[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fallgewicht für ein Röhrchenschreibgerät, mit
einem Fallgewichtskörper und einem in diesem befestigten Reinigungsdraht, wobei der
Fallgewichtskörper aus zwei Teilen besteht, von denen das eine Teil die vordere Anlagefläche
für die Abstützung des Fallgewichtskörpers in seiner vorderen Stellung im Röhrchenschreibgerät
aufweist und die beiden Teile zumindest in einem ersten Betriebszustand in Richtung
der Längserstreckung des Reinigungsdrahtes relativ zueinander verlagerbar sind.
[0002] Bei einem bekannten Fallgewicht dieser Art (DE-OS 1 611 802), ist das die vordere
Anlagefläche aufweisende Teil des Fallgewichtskörpers stabförmig ausgebildet und hat
an beiden Enden scheibenförmige Ansätze, von denen die äußere Fläche des vorderen
Ansatzes die vordere Anlagefläche bildet und in diesem Ansatz der Reinigungsdraht
befestigt ist. Auf dem stabförmigen Abschnitt des Fallgewichtskörpers sitzt der buchsenförmige
andere Teil des Fallgewichtskörpers, dessen Länge geringer ist als der Abstand zwischen
den beiden Ansätzen am einen Teil des Fallgewichtskörpers, so daß das buchsenförmige
andere Teil des Fallgewichtskörpers bezüglich des einen Teils axial hin- und herbewegbar
ist und so beim Schütteln des ein derartiges Fallgewicht enthaltenden Röhrchenschreibgerätes
vom buchsenförmigen anderen Teil des Fallgewichtskörpers Impulse ausgeübt werden,
die die Bewegbarkeit des Fallgewichts verbessern und insbesondere ein Lösen des gegebenenfalls
im Schreibröhrchen durch eingetrocknete Schreibflüssigkeit festgelegten Reinigungsdrahtes
bewirkt.
[0003] Bei der Herstellung von Röhrchenschreibgeräten mit einem sich in das Schreibröhrchen
erstreckenden Reinigungsdraht ist es erforderlich, die Länge des Reinigungsdrahtes
so einzustellen, daß sich bei mit seiner vorderen Anlagefläche im Röhrchenschreibgerät
abgestützten Fallgewicht ein genau definierter Überstand des vorderen Endes des Reinigungsdrahtes
über das vordere Ende des Schreibröhrchens ergibt. Da darüber hinaus das vordere Ende
des Reinigungsdrahtes abgerundet sein muß, um ein Kratzen auf der Schreib- oder Zeichenunterlage
zu vermeiden, ist die Einstellung des gewünschten Überstandes schwierig, weil es nicht
möglich ist, den Reinigungsdraht zunächst mit erheblicher Überlänge herzustellen und
dann einfach nach dem Einsetzen in das Röhrchenschreibgerät auf die gewünschte Länge
abzuschneiden.
[0004] Es ist auch bereits bekannt (DE-OS 34 34 188), zur Einstellung des gewünschten Überstandes
des Reinigungsdrahtes über das vordere Ende des Schreibröhrchens den Fallgewichtskörper
begrenzt axial hin- und herbewegbar in einer Fallgewichtssicherung im Röhrchenschreibgerät
zu haltern und die Lage der Fallgewichtssicherung im Röhrchenschreibgerät in einer
solchen Weise festzulegen, daß sich der gewünschte Überstand des Reinigungsdrahtes
ergibt. Hierzu ist jedoch einerseits eine besondere Halterung des Fallgewichtkörpers
und andererseits eine speziell ausgebildete und in besonderer Weise im Röhrchenschreibgerät
zu befestigende Fallgewichtssicherung erforderlich.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache Möglichkeit zu schaffen, den Überstand
des Reinigungsdrahtes über das vordere Ende des Schreibröhrchens ohne Nachbearbeitung
des vorderen Endes des Reinigungsdrahtes genau einzustellen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Fallgewicht der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
derart ausgestaltet, daß der Reinigungsdraht im anderen Teil des Fallgewichtskörpers
befestigt ist und daß die beiden Teile des Fallgewichtskörpers in einem zweiten Betriebszustand
in fester axialer Lagezuordnung zueinander gehalten sind.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Fallgewicht sind somit die vordere Anlagefläche für die
Abstützung des Fallgewichtskörpers und der Reinigungsdraht an unterschiedlichen Teilen
des Fallgewichtskörpers vorgesehen, so daß der den Reinigungsdraht tragende Teil
axial bezüglich des die Anlagefläche aufweisenden Teils verlagert und dadurch der
Abstand zwischen vorderem Ende des Reinigungsdrahtes und Anlagefläche und damit auch
der maximale Überstand des Reinigungsdrahtes über das vordere Ende des Schreibröhrchens
auf den gewünschten Wert eingestellt werden kann. In diesem eingestellten zweiten
Betriebszustand werden dann die beiden Teile in fester axialer Lagezuordnung zueinander
gehalten, so daß sich der maximale Überstand des Reinigungsdrahtes über das vordere
Ende des Schreibröhrchens im Betrieb nicht mehr ändert, es sei denn, durch möglichen
Abrieb des Reinigungsdrahtes.
