(19)
(11) EP 0 341 729 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.1989  Patentblatt  1989/46

(21) Anmeldenummer: 89108530.0

(22) Anmeldetag:  11.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 90/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 11.05.1988 DE 3816243

(71) Anmelder: GRAAFF Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-31008 Elze (DE)

(72) Erfinder:
  • Dörpmund, Willi, Dipl.-Ing.
    D-3210 Elze 1 (DE)

(74) Vertreter: Walter, Helmut, Dipl.-Ing. 
Aubinger Strasse 81
81243 München
81243 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Doppelwandige Bodenplatte für Grosscontainer


    (57) Gegenstand der Erfindung ist eine Bodenplatte für einen quader­förmigen Großcontainer. Die Bodenplatte weist eine obere Platte (2) und eine untere Platte (1) auf, wobei beide Platten durch eine Starrschaumschicht (3) gegeneinander abgestützt sind. Die obere Platte (2) ist ein Strangprofil, das seinerseits ein dop­pelwandiges Hohlprofil ist, wobei das Hohlprofil aus einer äus­seren und einer inneren Deckplatte (4 bzw. 5) besteht, die durch Stege (6) gegeneinander abgestützt sind. Auf den Innenseiten von äußerer und innerer Deckplatte sind Leisten (7,8) angebracht, die Nuten begrenzen, in die zur zusätzlichen Verstärkung weitere Stege (9) eingeschoben werden können. Die untere Platte (1) ist eben und gegenbenenfalls durch ein auf der Innenseite aufgesetztes U-Profil (15) versteift.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine doppelwandige Bodenplatte gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Der Boden von Großcontainern ist häufig mit Rippen versehen, die in Längsrichtung des Containers parallel zueinander verlaufend angeordnet sind, wenn der Container, wie allgemein üblich, die Form eines liegenden Quaders hat. Dies ist vor allem aus Grün­den der Stabilität und aus Gründen der leichteren Handhabung des Ladegutes zweckmäßig. Bei belüfteten Großcontainern sind die Rippen außerdem aus Gründen der Luftzirkulation zweckmäßig. An­dererseits wird durch den mit Rippen versehenen Boden dessen Begeh- und Befahrbarkeit beeinträchtigt, insbesondere wenn der Rippenabstand relativ groß ist, was aus unterschiedlichen Grün­den wünschenswert sein kann. Außerdem besteht die Gefahr, daß die Rippen verbogen werden, wenn der Boden beim Be- und Entladen mit einem Gabelstapler befahren wird, da diese häufig mit Voll­gummireifen versehen sind, weil diese für den langsamen Schwer­lastverkehr von Gabelstaplern auf Werkshöfen besser als Luft­reifen geeignet sind, andererseits bei Schwenkbewegungen der Räder auf einem Rippenboden die Rippen in Querrichtung stärker beanspruchen als es bei Luftreifen der Fall wäre.

    [0003] Bisher werden die Bodenplatten von Großcontainern häufig als sogenannte Sandwichplatten gebaut, auf deren Oberseiten die Rip­pen aufgesetzt sind. Die Sandwichplatten bestehen aus einer ebe­nen oberen und einer ebensolchen unteren Deckplatte, wobei der Raum zwischen den Deckplatten mit Starrschaum ausgeschäumt ist. Während der Einbringung des Starrschaumes, im allgemeinen durch Aufschäumen der noch flüssigen Schaumkomponenten, geht dieser eine feste Verbindung mit den Deckplatten ein. Nach dem Er­starren hat die Schaumzwischenschicht infolge der vielen ge­schlossenen Hohlräume eine gute Isolierung und infolge der vie­len Hohlraumwände sowie der guten Bindung an die Deckplatten eine gute stabilisierende Wirkung. Die Rippen haben den Quer­schnitt eines "T", dessen Steg beidseitig an die obere Deckplat­te der Sandwichplatte angeschweißt ist und dessen Flansch Teil der begeh- und befahrbaren Bodenoberseite ist. Die Rippen erhö­hen die Steifigkeit der Platte und haben im unverformten Zustand auch ausreichende Festigkeit. Es zeigt sich jedoch immer wieder, daß die Quersteifigkeit der Rippen für den rauhen Be- und Entla­debetrieb nicht ausreichend ist. Wendet ein Gabelstapler auf der Stelle, was wegen der engen Platzverhältnisse oft notwendig ist, so verbiegt er die Rippen sehr leicht in Querrichtung. Ist aber eine Rippe erst einmal in Querrichtung verbogen, so ist sie vertikal nicht mehr steif genug und sind erst einmal einige Rip­pen eines Containerbodens verbogen, so wird der gesamte Boden rasch unbrauchbar und reparaturbedürftig. Außerdem ist der Boden nur mit Schwierigkeiten zu reinigen. Trotz dieser erkannten Nachteile ist die beschriebene Bauweise seit langem und auch heute noch die am weitesten verbreitete Bauweise.

