(19)
(11) EP 0 342 555 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.1989  Patentblatt  1989/47

(21) Anmeldenummer: 89108624.1

(22) Anmeldetag:  12.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D05B 65/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.05.1988 DE 3816782

(71) Anmelder: SCHIPS AG NÄHAUTOMATION
CH-9327 Tübach (CH)

(72) Erfinder:
  • Schips, Helmut
    CH-9010 St.Gallen (CH)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nähmaschine mit selbsttätiger Nähgutstück-Trennung


    (57) Nähmaschine mit einer Einrichtung zum selbsttätigen Durchtrennen der Fadenkette zwischen aufeinanderfolgenden Nähgutstücken, aufweisend:

    (a) in Nähgutvorschubrichtung (V) hinter der Nähnadel (5) und seitlich gegenüber der Nähachse versetzt ist eine Schneideinrichtung (8) angebracht;

    (b) der Schneideinrichtung (8) ist eine Saugeinrichtung (10) zu­geordnet, um die Fadenkette zur Seite und zu der Schneideinrichtung (8) zu saugen;

    (c) der Stoffschieber (3) und die damit zusammenwirkende Druckplatte (6) des Drückerfußes (7) der Nähmaschine weisen an ihrer von der Schneideinrichtung und der Saugein­richtung entfernteren Seite jeweils ein sich in Näh­gutvorschubrichtung so weit erstreckende Verlängerung (12, 14) auf, daß die Schneideinrichtung (8) und die Enden des Stoffschiebers (3) und der Druckplatte (6) im wesentlichen in einer Ebene liegen.






    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Nähmaschine mit einer Einrichtung zum selbsttätigen Durchtrennen der Fadenkette zwischen aufeinanderfolgenden Nähgutstücken, aufweisend:

    (a) in Nähgutvorschubrichtung hinter der Nähnadel und seit­lich gegenüber der Nähachse versetzt ist eine Schneid­einrichtung angebracht;

    (b) der Schneideinrichtung ist eine Saugeinrichtung zuge­ordnet, um die Fadenkette zur Seite und zu der Schneid­einrichtung zu saugen;

    (c) der Stoffschieber und die damit zusammenwirkende Druck­platte des Drückerfußes der Nähmaschine weisen an ihrer von der Schneideinrichtung und der Saugeinrichtung ent­fernteren Seite jeweils eine sich in Nähgutvorschub­richtung so weit erstreckende Verlängerung auf, daß die Schneideinrichtung und die Enden des Stoffschiebers und der Druckplatte im wesentlichen in einer Ebene liegen.



    [0002] Bei bekannten, mit einer Einrichtung zum selbsttätigen Durchtrennen der Fadenkette ausgestatteten Nähmaschinen muß jeweils das fertiggenähte Nähgutstück, nachdem seine Hinter­kante das Ende des Stoffschiebers und der Druckplatte des Drückerfußes passiert hat, nach vorn zu der Schneideinrich­tung gezogen werden. Dadurch wird die Arbeitsfläche der Näh­maschine für das nachfolgende Nähgutstück freigemacht. Während die Bedienungsperson jeweils ein fertiggenähtes Nähgutstück von Hand der Schneideinrichtung zuführt, ist sie an der Weiterführung der eigentlichen Näharbeit gehindert.

    [0003] Durch die Erfindung ist die Bedienungsperson von der geschilderten, Zeit erfordernden Handhabungstätigkeit ent­lastet. Es ergibt sich eine Produktivitätssteigerung. Die Nähmaschine ist technisch sehr einfach aufgebaut.

    [0004] Bei der erfindungsgemäßen Nähmaschine wird das jeweils fertiggenähte Nähgutstück ohne Zutun der Bedienungsperson und ohne Verwendung irgendwelcher zusätzlicher Förderein­richtungen weitertransportiert, und die Fadenkette zwischen aufeinanderfolgenden Nähgutstücken wird selbsttätig durch­trennt. Bereits dann, wenn die Hinterkante eines jeweiligen Nähgutstücks etwa ein Drittel der Länge des Stoffschiebers und der Druckplatte von deren hinterem Ende aus durchlaufen hat, kann sich die Bedienungsperson der Vorbereitung des nächstfolgenden Nähgutstücks widmen. Die Fertigstellung des Nähvorgangs am vorherigen Nähgutstück und die Weitergabe des fertiggenähten Nähgutstücks erfolgen selbsttätig, ohne daß die Bedienungsperson dies besonders überwachen und zwecks Weitertransports des fertiggenähten Nähgutstücks eingreifen muß. Auch ein Weitertransport des Nähgutstücks nach der Durchtrennung der Fadenkette zu weiteren Bearbeitungs­stationen ist selbsttätig möglich.

