(19)
(11) EP 0 342 266 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.1989  Patentblatt  1989/47

(21) Anmeldenummer: 88114817.5

(22) Anmeldetag:  09.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45C 5/12, A62C 37/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 06.05.1988 DE 3815498

(71) Anmelder: Total Walther Feuerschutz GmbH
D-51069 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Cardué, Rene, sen.
    D-8961 Heising-Lauben (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handkoffer für Mess- und/oder Kontrollzwecken


    (57) Die Erfindung betrifft einen Handkoffer zur Aufnahme von Meß- und/oder Kontrollgeräten zum Überprüfen und Kontrollieren von Feuerlöschmitteln in Feuerlöschgeräte oder Feuerlöschanlagen. Der Prüfkoffer wird an die zu überprüfenden Geräte angeschlos­sen und dabei die Gewichte, die Gasdrücke oder die Feuchtig­keitsgehalte der Löschmittel erfaßt und digital im Prüfkoffer angezeigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Handkoffer mit Klappdeckel o. dgl. zur Aufnahme von Meß- und/oder Kontrollgeräten.

    [0002] Derartige Koffer werden von Monteuren, Handwerkern usw. auf außerbetrieblichen Stellen wie Baustellen, Fremdfirmen o. dgl. verwendet. Auch ist ein Handkoffer bekannt (DE-OS 33 43 068), in dem elektrische Geräte eingepackt sind, die ohne umständ­liches Auspacken sofort einsatzfähig sind. Des weiteren sind Meßkoffer bekannt (DE-GM 81 15 124), in dem die Meßgeräte hand­lich sortiert, lose eingelegt und geschützt untergebracht sind. Mit dieser Maßnahme soll dem Benutzer auf der Baustelle ein schnelles Entnehmen der Meßgeräte ermöglicht werden.

    [0003] Im Bereich des vorbeugenden Feuerschutzes stehen tragbare, fahrbare oder stationäre Feuerlöschgeräte oder -anlagen zur Verfügung. So werden z.B. Handfeuerlöscher, Feuerlöschfahr­zeuge o. dgl. mit Pulverfüllung oder anderen Medien als Lösch­mittel verwendet. Auch kennt man Gaslöschanlagen, die mit CO₂ oder Halonen als Löschmittel arbeiten. Alle diese Geräte und An­lagen müssen ständig überwacht und auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Dazu sind Kundendiensttechniker unterwegs, die vor Ort die Feuerlöschgeräte oder Feuerlöschanlagen überwachen und kontrollieren. Die für die Instandhaltung von Feuerlöschgerä­ten vorgeschriebenen Prüfungen sind z.B. in der DIN 14406, Teil 4, festgelegt. Bei Gaslöschanlagen müssen die Gasgewichte und deren Drücke und bei Löschpulvergeräten die Feuchtigkeit der Pulver kontrolliert werden, um die funktionsbereitschaft derartiger Geräte sicherzustellen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein tragbares Gerät zu schaffen, mit dem der Kundendiensttechniker vor Ort die vorgeschriebenen Prüfungen an den Feuerlöschgeräten oder Feuer­löschanlagen schnell, sicher und genau dem Stand der Technik ent­sprechend durchführen kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Meß- und/oder Kontroll­geräte aus elektronischen Einzelgeräten bestehen, die für die Instandhaltung von Feuerlöschgeräten zum Messen und/oder Kontrol­lieren der Feuerlöschmittel verwendbar sind, und eines der Ge­räte ein Mikrocomputer mit einem Meßverstärker mit Analog/Digi­talwandler, sowie einer Eingabetastatur und einem Display ist, und die Einzelgeräte an die zu prüfenden und kontrollierenden Geräte oder Anlagen anschließbar sind.

    [0006] Der Kundendiensttechniker kann mit diesem Prüfkoffer die Ge­wichte, die Gasdrücke und die Feuchtigkeitsgehalte der Lösch­mittel prüfen, ohne mehrere Prüfgeräte wie Prüfmanometer o. dgl. umfangreiches Gerät mitführen zu müssen. Diese Geräte mußten bis­her in einem gesondert eingerichteten Prüfwagen mitgeführt wer­den. Alle diese bekannten umfangreichen Prüfeinrichtungen werden durch den erf indungsgemäßen Prüfkoffer ersetzt, der damit im Be­reich des vorbeugenden Feuerschutzes und seiner Inspektion Anwen­dung findet.

    [0007] Der besondere Vorteil des Prüfkoffers ist darin zu sehen, daß beispielsweise die Gewichte über ein elektronisches Wiegesystem ermittelt und sehr genau digital in dem elektronsichen Gerät des Prüfkoffers angezeigt werden. Auch Druckprüfungen bei statio­nären Feuerlöschanlagen, die mit Stickstoffflaschen oder CO₂-­Flaschen arbeiten, können durch einfachen Anschluß des Prüf­koffers an diesen Geräte digital im Prüfkoffer angezeigt wer­den.

    [0008] Der Feuchtigkeitsgehalt eines Löschpulvers konnte bisher nur mit einer sehr ungenauen, optischen subjektiven Prüfung ermittelt wer­den. Mit dem erfindungsgemäßen Prüfkoffer kann erstmals eine Pulverfeuchtigkeitsüberprüfung beim Kunden durchgeführt werden, wobei das Ergebnis digital im Koffer angezeigt wird.

    [0009] Weitere Einzelheiten des Prüfkoffers sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Ein Ausführungsbeispiel eines Prüfkoffers ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher be­schrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 den Koffer in geschlossenem Zustand,

    Fig. 2 den geöffneten Koffer mit Blick auf die elektronischen Einzelgeräte,

    Fig. 3 das Tableau des Prüfkoffers.



    [0010] Der Prüfkoffer 1 besteht aus einem Gehäuseteil 2 mit einem Dek­ kel 3, sowie einem Trageteil 4 mit den Verschlußteilen 5 und 6. In dem Gehäuseteil 2 sind die elektronischen Einzelteile und mit­tels einer Tableauplatte 18 abgedeckt. Die Einzelgeräte sind fol­gende: Die Wägeplatte 7 mit dem darunter befindlichen Wiegebalken 8, dem Akkumulator 9, der unterhalb der Wägeplatte 7 neben dem Wiegebalken 8 angeordnet ist. Mit 10 ist die Digitalanzeige (Dis­play), mit 11 das Adapterfeld, mit 12 das Tastenfeld und mit 13 der Drucker bezeichnet. Die Meßwertaufnehmer mit den entsprechen­den Anschlußeinrichtungen sind mit 14 für die Ladebuchse, mit 15 für den Referenzsensor für die feuchte Messung und mit 16 für die Buchse für den Feuchtsensor bezeichnet. Der elektronische Druck­sensor mit Kabel ist mit 17 bezeichnet.

    [0011] Das Tastenfeld 12 weist nur 6 Einzeltasten auf, nämlich für ON/Off, für den Start, für den Print, für die feuchte Messung (Prozent F), das Wiegen (Gramm) und für die Druckmessung (bar).

    [0012] Mit diesem handkoffergroßen Gerät kann der Kundendiensttechniker alle Funktionen erfassen, die zum Messen und Kontrollieren des Zu­standes der Feuerlöschgeräte, bzw. Feuerlöschanlagen und deren Feuerlöschmittel erforderlich sind.


    Ansprüche

    1. Handkoffer mit Klappdeckel o. dgl. zur Aufnahme von Meß- und/oder Kontrollgeräten, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß- und/oder Kontrollgeräte aus elektronischen Einzelge­räten bestehen, die für die Instandhaltung von Feuerlösch­geräten zum Messen und/oder Kontrollieren der Feuerlösch­mittel verwendbar sind, und eines der Geräte ein Mikro­computer mit einem Meßverstärker mit Analog/Digitalwandler, sowie einer Eingabetastatur und einem Display ist, und die Einzelgeräte an die zu prüfenden und kontrollierenden Ge­räte oder Anlagen anschließbar sind.
     
    2. Handkoffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfkoffer mit einer eigenen Stromversorgung versehen ist.
     
    3. Handkoffer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung als wiederaufladbarer Akkumulator aus­gebildet ist.
     
    4. Handkoffer nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeich­net, daß der Akkumulator mit einer vom Mikrocomputer kontrol­lierbaren Ein/Ausschaltung versehen ist und somit nur während der Meß- und Kontrollphasen als Verbraucher wirkt.
     
    5. Handkoffer nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Einzelgeräte des Prüfgerätes derart mit Meßwert­ aufnehmern eingerichtet sind, daß der Zustand von in Hand­feuerlöschgeräten, stationären oder fahrbaren Geräten befind­lichen flüssigen, gasförmigen und pulverförmigen Feuerlösch­mitteln meß- und kontrollierbar ist.
     
    6. Handkoffer nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Gewichte, und/oder der Druck und/oder die Feuchtig­keit des Löschmittels meß- oder kontrollier- und digital anzeig­bar sind.
     
    7. Handkoffer nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelgeräte mit Kupplungsstücken versehen sind, denen ein Universaladapter zugeordnet ist.
     
    8. Handkoffer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelgeräte über die Kupplungsstücke an einen Druckaufnehmer und/oder einen Feuchtesensor und/oder eine Wägeplattform an­schließbar sind.
     
    9. Handkoffer nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeich­net, daß dem Mikrocomputer ein Drucker zugeordnet ist, mit dem die gemessenen Werte komplett als Einheit ausdruckbar sind.
     
    10. Handkoffer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrocomputer derart programmierbar ist, daß der dem Drucker mit einem Firmenkopfaufdruck entnehmbarer Ausdruck unverfälschlich mit Datum und Uhrzeit der Messungen und der Identnummer des messenden Kundendiensttechnikers versehen ist.
     
    11. Handkoffer nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeich­net, daß eine oder mehrere Außenfläche (n) des Koffers mit einen auf den Kofferinhalt hinweisenden Aufdruck versehen ist (sind).
     




    Zeichnung