[0001] Die Erfindung betrifft eine Miniatur-Steckkupplung für die Verwendung in Geräten
der Nachrichtentechnik, insbesondere zur Befestigung an einer gedruckten Leiterplatte,
die beispielsweise in einem Baugruppenträger als Verdrahtungsrückwand dient.
[0002] Eine Steckkupplung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist bereits aus dem Entwurf
für Steckverbinder der Bauform M nach DIN 41612/Teil 8 bekannt. Bei diesen primär
für die Bestückung von Kontaktkammern der Isolierkörper von Steckerleisten für gedruckte
Leiterplatten konzipierten Koaxialkontakten sind die Anschlußstifte als Lötanschlüsse
ausgebildet und zur Steckrichtung rechtwinklig angeordnet. Die Steckachse der Koaxialkontakte
erstrecken sich somit in der Einbaulage parallel zur Leiterplattenebene.
[0003] Aus der EP 0 195 955 A1 ist ferner eine Leiterplatte bekannt, die von rasterförmig
angeordneten Kontaktstiften durchsetzt ist. Die Leiterplatte stellt die Verdrahtungsrückwand
eines Baugruppenträgers dar, in den von vorn mit Buchsenleisten versehene elektrische
Baugruppen eingeschoben und dabei auf die innen vorstehenden Kontaktstifte gesteckt
werden. Auf den an der Rückseite des Baugruppenträgers vorstehenden Teil der Kontaktstifte
werden mit Leitungsdrähten verbundene Kabelstecker geschoben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in Miniaturbauweise herstellbare Steckkupplung
für eine in einem Baugruppenträger als Verdrahtungsrückwand verwendbare Leiterplatte
zu schaffen, die einerseits eine Verbindung mit einem Koaxialkabel und andererseits
Verbindungen mit zwei Kontaktelementen der Buchsenleiste einer herkömmlichen Baugruppe
gestattet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen konstruktiven Maßnahmen gelöst. Weitere Ausgestaltungen der
Steckkupplung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Durch Anwendung der Steckkupplung und großflächigen Ausbildung der Metalloberfläche
der Verdrahtungsrückwand entfallen die bei der Übertragung von HF-Signalen aufwendigen
und umfangreichen Schirmungsmaßnahmen zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit.
Weitere Vorteile der Lösung sind in der Beschreibung erwähnt.
[0006] Die Erfindung wird anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
wie folgt näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 das in einer Leiterplatte befestigte Buchsenteil der Steckkupplung, teilweise
längsgeschnitten;
Fig. 2 das Buchsenteil der Fig. 1, in der Draufsicht;
Fig. 3 das Buchsenteil der Fig. 1 mit aufgeschobenem Steckerteil, teilweise längsgeschnitten;
Fig. 4 das Steckerteil der Steckerkupplung, im Längsschnitt;
Fig. 5 das Steckerteil der Fig. 4, in der Vorderansicht.
[0007] In den Fig. 1 bis 3 ist das Buchsenteil der Miniatur-Steckkupplung mit 1 bezeichnet.
Es besteht aus einem im wesentlichen hülsenförmigen Metallgehäuse 2 mit einer an der
Basis seitlich abstehenden Lasche 3. Das Hülsenteil des Metallgehäuses 2 enthält einen
im rückwärtigen Bereich vollständig in Isoliermaterial 4 eingebetteten Koaxialkontakt
5, dessen an der Rückseite aus dem Metallgehäuse 2 hervorstehendes Anschlußende als
Steckerstift 6 und dessen in der oberen Hälfte des Hülsenteiles befindliches Verbindungsende
als Buchsenkontakt ausgebildet ist.
[0008] Im Metallgehäuse 2 wird der Koaxialkontakt 5 durch Einspritzen von Kunststoff befestigt,
wobei in der oberen Hülsenhälfte ein Freiraum 7 ausgenommen bleibt, die Innenwand
des Hülsenteiles jedoch eine Auskleidung mit Isoliermaterial 4 erhält. Zur Verhinderung
von Rotations- und Axialbewegungen weist der Koaxialkontakt 5 ein Halteteil 8 auf,
das z.B. aus seitlich ausgebildeten Lappen besteht. Aus dem selben Grund ist das Metallgehäuse
2 mit einer den Innendurchmesser des Hülsenteiles wenigstens teilweise reduzierenden
Einschnürung 9 versehen, die außerdem zur Einrastung des komplementären Steckerteiles
dient. Die Lasche 3 des Metallgehäuses 2 durchsetzt eine Öffnung 10, in welche das
rückwärtige Ende eines dem Anschlußende des Koaxialkontaktes 5 gleichender Steckerstift
11 z.B. durch Einpressen, Löten oder Nieten etc. befestigt ist. Die Öffnung 10 hat
einen dem Steckerstift 11 angepaßten Querschnitt, der rund oder eckig sein kann.
[0009] Koaxialkontakte der beschriebenen Ausführung bilden die Schnittstelle von der ungeschirmten
Vielpolstecktechnik zu einem Koaxialkabel-Stecksystem, das eine hohe Packungsdichte
erlaubt. Daher sind die beiden Steckerstifte 6, 11 des Buchsenteiles 1 in einem dem
Raster der Buchsenleiste einer Baugruppe entsprechenden Abstand angeordnet. Diesen
Abstand, der beispielsweise 2,54 mm beträgt, haben auch entsprechende Bohrungen der
im Baugruppenträger als Verdrahtungsrückwand verwendeten Leiterplatte 12, in deren
Bohrungen das Buchsenteil 1 durch einfaches Einpressen der Steckerstifte 6 und 11
befestigt wird. Die beiden Steckerstifte 6, 11 sind hierfür mit je einer entsprechenden
Einpreßzone 13 versehen, die unmittelbar hinter dem Metallgehäuse 2 angeordnet ist
und die beide zusammen dem Buchsenteil 1 mechanisch einen festen Halt geben.
[0010] Die Befestigung des Buchsenteiles 1 geschieht in der Weise, daß die Steckerstifte
6, 11 sich auf der Baugruppenseite und das Metallgehäuse 2 auf der Kabelsteckseite
befinden. Da das Metallgehäuse 2 vorzugsweise ein einstückiges Feingußteil aus Messing
ist und die Kabelsteckseite der Leiterplatte 12 einen Erdungspotential aufweisenden
Metallbelag 14 mit Aussparungen im Durchtrittsbereich des Koaxialkontaktes 5 hat,
kann das Metallgehäuse 2 noch durch Löten mit dem Metallbelag 14 verbunden werden.
Aus diesem Grund kann auch das in der Lasche 3 befestigte Ende des als 0-Volt-Stift
dienenden Steckerstiftes 11 in der Öffnung 10 bedarfsweise noch zusätzlich mit dem
Metallgehäuse 2 gelötet werden.
[0011] In den Fig. 3 bis 5 ist das Steckerteil der Miniatur-Steckkupplung mit 15 bezeichnet.
Es besteht aus einem hülsenförmigen Metallgehäuse 16, das einen mittleren Abschnitt
17 mit reduziertem Innendurchmesser und in der Mitte des Abschnittes wieder eine geringe
Erweiterung aufweist. In diesem Abschnitt 17 ist ein röhrchenförmiger, seitlich mit
einem Halteteil 18 versehener Koaxialkontakt 19 durch Umspritzen mit Isoliermaterial
20 befestigt.
[0012] In den Hohlraum 21 des röhrchenförmigen Koaxialkontaktes 19 wird beim Anschließen
eines Koaxialkabels (nicht dargestellt) der Innenleiter eingelötet. Mehrere, die Wandung
des Metallgehäuses 16 im rückwärtigen Hülsenteil 22 durchsetzende Öffnungen 23 dienen
zur Herstellung von Lötverbindungen zwischen dem im Hülsenteil endenden Schirmmantel
des Koaxialkabels und dem Gehäuse des Steckerteiles 15. Um eine elektrisch gut leitende
und mechanisch feste Verbindung zu gewährleisten, ist der Innendurchmesser des rückwärtigen
Hülsenteiles 22 dem Außendurchmesser des für den Anschluß vorgesehenen Koaxialkabels
angepaßt.
[0013] Der den Koaxialkontakt 19 schützende, vordere Hülsenteil 24 des Metallgehäuses 16
hat nahe der Einstecköffnung eine Einschnürung 25, deren konvex gewölbter Teil mit
dem konkaven Teil der Einschnürung 9 des Buchsenteiles 1 korrespondiert. Außerdem
ist das Hülsenteil 24 mit wenigstens einem, vorzugsweise jedoch mit mehreren am Umfang
in gleichmäßigen Abständen verteilten Schlitzen 26 versehen, die sich in Axialrichtung
des Metallgehäuses 16 erstrecken und federnde Finger bilden.
