[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollendruckmaschine für den Schön- und Widerdruck,
insbesondere von Banknoten, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer bekannten Druckmaschine dieser Art, wie sie beispielsweise in der EP-B
132 858 der gleichen Anmelderin beschrieben ist, sind die beiden Zylinder gegeneinander
gepresste Gummizylinder, die jeder von mehreren Offsetplattenzylindern mit unterschiedlichen
Farben eingefärbt werden; das Papier passiert den Druckspalt zwischen beiden Gummizylindern
und wird dabei gleichzeitig auf beiden Seiten mit je einem auf dem betreffenden
Gummizylinder gesammelten Mehrfarbenbild bedruckt. Diese bekannte Schön- und Widerdruckmaschine
garantiert ein vollkommenes Durchsichtsregister, das heisst ein vollkommenes Register
der beiden Druckbilder auf der Vorder- und der Rückseite des Papiers, da ja beide
Papierseiten gleichzeitig bedruckt werden. Jedoch ist die von den Gummizylindern übertragene
Farbmenge bzw. die Stärke der auf einem Gummizylinder zu überlagernden Farbschichten
begrenzt, eine Einschränkung, die sich aus der Arbeitsweise dieser bekannten Druckmaschine
ergibt.
[0003] Wenn es gewünscht wird, eine verhältnismässig grosse Menge an Farben auf das Papier
zu drucken, und wenn die mit einer Ueberlagerung von verschiedenen Farben auf einem
Gummizylinder zusammenhängenden Probleme vermieden werden sollen, muss dafür gesorgt
werden, dass die einzelnen Farben direkt auf das Papier gedruckt werden und sich erst
dort überlagern. Bei einer nach diesem Verfahren arbeitenden Druckmaschine stellt
sich jedoch das Problem des Durchsichtsregisters, wenn ein Schön- und Widerdruck erzeugt
werden soll. Tatsächlich lässt sich ja beim direkten Aufbringen der einzelnen Farben
auf das Papier nur jeweils eine Papierseite bedrucken, und es ist mit diesen bekannten
Maschinen äusserst schwierig, wenn nicht unmöglich, bei den zeitlich und örtlich
nacheinander erfolgenden Druckvorgängen auf der einen und dann auf der anderen Papierseite
ein vollkommenes Durchsichtsregister zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Bereits ganz
geringfügige Abweichungen der korrekten Papierposition beim Papiertransport und minimale
Aenderungen der Papierspannung zwischen den beiden Druckvorgängen haben Registerfehler
zur Folge. Selbst kleine Registerfehler sind jedoch bei einem Durchsichtsregister,
wie es bei Banknoten aus Gründen der Qualität und der Fälschungssicherheit wünschenswert
ist, nicht annehmbar.
[0004] Uebliche Rollendruckmaschinen, die mit kontinuierlicher Vorschubgeschwindigkeit der
Papierbahn arbeiten, erlauben ferner nur die Herstellung eines bestimmten Druckformats,
das durch den Durchmesser der im Hauptgestell installierten Plattenzylinder bestimmt
ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollendruckmaschine der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, mit welcher ein vollkommenes Durchsichtsregister
erzeugt und während des Druckbetriebs aufrechterhalten wird und welche auf einfache
Weise zur Herstellung unterschiedlicher Druckformate, insbesondere unterschiedlicher
Banknotenformate, konvertierbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0007] Die Rollendruckmaschine nach der Erfindung ist vorzugsweise eine Mehrfarben-Offsetdruckmaschine,
also eine indirekt druckende Maschine, bei welcher die Farben von den Plattenzylindern
jeweils über Gummizylinder, von denen je einer von einem Plattenzylinder eingefärbt
wird, auf das Papier übertragen werden; diese Gummizylinder sind gemeinsam mit den
Plattenzylindern im einen und im anderen austauschbaren Maschinengestell gelagert.
