[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalung für Fundamentteile der im Oberbegriff von Anspruch
1 erläuterten Art.
[0002] Eine derartige Schalung ist aus der DE-OS 34 36 690 bekannt. Die bekannte Schalung
besteht aus einem U-förmig gebogenen Streifen aus einem mit Kunststoffolie beschrumpften
Gitterwerk und bildet eine Rinne mit senkrechten Seitenwänden, in die der Beton von
oben her eingegossen wird. Der Querschnitt des fertigen Fundamentes ist somit über
die gesamte Höhe des Fundamentteiles konstant, wobei die Breite des Querschnittes
über die gesamte Höhe des Fundamentteiles der für die entsprechenden Bodenverhältnisse
notwendigen Breite der Standfläche entspricht. Für die Wirksamkeit der Fundamentteile
ist es jedoch nur notwendig, eine entsprechend große Standfläche zu haben, die die
aufzunehmenden Lasten gleichmäßig im Boden verteilt. Demgegenüber muß die die Stützen
oder die Wand aufnehmende Oberfläche des Fundamentteiles theoretisch nur so groß sein,
daß Stützen oder Wand satt aufliegen können. Bei der Verwendung der vorbekannten Schalung
wird somit wesentlich mehr Beton verbraucht als dies notwendig wäre.
[0003] Die theoretisch mögliche Herstellung von betonsparenden Fundamentteilen mit sich
nach oben verjüngendem Querschnitt scheiterte in der Praxis bislang an den hohen Arbeitskosten
zum Herstellen der dafür erforderlichen Schalung aus Schalungsbrettern, die die Mehrkosten
für die größere Betonmenge übersteigen.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Schalung bereitzustellen,
die bei geringen Arbeitskosten einen Mehrverbrauch an Beton vermeidet.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine Schalung geschaffen, die ebenso
leicht und kostengünstig handhabbar ist wie die Schalung des Standes der Technik,
jedoch wesentlich weniger Beton erfordert. Durch die Biegbarkeit des mit Kunststoffolie
beschrumpften Gitterwerkes können auch Querschnittsformen hergestellt werden, die
sich mit herkömmlichen Schalungsmitteln, beispielsweise Brettern, nicht oder nur unter
einem unvertretbar hohen Arbeitsaufwand fertigen lassen. Beispiele dafür wären sich
unstetig verjüngende oder unregelmäßige Querschnitte.
[0007] Die Ansprüche 2 und 3 beschreiben die Anwendung der Erfindung auf eine verlorene
(Anspruch 2) bzw. entfernbare und wiederverwertbare (Anspruch 3) Schalung.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische, schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles
der Erfindung,
Fig. 2 den Schnitt II-II aus Fig. 1, und
Fig. 3 einen Schnitt ähnlich Fig. 2 durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0009] Aus Fig. 1 ist eine verlorene Schalung 1 zur Herstellung eines Streifenfundamentes
ersichtlich, die als Rinne mit zwei die langen Begrenzungen der Rinne bildenden seitlichen
Schalungswänden 2 und 3 und einem Schalungsboden 4 ausgebildet ist. Die seitlichen
Schalungswände 2, 3 und der Schalungsboden 4 sind einstückig aus einem Streifen Verbundmaterial
gebogen, das aus einem Gitterwerk 5 und einer beidseitig auf das Gitterwerk 5 aufgeschrumpften
Kunststoffolie 6 besteht. Das Gitterwerk 5 ist bevorzugt eine der üblichen Baustahlmatten
geeigneter Festigkeit mit gekreuzten Quer- bzw. Längsstäben 5a, 5b. Die Kunststoffolie
6 ist eine der üblichen Schrumpffolien geeigneter Festigkeit, wie sie beispielsweise
auch für Verpackungszwecke eingesetzt werden können. Die Kunststoffolie 6 wurde in
zwei Bahnen, 6a, 6b beidseitig auf das noch flache Gitterwerk 5 aufgelegt und unter
Hitzeeinwirkung geschrumpft, so daß sie sich durch die damit verbundene Kontraktion
eng um die Stäbe 5a bzw. 5b legt und beide Lagen 6a, 6b durch die Öffnungen des Gitterwerkes
5 hindurch miteinander verbunden werden. Danach wird das Gitterwerk 5 mit der aufgeschrumpften
Kunststoffolie 6 zu dem gewünschten Profil gebogen.
[0010] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 wurde die Schalung derart gestaltet,
daß das fertig vergossene Fundamentteil im unteren Bereich 7a plattenförmig mit einem
langrechteckigen Querschnitt und im darüberliegenden oberen Bereich 7b mit einem sich
nach oben verjüngenden, trapezförmigen Querschnitt versehen ist. Die Bodenbreite b₁
wird nach statischen Gesichtspunkten in Abhängigkeit auch von der Schalungslänge l
festgelegt, während die verringerte obere Breite b₂ auf die notwendige Standfläche
für die Stützen oder Wände abgestimmt ist.
[0011] Um den Widerstand der Schalung 1 gegen den Betondruck beim Vergießen zu erhöhen,
sind in der Nähe der oberen Ränder der seitlichen Schalungswände 2 bzw. 3 Versteifungselemente
8 bzw. 9 angeordnet, die aus drei im Dreieck zusammengestellten geraden Längsstäben
8a bzw. 9a und gebogenen Längsstäben 8b, 9b bestehen, wobei die gebogenen Längsstäbe
8b, 9b jeweils zwei der geraden Längsstäbe 8a bzw. 9a miteinander verbinden. Dabei
können jeweils nur zwei gebogene Längsstäbe 8b bzw. 9b pro Versteifungselement 8 bzw.
