[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung der Auswirkung von
Störgrössen auf die Verbrennung bei Gebläsebrenneranlagen, bei denen ein Brennstoff-
und/oder Luftstrom entsprechend einem erwünschten Lastgrad eingestellt werden, eine
Gebläsebrenneranlage mit einem Gebläsebrenner mit Luftzuführung und Brennstoffzuführung,
eine Anordnung zur Messung einer relativen Dichteänderung oder, bei wenigstens nahezu
konstantem Gasvolumenstrom, einer relativen Massestromänderung eines Gases in Funktion
seines Druckes und seiner Temperatur sowie eine Verwendung des Verfahrens.
[0002] Es ist bei Gebläsebrenneranlagen bekannt, den Luftmassestrom und den Brennstoffmassestrom,
beispielsweise mittels einer Verbundsteuerung oder -regelung dem erwünschten Lastgrad
entsprechend einzustellen. Um dabei bei allen Lastgraden eine mindestens genähert
optimale Verbrennung sicherzustellen, insbesondere weitgehend unabhängig von der
Beeinflussung durch Störgrössen, wird üblicherweise der Sauerstoffgehalt im Rauchgas
als Regelgrösse gemessen und ein Regelkreis vorgesehen, der durch Stellen von Luft-
und/oder Brennstoffzufuhr den 0₂-Gehalt im Rauchgas auf einem Führungswert hält. Derartige
Regelungen sind technisch aufwendig, insbesondere bedingt durch die vorzusehende 0₂-Messonde
und den Regler. Es ergeben sich weiter zu lösende Stabilitätsprobleme, insbesondere
in Anbetracht der regelungstechnisch schwierigen Regelstrecke, nämlich des Feuerraumes
und der Rauchgaszüge bis zur Stelle der Sauerstoffkonzentrationsmessung. Derartige
Stabilitätsprobleme sind durchaus lösbar, allerdings auch mit entsprechendem technischen
Aufwand. Ein derartiges Vorgehen zur Optimierung der Verbrennung durch regelungstechnische
Massnahmen ist beispielsweise aus der EP-PS 0086337 bekannt. In vielen Fällen, so
insbesondere bei Kleinbrenneranlagen, wie Haushaltbrenneranlagen, ist der für diese
Regelungen zu betreibende Aufwand des öftern wesentlich zu hoch. Anderseits trägt
die Gesamtheit dieser Kleinanlagen gerade massgeblich zur Luftverunreinigung bei.
[0003] Es setzt sich deshalb die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, ein Verfahren obgenannter
Gattung zu schaffen, bei welchem die genannten Nachteile der Verbrennungsregelung
nicht auftreten und trotzdem eine gute Verbrennung sichergestellt ist.
[0004] Dies wird durch die Massnahme gemäss Wortlaut des Anspruchs 1 erreicht. Es ergibt
sich aus diesem höchst einfachen Vorgehen die Möglichkeit, kostengünstig, d.h. mit
relativ bescheidenem technischen Aufwand, die Verbrennung bei Gebläsebrenneranlagen
wesentlich zu verbessern, was ihre Störgrössenabhängigkeit anbelangt, wobei, aufgrund
des Vermeidens eines Regelkreises, auch die erwähnten Stabilitätsprobleme entfallen.
Dabei wird der technische Aufwand derart abgesenkt, dass nun eine drastische Verbrennungsverbesserung
auch bei Kleinbrennern rentabel wird.
[0005] Dabei ergibt sich nun, dass bei bevorzugtem Vorgehen gemäss Wortlaut von Anspruch
2 der weitaus überwiegende Anteil der Störgrösseneinflüsse an derartigen Brenneranlagen
bereits ausgeschaltet wird. Durch diese gezielte Auswahl gemessener Hauptstörgrössen,
nämlich des Umgebungsluftdruckes und der Umgebungslufttemperatur, ergeben sich einerseits
nur geringste Messaufwendungen und hinzu, dem Wortlaut von Anspruch 3 folgend, ein
höchst einfacher Kompensationseingriff in den Luftmassestrom und/oder den Brennstoffmassestrom.
[0006] Soll dabei der Brennstoffmassestrom durch Eingriff auf den Brennstoffdruck zur Störgrösseneinflusskompensation
verstellt werden, so wird bevorzugterweise nach dem Wortlaut von Anspruch 4 vorgegangen.
[0007] Aus dem Vorangehenden geht hervor, dass für die höchst einfache, bevorzugte Ausführung
des erfindungsgemässen Verfahrens eine Luftdruck- und eine Lufttemperaturmessung
in der dem Brenner zugeführten Luft notwendig ist. Selbstverständlich können diese
beiden Messwerte durch geeignete Sensoren, einen Temperaturfühler und einen Drucknehmer,
ermittelt werden.
[0008] Es ergibt sich aber weiter eine weiter vereinfachende Möglichkeit, die Aenderung
des Luftmassestromes in Funktion des Luftdruckes und der Lufttemperatur zu messen.
Dabei wird vom generell anwendbaren, erfin dungsgemässen Verfahren nach Anspruch
5 für die Dichteänderungsmessung an Gasen ausgegangen und dieses Verfahren nach dem
Wortlaut von Anspruch 6 eingesetzt, um mit einer einzigen Messung direkt die Luftmassestromänderung
in Funktion von Temperatur- und Druckänderung zu erfassen.
[0009] Zum Verfahren von Anspruch 5 kann ausgeführt werden, dass zwischen der relativen
Aenderung der Druckdifferenz zwischen Druck im Gas und Druck im Messgas die einfache
Relation besteht:

