[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abfüllen von flüssigem Füllgut,
nämlich von stillen oder kohlensäurehaltigen Getränken in Flaschen, Dosen oder dergleichen
Gefäße gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie auf ein Füllelement gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 6.
[0002] Bekannt ist es (DE-AS 12 07 230), bei einem Verfahren zum Abfüllen von luft- bzw.
sauerstoffempfindlichem Füllgut, bei dem (Verfahren) das jeweils zu füllende Gefäß
evakuiert, dann mit einem inerten Gas vorgespannt und schließlich in der Füllphase
mit dem flüssigen Füllgut gefüllt wird, welches beim Zufließen in das Gefäß das dortige
Inertgas zusammen mit vorhandener Restluft in den Gasraum eines Vorratsbehälters der
Füllmaschine verdrängt, von Zeit zu Zeit eine gewisse Menge des sich im Gasraum des
Vorratsbehälters sammelnden Luft-Inertgas-Gemisches abzulassen und durch reines Inertgas
zu ersetzen. Das abgelassene Luft-Inertgas-Gemisch wird dann bevorzugt zum Spülen
der Gefäße in einer dem Evakuieren und Vorspannen vorausgehenden Spülphase verwendet.
Das von dem Luft-Inertgas-Gemisch gebildete Spülgas wird hierfür dem jeweiligen Gefäß
über ein über die Unterseite des Füllelementes wegstehendes Rohrstück zugeführt,
welches durch die Gefäßöffnung in den Innenraum des Gefäßes hineinreicht und an seiner
Unterseite eine Öffnung für den Austritt des Spülgases besitzt. Der Innenraum des
Gefäßes steht während dieses Spülens (Spülphase) über die Gefäßöffnung mit der Umgebung
in Verbindung. Die vom Spülgas verdrängte Luft, aber auch das Spülgas selbst können
somit über die Gefäßöffnung nach außen strömen. Nachteilig ist bei diesem bekannten
Verfahren u.a., daß nach dem Spülen noch eine relativ hohe Restluftmenge im jeweiligen
Gefäß verbleibt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren zum Abfüllen von flüssigem Füllgut
in Gefäße das der eigentlichen Füllphase zeitlich vorausgehende Spülen dahingehend
zu verbessern, daß die Spülzeit und die im Gefäß verbleibende Restluftmenge entscheidend
reduziert werden. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, ein für die Durchführung
dieses Verfahrens geeignetes Füllelement aufzuzeigen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 ausgebildet. Ein Füllelement zum Durchführen dieses Verfahrens
ist erfindungsgemäß entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 6
ausgestaltet.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt das Spülgas an einer die Füllelementachse
konzentrisch umschließenden ringförmigen, vorzugsweise kreisringförmigen Öffnung aus.
Bei solchen Gefäßen, wie beispielsweise Flaschen, bei denen die Gefäßöffnung im Bereich
der Gefäßhochachse vorgesehen ist, umschließt die ringförmige Öffnung auch die Gefäßhochachse,
und zwar der Innenfläche des Gefäßbodens gegenüber liegend. Das Spülgas tritt als
relativ scharfer Strahl aus der ringförmigen Öffnung des Rohrstückes aus und trifft
zum Großteil auf die Innenfläche des Gefäßbodens in einem die Füllelementachse umschließenden
Bereich großflächig auf, so daß zumindest eine erhebliche Menge an Spülgas entlang
der Innenfläche des Gefäßbodens radial nach außen zur Gefäßumfangswand hin und von
dort dann nach oben strömt, bevor dieses Spülgas zusammen mit der mitgeführten bzw.
verdrängten Luft an der Gefäßöffnung austritt. Auch Winkel bzw. Ecken des Gefäßinnenraumes
insbesondere im Bereich Gefäßboden-Gefäßumfangswand werden somit von dem Spülgas
erfaßt.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die ringförmige Öffnung
für den Austritt des Spülgases dadurch gebildet, daß das Rohrstück ein stabförmiges
Element konzentrisch mit Abstand umschließt, so daß zwischen diesem stabförmigen
Element und der Innenfläche des Rohrstückes ein ringförmiger Gaskanal mit der ringförmigen
Öffnung gebildet ist. Bei dieser Ausführung ist es zweckmäßig, wenn das untere Ende
des stabförmigen Elementes in etwa fluchtend mit dem unteren Ende des Rohrstückes
liegt, d.h. das stabförmige Element möglichst nicht oder nur möglichst wenig über
die ringförmige Öffnung vorsteht, um eine Wirbelbildung des an der ringförmigen Öffnung
austretenden Spülgases zu vermeiden.
[0007] Das stabförmige Element kann ein Element ohne weitere Funktion sein. Das stabförmige
Element kann aber bevorzugt auch eine das Flüssigkeitsventil des Füllelementes steuerende
Sonde, beispielsweise eine Leitwertsonde, eine opto-elektrische Sonde usw. sein.
Bei Ausbildung des stabförmigen Elementes als Sonde ist es zweckmäßig, das Flüssigkeitsventil
des Füllelementes als "Fußventil" auszubilden. Dies bedeutet im Sinne der Erfindung,
daß der Ventilkörper des Flüssigkeitsventils, der die Abgabeöffnung des Füllelementes
bei geschlossenem Flüssigkeitsventil verschließt und zum Öffnen des Flüssigkeitsventils
freigibt, unmittelbar an der Abgabeöffnung derart vorgesehen ist, daß am Füllelement
in Strömungsrichtung nach dem Flüssigkeitsventil bzw. dessen Ventilkörper praktisch
keine Flüssigkeitskanäle vorhanden sind. Da bei Verwendung eines derartigen Fußventils
am Ende der Füllphase, d.h. nach dem Ansprechen der Sonde und dem Schließen des Ventils
in Strömungsrichtung hinter dem geschlossenen Ventil praktisch keine Flüssigkeitskanäle
vorhanden sind, aus denen flüssiges Füllgut noch in das jeweilige Gefäß nachfließt,
sich also das Niveau das Spiegels des flüssigen Füllgutes im Gefäß nach dem Ansprechen
der Sonde und dem Schließen des Flüssigkeitsventils nicht oder allenfalls nur ganz
unwesentlich ändert, ist es bei Verwendung eines derartigen Fußventils möglich, die
Länge, mit der das als Sonde ausgebildete stabförmige Element über die Unterseite
des zum Zuführen des Spülgases dienenden Rohrstückes wegsteht, kurz zu halten, wodurch
eine optimale Spülwirkung sichergestellt wird. Der im Rohrstück ausgebildete Gaskanal
wird bevorzugt auch für weitere Zwecke, d.h. als Rückgaskanal während der Füllphase
sowie ggf. als Spanngaskanal während eines der eigentlichen Füllphase vorausgehenden
Spannens des jeweiligen Gefäßes verwendet.
[0008] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Teildarstellung sowie teilweise auch im Schnitt eine erste
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Füllelementes, zusammen mit einer unter diesem
Füllelement angeordneten Flasche;
Fig. 2 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Füllelementes.
[0010] Die Fig. 1 zeigt ein Füllelement 1, welches als füllrohrloses Füllelement für Gegendruckfüllung
ausgebildet ist und zusammen mit mehreren gleichartigen Füllelementen 1 am Umfang
eines um eine vertikale Achse umlaufenden Rotors 2 (z.B. Flüssigkeitsringkanal) einer
ansonsten nicht näher dargestellten Gefäß- bzw. Flaschenfüllmaschine angeordnet ist.
In dem Gehäuse 3 des Füllelementes 1 ist ein Flüssigkeitskanal 4 ausgebildet, welcher
bei der dargestellten Ausführungsform im unteren Teil des Füllelementes 1 bzw. des
Gehäuses 3 als ein die Füllelementachse VA umschließender Ringkanal ausgebildet (Abschnitt
4′ des Flüssigkeitskanales 4) und in welchem das übliche, nicht gezeigte Flüssigkeitsventil
vorgesehen ist. An der Unterseite des Füllelementes 1 bzw. des Gehäuses 3 bildet der
Abschnitt 4′ die die Füllelementachse VA ebenfalls umschließende ringförmige Abgabeöffnung
5, über welche das flüssige Füllgut 6 bei geöffnetem Flüssigkeitsventil der jeweils
zu füllenden Flasche 7 zufließt.
