[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschloß mit einer über eine Klinke betätigbaren, in
ein Langloch in einem Schließblech eingreifenden Falle und mit einem unter der Falle
angeordneten Schließelement, das mit einem elektrisch betätigbaren Schließkloben im
Schließblech zusammenwirkt.
[0002] In Büro- und Verwaltungsgebäuden besteht häufig der Bedarf, Büroräume zu bestimmten
Zeiten für jedermann zugänglich zu machen, während beispielsweise nach Feierabend
nur autorisierte Personen Zutritt zu diesen Büroräumen haben sollen.
[0003] Aus der DE-OS 36 00 999 bzw. aus "Baubeschlag-Magazin", 1970, Heft 4, S. 52 ist eine
Absicherung und Verschlußmöglichkeit für eine Tür bekannt, bei welcher durch elektrische
oder magnetische Impulsgebung eine zusätzliche Absicherung zu dem einfachen normalen
Türschloß gewährleistet ist. Dort sind zu dem normalen über eine Klinke betätigbaren
Schloß zusätzliche Schließgeräte an der Tür angeordnet, die über einen Impulsgeber
elektrisch oder magnetisch betätigt werden können. Diese bekannte Vorrichtung ist
aufwendig und nur durch besondere Ein- und Umbauten an der Tür anzuordnen.
[0004] Bei einem aus der DE-PS 642 820 bekannten Schloß ist ein über einen Schlüssel betätigbarer
Riegel angeordnet, der mit einem elektrisch betätigbaren Schließkloben im Schließblech
verriegelbar ist. Wenn der Riegel seine Funktion dort erfüllen will, muß er mittels
eines Schlüssels aus dem Schloß geschoben werden. Um die Tür betätigen zu können,
wenn der Riegel herausgeschoben ist, ist an dem elektrisch betätigbaren Schließkloben
ferner ein Gleitstück mit schräger Auflauffläche vorgesehen, damit die Tür geschlossen
werden kann, indem über den Riegel das Gleitstück verschoben wird. Dieses bekannte
Türschloß ist aufwendig und weist den Nachteil auf, daß zur Betätigung des Riegels
ein Schlüssel verwendet werden muß.
[0005] Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Türschloß derart auszugestalten,
daß es ohne an dem Schloß direkt einzusetzenden Schlüssel betätigbar ist, wobei eine
Nachrüstung vorhandener Türen ohne zusätzliche Bearbeitung möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schließelement in Form
einer Falle ausgebildet ist, und daß die Abmessungen des Türschlosses und des Schließbleches
den Abmessungen herkömmlicher Schlösser mit Falle und Riegel entsprechen.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Schloß wird als Schließkloben ein herkömmlich bekannter
Schließkloben verwendet, wie er bei elektrisch betätigbaren Schlössern Verwendung
findet. Irgendwelche an dem Schließkloben verschiebbare Teile sind dabei nicht erforderlich.
Da die Falle infolge der Einwirkung einer Feder bei geschlossener Tür immer in Eingriff
mit dem Schließkloben ist, ist eine Aktivierung mittels eines Schlüssels nicht erforderlich.
Das Schloß ist stets ohne zusätzliche Vorkehrungen einsatzbereit.
[0008] Das erfindungsgemäße Schloß, das sich in den Abmessungen nicht von einem normalen
Schloß mit Falle und Riegel unterscheidet, weist eine normale Falle auf, die in ein
Langloch in dem Schließkloben oder Schließblech eingreift. Anders als bei herkömmlichen
Schlössern ist der elektrische Schließkloben nicht für die erste Falle oder einen
Riegel, sondern für eine über oder unter der ersten Falle angeordneten zweiten Falle
vorgesehen. Wenn das Büro beispielsweise während der Geschäftszeiten für jedermann
ohne Schlüssel oder Berechtigungskarte zugänglich sein soll, wird der elektrische
Schließkloben so geschaltet, daß die zweite Falle bei Aufdrücken der Tür den elektrischen
Schließkloben verschwenkt. Wenn die Tür dagegen außerhalb der Geschäftszeiten nur
für autorisierte Personen zu öffnen sein soll, wird der Türöffner so geschaltet, daß
die zweite Falle verriegelt ist, wenn die Tür ins Schloß gefallen ist. Durch Betätigen
eines beispielsweise neben der Tür angeordneten Schließschlosses mit einem Schlüssel,
durch Einschieben einer lesbaren Karte in eine neben der Tür angebrachte Leseeinrichtung
oder durch Eintippen eines speziellen Codes oder von Personenkenndaten wird der Schließkloben
aktiviert, so daß innerhalb eines kurzen Zeitraumes die Tür aufgedrückt werden kann,
wobei über die zweite Falle der elektrische Türöffner verschwenkt wird. Von außen
ist der Tür nicht anzusehen, daß und an welcher Stelle eine Sicherung für die Tür
vorgesehen ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Falle über einen beim Schließen
der Tür betätigbaren Riegel blockierbar, der in den Riegel eingreift, wenn er beim
Schließen der Tür in das Schloß eingeschoben wird. Damit ist es nicht möglich, die
zweite Falle beispielsweise über eine Scheckkarte od.dgl. in das Schloß zurückzuschieben
und die Tür somit zu öffnen. Ein Schloß mit einer derartigen zusätzlichen Verriegelung
an einem Riegel ist aus der DE-OS 23 50 347 bekannt.