worin bedeuten:

gemessene Aenderung der Druckdifferenz zwischen den Gasen bezüglich eines Druckes
bei Bezugsverhältnissen,

Aenderung des Druckes im Gas bezüglich des Druckes bei den Bezugsverhältnissen,

Aenderung der Gastemperatur bezüglich der Temperatur bei Bezugsverhältnissen.
[0010] Zu Beginn des Verfahrens wird zwischen Messgas und Gas Druckausgleich erstellt und
damit die Druckbezugsgrösse festgelegt. Die gemessene relative Aende rung der Druckdifferenz
ist gleich der relativen Dichteänderung im Gas und ist, bei wenigstens nahezu konstantem
Gasvolumenstrom, wenigstens nahezu gleich der relativen Gasmassestromänderung.
[0011] Eine erfindungsgemässe Gebläsebrenneranlage zeichnet sich nach dem Wortlaut von Anspruch
7 aus, eine Anordnung zur Messung der relativen Dichteänderung eines Gases in Funktion
seines Druckes und seiner Temperatur nach dem Wortlaut von Anspruch 9.
[0012] Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere für die Verwendung an Gebläsebrennern,
die in diskreten Laststufen betrieben werden, insbesondere für ein- oder zweistufige
Gebläsebrenner.
[0013] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 ein verfahrenstechnisches Schema einer Gebläsebrenneranlage mit erfindungsgemässer
Störgrössenkompensation,
Fig. 2 ein verfahrenstechnisches Schema einer bevorzugten Ausführungsvariante des
erfindungsgemässen Verfahrens bzw. einer erfindungsgemässen Anlage,
Fig. 3 ein Signalflussdiagramm der Störgrössenkompensation, wie sie bei der Anlage
gemäss Fig. 2 vorgesehen ist,
Fig. 4 schematisch eine Messanordnung für die relative Dichteänderung eines Gases
in Funktion seines Druckes und seiner Temperatur, bzw. der relativen Gasmassestromänderung
bei konstantem Gasvolumenstrom,
Fig. 5 schematisch eine weitere bevorzugte Ausbildungsvariante eines Ausschnitts
einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren arbeitenden, erfindungsgemässen Gebläsebrenneranlage.
[0015] In Fig. 1 ist schematisch ein Brenner 1 für die Verbrennung von Brennstoff mit praktisch
konstantem Heizwert, wie von Heizöl EL, Erdgas etc. dargestellt. Dem Brenner 1 wird
der Brennstoffstrom B* über eine Leitung 3 mit Stellglied 5 zugeführt und, analog,
über eine Leitung 7 der Luftstrom L*, seinerseits gestellt durch ein Stellglied 9.
Die beiden Stellglieder 5 und 9 werden durch Stellmotoren 11 und 13 angetrieben.
Ein Funktionswandler 15, wie eine Kurvenscheibe oder ein elektronischer Funktionsgenerator,
führt in Abhängigkeit eines Steuersignals, entsprechend dem erwünschten Lastgrad β,
das Verhältnis zwischen Brennstoff- und Luftstrom.
[0016] Eine derartige Verbundsteuerung, bei der zusätzlich der Brennstoffdruck B* geregelt
sein kann, ist in vielen Ausführungsvarianten bekannt.
[0017] Gemäss gestrichelter Umrandung werden nun erfindungsgemäss Störgrössen z, wie Brennstoffdruck,
spezifischer Luftbedarf, Lufttemperatur, Luftdruck, Luftfeuchte, Verhältnisse am
