[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollenherdofen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Ein Rollenherdofen dieser Gattung ist aus der DE-PS 28 40 282 bekannt. Bei der bekannten
Bauart sind in die feuerfeste Ausmauerung der Seitenwände des Rollenherdofens Feuerfeststeine
mit eingemauert, die mit Öffnungen zur Aufnahme der Rollen versehen sind. In den
gegenüberliegenden Seitenwänden sind die Feuerfeststeine dabei so angeordnet, daß
einander zugeordnete Öffnungen miteinander fluchten. Die Rollen können dann durch
die Öffnungen von außen eingeschoben und in gleicher Weise wieder entnommen werden,
wenn eine Reparatur notwendig ist.
[0003] Um dort einen Gas- und Wärmeverlust durch die Öffnungen in den Feuerfeststeinen nach
außen zu verhindern, deren Durchmesser ausreichend größer sein muß als der Durchmesser
der Rollen, werden in den Feuerfeststeinen jeweils Hohlräume vorgesehen, in die isolierendes
und feuerfestes Material, wie beispielsweise Kaolinwolle eingedrückt wird, daß sich
dann eng an den Rollendurchmesser anlegen kann.
[0004] Ein grundsätzlicher Nachteil solcher Rollenherdbauarten besteht darin, daß aus Festigkeitsgründen
sowohl der Durchmesser der Rollen selbst nicht einen bestimmten Wert unterschreiten
kann, als auch der Abstand der Rollen nicht beliebig klein wählbar ist. Da die Rollen
stets nach außen gezogen werden, stellen die Öffnungen zur Lagerung der Rollen stets
Schwächungen des tragenden Querschnittes der Seitenwände dar, die ein bestimmtes
Maß nicht überschreiten dürfen. Auch ein bestimmter Abstand der Rollen zueinander
muß daher wegen des zwischen den Lageröff nungen für die Rollen notwendigen verbleibenden
tragenden Stegteiles vorhanden sein. Der notwendige Abstand der Rollen zueinander
und ihr Durchmesser bestimmt die Größe der zu behandelnden Teile, wenn nicht gesonderte
Tragplatten vorgesehen werden sollen, die über die Rollen laufen und die zu behandelnden
Teile aufnehmen. Nachteilig ist in diesem Fall, daß auch die Masse der Tragplatten
beim Durchlaufen des Rollenherdofens stets mit aufgeheizt werden muß, was einen unnötigen
Wärmeverlust verursacht.
[0005] Bei anderen Typen von Industrieöfen, beispielsweise bei sogenannten Tunnelöfen (DE-PS
35 10 801), bei denen die zu behandelnden Teile auf Transportelementen durch den
Ofen geschoben werden, tritt zwar das bei Rollenherdöfen vorhandene Platzproblem
nicht auf, weil zum Auswechseln der Rollen neben dem Ofen kein Platz zur Verfügung
gestellt werden muß. Nachteilig bleibt aber, daß die dort anstelle von Brennwagen
vorgesehenen Transportelemente in der Art von Rosten beim Durchfahren des Tunnelofens
ebenfalls mit aufgeheizt werden müssen. Daran ändert auch die dort vorgesehene Anordnung
drehbarer Rollen in seitlichen Abstandshaltern nichts. Die dort vorgesehenen Merkmale
können auch für Rollenherdöfen, bei denen die Rollen ortsfest angeordnet sind, nicht
eingesetzt werden, weil wegen der ausschließlich im Inneren des Ofens vorgesehenen
Führung für die rostartigen Transportelemente ein Auswechseln von ortsfesten Rollen
nicht möglich wäre.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rollenherdofen der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß bei kleinst möglichen Rollendurchmesser auch der
gegenseitige Abstand der Rollen sehr klein gewählt werden kann, ohne daß Festigkeitsprobleme
bei der Herstellung der Ofenwände oder Schwierigkeiten beim Auswechseln von Rollen
auftreten können.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einem Rollenherdofen der eingangs genannten
Art die kennzeichnenden Merkmale des Patent anspruches 1 vorgesehen. Durch diese
Ausgestaltung wird der Vorteil erreicht, daß die Tragfähigkeit der Ofenseitenwände
unabhängig wird von der Lagerung der Rollen, weil diese in gesonderten Tragbalken
aufgenommen werden können, die mit den Rollen zusammen modulartige Bausteine zur Herstellung
eines Rollenbettes bilden, das in den Ofen einsetzbar ist. Die Tragbalken für die
Rollen können dabei im Gegensatz zu den bisher für die Ausmauerung der Seitenwände
verwendeten Materialien aus einem Material wesentlich höherer Festigkeit hergestellt
werden, so daß sie trotz der eng aneinander angeordneten Rollen auch noch genügend
Tragfähigkeit zur Aufnahme der Abstützkräfte der Seitenwände aufweisen können.
