[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalung der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten
Art.
[0002] Eine derartige Schalung ist aus der DE-OS 36 01 882 bekannt. Für die bekannte Schalung
wird ein aus der DE-OS 31 42 148 bekanntes Material verwendet, das aus einem Gitterwerk
und einer auf das Gitterwerk aufgeschrumpften Kunststoffolie besteht. Beim Aufstellen
der Schalung werden plattenförmige Stücke des Materials zugeschnitten und zu einem
Formhohlraum zum Formen der Betonteile zusammengestellt, durch Distanzhalter im vorgewählten
Abstand gehalten und mit einer Stützkonstruktion, z.B. dem aus dem DE-GM 87 09 851
bekannten Gitterträger, zum Aufnehmen des Betondruckes versehen. Damit die Schalungswandung
während des Anbringes der Distanzhalter und der Stützkonstruktion eine gewisse Standfestigkeit
erhält, die ein manuelles Festhalten überflüssig macht, wird eine Kante der Schalungswandung
L-förmig abgewinkelt und mit dieser Abwinklung auf die Betonierunterlage aufgestellt.
Dabei kann der Schenkel entweder in das Innere des Formhohlraumes hinein oder nach
außen weisen.
[0003] Das Abwinkeln der Schalungswände hat jedoch gewisse Nachteile. So stört ein Abwinkeln
nach innen den Kontakt des Betons mit der Betonierunterlage, was sich insbesondere
dann störend bemerkbar macht, wenn das Betonteil mit der Betonierunterlage, beispielsweise
einem vorher vergossenen Betonteil, verbunden werden soll. Nach außen abgewinkelte
Schalungswände liegen genau in dem Bereich, in dem die Person arbeiten muß, die die
Stützkonstruktion und die Distanzhalter anbringt.Darüber hinaus erfordert das Abwinkeln
einen relativ aufwendigen, zusätzlichen Arbeitsgang. Die für die Schalungswandung
verwendete Platte muß darüber hinaus größer sein als eigentlich erforderlich, was
sich bei dem relativ hohen Preis des Verbundmaterials verteuernd bemerkbar macht.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schalung zu schaffen, die einfacher
und kostengünstiger her- und aufstellbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann das für die Schalungswandung verwendete
Material in ebenem, plattenförmigem Zustand verwendet werden, wobei die Schalung trotzdem
eine genügend hohe Standfestigkeit beim darauffolgenden Anbringen der Distanzhalter
und der Stützkonstruktion erhält. Das Material für die Schalungswandung muß nunmehr
nur noch diejenige Breite aufweisen, die direkt der Höhe des Formhohlraumes entspricht.
Das Montage-Unterstützungsteil ist einfach und schnell aufstellbar, gegebenenfalls
wiederverwendbar und erfordert keinerlei zusätzliche Biegearbeiten an der Schalungswandung.
[0007] Zweckmäßigerweise wird für das Montage-Unterstützungsteil gemäß Anspruch 2 ein Streifen
der auf jeder Baustelle verfügbaren Baustahlmatten verwendet.
[0008] Zur Erhöhung der Standfestigkeit kann die Schalungswandung gemäß Anspruch 3 mit dem
Montage-Unterstützungsteil verbunden werden.
[0009] Nach Bedarf kann das Montage-Unterstützungsteil gemäß den in den Ansprüchen 4 und
5 angegebenen Alternativen entweder mit einem Steg auf der Betonierunterlage aufliegen
oder die Schalungswandung von oben übergreifen.
[0010] In den Ansprüchen 6 bis 8 sind verschiedene Alternativen einer Anordnung des Montage-Unterstützungsteiles
angegeben.
[0011] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 9 wird auf einfache Weise eine stabile Lagefixierung
der Stützkonstruktion und/oder der Distanzhalter erreicht.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine auseinandergezogene Darstellung einer erfindungsgemäßen Schalung,
Fig. 2 die Schalung aus Fig. 1 in zusammengebautem Zustand,
Fig. 3 den Schnitt III/III aus Fig. 1, und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schalung.
[0014] Aus Fig. 1 sind die Bestandteile einer erfindungsgemäßen Schalung 1 ersichtlich.
Die Schalung 1 enthält eine Schalungswandung 2, die in der Lage ist, einen Formhohlraum
3 zur Herstellung eines Betonteiles, insbesondere für ein Fundament, an zwei gegenüberliegenden
Längsseiten und zwei gegenüberliegenden Stirnseiten zu umschließen. Die Schalungswandung
2 besteht aus vier Einzelteilen 4, 5, 6 und 7. Jedes der Einzelteile ist aus einem
Verbundwerkstoff aus mit Kunststoffolie beschrumpftem Gitterwerk gefertigt. Als Gitterwerk
wird die übliche, biegbare Baustahlmatte verwendet, die bevorzugt beidseitig mit der
schrumpfbaren Kunststoffolie bedeckt ist.