Kaminzug, mit einer Sensoranordnung 17 gemessen und, nach entsprechender Wandlung
in elektrische Signale, an einer Kompensatoranordnung 19 miteinander verrechnet.
Ausgangsseits der in Fig. 1 dargestellten Kompensatoranordnung 19 werden Kompensationssignale
s
B und s
L erzeugt, welche je einer Ueberlagerungseinheit 21 bzw. 23 im Brennstoffstrom- und/oder
Luftstoffstromstellpfad zugeführt werden. Damit wird der Einfluss der gemessenen
Störgrössen z durch Eingriff auf den Brennstoffstrom- und/oder Luftstrom kompensiert.
[0018] Wird der Einfluss der verschiedenen, beispielsweise genannten Störgrössen z auf die
Verbrennungsverhältnisse, d.h. auf den Luftfaktor λ im Rauchgas untersucht, so zeigt
sich, dass vor allem bei Stufenbrennern der überwiegende Anteil des Gesamteinflusses
auf Aenderungen des Luftdruckes und der Lufttemperatur der Verbrennungsluft beruhen:
z.B. bei Einstufenbrennern stammen über 90% aller Störwirkungen von Luftdruck- und
Lufttemperaturänderungen. Dies, weil die übrigen Störgrössen auf die Verbrennung
einen nur kleinen Einfluss nehmen oder weil sie mit Luftdruck und/oder Lufttemperatur
korreliert sind.
[0019] Es ergibt sich, mindestens in erster Näherung, unter Berücksichtigung der Gasgleichung
und für einen wenigstens nahezu konstant betrachteten Luftvolumen strom, was während
Betriebsphasen mit konstanter Last β erfüllt ist, zwischen relativer Luftmassestromänderung,
relativer Luftdruck- und Lufttemperaturänderung, die folgende Beziehung:

Dabei bezeichnen:

die Luftmassestromänderung, bezogen auf einen Luftmassestrom bei Bezugsverhältnissen
und mindestens nahezu konstantem Luftvolumenstrom,
z : störgrössenbedingt,

die Luftdruckänderung in der dem Brenner zugeführten Luft, bezogen auf deren Druck
bei den Bezugsverhältnissen,

die Aenderung der Temperatur in der dem Brenner zugeführten Luft, bezogen auf einen
absoluten Temperaturwert (K), entsprechend der Verbrennungslufttemperatur bei den
Bezugsverhältnissen.
[0020] Es ist ersichtlich, dass die relative Aenderung des Luftmassestromes bei wenigstens
nahezu konstantem Luftvolumenstrom wenigstens nahezu gleich der Differenz der relativen
Aenderung des Luftdruckes und der relativen Aenderung der Lufttemperatur ist, beides
der dem Brenner zugeführten Verbrennungsluft. Es kann nun weiter gezeigt werden, dass
die relative Aenderung
des Luftfaktors gleich der erwähnten relativen Aenderung des Luftmassestromes in (1)
ist, bzw. dass die bezogene Aenderung des Sauerstoffgehaltes im Rauchgas in erster
Näherung proportional zur genannten relativen Aenderung des Luftmassestromes ist.
[0021] Der Einfluss der genannten Hauptstörgrössen - Luftdruck und Lufttemperatur - wird
nun erfindungsgemäss durch die Kompensationssteuerung wieder aufgehoben, bei Eingriff
auf den Luftmassestrom mindestens in erster Näherung unter Einhaltung von

worin bedeutet:
komp : Kompensationseingriff,
und/oder durch Eingriff auf den Brennstoffmassestrom mindestens in erster Näherung
nach

