[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sprühelektrode, bestehend aus einem langgestreckten
band- oder drahtförmigen Körper mit abstehenden Sprühspitzen, für den Einsatz in elektrostatischen
Staubabscheidern, bei denen quer zur Gasströmungsrichtung im Wechsel Gasgassen bildende,
vertikale Niederschlagselektrodenwände und aus Rohren zusammengesetzte Spannrahmen
angeordnet sind und bei denen jeweils eine Mehrzahl von Sprühelektroden mit ihren
oberen und unteren Enden in Bohrungen der horizontalen Rohre der Spannrahmen eingesetzt
und mit diesen verschweißt ist.
[0002] Beispiele für derartige Sprühelektroden sind aus den deutschen Patentschriften 25
46 305 und 36 03 514 in Verbindung mit speziell dafür entwickelten Spannvorrichtungen
bekanntgeworden. Sie bestehen im wesentlichen aus einem schmalen Blechband mit einstückig
daran ausgebildeten Vorsprüngen sowie mit sogenannten Anschweißenden. Letztere sind
als Abschnitte eines Runddrahtes ausgebildet, die zur Befestigung der Sprühelektroden
in durchgehende Bohrungen der Spannrahmen-Rohre eingesteckt und mit diesem verschweißt
werden.
[0003] Außerdem sind Sprühelektroden bekanntgeworden, bei denen die Sprühspitzen aus gesonderten,
mit dem langgestreckten band- oder drahtförmigen Sprühelektrodenkörper spannungsleitend
verbundenen Teilen, beispielsweise angespitzten Drahtabschnitten bestehen.
[0004] Diese bekannten Sprühelektroden weisen trotz hochentwickelter Spann- und Befestigungstechniken
noch verschiedene Nachteile auf.
[0005] Eine immer wieder beobachtete Schwachstelle ist die Schweißverbindung zwischen der
eigentlichen Sprühelektrode und den Anschweißenden. Wenn Sprühelektroden unter der
kombinierten Beanspruchung von Spannkräften, Erschütterungen zur Abreinigung, Temperatur,
elektrischer Spannung und Korrosion reißen, dann in diesem Übergangsbereich, der außerdem
keine nennenswerten elektrischen Übergangswiderstände aufweisen darf.
[0006] Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn die vertikale Erstreckung eines elektrostatischen
Staubabscheiders so groß ist, daß die maximal mögliche Spannlänge einer Sprühelektrode
überschritten wird und die Spannrahmen daher in der Höhe unterteilt werden müssen.
Da die Niederschlagselektroden problemlos in Längen von 4,5 bis 15,5 m gefertigt und
eingesetzt werden können, die Sprühelektroden im Hinblick auf eine Begrenzung der
Spannkräfte und zur Vermeidung unkontrollierter Schwingungen aber nur größte Spannlängen
im Bereich von 2,5 bis 3,0 m zulassen, ist es erforderlich, den über die gesamte Höhe
gleichförmig ausgebildeten Niederschlagselektroden zwei oder mehrere Sprühelektrodenlängen
zuzuordnen. Für eine optimale Betriebsweise des elektrostatischen Staubabscheiders
müssen die Sprühelektroden mit Bezug auf die Niederschlagselektroden genau positioniert
werden. Die beste Position wird in der Regel mit "elektrischer Mitte" bezeichnet.
Diese einzuhalten ist nicht ohne weiteres möglich, wenn in einem horizontalen Rohr
an der selben Stelle sowohl eine nach oben und eine nach unten abgehende Sprühelektrode
befestigt werden soll. Man kann entweder auf die exakte Einhaltung der elektrischen
Mitte verzichten und im Rohr zwei versetzte Durchgangsbohrungen vorsehen oder aber
die Enden der oberen und unteren Sprühelektroden in ein und derselben Durchgangsbohrung
befestigen, indem man die Enden entsprechend kurz ausführt und nur mit dem oberen
bzw. nur mit dem unteren Teil der Rohrwandung verschweißt. Die letztgenannte Variante
hat sich als sehr bruchanfällig erwiesen.
[0007] Es besteht somit die Aufgabe, Sprühelektroden der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sie betriebssicher in den Spannrahmen befestigt werden können, ohne daß man bei
mehreren, übereinander angeordneten Sprühelektrodenlängen mehr als unbedingt nötig
von der elektrischen Mitte abweichen muß.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß wenigstens die Enden der Sprühelektroden
im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet sind. In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß der langgestreckte Körper der Sprühelektrode durchgehend einen
halbkreisförmigen Querschnitt aufweist.
[0009] Es leuchtet ohne weiteres ein, daß damit die Enden von
zwei Sprühelektroden in ein und derselben Durchgangsbohrung befestigt werden können und
daß Abweichungen von der elektrischen Mitte nur noch durch die Sprühelektrodenform
bzw. Ausgestaltung selbst verursacht werden, aber nicht mehr von der Notwendigkeit
der gemeinsamen Befestigung an der selben Stelle des Spannrahmens. Geht man davon
aus, daß aus Festigkeitsgründen der halbrunde Querschnitt nicht kleiner sein darf
als der früher verwendete runde Querschnitt, so muß zwar der Bohrungsdurchmesser um
rund 40 % vergrößert werden, die entsprechend verkürzte Länge der Schweißnaht, mit
der jedes im Querschnitt halbkreisförmige Ende der Sprühelektroden am Rohr befestigt
ist, hat sich aber als in jedem Falle ausreichend erwiesen. Außerdem ist eine zusätzliche
Verschweißung mit dem Ende der gegensinnig vom Rohr abgehenden Sprühelektrode möglich.