    [0004] Sowohl die Festigkeit als auch die Reinigungsmöglichkeit würde verbessert, wenn die obere Deckplatte der Sandwichplatte selbst Trapezform erhielte. Die Rinnen wären dabei nicht mehr wie bei der allgemein üblichen Form von hinterschnittenen sondern von vertikalen oder schrägen, aber glatten Wänden seitlich begrenzt, so daß die Reinigung problemlos auch maschinell möglich wäre. Wurzel- und Stirnfläche jeder Rippe könnte so bemessen werden, daß jede Rippe allen mechanischen Beanspruchungen gut gewach­sen wäre. Die Platte hätte eine wesentlich längere Lebensdauer und wesentlich bessere Reinigungsfähigkeit als die übliche Plat­te. Der Nachteil besteht jedoch insbesondere darin, daß ein gleichmäßiges Ausschäumen erschwert wird, wenn die Zahl der Ein­laßöffnungen für die Schaumkomponenten in Grenzen gehalten wer­den soll, was aus verfahrentechnischen Gründen und auch aus Gründen möglichst einfacher Schäumformen wünschenswert ist.

    [0005] Außerdem besteht die Gefahr, daß bei einem Verwinden der Boden­platte an den Kanten an den beiden Rändern jedes Rinnenbodens Kerbwirkungen entstehen, die den Schaumstoffstützkörper beschä­digen können, so daß eine solche Platte aus diesem Grund relativ rasch beschädigt wird und die Reparatur einer derart beschädig­ten Bodenplatte viel schwieriger ist als die Reparatur einer Bo­denplatte mit aufgesetzten Rippen. Eine derart ausgestaltete Platte hätte also einige Vorteile gegenüber einer heute üblichen Platte, ob sie aber insgesamt vorteilhafter wäre, müßte erst die Praxis erweisen.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die Bodenplatte eines Großcontainers so auszugestalten, daß die Platte optimale Festigkeit hat, daß sie ohne Schwierigkeiten begehbar und befahrbar ist, daß das Aus­schäumen problemlos möglich ist und daß die Lebensdauer sehr groß ist.

    [0007] Der Lösung der Aufgabe dient die Ausbildung einer gattungsgemäßen Bodenplatte gemäß dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1. Mit den Merkmalen der Unteransprüche wird die erfindungsgemäße Platte in zweckmäßiger Weise ausgestaltet.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläu­tert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Platte gemäß der Erfindung und

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.



    [0009] Die erfindungsgemäße Sandwichplatte besteht aus der unteren Deck­platte 1 aus einem Metall und der erfindungsgemäß ausgestalteten oberen Deckplatte 2. Der Raum zwischen den beiden Deckplatten 1, 2 ist in bekannter Weise mit einem Starrschaum 3 ausgeschäumt. Die Ausschäumung erfolgt in einer Stützform und beim Ausschäumen geht der sich verfestigende Schaum eine feste Verbindung mit den glatten Innenseiten der Deckplatten 1, 2 ein.

