3 und 6 zeigen, weist der Sitzrahmen 28 zwei seitliche, i. w. zueinander
parallel erste und zweite Schenkel 28a und 28b auf, welche jeweils über erste und
zweite Drehgelenke 30a und 30b mit sich daran anschließenden ersten und zweiten Schenkeln
29a und 29b des unteren Rückenlehnenrahmenteiles 29 des Rückenlehnenrahmens 36 verbunden
sind, wodurch Verschwenkbewegungen von Sitzrahmen 28 und Rückenlehnenrahmen 36 relativ
zueinander ermöglicht sind.
[0029] Der obere, i. w. aus der Rückenlehne 45 sowie aus Armlehnen 38 bestehende Teil des
Bürostuhles ist in der Fig. 1 aus Platzgründen nicht dargestellt worden. Insoweit
wird auf Fig. 6 verwiesen.
[0030] Die beiden sich jeweils vom Sitzrahmen 28 aus zu dem Rückenlehnenrahmen 36 hin erstreckenden
Armlehnen 38 sind mit biegeelastischen oder flexiblen Knickstellen versehen, um die
relativen Verschwenkbewegungen von Sitzrahmen 28 und Rückenlehnenrahmen 38 mitmachen
zu können, wobei die Armlehnen 38 mit ihren jeweiligen Enden über entsprechend angeordnete
Drehgelenke 39 sowohl mit dem Sitzrahmen 28 als auch mit dem Rückenlehnenrahmen
36 verbunden sind. Derartige Drehgelenke 39 sind beispielsweise in den Fig. 1 und
6 schematisch dargestellt, wobei es sich um die gelenkigen Verbindungen der Armlehnen
38 mit den beiden ersten und zweiten Schenkeln 28a und 28b des Sitzrahmens 28 sowie
mit den beiden ersten und zweiten Schenkeln 29a und 29b des unteren Rückenlehnenrahmenteils
29 handelt.
[0031] Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 3 zu ersehen ist, ist der Sitzträger 5 über eine
erste Bügelfeder 9 mit den Schenkeln 28a und 28b des Sitzrahmes 28 verbunden. Ferner
ist der Sitzträger 5 über eine zweite Bügelfeder 15 mit den Schenkeln 29a und 29b
des unteren Rückenlehnenrahmenteils 29 des Rückenlehnenrahmens 36 verbunden. Durch
diese beiden ersten und zweiten Bügelfedern 9 und 15 sind jeweils drehelastische Anlenkverbindungen
zwischen dem Sitzträger 5 und dem Sitzrahmen 28 (und damit dem Sitz 43) einerseits
sowie zwischen dem Sitzträger 5 und dem unteren Rückenlehnenrahmenteil 29 (und damit
auch der Rückenlehne 45) andererseits realisiert, wobei diese beiden vorzugsweise
aus Federstahl bestehenden und einander entgegengerichtete Federvorspannungen aufweisenden
Bügelfedern 9 und 15 jeweils Torsionsfederelemente darstellen, die sowohl auf Biegung
als auch auf Torsion beansprucht werden, wenn Sitz 43 und Rückenlehne 45 mit dem
unteren Rückenlehnenbereich in synchron gekoppelter Weise miteinander verschwenkt
werden, wie dies bereits eingangs näher erläutert wurde.
[0032] In bevorzugter Weise weist die erste Bügelfeder 9 seitlich jeweils ein freies Ende
10 auf, wie insbesondere die Fig. 3 zeigt, und diese freien Enden der Bügelfeder 9
dienen zur Herstellung der Verbindungen mit dem Sitzrahmen 28. Zu diesem Zweck sind
die freien Enden 10 der Bügelfeder 9 jeweils i. w. parallel zu den beiden Schenkeln
28a und 28b des Sitzrahmens 28 gebogen, während an diesen Schenkeln 28a und 28b jeweils
ein Halteelement 11, z. B. in Form einer Aufnahmebuchse, angebracht ist, das zur
Befestigung eines freien Endes 10 der Bügelfeder 9 dient. Weiterhin erstrecken sich
von diesen freien Enden 10 der ersten Bügelfeder 9 aus jeweils rechtwinklig abgebogene
Abschnitte 9a und 9b bis zu den zum vorderen Sitzende weisenden Enden des Sitzträgers
5 hin. Im einzelnen weisen die beiden Schenkel 8 des U-förmig gebogenen Rohres 6 des
Sitzträges 5, welche in Richtung zum vorderen Sitzende hin verlaufen, jeweils eine
Drehlagerbuchse 12 auf, welche der ersten Bügelfeder 9 zugeordnet ist, deren sich
zum Sitzträger 5 hin erstreckende Abschnitte 9a und 9b in Höhe der Schenkel 8 in diesen
Drehlagerbuchsen 12 drehbeweglich gelagert sind. Im Anschluß and diese Drehlagerbuchsen
12 setzt sich die Bügelfeder 9 in einem zum rückwärtigen Sitzträgerbereich weisenden,
gebogenen Mittelteil 13 fort, welches zum Beispiel hufeisenförmig gebogen und relativ
zum Sitzträger 5 beweglich ist, wobei der hinterste Abschnitt des gebogenen Mittelteiles
13 in einer Hülse 14 gelagert ist. Die Platte 7 des Sitzträgers 5 weist etwa in ihrem
mittleren Bereich eine Öffnung 14′ auf, welche genau in Höhe des hinteren Abschnittes
oder hinteren Endes des gebogenen Mittelteiles 13 angeordnet und einem weiter unten
noch zu erläuternden Verstellmechanismus zum Verstellen der Vorspannung der ersten
Bügelfeder 9 zugeordnet ist.
