(19)
(11) EP 0 341 759 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.1989  Patentblatt  1989/46

(21) Anmeldenummer: 89112832.4

(22) Anmeldetag:  11.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63G 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 19.03.1987 DE 8704120 U

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
88103851.7 / 0283872

(71) Anmelder: Huss Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
D-28207 Bremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Böhme, Karl
    D-2800 Bremen 41 (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Martinistrasse 24
28195 Bremen
28195 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rundfahrgeschäft mit einem Zentralbau und einer Hub- und Exzentereinrichtung


    (57) Am Zentralbau (2) eines Rundfahrgeschäfts sind Ausleger­arme (6) sternförmig um eine Zentralachse (4) dreh- sowie antreibbar angeordnet sind. An den freien Enden der Auslegerarme (6) hängen Fahrgastträger (8). Mittels einer Exzentereinrichtung (10), deren Zugstangen (12) einerseits an der Exzentereinrichtung (10) und andererseits an den Aus­legerarmen (6) angelenkt sind, können die Auslegerarme (6) mit den Fahrgasträgern (8) um zur Zentralachse (4) tangentiale Achsen (14) in wechselnde Hoch- und Schräglagen geschwenkt werden.
    Die Exzentereinrichtung (10) weist unterhalb der Ausleger­arme (6) zwei koaxial übereinander und konzentrisch zur Zentralachse (4) angeordnete Drehkränze (16, 18) auf, die gemeinsam und unabhängig von den Auslegerarmen (6) um die Zentral­achse (4) drehbar sind, und deren oberer Drehkranz (18) in eine schräge Relativlage zum unteren Drehkranz (16) schwenkbar ist. Die Zugstangen (12) sind an einen Mitnehmerring (28) ange­lenkt, der koaxial auf dem oberen Drehkranz (18) abgestützt und frei drehbar gelagert ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Rundfahrgeschäft mit einem Zentralbau, an dem sternfömig um eine Zentralachse dreh- sowie antreibbar Auslegerarme angeordnet sind, an deren freien Enden Fahrgastträger hängen, und der eine Exzentereinrichtung mit Zugstangen aufweist, welche an den Auslegerarmen angelenkt sind und diese mit den Fahrgastträgern um zur Zentralachse tangen­tiale Achsen in wechselnde Hoch- und Schräglagen schwenken.

    [0002] Rundfahrgeschäfte der eingangs genannten Art mit einer Exzentereinrichtung sind beispielsweise unter den Be­zeichnungen "Polyp", "Krake" oder "Monster" bekannt. Ihre am Umfang des Zentralbaus um zur Zentralachse tangentiale Achsen schwenkbaren Auslegerarme rotieren im Betrieb um die Zentralachse. Dabei schwenken die Auslegerarme unter der Wirkung der Exzentereinrichtung und der zugeordneten Zugstangen um ihre Anlenkachsen in wechselnde Hoch- und Schräglagen.

    [0003] Die Exzentereinrichtung des aus dem DE-U-1 956 873 bekannten Rundfahrgeschäfts besteht aus einer konzen­trisch zur Zentralachse im oberen Bereich des Zentral­baus angeordneten Drehscheibe, an deren Umfang - also exzentrisch zur Zentralachse - das eine Ende der jedem Auslegerarm zugeordneten Zugstange drehbar angelenkt ist. Das andere Ende jeder Zugstange ist mit dem zuge­ordneten Auslegerarm um eine ebenfalls zur Zentral­achse tangentiale Achse schwenkbar verbunden. Zum Betrieb der Exzentereinrichtung wird die Drehscheibe und/oder der dreh- und antreibbare Teil des Zentral­baus in Drehung versetzt. Der relative Unterschied der Drehgeschwindigkeit einerseits des Zentralbaus mit den Auslegern, andererseits der Exzentereinrichtung um die Mittelachse bestimmt dabei die Frequenz der Ausleger-­Schwenkbewegungen.

    [0004] Um bei diesem bekannten Fahrgeschäft den Fahrgast­wechsel zu bewerkstelligen, müssen die Gelenke der Zugstangen an einigen Auslegern verschoben werden, damit alle Fahrgastträger gleichzeitig abgesenkt sind. Alternativ kann auch vorgesehen sein, zu diesem Zweck die betreffenden Zugstangen zu verlängern. Beides be­dingt einen erheblichen, vor allem dezentralen appara­tiven Aufwand mit der entsprechenden Gefahr von Be­triebsstörungen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zen­trale Exzentereinrichtung anzugeben, die mit einer Betätigungseinrichtung auskommt, hohe Betriebssicher­heit aufweist und auf einfache Weise die Einstellung unterschiedlicher Exzentrizitäten erlaubt.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einem Rundfahrgeschäft der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß die Exzentereinrichtung zwei koaxial übereinander und kon­zentrisch zur Zentralachse angeordnete Drehkränze auf­weist, die gemeinsam und unabhängig von den Ausleger­armen um die Zentralachse drehbar sind, und deren oberer Drehkranz in eine schräge Relativlage zum unte­ren Drehkranz schwenkbar ist, und daß die Zugstangen an einem Mitnehmerring angelenkt sind, der koaxial am oberen Drehkranz abgestützt und frei drehbar gelagert ist.

    [0007] Ein großer Vorteil dieses Rundfahrgeschäfts liegt in den vielseitigen Möglichkeiten zur Erzeugung höhen- und geschwindigkeitsvariabler Taumelbewegungen des Mitnehmerrings und entsprechend unterschiedlichen Schaukelbewegungen der Fahrgastträger. Werden nämlich der obere und der untere Drehkranz beispielsweise mit gegenläufigem Drehsinn gedreht, lassen sich bereits mit relativ langsamen Drehzahlen relativ häufige Schaukelbewegungen der Fahrgastträger erzeugen. Hier­durch ist eine deutliche Steigerung des Fahrerlebnis­ses erzielbar.

    [0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. So ist vorzugsweise vor­gesehen, daß der obere Drehkranz von einem Ständer, welcher auf dem unteren Drehkranz befestigt ist, um eine zur Zentralachse tangentiale Achse schwenkbar gelagert ist und dabei diametral zum Ständer eine aus einer Zylinder-Kolbenstangenanordnung bestehende Hub­einrichtung zwischen dem unteren und oberen Drehkranz angeordnet ist. Durch Betätigung der Hubeinrichtung, d. h. durch Aus- bzw. Einfahren ihrer Kolbenstange, ist die Amplitude der annähernd sinusförmigen Auf- und Abwärtsbewegungen aller Schwenkarme auf einfache Weise veränderbar; vor allem aber läßt sich konstruktiv die Achslage der Hubeinrichtung unabhängig von der Zug­stangenlagerung wählen, weil die Exzentereinrichtung unterhalb der Zugstangenanlenkung am Mitnehmerring angeordnet ist.

    [0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfin­dung anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen schematischen Querschnitt eines Rundfahr­geschäfts mit einem hochgeschwenkten Ausleger­arm und einem Auslegerarm in seiner unteren Stellung;

    Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Zentralbaus des Rundfahrgeschäfts gemäß Fig. 1 im gleichen Betriebszustand, jedoch in vergrößertem Maß­stab; und

    Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einem anderem Betriebszustand (Ein- bzw. Aus­stieg).



    [0010] Fig. 1 zeigt schematisch ein Rundfahrgeschäft, auf dessen Grundgestell 1 ein um die Zentralachse 4 dreh­barer Zentralbau 2 angeordnet ist, von dessen oberem Ende sich Auslegerarme 6 radial auswärts erstrecken. Die Auslegerarme 6 sind bei diesem Ausführungsbeispiel geteilt und bestehen jeweils aus einem starr mit dem Zentralbau 2 verbundenen Tragarm 6a, an dem (radial auswärts) ein Schwenkarm 6b um die - zur Zentralachse 4 tangentiale - Achse 14 schwenkbar angelenkt ist. Die Zugstangen 12 sind einerseits bei 15 an den Schwenkar­men 6b, andererseits an der Exzentereinrichtung 10, und zwar deren Mitnehmerring 28 schwenkbar angelenkt; letzterer wird nachstehend noch näher beschrieben.

    [0011] An den freien Enden der Schwenkarme 6b sind Tragwerke in Form von Satellitenkreuzen 5 um ihre Mittelachse 11 drehbar angeordnet. Der elektromotorische Antrieb 13 ist in Form der Nabe des Satellitenkreuzes 5 nur angedeutet. Die Arme 3 des Satellitenkreuzes 5 enden in Tragstücken 7 für die Schwenkachsen 9, um die drehbar die Fahrgastträger 8 mittels Tragarmen 8a und daran wiederum befestigten Naben 8b angehängt sind. Die Schrägstellung der Achsen 9 gegenüber der Haupt­ebene des Satellitenkreuzes 5, aufgrund derer die Schwenkachsen 9 gewissermaßen mit der Oberseite der Arme 3 spitze Winkel einschließen, ist in der Zeich­nung deutlich erkennbar. Der Sicherheit der Fahrgäste beim Betrieb des Rundfahrgeschäftes dienen Rückhalte­bügel 8c in den Fahrgastträgern 8.

