[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein derartiger Skischuh ist bereits in der EP-A1 95 400 beschrieben. Bei diesem Skischuh
ist der die Einhakleiste tragende Bereich des Skischuhs starr ausgebildet. Um eine
Schwenkbewegung des Skischuhs gegenüber der Skioberseite zu ermöglichen, muß daher
der Aufnahmeteil der Skibindung gegenüber einem Lagerbock schwenkbar gelagert sein,
was die Herstellung der Skibindung kompliziert und teuer macht.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile der bekannten Ausführung zu
beseitigen und einen Skischuh zu schaffen, der ein Verschwenken der Sohlenverlängerung
gegenüber der restlichen Schuhsohle zuläßt.
[0004] Ausgehend von einem Skischuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese Aufgabe
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Dabei machen
die beiden Stege eine derartige Verformung der Verlängerung möglich, daß die Abbiegung
der Verlängerung während eines Langlaufschrittes nicht beeinträchtigt wird.
[0005] An sich ist der Gedanke, die Verlängerung eines für den Langlauf bestimmten Skischuhs
biegsam auszubilden, bereits bekannt, wie die DE-OS 26 33 373 zeigt. Doch ist eine
derartige Verlängerung nicht in der Lage, eine Einhakleiste während des Einsteigvorganges
in einer Vertikalebene zu halten. Vielmehr wird bei einem unachtsamen Aufsetzen der
Einhakleiste ein Verbiegen der Verlängerung stattfinden, welches das Einschieben
der Einhakleiste in die nach innen vorragenden Führungsleisten der Skibindung unmöglich
macht.
[0006] Durch die Maßnahme des Anspruches 2 wird die Richtung der Verformung bei einem Langlaufschritt
vorgegeben.
[0007] Schließlich wird durch den Gegenstand des Anspruches 3 die Herstellung des Skischuhs
vereinfacht.
[0008] In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Skischuhs im Längsmittelschnitt darstellt.
[0009] Mit der Ziffer 1 ist ein Ski bezeichnet, an dem ein Skischuh 2 schwenkbar gelagert
werden soll. Der Skischuh 2 besitzt eine Sohle 2a und eine Spitze 2b. Mit der Ziffer
3 ist ein Einhakelement bezeichnet, das in Seitenansicht etwa O-förmig ist. Die Einhakleiste
3a dieses Einhakelementes 3 verläuft in der Normalstellung zumindest angenähert senkrecht
zur Oberseite des Ski 1. Der untere Steg 3b des Einhakelementes 3 besteht aus elastischem
Material, wie Gummi, Kunststoff od.dgl., und ist mit der Schuhsohle 2a verbunden.
Weiters ist das Einhakelement 3 durch einen oberen Steg 3d, der ebenfalls aus elastischem
Material besteht, an die Schuhspitze 2b angeschlossen.
[0010] Die Skibindung selbst besteht aus zwei Teilen, nämlich aus einem Lagerbock 4 mit
einem Aufnahmeteil für das Einhakelement 3 und aus einem Verriegelungselement 5.
Der Lagerbock 4 ist mittels nicht dargestellter Schrauben an der Oberseite des Ski
1 angeschraubt und in Draufsicht etwa gabelförmig ausgebildet. In einer Bohrung des
Lagerbockes 4 ist eine Druckfeder 6 verankert, deren anderes Ende am einen Schenkel
5a des Verriegelungselementes 5 anliegt. Letzteres ist auf einer Achse 7 im Lagerbock
4 schwenkbar gelagert. Der Aufnahmeteil des Lagerbockes 4 besitzt zwei Seitenwände
4c, welche an ihren Innenseiten Führungsleisten 4d₁,4d₂ für die Einhakleiste 3a tragen.
[0011] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Verriegelungselement 5 als dreiarmiger
Hebel ausgebildet, von dem der eine Schenkel 5a, wie bereits dargelegt wurde, zum
Angriff der Druckfeder 6 bzw. zum Lösen der Skibindung dient und eine Mulde 5e aufweist,
die zum Einsetzen der Spitze eines Skistockes bestimmt ist. Der zweite Schenkel 5b
trägt die Rastnase 5c, und der dritte Schenkel 5g ist als Sporn ausgebildet, welcher
die Schuhsohle 2a untergreift.