[0033] Die zweite Bügelfeder 15 mit einer zur Vorspannung der ersten Bügelfeder 9 entgegengesetzt
gerichteten Vorspannung ist in der Weise ausgebildet, daß sie zwei zu den beiden
Schenkeln 29a und 29b des unteren Rückenlehnenrahmenteiles 29 jeweils parallel verlaufende,
freie Enden 16 aufweist, welche zur Herstellung der Verbindungen mit dem unteren
Rückenlehnenrahmenteil 29 und damit gleichzeitig mit dem Rückenlehnenrahmen 36 dienen.
[0034] An den beiden Schenkeln 29a und 29b sind in entsprechender Weise wie an den beiden
Schenkeln 28a und 28b des Sitzrahmens 28 jeweils Halteelemente 17, z. B. in Form von
Aufnahmebuchsen, angebracht, in welchen die freien Enden 16 der zweiten Bügelfeder
15 befestigt sind. An diese beiden freien Enden 16 schließen sich jeweils in Richtung
zum Sitzträger 5 hin abgebogene, schräg verlaufende Abschnitte 19 an, welche sodann
in einen diese Abschnitte 19 miteinander verbindenden, geraden Mittelabschnitt 20
übergehen, der dem gebogenen Mittelteil 13 der ersten Bügelfeder 9 gegenüberliegt.
In dem hinteren Bereich der beiden parallelen Schenkel 8 des U-Rohres 6 des Sitzträgers
5 ist jeweils eine Drehlagerbuchse 18 angeordnet, wobei diese beiden Drehlagerbuchsen
18 zur drehbeweglichen Lagerung des gerade Mittelabschnitts 20 der zweiten Bügelfeder
15 dienen. Der drehbeweglichen Lagerung der ersten Bügelfeder 9 (vgl. auch Fig. 4)
in den Drehlagerbuchsen 12 entspricht somit die Lagerung der zweiten Bügelfeder 15
(vgl. auch Fig. 5) in den Drehlagerbuchsen 18.
[0035] Wie ferner die Fig. 1, 3 und 7 zeigen, sind die beiden ersten und zweiten Schenkel
29a und 29b des unteren Rückenlehnenrahmenteils 29 durch ein Zwischenrahmenteil 31
miteinander verbunden, welches in seiner Mitte ein hülsenförmiges Befestigungselement
32 trägt, das zur Abstützung eines oberen Endes 33′ einer Gasfeder 33 dient, wie dies
insbesondere aus den Fig. 1 und 7 zu ersehen ist. Diese mit Hilfe eines zugehörigen
Bedienungshebels 35 betätigbare Gasfeder 33 stützt sich andererseits mit ihrem unteren
Ende 33˝ an einem nach hinten gerichteten Arm 34 des Fußgestells 1 ab.
[0036] Die Gasfeder 33 dient zur Verriegelung der jeweils erwünschten Verschwenkstellung
von Sitz 43 und Rückenlehne 45 im Verschwenkbereich zwischen der Arbeitsstellung und
der Ruhestellung des Sitzmöbels.
[0037] Zu diesem Zweck weist die Gasfeder 33, wie dies in der Fig. 7 dargestellt ist, an
ihrem oberen, an dem Zwischenrahmenteil 31 abgestützten Ende 33′ ein Ventil 55 auf,
insbesondere in Form eines Auf/Zu-Ventils, das mithilfe eines mit dem Bedienungshebel
35 (vgl. Fig. 1) verbundenen Hebelmechanismus 37 betätigt werden kann.
[0038] Dieser sich zwischen dem Bedienungshebel 35 und dem Ventil 55 erstreckende Hebelmechanismus
37 ist zum Teil an dem Zwischenrahmenteil 31 und zum Teil in einem Hohlraum 31′ des
Zwischenrahmenteils 31 angeordnet. In bevorzugter Weise besteht der Hebelmechanismus
37 in demjenigen Abschnitt, der sich unmittelbar an den Bedienungshebel 35 anschließt,
zunächst aus einem am Zwischenrahmenteil 31 verschwenkbar gelagerten Hebelarm 37′.