    [0012] Der Aufbau und die Wirkungsweise der Exzentereinrich­tung 10 sowie die Anlenkung der Zugstangen 12 einer­seits an der Exzentereinrichtung 10, andererseits an den Schwenkarmen 6b (bei 15) ist den Fig. 2 und 3 zu entnehmen. Dabei zeigt Fig. 2 die Exzentereinrichtung 10 in ihrer (äußersten) Arbeitsstellung, in welcher die Schwenkarme 6b mit den daran hängenden Fahrgast­trägern 8 abwechselnd hoch- und zurückgeschwenkt wer­den, während Fig. 3 die Ruhestellung der Exzenterein­richtung 10 veranschaulicht, in welcher alle Fahrgast­träger 8 diejenige Position einnehmen, in der die Fahrgäste ein- und aussteigen können.

    [0013] Der Zentralbau 2 weist eine Säule 2a auf, die sich auf einer Kugeldrehverbindung 38 um die Zentralachse 4 drehbar abstützt. Mit dem Zahnkranz 39 der Kugeldreh­verbindung 38 kämmt ein Ritzel 30, welches über ein Vorgelege 31 und einen Riementrieb 32 von einem Elek­tromotor 33 antreibbar ist.

    [0014] Konzentrisch zur Säule 2a und der Zentralachse 4 ist ein Drehkranz 16 angeordnet und auf einer Kugeldreh­verbindung 40 (unabhängig von der Säule 2a) um die Zentralachse 4 drehbar gelagert. Der feste Teil der Kugeldrehverbindung 40 stützt sich ebenso wie der feste Teil der Kugeldrehverbindung 38 auf der Grund­platte 1 ab. Ein Elektromotor 37 kann über Riemen 36 und ein Vorgelege 35 ein Ritzel 34 antreiben, welches mit der Außenverzahnung 42 der Kugeldrehverbindung 40 kämmt und den Drehkranz 16 um die Zentralachse 4 dreht.

    [0015] Am Drehkranz 16 ist - mit Hilfe hier nicht interessie­render Bauteile - die Kolbenstange 26 eines Hydraulik­zylinders 24 um die zur Zentralachse 4 tangentiale Achse 25 schwenkbar angebracht. Der Zylinder 24 ist um eine zur Achse 25 parallele Achse 27 an einem weiteren Drehkranz 18 schwenkbar gelagert. Außer durch den Hy­draulikzylinder 24 mit der Kolbenstange 26 sind die Drehkränze 14, 18 noch durch einen Ständer 20 verbund­en, der diametral zur Kolbenstange 26 des Hydraulikzy­linders 24 am Drehkranz 16 befestigt ist und am ande­ren Ende einen radialen Ansatz 44 am Drehkranz 18 um die Achse 22 schwenkbar lagert. Die Achse 22 verläuft parallel zu den übereinander angeordneten Achsen 25 und 27, in bezug auf die Drehkränze 16 und 18 aber um 180° versetzt. Somit kann der Drehkranz 18 bei Betäti­gung des Hydraulikzylinders 24 die den Fig. 2 und 3 entnehmbare einseitige Hubbewegung ausführen.

    [0016] Der bereits oben erwähnte Mitnehmerring 28, welcher in seiner Konstruktion den Drehkränzen 16 und 18 ent­spricht, stützt sich über eine Kugeldrehverbindung 46 auf dem Drehkranz 18 - um die Zentralachse 4 frei drehbar - ab. Radial auswärts und am Umfang verteilt sind mit Hilfe von Böcken 48 die dem Zentralbau 2 zu­gewandten Enden der Zugstangen 12 um - wiederum zur Zentralachse 4 tangentiale - Achsen 50 schwenkbar ge­lagert. Die anderen Enden der Zugstangen 12 sind mit den Achsen 15 an den Schwenkarmen 6b angelenkt.

