(19)
(11) EP 0 343 314 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.11.1989  Patentblatt  1989/48

(21) Anmeldenummer: 89100057.2

(22) Anmeldetag:  04.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 53/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 27.05.1988 DE 3818041
11.06.1988 DE 3819957

(71) Anmelder: Winkelmann & Pannhoff GmbH
D-59227 Ahlen (DE)

(72) Erfinder:
  • Friese, Udo
    D-4730 Ahlen (DE)

(74) Vertreter: Dabringhaus, Walter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Meinke, Dabringhaus und Partner Postfach 10 46 45
44046 Dortmund
44046 Dortmund (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung einer Riemenscheibe


    (57) Verfahren zur Herstellung einer Riemenscheibe
    Bei dem im Stand der Technik bekannten Ver­fahren ist ein "Kollapsen" eines Tiefziehkör­pers erforderlich, so daß erhebliche maschi­nelle Aufwendungen notwendig sind.
    Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Ausgangsmetallronde zu bordieren und an­schließend die Bordierung flachzudrücken, so daß eine eine größere Wandstärke als die Nabenfläche aufweisende Auflagefläche ge­schaffen wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Ein gattungsbildendes Verfahren ist beispielsweise in der US-PS 42 73 547 beschrieben. Bei diesem be­kannten Verfahren zur Herstellung von Riemenscheiben oder Poly-V-Scheiben wird so vorgegangen, daß eine Metallronde in einem ersten Verfahrensschritt tief­gepreßt wird, so daß ein topfartiges Preßteil er­zielt wird. Dieses in einem ersten Verfahrensschritt erzielte topfartige Preßteil weist im Bereich der Nabenfläche und im Bereich der sich koaxial, d.h. im wesentlichen senkrecht zur Nabenfläche erstreckenden zylindrischen Fläche die gleiche Wandstärke auf. Dieser erste Verfahrensschritt ist in den Fig. 1 und 2 der US-PS 42 73 547 dargestellt.

    [0003] Anschließend ist es - was in der US-PS 42 73 547 nicht dargestellt ist - erforderlich, den Randbe­reich der gebildeten zylindrischen Fläche fein zu bearbeiten.

    [0004] Als nächster Verfahrensschritt schließt sich ein so­genanntes "Kollapsen" der zylindrischen Randfläche an, das in den Fig. 6a und 6b der US-PS 42 73 547 dargestellt ist. Durch dieses "Kollapsen" wird die zylindrische Randfläche durch Verformung in ihrer Höhe reduziert, wobei gleichzeitig der Randbereich zwischen der Nabenfläche und der zylindrischen Fläche eingefaltet wird.

    [0005] Der so gekollapste Randbereich wird dann über eine Zu­drückrolle umgeformt und zusammengedrückt, wie dies in den Fig. 8b und 9 der US-PS 42 73 547 dargestellt ist.

    [0006] Dieses bekannte Verfahren benötigt also im wesent­lichen fünf aufeinanderfolgende, unbedingt erforder­liche wesentliche Bearbeitungsschritte, wobei die für das "Kollapsen" aufzuwendenden Kräfte erheblich sind, so daß, um diese hohen Drücke aufzunehmen, große maschinelle Aufwendungen erforderlich sind.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gat­tungsbildende Verfahren so zu vereinfachen, daß trotz geringerem maschinellem Aufwand erreicht wird, daß die gebildete zylindrische Umfangsfläche, die auch als Auflagefläche bezeichnet wird, eine größere Wandstärke als die eigentliche Nabenfläche aufweist.

    [0008] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Metallronde in Abkehr von der bisherigen Arbeitsweise in einem ersten Verfah­rensschritt bordiert wird und dann die Bordierung zur Bildung der Auflagefläche flachgedrückt wird. Durch diese Arbeitsweise wird das bisher im Stand der Technik erforderliche Bearbeiten des gebildeten Randes vermieden und anstelle der einen topfartigen Körper erzeugenden Tiefziehpresse wird eine einfache Bordierrolle eingesetzt.

    [0009] Anstelle des "Kollapsens" im Stand der Technik wird nunmehr ein einfaches Zudrücken der Bordierung er­forderlich und mit diesen drei einfachen Verfahrens­schritten wird eine Riemenscheibe geschaffen, die der Anforderung entspricht, daß die eigentliche Na­benfläche dünner als die eigentliche Auflagefläche ausgebildet ist, wobei gleichzeitig die Durchführung dieses Verfahrens kostengünstig realisiert werden kann.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt dabei in

    Fig. 1 die in ein Futter eingespannte Ronde mit noch nicht tätiggewordener Bordier­rolle, in

    Fig. 2 die Bordierrolle einschließlich der er­zielten Bordierung, in

    Fig. 3 die erzielte Bordierung bei noch nicht tätiggewordener Zudrückrolle und in

    Fig. 4 das erzielte Produkt, das als Endpro­dukt oder als Zwischenprodukt geeignet ist.



    [0011] In der Zeichnung ist eine Metallronde 1 gezeigt, die gemäß Fig. 1 zwischen zwei Futterbacken 4 und 5 eingespannt ist. Eine Bordierrolle 6, die bei ihrer Zuführung auf die Futterbacken 4 und 5, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, schafft eine Bor­dierung 2.

    [0012] In den Fig. 3 und 4 ist eine Zudrückrolle 7 ge­zeigt und bei Zuführen der Zudrückrolle 7 auf die Bordierung 2 wird das in Fig. 4 dargestellte Endpro­dukt erreicht, nämlich eine Auflagefläche 3, die eine größere Stärke als die Nabenfläche 8 der Me­tallronde 1 aufweist.

    [0013] In die so gebildete Auflagefläche können in Umfangs­richtung verlaufende Nuten eingearbeitet werden, so daß beispielsweise eine Poly-V-Scheibe gebildet wird oder es ist auch möglich, Querverzahnungen aufzu­bringen, so daß eine querverzahnte Riemenscheibe er­stellt werden kann.

    [0014] Als Ausführungsbeispiel sei darauf hingewiesen, daß beispielsweise die Ronde eine Stärke von 1,6 mm aufweisen kann, wobei durch die Anwendung des neuen Verfahrens dann die Auflagefläche 3 auf eine Stärke von 3,2 mm gebracht werden kann. Hierbei ist es be­kannt, daß bereits beim Bordieren eine Wandstärken­vergrößerung um etwa 20 erreichbar ist.


    Ansprüche

    Verfahren zur Herstellung einer Riemenscheibe aus einer Metallronde mit einer Nabe und einer sich koaxial, d.h. im wesentlichen senkrecht zur Naben­fläche erstreckenden zylindrischen Auflagefläche, die eine größere Wandstärke als die Nabe aufweist und mit in Umfangsrichtung verlaufenden Nuten ausge­rüstet oder querverzahnt ausgebildet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallronde (1) in ihrem Umfangsbereich bordiert und anschließend die Bordierung (2) zur Bildung der Auflagefläche (3) flachgedrückt wird.
     




    Zeichnung