[0001] Vorrichtung zum Aufschmelzen von hochpolymeren, thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere
Klebstoffen
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschmelzen von hochpolymeren, thermoplastischen
Werkstoffen, insbesondere Klebstoffen, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung.
[0003] Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-OS 34 47 662 bekannt und weist einen abgedichteten
Vorratsbehälter für den partikelförmigen Ausgangs-Werkstoff, eine Transporteinrichtung,
nämlich einen pneumatisch betätigen Preßkolben, zur Förderung des Ausgangs-Werkstoffes
aus dem Vorratsbehälter durch die Durchlässe einer heizbaren Schmelzeinheit in eine
Sammelkammer sowie eine Auslaßöffnung in der Sammelkammer für die Zuführung des aufgeschmolzenen
Werkstoffes zur weiteren Verarbeitung auf. Dabei gelangt der Ausgangs-Werkstoff von
dem Vorratsbehälter in eine Druckkammer, die auf einer Seite durch den pneumatisch
betätigten Preßkolben und auf der gegenüberliegenden Seite durch eine beheizbare Schmelzwand
mit den Durchlässen begrenzt wird. Der pneumatisch betätigte Preßkolben drückt den
erwärmten und damit verflüssigten Ausgangs-Werkstoff durch die Durchlässe der Schmelzwand,
die in einen gemeinsamen, senkrecht zur Fließrichtung in den Durchlässen verlaufenden
Sammelraum münden.
[0004] Bei dieser Aufschmelzvorrichtung ist die mehrfache Umlenkung der Strömungsrichtung
vom Vorratsbehälter über die Druckkammer, die Durchlässe in der Schmelzwand und schließlich
zur Sammelkammer hin nachteilig, da sich hierdurch kein gleichmäßiger Druckaufbau
erzielen läßt. Außerdem muß durch zusätzliche konstruktive Maßnahmen dafür gesorgt
werden, daß es im Bereich der Öffnungen nicht zur Brükkenbildung kommt. Es wird deshalb
vorgeschlagen, einen Luftstrom über die Düsen im Bereich der Zuführöffnung zu leiten,
so daß der dort befindliche Ausgangs-Werkstoff aufgewirbelt und damit aufgelockert
wird, also keine Brückenbildung entstehen kann.
[0005] Ein Vorläufer einer solchen Aufschmelzvorrichtung geht aus der DE-PS 31 09 369 hervor,
wobei ebenfalls eine mehrmalige Umlenkung der Strömung vom Vorratsbehalter über die
Schmelzkammer durch die Durchlässe der Schmelzwand zur Sammelkammer erforderlich ist.
[0006] Die US-PS 4 660 043 zeigt eine Pistole zum Auftragen eines Schmelzklebstoffes, bei
dem ein stangenförmiger Ausgangs-Werkstoff zu einer Schmelzkammer transportiert,
dort aufgewärmt und damit erschmolzen und schließlich zu einer Auslaßöffnung gebracht
wird. Dabei wird durch eine aufwendige mechanische Konstruktion für den Transport
des stangenförmigen Ausgangs-Werkstoffes gesorgt, der auf einer geradlinigen Bahn
durch den Lauf der Pistole bewegt wird. Die zur Verschiebung des Ausgangswerkstoffes
erforderliche Kraft muß über den Auslöser geliefert werden.
[0007] Diese Vorrichtungen sind nicht zur Verarbeitung von besonders empfindlichen thermoplastischen
Werkstoffen, wie beispielsweise Klebstoffen in Pulver-, Granulat- oder Schnitzelform
geeignet, die zur Zeit mit Extrudern verarbeitet werden müssen. Hochschmelzende polymere,
thermoplastische Werkstoffe, wie beispielsweise Polycarbonat, oder hochschmelzende
Konstruktions-Schmelzklebstoffe, wie beispiels weise Polyester, Copolyester, Polyamide
und Copolyamide, müssen wegen ihres hohen Erweichungspunktes in der Regel mit sehr
hohen Aufschmelztemperaturen in der Größenordnung von 200° C bis 350° C verarbeitet
werden. Diese Verarbeitungstemperaturen lassen sich zwar mit herkömmlichen Verarbeitungsextrudern
für thermoplastische, polymere Werkstoffe ohne weiteres erreichen; die in einem solchen
Extruder auftretende dynamische Scherbeanspruchung und damit Erwärmung der Werkstoffe
ist jedoch für viele Thermoplaste ungünstig. Denn bei der hohen Scherbelastung, insbesondere
beim diskontinuierlichen Betrieb, wie er beispielsweise für das Spritzen von polymeren
Werkstoffen erforderlich ist, lassen sich Veränderungen in der Molekular-Struktur
der Werkstoffe nicht ausschließen. Solche Veränderungen sind jedoch in aller Regel
mit einer Änderung der Eigenschaften des Werkstoffes verbunden, so daß sie sicher
und zuverlässig vermieden werden müssen.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufschmelzen
von hochpolymeren, thermoplastischen Werkstoffen, insbesondere Klebstoffen, der angegebenen
Gattung zu schaffen, bei der die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten. Insbeosndere
soll eine Vorrichtung vorgeschlagen werden, mit der thermoplastische, hochpolymere
Werkstoffe durch eine extrem kurze thermische Belastung schonend und ohne die Nachteile
der Extruder-Scher-Erwärmung aufgeschmolzen werden können.