Diese verschwenkbare Lagerung des Hebelarmes 37′ ist im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 7 dadurch realisiert, daß der Hebelarm 37′ eine Krümmung aufweist, in deren
Bereich eine Drehhülse 46 am Hebelarm 37′ angebracht ist, welche auf einem Lagerzapfen
47 drehbar gelagert ist. Ein sich an die Krümmung anschließender Abschnitt des Hebelarmes
37′ ragt durch eine Ausnehmung 48 in der Wandung des Zwischenrahmenteils 31 in einen
Hohlraum 31′ des Zwischenrahmenteils 31 hinein, wobei an dem dortigen Ende des Hebelarmes
37′ ein Gelenk 49 angeordnet ist, mit welchem ein Ende einer in dem Hohlraum 31′
angeordneten Schubstange 50 gelenkig verbunden ist. Mit einem dem Gelenk 49 entgegengesetzten
Ende der Schubstange 50 ist ein Betätigungselement 51 verbunden, durch das unmittelbar
entweder die geschlossene Stellung oder die geöffnete Stellung des Ventils 55 der
Gasfeder 33 erzielt wird, wobei zu diesem Zweck das Ventil 55 einen Ventilstößel 56
aufweist, mit welchem das Betätigungselement 51 zusammenwirkt.
[0039] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist dieses Betätigungselement 51 im wesentlichen
U-förmig ausgebildet und weist einen oberen, im wesentlichen gerade gerichteten ersten
Finger 52 sowie einen unteren, mit zwei Biegestellen versehenen zweiten Finger 53
auf, wobei diese beiden Biegestellen so angeordnet sind, daß sich zwischen ihnen
ein geneigter Führungsabschnitt 54 des zweiten Fingers 53 des Betätigungselements
51 ergibt. Vorzugsweise schließt sich an diesen geneigten oder schiefen Führungsabschnitt
54 noch ein gerader Abschnitt des zweiten Fingers 53 an, welcher mit geringem Abstand
dem ersten Finger 52 des Betätigungselementes 51 gegenüberliegt. Der zweite Finger
53 des Betätigungselements 51 steht mit seiner Oberfläche in unmittelbarem Kontakt
mit einem Kopf 57 des Ventilstößels 56 des Ventils 55, und zwar derart, daß infolge
einer Verschiebung der Schubstange 50 innerhalb des Hohlraumes 31′ des Zwischenrahmenteils
31 der zweite Finger 53 des Betätigungselementes 51 und insbesondere dessen Führungsabschnitt
54 über den Kopf 57 des Ventilstößels 56 gestreift wird, wodurch dieser gesteuert
und damit das Ventil 55 der Gasfeder 33 betätigt wird. Mit anderen Worten gleitet
der Ventilstößel 56 mit seinem Kopf 57 entlang der geneigten oder schiefen Oberfläche
des Führungsabschnittes 54, wodurch der vorzugsweise unter Federvorspannung stehende
Ventilstößel 56 in Abhängigkeit von der Relativverschiebung der Schubstange 50 im
Inneren des Zwischenrahmenteils 31 entweder nach unten gedrückt wird, was eine Entspannung
der Gasfeder 33 über das Ventil 55 zur Folge hat, oder aber es dem Ventilstößel 56
gestattet wird, wieder seine oberste Stellung einzunehmen, in welcher das Ventil 55
geschlossen ist.
[0040] Dementsprechend besitzt der Bedienungshebel 35 und damit auch der mit diesem verbundene
Hebelmechanismus 37 innerhalb eines vorgegebenen Verschwenkbereiches 58 eine erste
(untere) Stellung 58′, in welcher das Ventil 55 geschlossen und damit die jeweils
eingestellte momentane Verschwenkstellung von Sitz 43 und Rückenlehne 45 verriegelt
ist. Hierbei handelt es sich um die in Fig. 7 dargestellte Verriegelungsstellung der
Gasfeder 33.
[0041] Auf der anderen Seite besitzt der Bedienungshebel 35 und der mit diesem verbundene
Hebelmechanismus 37 eine am anderen Ende des Verschwenkbereiches befindliche, zweite
(obere) Stellung 58˝, wie dies ebenfalls in Fig. 7 angedeutet ist, in welcher zweiten
Stellung das Ventil 55 der Gasfeder 33 geöffnet ist, so daß Sitz 43 und Rückenlehne
45 des Bürostuhles in der bereits weiter oben erläuterten Art und Weise entweder durch
Körperkraft oder durch den Kraftspeicher (Torsionsfederelemente) verschwenkbar sind.
[0042] Wie weiterhin aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ist auf der den beiden Bügelfedern
9 und 15 abgewendeten Unterseite der Platte 7 des Sitzträgers 5 ein weiteres Betätigungsgestänge
21 im wesentlichen in der Form eines Hebelarmes angeordnet, wobei zur drehbeweglichen
Lagerung des Betätigungsgestänges 21 zwei Lagerhülsen 22 vorgesehen sind, welche
zum Beispiel an einem der Schenkel 8 des U-förmigen Rohres 6 angeschweißt sind.
[0043] Dieses mit Hilfe eines (nicht gezeigten) Handgriffes zu bedienende Betätigungsgestänge
21 dient zur Höhenverstellung der zu dem Fußgestell 1 gehörigen Tragsäule 2 und damit
zur Höhenverstellung des gesamten Sitzmöbels, welches im übrigen zusammen mit dem
oberen, rohrförmigen Teil des Fußgestelles 1 drehbeweglich im Bezug auf die Tragsäule
2 gelagert ist, so daß das hier im Ausführungsbeispiel dargestellte Sitzmöbel die
Funktion eines Bürodrehstuhles besitzt.
[0044] Die Tragsäule 2 ist im übrigen vorzugsweise als Gasfeder ausgebildet.
[0045] Der Verstellmechanismus 23 zum Verstellen der Vorspannung der ersten Bügelfeder
9 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 26 (vgl. Fig. 1), das auf der der ersten
Bügelfeder 9 abgewendeten, unteren Seite der Platte 7 befestigt ist, und zwar genau
in der Öffnung 14′ in der Platte 7. In dem Gehäuse 26 des Verstellmechanismus 23 ist
weiterhin ein Zwischengehäuse 27 mit einem darin gelagerten Bolzen 25 untergebracht,
und zwar derart, daß das Zwischengehäuse 27 in Axialrichtung relativ zu dem Bolzen
25 verschiebbar ist, wobei das durch die Öffnung 14′ hindurch verlaufende Ende des
Zwischengehäuses 27 mit der Hülse 14 zusammenwirkt, in welcher der gebogene Mittelteil
13 der ersten Bügelfeder 9 gelagert ist. Weiterhin weist dieser Verstellmechanismus
23 einen Drehknopf 24 auf, in welchem das dem Mittelteil 13 der Bügelfeder 9 abgewendete
Ende des Bolzens 25 befestigt ist. Durch eine Drehbetätigung des Drehknopfes 24 wird
eine Relativverschiebung des Zwischengehäuses 27 relativ zu dem Bolzen 25 bewirkt
und damit eine Lageveränderung des gebogenen Mittelteils 13 der ersten Bügelfeder
9 entweder nach oben oder nach unten, was gleichbedeutend ist mit einer Verstellung
der Federvorspannung der ersten Bügelfeder 9, welche entgegengesetzt gerichtet ist
zur Federvorspannung der zweiten Bügelfeder 15.
[0046] Der Verstellmechanismus 23 ist im übrigen in der Weise angeordnet, daß seine Achse
schräg zur Achse des Fußgestells 1 ausgerichtet ist.
[0047] In der Fig. 3 ist noch angedeutet, daß der Sitzrahmen 28 mit einem Lochblech 42 bespannt
ist, welches in Wirklichkeit den gesamten Zwischenraum zwischen den beiden Sitzrahmenschenkeln
28a und 28b flächig ausfüllt, wobei eine entsprechende Lochblechbespannung ebenfalls
im Bereich des unteren Rückenlehnenrahmenteils 29 vorgesehen sein kann, und zwar
insoweit, als eine Sitzbelastung auch noch in diesem unteren Rückenlehnenbereich
44 auftritt. Eine derartige Bespannung mit Lochblechen 42 bestizt gegenüber den bekannten
Schalenkonstruktionen den Vorteil, daß eine sehr gut aktive Durchlüftung der gesamten
Sitzfläche ermöglicht ist.
[0048] Ferner sind aus der Fig. 1 noch die beiden extremen Verschwenkstellungen zu ersehen,
und zwar zum einen die Arbeitsstellung 40, in welcher der rückwärtige Bereich der
Sitzfläche, d. h. in diesem Falle der untere Bereich 44 der Rückenlehne 45 am größten
nach oben angehoben ist, während die Rückenlehne 45 am weitesten nach vorne geschwenkt
ist. Demgegenüber ist mit der gestrichelt gezeichneten Kurve 41 die Ruhestellung angedeutet,
in welcher untere Bereich 44 der Rückenlehne 45 (und damit praktisch die rückwärtige
Sitzfläche) am größten nach unten gedrückt und die Rückenlehne 45 am weitesten nach
hinten geschwenkt ist.
[0049] Als Kerngedanke der Erfindung wird es angesehen, drehelastische Anlenkverbindungen,
insbesondere in Form von Torsionsfederelementen als Kraftspeicher, vorzusehen, durch
welche jeweils eine separate Anlenkverbindung zwischen Sitz und Sitzträger einerseits
und Rückenlehne und Sitzträger andererseits ermöglicht wird, während der Sitzträger
selbst im wesentlichen schwenkunbeweglich an dem Fußgestell des Sitzmöbels befestigt
ist.
[0050] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Sitzmöbels wird sowohl eine verbesserte
Verschwenkbarkeit von Sitz und Rückenlehne in die Arbeitsstellung erzielt, wobei ferner
eine zusätzliche Sitzelastizität erreicht wird, insbesondere auch eine Flexibilität
in seitlichen Sitzflächenbereichen, d. h. je nach Gewichtsverlagerung der auf dem
Sitzmöbel sitzenden Person nach rechts oder links.
