[0001] Die Erfindung betrifft ein Kaminrohrelement mit einem doppelwandigen, tragenden Rohr,
dessen Aussen- und Innenmantel als Metallrohre ausgebildet und mittels Endkappen miteinander
verbunden sind.
[0002] Solche Kaminrohrelemente sind seit langem bekannt. Sie werden als vorgefrtigte Elemente
zum Aufbau von Kaminen insbesondere für Holz- und Festbrennstofffeuerungen verwendet.
Der doppelwandige Aufbau soll der Wärmedämmung dienen, so dass am Aussenmantel nicht
zu hohe Temperaturen auftreten. Selbst unter Einsatz von Wärmedämmstoffen im Raum
zwischen Aussen- und Innenrohr hat sich die Wärmedämmung besonders bei hohen Abgastemperaturen,
wie sie bei der Holzfeuerung auftreten, als ungenügend erwiesen.
[0003] Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden (vgl. EU-Pat. Nr. 0 038 211) den Innenmantel
des doppelwandigen, tragenden Rohrs aus gebundenen, keramischen Fasern auszubilden.
Damit kann die Wärmedämmung zwar verbessert werden. Insbesondere an den Endkappen
werden jedoch Wärmebrücken gebildet, falls diese aus Metall bestehen. Bestehen die
Endkappen andererseits ebenfalls aus gebundenen keramischen Fasern, so weist das Rohr
für Lagerung, Transport, Montage und Betrieb in diesem Bereich keine ausreichende
Festigkeit auf, so dass mit grosser Wahrscheinlichkeit Beschädigungen auftreten, womit
die Stossstellen zwischen aneinandergrenzenden Elementen nicht mehr dicht sind. Die
Ausgestaltung des In nenmantels aus gebundenen, keramischen Fasern hat zudem den
gravierenden Nachteil, dass darin durch das Temperaturgefälle Feuchtigkeit des Rauchgases
kondensiert und das Kondensat in die Wärmedämmung zwischen Innen- und Aussenrohr eintritt.
Damit verliert diese ihre Wirkung und der Aussenmantel aus Metall kann durch das aggressive
Kondensat von der Innenseite her korrodieren.
[0004] Es stellt sich damit die Aufgabe, ein Kaminrohrelement der eingangs erwähnten Art
derart zu verbessern, dass eine gute Wärmedämmung über die gesamte Länge, insbesondere
auch im Bereich der Endkappen, erzielbar ist, so dass am Aussenmantel nicht zu hohe
Temperaturen auftreten und dass zugleich keine Korrosionsprobleme durch kondensierte
Feuchtigkeit entstehen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Einsatzrohr aus gebundenen keramischen Fasern,
das am Innenmantel des tragenden Rohrs angebracht ist derart, dass zwischen seiner
Aussenseite und dem Innenmantel ein Zwischenraum gebildet ist.
[0006] Das Einsatzrohr aus gebundenen, keramischen Fasern, vorzugsweise Aluminiumoxidsilikatfasern,
kann damit ein durchgehendes wärmedämmendes Rauchgasrohr bilden, während das doppelwandige
Rohr vorwiegend Tragfunktion hat. Das durch die Wärmedämmung und den damit verbundenen
Temperaturgradienten im Einsatzrohr allfällig gebildete Kondensat wird durch die Luftzirkulation
im erwähnten Zwischenraum verdunstet und nach aussen abgeführt. Da das Einsatzrohr
den Innenmantel im wesentlichen nicht berührt, gelangt das Kondensat in der Regel
gar nicht auf das Innenrohr und trocknet sonst ebenfalls aus. Es kann mit diesem Aufbau
insbesondere vermieden werden, dass Teile des Aussenrohrs im Bereich der Endkappen
vom Rauchgaskanal berührt werden, womit Wärmebrücken verhindert werden.
[0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung
näher beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht senkrecht zur Achse eines Kaminrohrelements,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch mehrere Elemente, und
Fig. 3 eine Ansicht der Elemente gemäss Fig. 2, und
Fig. 4 eine Schnittansicht wie in Fig. 1 durch eine zweite Ausführungsform.
[0008] In Fig. 1 ist ein Kaminrohrelement gemäss der Erfindung im Schnitt senkrecht zu seiner
Achse dargestellt. Ein doppelwandiges, tragendes Rohr 1 besitzt einen rohrförmigen
Aussenmantel 4 und einen Innenmantel 5, zwischen denen eine Wärmedämmung 6, z.B. aus
einer Matte keramischer Fasern oder Mineralstoffwolle angeordnet ist. Innen- und
Aussenmantel 4,5 bestehen aus Edelstahl, wobei der Innenmantel z.B. aus besonders
korrosionsbeständigem Chrom-Nickel-Molybdän-Edelstahl mit einer Wandstärke von 1
mm gefertigt sein kann. Innen- und Aussenmantel sind über obere und untere Metallendkappen
9,10 miteinander verbunden (Fig. 2) und bilden so ein tragendes, steifes Element.
Zum Aufbau eines Kamins werden die einzelnen Elemente mit ihren Endkappen ineinandergefügt,
wie in Fig. 2 dargestellt ist. Die Profilierung der Endkappen 9,10 kann dabei in
sich bekannter Weise auf unterschiedliche Art gestaltet sein. Wesentlich ist ihre
Halterungs-, Zentrierungs- und Dichtungsfunktion.
[0009] Innerhalb dieses tragenden Rohrs ist ein feuerfestes, korrosionsunempfindliches Einsatzrohr
2 aus gebundenen, keramischen (Aluminiumoxidsilikat-)Fasern angeordnet. Zwischen
diesem Einsatzrohr 2 und dem tragenden Rohr 1 ist mittels Stegen 7 ein Zwischenraum
3 gebildet. Die Stege 7 bestimmen den Abstand zwischen dem Innenmantel 5 des tragenden
Rohrs 1 und dem Einsatzrohr 2 und di enen zur Halterung desselben im tragenden Rohr
1. Zu diesem Zweck sind die Stege 7 durch Verklebung mit dem Innenmantel 5 verbunden.
Weil die gebundenen keramischen Fasern, welche das Einsatzrohr 2 bilden, eine relativ
geringe, mechanische Stabilität besitzen, sind sie nicht als tragende Teile ausgebildet.
[0010] Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, schliessen die Einsatzrohre 2 benachbarter
Kaminrohrelemente im Bereich der Endkappen aneinander an und bilden einen Rauchgaskanal
8, der das tragende Rohr 1 nicht berührt. Der Zwischenraum 3 zwischen dem Aeusseren
des Einsatzrohrs 2 und dem tragenden Rohr 1 erstreckt sich über die gesamte Länge
des Elements und schliesst an den entsprechenden Zwischenraum des Nachbarelements
an. Es kann damit entlang dem Aeusseren des Einsatzrohrs 2 bzw. entlang dem Innenmantel
5 des tragenden Rohrs eine Luftzirkulation durch das Kamin stattfinden. Werden nur
drei schmale Stege 7 vorgesehen, wie in Fig. 1 gezeigt, so bleibt die Zirkulation
in Kaminlängsrichtung ungeachtet einer verdrehten Montage benachbarter Elemente erhalten,
wie dies in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist. Die Stege 7′ des Nachbarelements stören
dabei nicht. Bei mehreren oder breiteren Stegen, wie sie etwa bei grösseren Kamindurchmessern
vorgesehen sein können, kann es von Vorteil sein, diese bei benachbarten Elementen
aufeinander auszurichten. Hierzu sind für diese Fälle Markierungen 12 für die Lage
der Stege im Bereich der Endkappen vorgesehen (Fig. 3), welche bei der Montage die
richtige Positionierung gestatten.
[0011] Eine solche Einsatzrohrausgestaltung ist in Fig. 4 gezeigt. Dabei ist eine Vielzahl
von Stegen 7 über den Umfang des Einsatzrohrs 2 verteilt. Da das gebundene Fiberkeramikmaterial
keine grosse Eigenstabilität aufweist, kann diese durch die grössere Anzahl von Stegen
oder Rippen 7 verbessert werden.
[0012] Ebenfalls zur Verbesserung der Luftzirkulation im Zwischenraum 3 können an einem
unteren Kamin rohrelement Luftdurchtritte 11 durch das tragende Rohr 1 in den Zwischenraum
3 vorgesehen sein.
[0013] Im Betrieb dient das Einsatzrohr 2, wie erwähnt, zur Rauchgasführung, wie mit Pfeilen
14 in Fig. 2 angedeutet ist. Die keramischen Fasern, welche in an sich bekannter Weise
durch Vakuumformung aus einer Mischung von kurz geschnittenen Aluminiumoxidsilikatfasern
mit einem Binder (z.B. Zement) zum Einsatzrohr 2 geformt werden, bilden dabei ein
feuerfestes, wärmedämmendes, jedoch nicht vollständig dampfdichtes Kamin. Die Dampfdiffusion
kann in Verbindung mit dem Temperaturgradienten im Einsatzrohr zur Kondensation von
Feuchtigkeit führen. Dank dem Zwischenraum 3 zwischen Einsatzrohr 2 und Innenmantel
des tragenden Rohrs gelangt dieses Kondensat im wesentlichen jedoch nicht auf diesen
Innenmantel. Die Luftzirkulation in diesem Zwischenraum 3 verhindert ferner, dass
sich das Kondensat längere Zeit ansammelt. Es trocknet schon während dem Betrieb,
aber auch im nicht betriebenen Zustand des Kamins durch die zirkulierende Luft. Die
Temperatur am Innenmantel 5 des tragenden Rohrs 1 ist im Betrieb durch die Wärmedämmung
des Einsatzrohrs 2 und den Zwischenraum 3 erheblich herabgesetzt, so dass trotz der
Wärmebrücken an den Endkappen 9, 10 der Aussenmantel 4 eine Temperatur annimmt, die
unter den zulässigen Höchstwerten liegt.
[0014] Wie bereits erwähnt, kann die Ausgestaltung der Stege 7 auf verschiedene Weise erfolgen.
Bei der in den Figuren gezeigten Variante ist die Minimalanzahl von drei Stegen 7
vorgesehen, die sich über die ganze Länge des Elements erstrecken und damit Längskanäle
begrenzen.
[0015] In einer anderen Variante sind die Stege nicht über das ganze Element durchlaufend,
sondern in Längsrichtung unterbrochen. Insbesondere können sie auch nur im Bereich
der Endkappen vorgesehen sein. Die Stege 7 werden vorzugsweise bei der Vakuumformung
der Einsatzrohre mit eingeformt. Es ist jedoch auch möglich, sie nachträglich aussen
an einem zylindrisch geformten Einsatzrohr aus Fiberkeramik anzubringen.
[0016] Insgesamt ergeben die beschriebenen Massnahmen ein Kaminrohrelement, das auch bei
schwierigen Feuerungsbedingungen an seiner Aussenseite keine unzulässigen Temperaturwerte
annimmt und zugleich gegen Korrosion durch aggressive Kondensate unempfindlich ist.
Zudem ist das Element einfach aufgebaut und deshalb kostengünstig herzustellen.
1. Kaminrohrelement mit einem doppelwandigen, tragenden Rohr (1), dessen Aussen- und
Innenmantel (4,5) als Metallrohre ausgebildet und mittels Endkappen (9,10) miteinander
verbunden sind, gekennzeichnet durch ein Einsatzrohr (2) aus gebundenen keramischen
Fasern, das am Innenmantel des tragenden Rohrs (1) angebracht ist derart, dass zwischen
seiner Aussenseite und dem Innenmantel ein Zwischenraum (3) gebildet ist.
2. Kaminrohrelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Aussen-
und dem Innenmantel des tragenden Rohrs keramische Fasern als Wärmedämmung angeordnet
sind.
3. Kaminrohrelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zwischenraum (3) zwischen dem Einsatzrohr und dem Innenmantel sich über
die gesamte Länge des Elements erstreckt.
4. Kaminrohrelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Einsatzrohr (2) über die gesamte Kaminlänge den Rauchgaskanal begrenzt
derart, dass Teile des tragenden Rohrs nicht in den Rauchgaskanal eingreifen.
5. Kaminrohrelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Einsatzrohr einen kleineren Aussendurchmesser aufweist als der Innenmantel
(5) des tragenden Rohrs (1) und mit diesem über Stege (7) verbunden ist.
6. Kaminrohrelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (7) an
das Einsatzrohr (2) angeformt sind.
7. Kaminrohrelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Einsatzrohr aus gebundenen Aluminiumoxidsilikatfasern geformt ist.
8. Kaminrohrelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (7) in
Längsrichtung aussen am Einsatzrohr (2) angeformt sind und zwischen sich Längskanäle
über die gesamte Rohrlänge freilassen.
9. Kaminrohrelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Endkappen
(9,10) des tragenden Rohrs Mittel (12) zum gegenseitigen Ausrichten der Längskanäle
benachbarter Elemente vorgesehen sind.
10. Kaminrohrelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass im tragenden Rohr Luftdurchtritte (11) in den Zwischenraum (3) zwischen seinem
Innenmantel und dem Einsatzrohr vorgesehen sind.