[0012] In der Gleichstellung nimmt der Skischuh 2 die in der Zeichnung dargestellte Lage
ein.
[0013] Wird nun vom Skiläufer ein Langlaufschritt durchgeführt, so wird die Schuhspitze
2b und mit ihr der Skischuh 2 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Die Einhakleiste
3a wird durch die Führungsleisten 4d₁,4d₂ des Aufnahmeteiles im Lagerbock 4 mit Hilfe
der Rastnase 5c des Verriegelungselementes festgehalten. Die beiden Stege 3b und
3d des Einhakelementes 3 werden durch das Schwenken des Fußes entgegen dem Uhrzeigersinn
elastisch verformt. Das Verschwenken des Schuhs 2 kann bis zur Anlage der Schuhspitze
2b an den hinteren Führungsleisten 4d₂ erfolgen. Nach Beendigung des Langlaufschrittes
kehrt der Skischuh 2 wieder in die dargestellte Lage zurück.
[0014] Soll zum Entfernen des eingesetzten Skischuhes 2 die Skibindung geöffnet werden,
so wird die Spitze eines Skistockes in die Mulde 5e des Verriegelungselementes 5
eingesetzt, so daß das Verriegelungselement engegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt
wird. Dabei wird die Druckfeder 6 etwas zusammengedrückt, und die Rastnase 5c wird
aus der Ausnehmung der Einhakleiste 3a herausgezogen. Der Skischuh 2 kann nun zusammen
mit dem Einhakelement 3 nach oben vom Lagerbock 4 entfernt werden. Da beim Verschwenken
des Verriegelungselementes 5 auch der Sporn 5g nach oben verschwenkt wird, ist der
Aussteigvorgang verhältnismäßig einfach.
[0015] Beim Einstieg mit dem Skischuh 2 wird die Einhakleiste 3a in vertikaler Richtung
zwischen die Führungsleisten 4d₁,4d₂ des Verriegelungselementes 5 eingeführt. Gleichzeitig
wird mit der Spitze des Skistockes das Verriegelungselement 5 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt. Sobald der Steg 3b des Einhakelementes 3 auf dem Sporn 5g zur Auflage
gekommen ist, wird das Verriegelgungselement 5 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei
die Nase 5c in der Ausnehmung der Einhakleiste 3a einrastet.
[0016] Die Erfindung ist keineswegs an das in der Zeichnung dargestellte und im vorstehenden
beschriebenen Ausführungs beispiel gebunden. Vielmehr sind verschiedene Änderungen
desselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise muß
das Einhakelement des Skischuhs keineswegs O-förmig ausgebildet sein. Vielmehr ist
seine Ausbildung als - in Seitenansicht gesehen - rechteckiger Rahmen durchaus möglich.
[0017] Der erfindungsgemäße Skischuh kann nicht nur beim Langlauf, sondern auch beim sogenannten
Tourengehen Verwendung finden.
1. Skischuh, insbesondere für den Langlauf, bestehend aus einem im Spitzenbereich
des Skischuhs angeordneten Einhakelement, welches eine in der Gleitstellung zumindest
angenähert senkrecht auf die Oberseite des Ski verlaufende, mit seitlich über die
Befestigungsstelle am Skischuh vorstehenden Enden versehene Einhakleiste aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einhakleiste (3a) an ihrem unteren und an ihrem oberen
Bereich mittels zweier Stege (3b,3d) aus elastischem Material, wie Gummi, Kunststoff
od.dgl., mit dem Schuhspitzenbereich (2b) verbunden ist.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einhakelement (3) in
Seitenansicht etwa O-förmig ausgebildet ist, wobei der obere Steg (3d) mit der Schuhspitze
(2b) verbunden ist.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der untere
Steg mit der Schuhsohle einstückig ausgebildet ist.