[0010] Vorzugsweise entsprechen der Abstand der Fallen dem Abstand zwischen Falle und Riegel
und der Abstand der Arretierungslöcher im Schließblech dem Abstand zwischen den Arretierungslöchern
für Falle und Riegel eines herkömmlichen Schlosses, so daß das erfindungsgemäße Schloß
gegen ein herkömmliches aus Falle und Riegel bestehendes Schloß ausgetauscht werden
kann, ohne daß an der Tür irgendwelche Veränderungen vorgenommen werden müssen. Lediglich
das Schließblech muß gegen ein Schließblech ausgetauscht werden, bei welchem der elektrische
Schließkloben an der Stelle angeordnet ist, an welcher die zweite Falle eingreift.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Tür in Vorderansicht mit Schloß und Aktivierungseinrichtung für den elektrischen
Türöffner und
Fig. 2 das Schloß mit Schließblech in vergrößerter Darstellung.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Tür 10, die an einem Türrahmen 12 angelenkt ist. Zum Öffnen und
Schließen der Tür ist ein Schloß 14 vorgesehen, das über eine Klinke 16 betätigt wird.
Im Türrahmen 12 ist ein elektrischer Schließkloben 18 angeordnet, der über eine Einrichtung
20 betätigbar ist, die in der Lage ist, eine mit Personenkenndaten versehene Magnetkarte
zu lesen, um nach abgeschlossener positiver Überprüfung den elektrischen Türöffner
18 zu aktivieren.
[0013] Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß das Schloß 14 aus einem ersten Teil 22 mit einer ersten
Falle 24 und einem zweiten Teil 26 mit einer zweiten Falle 28 besteht. Die erste Falle
24 ist über eine Türklinke 30 betätigbar, während die zweite Falle 28 mit keiner solchen
Klinke verbunden ist.
[0014] Das in dem Türrahmen 12 angeordnete Schließblech 32 weist ein Langloch 34 auf, in
welches die Falle 24 eingreift, wenn die Tür 10 geschlossen wird. Unterhalb des Langloches
34 ist in dem Schließblech 32 ein Langloch 36 angeordnet, in welchem der elektrische
Schließkloben 18 vorgesehen ist. Dieses Langloch 36 ist zusammen mit dem Schließkloben
18 zur Verriegelung der Falle 28 vorgesehen. Wenn beispielsweise während des Tages
das durch die Tür 10 verschließbare Büro für jedermann zugänglich sein soll, ist der
Schließkloben 18 aktiviert, so daß er bei Drücken der Klinke 30, durch welche die
Falle 24 ins Schloß zurückgezogen wird, und bei anschließendem Aufdrücken der Tür
10 durch die zweite Falle 28 verschwenkt wird. Die Aktivierung des Schließkloben 18
während der Zutrittszeiten kann über eine Zeituhr oder manuell über einen Schalter
erfolgen. Wenn beispielsweise nach Feierabend das Büro nur für autorisierte Personen
zugänglich sein soll, wird der elektrische Schließkloben 18 so geschaltet, daß er
nur über ein besonderes Schaltschloß oder über die Leseeinrichtung 20 bzw. über das
Eintippen einer Geheimzahl aktiviert werden kann. Wenn der elektrische Schließkloben
18 nicht aktiviert ist, wird er unverschwenkbar an dem Schließblech 32 gehalten, so
daß die Tür über die Falle 28 gehalten wird, da diese von außen nicht durch eine Klinke
betätigbar ist.
[0015] Um zu vermeiden, daß beispielsweise mittels einer Scheckkarte od.dgl. die Falle 28
in das Schloß zurückgeschoben werden kann, wenn der Schließkloben 18 nicht aktiviert
ist, ist ein Riegel 38 vorgesehen, welcher beim Schließen der Tür 10 an dem Schließblech
32 ansteht und in das Schloßteil 26 zurückgeschoben wird, wobei über geeignete Umlenkung
ein Sperrstift 40 an der Falle 28 eingreift, so daß die Falle 28 nicht in das Schloß
hineingeschoben werden kann.
[0016] Die Abmessungen des Schließbleches 32 sowie die Außenabmessungen der Schloßteile
22 und 26 zusammen sind derart gewählt, daß das Schloß 14 gegen ein normales Schloß
bestehend aus Falle und Riegel ausgetauscht werden kann. Das Schließblech 32 ist ebenfalls
gegen ein normales Schließblech austauschbar, wobei lediglich zur Aufnahme des elektrischen
Schließklobens 18 eine entsprechende Ausnehmung in dem Türrahmen 12 ausgebildet werden
muß.
1. Türschloß mit einer über eine Klinke betätigbaren, in ein Langloch in einem Schließblech
eingreifenden Falle und mit einem unter der Falle angeordneten Schließelement, das
mit einem elektrisch betätigbaren Schließkloben im Schließblech zusammenwirkt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schließelement in Form einer Falle (28) ausgebildet ist, und daß die Abmessungen
des Türschlosses und des Schließbleches den Abmessungen herkömmlicher Schlösser mit
Falle und Riegel entsprechen.
2. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Schließkloben (18) über einen Schlüssel, eine Tastatur, eine
lesbare Karte od.dgl. betätigbar ist.
3. Türschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Falle (28) über einen beim Schließen der Tür (10) betätigbaren Riegel
(38, 40) blockierbar ist.
4. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Fallen (24, 28) dem Abstand zwischen Falle und Riegel und der
Abstand der Arretierungslöcher (34, 36) im Schließblech (32) dem Abstand zwischen
den Arretierungslöchern für Falle und Riegel eines herkömmlichen Schlosses entsprechen.