[0015] Die beiden die Längsseiten des Formhohlraumes 3 bildenden Seitenwandteile 4 und 5
sind als flächige, ebene Platten ausgebildet. Die die Stirnseiten bildenden Seitenwandteile
6 und 7 bestehen aus U-förmig gebogenen Platten des obengenannten Materials, wobei
die Schenkel die ebenen Seitenwandteile 4 und 5 bevorzugt auf der dem Beton zugewandten
Seite überlappen.
[0016] Es sind zwei Montage-Unterstützungsteile 8 und 9 vorgesehen, die aus einem U-förmig
gebogenen Streifen aus einer der üblichen Baustahlmatten bestehen. Die Stege 8a bzw.
9a weisen etwa die Breite des Formhohlraumes 3 zwischen den Seitenwandteilen 4 und
5 plus einen Zuschlag für die Wandstärkendicken der Seitenwandung auf. Die Schenkel
8b,c bzw. 9b,c sind bevorzugt ebenso lang wie die Seitenwandteile 4 und 5 breit sind.
[0017] Zur Aussteifung der Seitenwandung und zur Aufnahme des Betondruckes sind weiterhin
Stützelemente 10 und 11 sowie Distanzhalter 12 vorgesehen. Die Stützelemente 10 und
11 sind als Gitterträger ausgebildet und weisen drei im Dreieck angeordnete, gerade
Längsstäbe 10a,b,c bzw. 11a,b,c auf, wobei jeweils einer der Basisstäbe 10a,b bzw.
11a,b mit jeweils einem zickzackförmig gebogenen Stab 10d,e bzw. 11d,e mit dem Längsstab
10c, 11c am First des dreieckigen Querschnittes verbunden ist.
[0018] Die Distanzhalter 12 bestehen üblicherweise aus einem die Breite des Formhohlraumes
3 überbrückenden Zugstab 12a und zwei Befestigungselementen 12b, 12c, die durch die
Kunststoffolie an zwei sich gegenüberliegenden Stellen der Seitenwandung 2, beispielsweise
die Seitenwandteile 4 und 5, gestoßen und an der Außenseite der Seitenwandung 2 befestigt
werden.
[0019] In den Figuren 2 und 3 ist die Schalung 1 in zusammengesetztem Zustand dargestellt.
Beim Zusammensetzen werden zunächst die Montage-Unterstützungsteile 8 bzw. 9 mit ihren
Stegen 8a bzw. 9a parallel und fluchtend zueinander auf eine Betonierunterlage 13
aufgesetzt, so daß die Schenkel 8b,c, 9b,c nach oben weisen. Der Abstand der beiden
Montage-Unterstützungsteile 8 und 9 richtet sich nach der Größe des herzustellenden
Formraumes. Die Seitenwandteile 4 bis 7 werden in der gewünschten Größe bereitgestellt
bzw. gebogen und derart in den Montage-Unterstützungsteilen 8 bzw. 9 angeordnet, daß
ihre freien Kanten 4a, 5a, 6a und 7a direkt, d.h. ohne Abknickung, gegen die Betonierunterlage
13 gerichtet sind. Zweckmäßigerweise werden die Überlappungen der Seitenwandteile
6 bzw. 7 mit den Seitenwandteilen 4 und 5 im Bereich der Montage-Unterstützungsteile
8 und 9 angeordnet und mit den Montage-Unterstützungsteilen verbunden. Danach können
üblicherweise die Distanzhalter 12 in den einander gegenüberliegenden Seitenwandteilen
4 und 5 verankert und die Stützkonstruktion in Form der Stützelemente 10 und 11 an
der Außenseite der Schalungswandung 2 angebracht werden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind in den Figuren nur jeweils ein Stützelement pro Längsseite und nur eine geringe
Anzahl Distanzhalter gezeichnet. Bevorzugt werden jedoch pro Längsseite zwei Stützelemente
(eins oben und eins unten) und so viele Distanzhalter 12 verwendet wie erforderlich.
Die Distanzhalter 12 werden in üblicher Weise durch die Kunststoffolie hindurchgestoßen
und an der dem Formhohlraum 3 abgewandten Seite der Seitenwandung 2 gegen ein Zurückrutschen
gesichert, wobei gleichzeitig entweder ein Gitterstab des Gitterwerkes vom Verbundmaterial
und/oder ein Gitterstab des Montage-Unterstützungsteiles 8 bzw. 9 und/oder ein Gitterstab
des Stützelementes 10 bzw. 11 mitumgriffen wird. Die Stützelemente 10 und 11 werden
entweder an den Montage-Unterstützungsteilen und/oder am Gitterwerk des Verbundwerkstoffes
befestigt. Ist die Schalung wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt fertiggestellt, wird
der Beton von oben her in den Formhohlraum 3 eingefüllt.
