[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur indirekten Beheizung eines Wirbelbetttrockners
durch einen von einem Fluid durchströmten Wärmetauscher, wobei das Wirbelbett in einem
zumindest an zwei einander gegenüberliegenden Seiten sich vom Anströmboden nach oben
erweiternden Gehäuse angeordnet ist. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung
liegt bei der Trocknung von Rohbraunkohle, wo große Durchsetzleistungen erforderlich
sind.
[0002] Es sind Wirbelschichttrocknungsanlagen bekannt, bei denen Wasserdampf als Wirbelmedium
und als Heizmedium für die im Bereich der Wirbelschicht vorgesehenen Wärmeüberträger
Verwendung findet. Es ist ferner bekannt, daß der Wirbelabdampf der Anlage nach einer
Teilreinigung und/oder Verdichtung und Erhitzung wieder als Wirbelmedium bzw. als
Heizdampf ganz oder teilweise im Kreislauf gefahren wird. Wir verweisen hiezu auf
die DE-OS 23 42 184 bzw. DD-PS 142.086. Bei der Wiederverwendung des Wirbelabdampfes
als Heizmedium treten in den Wärmeüberträgern Verschmutzungen und zum Teil Lufteinschlüsse
auf. Insbesondere sind Rohrschlangenwärmeübertrager (DD-PS 223.511) durch die vorhandenen
Krümmungen gegen Verschmutzungen allfällig und die Druckabfälle innerhalb der langen
Rohrschlangen erheblich. Aus der DD-PS 51.590 ist es bekannt, bei Wirbelschichttrocknern
ein liegendes schwach geneigtes Rohrbündel, welches an den Stirnseiten fest eingewalzt
oder eingeschweißt ist, zu verwenden. Der Heizdampf wird über einen Verteilerkasten
zugeführt, kondensiert im Rohrbündel und wird auf der anderen Seite als Kondensat
über einen Sammelkasten abgeführt. Dies führt während des Betriebes infolge unterschiedlicher
Temperierung der betroffenen Bauteile zu Wärmespannungen, die das Material zusätzlich
belasten und zu Ausfällen führen können. Ferner treten im Rohrbündel Druckverluste
durch die zunehmende Kondensation des Dampfes auf, so daß am Ende des Rohrbündels
die Dampfgeschwindigkeit sehr gering wird, wobei durch einzelne Rohre Kondensat getrieben
wird, welches unterkühlt wird, wodurch die Wärmeübertragung praktisch zum Erliegen
kommt. Andererseits tritt durch die Verdampfung der Feuchtigkeit des zu trocknenden
Gutes - bei Schlamm verdampft oft bis zu 90 % des Trockengewichtes zu Wasser - im
Trockner eine große Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit in Strömungsrichtung des
Wirbeldampfes auf. Es wurde daher gemäß DD-PS 234.918 bzw. EP 0200716 das Gehäuse
des Wirbelschichttrockners nach oben konisch erweiternd gestaltet. Dies führt aber
in der Mitte des Wirbelbettes zu einer Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit, die praktisch
nicht abgebaut werden kann, so daß im Bereich der Mitte des Wirbelbettes Dampfblasen
entstehen, die sich mit zunehmender Höhe der Wirbelschicht vergrößern, so daß die
Geschwindigkeitsverteilung in der Wirbelschicht, insbesondere in der Mitte, gegenüber
den Randzonen erheblich vergrößert. Dies führt zu einem inhomogenen Wirbelbett, welches
erhebliche Leistungsverluste mit sich bringt. Ziel der Erfindung ist es, den erwähnten
Störfällen zu begegnen, die Energiebilanz bei derartigen Trocknern zu verbessern,
so daß die Wirtschaftlichkeit gehoben wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit dem Rohrbündelwärmeüberträger
indirekt beheizte Dampfwirbeltrocknungsanlage so zu gestalten, daß über die gesamte
Querschnittsfläche und Höhe des Wirbelbettes beim Trocknungsprozeß annähend gleiche
Strömungsgeschwindigkeiten erzielt werden und daß im Rohrbündelwärmeüberträger keine
wesentlichen Druck- und Wärmeverluste des Heizdampfes auftreten.