[0009] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0010] Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.
[0011] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf der sehr gleichmäßigen und schonenden
Behandlung und Förderung des Werkstoffes, der auf einer geradlinigen Bahn von dem
Vorratsbehälter über die Schmelzeinheit und die Sammelkammer zum Auslaß gebracht und
dabei nur vernachlässigbaren Scher-Beanspruchungen unterworfen wird, so daß molekulare
Veränderungen weitgehend ausgeschlossen werden.
[0012] Auch die Thermische Belastung ist extrem gering, da die Fließgeschwindigkeit in
der Schmelzeinheit problemlos an die Eigenschaften des Werkstoffes, insbesondere seine
Viskosität und seine Partikelgröße, angepaßt werden kann, indem die jeweils geeignete
Schmelzeinheit eingesetzt wird. Bei den entsprechenden, auf die Eigenschaften des
Werkstoffs abgestimmten Parametern handelt es sich im wesentlichen um den Durchmesser,
die Länge, die Form und gegenbenenfalls die Konizität der Durchlässe der Schmelzeinheit.
[0013] Die Schmelzeinheit selbst kann direkt oder indirekt beheizt sein und bildet eine
Art "Wärmetauscher" der den durch seine Durchlässe fließenden Werkstoff gleichmäßig
mit der intern oder extern erzeugten Wärme beaufschlagt.
[0014] Um beispielsweise in einem solchen Wärmetauscher eine möglichst hohe Durchlässigkeit
und gleichzeitig einen optimalen Wärmetausch zu erzielen, besteht die Möglichkeit,
den gesamten Wärmetauscher als Widerstandsheizung auszubilden. Wegen seiner ausgezeichneten
Durchlässigkeit in Verbindung mit seiner hohen Wärmeleitfähigkeit und damit seines
guten Wärmetauscheffektes bietet sich beispielsweise die Verwendung eines Sintermaterials,
insbesondere eines Sintermetalls, an.
[0015] Als Alternative hierzu könnte ein solcher, beispielsweise aus Sintermaterial bestehender
Wärmetauscher auch indirekt beheizt werden, indem er in einem beheizten Heizblock
angeordnet wird.
[0016] In jedem Fall muß dafür gesorgt werden, daß sich die Schmelzeinheit gegebenenfalls
mit dem Heizblock mit wenigen Handgriffen von dem Vorratsbehälter einerseits und der
Sammelkammer bzw. der Weiterverarbeitungsstrecke andererseits trennen läßt, um die
oben erörterte leichte Austauschbarkeit der Schmelzeinheit zu gewährleisten.
[0017] Im Vergleich mit den bisher üblichen Extrudern hat diese Vorrichtung einen erheblichen
Inverstitionskosten-Vorteil im Leistungsbereich bis 100 kg/Std., da kostenintensive
geschliffene Extruder/Schneken-Zylinder und Hochleistungsantriebe entfallen.
[0018] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird der als Schmelzeinheit dienende Wärmetauscher
indirekt beheizt, da so eine optimale Nutzung des zur Verfügung stehenden Materialkerns
für die Durchlässe mit extrem schmalen Zwischenstegen gewärleistet wird. Außerdem
vereinfacht sich dadurch der Austausch bzw. die Reinigung des Wärmetauschers.