[0014] In die von der Einschnürung 25 am vorderen Hülsenteil 24 gebildete Sicke ist ein
Federring 27 eingesetzt. Dieser und die federnden Finger bewirken, daß die beiden
Hälften der Miniatur-Steckkupplung beim Herstellen der Verbindung rastend miteinander
in Eingriff kommen. Hierbei dringt der vordere Rand vom Metallgehäuse 2 des Buchsenteiles
1 in eine entsprechende Ringnut 28 im Metallgehäuse 16 des Steckerteiles 15 ein und
füllt diese vollständig aus. Die Ringnut 28 ist an der Steckseite im mittleren Abschnitt
17 des Metallgehäuses 16 angeordnet. Der gegenüber dem Isoliermaterial 20 etwas vorstehende
Gehäuserand und die Ringnut 28 bilden somit eine wirksame Abdichtung gegen elektromagnetische
Störstrahlung.
[0015] Die Miniatur-Steckkupplung ist mit äußerst kleinen Abmessungen herstellbar. So beträgt
beispielsweise der Durchmesser des Metallgehäuses 2 vom Buchsenteil 1 in dem den Koaxialkontakt
5 enthaltenden zylindrischen Bereich ca. 2.5 mm und der Durchmesser des Metallgehäuses
16 vom Steckerteil 15 nur ca. 3 mm; die Länge des Buchsenteiles 1 ca. 7 mm und die
des Steckerteiles 15 ca. 11 mm. Diese geringen Abmessungen gestatten es, mehrere Steckerteile
15 in einem als Kabelstecker ausgebildeten Isolierkörper zu befestigen. Auf diese
Weise können je nach Bedarf Kabelstecker mit verschiedenen Polzahlen hergestellt werden,
die mit den an der Verdrahtungsrückwand eines Baugruppenträgers befestigten Buchsenteilen
1 verbindbar sind.
1. Steckkupplung für Koaxialleitungen, insbesondere zur Verwendung in Einrichtungen
der Nachrichtentechnik, deren Kupplungshälften aus einem an einer Leiterplatte befestigbaren
Buchsenteil und einem mit einem Koaxialkabel verbindbaren Steckerteil bestehen, wobei
Stecker- und Buchsenteil jeweils ein Metallgehäuse mit einem darin elektrisch isoliert
befestigten Koaxialkontakt aufweisen und das Metallgehäuse des Buchsenteiles sowie
dessen Koaxialkontakt je einen Anschlußstift haben, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstifte als gerade, sich in Steckrichtung erstreckende Steckerstifte
(6, 11) ausgebildet sind, von denen der des Metallgehäuses (2) in einer vom Metallgehäuse
(2) seitlich abstehenden Lasche (3) fixiert ist und daß die beiden Steckerstifte (6,
11) unmittelbar hinter dem Metallgehäuse (2) je eine Einpreßzone (13) aufweisen, mit
denen sie in Bohrungen der Leiterplatte (12) befestigbar sind.
2. Steckkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckerstift (11)
des Metallgehäuses (2) in einer Öffnung (10) der Lasche (3) befestigt ist.
3. Steckkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koaxialkontakte
(5, 19) von Buchsen- und Steckerteil (1, 15) in den rückwärtigen Bereichen der Metallgehäuse
(2, 16) je einen vollständig mit Isoliermaterial (4, 20) umspritzten Halteteil (8,
18) aufweisen.
4. Steckkupplung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallgehäuse
(2) des Buchsenteiles (1) oberhalb des Halteteiles (8) eine Einschnürung (9) hat,
in die bei hergestellter Verbindung eine das Buchsenteil (1) übergreifende Einschnürung
(25) des Steckerteiles (15) eingerastet ist.
5. Steckkupplung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorderer Hülsenteil
(24) vom Metallgehäuse (16) des Steckerteiles (15) wenigstens einen sich in Axialrichtung
erstreckenden Schlitz (26) hat, und daß die Einschnürung (25) im Hülsenteil (24) eine
Sicke bildet, in die ein Federring (27) eingesetzt ist.
6. Steckkupplung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei hergestellter
Verbindung der vordere Rand vom Metallgehäuse (2) des Buchsenteiles (1) in eine Ringnut
(28) vom Metallgehäuse (16) des Steckerteiles (15) eingreift.
7. Steckkupplung nach Anspruch 1, 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Steckerteile
(15) in einem Isolierkörper befestigt sind und der Isolierkörper als Kabelstecker
ausgebildet ist.