[0051] Aus der Fig. 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sitzmöbels in der Form
eines Stuhles 100 mit einem Freischwingergestell 101 ersichtlich.
[0052] Mit einem solchen Freischwingergestell 101 sind in bekannter Weise ein Sitz 102
sowie eine Rückenlehne 103 verbunden, während weiterhin an diesem Freischwingergestell
101 Armlehnen 104 ausgebildet sind.
[0053] Erfindungsgemäß sind nun jeweils erste Anlenkverbindungen 105 zwischen dem Freischwingergestell
101 und der Rückenlehne 103 an den hinteren Enden der Armlehnen 104 vorgesehen, wobei
diese Anlenkverbindungen 105 bezogen auf die Oberkanten der Armlehnen 104 tiefer gelegt
sind. Weiterhin sind jeweils zweite Anlenkverbindungen 107 zwischen dem Freischwingergestell
101 und dem Sitz 102 im Bereich zwischen den Armlehnen 104 und einem Fußteil 108 des
Freischwingergestells 101 angeordnet. Der Sitzrahmen des Sitzes 102 und der untere
Rückenlehnenrahmen 112 der Rückenlehne 103 sind hierbei über Drehgelenke 106 schwenkbeweglich
relativ zueinander verbunden.
[0054] In bevorzugter Weise sind nun die zweiten Anlenkverbindungen 107, die zwischen dem
Freischwingergestell 101 und dem Sitz 102 vorgesehen sind, an oberen freien Enden
von Federstäben 109 angeordnet, die ihrerseits mit ihren unteren Enden 110 an dem
Freischwingergestell 101 befestigt sind und hierbei eine Vorspannung aufweisen, welche
der Arbeitsstellung des Stuhles 100 entspricht, in welcher der Sitz 102 am weitesten
nach hinten verlagert und die Rückenlehne 103 am weitesten nach vorne geschwenkt
ist. Eine Verschwenkung aus dieser Arbeitsstellung in eine Ruhestellung, in der der
Sitz 102 am weitesten nach vorne verlagert ist, während die Rückenlehne 103 am weitesten
nach hinten geschwenkt ist, erfolgt durch das Körpergewicht einer auf dem Stuhl 100
sitzenden Person, wodurch entgegen der Federkraft der Federstäbe 109 der Sitz 102
nach vorne verschoben wird. Die entsprechenden Verschwenkbewegungen von Sitz 102 und
Rückenlehne 103 relativ zueinander werden durch die ersten und zweiten Anlenkverbindungen
105 und 107 an dem Freischwingergestell 101 ermöglicht, wobei diese ersten und zweiten
Anlenkverbindungen vorzugsweise in der Form von Drehgelenken ausgebildet sind.
[0055] In bevorzugter Weise sind nun die oberen Enden der beiden Federstäbe 109, welche
die zweiten Anlenkverbindungen 107 tragen, in an dem Freischwingergestell 101 angebrachten
Führungselementen 111 mit entsprechenden Führungsschlitzen oszillierbar gelagert.
[0056] Es kann im übrigen günstig sein, wenn im Unterschied zu dem in der Fig. 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne 103 des in der Fig. 8 dargestellten
Stuhles 100 nicht so stark mit einer Biegung nach rückwärts ausgebildet ist.
[0057] Verlagert eine auf dem Stuhl in der Ruhestellung sitzende Person ihr Körpergewicht
wieder nach vorne, so wird durch die unter Vorspannung stehenden Federstäbe 109 bewirkt,
daß Sitz 102 und Rückenlene 103 wieder in die Arbeitsstellung verschwenkt werden,
wie bereits weiter oben erläutert.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
1 Fußgestell
2 Tragsäule
3 Konuszapfen
4 Hülse
5 Sitzträger
6 U-Rohr
7 Platte
8 Schenkel (von 6)
9 Erste Bügelfeder
9a, 9b Abschnitt (von 9)
10 Freies Ende (von 9)
11 Halteelement
12 Drehlagerbuchse
13 Mittelteil (von 9)
14 Hülse
14′ Öffnung (in 7)
15 Zweite Bügelfeder
16 Freies Ende (von 15)
17 Halteelement
18 Drehlagerbuchse
19 Schräger Abschnitt (von 15)
20 Mittelabschnitt (von 15)
21 Betätigungsgestänge
22 Lagerhülse
23 Verstellmechanismus
24 Drehknopf
25 Bolzen
26 Gehäuse
27 Zwischengehäuse
28 Sitzrahmen
28a Erster Schenkel (von 28)
28b Zweiter Schenkel (von 28)
29 Unterer Rückenlehnenrahmenteil
29a Erster Schenkel (von 29)
29b Zweiter Schenkel (von 29)
30a Erstes Drehgelenk
30b Zweites Drehgelenk (zwischen 28 und 29)
31 Zwischenrahmenteil
31′ Hohlraum (in 31)
32 Befestigungselement
33 Gasfeder
33′ Oberes Ende (von 33)
33˝ Unteres Ende (von 33)
34 Arm
35 Bedienungshebel
36 Rückenlehnenrahmen
37 Hebelmechanismus
37′ Hebelarm
38 Armlehne
39 Drittes Drehgelenk (zwischen 28 und 38)
40 Arbeitsstellung
41 Ruhestellung
42 Lochblech
43 Sitz
44 Unterer Bereich der Rückenlehne
45 Rückenlehne
46 Drehhülse
47 Lagerzapfen
48 Ausnehmung (in 31)
49 Gelenk
50 Schubstange
51 Betätigungselement
52 1. Finger (von 51)
53 2. Finger (von 51)
54 Führungsabschnitt
55 Ventil
56 Ventilstößel
57 Kopf (von 56)
58 Verschwenkbereich
58′ 1. Stellung
58˝ 2. Stellung
100 Sitzmöbel bzw. Stuhl
101 Freischwingergestell
102 Sitz
103 Rückenlehne
104 Armlehne
105 Erste Anlenkverbindungen
106 Drehgelenk
107 Zweite Anlenkverbindungen
108 Fußteil
109 Federstab
110 Unteres Ende (von 109)
111 Führungselement
112 Unterer Rückenlehnenbereich
1. Sitzmöbel in Form eines Stuhles oder Sessels, insbesondere Bürostuhl oder -sessel,
- mit einem Fußgestell (1),
- an dem ein Sitzträger (5) angebracht ist,
- wobei sowohl ein Sitz (43) als auch eine Rückenlehne (45) mit dem Sitzträger (5)
verbunden sind,
- mit Einrichtungen zum synchron gekoppelten Verschwenken von Sitz (43) und Rückenlehne
(45) relativ zum Fußgestell (1) in jeweils einer gemeinsamen Richtung, jedoch mit
unterschiedlichen Schwenkwinkelbereichen,
- wobei das Verschwenken aus einer Arbeitsstellung, in der der rückwärtige Bereich
des Sitzes am weitesten nach oben angehoben und die Rückenlehne am weitesten nach
vorne geschwenkt ist, in eine Ruhestellung, in der der rückwärtige Bereich des Sitzes
am weitesten nach unten gedrückt und die Rückenlehne am weitesten nach hinten geschwenkt
ist, durch das Körpergewicht einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person erfolgt, während
umgekehrt das Verschwenken aus der Ruhestellung nach oben/vorne in die Arbeitsstellung
mittels eines Kraftspeichers erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitzträger (5) starr, d. h. im wesentlichen schwenkunbeweglich an dem Fußgestell
(1) befestigt ist und daß zwischen dem Sitzträger (5) und dem Sitz (43) einerseits
und zwischen dem Sitzträger (5) und der Rückenlehne (45) andererseits jeweils Anlenkverbindungen
vorgesehen sind, die durch drehelastische Verbindungselemente (9, 15) gebildet sind.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehelastischen Verbindungselemente (9, 15) aus Torsionsfederelementen bestehen,
die als Kraftspeicher dienen.
3. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehelastischen Verbindungselemente bzw. Torsionsfederelemente (9, 15) im
wesentlichen in der Form von Bügelfedern ausgebildet sind, welche vorzugsweise aus
Federstahlstäben gefertigt sind.
4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehelastische Verbindungselement (erste Bügelfeder 9), das zwischen dem Sitzträger
(5) und dem Sitz (43) angeordnet ist, eine Federvorspannung aufweist, welche entgegengesetzt
gerichtet ist zu der Federvorspannung des drehelastischen Verbindungselementes (zweite
Bügelfeder 15), das zwischen dem Sitzträger (5) und der Rückenlehne (45) angeordnet
ist.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federvorspannung zumindest eines der beiden drehelastischen Verbindungselemente
(9, 15) verstellbar ist.
6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Sitz (43) ein Sitzrahmen (28) und für die Rückenlehne (45) ein Rückenlehnenrahmen
(36) mit einem unteren Rückenlehnenrahmenteil (29) vorgesehen sind und daß der Sitzrahmen
(28) mit seinen beiden Schenkeln (28a, 28b) über die erste Bügelfeder (9) mit dem
Sitzträger (5) verbunden ist, während der untere Rückenlehnenrahmenteil (29) mit
seinen beiden Schenkeln (29a, 29b) über die zweite Bügelfeder (15) mit dem Sitzträger
(5) verbunden ist.
7. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Torsionsfederelement bzw. die erste Bügelfeder (9) zwei freie Enden
(10) aufweist, die jeweils im wesentlichen parallel zu den beiden Schenkeln (28a,
28b) gebogen und in an den Schenkeln (28a, 28b) angebrachten Halteelementen (11)
befestigt sind, während von diesen freien Enden (10) der ersten Bügelfeder (9) jeweils
rechtwinklig abgebogene Abschnitte (9a, 9b) sich bis zu dem Sitzträger (5) erstrecken
und in an diesem angebrachten Drehlagerbuchsen drehbeweglich gelagert sind, wobei
sich an diese beiden Drehlagerbuchsen (12) ein zum rückwärtigen Sitzträgerbereich
weisendes, gebogenes Mittelteil (13) der ersten Bügelfeder (9) anschließt, welches
relativ zum Sitzträger (5) beweglich ist.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Torsionsfederelement bzw. die zweite Bügelfeder (15) in der Weise ausgebildet
ist, daß sie zwei zu den beiden Schenkeln (29a, 29b) des unteren Rückenlehnenrahmenteiles
(29) jeweils parallel verlaufende freie Enden (16) aufweist, die in an den beiden
Schenkeln (29a, 29b) angebrachten Halteelementen (17) befestigt sind, während sich
an diesen beiden freien Enden (16) jeweils in Richtung zum Sitzträger (5) abgebogene,
schräg verlaufende Abschnitte (19) anschließen, die in einen diese verbindenden, geraden
Mittelabschnitt (20) der zweiten Bügelfeder (15) übergehen, wobei dieser Mittelabschnitt
(20) dem gebogenen Mittelteil (13) der ersten Bügelfeder (9) gegenüberliegt und in
zwei an dem Sitzträger (5) angebrachten Drehlagerbuchsen (18) drehbeweglich gelagert
ist.
9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitzträger (5) im wesentlichen aus einem U-förmig gebogenen Rohr (6) und einer
den U-Zwischenraum zwischen der Außenwandung des U-förmigen Rohres (6) ausfüllenden
Platte (7) besteht, wobei die beiden Schenkel (8) des U-Rohres (6) in Richtung zum
vorderen Sitzende weisen und an ihren Enden jeweils eine Drehlagerbuchse (12) für
die erste Bügelfeder (9) tragen, während im hinteren Bereich der beiden parallelen
Schenkel (8) jeweils eine Drehlagerbuchse (18) für die zweite Bügelfeder (15) angeordnet
ist.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitzträger (5) mit seiner Platte (7) vom Fußgestell (1) ausgehend in Richtung
zum vorderen Sitzflächenende eine schräg nach oben gerichtete Neigung aufweist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (7) des Sitzträgers (5) etwa in ihrem mittleren Bereich eine Öffnung
(14′) aufweist, die in Höhe des hinteren Endes des gebogenen Mittelteils (13) der
ersten Bügelfeder (9) angeordnet und einem Verstellmechanismus zum Verstellen der
Vorspannung der ersten Bügelfeder (9) zugeordnet ist, welcher auf den oberhalb der
Öffnung (14′) befindlichen, in einer Hülse (14) gelagerten Abschnitt des gebogenen
Mittelteiles (13) der ersten Bügelfeder (9) einwirkt.
12. Sitzmöbel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellmechanismus (23) im wesentlichen aus einem Gehäuse (26) besteht, das
auf der der Bügelfeder (9) abgewendeten, unteren Seite der Platte (7) befestigt ist
und in dem in Axialrichtung relativ zueinander verschiebbare Elemente (25, 27) untergebracht
sind, wobei dieser Verstellmechanismus (23) ferner einen Drehknopf (24) aufweist,
durch dessen Betätigung über die Elemente (25, 27) eine Lageveränderung des gebogenen
Mittelteils (13) der ersten Bügelfeder (9) nach oben bzw. nach unten bewirkt wird,
und damit eine Verstellung deren Federvorspannung, welche entgegengesetzt gerichtet
ist zur Federvorspannung der zweiten Bügelfeder (15).
13. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der den Bügelfedern (9, 15) abgewendeten Unterseite der Platte (7) des Sitzträgers
(5) ferner ein Betätigungsgestänge (21) angeordnet ist, welches in Lagerhülsen (22)
gelagert ist und zur Höhenverstellung der Tragsäule (2), beispielsweise einer Gasfeder
dient.
14. Sitzmöbel nach eine der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit einem Bedienungshebel (35) gekoppelte Gasfeder (33) zur Verriegelung
der jeweils erwünschten Verschwenkstellung von Sitz (43) und Rückenlehne (45) im Verschwenkbereich
zwischen Arbeitsstellung und Ruhestellung vorgesehen ist, wobei sich diese Gasfeder
(33) mit ihrem oberen Ende (33′) an einem Zwischenrahmenteil (31) abstützt, welches
die beiden Schenkel (29a, 29b) des unteren Rückenlehnenrahmenteiles (29) miteinander
verbindet, während sich die Gasfeder (33) mit ihrem unteren Ende (33˝) an dem Fußgestell
(1) abstützt.