[0008] Es ist möglich, die Ausgestaltung nach den Unteransprüchen 2 und 3 so vorzunehmen,
daß die Tragfähigkeit der Seitenwände nicht auf die Festigkeit der Tragbalken angewiesen
ist. Die zum seitlichen Herausziehen der Rollentischbauelemente vorgesehenen Öffnungen
sind nämlich im Gegensatz zu den bekannten Öffnungen für einzelne Rollen jeweils wesentlich
größer, so daß auch zwischen den Öffnungen größere und tragfähigere Stege verbleiben.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, nach den Merkmalen der Ansprüche 4 bis 9 einen gesonderten
Einbaurahmen vorzusehen, in den schubladenartig von der einen und der anderen Seite
her die Rolltisch-Bauelemente eingeschoben werden können. Der Einbaurahmen kann mit
den Rolltisch-Elementen als eine vorfertigbare Baueinheit ausgebildet sein, die in
ein Ofengehäuse eingebaut wird.
[0010] Nach den Merkmalen des Anspruches 8 kann auch der Antrieb für eine oder auch für
alle Rollen eines Bauelementes an dem Lagerbalken einer Seite integriert sein. Die
Merkmale des Anspruches 9 erlauben bei dieser Bauart in besonders einfacher und wirkungsvoller
Weise eine Kühlung des Einbaurahmens und der in diesem gehaltenen Antriebselemente.
[0011] Um das Problem der Dichtheit und der Wärmeisolierung auch im Bereich der Rollentischbauelemente
in den Griff zu bekommen, ist es zweckmäßig, die Merkmale der Unteransprüche 10 und
11 vorzusehen. Durch die Anordnung eines mehr zur Mitte der Rolle liegenden zusätzlichen
Stützbalkens kann auch die Tragfähigkeit der Rollen erhöht werden. Die Merkmale des
Anspruches 12 ergeben einen stabilen Aufbau für diese Rolltischbauelemente.
[0012] Die Merkmale des Unteranspruches 13 ermöglichen eine relativ leichte Bauart für die
Rolltischbauelemente. Die Merkmale der Ansprüche 14 und 15 eröffnen auch bei der nicht
mit einem Einbaurahmen versehenen Ausführung die Möglichkeit, daß jeweils nur die
einem Rolltischbauelement zugeordneten Rollen gemeinsam angetrieben werden, was zum
Beispiel auch durch die Zuordnung einer gesonderten Antriebseinheit möglich ist, die,
wie bei der Bauart mit Einbaurahmen im Bereich außerhalb der Ofenwände an die Stirnseite
des Rolltischbauelementes ansetzbar ist. Diese Ausgestaltung eröffnet dann auch die
Möglichkeit, die Rollengeschwindigkeit zum Beispiel bei den Rolltischbauelementen
zu erhöhen, die näher am Ausgang des Ofens liegen, so daß die Teile schnell ausgetragen
werden. Natürlich ist es auch möglich, alle Rollen gemeinsam durch einen bekannten
Kettenantrieb anzutreiben. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht darüber hinaus
aber den eben erwähnten individuellen Antrieb.
[0013] Durch die Erfindung wird es auch möglich, den Abstand der einzelnen Rollen, die kleinen
Durchmesser haben können, zueinander sehr klein zu wählen. Dies bringt gewisse Schwierigkeiten
bei der Erzeugung und Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Ofenatmosphäre mit sich,
da der für den Durchgang der heißen Gase aus dem Raum unterhalb des Rollenbettes in
den Raum oberhalb desselben stark gedrosselt ist. Es ist daher zweckmäßig, wenn die
Merkmale der Ansprüche 16 und 17 vorgesehen werden, durch die eine Zwangsumwälzung
der Ofenatmosphäre erreicht wird, wobei der Rollengang selbst einen gewissen Siebeffekt
zur Vergleichmäßigung der Durchströmung ausübt.