Bei der Offsetdruckmaschine kann es sich um eine nach dem Verfahren des indirekten
Hochdrucks arbeitende Trockenoffsetdruckmaschine oder um eine Nassoffsetdruckmaschine
oder auch um eine zum Teil mit Hochdruckplatten und zum Teil mit Nassoffsetdruckplatten
arbeitende Druckmaschine handeln.
[0008] Die Rollendruckmaschine nach der Erfindung kann jedoch auch nach dem Verfahren des
direkten Hochdrucks arbeiten, wobei die Plattenzylinder ohne zwischengeschaltete
Gummizylinder unmittelbar das Papier einfärben.
[0009] Da gemäss der Erfindung die Papierbahn unmittelbar vom ersten auf den zweiten, eng
benachbarten Druckzylinder übertragen wird und daher keinen freien Raum durchlaufen
oder gar zwischen beiden Druckvorgängen durch Führungsorgane geführt werden muss,
ist vorteilhafterweise eine konstante Papierspannung und damit ein vollkommenes
Durchsichtsregister gewährleistet, da mögliche Registerfehler zwischen der Schön-
und der Widerdruckoperation praktisch ausgeschlossen sind. Ausserdem ergibt sich
der technische Vorteil, dass zwecks Um stellung der Rollendruckmaschine von einem
auf ein anderes Format lediglich die beiden Maschinengestelle, in denen die Plattenzylinder
bzw. die Gummizylinder mit dem dem einen Format entsprechenden Durchmesser gelagert
sind, insgesamt gegen je ein anderes Maschinengestell ausgewechselt zu werden brauchen,
deren Plattenzylinder bzw. Gummizylinder den dem anderen gewünschten Format entsprechenden
Durchmesser haben. Dieser Austausch von ganzen Maschinengestellen, welche vorbereitete,
austauschbare Zylinder-Module bilden, lässt sich wesentlich einfacher und rascher
durchführen, als wenn die zahlreichen Plattenzylinder bzw. Gummizylinder einzeln
im Hauptgestell der Maschine ausgetauscht werden müssten.
[0010] Um die registerhaltige Ueberführung der Papierbahn vom ersten auf den zweiten Druckzylinder
besonders zuverlässig durchzuführen, ist vorzugsweise der Abstand beider Druckzylinder
in Abhängigkeit von der Papierstärke einstellbar und hat nur eine für den Durchgang
des Papiers zwischen beiden Druckzylindern erforderliche Grösse, so dass der Uebergang
des Papiers vom ersten Druckzylinder zum zweiten Druckzylinder unmittelbar erfolgt.
Dabei kann zum Beispiel die Anpresskraft zwischen beiden Druckzylindern wenigstens
näherungsweise gleich derjenigen Anpresskraft sein, mit welcher ein Druckzylinder
und ein Gummizylinder bzw. ein Plattenzylinder bei Bildung eines Druckspalts gegeneinander
gedrückt sind.
[0011] Zweckmässige weitere Ausgestaltungen der Rollendruckmaschine nach der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0012] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen am Ausführungsbeispiel einer Nassoffsetdruckmaschine
näher erläutert. Es zeigen :
Figur 1 eine schematische Darstellung dieser Rollendruckmaschine nach der Erfindung
und
Figur 2 eine Ansicht eines der austauschbaren Maschinengestelle, wobei für den obersten
Plattenzylinder die ihm benachbarten Farb- und Auftragswalzen des betreffenden Farbwerks
angedeutet sind.