15. Sitzmöbel nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasfeder (33) im Bereich ihres oberen, am Zwischenrahmenteil (31) abgestützten
Endes (33′) ein Ventil (55) aufweist, das mittels eines mit dem Bedienungshebel (35)
verbundenen Hebelmechanismus (37) in der Weise betätigbar ist, daß in einer ersten
Stellung des Bedienungshebels (35) das Ventil (55) geschlossen und damit die jeweils
eingestellte momentane Verschwenkstellung von Sitz (43) und Rückenlehne (45) verriegelt
ist und in einer zweiten Stellung des Bedienungshebels (35) das Ventil (55) geöffnet
und damit die Verschwenkbarkeit von Sitz (43) und Rückenlehne (45) entweder durch
Körperkraft oder durch den Kraftspeicher gegeben ist.
16. Sitzmöbel nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebelmechanismus (37) zwischen dem Bedienungshebel (35) und dem Ventil (55)
teilweise an dem Zwischenrahmenteil (31) und teilweise in einem Hohlraum (31′) dieses
Zwischenrahmenteils (31) angeordnet ist und im wesentlichen aus einem an dem Zwischenrahmenteil
(31) verschwenkbar gelagerten Hebelarm (37′) und einer in dem Hohlraum (31′) des
Zwischenrahmenteils (31) angeordneten Schubstange (50) besteht, deren eines Ende mit
dem Hebelarm (37′) über ein Gelenk (49) verbunden ist und an deren anderen Ende ein
Betätigungselement (51) angeordnet ist, welches mit einem Ventilstößel (56) des Ventils
(55) zusammenwirkt.
17. Sitzmöbel nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Schubstange (50) verbundene Betätigungselement (51) im wesentlichen
U-förmig ausgebildet ist und einen oberen, i. w. gerade gerichteten ersten Finger
(52) sowie einen unteren, mit Biegestellen versehenen zweiten Finger (53) aufweist,
wobei diese Biegestellen des zweiten Fingers (53) so angeordnet sind, daß sich zwischen
den Biegestellen ein geneigter, mit einem Kopf (57) des Ventilstößels (56) zusammenwirkender
Führungsabschnitt (54) ergibt, durch den infolge Verschiebung der Schubstange (50)
mit Betätigungselement (51) im Inneren des Zwischenrahmenteils (31) der Ventilstößel
(56) gesteuert und damit das Ventil (55) betätigt wird.
18. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Armlehnen (38) vorgesehen sind, welche sich jeweils vom Sitzrahmen (28) aus
zu dem Rückenlehnenrahmen (36) hin erstrecken, wobei die jeweiligen Enden der Armlehnen
(38) über entsprechende Drehgelenke (z. B. 39) mit dem Sitzrahmen bzw. Rückenlehnenrahmen
verbunden sind.
19. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitzrahmen (28) und zumindest der untere Rückenlehnenrahmenteil (29) jeweils
mit Lochblechen (42) bespannt sind.
20. Sitzmöbel in Form eines Stuhles oder Sessels, insbesondere Bürostuhl oder -sessel,
mit einem Freischwingergestell (101), mit dem sowohl ein Sitz (102) als auch eine
Rückenlehne (103) verbunden sind und an dem Armlehnen (104) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils erste Anlenkverbindungen (105) zwischen dem Freischwingergestell (101)
und der Rückenlehne (103) an hinteren Enden der Armlehnen (104) und jeweils zweite
Anlenkverbindungen (107) zwischen dem Freischwingergestell (101) und dem Sitz (102)
im Bereich zwischen den Armlehnen (104) und einem Fußteil (108) des Freischwingergestells
(101) vorgesehen sind.
21. Sitzmöbel nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Anlenkverbindungen (105) bezogen auf die Oberkanten der Armlehnen (104)
jeweils tiefer gelegt sind.
22. Sitzmöbel nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Anlenkverbindungen (107) zwischen dem Freischwingergestell (101)
und dem Sitz (102) an oberen freien Enden von Federstäben (109) angeordnet sind,
die mit ihren unteren Enden (110) an dem Freischwingergestell (101) befestigt sind.
23. Sitzmöbel nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Federstäbe (109) mit einer derartigen Vorspannung am Freischwingergestell
(101) befestigt sind, daß diese Vorspannung der Arbeitsstellung des Stuhles (100)
entspricht, in welcher der Sitz (102) am weitesten nach hinten verschoben und die
Rückenlehne (103) am weitesten nach vorne verschwenkt ist, während die Verschwenkung
aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung, in der der Sitz (102) am weitesten nach
vorne geschoben und die Rückenlehne (103) am weitesten nach hinten verschwenkt ist,
durch das Körpergewicht einer auf dem Sitzmöbel (100) sitzenden Person entgegen der
Vorspannung der Federstäbe (109) erfolgt.
24. Sitzmöbel nach Anspruch 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen, die jeweils zweiten Anlenkverbindungen (107) mit dem Sitz (102) tragenden
Enden der Federstäbe (109) in am Freischwingergestell (101) angebrachten Führungselementen
(111) mit entsprechenden Führungsschlitzen oszillierbar gelagert sind.