[0001] Im biochemischen und biologischen oder genetischen Laboratorium wird man oft vor
die Aufgabe gestellt, kleinere Mengen von Materialien auf eine bestimmte Temperatur
zu bringen und während kürzerer oder längerer Zeit zu halten. Geräte für diese Aufgabe
sind bekannt und überall im Handel erhältlich. Allgemein bekannt sind z.B. thermostatierte
Flüssigkeitsbäder, insbesondere Wasserbäder. Sie bestehen aus einem grösseren Gefäss,
meist von einigen Litern Inhalt, das mit einer elektrischen Heizvorrichtung, einem
Rührer und oftmals auch mit einer Umwälzpumpe versehen ist. Durch einen Temperaturfühler
kann die Heizvorrichtung gesteuert werden, so dass die Temperatur der bewegten oder
umgewälzten Flüssigkeit auf einem bestimmten, voreingestellten Wert gehalten werden
kann. In gewissen Fällen wird für solche Flüssigkeitsbäder auch eine Kühlvorrichtung
angeboten, die es erlaubt, die Flüssigkeitstemperatur auch unterhalb der Umgebungstemperatur
zu halten. Das heisst, dass das Flüssigkeitsbad in diesem Fall als Kryostat verwendet
werden kann. Als Kühlvorrichtungen für solche Kryostaten werden konventionelle, nach
dem Kompressions- oder Adsorptionsprinzip arbeitende Kälteerzeuger verwendet.
[0002] Solche Flüssigkeitsbäder, die mittels Heizung oder Kühlung auf konstanter Temperatur
gehalten werden können, sind für viele Laboratoriumsaufgaben geeignet und praktisch
zu handhaben. Sie eignen sich sowohl für die Thermostatierung von Proben in Gefässen,
die direkt ins Flüssigkeitsbad gestellt werden, als auch für das externe Heizen oder
Kühlen von Proben mittels Flüssigkeitsumwälzung.
[0003] Für das Erwärmen von kleineren oder grösseren Proben, insbesondere Flüssigkeitsproben,
werden oftmals auch elektrische Heizplatten angeboten, die ebenfalls mit einem Temperaturfühler
und einer Thermostatiervorrichtung ausgestattet werden können. Bekannt sind auch die
im Handel erhältlichen Laboratoriums-Heizplatten, in denen zusätzlich ein motorgetriebener
rotierender Permanentmagnet eingebaut ist. Damit kann eine auf der Heizplatte befindliche
Flüssigkeitsprobe mittels eines in die Flüssigkeit eingetauchten Magnetstabs gleichzeitig
noch umgerührt werden.
[0004] Die oben beschriebenen Laboratoriumsthermostaten bezw. -kryostaten mit gerührtem
oder umgewälztem Flüssigkeitsbad besitzen den Nachteil, dass sie relativ schwer sind,
viel Platz und - im Verhältnis zum effektiven Bedarf - auch viel Energie beanspruchen.
Die im Handel erhältlichen Heizplatten, mit und ohne zusätzliche Rührvorrichtung,
eignen sich naturgemäss nur für den Fall, in welchem die angestrebte Temperatur einer
Probe oberhalb der umgebenden Raumtemperatur liegt.
[0005] Gerade für das biochemische, biologische und genetische Laboratorium wird aber, z.B.
beim Arbeiten mit lebenden Zellen oder Zellbestandteilen wie Protoplasten oder Zellkernen
sowie mit lebenden Geweben, Embryonen und Organen oftmals die Durchführung eines Temperaturzyklus
verlangt, der teilweise oberhalb und teilweise unterhalb der Raumtemperatur verläuft.
Im Vergleich zur chemischen oder physikalischen Laboratoriumspraxis liegen dabei die
einzuhaltenden Temperaturen im allgemeinen verhältnismässig wenig über oder unter
der Raumtemperatur. Der typische Temperaturbereich für das Arbeiten im biologischen
oder biochemischen Laboratorium liegt etwa zwischen -5 und +60
oC.