[0022] Soll dabei auf den Brennstoffdruck, insbesondere auf den Sollwert einer vorgesehenen
Brennstoffdruckregelung eingegriffen werden, so wird dies, mindestens in erster
Näherung, nach

vorgenommen, worin bedeutet:

die Aenderung des Brennstoffdruckes bezüglich des Brennstoffdruckes bei den obgenannten
Bezugsverhältnissen.
[0023] In Fig. 2 ist, mit diesen Erkenntnissen, schematisch eine erfindungsgemässe Gebläsebrenneranlage,
die eine Kompensationsanordnung aufweist, dargestellt, um den Einfluss der genannten
Hauptstörgrössen zu kompensieren. Hierzu wird im Luftstrom L* des wie bereits anhand
von Fig. 1 grundsätzlich aufgebauten und gespiesenen Brenners, die Lufttemperatur
ϑ
L und der statische Luftdruck p
L gemessen. Nach entsprechender Wandlung der erfassten Messgrössen ϑ
L und p
L in elektrische Signale werden letztere einem Kompensator 25 zugeführt. Dem gemäss
(1) als Ueberlagerungseinheit wirkenden Kompensator 25 werden im weiteren einstellbare
Konstanten K
p und Kϑ zugeführt, entsprechend den Normierungsgrössen

und

aus (1). Das Druckmesswertsignal wird am Kompensator 25 erst mit dem Normierungsfaktor
K
p gewichtet und analog das Temperaturmesswertsignal mit dem Gewichtungsfaktor Kϑ.
Durch Differenzbildung wird darnach im Kompensator 25 der in (1) rechts ausgeführte
Ausdruck elektrisch analog gebildet.
[0024] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante wird nun das Ausgangssignal des
Kompensators 25, wie erwähnt, dem Resultat von (1) entsprechend, gemäss (2) invertiert
und an einer Ueberlagerungseinheit 27, im Steuerpfad für den Luftstrom L*,dem lastgradabhängigen
Stellsignal überlagert. Wird vorgezogen, auf den Stellsignalpfad für den Brennstoffstrom
B* einzugreifen, so erfolgt dies, in Analogie, gemäss (3) an einer Ueberlagerungseinheit
im Brennstoffstromstellsignalpfad. Bei Eingriff auf den Brennstoffdruck, beispielsweise
die Führungsgrösse am Brennstoffdruckregler, erfolgt die Ueberlagerung gemäss (4)
am Brennstoffdruckstell- bzw. -führungssignal.
[0025] Zur Einstellung der Gewichtungsfaktoren, K
p und Kϑ von Fig. 2, werden elektrische Bezugssignale, z.B. nach optimaler Einstellung
der Verbrennung, beispielsweise beim Einfahren der Anlage, entsprechend den dann
vorherrschenden Druck- und Temperaturwerten als p
Lo und T
Lo eingestellt.
[0026] In Fig. 3 ist, detaillierter, der prinzipielle Aufbau des Kompensators 25 für einen
Eingriff am Luftmassestrom L* dargestellt. Als Wandler 28 bzw. 29 für die Grösse
ϑ
L und p
L können herkömmliche Sensoren mit elektrischen Ausgangssignalen, wie Thermoelemente,
Widerstandsthermometer sowie Drucksensoren, eingesetzt werden.
[0027] Es stellt sich nun die weitere Aufgabe, auf möglichst einfache Art und Weise die
relative Aenderung des Luftmassestromes in Funktion der relativen Aenderung des Luftdruckes
und der Lufttemperatur zu ermitteln.
[0028] Gemäss Fig. 2 kann dies durch Einzelerfassung von Luftdruck und-Temperatur, entsprechende
Gewichtung und Verrechnung nach (1) vorgenommen werden.
[0029] Imfolgenden wird nun aber weiter ein höchst einfaches Verbundmessverfahren bzw.
eine entsprechende Anordnung beschrieben, dessen Resultat bzw. Ausgangssignal direkt
dem zu ermittelnden Wert der relativen Luftmassestromänderung entspricht, wie erwähnt
unter Voraussetzung konstanten Luftvolumenstromes, worauf sich die erwähnte Grösse
aus der eigentlich ermittelten, relativen Luftdichteänderung ergibt. Dabei wird davon
ausgegangen, dass an einem starren, abgeschlossenen, mit Gas gefüllten Behältnis,
das mit einem umgebenden Gas in Temperaturausgleich steht, die relative Aenderung
des Differenzdruckes zwischen Gefässaussen- und -innendruck gleich der relativen
Dichteänderung des Aussengases und, bei konstantem Gasvolumenstrom, gleich der relativen
Luftmassestromänderung des Umgebungsgases ist. Es ergibt sich mithin, mindestens in
erster Näherung:

Darin bedeuten:

die Aenderung der Druckdifferenz zwischen Behältnisaussen- und -innendruck bezüglich
eines Druckes bei Bezugsverhältnissen,

die Aenderung des Aussendruckes bezüglich des genannten Druckes bei Bezugsverhältnissen,

die Aenderung der Aussentemperatur bezüglich der Temperatur bei Bezugsverhältnissen,

die Dichteänderung des Umgebungsgases bezüglich der Dichte bei den Bezugsverhältnissen,
V* : den Gasvolumenstrom.
[0030] Es ist nun daraus ersichtlich, dass sich, wenn zur Festlegung der Druckbezugsgrösse
p
ao der Innendruck gleich dem Aussendruck gemacht wird, wie dies auf einfache Art und
Weise durch Druckausgleich erfolgt, direkt aus einer Differenzdruckmessung zwischen
Innen- und Aussendruck die relative Dichte- bzw. Gasmassestromänderung in Funktion
von Aussendruck und -temperatur ergibt.
[0031] Dieses höchst einfache Vorgehen wird, wie nachfolgend erläutert werden wird, bevorzugterweise
für die Erfassung der hauptstörgrössenbewirkten Luftmassestromänderungen an der erfindungsgemässen
störgrössenkompensierten Gebläsebrenneranlage eingesetzt, kann aber grundsätzlich
überall dort eingesetzt werden, wo eine Gasdichteänderung bzw. Gasmassestromänderung
in Funktion des Gasdruckes und der Gastemperatur erfasst werden soll.
[0032] Gemäss Fig. 4 wird hierzu in einem geschlossenen Behältnis 30 ein Gasvolumen V gekapselt.
Das Gefäss 30 liegt im Gasstrom L*. Zwischen Gasstrom L* und dem Gasvolumen V besteht
eine gute thermische Leitung, wie mit Q̇ angedeutet, so dass T
L = T
V gilt. Mittels eines Differenzdrucksensors 33 wird die Differenz zwischen dem statischen
Druck p
a im Gasstrom L* und dem Druck p
V im Gefäss 30 gemessen. Wird, als Bezugsverhältnis, vorerst der Druck im Gefäss 30
gleich dem Druck im Gasstrom L* bei einem Gasmassestrom L₀* gesetzt, was durch Druckausgleich
über ein Ausgleichsventil 35 erfolgt, so erscheint am Ausgang des Differenzdrucksensors
33 ein Differenzdrucksignal p
a - p
V, welches, bezogen auf den Druck p
ao bei Bezugsverhältnissen, gleich der relativen Dichteänderung