[0013] Im Hauptgestell 1 der Maschine sind nebeneinander zwei Druckzylinder 2 und 3 gelagert,
die im Sinne der gekrümmten Pfeile angetrieben werden und deren Zahnräder zur Erzielung
einer vollkommen synchronen gegensinnigen Drehung direkt spielfrei miteinander in
Eingriff stehen. Beide Druckzylinder 2 und 3 haben fugenlose, geschlossene Umfangsflächen
aus hartem Material, vorzugsweise aus Metall. Längs des Umfangs des Druckzylinders
2 sind vier Gummizylinder 4 angeordnet, von denen jeder mit einem Plattenzylinder
5 gleichen Durchmessers in Berührung steht. Jeder dieser Plattenzylinder 5 wird von
einem eigenen Farbwerk mit jeweils einer unterschiedlichen Farbe eingefärbt. Zu den
drei oberen Plattenzylindern 5 gehören die drei Farbwerke 9 mit Doppelfarbkasten,
und zum unteren Plattenzylinder 5 das Farbwerk 9′ mit einfachem Farbkasten. Im betrachteten
Beispiel handelt es sich um einen Nassoffsetdruck, und daher ist jedem der Farbwerke
9, 9′ ein Feuchtwerk 9a zugeordnet. Alle Farbwerke 9, 9′ mit ihren Feuchtwerken 9a
sind auf einem abfahrbaren Farbwerkgestell 8 installiert, das auf Rollen 8a fahrbar
und dessen abgerückte Stellung 8′ gestrichelt dargestellt ist. Die Gummizylinder
4 und die Plattenzylinder 5 sind in einem vom Hauptgestell 1 unabhängigen austauschbaren
Maschinengestell 15 gelagert.
[0014] Spiegelsymmetrisch zu der zum Druckzylinder 2 gehörenden, beschriebenen Anordnung
arbeitet der Druckzylinder 3 mit vier Gummizylindern 6 zusammen, die mit je einem
Plattenzylinder 7 gleichen Durchmessers in Berührung stehen. In einem dem Farbwerkgestell
8 entsprechenden, auf Rollen 10a abfahrbaren Farbwerkgestell 10, dessen abgerückte
Stellung 10′ gestrichelt dargestellt ist, sind wiederum drei Farbwerke 11 mit Doppelfarbkasten
zum Einfärben der drei oberen Plattenzylinder 7 und ein Farbwerk 11′ mit einfachem
Farbkasten zum Einfärben des unteren Plattenzylinders 7 installiert. Allen Farbwerken
ist wiederum je ein Feuchtwerk 11a zugeordnet. Die Gummizylinder 6 und die Plattenzylinder
7 sind in einem anderen, ebenfalls vom Hauptgestell 1 unabhängigen austauschbaren
Maschinengestell 16 gelagert.
[0015] Beide Maschinengestelle 15 und 16 bilden auswechselbare Platten- und Gummizylinder-Module.
[0016] Die Papierbahn P verläuft über Führungs- und Spannrollen 12 im Sinne der Pfeile,
umschlingt zunächst den Druckzylinder 2, wobei beim Durchlauf zwischen dem Druckzylinder
2 und den eingefärbten Gummizylindern 4 die eine Papierseite direkt mit den einzelnen
Farben bedruckt wird, und umschlingt dann im anderen Sinne den Druckzylinder 3, wobei
beim Durchlauf zwischen diesem Druckzylinder 3 und den eingefärbten Gummizylindern
6 die andere Papierseite ebenfalls direkt mit den einzelnen Farben bedruckt wird.
Der Uebergang der Papierbahn P vom Druckzylinder 2 zum Druckzylinder 3 erfolgt unmittelbar,
ohne dass die Papierbahn einen freien Raum durchlaufen müsste, und der Abstand zwischen
den Druckzylindern 2 und 3 ist gerade nur so gross bemessen, dass die Papierbahn
P zwischen ihnen hindurchlaufen kann. Zu diesem Zwecke ist der Abstand der beiden
Druckzylinder 2 und 3 als Funktion der Papierdicke einstellbar. Aufgrund dieses direkten
Uebergangs der Papierbahn vom Druckzylinder 2 zum Druckzylinder 3 wird die Papierspannung
vollkommen konstant gehalten. Dabei ist es besonders günstig, wenn die Papierbahn
die Druckzylinder möglichst weitgehend umschlingt. So wird im betrachteten Beispiel
ungefähr Dreiviertel des Umfangs der Druckzylinder 2 und mehr als der halbe Umfang
des Druckzylinders 3 vom Papier umschlungen.
[0017] Um die registerhaltige Ueberführung der Papierbahn P vom Druckzylinder 2 auf den
Druckzylinder 3 besonders sicher durchzuführen, kann zum Beispiel die Anpresskraft
zwischen beiden Druckzylindern wenigstens näherungsweise gleich derjenigen Anpresskraft
sein, mit welcher ein Druckzylinder 2, 3 und ein Gummizylinder 4, 6 bei Bildung eines
Druckspalts gegeneinander gedrückt sind.
[0018] Die konstante Papierspannung garantiert ein perfektes Durchsichtsregister, was bei
Banknoten aus Gründen der Qualität und der Fälschungssicherheit wesentlich ist. Beide
Banknotenseiten können also wenigstens teilweise mit den gleichen Bildern und Mustern
und in denselben Farben bedruckt werden und liegen aufgrund des beim Schön- und Widerdruck
erzeilten perfekten Registers genau übereinander, so dass die eine Banknotenseite
bezüglich dieser Bilder und Muster genau das Spiegelbild der anderen Banknotenseite
ist, ausgenommen natürlich die aufgedruckten Texte und Zahlen.
[0019] Im betrachteten Beispiel tragen die von den Farbwerken mit Doppelfarbkasten eingefärbten
Plattenzylinder 5 und 7 Nassoffsetdruckplatten, während die von den Farbwerken 9′
und 11′ mit einfachem Farbkasten eingefärbten Plattenzylinder 5 und 7 mit einer an
sich bekannten Tiefdruckplatte versehen sind. Bei dieser Druckplatte ist das die Vertiefungen
begrenzende Material farbannehmend und wasserabstossend, während die Plattenoberfläche
ausserhalb der Vertiefungen aus einem wasserannehmenden Material besteht, welches
vom Feuchtwerk 9a bzw. 11a angefeuchtet und damit farbabstossend wird, damit bei
der Einfärbung nur die Vertiefungen mit Farbe gefüllt werden. In diesem Falle stellt
vorzugsweise das von den Nassoffsetplatten erzeugte Bild auf jeder Seite der Banknote
einen dreifarbigen Sicherheitsuntergrund dar, während die erwähnte Tiefdruckplatte
auf jeder Banknotenseite ein einfarbiges Hauptmuster erzeugt.
[0020] Natürlich können auch sämtliche Plattenzylinder 5 und 7 Nassoffsetplatten tragen,
die dann insbesondere einen vierfarbigen Sicherheitsuntergrund auf jeder Banknotenseite
erzeugen. Ferner ist es ohne weiteres möglich, einen, mehrere oder alle Plattenzylinder
5 bzw. 7 mit einer Trockenoffsetplatte, also einer Hochdruckplatte, auszurüsten,
die von einem für den Trockenoffsetdruck geeigneten Farbwerk eingefärbt wird. Auf
diese Weise können teilweise oder insgesamt im Trockenoffsetdruck, das heisst im indirekten
Hochdruck, hergestellte Banknoten erhalten werden.
[0021] Da die Druckzylinder 2 und 3 eine fugenlose, geschlossene Umfangsfläche haben, kommt
es auf ein bestimmtes Verhältnis des Durchmessers der Druckzylinder 2 und 3 zum Durchmesser
der Gummizylinder 4, 6 und der Plattenzylinder 5, 7 nicht an, so dass zwecks Aenderung
des Druckformats die Gummi- und Plattenzylinder, deren Durchmesser im wesentlichen
das Format bestimmt, gegen kleinere oder grössere Gummi- und Plattenzylinder ausgetauscht
werden können. Dazu ist es lediglich erforderlich, die beiden Maschinengestelle 15
und 16 insgesamt gegen andere Maschinengestelle auszutauschen, in denen Gummi- und
Plattenzylinder mit einem entsprechend andern Durchmesser gelagert sind. Im betrachteten
Beispiel kann dieser Austausch nach dem Abrücken der beiden Farbwerkgestelle 8 und
10 beispielsweise mit Hilfe eines Krans erfolgen.