[0020] Zum Entschalen werden die Befestigungen der Distanzhalter 12 an den Gitterstäben
entfernt und die vorstehenden Enden gegebenenfalls abgeschnitten. Die Stützelemente
10 und 11 werden nach dem Lösen ihrer Befestigungen entfernt und zur Wiederverwendung
beiseitegelegt. Dann werden die Einzelteile 4, 5, 6 und 7 der Seitenwandung 2, eventuell
nach einem leichten Aufbiegen der Schenkel 8a,c, 9b,c der Montage-Unterstützungsteile
8 und 9, vom fertigen Betonteil abgezogen und ebenfalls zur Wiederverwendung beiseitegelegt.
Die Montage-Unterstützungsteile 8 und 9 können am Übergang zwischen den Schenkeln
8b,c bzw. 9b, c zum Steg 8a bzw. 9a abgeschnitten und entfernt werden.
[0021] Um das Abschneiden der Montage-Unterstützungsteile zu vermeiden, können die Montage-Unterstützungsteile
gemäß Fig. 4 auch mit einem nach oben weisenden Steg 8a, 9a angeordnet sein, wobei
die freien Kanten der Schenkel 8b,c, 9b,c auf der Betonierunterlage 13 aufstehen.Der
weitere Aufbau der Schalung gleicht dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3,
so daß auf die dortige Beschreibung verwiesen werden kann. Auch mit der Anordnung
nach Fig. 4 wird die Seitenwandung der Schalung zumindest bis zum vollständigen Zusammenbau
wirksam unterstützt, so daß keinerlei Abwinklungen der unteren Kanten der Seitenwandung
zur Erhöhung der Standfestigkeit notwendig sind. Wie beispielsweise anhand des Schenkels
8c in Fig. 4 gezeigt, ist es in beiden Ausführungsbeispielen möglich, die Montage-Unterstützungsteile
mit ihren Schenkeln an der dem Formhohlraum zugewandten, inneren Oberfläche der Seitenwandung
anliegen zu lassen. Darüber hinaus ist es auch möglich, einen der Schenkel des Montage-Unterstützungsteiles
an der inneren und den anderen Schenkel an der äußeren Oberfläche der Seitenwandung
anliegen zu lassen. Für andere Formen der herzustellenden Betonteile können die Montage-Unterstützungsteile
auch über Kreuz angeordnet werden, so daß die Seitenwandung an allen vier Seiten unterstützt
wird.
1. Schalung zum Herstellen von Betonteilen, insbesondere Fundamentteilen, mit einer
auf einer Betonierunterlage angeordneten Schalungswandung aus einem mit Kunststoffolie
bedeckten Gitterwerk, die an den Längsseiten der Schalung durch eine Stützkonstruktion
mit Distanzhaltern abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswandung (2) mit einer ihrer Kanten (4a, 5a, 6a, 7a) gegen die Betonierunterlage
(13) gerichtet ist, und daß mindestens ein U-förmiges Montage-Unterstützungsteil (8,
9) vorgesehen ist, dessen Steg (8a, 9a) parallel zur Betonierunterlage (13) angeordnet
ist und an dessen Schenkeln (8b,c, 9b,c) die Schalungswandung (2) beim Aufstellen
der Schalung (1) seitlich abstützbar ist.
2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Montage-Unterstützungsteil (8, 9) aus einem gebogenen Streifen einer Baustahlmatte
besteht.
3. Schalung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Montage-Unterstützungsteil (8, 9) mit der Schalungswandung (2) verbunden
ist.
4. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (8a, 9a) des Montage-Unterstützungsteiles (8, 9) auf der Betonierunterlage
(13) aufliegt.
5. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (8a, 9a) des Montage-Unterstützungsteiles (8, 9) die Schalungswandung
(2) von oben übergreift.
6. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schenkel (8b,c, 9b,c) des Montage-Unterstützungsteiles (8, 9) auf der einem
Formhohlraum (3) abgewandten, äußeren Seite der Schalungswandung (2) anliegen.
7. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schenkel (8b,c, 9b,c) des Montage-Unterstützungsteiles (8, 9) auf der einem
Formhohlraum (3) zugewandten, innneren Seite der Schalungswandung (2) anliegen.
8. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schenkel (8b, 9b bzw. 8c, 9c) auf der inneren und ein Schenkel (8c, 9c bzw.
8b, 9b) auf der äußeren Seite der Schalungswandung (2) anliegt.
9. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkonstruktion (10, 11) und/oder die Distanzhalter (12) mit den Schenkeln
(8b,c, 9b,c) des Montage-Unterstützungsteiles (8, 9) vebunden sind.