im Umgebungsgas L ist, die wiederum, bei wenigstens nahezu konstantem Volumenstrom
V*, wenigstens nahezu gleich der Gasmassestromänderung ΔL* bezüglich denselben Bezugsverhältnissen,
d.h. L₀* wird.
[0033] Wie erwähnt, ist eine Bedingung, dass das Ausgangssignal der Differenzdruckmessung
mittels des Sensors 33 proportional zur relativen Dichte- bzw. Gasmassestromänderung
ist, dass das Gas des Stromes L* und dasjenige im Gefäss 30 auf gleichen Temperaturen
liegen. Um dies sicherzustellen, wird deshalb ein Strahlungsschutz 31 vorgesehen,
welcher eine thermische Einstrahlung von aussen und entsprechende Messfehler verhindert.
[0034] In Fig. 5 ist an der Brennstoffleitung 7 eines Gebläsebrenners gemäss Fig. 2, mit
einem Ventilator 37, das geschlossene Gefäss 30 angeordnet. Der Differenzdrucksensor
33 misst die Druckdifferenz zwischen dem statischen Druck in der strömenden Verbrennungsluft
und dem Gasdruck, vorzugsweise Luftdruck, im Gefäss 30. Der Ausgangssignalhub des
Sensors 33 ist null-symmetrisch. Das Ausgangssignal des Differenzdrucksensors 33
wird einem Verstärker 39, vorzugsweise mit einstellbarer Verstärkung, zugeführt.
Der Brennstoffdruck in der Leitung 3 zum Brenner wird mittels eines schematisch dargestellten
Druckregelventils 41 auf einen vorgegebenen Wert geregelt, wobei der in regelndem
Sinne gegen die Kraft einer Feder 43 arbeitende Ventilkörper 45 zusätzlich einen Magnetanker
47 trägt, der in zwei festen Spulen 49 und 51 läuft. Bei der einen Ausgangsspannungspolarität
des Verstärkers 39 wird die Spule 49 über eine Diode D1 und einen Spannungs/Stromwandler
53 aktiviert, bei der anderen Polarität des Ausgangssignals des Verstärkers 39 wird
über eine invers gepolte Diode D2 und einen Spannungs/Stromwandler 55 die Spule 51
aktiviert. Somit wird dem Ventilkörper 45 des Regelventils 41 eine Störgrössenkompensationsverschiebung
durch die Kraft jeweils einer der Spulen 51, 49 polaritätsrichtig aufgezwungen und
der Stellkraft der Regeldifferenz überlagert, womit die Auswirkungen der Hauptstörgrössen,
nämlich der Temperatur- und Druckänderungen in der Verbrennungsluft, auf die Verbrennung
durch Eingriff auf den Brennstoffstrom B* kompensiert werden. Der Aufbau des Ventils
ist im Detail in der DE-PS 3513282 gezeigt.
[0035] Mit der einstellbaren Verstärkung am Verstärker 39 wird dabei das Steuergesetz berücksichtigt,
wonach nach (4) und (5) gilt:

[0036] Um gemäss (5), (6) die Anfangs- bzw. Bezugsverhältnisse festzulegen, wird, beispielsweise
bei optimal eingestelltem Brenner, Druckausgleich zwischen dem Behältnis 30 und dem
Luftstrom L* mit dem schematisch dargestellten Ventil 53 erwirkt.
[0037] Da sich die Temperatur im Verbrennungsluftstrom nur langsam ändert, entstehen praktisch
keine Fehler aufgrund von Temperaturausgleichsvorgängen zwischen Luftstrom L* und
Luftvolumen V. Im weiteren wird die Druckänderung mittels des Differenzdrucksensors
33 praktisch verzögerungsfrei erfasst, so dass ebenso verzögerungsfrei die notwendige
Kompensation vorgenommen werden kann.
1. Verfahren zur Reduzierung der Auswirkung von Störgrössen auf die Verbrennung bei
Gebläsebrenneranlagen, bei denen ein Brennstoff- und/oder Luftstrom entsprechend
einem erwünschten Lastgrad eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens
einen Teil der Störgrössen misst und ihren Einfluss durch Eingriff auf Brennstoff-
und/oder Luftstrom kompensiert.
2. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass man als wesentliche Störgrössen, und vorzugsweise
ausschliesslich, den Umgebungsluftdruck und die Umgebungslufttemperatur misst.
3. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die störgrössenbewirkte, relative
Aenderung des Luftmassenstromes mindestens in erster Näherung nach

ermittelt, worin bedeuten:

Aenderung des Luftmassestromes bezüglich eines Luftmassestromes bei Bezugsverhältnissen,
und wenigstens nahezu konstantem Luftvolumenstrom V*,
z : störgrössenbwirkt,

gemessene Luftdruckänderung bezüglich eines Luftdruckes bei Bezugsverhältnissen,

gemessene Lufttemperaturänderung bezüglich einer Lufttemperatur (in K) bei Bezugsverhältnissen,

Dichteänderung des Luftstromes bezüglich der Dichte bei Bezugsverhältnissen
und durch Eingriff auf den Luftmassestrom an der Brenneranlage mindestens in erster
Näherung nach

worin bedeuten:
komp : Kompensationsgrösse
und/oder auf den Brennstoffstrom mindestens in erster Näherung nach

worin weiter bedeuten:

Brennstoffmassestromänderung bezüglich eines Brennstoffmassestromes bei Bezugsverhältnissen,
kompensiert.
4. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, dass man durch Eingriff auf den Brennstoffdruck am Brenner
die Kompensation mindestens in erster Näherung nach

vornimmt, worin weiter bedeuten:

Brennstoffdruckänderung bezüglich des Brennstoffdruckes bei Bezugsverhältnissen.
5. Verfahren zur Messung der relativen Dichteänderung eines Gases in Funktion seines
Druckes und seiner Temperatur, oder, bei wenigstens nahezu konstantem Gasvolumenstrom,
der relativen Gasmassestromänderung, dadurch gekennzeichnet, dass man ein abgeschlossenes,
konstantes Volumen eines Messgases isotherm mit dem Gas betreibt und eine Druckdifferenzänderung
zwischen den Gasen als Messgrösse für die relative Dichteänderung bzw. Massestromänderung
im Gas erfasst.
6. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als wesentliche Störgrösse, vorzugsweise
ausschliesslich, den Umgebungsluftdruck und die Umgebungslufttemperatur erfasst und
dabei deren Einfluss auf die relative Massestromänderung im Luftstrom nach dem Verfahren
von Anspruch 5 erfasst, dabei den Luftvolumenstrom wenigstens nahezu konstant hält.
7. Gebläsebrenneranlage mit einem Gebläsebrenner mit Luftzuführung (7) und Brennstoffzuführung
(3), dadurch gekennzeichnet, dass eine Störgrössenkompensationsanordnung (17, 19,
21, 23) auf die Luft- und/oder die Brennstoffzuführung eingreift.
8. Gebläsebrenneranlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Störgrössenkompensationsanordnung eingangsseitig
eine Sensoranordnung (27, 29; 30) zur Erfassung der relativen Luftdruck- und -temperaturänderung
aufweist, vorzugsweise als einzige Sensoranordnung zur Störgrössenerfassung.
9. Anordnung zur Messung einer relativen Dichteänderung oder, bei wenigstens nahezu
konstantem Gasvolumenstrom, einer relativen Massestromänderung eines Gases in Funktion
seines Druckes und seiner Temperatur, dadurch gekennzeichnet, dass ein geschlossenes,
starres Behältnis mit einem Messgas vorgesehen ist, welches mit dem Gas thermisch
eng gekoppelt ist sowie eine Druckmessanordnung (33), welche eine Differenz zwischen
Druck des Gases und Innendruck im Behältnis (30) erfasst.
10. Gebläsebrenneranlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach
einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Störgrössenkompensationsanordnung
eingangsseitig eine Sensoranordnung (30) zur Erfassung der Luftdruck- und -temperaturänderung
aufweist, vorzugsweise als einzige Sensoranordnung zur Störgrössenerfassung, und
die Sensoranordnung nach Anspruch 9 ausgebildet ist.
11. Anlage, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche
7 oder 8 bzw. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach
einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis eine Ventilanordnung
umfasst, um zwischen Behältnis und Gas Druckausgleich zu erwirken.
12. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem
der Ansprüche 1 bis 6 für in Belastungsstufen betriebene Gebläsebrenner, insbesondere
für ein- oder zweistufige Gebläsebrenner.