[0008] Um diese Einstellung vorzunehmen, wird das Fallgewicht üblicherweise in das Röhrchenschreibgerät
eingesetzt und in seine vordere Stellung gebracht, in der die vordere Anlage fläche
des Fallgewichtskörpers an einem vorspringenden Bereich des Röhrchenschreibgeräts
anliegt. In dieser Stellung kann ermittelt werden, ob der Überstand des Reinigungsdrahtes
über das vordere Ende des Schreibröhrchens den richtigen Wert aufweist. Sollte dies
nicht der Fall sein, werden die beiden Teile des Fallgewichtskörpers bis zum Erreichen
des gewünschten Überstandes des Reinigungsdrahtes axial gegeneinander verlagert.
[0009] Das eine Teil des Fallgewichtskörpers, also das die vordere Anlagefläche aufweisende
Teil kann buchsenförmig ausgebildet sein, während das andere Teil sich zumindest mit
seinem den Reinigungsdraht tragenden Endbereich in das buchsenförmige Teil erstreckt.
Dabei kann das buchsenförmige Teil am Durchtrittsende für den Reinigungsdraht einen
verrringerten Öffnungsquerschnitt aufweisen, so daß das buchsenförmige Teil im wesentlichen
becherförmig mit einer in der Bodenwand vorhandenen Mittelöffnung ausgebildet ist.
[0010] Bei einem derartigen zweiteiligen Aufbau eines Fallgewichtskörpers kann das eine
Teil aus Metall bestehen, um auf diese Weise das gewünschte Gesamtgewicht zu erreichen,
während das andere Teil aus Kunststoff bestehen kann, in dem sich der Reinigungsdraht
sehr einfach befestigen läßt.
[0011] Um eine einfache Verstellung der beiden Teile in axialer Richtung relativ zueinander
zu ermöglichen, können die beiden Teile in Schraubeingriff miteinander stehen. Es
ist jedoch auch möglich, die beiden Teile durch klemmenden Eingriff und gegeneinander
verlagerbar in definierter Position zu halten.
[0012] Vorzugsweise sind die beiden Teile im zweiten Betriebszustand fest miteinander verbunden,
etwa mittels Klebstoff.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Ausführungsbeispiele zeigenden Figuren
näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Teilschnitt durch ein Röhrchenschreibgerät.
Figur 2 zeigt in einer Darstellung entsprechend Figur 1 ein Röhrchenschreibgerät mit
gegenüber dem Ausführungsbeispiel aus Figur 1 abgewandeltem Fallgewicht.
[0014] Das in Figur 1 dargestellte Röhrchenschreibgerät weist eine Röhrchenschreiberspitze
1 auf, auf die von hinten ein Halterschaft 2 und von vorn eine Abdichtkappe 3 aufgeschraubt
sind.