    [0005] Der einseitig verlängerte Stoffschieber und die einseitig verlängerte Druckplatte bewirken eine Tendenz des jeweiligen Nähgutstücks, sich schräg nach vorn seitlich zu der Schneid­einrichtung zu bewegen, wobei die Fadenkette zwischen diesem Nähgutstück und dem nachfolgenden Nähgutstück entspannt wird. Infolgedessen ist das Ansaugen der Fadenkette an die Schneid­einrichtung erleichtert.

    [0006] Die Erfindung wird beispielsweise anhand einer bevor­zugten Ausführungsform gemäß der Zeichnung näher er­läutert.

    [0007] Es zeigen

    Figur 1 die Arbeitsfläche einer Nähmaschine zusammen mit den erfindungsgemäß ausgeführten Maschinen­teilen Stoffschieber und Druckplatte des Drückerfußes in Seitenansicht; und

    Figur 2 eine Draufsicht auf den Arbeitsbereich der Näh­maschine gemäß Figur 1.



    [0008] Im Arbeitsbereich der Nähmaschine nach den Figuren 1 und 2 ist in deren Arbeitsfläche 1 eine Nadelplatte 2 einge­bettet. Diese nimmt einen Stoffschieber 3 auf. Es ist ferner, in Richtung V des Nähgutvorschubs gesehen, an der rechten Längsseite der Nadelplatte 2 ein in die gleiche Richtung weisender, keilförmiger Ansatz 2.1 ausgebildet. Der freiverlaufende Abschnitt des Ansatzes 2.1 ist von der eigentlichen Nadelplatte 2 durch einen in der Nähachse A liegenden Schlitz 4 getrennt, in den die Nähnadel 5 der Nähmaschine zur Ausbildung des Faden­gebildes bzw. der Fadenkette F eingreift. In der Figur 1 ist über dem Stoffschieber 3 eine mit diesem zusammen­wirkende Druckplatte 6 eines heb- und absenkbaren Drückerfußes 7 der Nähmaschine veranschaulicht. Schließ­lich ist eine Schneidvorrichtung 8 mit integrierter Saug­vorrichtung, parallel zur Nähachse A ausgerichtet, der rechten Längsseite der Arbeitsfläche 1 entlang angeordnet. Die Saugöffnung 10 der Saugvorrichtung ist rechtwinklig zur Vorschubrichtung V ausgerichtet.

    [0009] Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, weisen der Stoffschieber 3 und die Druckplatte 6 jeweils auf ihrer der Schneidvorrichtung 8 abgewandten Seite in Richtung V des Nähgutvorschubs eine Verlängerung 12 bzw. 14 auf, so daß sie sich, von der Bedienungsseite der Nähmaschine (unten in Figur 2) her betrachtet, bis zur Ebene der Schneide 8.1 der Schneidvorrichtung 8 erstrecken. Die Ebene der Schneide 8.1 liegt rechtwinklig zur Vorschub­richtung V. Die Verlängerung 12 bzw. 14 beträgt etwa 20% der bisher üblichen Baulänge lu des Stoffschiebers 3 bzw. der Druckplatte 6.

    [0010] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein weiterbefördertes, fertig­genähtes Nähgutstück N unmittelbar nach der Abtrennung des Fadengebildes F durch die Schneide 8.1 der Schneid­vorrichtung 8. Es stellen in der Figur 1 ferner die strichpunktierten Umrisse des hinteren Teils eines Näh­gutstücks N diejenige Position des Nähgutstücks N im Verlaufe des Nähvorganges dar, ab welcher keine Über­wachung durch die Bedienungsperson mehr notwendig ist und diese sich auf die Vorbereitung des nächstkommenden Näh­gutstücks N konzentrieren kann.

    [0011] In der gezeichneten Position des Nähgutstücks N besteht zwischen dessen Hinterkante und der Hinterkante der Druck­platte 6 ein Abstand, der etwa 1/3 der Baulänge lD der Druckplatte 6 beträgt.


    Ansprüche

    Nähmaschine mit einer Einrichtung zum selbsttätigen Durchtrennen der Fadenkette zwischen aufeinanderfolgenden Nähgutstücken, aufweisend:

    (a) in Nähgutvorschubrichtung hinter der Nähnadel und seitlich gegenüber der Nähachse versetzt ist eine Schneideinrichtung angebracht;

    (b) der Schneideinrichtung ist eine Saugeinrichtung zu­geordnet, um die Fadenkette zur Seite und zu der Schneideinrichtung zu saugen;

    (c) der Stoffschieber und die damit zusammenwirkende Druckplatte des Drückerfußes der Nähmaschine weisen an ihrer von der Schneideinrichtung und der Saugein­richtung entfernteren Seite jeweils ein sich in Näh­gutvorschubrichtung so weit erstreckende Verlängerung auf, daß die Schneideinrichtung und die Enden des Stoffschiebers und der Druckplatte im wesentlichen in einer Ebene liegen.


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht