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EP 0 341 546 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.11.1989 Patentblatt 1989/46 |
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Anmeldetag: 02.05.1989 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
10.05.1988 DE 3816495
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Anmelder: SCHERING AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-13342 Berlin (DE) |
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Erfinder: |
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- Linka, Gerd, Dr.
D-1000 Berlin 45 (DE)
- Marquardt, Michael
D-1000 Berlin 41 (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur haftfesten Metallisierung von Titan oder Titanlegierungen |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur haftfesten Metallisierung von Titan oder
Titanlegierungen durch außenstromlose Abscheidung einer Nickel-Phosphor-Legierung
mit anschließender Wärmebehandlung zur Ausbildung von Nickel-Ttan-Diffusionsschichten,
dadurch gekennzeichnet, daß die danach noch vorhandene Nickelschicht haftfest metallisiert
wird.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur haftfesten Metallisierung von Titan oder
Titanlegierungen durch außenstromlose Abscheidung einer Nickel-Phosphor-Legierung
mit anschließender Wärmebehandlung zur Ausbildung von Nickel-Titan-Diffusionsschichten.
[0002] Das Galvanisieren der genannten Werkstoffe ist schwierig, da die Oberfläche von einer
Passivierungsschicht überzogen ist.
[0003] Um Titan oder Titanlegierungen haftfest zu metallisieren, muß die Passivierungsschicht
entfernt werden. Dies erfolgt in bekannter Weise mittels wäßriger Lösungen von Flußsäure
oder fluoridhaltigen Säuren. Ist die Passivierungsschicht von der Oberfläche entfernt,
können Titan oder Titanlegierungen galvanisch beschichtet werden.
[0004] In der DE-OS 36 22 032 wird dies mit einem Nickelsulfamatelektrolyten bei 5 A/dm²
und 55
o C für 10 min versucht. Es gelingt jedoch nicht, aus derartigen Elektrolyten Schichten
mit ausreichender Haftung abzuscheiden, da die Eigenspannungen der Schichten im Zugspannungsbereich
liegen. In der DE 33 21 231 werden außemstromlos abgeschiedene Nickelschichten auf
Oberflächen von Bauteilen aus Titan oder Titanbasislegierungen bei 400 - 600
o C getempert, jedoch werden anschließend die Nickeldeckschicht und die Diffusionsschicht
TiNi₃ chemisch entfernt. Dadurch wird die Oberfläche aufgerauht, was eine mechanische
Verankerung der folgenden Beschichtung ermöglichen soll. Diese Aufrauhung der Oberfläche
hat sich als nachteilig erwiesen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der eingangs
bezeichneten Art, mit dem sich haftfeste Nickelschichten auf Titan oder Titanlegierungen
ohne vorherige Aufrauhung der Oberfläche herstellen lassen.
[0006] Diese Aufgabe wir erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Kennzeichnungsteilen der Unteransprüche
zu entnehmen.
[0008] In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf den Behandlungsschritt der Aufrauhung
der Oberfläche vermieden, was nicht nur zu einer homogeneren Oberflächenstruktur
führt, sondern auch insgesamt eine einfachere Handhabung gewährleistet. Weiterhin
ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unabhängig, ob die Wärmebehandlung nach
der außenstromlosen Abscheidung der Nickel-Phosphor-Legierung oder erst nach der
endgültigen dekorativen oder funktionellen Beschichtung erfolgt.
[0009] Die außenstromlose Abscheidung der Nickel-Phosphor-Erfindung erfolgt in an sich bekannter
Weise unter Verwendung üblicher chemischer Nicklebäder.
[0010] Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung mit den folgenden Verfahrensschritten:
BEISPIEL 1
[0011] - Es wird Titan beschichtet.
- Entfetten
- Spülen
- Tauchen in 5%iger HF-Lösung, 5 Sekunden, 40
o C
- Spülen
- Vernickeln in einem außenstromlosen Nickelbad
- Spülen
- Vergolden in einem elektrolytischen Goldbad
- Wärmebehandlung bei 600
o C für eine Stunde
BEISPIEL 2
[0012] - Tauchen in 5 %iger HF-Lösung, 5 Sekunden, 40
o C
- Spülen
- Vernickeln in einem außenstromlosen Nickelbad
- Wärmebehandlung bei 650
o C für 30 Minuten
- Entfetten
- Spülen
- Vergolden in einem elektrolytischen Goldbad
1. Verfahren zur haftfesten Metallisierung von Titan oder Titanlegierungen durch außenstromlose
Abscheidung einer Nickel-Phosphor-Legierung mit anschließender Wärmebehandlung zur
Ausbildung von Nickel-Titan-Diffusionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die danach
noch vorhandene Nickelschicht haftfest metallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Titan oder die Titanlegierungen
vor der außenstromlosen Abscheidung einer Nickel-Phosphor-Legierung in einer fluoridhaltigen
Lösung gereinigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die fluoridhaltige Lösung
Flußsäure oder Alkalifluorid in Konzentrationen von 0,01 % bis zur Löslichkeitsgrenze
enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Beschichten eine
Wärmebehandlung bei Temperaturen über 200o C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung unter
Schutzgas oder im Vakuum durchgeführt wird.