[0022] Die austauschbaren Maschinengestelle 15 und 16, die in ihrer Betriebsstellung am
Hauptgestell 1 befestigt und verriegelt werden, haben vorzugsweise alle den gleichen
Aufbau und die gleiche Grösse, und ihre zur Aufnahme der Platten- und Gummizylinder
bestimmten Lager sind in an sich bekannter Weise, beispielsweise mit Hilfe von Exzentern,
in ihrer Lage justierbar. Auf diese Weise lassen sich in gleichen Maschinengestellen
Platten- und Gummizylinder mit unterschiedlichem Durchmesser einbauen, indem die Stellung
der Zylinderlager entsprechend justiert wird.
[0023] Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass in den Betriebsstellungen der Maschinengestelle
15 und 16 die Gummizylinder 4 und 6 ihre korrekten Lage einnehmen, in welcher sie
in bekannter Weise anstellbar und abstellbar, also zwecks Druckbetriebs gegen die
Druckzylinder 2 bzw. 3 pressbar oder von diesen in eine Ausserbetriebsstellung abrückbar
sind. Die Lage der Plattenzylinder 5 und 7 ist je nach dem Durchmesser, den sie und
die Gummizylinder haben, mehr oder weniger verschoben. Um die Stellung der Farbwerke
9 bzw. 11 entsprechend anzupassen, sind, wie in Figur 2 für das oberste Farbwerk 9
angedeutet, die jedem Plattenzylinder 5 benachbarten Farbwalzen 9b des betreffenden
Farbwerks 9, insbesondere die betreffenden Farbauftragswalzen, einschliesslich des
Feuchtwerks 9a in an sich bekannter Weise einstellbar, beispielsweise auf Kipphebeln,
installiert. In Figur 2 sind zwei unterschiedliche Stellungen dieser Farbwalzen 9b
und des Feuchtwerks 9a für zwei verschieden grosse Gummi- und Plattenzylinder in durchgehenden
und gestrichelten Linien gezeigt. Auf diese Weise können die mit den Plattenzylindern
zusammenarbeitenden Farbwalzen je nach Durchmesser der Plattenzylinder auf einfache
Weise im Farbwerkgestell justiert werden.
[0024] Zur korrekten Einstellung der Farbwerke kann auch eine entsprechende Justierung der
Betriebsstellungen der Farbwerkgestelle 8 und 10 beitragen, welche in unterschiedlichen
Stellungen verriegelbar sind.
[0025] Gegebenenfalls kann die einstellbare Anordnung jedes Paares aus Plattenzylinder 4
bzw. 6 und Gummizylinder 5 bzw. 7 relativ zum betreffenden Druckzylinder 2 bzw. 3
und dem betreffenden Farbwerk auch so getroffen werden, dass bei Austausch eines Maschinengestells
15 oder 16 mit Zylindern anderen Durchmessers keine besondere Neujustierung der Farbwerke
erforderlich ist, da es ja auf die genaue Lage des Plattenzylinders am betreffenden
Druckzylinder nicht ankommt.
[0026] Der Bereich unterschiedlicher Durchmesser der Platten- und Gummizylinder kann beispielsweise,
bezogen auf einen mittleren Durchmesser, bis um 12% grössere und bis um 12% kleinere
Durchmesser umfassen. So lassen sich beispielsweise mit Hilfe der austauschbaren Maschinengestelle
15 und 16 Platten- und Gummizylinder verwenden, deren Durchmesser von minimal 160
mm bis zu maximal 200 mm stufenweise verändert werden kann.
[0027] Wegen der Möglichkeit der Verwendung von Platten- und Gummizylindern verschiedener
Grösse kann natürlich der Druckzylinder 2, 3 nicht stets die sonst übliche Bedingung
erfüllen, dass sein Durchmesser ein ganzzahliges Vielfaches des Durchmessers der
Platten- und Gummizylinder ist. Immer, wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist, kommt
die frische Farbe des zuerst von den Plattenzylindern 4 auf das Papier gedruckten
Bildes bei aufeinanderfolgenden Drehungen der Druckzylinder jeweils mit einem etwas
versetzten Umfangsbereich des zweiten Druckzylinders 3 in Berührung. Daher ist es
erforderlich, eine Uebertragung der frischen Farbe von der zuerst bedruckten Papierseite
auf den zweiten Druckzylinder 3 zu verhindern, wenn stets derselbe zweite Druckzylinder
mit derselben Oberflächenbeschaffenheit zur Herstellung unterschiedlicher Druckformate,
also in Verbindung mit Platten- und Gummizylindern mit entsprechend unterschiedlichem
Durchmesser, verwendet werden soll.