[0011] Über die Unterseite 3′ des Gehäuses 3 steht ein mit seiner Achse achsgleich mit der
Füllelementachse VA angeordnetes und an seiner Unterseite offenes Rohrstück 8 vor,
welches einen kreisförmigen Außen- und Innenquerschnitt aufweist und ein stabförmiges
Element 9, welches ebenfalls einen kreisförmigen Außenquerschnitt aufweist und mit
seiner Achse achsgleich mit der Füllelementachse VA angeordnet ist, derart konzentrisch
umschließt, daß zwischen der Außenfläche des stabförmigen Elementes 9 und der Innenfläche
des Rohrstückes 8 ein kreisringförmiger Gaskanal 10 gebildet ist. Der Gaskanal 10
mündet im Inneren des Gehäuses 3 in einen Kanal 11, der zu einer Steuerventileinrichtung
12 führt, über die der Kanal 11 und damit auch der Gaskanal 10 nicht nur mit einen
im Rotor 2 ausgebildeten Spanngas- und/oder Rückgaskanal verbunden werden, sondern
auch mit einem Spülgas, d.h. mit einen Inertgas-Luftgemisch beaufschlagt werden können,
wobei als Inertgas vorzugsweise CO₂ verwendet wird.
[0012] Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Länge des stabförmigen Elementes 9
derart an die Länge des Rohrstückes 8 angepaßt, daß das untere Ende des stabförmigen
Elementes 9 in etwa fluchtend mit dem unteren, offenen Ende des Rohrstückes 8 liegt,
welch letzteres im Gehäuse 3 von dem Abschnitt 4′ des Flüssigkeitskanals 4 sowie von
der Abgabeöffnung 5 umschlossen wird.
[0013] Das Füllelement 1 besitzt weiterhin eine bekannte Zentriertulpe 13 mit ringförmiger
Dichtung 14, welch letztere das Rohrstück 8 konzentrisch und mit solchem Abstand umschließt,
daß zwischen der Dichtung 14 und der Außenfläche des Rohrstückes 8 ein ringförmiger
Kanal 14′ gebildet ist, der in Strömungsrichtung des flüssigen Füllgutes 6 auf die
Abgabeöffnung 5 folgt und beim Füllen der Flasche 7 die Fortsetzung des Flüssigkeitskanales
4 bildet.
[0014] Zum Füllen einer Flasche 7 mit dem flüssigen Füllgut 6 wird diese aufrechtstehende
Flasche 7 von unten her zunächst soweit gegen das Füllelement 1 angehoben, daß das
Rohrstück 8 sowie das Element 9 durch die Flaschenöffnung bzw. -mündung in den Innenraum
15 der Flasche 7 hineinreichen, die Flasche 7 mit ihrer Mündung allerdings noch im
Abstand von der Dichtung 14 angeordnet ist. In dieser Positionierung der Flasche 7
in bezug auf das Füllelement 1 erfolgt das Spülen des Innenraumes 15 mit einem Spülgas
bzw. Inertgas, z.B. mit CO₂, wofür durch entsprechende Ansteuerung der Steuerventil
einrichtung 12 dieses Spülgas über den Kanal 11 dem Gaskanal 10 zugeführt wird und
aus letzterem an der Unterseite des Rohrstückes 8, d.h. an der dort zwischen diesem
Rohrstück 8 und dem Element 9 gebildeten ringförmigen Öffnung 16 in den Innenraum
15 als Spülgasstrom austritt, wie dies mit den Pfeilen 17 angedeutet ist. Mit dem
in den Inneraum 15 der Flasche 7 eintretenden Spülgas wird die dort vorhandene Luft
verdrängt bzw. ausgespült, d.h. diese Luft sowie das Spülgas können an dem zwischen
der Mündung der Flasche 7 und der Unterseite der Dichtung 14 gebildeten Ringspalt,
der z.B. eine Breite von 6 mm aufweist, nach außen austreten, wie dies in der Fig.
1 mit dem Pfeil 18 angedeutet ist. Da das Spülgas dem Innenraum 15 im Bereich der
Füllelementachse VA zugeführt wird (Pfeile 17), ist es möglich, daß dieses Spülgas
den gesamten Innenraum 15 der Flasche 7 durchströmt und vorhandene Luft mitführt
bzw. auspült, ohne daß es zu einer nennenswerten Vermischung des in den Innenraum
15 eintretenden Spülgases (Pfeile 17) und des aus dem Innenraum 15 zur Mündung der
Flasche 7 strömenden Spülgases bzw. Spülgas-Luft-Gemisches kommt. Durch die Verwendung
einer ringförmigen, zwischen dem Rohrstück 8 und dem stabförmigen Element 9 gebildeten
Öffnung 16 für den Austritt des Spülgases ist mit relativ kurzer Spülzeit, die beispielsweise
bei sogenannten "Euro-Flaschen" nur eine Sekunde beträgt, und damit bei geringem
Verbrauch an Spülgas ein besonders intensives Spülen des Innenraumes 15 der Flasche
7 möglich, d.h. trotz einer extrem kurzen Spülzeit verbleibt nur eine extrem kleine
Menge an Restluft im Innenraum 15. Nach einer der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis
ist dies offensichtlich darauf zurückzuführen, daß durch die Verwendung des zwischen
dem Rohrstück und dem stabförmigen Element 9 gebildeten Gaskanales 10, dem das Spülgas
beispielsweise mit einem Druck von etwa 2,7 bar zugeführt wird, dieses Spülgas an
der schmalen Öffnung 16 als relativ scharfer Strahl austritt, der durch die ringförmige
Ausbildung der Öffnung 16 dennoch in Richtung senkrecht zur Füllelementachse VA eine
relativ große Ausdehnung aufweist und sich vor allem auch um die Füllelementachse
VA gleichmäßig verteilt, so daß dieser Spülgasstrahl zum Großteil auch auf die Innenfläche
des Bodens der Flasche auftrifft, und zwar in einer nahezu gleichmäßigen Verteilung
in einem die Füllelementachse VA umgebenden Bereich dieser Innenfläche des Bodens.
Das Spülgas kann dann an dieser Bodeninnenfläche gleichförmig radial nach außen und
von dort nach oben strömen, womit der gesamte Innenraum 15 von dem Spülgas erfaßt
wird.
[0015] Besonders gute Ergebnisse werden dann erzielt, wenn das untere Ende des stabförmigen
Elementes 9 in etwa fluchtend mit dem unteren Ende des Rohrstückes 8 liegt, wie dies
bei der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Fall ist. Nach dem Spülen der
jeweiligen Flasche 7 erfolgt das Füllen dieser Flasche, wobei dem eigentlichen Füllvorgang
ggf. noch eine Vorspannphase vorgeschaltet ist. Für das Füllen bzw. Vorspannen der
Flasche 7 wird diese gegen das Füllelement 1 soweit angehoben, daß die Flasche 7 mit
ihrer Mündung in üblicher Weise dicht gegen die Unterseite der Dichtung 14 anliegt,
die ihrerseits mit ihrer Oberseite abgedichtet gegen die Unterseite des Füllelementes
in einem die Abgabeöffnung 5 umschließenden Bereich angepreßt ist. Erfolgt ein Vorspannen
der Flasche 7, so wird das entsprechende Spanngas (CO₂) nach entsprechender Ansteuerung
der Steuerventileinrichtung 12 über den Kanal 11 und den Gaskanal 10 zugeführt. Für
die Einleitung des Füllvorganges wird das im Flüssigkeitskanal 4 vorgesehene Flüssigkeitsventil
geöffnet, so daß das flüssige Füllgut 6 dem Innenraum 15 der Flasche 7 zufließt. Der
Flüssigkeitskanal 4 bzw. dessen Abschnitt 4′ sind im Bereich der Abgabeöffnung 5 so
ausgebildet, daß dort dem zufließenden Füllgut 6 zusätzlich eine in bezug auf die
Füllelementachse VA radial nach außen gerichtete Bewegungskomponente aufgeprägt wird.