9 vorgesehen sein. Die Versteifungselemente 8 bzw. 9 sind bevorzugt mit Hilfe eines
Abstandshalters 10 an den Seitenwänden 2 bzw. 3 befestigt. Dabei durchstoßen die Abstandshalter
10 die Kunststoffolie 6 und umgreifen mit geeigneten, bekannten Verbindungsmitteln,
im einfachsten Fall Rödeldraht, sowohl einen Quer- bzw. Längsstab 5a bzw. 5b des Gitterwerks
als auch einen der Längsstäbe 8a bzw. 9a der Versteifungselemente 8 bzw. 9. Diese
Abstandshalter 10 sorgen dafür, daß sowohl die Breite b₂ der oberen Öffnung der Schalung
1 als auch der Abstand zwischen den Schalungswänden 2 bzw. 3 über die gesamte Höhe
der Schalungswände im wesentlichen unverändert bleibt. Falls gewünscht, können die
Schmalseiten der Schalung 1 mit geeigneten Materialstücken verschlossen werden. Dazu
eignen sich sowohl übliche Schalungsbretter als auch ein entsprechend zugeschnittenes
und befestigtes Stück des auch für die Schalung 1 verwendeten Materials aus mit Kunststoffolie
beschrumpftem Gitterwerk.
[0012] Fig. 3 zeigt einen Schnitt ähnlich Fig. 2 durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Form einer wiederverwendbaren Schalung 11. Die Schalung 11 besteht
aus mindestens zwei sich gegenüberliegenden Schalungswänden 12 bzw. 13, die aus je
einem zugeschnittenen Streifen des bereits für die Schalung 1 verwendeten, mit Kunststoffolie
6 beschrumpften Gitterwerks 5 bestehen. Danach wurden die beiden seitlichen Schalungswände
12 bzw. 13 stufenförmig gebogen und mittels der bereits beschriebenen Abstandshalter
10 spiegelbildlich und im vorbestimmten Abstand in Parallellage zueinander fixiert
und auf eine Betonierunterlage 14 aufgestellt. Die größte Breite b₁ der Schalung 11,
die Breite der Bodenfläche, wird wiederum auf die statischen Gegebenheiten abgestellt,
während die Breite b₂ an der Oberseite der Schalung 11 der erforderlichen Standfläche
für Stützen bzw. Wände angepaßt ist. Der Querschnitt des mit der Schalung 11 hergestellten
Fundamentteiles weist somit einen plattenförmigen unteren Bereich 15a mit einem langrechteckigen
Querschnitt, einen mittleren Bereich 15b mit einem sich trapezförmig nach oben verjüngenden
Querschnitt und einen oberen Bereich 15c auf, der wiederum plattenförmig aber mit
einem kürzeren rechteckigen Querschnitt ausgebildet ist. Selbstverständlich können
auch hier wiederum Versteifungselemente 8 bzw. 9 vorgesehen werden, die jedoch aus
Gründen der Übersichtlichkeit in der Zeichnung weggelassen wurden. Auch die Schalung
11 kann wie die Schalung 1 an ihren Schmalseiten verschlossen werden. Soll die Schalung
entfernt werden, so werden die Befestigungen der Abstandshalter 10 mit den Schalungswänden
12 bzw. 13 gelöst (bei Verwendung von Rödeldraht wird dieser abgezwickt), so daß die
Schalungswände 12 bzw. 13 und gegebenenfalls auch die die Schmalseiten bedeckenden,
nicht gezeichneten Schalungswände nach dem Aushärten des Betons entfernt werden können.
[0013] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele können die
Schalungen ohne weiteres auch als Schalungen für Einzelfundamente ausgebildet werden.
Durch die Biegbarkeit des Gitterwerkes sind darüber hinaus die Querschnittsformen
der erzielbaren Fundamentteile im wesentlichen frei wählbar, so daß sie jeweils an
die baulichen Gegebenheiten und die Berechnungen angepaßt werden können, ohne daß
ein merklich erhöhter Arbeitsaufwand anfällt, wie dies bei herkömmlichen Schalungen
der Fall wäre. Notfalls kann auch ein nur einseitig mit Kunststoffolie beschrumpftes
Gitterwerk verwendet werden, wenn es die zu erwartenden korrosiven Belastungen zulassen.
Als Abstandshalter bzw. Versteifungselemente können alle bekannte Typen eingesetzt
werden.
1. Schalung für Fundamentteile, mit seitlichen Schalungswänden aus einem mit Kunststoffolie
beschrumpften Gitterwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Schalungswände (2, 3, 12, 13) einen sich nach oben verjüngenden
Querschnitt (7a, 7b, 15a, 15b, 15c) einschließen.
2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei sich gegenüberliegende Schalungswände (2, 3) durch einen Schalungsboden
(4) einstückig miteinander verbunden sind.
3. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswände (12, 13) aus mindestens zwei sich gegenüberliegenden Streifen
des mit Kunststoffolie (6) beschrumpften Gitterwerkes (5) bestehen, die durch Abstandshalter
(10) in einem vorbestimmten Abstand gehalten sind.