[0019] Nach einer bevorzugten Ausführungsform haben sowohl die Durchlässe in der Schmelzeinheit
als auch die Sammelkammer eine konische Form, wobei für die Funktionsweise wesentlich
ist, daß der Querschnitt der Auslaßöffnung kleiner als der Querschnitt der schmalsten
Stelle der Sammelkammer ist, und daß der Gesamtquerschnitt der Durchlässe in der Schmelzeinheit
kleiner als der freie Querschnitt des Vorratsbehälters ist. Dadurch baut sich vom
Vorratsbehälter über die Durchlässe der Schmelzeinheit und die Sammelkammer zur Auslaßöffnung
hin ein Druck auf, der den erwähnten gleichmäßigen Durchfluß gewährleistet.
[0020] Das Fließen des Ausgangs-Werkstoffes von dem Vorratsbehälter über die Schmelzeinheit
und die Sammelkammer zur Auslaßöffnung wird an keiner Stelle durch Widerstände behindert,
insbesondere Flächen, die quer zur Fließrichtung verlaufen, da alle Flächen, auch
die konischen Flächen der Durchlässe in der Schmelzeinheit und der Sammelkammer
in Fließrichtung gerichtet sind. Auch der Eintrittsquerschnitt der Schmelzeinheit
mit den Einlaßöffnungen der Durchlässe ist mit spitz zulaufenden Stegen zwischen den
einzelnen Durchlässen versehen, um auch hier das freie Fließen des Werkstoffes nicht
zu behindern.
[0021] Obwohl bei einer geteilten und anschließend verschraubten Schmelzeinheit die Durchlässe
auch durch Fräsen hergestellt werden können, werden nach einer bevorzugten Ausführungsform
Bohrungen verwendet, die sich in der Regel einfacher fertigen lassen.
[0022] Damit beim Anfahren der Vorrichtung sowohl über als auch unter der Schmelzeinheit
keine Totzonen zwischen den einzelnen Durchlässen entstehen können, in denen sich
Luft bzw. Gase, aber auch sogenanntes "totes Material", also nicht mehr weitertransportierter
und damit langsam aushärtender Werkstoff, ablagern kann, ist wichtig, daß im Bereich
der Schmelzeinheit keine Flächen vorhanden sind, die im rechten Winkel zu den Durchlässen
verlaufen; sowohl im Eintrittsquerschnitt als auch im Austrittsquerschnitt der Schmelzeinheit
sollten nur scharfe Schneiden vorhanden sein, die einerseits das freie Fließen nur
wenig behindern und zum anderen das Entstehen solcher Totzonen ausschließen.
[0023] Die Beheizung der Vorrichtung, insbesondere der Schmelzeinheit, erfolgt nach einer
bevorzugten Ausführungsform elektrisch. Die zugehörige Regelung kann elektronisch
über einen Sensor bzw. einen Thermostaten durchgeführt werden. Die entsprechenden
Fühler können entweder im Wärmetauscher der Schmelzeinheit selbst oder in dem zugehörigen
Heizblock untergebracht werden. Es ist auch möglich, die Fühler in der fließenden
Werkstoff-Masse anzuordnen, falls sie die angestrebte, gleichmäßige Strömung nicht
unnötig behindern.
[0024] In gleicher Weise können in dem Werkstoff-Strom auch Drucksensoren vorgesehen werden,
die zur Regelung, aber auch als Störungsmelder dienen.
[0025] Zumindest die Schmelzeinheit und die Flächen ihrer Bohrungen sollten mit einer hochtemperaturbeständigen
Antihaft-Beschichtung versehen sein, damit es hier nicht zu Materialablagerungen kommen
kann, die das angestrebte, freie Fließen des Werkstoffes behindern würden. Bei Bedarf
können auch die anderen Flächen, insbesondere die Innenwände der Sammelkammer und
ihre Auslaßöffnung, mit einer solchen Antihaft-Beschichtung versehen werden.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahname
auf die beiliegenden, schmematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Aufschmelzen von hochpolymeren, thermoplastischen Werkstoffen, bei der der Ausgangs-Werkstoff
in dem Vorratsbehälter mittels eines Kolben/Zylinder-An triebes befördert wird,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linien 1-1 von Fig. 1, in Richtung des Pfeils A gesehen,
und
Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung einer Ausführungsform, bei der der Ausgangswerkstoff
in dem Vorratsbehälter mittels einer Schnecke gefördert wird.
[0027] Die aus Fig. 1 ersichtliche, allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete Vorrichtung
zum Aufschmelzen eines hochpolymeren, thermoplastischen Werkstoffes, wie beispielsweise
Polycarbonat, insbesondere eines hochschmelzenden Konstruktions-Schmelzklebstoffes,
wie beispielsweise Polyester, Copolyester, Polyamid und Copolyamid, weist einen zylindrischen
Vorratsbehälter 12 auf, dessen Achse lotrecht verläuft. In dem Vorratsbehälter 12
befindet sich der partikelförmige Ausgangswerkstoff 14, der beispielsweise Pulver-,
Granulat- oder Schnitzelform hat.
[0028] Die Befüllung des Vorratsbehälters 12 mit dem Ausgangswerkstoff 14 erfolgt über einen
seitlichen angebrachten Füllstutzen 16, der mittels eines Deckels 18 luftdicht verschlossen
werden kann.
[0029] Am oberen Ende des Vorratsbehälters 12 ist ein umlaufender Flansch 20 vorgesehen,
auf dem eine Deckelplatte 22 aufliegt. Die Deckelplatte 22 ist mit einem Vakuumanschluß
24 und einem Stickstoffanschluß 26 versehen.
[0030] An die Deckelplatte 22 schließt sich nach oben ein Luftzylinder 28 für die Beaufschlagung
eines in dem Vorratsbehälter 12 verschiebbaren Kolbens 30 an, der den partikelförmigen
Ausgangs-Werkstoff 14 in dem Vorratsbehälter 12 nach unten schiebt und dadurch fördert.
[0031] An der Seitenwand des Vorratsbehälters 12 ist ein weiterer Stickstoff-Anschluß 32
vorgesehen.
[0032] Das untere Ende des Vorratsbehälters 12 ist von einem Kühlmantel 34 umgeben, der
mit einer Kühlmittelströmung gespeist wird.
[0033] An den Kühlmantel 34 schließt sich nach unten hin ein Heizblock 36 an, in dem sich
elektrische Heizelemente 38, insbesondere Widerstands-Heizelemente, sowie Thermofühler
40 befinden. Der Heizblock 36 ist durch einen Isoliermantel 42 umgeben.
[0034] In dem Heizblock 36 befindet sich eine von oben nach unten durchgehende Aussparung,
deren unteres Ende eine Sammelkammer 44 mit einer Auslaßöffnung 46 bildet. Über der
Sammelkammer 44 ist in die Aussparungen im Heizblock 36 ein, z. B. aus Sintermaterial
bestehender Wärmetauscher 48 eingesetzt, der ebenfalls mit einem Thermofühler 40 versehen
ist.
[0035] An seinem oberen, dem Vorratsbehälter 12 zugewandten Ende weist der Wärmetauscher
48 einen vorstehenden Rand auf, dessen Innenfläche nach unten konisch zuläuft und
sich unmittelbar an den entsprechend konisch geformten oberen Rand der Aussparung
in dem Heizblock 36 anschließt, so daß ein gleichmäßiger, trichterförmiger Einlauf
von der Wand des Vorratsbehälters 12 zum Wärmetauscher 48 entsteht. In dem Wärmetauscher
48 ist eine Vielzahl von durchgehenden Bohrungen 50 mit kreisförmigem Querschnitt
ausgebildet, die jeweils durch schmale, schneidenförmige Stege voneinander getrennt
sind. Dabei sind die Bohrungen bzw. die Zwischenstege so aufeinander abgestimmt, daß
im Eintrittsquerschnitt des Wärmetauschers 48 und damit der Bohrungen 50 nur schmale,
schneidenförmige Übergänge, jedoch keine im rechten Winkel zur Fließrichtung des Werkstoffes
14 verlaufende Flächen entstehen.
[0036] Die Bohrungen 50 haben also eine sich von oben nach unten konisch verjüngende Form,
so daß die Bohrungen 50 im Eintrittsquerschnitt des Wärmetauschers 48 ihren größten
Querschnitt haben und voneinander durch die schmale, schneidenförmige Stege getrennt
wird. Der kleinste Querschnitt der Bohrungen befindet sich am unteren Austrittsquerschnitt
des Wärmetauschers 48.
[0037] Die Form des unteren Bereiches der Aussparung und damit der Sammelkammer 44 ist
so an den Austrittsquerschnitt des Wärmetauschers 48 angepaßt, daß die einzelnen,
aus den Bohrungen 50 austretenden Werkstoff-Ströme gemeinsam ohne jede Behinderung
in die konisch nach unten zulaufende Sammelkammer 44 und damit zur Auslaßöffnung 46
gelangen.
[0038] An die Auslaßöffnung kann ein Schlauch, eine Rohrleitung oder ein anderes Mittel
für den Weitertransport des verflüssigten Werkstoffes 14 (nicht dargestellt) angeschlossen
werden.
[0039] Das untere Ende des Heizblocks 36 ruht auf Stützen 52, die wiederum auf einer Unterlage
54 stehen.
[0040] Fig. 2 zeigt die Schmelzeinheit mit dem Wärmetauscher 48 von oben; man kann die Eintrittsquerschnitte
der Bohrungen 50 mit den schneidenförmigen, spitz zulaufenden Oberkanten der Zwischenstege
erkennen.
[0041] Der ungeschmolzene, schüttfähige Werkstoff, beispielsweise ein Konstruktions-Schmelzklebstoff
auf der Basis von Polyester, wird über den Füllstutzen 16 in den Vorratsbehälter 12
gegeben; die Befüllung kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.
[0042] Über den Vakuum-Anschluß 24 wird der Vorratsbehälter 12 entgast, wodurch die Restfeuchte
des Werkstoffes 14 und der Luft-Sauerstoff entzogen werden und dadurch keine die Eigenschaften
des Werkstoffes verändernden, nachteiligen Reaktionen hervorrufen können.
[0043] Durch die Zuführung von Stickstoff über die Anschlüsse 26, 32 wird der Werkstoff,
der insbesondere im erwärmten Zustand sehr empfindlich reagiert, gegen Oxydation
abgeschirmt. Der Kühlmantel 34 verhindert das vorzeitige Aufschmelzen des Materials
über dem Wärmetauscher 48 durch nach oben aufsteigende Wärme; es wird also gewährleistet,
daß der eigentliche Aufschmelzvorgang erst im Bereich des Wärmetauschers 48 beginnt.
[0044] Der Kolben 30 wird durch den Luftzylinder 28 in dem Vorratsbehälter 12 nach unten
verschoben, so daß der Ausgangs-Werkstoff 14 aus dem Vorratssbehälter 12 zum Wärmetauscher
48 gefördert wird. In den vertikalen, parallel- bzw. leicht schräg verlaufenden Bohrungen
50 des Wärmetauschers 48, die wiederum selbst eine leicht konisch nach unten zulaufende
Form haben, wird der Werkstoff 14 mit einer genau definierten Wärmemenge beaufschlagt,
so daß in einer möglichst kurzen Zeitspanne eine maximale Werkstoffmenge durch Kontakt-
bzw. Übergangswärme aufgeschmolzen werden kann.
[0045] Die aus den einzelnen Bohrungen 50 des Wärmetauschers 48 austretenden Materialströme
werden in der Sammelkammer 44 vereinigt, die ebenfalls nach unten hin konisch zuläuft.
[0046] Dabei ist der Querschnitt der Auslaßöffnung 46 kleiner als der kleinste Querschnitt
der Sammelkammer 44, und auch der Gesamtquerschnitt der Bohrungen 50 in dem Wärmetauscher
48 ist kleiner als der freie Querschnitt des Vorratsbehälters 12, so daß sich von
oben nach unten über die gesamte Förderstrecke des Werkstoffes 14 ein gleichmäßiger
Druck aufbaut, der zur kontinuierlichen Förderung des Werkstoffes in Verbindung mit
einem gleichmäßigen Schmelzvorgang beiträgt.
[0047] Die Temperaturregelung während des Schmelzvorgangs in dem Wärmetauscher 48 erfolgt
in der üblichen Weise unter Berücksichtigung des von den Thermofühlern 40 ermittelten
Ist-Wertes für die Temperatur.
[0048] Alle mit dem Werkstoff 14 in Berührung kommenden Flächen des Wärmetauschers 48 sowie
die Innenwand der Sammelkammer 44 sind mit einer hochtemperaturbeständigen Antihaft-Beschichtung
versehen, so daß keine Werkstoff-Ablagerungen auftreten können.
[0049] Als Alternative zu der dargestellten Ausführungsform ist auch die direkte elektrische
Beheizung des Wärmetauschers 48 möglich.
[0050] Bei dieser Ausführungsform ist der Wärmetauscher 48 als getrennte Einheit ausgebildet,
die lösbar in dem Heizblock 36 angeordnet ist und deshalb problemlos ausgetauscht
werden kann; dadurch wird es möglich, den Wärmetauscher 48 an unterschiedliche Erfordernisse
anzupassen, nämlich an die Viskosität und an die Partikelgröße des Werkstoffes. Zu
diesem Zweck können insbesondere die Durchmesser, die Längen, die Form und die Konizität
der Bohrungen 50 variiert werden.
[0051] Als Alternative hierzu ist es auch möglich, Heizblock und Wärmetauscher einstückig
auszubilden; in diesem Fall muß dafür gesorgt werden, daß die gesamte Einheit aus
Heizblock und Wärmetauscher ausgetauscht werden kann.
[0052] Figur 3 zeigt eine Modifikation der Vorrichtung 10 nach Fig. 1, bei der die Förderung
des Werkstoffes 14 in dem Vorratsbehälter 12 nicht durch den Kolben/Zylinder-Antrieb
28, 30, sondern durch eine Schnecke 56 erfolgt; die Schnecke 56 weist eine vertikale
Achse 58 auf, die durch einen auf der Deckelplatte 52 angebrachten Elektromotor 60
gedreht wird.
[0053] Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Befüllung außerdem nicht über einen seitlichen
Füllstutzen 16, sondern über einen Füllanschluß 62 am Deckel 22, also vom oberen Ende
des Vorratsbehälters 12 her.
[0054] Der übrige Aufbau und auch die Funktionsweise sind unverändert, so daß sie nicht
nochmals erläutert werden sollen.
1. Vorrichtung zum Aufschmelzen von hochpolymeren, thermoplastischen Werkstoffen,
insbesondere Klebstoffen,
a) mit einem abgedichteten Vorratsbehälter für den partikelförmigen Ausgangs-Werkstoff,
b) mit einer Transporteinrichtung zur Förderung des Ausgangs-Werkstoffes aus dem
Vorratsbehälter durch die Durchlässe einer heizbaren Schmelzvorrichtung in eine Sammelkammer,
und
c) mit einer Auslaßöffnung in der Sammelkammer für die Zuführung des aufgeschmolzenen
Werkstoffes zur weiteren Verarbeitung, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
d) die Schmelzvorrichtung ist als getrennte, herausnehmbare Schmelzeinheit (48) mit
einer Vielzahl von in Fließrichtung des Werkstoffes (14) verlaufenden Durchlässen
(50) ausgebildet; und
e) an die Schmelzeinheit (48) schließt sich die ebenfalls in Fließrichtung des Werkstoffes
verlaufende Sammelkammer (44) mit der ebenfalls in Fließrichtung liegenden Auslaßöffnung
(46) an.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzeinheit als
herausnehmbarer Wärmetauscher (48) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (48)
in einem beheizbaren Heizblock (36) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (48)
direkt beheizt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher
(48) aus einem Sintermaterial, insbesondere einem Sintermetall besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
gesamte Wärmetauscher (48) als Widerstandsheizung ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderung des Ausgangs-Werkstoffes (14) in dem Vorratsbehälter (12) durch einen Kolben/Zylinder-Antrieb
(28, 30) erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderung des Ausgangs-Werkstoffes (14) in dem Vorratsbehälter (12) durch eine Förderschnecke
(56) erfolgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
untere Ende des Vorratsbehälters (12) durch einen Kühlmantel (34) umgeben ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit dem Werkstoff (14) in Berührung kommenden Flächen der Schmelzeinheit (48) und
der Sammelkammer (44) einschließlich der Auslaßöffnung (46) mit einer Antihaft-Beschichtung,
insbesondere mit einer hochtemperaturbeständigen Antihaft-Beschichtung, versehen
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchlässe (50) der Schmelzeinheit durch Bohrungen gebildet werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Fließquerschnitte vom Vorratsbehälter (12) über die Schmelzeinheit (48) mit ihren
Durchlässen (50) zur Sammelkammer (44) mit der Auslaßöffnung (46) stetig verjüngen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlässe (50)
der Schmelzeinheit (48) sich zur Sammelkammer (44) konisch verjüngen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Querschnitt der Sammelkammer (44) zur Auslaßöffnung (46) hin konisch verjungt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem Fließweg des Werkstoffes (14) von dem Vorratsbehälter (12) über die Schmelzeinheit
(48) zur Sammelkammer (44) mit der Auslaßöffnung (46) keine die Strömung behindernden
Flächen, insbesondere keine im rechten Winkel zur Fließrichtung verlaufenden Flächen,
vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenstege zwischen den Durchlässen (50) der Schmelzeinheit (46) im Eintrittsquerschnitt
der Schmelzeinheit (48) schneidenförmig bzw. punktförmig zulaufende Kanten bilden.