Dies wird bei der dargestellten Ausführungsform dadurch erreicht, daß der ringförmige
Abschnitt 4′ des Flüssigkeitskanals im Bereich der Abgabeöffnung 5 einen sich in Flußrichtung
des Füllgutes 6 vergrößernden inneren sowie äußeren Ringdurchmesser aufweist. Hierfür
besitzt das Rohrstück 8 bzw. dessen im Inneren des Gehäuses 3 angeordnete Teillänge
im Bereich der Abgabeöffnung 5 einen Abschnitt 8′, an welchem der Außendurchmesser
des Rohrstückes nach unten hin kegelförmig zunimmt und welcher von einer entsprechend
geformten, die Füllelementachse VA konzentrisch umschließenden Fläche 19 des Gehäuses
3 umschlossen ist. Das im Flüssigkeitskanal 4 vorgesehene Flüssigkeitsventil wird
in üblicher Weise geschlossen, nachdem der Spiegel 20 des der Flasche 7 zufließenden
flüssigen Füllgutes 6 das füllhöhenbestimmende untere Ende des Rohrstückes 8 erreicht
hat.
[0016] Das Schließen des Flüssigkeitsventils kann auch sondengesteuert sein, wofür dann
beispielsweise das stabförmige Element 9 als Sonde ausgebildet ist und in diesem Fall
mit einem Sondenabschnitt (z.B. bei Ausbildung der Sonde als Leitfähigkeitssonde mit
einem Sondenkontakt) geringfügig über die Unterseite des Rohrstückes 8 wegsteht, wie
dies in der Fig. 1 mit unterbrochenen Linien bei 9′ angedeutet ist. Um das dem Füllen
bzw. dem Vorspannen und Füllen vorausgehende Spülen nicht zu beeinträchtigen, ist
anzustreben, daß die axiale Länge des über die Unterseite des Rohrstückes 8 vorstehenden
Abschnittes 9′ möglichst klein ist, und zwar derart, daß die das stabförmige Element
9 bildende Sonde bei einem Niveau des Spiegels 20 anspricht, welches (Niveau) gerade
soweit unterhalb des offenen Endes des Rohrstückes 8 liegt, daß auch nach dem Entleeren
des Abschnittes 4′ des Flüssigkeitskanals 4 der Spiegel 20, den das flüssige Füllgut
in der Flasche 7 erreicht hat, noch einen ausreichenden Abstand von dem unteren Ende
des Rohrstückes 8 aufweist, so daß Füllgut 6 nicht in den Gaskanal 10 gelangt. Es
ist zweckmäßig, den vorstehenden Abschnitt 9′ strömungsgünstig auszubilden.
[0017] Die Fig. 2 zeigt in ähnlicher Darstellung wie die Fig. 1 ein Füllelement 1a, welches
sich durch eine besonders einfache, preiswerte und robuste Konstruktion auszeichnet
und sich von dem Füllelement 1 zunächst einmal dadurch unterscheidet, daß das Füllelement
1a ein Füllrohr 22 besitzt. Dieses Füllrohr 22, welches die Füllelementachse VA konzentrisch
umschließt, ist direkt am Rotor 2 der Gefäß- bzw. Flaschenfüllmaschine befestigt,
steht über die Unterseite des Rotors 2 weg und bildet an seinem unteren Ende die Abgabeöffnung
für das flüssige Füllgut. An seinem oberen, über den Rotor 2 weg stehenden Ende ist
das Füllrohr 22 mit einem Schlauch 21 zum Zuführen des flüssigen Füllgutes verbunden.