[0006] Die speziellen Verhältnisse im biologischen Laboratorium stellen auch in anderer
Hinsicht besondere Anforderungen an die zu verwendenden Arbeitsgeräte: Häufig verwendete
Arbeitsgefässe, wie z.B. die flachen Petrischalen eignen sich schlecht für die Verwendung
in Flüssigkeitsbädern; der als Kälteüberträger in Kryostaten oftmals verwendete Alkohol
ist wegen der Aktivität seiner Dämpfe im biologischen Laboratorium meist unerwünscht;
eingeengte Raumverhältnisse, wie sie z.B. beim aseptischen Arbeiten in Reinluft-Kapellen
gegeben sind, erfordern die Verwendung von speziell raumsparenden Geräten. Von besonderer
Wichtigkeit beim Arbeiten mit biologischem, insbesondere lebendem Material ist oftmals
auch die Einhaltung der Sterilität.
[0007] Das im biologischen Laboratorium zum Kühlen üblicherweise verwendete Eis besitzt
viele Nachteile: Es muss dauernd erneuert werden und erfordert für seine Bereitstellung
eine grosse und relativ kostspielige Maschine. Es ist zudem nicht ohne weiteres steril
zu halten, und seine Handhabung ist in vielen Fällen, z.B. für das Kühlen der flachen
Petrischalen auch unpraktisch. Ein weiterer Nachteil von Eis als Kühlmittel ist durch
seine konstante Temperatur von 0
oC bedingt. Tiefere Temperaturen können zwar durch den Zusatz von Salz erreicht werden,
doch ist auch hier das Einprogrammieren von Temperaturänderungen wegen der konstanten
Temperatur des Kühlmittels nur schwer durchführbar.
[0008] Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, ein handliches Gerät zur Verfügung zu stellen,
mit dem Material- und Flüssigkeitsproben bei geringem Platz- und Energiebedarf geheizt
und gekühlt oder durch vorbestimmte Temperaturzyklen geführt werden können, und welches
speziell für die Bedürfnisse des biologischen, biochemischen und genetischen Laboratoriums
konzipiert ist. Insbesondere ist das Gerät so gestaltet, dass auch Temperaturzyklen,
die sich teilweise über und teilweise unter der Raumtemperatur bewegen, ohne weiteres
durchgeführt werden können. Das Gerät besitzt zudem einen sehr kleinen Raumbedarf
und ist leicht steril zu halten. Es lässt sich mit den notwendigen Vorrichtungen zum
Rühren der Proben ausstatten oder kann, wegen seines geringen Gewichtes und den kleinen
Abmessungen, sogar auf einer üblichen Schüttelmaschine untergebracht werden. Die Trennung
des Geräts in einen Arbeitsteil einerseits und einen Speise- und Steuerteil anderseits
erweist sich dabei als besonderer Vorzug.
[0009] Der Arbeitsteil des erfindungsgemässen Geräts besteht im wesentlichen aus einem Block
(1) aus gut wärmeleitendem Metall, vorzugsweise Aluminium oder rostfreiem Stahl, der
elektrisch beheizt und gekühlt werden kann, mit einer ebenen Arbeitsfläche (2), auf
die entweder unmittelbar ein Gefäss mit der Probe, oder - in einer andern Ausführungsform
- ein ebenfalls aus gut wärmeleitendem Metall bestehendes Arbeitsmodul (14) mit einer
oder vorzugsweise mehreren passenden Ausnehmungen (15) für die Probengefässe aufgesetzt
werden kann.
[0010] In dem als Arbeitsteil dienenden Metallblock (1) befinden sich, nahe dem Zentrum
eingelassen, ein oder auch mehrere Peltierelemente (5), deren thermisch aktive Polflächen
(6) und (7) in thermischem Kontakt, einerseits mit dem Metallblock (1), und anderseits
mit einem Wärmeaustauscher (8) stehen. Zwischen dem Metallblock (1) und dem Wärmeaustauscher
befindet sich eine Isolationsschicht (9). Ebenso ist der Metallblock längs seiner
Umrandung von einer weiteren Isolationsschicht (10) umgeben.
[0011] Die Peltierelemente (5) bestehen aus quaderförmigen Blöcken, in welchen eine grosse
Anzahl von Halbleiterpaaren in paralleler Anordnung, und elektrisch in Serie geschaltet,
kompakt zusammengefasst ist. Solche Peltierblöcke erwärmen sich beim Durchgang eines
Gleichstromes auf einer Fläche und kühlen sich auf der gegenüberliegenden Fläche
entsprechend ab. Durch Umkehr der Stromrichtung können die sich erwärmende und die
sich abkühlende Fläche beliebig miteinander vertauscht werden. Die bieden sich abkühlenden
bezw. sich erwärmenden Flächen sind nachfolgend als thermisch Polflächen bezeichnet.