Im jeweils obersten und untersten Spannrahmenrohr wird der Querschnitt der Durchgangsbohrung
zusätzlich zu dem Sprühelektrodenende mit einem Stück halbkreisförmigen Material zusätzlich
ausgefüllt, um die gleiche Befestigungsart und -sicherheit zu erreichen, wie bei den
mittleren Rohren.
[0010] Will man außerdem die bisher übliche Schweißverbindung zwischen dem Anschweißende
und dem bandförmigen Körper der eigentlichen Sprühelektrode vermeiden, kann letztere
auch durchgehend mit einem halbkreisförmigen Querschnitt ausgebildet und mit aufgesetzten
Sprühspitzen versehen werden. Verglichen mit gängigen, bandförmigen Sprühelektrodenabmessungen,
bedeutet dies zwar einen geringfügig höheren Materialaufwand, der durch die zu erwartende
höhere Standzeit aber mehr als ausgeglichen wird.
[0011] Weitere Einzelheiten zum Stand der Technik und die Vorteile des Erfindungsgedankens
werden anhand der in den Figuren 1 bis 3 dargestellen Auführungsbeispiele näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine Verbindung Sprühelektrode/Spannrahmen nach dem Stand der Technik.
Figur 2 zeigt eine Verbindung Sprühelektrode/Spannrahmen gemäß der Erfindung.
Figur 3 zeigt eine Alternative zu Figur 2.
[0012] Gemäß Figur 1 bestehen die Sprühelektroden aus einem langgestreckten bandförmigen
Körper (1), auf dem Sprühspitzen (2) mittels Schweißpunkten (3) befestigt sind. Endseitig
besitzen die Sprühelektroden Anschweißenden (4) in Form von Abschnitten aus Rundmaterial,
an das die Sprühelektrodenenden (5) angepaßt und an dem sie mittels Schweißpunkt (6)
befestigt sind. Die Sprühelektroden sind in Spannrahmen (7) mittels Schweißnaht (8)
befestigt. Aus den in der Beschreibungseinleitung ausführlich dargelegten Gründen
sollen mehrere, übereinander angeordnete Sprühelektrodenabschnitte in derselben "elektrischen
Mitte" liegen, damit beste Abscheideleistungen erreicht werden können. Das läßt sich
- wie dargestellt - aber nur realisieren, wenn die Anschweißenden in derselben Bohrung
des Spannrahmens stecken. Sie können dann aber nur bis etwa Rohrmitte eingeführt und
nur an einer Stelle mit dem Spannrahmen verschweißt werden. Diese Art der Verbindung
zwischen Sprühelektrode und Spannrahmen hat sich als sehr störanfällig erwiesen.
[0013] Gemäß der Erfindung werden die Anschweißenden (4) deswegen im Querschnitt halbkreisförmig
ausgeführt wie in Figur 2 dargestellt, in der die Bezugsziffern die gleiche Bedeutung
haben, wie in Figur 1. Will oder muß man bei diesen Anschweißenden die gleiche Querschnittsfläche
realisieren wie bei den im Querschnitt kreisförmigen Anschweißenden nach dem Stand
der Technik, dann muß man einen um etwa 40 % größeren Bohrungsdurchmesser im Spannrahmen
vorsehen, was ohne Schwierigkeiten möglich ist. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Anschweißenden mit halbkreisförmigem Querschnitt erlaubt eine stabile Zweipunktbefestigung
in den Rohren der Spannrahmen, ohne daß die Sprühspitzen nennenswert außerhalb der
elektrischen Mitte liegen.
[0014] Im jeweils obersten und untersten Rohr eines Spannrahmens wird der nicht vom halbkreisförmigen
Anschweißende eingenommene Raum in der Bohrung durch einen kurzen Abschnitt (4a) aus
dem gleichen Material ausgefällt, so daß hier hinsichtlich der Befestigung die gleichen
Verhältnisse herrschen wie bei den mittleren Rohren.
[0015] Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist in Figur 3 dargestellt. In diesem
Fall ist der Körper (9) der Sprühelektrode durchgehend aus Material mit halbkreisförmigem
Querschnitt hergestellt. Alle übrigen Bezeichnungen haben die gleiche Bedeutung wie
in den Figuren 1 und 2. Diese Ausführungsform erforder gegenüber dem bandförmigen
Sprühelektrodenkörper zwar einen etwas größeren Materialaufwand, sie ist aber etwas
stabiler und es können die Schweißpunkte (6) entfallen. Außerdem sind bei ihr die
Sprühelektrodenspitzen noch besser in der elektrischen Mitte angeordnet.
1. Sprühelektrode, bestehend aus einem langgestreckten band- oder drahtförmigen Körper
mit abstehenden Sprühspitzen, für den Einsatz in elektrostatischen Staubabscheidern,
bei denen quer zur Gasströmungsrichtung im Wechsel Gasgassen bildende, vertikale Niederschlagselektrodenwände
und aus Rohren zusammengesetzte Spannrahmen angeordnet sind und bei denen jeweils
eine Mehrzahl von Sprühelektroden mit ihren oberen und unteren Enden in Bohrungen
der horizontalen Rohre der Spannrahmen eingesetzt und mit diesen verschweißt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Enden der Sprühelektroden im Querschnitt
halbkreisförmig ausgebildet sind.
2. Sprühelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der langgestreckte
Körper der Sprühelektrode durchgehend einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweist.