(19)
(11) EP 0 342 572 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.1989  Patentblatt  1989/47

(21) Anmeldenummer: 89108716.5

(22) Anmeldetag:  16.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 51/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB SE

(30) Priorität: 19.05.1988 DE 3817038

(71) Anmelder: Alcatel SEL Aktiengesellschaft
D-70435 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Minks, Werner
    D-8501 Heroldsberg (DE)

(74) Vertreter: Hösch, Günther, Dipl.-Ing. et al
Alcatel SEL AG Patent- und Lizenzwesen Postfach 30 09 29
D-70449 Stuttgart
D-70449 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisches Relais


    (57) Ein Relais soll in möglichst kleiner Bauweise hergestellt werden. Daher besteht das Joch (9) aus hochkant stehendem, zu einem U gebogenen Flachmaterial und einem quer verschiebbaren Anker (17). Bei dieser Ausgestaltung sind die freien Schenkelenden (14, 15) des Joches (9) verbiegbar oder schwingfähig.
    An einem Gehäuseteil (1) sind Druckelemente (18) angebracht, welche die freien Schenkelenden (14, 15) unter Vorspannung gegen den Spulenflansch (16) drücken.
    Die Erfindung ist besonders für Miniaturrelais geeignet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein derartiges Relais ist aus der DE-OS 33 20 000 bekannt. Bei dem bekannten Relais ist das E-förmige ferromagnetische Teil aus Flachmaterial als E-förmiges Stanzteil hergestellt. Die Dicke der Außenschenkel ist daher gleich der Dicke des mittleren Kernschenkels. Um einen genügend streuarmen magnetischen Rückfluß über die Außenschenkel zu erreichen, müssen diese daher relativ breit ausgebildet werden. Dadurch sind zwar die freien Enden der Außenschenkel seitlich kaum auslenkbar, jedoch führt diese Art der Ausbildung des ferromagnetischen Teils zu breiteren Außenabmessungen des Relais. Die Außenschenkel sind an den freien Enden zwischen starren Schultern von Halteteilen für die Kontaktfedern eingesetzt.

    [0003] Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine schmale Bauweise des Relais zu ermöglichen, ohne die Höhe zu vergrößern und ohne sich der Gefahr auszusetzen, daß die freien Enden der Außenschenkel in gewissen Grenzen elastisch auslenkbar sind. Die lichte Weite zwischen den beiden Außenschenkeln soll immer einen definierten Abstand aufweisen, damit kein störender Luftspalt zwischen den quer verschiebbaren Polplatten und den zugeordneten Schenkeln auftritt. Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Bei diesem Relais ist die lichte Weite zwischen den Schenkeln durch die Breite des Spulenflansches bestimmt. Dieser kann im Spritzverfahren mit ausrechender Genauigkeit hergestellt werden. Da auch der Anker, also die Polplatten mit Permanentmagnet und der Querschieber als vorgefertigte Einheit mit geringer Toleranz herstellbar ist, ergeben sich auch bei der Endmontage des Relais geringe Paßtoleranzen.

    [0004] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des Relais beschrieben.

    [0005] Es zeigen:

    Fig. 1 das Gehäuseunterteil des Relais in perspektivischer Darstellung,

    Fig. 2 den Elektromagneten des Relais ohne Anker in perspektivischer Darstellung und

    Fig. 3 die Draufsicht auf das Relais mit teilweise entfernter Abdeckhaube.



    [0006] In Fig. 1 ist das Gehäuseunterteil 1 des Relais aus Isolierstoff zu erkennen. Vom Boeden 2 des Gehäuseunterteil 1 ragen im Abstand voneinander und parallel zueinander Trennwände 3 und 4 auf. Die Trennwände 3 und 4 lassen zwischen sich einen Aufnahmeraum 5 frei. In diesen ist der in Fig. 2 dargestellte Elektromagnet 6 eingesetzt.

    [0007] Der Elektromagnet 6 besteht aus dem aus Isolierstoff hergestellten Spulenkörper 7 mit der Spulenwicklung 8 und dem Magnetsystem, das aus einem U-förmigen Joch 9 und einem an der Basis 10 befestigten mittleren Kernschenkel 11 besteht. Das Magnetsystem bildet daher einen E-Kern, dessen Außenschenkel 12, 13 vom Joch 19 gebildet werden. Das Joch 9 besteht aus hochkant stehendem Flachmaterial aus ferromagnetischem Werkstoff. Dadurch kann das Magnetsystem sehr schmal gebaut werden. Trotzdem ist durch die hochkant stehenden Außenschenkel die Bildung eines Streufeldes weitgehend unterbunden, so daß ein guter elektrischer Wirkungsgrad erreicht werden kann.

    [0008] Die freien Schenkelenden 14 und 15 der Außenschenkel 12 bzw. 13 ragen über den Spulenflansch 16 des Spulenkörpers 8 hianus und liegen an ihm an. Dadurch ist die lichte Weite zwischen den beiden Schenkelenden 14 und 15 genau definiert, da der Spulenflansch 16 bei der Fertigung des Spulenkörpers 7 mit ausreichender Fertigungsgenauigkeit herstellbar ist. Da die Außenschenkel 12, 13 aus hochkant stehendem Flachmaterial gebildet sind, könnte die Gefahr bestehen, daß diese auseinandergebogen werden und daher nicht mehr am Spulenflansch 16 anliegen. Außerdem könnten die Außenschenkel 12 und 13 durch Erschütterungen beim fertigen Relais zu Schwingungen angeregt werden, so daß sich die lichte Weite zwischen den freien Schenkelenden 14, 15 verändert. Dadurch wäre dann keine einwandfreie Bewegung des querverschiebbaren, aus Fig. 3 ersichtlichen Ankers 17 mehr gewährleistet.

    [0009] Damit sich die lichte Weite zwischen den freien Schenkelenden 14, 15 nicht verändert, d.h. diese immer am Spulenflansch 16 anliegen, sind erfindungsgemäß am Gehäuseunterteil 1 Druckelemente 8 in Form von an den Innenseiten 19 der Trennwände 3 und 4 angebrachten erhabenen Querstegen vorgesehen. Diese drücken in montiertem Zustand des Relais die freien Schenkelenden 14, 15 unter Vorspannung gegen den Spulenflansch 16. Durch diese Fixierung der lichten Weite zwischen den freien Schenkelenden 14 und 15 ist es möglich, den Anker 17 gleichfalls als Baueinheit vorzufertigen, so daß nach dem Zusammenbau keine unlässigen Toleranzen vorhanden sind. Der Anker 17 besteht -wie aus Fig. 3 ersichtlich­aus einem Querschieber 20 aus Isolierstoff, in den im Abstand und parallel zueinander zwei Polplatten 21 und 22 eingesteckt sind. Diese ragen aus dem Querschieber 20 heraus und greifen in den Freiraum zwischen dem überstehenden Enden 23 des Kernschenkels 11 und den freien Schenkelenden 14 bzw. 15 ein. Der Abstand der beiden Außenflächen der Polplatten 21, 22 voneinander ist um den Schalthub, den der Querschieber ausführen soll, kleiner als die lichte Weite zwischen den freien Schenkelenden 14 und 15.

    [0010] In den Querschieber 20 ist noch ein an beiden Polplatten 21 und 22 einseitig anliegender Permanentmagnet 24 in Längsrichtung eingesetzt. Dadurch werden die Polplatten 21 und 22 gegenpolig magnetisiert, so daß in an sich bekannter Weise ein bipolares Relais entsteht.

    [0011] Die im Ausführungsbeispiel mit den Druckelementen 18 versehenen Trennwände 3 und 4 dienen gleichzeitig zur Trennung der parallel zu den Außenschenkeln 2 und 3 seitlich angeordneten Kontaktsysteme 25 und 26 vom Elektromagneten 6.


    Ansprüche

    1. Elektromagnetisches Relais mit einem E-förmigen ferromagnetischen Teil, dessen Außenschenkel das Joch bildet und auf dessen mittlerem Kernschenkel eine Spule vorgesehen ist und bei dem in den Raum zwischen jedem Außenschenkel und dem Kernschenkel je eine Polplatte hineinragt, wobei die Polplatten an einem Querschieber befestigt und durch einen gemeinsamen Permanentmagneten gegenphasig polarisiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschenkel (12, 13) aus Flachmaterial U-förmig gebogen, hochkant stehend angeordnet und an ihrer Basis (10) mit dem mittleren Kernschenkel (11) fest verbunden sind, daß die freien Schenkelenden (14, 15) der Außenschenkel (12, 13) über den Spulenflansch (16) hinausragen und an diesem anliegen, und im Bereich des Spulenflansches an einem Gehäuseteil (1) federnde Druckelemente (18) vorgesehen sind.
     
    2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (6) in ein Gehäuseunterteil (1) eingesetzt ist, das entlang der Außenschenkel (12, 13) verlaufende Trennwände (3, 4) besitzt, die im Bereich des Spulenflansches (16) je ein nach innen ragendes Druckelement (18) aufweisen.
     
    3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (3, 4) zwischen dem Elektromagneten (6) und den parallel und seitlich dazu angeordneten Kontaktsystemen (25, 26) angeordnet sind.
     




    Zeichnung