[0014] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung gezeigt und
im folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgestatteten
Rollenherdofen,
Fig. 2 den Schnitt durch den Rollenherdofen der Fig. 1 längs der Linie II-II,
Fig. 3 den Schnitt durch den Rollenherdofen der Fig. 1 und 2 längs der Linie III-III
in Fig. 2,
Fig. 4 die vergrößerte Darstellung eines der aus Fig. 2 ersichtlichen Rollentischbauelemente
in Draufsicht,
Fig. 5 den Teilschnitt durch das Rollentischbauelement der Fig. 4 längs der Schnittlinie
V-V,
Fig. 6 die Stirnansicht des Rollentischbauelementes der Fig. 4 in Richtung des Pfeiles
VI der Fig. 4,
Fig. 7 eine vergrößerte Detailschnittdarstellung durch das rechte Lagerende eines
Rollentischbauelementes gemäß Fig. 4 und 5 im eingebauten Zustand,
Fig. 8 und 8a Schnitte durch die Lagerung der Fig. 7 längs der Linien VIII und VIIIa,
Fig. 9 einen schematischen vergrößerten Längsschnitt durch den Innenraum eines erfindungsgemäß
ausgestalteten Rollenherdofens ähnlich Fig. 1, jedoch mit einer zusätzlich angeordneten
Luftumwälzung,
Fig. 10 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1 durch einen Rollenherdofen gemäß der Erfindung,
jedoch in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 11 den Schnitt durch den Rollenherdofen der Fig. 10 längs der Schnittlinie XII-XII,
Fig. 12 den Schnitt durch den Rollenherdofen der Fig. 10 und 11 längs der Schnittlinie
XIII-XIII in Fig. 11,
Fig. 13 eine Draufsicht auf einen Einbaurahmen aus Metall, in den die Rollentischbauelemente
schubladenartig eingeschoben sind,
Fig. 14 die Schnittdarstellung durch den Einbaurahmen der Fig. 13, jedoch in der Einbaulage
in einem Ofengehäuse,
Fig. 15 die Ansicht des Einbaurahmens der Fig. 13 in Richtung des Pfeiles XVI,
Fig. 16 die vergrößerte Teildarstellung eines der Abschlußelemente eines Rollentischbauelementes,
das in den Einschubrahmen der Fig. 13 eingeschoben ist und
Fig. 17 den schematischen Schnitt längs der Linie XVIII der Fig. 16 durch das Abschlußelement
der Fig. 16.
[0015] In den Fig. 1 bis 3 ist ein Rollenherdofen gezeigt, der mit einem Gehäuse (1) aus
feuerfesten und wärmeisolierenden Materialien versehen ist, das aus einem Gehäuseoberteil
(1a) und einem Gehäuseunterteil (1b) besteht. Wie Fig. 3 erkennen läßt, ist das Gehäuseunterteil
(1b) schmaler ausgebildet als das Gehäuseoberteil (1a), so daß das Gehäuseunterteil
(1b), in der Transportrichtung (21) der Teile durch das Gehäuse (1) gesehen, seitlich
vom Gehäuseoberteil (1a) nach außen überragt wird. Auf die Vorteile dieser Ausbildung
wird noch eingegangen werden.
[0016] In dem Gehäuse (1) ist ein durch Heizeinrichtungen (23) beheizter Innenraum (24)
gebildet, in dem ein Rollenbett (3) zur Führung der nicht gezeigten, zu behandelnden
Teile vorgesehen ist.
[0017] Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, ist das Rollenbett (3) aus mehreren, im Ausführungsbeispiel
aus fünf Rolltischbauelementen (4) aufgebaut, die hintereinander, angrenzend und
in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Die Rolltischbauelemente (4) werden dabei
seitlich (s. Fig. 3) in Ausnehmungen (6) der Gehäusewände (7 bzw. 7′) gehalten und
sind dadurch ortsfest im Gehäuse (1) verankert.