[0012] Soll nun das Gerät im Heizbetrieb stehen, so wird die Stromrichtung derart gewählt,
dass sich die oberen thermischen Polflächen (6) der Peltierelemente erwärmen und die
Gegenflächen (7) sich abkühlen. Die abgegebene Wärme überträgt sich auf den Metallblock
(1), auf dessen Oberfläche (2) die zu erwärmenden Proben bezw. die die Probengefässe
aufnehmenden Arbeitsmoduln gestellt werden; die Abkühlung der untern Flächen(7) überträgt
sich auf den Wärmeaustauscher (8).
[0013] Zwecks Erhöhung der Kühl- bezw. Heizwirkung kann nach Bedarf eine grössere Anzahl
von Peltierelementen verwendet werden. Werden diese, elektrisch parallel geschaltet,
in einer einzigen Schicht angeordnet, so vervielfacht sich die thermische Leistung
entsprechend der Anzahl der verwendeten Elemente; die erreichbare Temperaturdifferenz,
zwischen den Polflächen die im wesentlichen durch die innere Leitfähigkeit der Peltierelemente
begrenzt ist, bleibt dabei unbeeinflusst. Es ist jedoch auch möglich, die Peltierelemente
in zwei oder mehreren, vertikal übereinander liegenden Schichten anzuordnen, wobei
die entgegengesetzten thermischen Polflächen zweier übereinanderliegender Peltierelemente
miteinander in Kontakt stehen. Diese unmittelbar übereinanderliegenden Elemente sind
damit thermisch in Serie geschaltet, und die erreichbare Temperaturdifferenz zwischen
den mit dem Metallblock bezw. dem Wärmeaustauscher in Kontakt stehenden äusseren Polflächen
kann dadurch vergrössert werden. Selbstverständlich können, bei Verwendung einer grösseren
Anzahl von Peltierelementen, Parallel- und Serieschaltung auch gleichzeitig verwendet
werden.
[0014] In einer Ausführungsform besteht der Wärmeaustauscher aus einem Metallblock, der
von einem System von Kanälen durchzogen ist, durch welche ein Kühlmittel, z.B. Wasser
zirkuliert wird. In einer anderen, in den Figuren 1-3 dargestellten Ausführungsform
besteht der Wärmeaustauscher aus einem Metallblock, dessen Aussenfläche in Form von
Rippen besonders gross gehalten ist. Durch Anblasen mittels eines von einem Ventilator
(13) erzeugten Luftstroms kann ein rascher Wärmeaustausch mit der umgebenden Luft
erreicht werden. Der Temperaturunterschied zwischen der warmen und der kalten Fläche
der Peltierelemente wird dadurch stets so klein wie möglich gehalten, und der Wirkungsgrad
optimiert.
[0015] Für den Kühlbetrieb wird die Stromrichtung umgekehrt, so dass sich nun die obere
Fläche (6) der Peltierelemente abkühlt und die untere Fläche (7) sich erwärmt. Der
Metallblock (1) wird dadurch gekühlt; die an der unteren Fläche (7) des bezw. der
Peltierelemente abgegebene Wärme überträgt sich auf den Wärmeaustauscher (8) und wird
von dort an die Umgebung abgeführt.
[0016] Der heiz- und kühlbare Arbeitsteil mit dem Metallblock (1) wird zudem durch zusätzliche
auswechselbare Arbeitsmodule (14,17) in Form von Metallblöcken, mit Oeffnungen (15)
zum Einbringen ganzer Serien von Probengefässen, wie z.B. Gläsern, Ampullen, Tuben
oder dünnen Halmen, sog. "Straws" ergänzt. Solche blockförmigen Module für verschiedene
Sorten von Gefässen werden einfach auf die Arbeitsfläche (2) gestellt oder gegebenenfalls
aufgeschraubt, wobei durch genaue Flächenbearbeitung auf einen guten thermischen Kontakt
geachtet werden muss. Die nicht mit der Arbeitsfläche (2) des Metallblocks (1) in
Kontakt stehenden Aussenflächen der Module sind thermisch isoliert.