Weiterhin besitzt das Füllelement 1a ein dem Rohrstück 8 entsprechendes Rohrstück
23, welches von dem Füllrohr 22 konzentrisch umschlossen wird und zwischen seiner
Außenfläche und der Innenfläche des Füllrohres 22 einen ringförmigen Flüssigkeitskanal
24 bildet, welcher mit dem Schlauch 21 in Verbindung steht. Das achsgleich mit der
Füllelementachse VA liegende Rohrstück 23 umschließt ein dem Element 9 entsprechendes
stabförmiges Element 25, welches als Sonde ausgebildet ist und mit seinem unteren,
einen Sondenkontakt aufweisenden Ende 26 nur ganz geringfügig über die Unterseite
des dort offenen Rohrstückes 23 wegsteht.
[0018] Das Rohrstück 23 ist am oberen Ende des Füllrohres 22 in Richtung der Füllelementachse
VA um einen bestimmten Betrag verschiebbar angeordnet, wie dies in der Fig. 2 mit
dem Doppelpfeil A angedeutet ist. Weiterhin sind das Rohrstück 23 sowie das stabförmige
Element 25 an ihren über das obere Ende des Füllrohres 22 vorstehenden Abschnitten
mechanisch fest miteinander verbunden. Dort ist auch der zwischen der Innenfläche
des Rohrstückes 23 und der Außenfläche des stabförmigen Elementes 25 gebildete Gaskanal
27, der dem Gaskanal 10 entspricht, an einem Schlauch 27′ angeschlossen, der zu einer
beispielsweise der Steuerventilanordnung 12 entsprechenden Steuerventilanordnung führt.
In Abhängigkeit von dieser Steuerventileinrichtung kann auch der Gaskanal 27 zum Spülen
der jeweiligen Flasche 7 mit dem Spülgas beaufschlagt werden, welches am unteren
Ende des Rohrstückes 23 an der dort vorgesehenen, der Öffnung 16 entsprechenden ringförmigen
Öffnung 28 aus dem Gaskanal 27 austritt. Der Gaskanal 27 dient auch bei dem Füllelement
1a beim Füllen als Rückgaskanal. Anstelle der Dichtung 14 ist bei dem Füllelement
1a direkt an der Unterseite des Rotors 2 eine das Füllrohr 22 umschließende Dichtung
29 vorgesehen, von deren kegelstumpfförmiger Unterseite die Mündung der jeweiligen
Flasche 7 während der Spülphase einen Abstand aufweist und gegen deren Unterseite
die Mündung der Flasche 7 während der eigentlichen Füllphase dicht anliegt.
[0019] Wie die Fig. 2 zeigt, weist das Füllelement 1a ein Flüssigkeitsventil 30 auf, welches
von einem auf dem unteren Ende des Rohrstückes 23 befestigten Ventilkörper 31 gebildet
ist, der radial über die sonstige Außenfläche des Rohrstückes 23 wegsteht und an seiner
Ober- und Unterseite kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Bei geschlossenem Flüssigkeitsventil
30 befindet sich der Ventilkörper 31 teilweise im Inneren des Füllrohres 22, liegt
mit seiner Umfangsfläche dichtend gegen die Innenfläche des Füllrohres 22 an und deckt
dabei mit einer Umfangsfläche Öffnungen 32, die in der Nähe des unteren Ende des Füllrohres
22 in dessen Wandung in gleichmäßigen Abständen um die Füllelementachse VA verteilt
vorgesehen sind und die Abgabeöfnnung bilden. Der Ventilkörper 31 ist durch eine mit
dem Rohrstück 27 bzw. mit dem stabförmigen Element 25 zusammenwirkende Druckfeder
33 in die obere, geschlossene Stellung bzw. Ruhestellung vorgespannt. Durch eine an
der Oberseite des Füllrohres 22 vorgesehene Magnetanordnung 34 wird zum Öffnen des
Flüssigkeitsventils 30 der Ventilkörper 31 zusammen mit dem Rohrstück 23 und dem stabförmigen
Element 25 aus seiner Ruhestellung gegen die Wirkung der Druckfeder 33 um einen vorgegebenen
Hub nach unten bewegt, so daß der Ventilkörper 31 die Öffnungen 32 freigibt und dadurch
das Flüssigkeitsventil 30 öffnet.
[0020] Da der Ventilkörper 31 unmittelbar an der Abgabeöffnung des Füllelementes 1a vorgesehen
ist, und zwar derart, daß sich bei geschlossenem Flüssigkeitsventil 30 in Strömungsrichtung
hinter diesem Flüssigkeitsventil kein Abschnitt des Flüssigkeitskanals 24 befindet,
welcher nach dem Schließen des Flüssigkeitsventils 30 entleert werden müßte bzw. aus
welchem nach dem Schließen des Flüssigkeitsventils 30 flüssiges Füllgut in die jeweilige
Flasche 7 nachfließen bzw. nachtropfen könnte, sich also das Niveau des Spiegels
20 des flüssigen Füllgutes in der Flasche 7 nach dem Ansprechen der das stabförmige
Element 25 bildenden Sonde nicht mehr verändert, ist es möglich, die Länge, mit der
das stabförmige Element 25 über das untere, offene Ende des Rohrstückes 23 vorsteht,
klein zu halten, so daß sich in bezug auf die Spülung bzw. auf den aus der Öffnung
28 austretenden Spülgasstrom ideale Verhältnisse ergeben, obwohl das stabförmige
Element als Sonde ausgebildet ist.
[0021] Die Erfindung wurde voranstehend an zwei Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung
zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird. So ist es insbesondere auch möglich,
bei einem füllrohrlosen Füllelement, d.h. beispielsweise bei dem Füllelement 1 ein
als Fußventil ausgebildetes Flüssigkeitsventil vorzusehen, und zwar wiederum in der
Form, daß in Strömungsrichtung hinter dem geschlossenen Flüssigkeitsventil praktisch
kein Abschnitt des Flüssigkeitskanals vorhanden ist, aus dem (Abschnitt) nach dem
Schließen des Flüssigkeitsventils eine nennenswerte Menge an flüssigem Füllgut in
die jweilige Flasche 7 nachfließen kann. Bei dem Füllelement 1 könnte dieses Fußventil,
welches dann auch dort bei einer extrem kleinen axialen Länge des Abschnittes 9′ die
Ausbildung des stabförmigen Elementes 9 als Sonde erlauben würde, dadurch gebildet
sein, daß das Rohrstück 8 zusammen mit dem stabförmigen Element 9 in Richtung der
Füllelementachse VA im Gehäuse 3 um einen bestimmten Hub verschiebbar ist und im Bereich
der Abgabeöffnung 5 an dem Rohrstück 8 ein Ventilkörper vorgesehen ist, der bei geschlossenem
Flüssigkeitsventil gegen eine den Abschnitt 4′ des Flüssigkeitsventils im Bereich
der Abgabeöffnung 5 nach außen hin begrenzende Fläche dichtend anliegt.
1. Verfahren zum Abfüllen von flüssigem Füllgut in Flaschen, Dosen oder dergleichen
Gefäße, unter Verwendung eines Füllelementes mit einem Flüssigkeitsventil und mit
einer Abgabeöffnung, über welche in einer Füllphase bei geöffnetem Flüssigkeitsventil
das flüssige Füllgut dem zu füllenden Gefäß über dessen Gefäßöffnung zufließt, wobei
in einer der Füllphase zeitlich vorausgehenden Spülphase mittels eines durch die Gefäßöffnung
in den Innenraum des Gefäßes hineinreichenden Rohrstücks der Innenraum des Gefäßes
mit einem Spülgas beaufschlagt wird, welches an einer am unteren Ende des Rohrstückes
vorgesehenen Öffnung eines Gaskanales austritt, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülgas
dem Innenraum (15) des Gefäßes (7) über eine die Füllelementachse (VA) konzentrisch
umschließende ringförmige Öffnung (16, 28) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülgas einen hohen
Anteil an Inertgas, vorzugsweise an CO₂ aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der Spülphase
der Innenraum (15) des Gefäßes (7) im Bereich der Gefäßöffnung mit der Atmosphäre
über einen Ringspalt in Verbindung steht, der zwischen dem Gefäß und einer darüberliegenden
Fläche (14, 29) des Füllelementes (1, 1a) gebildet ist und dessen Breite etwa 6 mm
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
der Spülphase etwa eine Sekunde beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülgas
den im Rohrstück ausgebildeten Gaskanal (10, 27) mit einem Druck von etwa 2,7 bar
zugeführt wird.