[0018] Jedes der Rolltischbauelemente (4) besteht, wie die Fig. 4 und 5 zeigen, aus mehreren
Rollen (2), die rohrförmig ausgebildet und mit ihren beiden Enden (2a) jeweils an
Lagerbalken (5) drehbar gelagert sind. Dies kann bei der gezeigten Ausführungsform
dadurch geschehen, daß Lagerzapfen (13) stirnseitig in die offenen Enden (2a) der
Rollen (2) hereingeschoben werden, die drehbar in Büchsen (27) innerhalb der Lagerbalken
(5) gehalten sind. Die Lagerbalken (5) sind ihrerseits mit Stützbalken (10) über Befestigungsanker
(15) fest verbunden, die weiter zur Rollenmitte hin jedem der Lagerbalken (5) zugeordnet
sind. Diese Stützbalken dienen gleichzeitig als Wärmeschild gegenüber dem Behandlungsraum
(24) im Ofen und als verschleißfeste Anlaufkante für das zu behandelnde Material.
Da sie aus hoch feuerfestem Material hergestellt sein müssen, ist es zweckmäßig, wenn
sie in ihrer Länge nicht der Länge der Lagerbalken (5) entsprechen, sondern wenn jeweils
zwei Stützbalken (10) einem Lagerbalken (5) zugeordnet sind. Eine kürzere Baulänge
läßt sich mit hoch feuerfesten Materialien, z.B. SiC, leichter verwirklichen. Aus
einem solchen Material lassen sich auch noch sehr schmale Stege, wie die Stege (10a),
zwischen den Öffnungen für die Rollen (2) bilden.
[0019] Jeder der Stützbalken (10) und jeder der Lagerbalken (5) weist so viele Öffnungen
auf, wie Rollen (2) einer Rollentischbaueinheit (4) zugeordnet sind. Zwischen den
Stützbalken (10) und den Lagerbalken (5) sind Isolierpaßstücke (12) eingesetzt, die
die Aufgabe haben, eine gute Wärmeisolierung vom Innenraum (24) her nach außen vorzunehmen.
Diese Isolierpaßstücke (12) werden aus zwei Halbschalen (12a und 12b) hergestellt,
weil sich aus dem für die Wärmeisolierung verwendeten Material schmale Stege, wie
die Stege (10a), aus Festigkeitsgründen nicht herstellen lassen.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 ist einem der beiden Lagerbalken (5) eine
gemeinsame Antriebseinheit (25) zugeordnet, über die jeder der Lagerzapfen (13′)
angetrieben wird, und zwar dadurch, daß entsprechende Getrieberäder (28) jeweils zur
Drehbewegung jedes einzelnen Lagerzapfens (13′) vorgesehen sind. Alle Getrieberäder
(28) stehen untereinander in Drehverbindung, und zwar so, daß alle Lagerzapfen (13′)
den gleichen Drehsinn erhalten. Die Getrieberäder (28) werden von einem gemeinsamen
Antriebszapfen (26) aus angetrieben, der von einem Antriebsmotor (29) antreibbar ist,
der dem Rolltischbauelement (4) zugeordnet ist. Wie Fig. 2 zeigt, sind daher bei dem
Rollenherdofen der Fig. 1 bis 3, bei dem fünf Rolltischbauelemente (4) vorgesehen
sind, auch fünf Antriebsmotoren (29) vorgesehen, die alle außerhalb des Gehäuses (1)
liegen und vom beheizten Innenraum (24) durch die als Wärmeschilder dienenden Stützbalken
(10) und durch die Isolierpaßstücke (12) sowie die Lagerbalken (5) getrennt sind.
[0021] Bei der Bauart nach den Fig. 1 bis 3 ist für jedes der Rolltischbauelemente eine
Öffnung (9) in den Gehäusewänden (7 bzw. 7′) vorgesehen, durch die jedes der Rolltischbauelemente
(4) quer zur Transportrichtung (21) nach außen gezogen, gewartet und ggf. ersetzt
werden kann. Zu diesem Zweck sind die Öffnungen (9) in ihrer Breite und Höhe den
Abmessungen der Lagerbalken (5) angepaßt und es sind jeweils Verschlußdeckel (30)
vorgesehen, welche auch dazu dienen, die Antriebsmotoren (29), die Antriebseinheiten
(25) und die Lagerbalken (5) in ihrer richtigen Lage zu halten. Zwischen den Öffnungen
(9) verbleiben daher jeweils breite Wandteile (31), die die nötige Stabilität des
Ofenaufbaues nach innen gewährleisten können. Es ist außerdem möglich, ein äußeres
Traggestell (39) vorzusehen, mit dem eine Abstützung des Gehäuseoberteiles (1a) auf
dem Gehäuseunterteil (1b) möglich ist. Zuganker (32), die vom Gehäuseoberteil aus
nach unten verlaufen, können dazu verwendet werden, die Isolierung von den Lagerbalken
(5) und Stützbalken (10) abzuheben, wenn ein Ausbau der entsprechenden Rolltischbauelemente
(4) nach der Seite hin gewünscht wird.
[0022] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung entsteht ein Rollenherdofen mit einem durchgehenden
Rollenbett, bei dem aber die Lagerung und Anordnung der Rollen unabhängig von der
Ausbildung der Seitenwände des Gehäuses (1) wird. Die Lagerung der Rollen (2) wird
in getrennten Bauteilen vorgenommen und es kann Fig. 6 entnommen werden, daß es auf
diese Weise möglich ist, die Rollen (2) mit geringem Abstand zueinander anzuordnen
und drehbar zu lagern. Dies ist möglich, weil auf die äußere Stütz- und Isolierungskonstruktion
des Gehäuses (1) bei der gewählten Ausführungsform keine Rücksicht genommen zu werden
braucht.
[0023] Durch die Anordnung der Stützbalken (10) in Abstand zu den Lagerbalken (5) und durch
die Maßnahme, daß die Stützbalken (10) fluchtend mit der Innenwandbegrenzung des Behandlungsraumes
(24) verlaufen, kann auch die Durchbiegungsmöglichkeit für die Rollen (2) so gering
als möglich gehalten werden. Es können daher auch kleine Rollendurchmesser verwirklicht
werden. Dies führt zusammen mit dem kleinen Abstand der Rollen untereinander dazu,
daß das neue Rollenbett (3) auch zur Förderung von zu behandelnden Kleinteilen sehr
gut geeignet ist. Dabei wird der Abstand zwischen den Rollen stets wesentlich kleiner
gewählt als der Rollendurchmesser.
[0024] Wie die Lagerung der Rollen (2) im einzelnen vorgenommen werden kann, ergibt sich
aus den Fig. 7 und 8. Es ist erkennbar, daß die Lagerzapfen (13) in die Stirnseiten
der hohlen Rollen (2) eingreifen und in drehfester Verbindung mit den Rollen (2) sind.
Zu erkennen ist, daß die Stützbalken (10), die als Wärmeschild dienen, und die Isolierpaßstücke
(12) zusammen mit einem Teil der keramischen Anker (15) in dem Bereich der Isolierung
(33) des Gehäuseunterteiles (1b) - und des nicht gezeigten Gehäuseoberteiles 1a) verlaufen,
daß jedoch die Lagerbalken (5) im Bereich der äußeren Tragkonstruktion (39) der Seitenwand
(7) verlaufen, die nach unten frei ist. Der Bereich, in dem die Lagerbalken (5) angeordnet
sind, kann daher wesentlich kühler bleiben oder kühler gehalten werden als der übrige
Lagerbereich für die Rollen (2).
[0025] Da bei der Erfindung der Abstand der Rollen (2) gegeneinander nur sehr klein ist
und, wie ausgeführt, wesentlich kleiner ist als der Rollendurchmesser, können Schwierigkeiten
innerhalb des Behandlungsraumes (24) hinsichtlich der Bildung einer gleichmäßigen
Ofenatmosphäre auftreten. Der unter dem Rollenbett (3) befindliche Teilraum des Innenraumes
(24) nämlich wird durch das Rollenbett von dem darüber befindlichen Teilraum getrennt
und die Austauschmöglichkeiten der Atmosphäre innerhalb des Behandlungsraumes (24)
sind durch die engen Abstände zwischen den Rollen (2) beschränkt.
[0026] Gemäß Fig. 9 wird daher in den Raum (24b) unterhalb des Rollenbettes (3) eine Gaszuführdüse
(17) eingesetzt, der in der Transportrichtung (21) und im Raum (24b) Querschotten
(19 bzw. 20) vor- und nachgeschaltet sind, durch die ein Raum (37) unterhalb des Rollenbettes
entsteht, in dem, wenn Gas durch die Düse (17) zugeführt wird, ein Unter- und ein
Überdruckteilraum entsteht, der dafür sorgt, daß eine Umwälzung im Sinne der Pfeile
(38) in dem Teilbereich des Raumes (37) entsteht. Diese Maßnahme dient bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung zur Vergleichmäßigung der Ofenatmosphäre, so daß die Kleinteile (18)
beim Durchlaufen des Behandlungsraumes (24) möglicht gleichmäßigen Bedingungen ausgesetzt
sind. Das Rollenbett (3) wirkt bei dieser Ausgestaltung als eine Art Sieb, durch das
das vom Raum (37) nach oben geförderte Gas gleichmäßig in den Raum oberhalb des Rollenbettes
(3) gelangt.
[0027] In den Fig. 10 bis 12 ist eine etwas abgewandelte Ausführungsform gezeigt, bei der
sieben hintereinander liegende Rolltischbauelemente (4) vorgesehen sind, die im Prinzip
so aufgebaut sind, wie die anhand der Fig. 5 bis 6 erläuterten Rolltischbauelemente
(4). Unterschiedlich ist hier jedoch, daß nicht, wie in den Fig. 1 bis 3, ein Ofen
mit Schnellaustrag gezeigt ist, der aus einzelnen Rolltischbauelementen mit eigenen
Antriebseinheiten (24) aufgebaut ist und der insbesondere zum Härten, Verformen u.dgl.
dienen kann, sondern daß in den Fig. 10 bis 12 ein Ofen mit einer Kühlstrecke zum
Glühen und Sintern gezeigt ist, bei dem alle Rolltischbauelemente mit einem kontinuierlichen
Einzelantrieb der Rollen (2) ausgerüstet sind.
[0028] Gleiche Teile wie in den Fig. 1 bis 3 sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0029] Im Gegensatz zur Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 ist hier nur ein Antriebsmotor
(40) für alle Rollen (2) vorgesehen. Der Antrieb erfolgt hier über eine gemeinsame
im Bereich einer der Seitenwände des Gehäuses (1) aus verlaufenden Kette (41), die
entsprechende Zahnräder jedes der einzelnen Lagerzapfen (13) berührt und in Drehbewegung
versetzt. Auch andere bekannte Antriebsarten sind möglich. Diese Drehbewegung wird
dann über die Lagerzapfen (13) in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise über Reibungskontakt
an die Rollen (2) weitergeleitet. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 10 bis 12
erfolgt ein kontinuierlicher gleichbleibender Antrieb aller Rollen (2). Die Ausfüh
rungsform der Fig. 1 bis 3 erlaubt dagegen eine Steigerung und Verlangsamung der Transportgeschwindigkeit.
[0030] In der Fig. 13 ist ein aus Metallprofilen hergestellter Einbaurahmen (45) gezeigt,
der in nicht näher dargestellter Weise in ein wärmeisoliertes Gehäuse einbaubar ist.
Der Einbaurahmen (45) weist auf seinen beiden Längsseiten jeweils zwei parallel zueinander
verlaufende Längsholme (46) auf, die untereinander durch senkrecht auf ihnen stehende
Querstege (47) bzw. (48) untereinander verbunden sind, wobei die Querstege (47) auf
einer Längsseite und die Querstege (48) auf der anderen Längsseite des Einbaurahmens
(45) angeordnet sind. Beide Längsholme (46) sind zu einem Rahmen durch Querholme (49)
verbunden. Wie aus Fig. 13 zu erkennen ist, sind jeweils zwei benachbarte Querstege
(47) auf jeder Längsseite in einem größeren Abstand (A) zueinander angeordnet, während
der jeweils nächste, einem der im Abstand (A) angeordneten Querstege benachbarte Quersteg
einen kleineren Abstand zu diesem aufweist. Zwischen den Querstegen (47) bzw. (48)
einer Längsseite treten daher wechselseitig die Abstände (A) und (B) auf und die
Anordnung ist so getroffen, daß zwei Querstegen (47) auf einer Längsseite, die den
Abstand (A) zueinander aufweisen, zwei Querstege (48) mit dem Abstand (b) auf der
anderen Längsseite zugeordnet sind. Auf diese Weise entstehen in dem Einbaurahmen
(45) Einschubfächer, die den Ausnehmungen (6) der vorhergehenden Figuren entsprechen
und in die schubladenartig die Rollentischbauelemente (4′) eingeschoben werden können,
und zwar so, daß benachbarte Rollentischbauelemente (4′) jeweils von verschiedenen
Längsseiten des Einbaurahmens (45) aus eingeführt sind. Der Abstand (A) ist zu diesem
Zweck so gewählt, daß er größer ist als die Breite (C) eines Rollentischbauelementes
(4′). Der Abstand (B) dagegen ist kleiner als diese Breite, so daß beim Einschieben
eines Rollentischbauelementes (4′) zwischen zwei im Abstand (A) angeordnete Querstege
die gegenüberliegenden beiden Querstege als Anschlag wirken können.
[0031] Jedes der Rollentischbauelemente ist, wie insbesondere aus den Fig. 16 und 17 hervorgeht,
auf der der Einschubseite zugeordneten Seite mit einem Lagerbalken (5′) versehen,
der Teil eines Getriebekastens (50) ist, der vorne durch einen Deckel (51) abgeschlossen
wird. Seitlich neben dem Deckel (51) besitzt der Getriebekasten (50) Lagerstellen
(52) und (53) für die Umlenkräder (54) und (55) einer Antriebskette (56), die jeweils,
ähnlich wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3, die einem Rollentischbauelement
(4′) zugeordneten Lagerzapfen (57) aller Rollen (2′) antreibt. Dabei ist das Umlenkrad
(54) drehbar an einem Lagerbolzen gelagert, der am Getriebekasten (50) sitzt. Das
Umlenkrad (55) dient als Antriebsrad für die Kette (56) und ist über eine Antriebswelle
(58) mit dem Getriebe (59) eines Antriebsmotors (60) verbunden. Wie diese Fig. 16
und 17 und die Fig. 13 bis 15 zeigen, können die Rollentischbauelemente (4′) von
einer Seite her in den Einbaurahmen (45) eingeschoben werden, bis seitliche Anschlagflansche
(61) des Getriebekastens (50) an den zugeordneten Querstegen (47) anschlagen. In
dieser Lage können die Rollentischbauelemente durch nicht näher gezeigte Schrauben
an den Längsholmen (46) gesichert werden, die durch entsprechende Bohrungen (62) gesteckt
werden. Von der anderen Seite wird ein Abschluß und ebenfalls eine Lagesicherung dadurch
erreicht, daß eine Abschlußkappe (63) in den Zwischenraum zwischen die beiden Querstege
mit dem Abstand (B) eingeschoben und mit einem Fortsatz oder unmittelbar mit dem auf
dieser Seite vorgesehenen Lagerbalken des Rollentischbauelementes (4′) verschraubt
wird. Die Abdeckkappe besitzt einen Außenflansch (64), welcher die zugeordneten Querstege
(48) bzw. (47), die im Abstand (B) zueinander liegen, außen übergreift.
[0032] Jede der Getriebekästen (50) kann in seinem oberen und unteren Bereich mit Kühlrippen
(65) versehen sein. Es ist natürlich möglich, nach unten und oben von diesen Getriebekästen
(50) oder von der Abschlußhaube (63) aus Heiz- oder Kühlelemente abragen zu lassen,
die ähnlich wie bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 das Kühlelement (22) mit
zur Kühlung des Getriebekastens (50) und der in ihm gelagerten Antriebsteile dient.
Zu diesem Zweck ist es auch vorteilhaft, die Längsholme (46) und/oder die Querholme
(47, 48) als Hohlprofile auszubilden und mit Kühlluft zu durchströmen, die an einer
oder mehreren geeigneten Stellen über je ein Gebläse in eines oder mehrere der Hohlprofile
eingeleitet wird.
1. Rollenherdofen zur Wärmebehandlung, insbesondere von Kleinteilen aus Metall und
Keramik, bestehend aus einem wärmeisolierten Gehäuse (1) und aus im Gehäuse ortsfest
gehaltenen, drehbaren Rollen (2), die ein Rollenbett (3) zur Förderung der zu behandelnden
Teile bilden, dadurch gekennzeichnet, daß das Rollenbett (3) aus Rolltisch-Bauelementen
(4) aufgebaut ist, die jeweils aus mehreren Rollen (2) und aus zwei die Enden (2a)
dieser Rollen (2) aufnehmenden Lagerbalken (5) bestehen, daß im Gehäuse (1) Ausnehmungen
(6) zur Aufnahme der Lagerbalken vorgesehen sind und daß die Rolltisch-Bauelemente
(4) ein- und ausbaubar in den Ausnehmungen (6) gehalten sind.
2. Rollenherdofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (6)
als nutartige Schlitze in der Wärmeisolierung der Gehäuseseitenwände (7) ausgebildet
sind, die mit Öffnungen (9) versehen sind, die nach außen durchgehen und in ihren
Abmessungen auf die Abmessungen der Lagerbalken (5) abgestimmt sind.
3. Rollenherdofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (9) in
den gegenüberliegenden Seitenwänden (7, 7′) jeweils um ihre eigene, in der Transportrichtung
gemessene Breite gegeneinander versetzt angeordnet sind.
4. Rollenherdofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (6)
Teil eines in das Gehäuse (1) einsetzbaren Einbaurahmens (45) sind.
5. Rollenherdofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einbaurahmen (45)
auf jeder Längsseite mit zwei parallel zueinander verlaufenden Längsholmen (46) versehen
ist, die durch in Abständen vorgesehene Querstege (47, 48) verbunden sind, wobei die
Längsholme Einschuböffnungen für die Rolltisch-Bauelemente (4′) nach oben und unten
und mindestens ein Teil der Querstege diese Einschuböffnungen seitlich begrenzen.
6. Rollenherdofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei benachbarte
Querstege (47 bzw. 48), die die Einschuböffnung begrenzen, in größerem Abstand zueinander
angeordnet sind, als es der Breite (C) der Rolltisch-Bauelemente (4′) entspricht,
und daß diesem Quersteg-Paar auf der entgegengesetzten Seite des Einbaurahmens jeweils
zwei als Anschläge dienende Querstege zugeordnet sind, die einen kleineren Abstand
(B) zueinander aufweisen, als es der Breite der Rolltisch-Bauelemente entspricht.
7. Rollenherdofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Rolltisch-Bauelementen
(4′) auf der Seite der Anschlag-Querstege ein zwischen diese passender Ansatz zugeordnet
ist, der mit einer von außen die Anschlag-Querstege übergreifenden Abschlußkappe (63)
versehen ist.
8. Rollenherdofen nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragbalken (5′) der Rolltisch-Bauelemente (4′) auf der Seite der Einschuböffnungen
Teil eines in die Einschuböffnungen passenden Getriebekastens (50) mit Deckel (51)
sind, an und in dem ein Antrieb (55, 56, 60) für mindestens eine der Rollen (2′) untergebracht
ist.
9. Rollenherdofen nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsholme (46) und/oder die Querstege (47, 48) als Hohlprofile ausgebildet sind,
die mit einem Kühlmittel, insbesondere mit Kühlluft durchströmt werden.
10. Rollenherdofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Lagerbalken (5) mindestens ein zur Rollenmitte hin versetztes Isolierpaßstück (12)
zugeordnet ist.
11. Rollenherdofen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierpaßstücke
(12) jeweils zwischen dem zugeordneten Lagerbalken (5) und einem Stützbalken (10)
angeordnet sind, der Öffnungen (11) für die Rollen (2) aufweist, deren Durchmesser
etwas größer als der Rollendurchmesser ist.
12. Rollenherdofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbalken
(5) und der Stützbalken (10) jeder Rollenseite jeweils über Befestigungsanker (15)
untereinander verbunden sind.
13. Rollenherdofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rollen (2) hohl ausgebildet sind und jeweils Lagerzapfen (13) stirnseitig in sie
hereingeführt sind, die am Lagerbalken (5) gehalten sind.
14. Rollenherdofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer
der Lagerzapfen (13, 13′) angetrieben ist.
15. Rollenherdofen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der angetriebene
Lagerzapfen (13) mit allen anderen Lagerzapfen (13) eines Lagerbalkens (5) in Antriebsverbindung
steht.
16. Rollenherdofen nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
unter- und/oberhalb des Rollenbettes (3) Gasumwälzeinrichtungen (17, 19, 20) angeordnet
sind.
17. Rollenherdofen nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Gasumwälzeinrichtung
ein Düsenrohr (17) vorgesehen ist und daß in Transportrichtung (21) vor und hinter
dem Düsenrohr (17) Querschotten (19, 20) auf der gleichen Seite des Rollenbettes
(3) angeordnet sind, auf der auch das Düsenrohr (17) liegt.