[0028] Zu diesem Zwecke besteht die Oberfläche des Druckzylinders 3 vorzugsweise aus einer
glatten Metallschicht oder Metallplatte nach Art einer Nassoffsetdruckplatte, welche
durch ein Feuchtwerk 13 angefeuchtet wird. Dadurch wird eine mögliche Farbübertragung
auf die Oberfläche des Druckzylinders 3 vermieden, wenn die Papierbahn P mit ihrer
zuvor frisch bedruckten Seite am Druckzylinder 3 anliegt. Anstelle dieser Massnahme
ist es auch möglich, die auf dem Druckzylinder 2 aufliegende Papierbahn 1 nach ihrer
Bedruckung und vor ihrem Uebergang auf den Druckzylinder 3 der Wirkung einer geeigneten
Trocknungsvorrichtung 14 auszusetzen, die in Umfangsnähe des Druckzylinders 2 in
Drehrichtung desselben hinter den Gummizylindern 4 installiert ist, wie in Figur 1
gestrichelt angedeutet. Dabei kann es sich beispielsweise um eine mit Ultraviolettstrahlung
arbeitende Trocknung handeln. Eine ähnliche Trocknungsvorrichtung kann auch in Umfangsnähe
des anderen Druckzylinders 3 vorgesehen sein. Vorzugsweise sind diese Trocknungsvorrichtungen
mit bekannten Kühlvorrichtungen kombiniert, um eine Temperaturregulierung beider Zylinder
zu erhalten.
[0029] Vorteilhafterweise können auch rasch trocknende Farben verwendet werden, deren Trocknung
gegebenenfalls durch eine Trocknungsvorrichtung beschleunigt wird.
[0030] Wenn der Druckzylinder 3 eine Oberfläche nach Art einer Nassoffsetdruckplatte hat,
besteht die Oberfläche des anderen Druckzylinders 2 vorzugsweise aus Metall, insbesondere
aus Stahl. Andernfalls, wenn mit einer Trocknungsvorrichtung gearbeitet wird, können
beide Druckzylinder 2 und 3 aus Stahl bestehen oder eine andere harte Oberfläche haben.
[0031] Solange die Bedingung erfüllt ist, dass der Durchmesser der Druckzylinder 2, 3 ein
ganzzahliges Vielfaches des Durchmessers der Platten- und Gummizylinder ist, kann
beispielsweise die Oberfläche des Druckzylinders 3 auch eine Schicht aus Chrom mit
mikrofeiner Körnung tragen, welche die von der frisch bedruckten Papierseite aufge
nommene Farbe leicht wieder abgibt, so dass sich ein nicht störendes Farbgleichgewicht
zwischen dieser Chromschicht und der auf ihr anliegenden bedruckten Papierseite einstellt.
Dasselbe Ergebnis lässt sich auch mit anderen Oberflächenschichten, die bei Berührung
mit Druckfarben auf ein solches Farbgleichgewicht führen, erreichen, beispielsweise
mit einer Gummischicht nach Art der Offsetgummitücher.
[0032] Im betrachteten Beispiel beträgt das Verhältnis des Durchmessers der Druckzylinder
2 und 3 zum Durchmesser der Gummi- und Plattenzylinder 3:1, was im allgemeinen auf
jeder Seite Platz für vier aufzubringende Farben bietet. Das Durchmesserverhältnis
kann jedoch auch kleiner, beispielsweise 2:1, oder grösser, insbesondere 4:1, sein,
so dass dann der am Umfang der Druckzylinder verfügbare Platz ausreicht, um auf jeder
Seite im ersterwähnten Falle zum Beispiel drei und im zweiterwähnten Falle zum Beispiel
fünf Farben aufzubringen.