6. Füllelement für Füllmaschinen zum Abfüllen eines flüssigen Füllgutes in Flaschen,
Dosen oder dergleichen Gefäße, mit einem Flüssigkeitsventil, welches einen zwischen
einer das Flüssigkeitsventil sperrenden und einer das Flüssigkeitsventil öffnenden
Stellung hin- und herbewegbaren Ventilkörper aufweist, mit einer im Bereich einer
Füllelementachse (VA) vorgesehenen Abgabeöffnung, über welche in einer Füllphase bei
geöffnetem Flüssigkeitsventil das flüssige Füllgut dem zu füllenden Gefäß über dessen
Gefäßöffnung zufließt, sowie mit einem am Füllelement (1, 1a) nach unten wegstehenden
Rohrstück (8, 23), welches an seinem unteren, dem Füllelement entfernt liegenden Ende
im Bereich der Füllelementachse (VA) eine Öffnung eines in diesem Rohrstück ausgebildeten
Gaskanals (10, 27) aufweist, der über eine Steuerventileinrichtung (12) mit einer
Quelle eines unter Druck stehenden Spülgases verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (16, 28) ringförmig und die Füllelementachse (VA) konzentrisch umschließend
ausgebildet ist.
7. Füllelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück (8, 23)
mit seiner Achse achsgleich mit der Füllelementachse (VA) angeordnet ist und ein mit
seiner Achse ebenfalls achsgleich mit der Füllelementachse (VA) liegendes stabförmiges
Element (9, 25) konzentrisch und mit Abstand derart umschließt, daß zwischen dem stabförmigen
Element (9, 25) und dem Rohrstück (8, 23) ein ringförmiger Gaskanal (10, 27) gebildet
ist.
8. Füllelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das stabförmige Element
(9, 25) mit seinem unteren Ende im wesentlichen bündig mit dem unteren Ende des Rohrstückes
(8, 23) liegt.
9. Füllelement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das stabförmige
Element (9, 25) eine Sonde ist.
10. Füllelement nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Flüssigkeitsventil (30) als Fußventil mit einem unmittelbar im Bereich der Abgabeöffnung
(32) angeordneten Ventilkörper (31) ausgebildet ist.
11. Füllelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (31)
auf dem Rohrstück (23) angeordnet bzw. ausgebildet ist, und daß das Rohrstück (23)
zum Öffnen und Schließen des Flüssigkeitsventils (30) in Richtung der Füllelementachse
(VA) bewegbar ist.
12. Füllelement nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
füllrohrloser Ausbildung des Füllelementes (1) die Abgabeöffnung (5) an der Unterseite
eines Gehäuses (3) des Füllelementes (1) ausgebildet ist, und daß das Rohrstück (8)
aus der Abgabeöffnung (5) über die Unterseite des Füllelementes (1) vorsteht.
13. Füllelement nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Ausbildung des Füllelementes (1a) mit Füllrohr (22) dieses Füllrohr (22) das Rohrstück
(23) konzentrisch umschließt und das Rohrstück (23) mit einer Teillänge über das untere,
offene und die Abgabeöffnung aufweisende oder bildende Ende des Füllrohres (22) wegsteht.
14. Füllelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabeöffnung von
einer Vielzahl von Einzelöffnungen (32) in der Wandung des Füllrohres (22) gebildet
ist.