    [0010] Die obere Deckplatte 2 besteht ihrerseits aus einer inneren Deckplatte 4 und einer äußeren Deckplatte 5. Die Oberseite der äußeren Deckplatte bildet bei eingebauter Platte den Boden eines Großcontainers. Zwischen den Deckplatten 4 und 5 befin­den sich in regelmäßigen Abständen Stege 6. Die Deckplatten 4, 5 sowie die Stege 6 bilden ein einstückiges Aluminiumprofil be­stimmter Abmessung, das im Zieh- bzw. Strangpreßverfahren hergestellt wur­de. Auf den Innenseiten der Deckplatten 4, 5 sind korrespondie­rend Leistenpaare 7, 8 angeordnet, die parallel zu den Stegen 6 verlaufen und Rinnen begrenzen, in die zur örtlichen Verstärkung der Platte weitere Stege 9 in Rinnenlängsrichtung eingeführt werden können. Die Stege 6a, 6b an den Plattenendseiten sind mit Leisten 10, 11 versehen, mit denen aneinanderstoßende Platten nut- und federartig ineinandergreifen, um die vorgefertigten Plat­ten 4, 5 vor dem Schäumen miteinander zu der oberen Deckplatte 4 zu verbinden. Zusätzlich zu den Nut-Federverbindungen muß eine Schweißnaht 12 an der Plattenaußenseite und kann eine Schweiß­naht 13 an der Platteninnenseite angebracht sein, wobei auch die­se innere Schweißnaht 13 notwendig ist, wenn die innere Nut-Feder­verbindung mit der Leiste 10 nicht vorhanden ist. Nach dem Zu­sammenfügen einer entsprechenden Anzahl von oberen Platten kann die Sandwichplatte in der bekannten, beschriebenen Weise herge­stellt werden.

    [0011] Um das Verrutschen des Ladegutes in zwei zueinander senkrechten Richtungen zu erschweren, sind auf der Außenseite der Deckplatte 4 mehrere Gruppen parallel zueinander verlaufender gekerbter Rip­pen 14 vorgesehen.

    [0012] Um die untere Deckplatte zu versteifen, ist auf ihrer Unterseite ein Stahlträger 15 aufgesetzt (Schweißnähte 16).


    Ansprüche

    1. Doppelwandige Bodenplatte für Großcontainer, bei der ein Starrschaum oben und unten mit einer oberen bzw. unteren Deckplatte versehen ist, von denen die obere Deckplatte in einer Richtung parallel zueinander verlaufende Rippen auf­weist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rippen (6) zwischen der inneren (4) und der äußeren (5) Platte der ihrerseits doppelwandigen oberen Deckplatte (2) angeordnet sind, wobei die innere und die äußere Platte (4, 5) und die Rippen (6) zu einem einstückigen Strangpreß- bzw. Ziehteil (2) ge­hören.
     
    2. Bodenplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Strangpreß- bzw. Ziehteil (2) an zwei einander gegenüberliegenden, zu den Stegen (6) parallelen Seiten durch je einen Endsteg (6a,6b) begrenzt wird.
     
    3. Bodenplatte nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Endsteg (6a,6b) mit Nuten und Leisten (10,11) versehen ist, um mit entsprechenden Leisten und Nuten eines nächstfol­genden Strangpreß- bzw. Ziehteiles zusammenzuwirken.
     
    4. Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die innere und die äußere Platte (4,5) auf den einander zugekehrten Innenseiten zwischen je zwei Stegen (6) mit zuein­ander korrespondierenden Leisten (7,8) versehen sind, um zu­ sätzliche, im Querschnitt I-förmige Hilfsstege (9) einsetzen zu können.
     
    5. Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die äußere Deckplatte (5) auf der Oberseite mit reibungs­erhöhenden Mitteln (14) versehen ist.
     
    6. Bodenplatte nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die reibungserhöhenden Mittel mehrere parallel zueinander verlaufende gekerbte Leisten (14) sind.
     
    7. Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf die Innenseite der unteren Deckplatte (1) ein Stahl­träger (15) aufgesetzt ist.
     
    8. Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Strangpreß- bzw. Ziehteil (2) aus Aluminium bzw. einer Aluminiumle­gierung besteht.
     




    Zeichnung