[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1) zum Einbringen von pulverförmigen Reagenzien in eine Schmelzpfanne.
[0002] Bei der Schmelzenbehandlung mit injizierten pulverförmigen Reagenzien, beispielsweise
bei der Roheisenentschwefelung oder Stahlbehandlung, kommt es darauf an, durch eine
optimale Eingabe der Reagenzien eine bestmögliche Ausnutzung der Reagenzien zu erzielen,
um die Verfahrenskosten möglichst zu reduzieren.
[0003] Bisher werden die Reagenzien mittels einer zentrisch zur Pfannenachse angeordneten,
vertikalen Lanze eingebracht, und zwar entweder durch eine vertikale Düsenöffnung
nach unten oder durch ein oder mehrere gleichmäßig über den Umfang der Lanze verteilte
horizontale Düsenöffnungen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1 so auszubilden, daß das Einbringen der pulverförmigen Reagenzien
in die Schmelzpfanne noch weiter verbessert wird, so daß sich eine besonders günstige
Durchmischung ergibt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß ist die Lanze exzentrisch zur Pfannenachse angeordnet, wobei die
Austrittsdüse bzw. -düsen in den der lanzennahen Umfangswand der Pfanne abgewandten,
die Pfannenachse einschließenden größeren Bereich der Pfanne gerichtet sind.
[0007] Mit einer derartigen Lösung wird im Vergleich zu bekannten Ausführungen die Durchmischungszeit
der Schmelze wesentlich verringert, da sich aufgrund des veränderten Strömungsprofiles
ein günstigeres Durchmischungsverhalten ergibt. Die sich schnell aufbauende Strömung
verhindert Überkonzentrationen der eingeblasenen pulverförmigen Reagenzien in der
Schmelze, erhöht damit den Ausnutzungsgrad und verringert infolgedessen die spezifischen
Zugabemengen und damit die gesamten Verfahrenskosten.
[0008] Eine Reduzierung der spezifischen Zugabemengen wird auch durch die mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erzielte Erhöhung der Treffsicherheit erreicht.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen
Fig. 1 und 2 Schnitt und Aufsicht einer bekannten Vorrichtung,
Fig. 3 und 4 Schnitt und Aufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5 und 6 Schnitt und Aufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung (um 90° gegenüber
den Darstellungen in den Fig. 3 und 4 gedreht).
[0010] Die Fig. 1 und 2 zeigen den bekannten Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht.
Zum Einbringen pulverförmiger Reagenzien in eine Schmelzpfanne 1 dient eine vertikal
und zentrisch zur Achse der Schmelzpfanne 1 angeordnete Lanze 2, die an ihrem unteren
Ende mit einer nach unten gerichteten Düsenöffnung 2a sowie einer Anzahl von gleichmäßig
über den Umfang verteilten horizontalen Düsenöffnungen, z. B. 2b, 2c, versehen ist.
[0011] Die in Fig. 2 schraffierte Fläche 3 erstreckt sich annähernd gleichmäßig um die Lanze
2 und ist ein sogenannter "Spülfleck", d. h. ein Bereich, in dem die aus den Düsenöffnungen
ausgeblasenen Reagenzien in die Schmelze 4 eintreten.
[0012] Durch die Tägerluft werden die pneumatisch eingeblasenen pulverförmigen Reagenzien
in der Schmelze 4 nach oben bewegt, wobei sich in dem durch die gestrichelte Linie
5 markierten Niveau eine Strömungsverteilung ergibt, wie sie durch die Kurve 6 schematisch
angedeutet ist. Im mittleren Bereich ist die Strömung nach oben gerichtet, in einer
verhältnismäßig breiten ringförmigen Randzone dagegen nach unten.
[0013] Die Fig. 3 bis 6 veranschaulichen demgegenüber eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0014] Die Lanze 12 ist exzentrisch zur Achse 10 der Schmelzpfanne 11 angeordnet, wobei
sie um das 0,2- bis 0,8-fache, vorzugsweise um das 0,4- bis 0,6-fache des Pfannenradius
R (gemessen am Boden der Pfanne) gegenüber der Pfannenachse 10 versetzt ist.
[0015] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Lanze 12 an ihrem unteren Ende
mit zwei Austrittsdüsen 12a, 12b versehen, die um einen Winkel zwischen 60 und 120°,
vorzugsweise um einen Winkel zwischen 80 und 100°, gegeneinander versetzt sind, wobei
die Winkelhalbierende 20 die Pfannenachse 10 schneidet.
[0016] Wie Fig. 4 zeigt, sind die beiden Austrittsdüsen 12a, 12b in den der lanzennahen
Umfangswand der Pfanne 11 abgewandten, die Pfannenachse 10 einschließenden größeren
Bereich der Pfanne 11 gerichtet, so daß sich ein durch die Fläche 13 gekennzeichneter
länglicher Spülfleck ergibt, dessen schmale Ausdehnung von der Lanze 12 bis etwas
über die Achse 10 reicht und dessen langgestreckte Ausdehnung quer hierzu verläuft.
[0017] Betrachtet man die Strömung auf Höhe der Linie 15, so stellt man die durch die Kurve
16 gekennzeichneten Verhältnisse fest. Charakteristisch ist hierbei auch die zentrale
Einsattelung der Kurve 16, die in der um 90° gedrehten Ansicht gemäß Fig. 5 erkennbar
ist. Allgemein läßt sich feststellen, daß sich bei der erfindungsgemäßen Ausführung
die eingeblasenen pulverförmigen Reagenzien besser und schneller in der Schmelze
14 verteilen, wobei örtliche Überkonzentrationen vermieden werden.
1. Vorrichtung zum Einbringen von pulverförmigen Reagenzien in eine Schmelzpfanne
(11), enthaltend eine zur pneumatischen Zuführung der Reagenzien dienende Lanze (12),die
an ihrem in der Schmelze (14)befindlichen Ende wenigstens eine Austrittsdüse (12a,
12b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lanze (12) exzentrisch zur Pfannenachse (10) angeordnet
ist und die Austrittsdüse bzw. -düsen (12a, 12b) in den der lanzennahen Umfangswand
der Pfanne abgewandten, die Pfannenachse (10) einschließenden größeren Bereich der
Pfanne (11) gerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanze (12) um das
0,2- bis 0,8-fache, vorzugsweise um das 0,4- bis 0,6-fache des Pfannenradius (R)
gegenüber der Pfannenachse (10) versetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanze (12) zwei Austrittsdüsen
(12a, 12b) aufweist, die um einen Winkel zwischen 60 und 120°, vorzugsweise um einen
Winkel zwischen 80 und 100°, gegeneinander versetzt sind, wobei die Winkelhalbierende
(20) die Pfannenachse (10) schneidet.