    [0017] Wenn der Motor 33 über das Vorgelege 31 und das Ritzel 30 die Säule 2a in Rotation versetzt, dann nehmen die daran befestigten Tragarme 6a die Schwenkarme 6b sowie über die Zugstangen 12 auch den Mitnehmerring 28 mit. Diese Rotation des Mitnehmerringes 28 ist unabhängig davon, ob auch die Drehkränze 16 und 18 rotieren oder - sofern sie dies tun - auch deren Drehzahl um die Zentralachse 4 dieselbe oder eine andere ist. Denn die Kugeldrehverbindung 46 läßt eine Relativdrehung zu.

    [0018] Entsprechend umgekehrt unabhängig kann der Elektromo­tor 37 das Ritzel 34 und damit den Drehkranz 16 an­treiben. Rotiert der Drehkranz 16 um die Zentralachse 4, so nimmt er infolge der Verbindung einerseits durch den Ständer 20, andererseits durch den Hydraulikzylin­der 24 mit der Kolbenstange 26 auch den Drehkranz 18 mit.

    [0019] Nehmen die Drehkränze 16, 18 ihre in Fig. 3 darge­stellte Relativstellung (parallel zueinander) ein, so befinden sich alle Schwenkarme 6b und damit auch alle Satellitenkreuze 5 in ihrer tiefsten (abgesenkten) La­ge, in der die Fahrgastträger 8 von den Fahrgästen be­treten bzw. verlassen werden können. Wird jedoch der Hydraulikzylinder 24 betätigt, was im dargestellten Beispiel zu einem Einfahren der Kolbenstange 26 führt, so schwenkt gemäß Fig. 2 der obere Drehkranz 18 um die Achse 22 in eine Schräglage. Dabei nimmt er den Mit­nehmerring 28 in eine parallele Schräglage mit. Dies führt dazu, daß mit Ausnahme jeweils derjenigen Zug­stange 12, welche sich gerade oberhalb der Schwenk­achse 22 des Drehkranzes 18 befindet, alle anderen Zugstangen 12 nach unten gezogen werden und dement­sprechend ihre Schwenkarme 6b hochschwenken, wie dies in Fig. 1 und 2 links erkennbar ist. Wird dabei die Säule 2a vom Motor 33 über die oben beschriebene An­triebsverbindung in Drehung versetzt, so durchläuft periodisch jede Zugstange 12 die beiden in Fig. 2 dar­gestellten Extremstellungen sowie jede Zwischenstel­lung, was zu dem gewünschten Auf- und Abschwenken der Schwenkarme 6b mit den Satellitenkreuzen 5 führt.

    [0020] Derselbe Effekt des Auf- und Abschwenkens der Satelli­tenkreuze 5 läßt sich ohne Drehung der Säule 2a in dem in Fig. 2 dargestellten abgesenkten Zustand der Exzen­tereinrichtung 10 auch erreichen, wenn mit Hilfe des Motors 37 der Drehkranz 16 angetrieben wird. Denn in der oben dargelegten Weise wird die Drehung des Dreh­kranzes 16 auf den Drehkranz 18 übertragen, der somit eine Taumelbewegung um die Zentralachse 4 ausführt. Diese Taumelbewegung muß der Mitnehmerring 28 mit­machen, und dabei durchläuft wiederum jede Zugstange 12 die in Fig. 2 gezeigten Endlagen sowie alle dazwi­schenliegenden Positionen. Im Ergebnis können also die Satellitenkreuze 5 geschaukelt werden, ohne daß sie sich in Umfangsrichtung bewegen. Nur der Vollständig­keit halber sei an dieser Stelle erwähnt, daß natür­lich auch eine Drehung des Zentralbaus und damit der Satellitenkreuze 5 ohne jene Schwenkbewegung erfolgen kann, wenn nämlich der Drehkranz 18 und damit der Mit­nehmerring ihre in Fig. 3 dargestellte Relativlage einnehmen, in der sich die Exzentereinrichtung 10 ge­wissermaßen in der Ruhestellung befindet.