[0004] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse von mindestens einem Trog
gebildet ist, in dem jeweils ein von kondensierendem Dampf durchströmter Wärmetauscher
in Form eines Geradrohrbündels in mehreren Dampfängen mit sich erheblich verringender
Rohranzahl bzw. Dampfquerschnitt angeordnet ist. Weitere wesentliche Merkmale sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Die Erfindung ist in den angeschlossenen Fig. 1 und 2 beispielsweise und schematisch
dargestellt. Die Figuren zeigen Schnitte durch das Gehäuse 1 eines Wirbelschichttrockners,
in dem beispielsweise Rohfeinkohle mit der Körnung 0 bis 6 mm in einer indirekt mit
Dampf beheizten Wirbelschicht getrocknet wird. Das zu trocknende Gut wird durch einen
Eintrag 12 in die Wirbelschicht eingetragen. Das getrocknete Gut verläßt das Gehäuse
1 der Trocknungsanlage über den Austrag 13. Das Wirbelmedium wird durch die unterhalb
der Rohre des Geradrohrbündels 3 quer zu diesen liegenden perforierten Anströmrohre
14 in jeden Trog 2,2′ des Wirbelschichtapparates eingeblasen. Der Zwischenraum zwischen
den schrägen Seitenflächen 10 der nach unten verjüngten Tröge 2,2′ dient als Wirbeldampfverteilungskammer
für das Wirbelmedium. Die Rohre des Geradrohrbündels 3 sind in den Trögen 2,2′ so
angeordnet, daß sich eine gleichmäßige Teilung des Heizregisters ergibt, und münden
in einen außen liegenden Dampfkondensatsammelraum 6, der als Kondensatabscheider 8
ausgebildet ist und der in der Wirbelschicht liegt. Zur Abstützung der einzelnen
Geradrohre werden diese an entsprechenden Abständen durch Lochbleche 15 geführt,
wobei insbesondere in der Nähe des Auslasses in eine Sammelkammer Kondensatabscheideeinrichtungen
vorgesehen sind. Die Aufteilung des Geradrohrbündels in mehrere Dampfgänge erfolgt
nach dem Kriterium der gleichen Eintrittsgeschwindigkeit in das Rohrbündel bzw. in
der gleichen mittleren Durchströmgeschwindigkeit. So ergeben sich bei zwei Dampfgängen
Dampfquerschnitte, die sich etwa wie 90 : 10 verhalten. Weist das Geradrohrbündel
3 jedoch drei Dampfgänge auf, so werden sich die Rohranzahlen wie 78 : 18 :4 verhalten.
Bei vier Dampfgängen sind die Aufteilungszahlen 67 : 22 : 8 : 3. Zur Vermeidung von
Wärmespannungen ist das Geradrohrbündel 3 an einer Seite, zumindest eingangsseitig,
in den ersten Dampfgängen 4 mit der vertikalen Wand 5 des Troges 2 starr verbunden,
während ausgangsseitig bzw. eingangsseitig in den nächsten Dampfgängen die kombinierte
Sammel- und Verteilkammer 6,7 als Schwimmkopf ausgebildet ist und zweckmäßigerweise
Kondensatabscheideeinrichtungen 8 aufweist. Darüber hinaus weist die letzte Sammelkammer
6′ bzw. weisen die letzten Rohre des letzten Dampfganges 4,4˝,4‴ Entlüftungsabgänge
9 auf. Bei der Anordnung von mehreren Trögen 2,2′ werden zwischen den Trögen, insbesondere
zwischen deren schrägen Seitenflächen 10, eine Wirbelbettverteilungskammer 11 so
angeordnet, daß jedes Flächenteilchen des Wirbelbettes die gleiche Dampfzufuhr erhält.
Die Anordnung von mehreren Trögen 2,2′ im Wirbelbett trägt der relativ großen Ausdampfung
bei der Kohletrocknung Rechnung und ermöglich ein homogenes Wirbelbett mit annähernd
gleichmäßigen Strömungsgeschwindigkeiten, die sich über das gesamte Wirbelbett kaum
ändern. Dies führt auch zu einer Reduzierung des Wirbeldampfvolumens, so daß sich
auch die Antriebsenergie für das Kreislaufgebläse entsprechend reduziert. Die letzte
Sammelkammer 6′ bzw. die Rohre des letzten Dampfganges weisen Entlüftungsabgänge
9 auf, so daß die sich abscheidende Luft nicht als Bremse für die Wärmeübertragung
durch die ständige Vermehrung auswirken kann.