[0015] Die Röhrchenschreiberspitze 1 hat einen Zylinderkörper 10, in dessen vorderes Ende
ein Schreibröhrchen 11 eingesetzt ist und der eine mit dem hinteren Ende des Schreibröhrchens
11 verbundene Innenbohrung 18 bildet. In der Innenbohrung 18 befindet sich ein noch
zu beschreibendes Fallgewicht mit einem aus zwei Teilen 20 und 22 bestehenden Fallgewichtskörper
und einem Reinigungsdraht 21, der sich in das Schreibröhrchen 11 erstreckt. Um ein
Herausfallen des Fallgewichts aus dem hinteren Ende der Innenbohrung 18 zu verhindern,
ist in die Innenbohrung 18 von hinten eine übliche Fallgewichtssicherung 16 eingesteckt,
die in ihrer Endwand eine Mittelbohrung 17 aufweist. An der Außenfläche des Zylinderkörpers
10 ist eine wendelförmige Nut 12 vorhanden, deren hinteres Ende über eine Querbohrung
13 in Verbindung mit der Innenbohrung 18 und deren vorderes Ende in Verbindung mit
der Umgebungsluft steht, wobei die Nut 12 zur Bildung einer Druckausgleichskammer
mittels einer von vorn aufgesteckten Hülse 14 abgedeckt ist.
[0016] Auf das hintere Ende des Zylinderkörpers 10 ist von hinten ein Buchsenelement 15
aufgesteckt und mit diesem durch Ultraschallschweißung verbunden, das an seinem hinteren
Ende einen Schreibflüssigkeitstank 24 trägt, der einen Schreibflüssigkeitsvorratsraum
25 bildet. Ferner ist auf das Buchsenteil 15 von hinten das Schaftelement 40 des
Halterschaftes 2 aufgeschraubt. Im vorderen Bereich weist das Buchsenelement 15
ein Außengewinde zur Befestigung des Hauptkörpers 30 der Abdichtkappe 3 auf, die
ein Einsatzelement 31 trägt, in das ein Dichtelement 32 eingesteckt ist, das bei aufgeschraubter
Abdichtkappe 3 dichtend am vorderen Ende des Schreibröhrchens 11 anliegt sowie im
Bereich des vorderen Endes des Hülsenelementes 14 eine Abdichtung bewirkt.
[0017] Wie bereits erwähnt, besteht der Fallgewichtskörper aus zwei Teilen, einem becherförmigen
Metallteil 22, das in seiner Bodenwand eine zentrische Mittelöffnung aufweist, und
einem im wesentlichen stabförmigen Kunststoffteil 20, das an seinem vorderen Ende
abgesetzt und mit diesem abgesetzten Bereich leicht klemmend in das Metallteil 22
eingesetzt ist. Im vorderen Ende des Kunststoffteils 20 ist der Reinigungsdraht 21
befestigt, der sich durch die Mittelöffnung des Metallteils 22 erstreckt.
[0018] Wie Figur 1 zu entnehmen ist, liegt die äußere Fläche der Bodenwand des Metallteils
22 in der gezeigten Stellung auf in der Innenbohrung 18 vorgesehenen Rippen 23 auf,
wenn die Abdichtkappe 3 abgenommen und das Schreibröhrchen 11 nicht auf eine Schreib-
oder Zeichenunterlage aufgesetzt ist. Diese Auflage der die vordere Anlagefläche des
Fallgewichtskörpers bildenden Fläche des Metallteils 22 bestimmt somit die am weitesten
nach vorn verlagerte Stellung des Reinigungsdrahtes 21 und damit dessen Überstand
über das vordere Ende des Schreibröhrchens 11.
[0019] Zeigt sich beim ersten Einsetzen des Fallgewichts in das Röhrchenschreibgerät, daß
der sich ergebende Überstand des Reinigungsdrahtes 21 über das vordere Ende des Schreibröhrchens
11 nicht die richtige Größe hat, so kann der Monteur diesen Überstand dadurch ändern,
daß er den axialen Abstand von Metallteil 22 und Kunststoffteil 20 ändert, also das
Kunststoffteil 20 entweder weiter in das Metallteil 22 hineindrückt oder aus diesem
herauszieht, bis der gewünschte Überstand erreicht ist. Danach kann beispielsweise
durch Klebstoff eine dauerhafte Verbindung zwischen Kunststoffteil 20 und Metallteil
22 hergestellt werden, um im Betrieb relative axiale Verlagerungen dieser Teile und
damit eine Veränderung des Überstandes des Reinigungsdrahtes 21 über das vordere Ende
des Schreibröhrchens 11 sicher zu verhindern.