[0017] In einer andern Ausführungsform besteht das auswechselbare Arbeitsmodul aus einer
rechteckigen offenen Wanne (33) mit einer sie seitlich überragenden Fussplatte (34),
die für den Wärmeaustausch mit dem Arbeitstisch (2) dient. Wanne und Fussplatte können
aus einem Stück gefertigt sein; die Bodenfläche der letzteren muss zwecks guten Kontaktes
mit dem Arbeitstisch (2) möglichst genau bearbeitet sein. Das Modul kann entweder
einfach aufgesetzt oder mit dem Tisch des Heiz- und Kühlgeräts verschraubt sein.
[0018] Die Wanne des Arbeitsmoduls kann mit einer Flüssigkeit gefüllt sein, in welche die
Probengefässe eingeführt werden. Zum Festhalten der Probengefässe bedeckt man die
Wanne entweder mit einem Gitter oder einem Deckel mit passenden Löchern zum Einstecken
der Gefässe. In einer andern Ausführungsform wird die Wanne mit einem Feststoff in
Partikelform (40), z.B. in Pulver-, Körner- oder Kugelform gefüllt. Geeignet ist z.B.
Graphitpulver oder eine Füllung von Kugeln von höchstens ca. 5 mm Durchmesser aus
Metall oder Glas. Eine solche Feststoff-Füllung vermag die Probengefässe in jeder
Position festzuhalten; ein spezieller Wannendeckel mit Haltevorrichtung erübrigt sich
damit. Die Hohlräume zwischen den Feststoffpartikeln können auch mit einer Flüssigkeit
aufgefüllt werden, womit sich der Wärmeübergang noch weiter verbessern lässt.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform dient die offene Wanne zur Aufnahme von austauschbaren
Einsätzen (43, 45) aus Metall, die ihrerseits mit Oeffnungen (42, 44) für die Aufnahme
der Probengefässe versehen sind. Um den Wärmeübergang zu erleichtern, müssen die Einsätze
natürlich möglichst mit knapper Toleranz in die Wanne eingepasst werden; das gleiche
gilt für das Einpassen der Probengefässe in die dafür bestimmten Oeffnungen. Griffschrauben
(52), die in dafür vorgesehene Löcher der Einsätze eingeschraubt werden können, dienen
zum bequemen Einsetzen und Herausziehen der knapp sitzenden Einsätze aus der Wanne.
[0020] Mit allen Ausführungsformen des wannenförmigen Arbeitsmoduls verwendet man einen
wärmeisolierenden Deckel (4), der zwecks guten Verschlusses noch mit einem Dichtungsring
(49) versehen und mit der Wanne verschraubt sein kann. Zweckmässig werden die Schrauben
(47) zur Befestigung des Deckels mit den vorerwähnten Griffschrauben für die Einsätze
identisch und austauschbar gestaltet.
[0021] Eine weitere Ausführungsform eines auf die Arbeitsfläche aufzusetzenden Moduls besteht
aus einem Metallblock (17), welcher mit internen Kanälen (18) ausgestattet ist, durch
welche mittels einer Pumpe eine Flüssigkeit zirkuliert wird. Diese Flüssigkeit ist
entweder die Probe selber, oder auch z.B. Wasser oder Alkohol zur Verwendung für einen
externen Wärmeaustausch.
[0022] Für die Speisung und Steuerung der Peltierelemente ist ein separater, mit dem Arbeitsgerät
über die Anschlussbuchse (27) verbundener Speise- und Steuerteil (32) vorgesehen,
in welchem einerseits ein getaktetes Netzteil (20) zur Lieferung des Speise-Gleichstroms
und anderseits eine von einem Temperaturfühler beeinflusste Steuerelektronik (21)
eingebaut sind, durch welche eine voreingestellte Temperatur angestrebt wird. Durch
Einbau oder externen Anschluss mittels der Buchse (28) eines Mikrocomputers lassen
sich auch ganze Temperaturzyklen programmieren.
[0023] Das für die Gleichstromspeisung der Peltierelemente verwendete getaktete Netzeil
zerhackt den Wechselstrom des Netzes mit hoher Frequenz und transformiert ihn anschliessend
auf niedrige Spannung. Der niedrig gespannte Wechselstrom wird schliesslich gleichgerichtet
und geglättet und steht dann als Speisestrom für die Peltierelemente (5) zur Verfügung.
Diese Art von Speisung erlaubt den Bau eines kleinen und leichten Geräts mit optimalem
Wirkungsgrad, welches nur einen geringen Anteil von unerwünschter Abwärme produziert.
[0024] Das Steuergerät enthält auch eine Anzeigevorrichtung (22) an welcher wahlweise die
eingestellte SOLL-Temperatur, oder die IST-Temperatur entweder des Arbeitsblocks oder,
nach Umschalten mittels des Schalters (33), der Probe selbst abgelesen werden können.
Die Signale dazu werden von entsprechenden Temperatursonden geliefert: einer im Metallblock
(1) eingebauten Sonde für die Temperatur der Arbeitsfläche sowie einer über die Anschlussbuchse
(27) mit dem Speise- und Steuerteil verbundenen externen Sonde (11) für die Messung
der Probentemperatur. Am Gerät befindet sich ein Umschalter (24), mittels welchem
wahlweise auf Kühlung, oder Heizung geschaltet werden kann. Verwendet man mit dem
Steuergerät einen Mikrocomputer zur Durchführung programmierter Temperaturzyklen,
so wird die Funktion dieses Schalters, d.h. die Wahl von Heiz- oder Kühlbetrieb vom
Steuergerät anhand der gemessenen IST- bezw.-SOLL-Temperatur automatisch übernommen.
[0025] Die Energieversorgung des Geräts erfolgt normalerweise vom Wechselstromnetz. Es
ist jedoch auch möglich, das mit einem entsprechenden Anschluss (29) versehene Gerät
mit Gleichstrom, z.B. von einer Autobatterie mit 12 V Spannung, zu speisen. Dadurch
eignet sich das an sich schon handliche Gerät insbesondere auch für mobiles Arbeiten,
z.B. in einem Auto, in der Eisenbahn oder gar in einem Flug- oder Raumfahrzeug.
[0026] Die Trennung des Arbeitsteils vom Speise- und Steuerteil bietet überall dort besondere
Vorteile, wo das Heiz- und Kühlgerät auf engstem Raum untergebracht werden muss, oder
wo die am Speisegerät entwickelte Verlustwärme in Probennähe unerwünscht ist.
[0027] Der Aufbau des Geräts ist in den nachfolgenden Figuren 1 bis 8 dargestellt, ohne
dass damit die möglichen Ausführungsformen in irgendwelcher Weise eingeschränkt werden
sollen:
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemässen Geräts mit dem heiz- und
kühlbaren Metallblock (1), der ebenen Arbeitsfläche (2), dem gerippten Wärmeaustauscher
(8), dem Ventilator (13) und den Isolationsschichten (9) und (10).
Fig. 2 zeigt das Gerät im Querschnitt, mit dem Metallblock (1), dessen Benutzeroberfläche
(2), einem Peltierelement (5) mit der oberen (6) und unteren (7) thermisch aktiven
Fläche, dem im Metallblock eingebauten internen Temperaturfühler (11), dem gerippten
Wärmeaustauscher (8) und den Isolationsschichten (9) und (10).
Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Stirnfläche des Geräts mit einem Ventilator (13).
Die Fig. 4a und 4b zeigen das Gerät mit einem zusätzlichen Modul in Form eines quaderförmigen Metallblocks,
(14), der 0effnungen (15) für die Aufnahme von Arbeitsgefässen aufweist. Der gegebenenfalls
entfernbare Isolationsmantel (16) schützt das Modul vor dem Temperaturausgleich mit
der Umgebung.
Die Fig. 5 zeigt ein Arbeitsmodul (17) mit internen Kanälen (18), durch die eine zu kühlende
oder zu erwärmende Flüssigkeit gepumpt wird. Der Isolationsmantel (19) schützt den
Metallblock des Moduls vor dem Temperaturausgleich mit der Umgebung.
Die Fig. 6 zeigt ein wannenförmiges Modul mit zwei verschiedenen Einsätzen in perspektivischer
Darstellung. Die offene Wanne (33) mit der Fussplatte (34) ist von einer Isolationsschicht
(35) umhüllt. Der Deckel (36) mit dem Dichtungsring (49) kann mittels in die Löcher
37 bezw. 37′ eingeführter Schrauben auf die Arbeitsfläche (2) des Heiz- und Kühlgerätes
aufgeschraubt werden. Der Einsatz (41) dient zur Verwendung mit tubenförmigen Probengefässen,
der Einsatz (43) mit rechteckigen Zellen zur Verwendung mit optischen Küvetten für
die Spektroskopie. Die Griffschrauben (51), welche in die Bohrungen (46) eingeschraubt
werden können, dienen zur bequemen Manipulation der Einsätze.
In der Fig. 7 ist ein Querschnitt durch das in der Fig. 6 dargestellte Modul entlang der Linie
A---A gezeigt, wobei die Wanne (33) des Moduls mi Kugeln (40) gefüllt ist. Der Arbeitstisch
(39) des Metallblocks (2) ist hier mit seiner Isolation (48) gezeigt; die Schrauben
(50) dienen zur Befestigung des Moduls am Metallblock (2) des Heiz- und Kühlgerätes.
In der Fig. 8 ist das Speise- und Steuergerät (32) abgebildet, mit dem getakteten Netzteil (20),
der Steuerelektronik (21), der LCD-Anzeige (22) für die Temperatur, einem Ein- und
Ausschalter für die Stromspeisung (23) und einem Schalter (24) für wahlweisen Heiz-
oder Kühlbetrieb, sowie einem Drucktaster (25) für die wahlweise Umschaltung der Temperaturanzeige
auf die eingestellte SOLL- oder IST-Temperatur. Mit dem Drucktaster (26) kann die
beim Heizen oder Kühlen zu erreichende Solltemperatur gewählt werden.
(27) ist der Anschluss der Temperatursonde für die Probentemperatur; ein weiterer
Anschluss für die im heiz- bezw. kühlbaren Arbeitsblock (1) eingebaute Temperatursonde
(11) ist im Verbindungskabel (30) untergebracht, welches die Speiseleitung für die
Peltierelemente enthält. Für die Stromversorgung wird wahlweise das Netzkabel (31)
oder der Anschluss (29) für eine 12 V-Batterie verwendet. Mit dem Schalter (33) wird
die Temperaturanzeige (22) wahlweise auf die interne oder externe Temperatursonde
umgeschaltet. Ein externer Mikrocomputer für die Programmierung von Temperaturzyklen
kann an der Buchse (28) angeschlossen werden.
1. Laboratoriumsgerät zum wahlweisen Heizen oder Kühlen von Proben, bestehend aus
einem Block von einem oder mehreren Peltierelementen die mit ihrer einen thermischen
Polfläche mit einem im wesentlichen quaderförmigen Block aus einem gut wärmeleitenden
Metall und mit der entgegengesetzten Polfläche mit einem von diesem Metallblock thermisch
isolierten Wärmeaustauscher in thermischem Kontakt stehen, wobei eine Aussenfläche
des Metallblocks als Arbeitsfläche zum Heizen oder Kühlen der Proben dient, und wobei
alle Aussenflächen des Metallblocks mit Ausnahme der Arbeitsfläche und der Kontaktfläche
zu dem bezw. den Peltierelementen thermisch isoliert sind, dadurch gekennzeichnet,
dass durch Umpolung des Stroms für die Speisung der Peltieremelente die Arbeitsfläche
wahlweise zur Heiz- oder Kühlfläche bestimmt wird.
2. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeleitende
Metall Aluminium oder rostfreier Stahl ist.
3. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeaustauscher mit Kanälen für den Durchfluss einer wärmetransportierenden
Flüssigkeit ausgerüstet ist.
4. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeaustauscher aus einem gerippten Metallblock besteht, über dessen Oberfläche
mittels eines Ventilators ein Luftstrom geblasen wird.
5. Laboratoriumsgerät mit mehr als einem Peltierelement gemäss einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass von der Gesamtzahl der verwendeten Peltierelemente
mindestens zwei thermisch in Serie geschaltet sind, wobei die in Serie geschalteten
Peltierelemente, mit je einer ihrer thermisch entgegengesetzten Polflächen sich berührend,
vertikal übereinander angeordnet sind.
6. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Speisestrom der Peltierelemente durch ein von einem Temperaturfühler beeinflusstes
Regelgerät gesteuert wird.
7. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass es ein auswechselbares Arbeitsmodul für die Unterbringung der Probengefässe umfasst,
welches einerseits mit einer Kontaktfläche für den Wärmeaustausch mit dem Heiz- und
Kühlgerät, anderseits mit geeigneten Hohlräumen für die Aufnahme der Probengefässe
ausgestattet ist.
8. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das die Probengefässe
aufnehmende Arbeitsmodul quaderförmig ist, wobei dessen obere Grundfläche mit Oeffnungen
zur Aufnahme der Probengefässe versehen ist, und die untere Grundfläche als Kontaktfläche
zur Arbeitsfläche des Metallblocks dient, und wobei die übrigen Aussenflächen thermisch
isoliert sind.
9. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsmodul
aus einer rechteckigen offenen Wanne aus wärmeleitendem Metall besteht, die mit einer
die Grundfläche der Wanne mindestens teilweise überragenden Fussplatte ausgestattet
ist, deren ebene Bodenfläche zum thermischen Kontakt mit der Tischfläche des Metallblocks
dient, wobei die Wanne und die Fussplatte mit Ausnahme der Bodenfläche der letzteren
allseitig von einer thermischen Isolationsschicht umgeben sind.
10. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne
des Arbeitsmoduls mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, und dass die Wanne von einem
Gitter oder einem Deckel mit passenden Oeffnungen zum Durchstecken der Probengefässe
bedeckt ist
11. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne
des Arbeitsmoduls mit Partikeln von höchstens 5 mm Durchmesser eines wärmeleitenden
Feststoffs gefüllt ist, in welche die Probengefässe eingesteckt werden können.
12. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung
der Wanne aus Metall- oder Glaskugeln besteht.
13. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlräume zwischen den Feststoffpartikeln zusätzlich mit einer Flüssigkeit
gefüllt sind,
14. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die offene
Wanne mit auswechselbaren Einsätzen ausgestattet ist, die mit passenden Oeffnungen
zur Aufnahme verschiedener Arten von Probengefässe versehen sind.
15. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stromspeisung für die Peltierelemente, die elektronische Steuerung, die Temperaturanzeige
und der Umschalter für Heiz- oder Kühlbetrieb in einem separaten, mit dem Heiz- und
Kühlgerät durch ein Kabel verbundenen Gehäuse untergebracht sind, wobei für die Stromversorgung
wahlweise Wechselstrom aus dem Netz oder Gleichstrom aus einer Batterie verwendet
wird.
16. Laboratoriumsgerät gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuer-
und Speiseblock mit einem internen, die Temperatur des mit den Peltierelementen in
Verbindung stehenden Metallblocks und einem externen, die Probentemperatur messenden
Temperaturfühler ausgestattet ist, wobei mittels eines Umschalters von den gemessenen
Temperaturen wahlweise eine oder beide für die Regelung der Heiz- und Kühlelemente
verwendet werden können.
17. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
dass das Speise- und Steuergerät mit einem im Steuerteil untergebrachten oder extern
anschliessbaren Mikrocomputer verbunden ist, der die Programmierung von Temperaturzyklen,
gegebenenfalls mit teilweise über und teilweise unterhalb der Umgebungstemperatur
liegenden Solltemperaturen gestattet, wobei das Regime des Gerätes vom Mikrocomputer
nach Bedarf automatisch auf Heizen bezw. Kühlen umgeschaltet wird.
18. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
dass der Arbeitsblock und/oder das auf die Arbeitsfläche aufzusetzende Arbeitsmodul
mit einer Vorrichtung für den Durchfluss einer Flüssigkeit ausgerüstet sind, wobei
diese Flüssigkeit die Probe selbst oder eine für externen Wärmeaustausch vorgesehene
Flüssigkeit sein kann.
19. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass ein motorbetriebenes Rührgerät im Metallblock des Gerätes bezw. in dem die Gefässe
enthaltenden Arbeitsmodul oder in einem extern zu verwendenden Zusatzgerät eingebaut
ist.
20. Laboratoriumsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
dass die Speisung der Peltierelemente durch ein getaktetes Netzteil erfolgt.