[0006] Während in Fig. 1 die Schnittführung durch den Wirbelbetttrockner in Richtung des
Geradrohrbündels 3 geführt ist, ist sie in Fig. 2 quer zu den Rohren geführt, und
man erkennt die Verteilung des Wirbelfluids durch die perforierten Anströmrohre 14.
Da durch die einzelnen Rohre des Geradrohrbündels immer gleiche Mengen Heizdampf geführt
werden, ist auch eine gleichmäßige Wärmedehnung gegeben, so daß die einzelnen Schwimmköpfe
auch auf einer gemeinsamen Rohrplatte angeordnet werden können, wodurch sich eine
weitere Vereinfachung ergibt. In diesem Sinn müssen die einzelnen Dampfgänge nicht
untereinander bzw. übereinander angeordnet werden, sie können auch nebeneinander
verlaufen. Die Aufteilung in mehrere Dampfgänge hat auch den Vorteil, daß das Kondensat
nach dem ersten Dampfdurchgang stark verschmutzt ist und sich der Reinheitsgrad des
Kondensates in den folgenden Dampfgängen bedeutend verbessert. Diese Trennung in stark
und schwach verschmutztes Kondensat verbessert die Anwendungsmöglichkeit für weiter
Wärmerückgewinnung. Zur besseren Kondensatabscheidung wird der Frischdampf durch die
am tiefsten liegenden Rohre geführt und der jeweils entstehende Abdampf durch die
höher liegenden Rohre weiter kondensiert. Gleichzeitig wird das Kondensat an der
tiefsten Stelle der kombinierten Sammel- und Verteilkammer abgeführt.
1) Einrichtung zur indirekten Beheizung eines Wirbelbetttrockners durch einen von
einem Fluid durchströmten Wärmetauscher, wobei das Wirbelbett in einem zumindest an
zwei einander gegenüberliegenden Seiten sich vom Anströmboden, nach oben erweiternden
Gehäuse angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) von mindestens
einem Trog (2,2′) gebildet ist, in dem jeweils ein von kondensierendem Dampf durchströmter
Wärmetauscher in Form eines Geradrohrbündels (3) in mehreren Dampfgängen (4,4′,4˝,4‴)
mit sich erheblich verringender Rohranzahl bzw. Dampfquerschnitt angeordnet ist.
2) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Geradrohrbündel
(3) mit zwei Dampfgängen (4,4′) die Rohranzahl bzw. der Dampfquerschnitt sich etwa
wie 90 : 10 bei gleicher Eintrittsgewindigkeit verhält.
3) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Geradrohrbündel
(3) mit drei Dampfgängen (4,4′,4˝) die Rohranzahl bzwq. der Dampfquerschnitt sich
etwa wie 78 : 18 : 4 bei gleicher Eintrittsgeschwindigkeit verhält.
4) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Geradrohrbündel
(3) mit vier Dampfgängen (4,4′,4˝,4‴) die Rohranzahl bzw. der Dampfquerschnitt sich
etwa wie 67 : 22 : 8 : 3 verhält.
5) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Geradrohrbündel (3)
zumindest eingangsseitig in den ersten Dampfgang (4) mit einer vertikalen Wand (5)
des Troges (2) verbunden ist, während ausgangsseitig bzw. eingangsseitig in den nächsten
Dampfgang die kombinierten Sammel- und Verteilkammern (6,7) als Schwimmkopf ausgebildet
sind.
6) Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die kombinierten Sammel-
und Verteilkammern (6,7) Kondensatabscheideeinrichtungen (8) aufweisen.
7) Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die letzte Sammelkammer
(6′) bzw. die Rohre des letzten Dampfganges (4′,4˝,4‴) Entlüftungsabgänge (9) aufweisen.
8) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anordnung von
mehreren Trögen (2,2′) zwischen den Trögen, insbesondere zwischen deren schrägen Seitenflächen
(10), Wirbeldampfverteilungskammern (11) angeordnet sind.
9) Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die letzten Dampfgänge
(4′,4˝,4‴) oberhalb des ersten Dampfganges (4) angeordnet sind.