[0020] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist das Röhrchenschreibgerät im wesentlichen
gleich demjenigen aus Figur 1 aufgebaut und gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
[0021] Die einzige Abweichung gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 besteht im
Aufbau des Fallgewichts, das ein stabförmiges Teil 20′ aufweist, in dessen an seinem
vorderen Ende ausgebildeten Gewindeansatz 20‴ ein Reinigungsdraht 21′ besteht. Das
Teil 20′, das beispielsweise aus Kunststoff besteht, ist mit dem in ein im wesentlichen
becherförmiges Teil 22′, beispielsweise aus Metall eingeschraubt, wobei sich der Reinigungsdraht
21′ durch eine Mittelöffnung im Boden des Teils 22′ erstreckt. Auf dem hinteren Ende
des Teils 20′ sitzt ein Sechskantkopf 20˝, so daß das Teil 20′ durch Halten des Teils
22′ und Verdrehen des Sechskantkopfes 20˝ mittels eines Schlüssels weiter in das Teil
22′ hinein- oder aus diesem herausgeschraubt werden kann.
[0022] Durch die so durchführbare relative axiale Verstellung der Teile 20′ und 22′ ist
es möglich, in der in Zusammenhang mit Figur 1 beschriebenen Weise den Überstand des
Reinigungsdrahtes 21′ über das vordere Ende des Schreibröhrchens 11 auf den gewünschten
Wert einzustellen. Gegebenenfalls können danach die Teile 20′ und 22′ unverdrehbar
miteinander verbunden werden.
1. Fallgewicht für ein Röhrchenschreibgerät, mit einem Fallgewichtskörper (20, 22)
und einem in diesem befestigten Reinigungsdraht (21), wobei der Fallgewichtskörper
aus zwei Teilen (20; 21) besteht, von denen das eine Teil (22) die vordere Anlagefläche
für die Abstützung des Fallgewichtskörpers (20, 22) in seiner vorderen Stellung im
Röhrchenschreibgerät aufweist und die beiden Teile (20, 22) zumindest in einem ersten
Betriebszustand in Richtung der Längserstreckung des Reinigungsdrahtes (21) relativ
zueinander verlagerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsdraht im anderen Teil (20) des Fallgewichtskörpers (20, 22) befestigt
ist und daß die beiden Teile (20, 22) des Fallgewichtskörpers in einem zweiten Betriebszustand
in fester axialer Lagezuordnung gehalten sind.
2. Fallgewicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Teil (22) buchsenförmig ausgebildet ist und das andere Teil (20) sich
zumindest mit seinem den Reinigungsdraht (21) tragenden Endbereich in das buchsenförmige
Teil (22) erstreckt.
3. Fallgewicht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das buchsenförmige Teil (22) am Durchtrittsende für den Reinigungsdraht (21)
einen verringerten Öffnungsquerschnitt hat.
4. Fallgewicht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Teil (22) aus Metall und das andere Teil (20) aus Kunststoff besteht.
5. Fallgewicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (20′, 22′) in Schraubeingriff miteinander stehen.
6. Fallgewicht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (20, 22) im zweiten Betriebszustand fest miteinander verbunden
sind.
7. Verfahren zum Einstellen des Überstandes des Reinigungsdrahtes (21) über das vordere
Ende des Schreibröhrchens (11) eines Röhrchenschreibgerätes mit einem Fallgewicht
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichent, daß das Fallgewicht (20, 21, 22) in das Röhrchenschreibgerät eingesetzt und in seine
vordere Stellung gebracht wird und daß die beiden Teile (20, 22) des Fallgewichtskörpers
bis zum Erreichen des gewünschten Überstandes des Reinigungsdrahtes (21) axial gegeneinander
verlagert werden.