    [0021] Selbstverständlich lassen sich die von den Elektromo­toren 33, 37 erzeugten Drehbewegungen einander über­lagern, und zwar namentlich mit gegenläufigem Dreh­sinn. Denn dann läßt sich mit relativ langsamen Dreh­zahlen eine relativ häufige und somit schnelle Schau­kelbewegung der Satellitenkreuze 5 erzeugen. Umgekehrt würden bei gleichsinnigem und gleichschnellem Antrieb beider Drehsysteme die Satellitenkreuze 5 selbst dann nicht auf- und abgeschwenkt werden, wenn der Drehkranz 18 und der Mitnehmerring 28 ihre in Fig. 2 dargestell­te Lage einnehmen, die Exzentereinrichtung 10 sich al­so in der (extremen) Arbeitsstellung befindet. Viel­mehr würden die ganz oder teilweise angehobenen Satel­litenkreuze 5 diese Relativlage ebenso wie das abge­senkte oder nur wenig angehobene Satellitenkreuz 5 un­geachtet der Drehung der Säule 2a um die Zentralachse 4 (und damit einer entsprechenden Drehung der Satelli­tenkreuze 5 um die Zentralachse 4) beibehalten.

    [0022] Zugleich wird daraus deutlich, daß sich durch entspre­chende Änderungen der Drehsinne und der Drehzahlen so­wie der Ausfahrstellung der Kolbenstange 26 in bezug auf den Hydraulikzylinder 24 sehr unterschiedliche Be­wegungskombinationen erzielen lassen.

    [0023] Die vorstehend beschriebene Anordnung hat den weiteren Vorteil, daß infolge der Positionierung der Hubein­richtung (Hydraulikzylinder 24, Kolbenstange 26) ei­nerseits und des Ständers 20 andererseits unterhalb der Achsen 50 der Zugstangen 12 die Lage der Hubein­richtung (d. h. die Achslage des Hydraulikzylinders 24 und der Kolbenstange 26) unabhängig von der Zugstan­genlagerung gewählt werden kann. Vorteilhaft haben die Achsen 22 und 50 gleichen Abstand von der Zentralachse 4, so daß die Hubbewegung des Drehkranzes 18 nur zum Hochschwenken (nicht auch teilweise zum Absenken) der Satellitenkreuze 5 führt.

    [0024] Ferner werden durch jene Ausbildung der Exzenterein­richtung 10 annähernd sinusförmige Auf- und Abwärtsbe­wegungen der Schwenkarme 6b und damit der Satelliten­ kreuze 5 erzeugt, und für den Fahrbetrieb ist bedeut­sam, daß sich die Achsen 14, um welche die Schwenkarme 6b mit den Satellitenkreuzen 5 und den Fahrgastträgern 8 schwenken, oberhalb des Gesamtschwerpunkts der je­weils hochzuschwenkenden Last befindet, so daß bei drehendem Karussell die auf den Schwerpunkt wirkende Fliehkraft das Hochschwenken unterstützt und die Zug­stangen 12 sowie die mit ihr verbundene Exzenterein­richtung 10 entlastet.


    Ansprüche

    1. Rundfahrgeschäft mit einem Zentralbau (2), an dem sternfömig um eine Zentralachse (4) dreh- sowie an­treibbar Auslegerarme (6) angeordnet sind, an deren freien Enden Fahrgastträger (8) hängen, und der eine Exzentereinrichtung (10) mit Zugstangen (12) aufweist, welche an den Auslegerarmen (6) angelenkt sind und diese mit den Fahrgastträgern (8) um zur Zentralachse (4) tangentiale Achsen (14) in wechselnde Hoch- und Schräglagen schwenken,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentereinrichtung (10) zwei koaxial übereinander und konzentrisch zur Zentralachse (4) angeordnete Drehkränze (16, 18) auf­weist, die gemeinsam und unabhängig von den Ausleger­ armen (6) um die Zentralachse (4) drehbar sind, und deren oberer Drehkranz (18) in eine schräge Relativ­lage zum unteren Drehkranz (16) schwenkbar ist, und daß die Zugstangen (12) an einem Mitnehmerring (28) angelenkt sind, der koaxial am oberen Drehkranz (18) abgestützt und frei drehbar gelagert ist.
     
    2. Rundfahrgeschäft nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß der obere Drehkranz (18) an einem Ständer (20), der auf dem unteren Drehkranz (16) befestigt ist, um eine zur Zentralachse (4) tan­gentiale Achse (22) schwenkbar gelagert ist, und daß diametral zum Ständer (20) eine Hubeinrichtung (Zylinder 24, Kolbenstange 26) zwischen dem unteren und oberen Drehkranz (16, 18) angeordnet ist.
     
    3. Rundfahrgeschäft nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß getrennte Antriebe (30 - 33; 34 - 37) für den Zentralbau (2) mit den Aus­legerarmen (6) und dem Mitnehmerring (28) einerseits sowie für die Drehkränze (16, 18) andererseits vorge­sehen sind.
     




    Zeichnung