[0033] Einer der Plattenzylinder auf wenigstens einer Seite der Maschine kann eine Farbsammeldruckplatte,
auch Orlof-Druckplatte genannt, tragen, die zu einem an sich bekannten Sammeldruckwerk
gehört, wie es in der EP-B 92887 der gleichen Anmelderin beschrieben ist. In diesem
Falle wird die auf dem Plattenzylinder befestigte Sammeldruckplatte, bei der es sich
insbesondere um eine Hochdruckplatte handeln kann, von einem Farbsammelzylinder eingefärbt,
welcher seinerseits die Farben von mehreren Farbselektionswalzen, auch Schablonenwalzen
genannt, erhält, die jede von ihrem eigenen Farbwerk eingefärbt werden. Das Mehrfarbenbild
der Farbsammeldruckplatte wird dann durch den betreffenden Gummizylinder 4 oder/und
6 auf die betreffende Papierseite übertragen. Eine derartige Massnahme erhöht noch
die Sicherheit gegen Fälschung.
[0034] Gegebenenfalls kann die Rollendruckmaschine nach der Erfindung auch dazu eingerichtet
sein, im direkten Hochdruck zu drucken. In diesem Falle werden die von ihrem Farbwerk
mit je einer Farbe eingefärbten Hochdruckplattenzylinder, unter Weglassung der Gummizylinder,
direkt gegen die Druckzylinder 2 bzw. 3 gepresst und drucken unmittelbar auf das Papier.
Zu diesem Zwecke müssen die beiden Druckzylinder 2 und 3 eine etwas elastische Oberfläche
aufweisen; sie tragen dann vorzugsweise Gummischichten bzw. Gummitücher.
1. Rollendruckmaschine für den Schön- und Widerdruck, insbesondere von Banknoten,
mit zwei im Hauptgestell (1) der Druckmaschine nebeneinander angeordneten Zylindern
(2, 3), zwischen denen die Papierbahn (P) hindurchläuft, wobei jedem dieser Zylinder
mehrere Plattenzylinder (5, 7) zugeordnet sind, die ihrerseits von Farbwerken (9,
9′; 11, 11′) eingefärbt werden, welche auf beiden Seiten der Druckmaschine in zwei
abfahrbaren Farbwerkgestellen (8; 10) installiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden erwähnten Zylinder eng benachbarte, fugenlose geschlossene Umfangsflächen
aufweisende Druckzylinder (2, 3) sind, von denen zunächst der erste Druckzylinder
(2) im einen Sinne und dann der zweite Druckzylinder (3) im anderen Sinne von der
Papierbahn (P) teilweise umschlungen werden und dass zwischen dem Hauptgestell (1)
und den auf jeder Seite angeordneten Farbwerkgestellen (8, 10) je ein von diesen Gestellen
unabhängiges, austauschbares Maschinengestell (15, 16) installiert ist, in welchem
entweder alle dem ersten bzw. zweiten Druckzylinder (2, 3) zugeordnete Plattenzylinder
(5, 7) und mit je einem dieser Plattenzylinder zusammenwirkende Gummizylinder (4,
6), die als Farbübertragungszylinder dienen und die eine bzw. die andere Papierseite
einfärben, oder alle dem ersten bzw. zweiten Druckzylinder (2, 3) zugeordnete, die
eine bzw. die andere Papierseite unmittelbar einfärbende Plattenzylinder installiert
sind, wobei zunächst die eine Papierseite und dann die andere Papierseite direkt mit
den einzelnen Farben bedruckt wird.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand beider
Druckzylinder (2, 3) in Abhängigkeit von der Papierstärke einstellbar ist und nur
eine für den Durchgang der Papierbahn zwischen beiden Druckzylindern erforderliche
Grösse hat, so dass der Uebergang der Papierbahn (P) vom ersten Druckzylinder (2)
zum zweiten Druckzylinder (3) unmittelbar erfolgt.
3. Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraft zwischen
beiden Druckzylindern (2, 3) wenigstens näherungsweise gleich derjenigen Anpresskraft
ist, mit welcher ein Druckzylinder (2, 3) und ein Gummizylinder (4, 6) bzw. ein Plattenzylinder
(5, 7) bei Bildung eines Druckspalts gegeneinander gedrückt sind.
4. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
austauschbaren Maschinengestelle (15, 16) den gleichen Aufbau und die gleiche Grösse
sowie in ihrer Lage justierbare Lager für die darin installierten Plattenzylinder
(5, 7) und Gummizylinder (4, 6) bzw. Plattenzylinder, insbesondere durch Exzenter
einstellbare Lager, haben und dass darin Plattenzylinder bzw. Gummizylinder mit anderem
Durchmesser durch entsprechende Verstellung dieser justierten Lager montierbar sind.
5. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
den Plattenzylindern (5, 7) benachbarten Farbwalzen (9b) der Farbwerke (9, 11), insbesondere
die Auftragswalzen, zwecks Anpassung an den gewählten Durchmesser der Plattenzylinder
(5, 7) in ihrer Lage verstellbar sind.
6. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel
vorgesehen sind, um eine Uebertragung frischer Farbe von der zuerst bedruckten Papierseite
auf den in Laufrichtung des Papiers zweiten Druckzylinder (3) zu verhindern.
7. Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der in
Laufrichtung des Papiers erste Druckzylinder (2), vorzugsweise beide Druckzylinder
(2, 3), mit einer Trocknungsvorrichtung (14), vorzugsweise einer Vorrichtung mit Temperaturregulierung,
ausgerüstet sind, wobei die Trocknungsvorrichtung (14) am ersten Druckzylinder (2)
in der Nähe desjenigen Umfangsabschnitts dieses Druckzylinders angeordnet ist, auf
dem sich das frischbedruckte Papier vor seinem Uebergang zum zweiten Druckzylinder
(3) befindet.
8. Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der in Laufrichtung
des Papiers zweite Druckzylinder (3) mit einer Metallplatte oder Metallschicht nach
Art einer Nassoffsetdruckplatte versehen ist, die durch ein Feuchtwerk (13) anfeuchtbar
ist.
9. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
in Laufrichtung des Papiers zweite Druckzylinder (3) eine Oberflächenschicht aufweist,
die aus Chrom mit mikrofeiner Körnung besteht.
10. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Offsetdruckmaschine ist, welche nach dem Nassoffsetverfahren oder nach dem Trockenoffsetverfahren,
das heisst nach dem Verfahren des indirekten Hochdrucks, arbeitet und daher mit den
erwähnten, mit den Plattenzylindern (5, 7) zusammenwirkenden Gummizylindern (4, 6)
ausgerüstet ist und dass beide Druckzylinder (2, 3) eine harte Oberfläche haben,
wobei wenigstens der in Laufrichtung des Papiers erste Druckzylinder (2) vorzugsweise
eine metallische Oberfläche, insbesondere aus Stahl, hat.
11. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine im direkten Hochdruck arbeitende Druckmaschine ist und daher in den Maschinengestellen
(15, 16) lediglich die unmittelbar das Papier einfärbenden Plattenzylinder vorgesehen
sind und dass die Druckzylinder (2, 3) eine etwas elastische Oberfläche vorzugsweise
aus Gummi, haben.
12. Druckmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer
der Plattenzylinder (5, 7) eine Tiefdruckplatte trägt, welche durch ein Feuchtwerk
(9a, 11a) anfeuchtbar ist, um die Oberfläche ausserhalb der mit Farbe zu füllenden
Vertiefungen farbabstossend zu machen.
13. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
auf wenigstens einer Maschinenseite einer der Plattenzylinder (5, 7) eine Farbsammeldruckplatte
trägt, die von einem an sich bekannten Sammeldruckwerk mehrfarbig einfärbbar ist.
14. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zahnräder der Druckzylinder (2, 3) unmittelbar spielfrei ineinandergreifen.