(19)
(11) EP 0 342 335 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.1989  Patentblatt  1989/47

(21) Anmeldenummer: 89105195.5

(22) Anmeldetag:  23.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B28B 11/04, B28B 19/00, C04B 41/85, C04B 41/50, C04B 41/45
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 20.05.1988 DE 3817231

(71) Anmelder: Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG
D-89231 Neu-Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Max
    D-7913 Senden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln


    (57) Verfahren zum Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln (1), die, auf einer keramischen Unterlage (2) liegend, getrocknet und gebrannt werden, wobei die Dachziegel (1) nach dem Trocknen auf ihrer Unter­lage (2) verbleibend engobiert bzw. glasiert werden, indem sie durch eine Blende (4) mit einem Ausschnitt überdeckt werden, der so viel kleiner ist als die Fläche des Ziegels, daß die Unterlage gegen den Engobe- oder Glasierstrahl abgeschirmt, der Dachziegel aber kantenrein glasiert oder engobiert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln, die, auf einer keramischen Unter­lage liegend, getrocknet und gebrannt werden.

    [0002] Dachziegel werden bislang nicht in trockenem Zustand auf einer keramischen Unterlage engobiert oder glasiert, weil der Engobe- oder Glasurstrahl die Unterlage benetzen würde. Die Glasur oder Engobe würde mit der Zeit aufbauen zur Verschmutzung der Dach­ziegel und zum Kleben der Unterlage führen. Dies alles bedeutet aber eine nicht erwünschte Qualitätsminderung.

    [0003] Das Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln nach dem Trocknen und vor dem Brennen ohne die unterstützende Unterlage hat sich aber nicht durchgesetzt, weil dann eine Vielzahl von Handhabungen erforderlich ist, nämlich das Trocknen der Dachziegel auf der Unter­lage, das Abnehmen der Dachziegel von der Unterlage vor dem Engo­bieren oder Glasieren und das Wiederumsetzen der Dachziegel auf die Unterlage vor dem Brennen.

    [0004] Auf keramischen Unterlagen getrocknete und gebrannte Dachziegel werden deshalb in der Regel naß engobiert oder glasiert, was mit erheblicher Qualitätsminderung verbinden ist.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzu­zeigen, mit dem auf keramischen Unterlagen getrocknete und ge­brannte Dachziegel zwischen dem Trocknen und Brennen engobiert oder glasiert werden können, ohne daß sie dazu von der Unter­lage abgenommen werden müssen.

    [0006] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des An­spruchs 1 aufgeführten Maßnahmen gelöst.

    [0007] Der Anspruch 2 kennzeichnet eine zusätzliche Schutzmaßnahme für die Unterlage gegen Strahlbenetzung.

    [0008] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das Trocknen, Engobieren oder Glasieren und Brennen der Dachziegel infolge des Verbleibens der Dachziegel auf ihrer Unterlage zügig durchführbar ist und der Betriebs- sowie Kostenaufwand niedrig gehalten wird.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist in der Zeichnung dargestellt und nachstehend naher erläutert. Es zeigen:

    Fig .1 eine Draufsicht einer keramischen Unterlage mit einem daraufliegenden Dachziegel

    Fig. 2 einen Schnitt durch die keramische Unterlage während des Glasier- oder Engobiervorganges.



    [0010] Ein Dachziegel 1 liegt auf einer keramischen Unterlage 2, die hier als Kassette ausgebildet ist und als Unterstützung beim Trocknen bzw. Brennen das Dachziegels 1 dient. Der Dach­ziegel 1 hat die Abmessungen A′, B′ und wird während des Glasierens oder Engobierens von einer Blende 4 überdeckt, die einen Ausschnitt A, B aufweist. Dieser Ausschnitt A, B ist etwas kleiner als die durch die Abmessungen A′, B′ be­stimmte Fläche des Ziegels, und zwar um so viel kleiner, daß die keramische Unterlage gegen den Glasur- oder Engobe­strahl abgeschirmt, der Dachziegel aber kantenrein glasiert oder engobiert wird.

    [0011] Der Dachziegel 1 kann auf ein auf der keramischen Unterlage 2 zusätzlich aufgelegtes, mit Quarzsand und/oder Kaolin prä­pariertes Papier 3 abgelegt werden. Die Papierauflage verhindert, daß bei nicht ganz sachgemäßer Arbeitsweise Glasur- oder Engobe­spritzer auf der keramischen Unterlage kleben bleiben.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Engobieten oder Glasieren von Dachziegeln, die auf einer keramischen Unterlage liegend, getrocknet und gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachziegel nach dem Trocknen,auf ihrer Unterlage verbleibend, engobiert oder glasiert werden, wobei sie durch eine Blende mit einem Ausschnitt überdeckt wer­den, der so viel kleiner ist als die Fläche des Dachziegels, daß die Unterlage gegen den Engobe- oder Glasierstrahl abgeschirmt ist.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage zusätzlich durch ein mit Quarzsand- und/­oder Kaolin präpariertes Papier bedeckt wird und der Dach­ziegel auf dem Papier liegt.
     




    Zeichnung