[0001] Im Bereich des Umweltschutzes, bei Katastropheneinsätzen oder ähnlichem stellt sich
immer wieder die Aufgabe, außer Kontrolle geratene Flüssigkeiten, insbesondere solche
mit giftigen oder umweltbelastenden Bestandteilen auf einen bestimmten Raum einzugrenzen,
um Schäden und Zerstörungen verschiedenster Art zu verhindern oder wenigstens auf
ein Minimum zu reduzieren.
[0002] Je nach Art des zu bekämpfenden Unglücks oder Schadenfalls werden hierfür Barrieren
verschiedenster Art eingesetzt, beispielsweise Barrieren als Sandsäcke oder massive
Wandelemente zur Eindämmung von Überschwemmungen.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung einer solchen Barriere, die einfach transportier-
und lagerbar ist sowie einfach aufgebaut.
[0004] Die erfindungsgemäße Barriere zur ortsunabhängigen Eindämmung oder Aufnahme von
Flüssigkeiten besteht demnach aus Schlauchelementen, die über Kupplungselemente miteinander
verbindbar sind. Hierbei können die Kupplungselemente rohrförmig ausgebildet sein
und die Innenräume der Schlauchelemente miteinander verbinden, dies ist jedoch nicht
zwingend notwendig.
[0005] Von besonderer Bedeutung bei solchen Schlauchelementen, die sehr flexibel sind, und
sich folglich an jede gewünschte Form anpassen lassen, ist die Schaffung einer einwandfreien
Abdichtung aneinanderstoßender Schlauchelemente. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß
die Kupplungsteile je zwei ringförmige oder kreisförmige Flansche beinhalten, deren
Außendurchmesser geringer ist als der Durchmesser des flüssigkeitsgefüllten Schlauchelementes.
Als solche Kupplungsteile können die handelsüblichen Feuerwehrkupplungen verwendet
werden, wie sie im Feuerwehreinsatz zur Verbindung von Löschschläuchen verwendet werden.
Die Enden eines Schlauchelementes sind hierbei zwischen den Flanschen des zugehörigen
Kupplungselementes eingespannt, ferner ist insbesondere ein Zuschnitt einerseits ebenfalls
zwischen den Flanschen des Kupplungselementes eingespannt, andererseits aber auch
mit der Innenwandung des Schlauchelementes fest verbunden, so daß das Kupplungselement
beim flüssigkeitsgefüllten Schlauchelement hinter einem ringförmigen Wulst des Schlauchelementes
zu liegen kommt.
[0006] Es ist hierbei von entscheidender Bedeutung, daß zwischen dem vorderen Ende des Kupplungselementes
einerseits und der Stirnwandung des Wulstes andererseits ein nicht zu geringer Abstand
verbleibt. Dieser Abstand führt nämlich dazuk daß beim Verschrauben bzw. sonstigen
Verbinden der beiden Kupplungsteile die benachbarten Wulste der Schlauchelemente an
einandergedrückt werden und eine im wesentlichen ringförmige Dichtfläche bilden. Es
hat sich gezeigt, daß solche Dichtflächen derart fest und stabil sind, daß sie auch
bei der Verwendung von Schlauchelementen von etwa 50 cm Durchmesser dem entsprechenden
Wasserdruck standhalten können und nur minimale Flüssigkeitsverluste auftreten, die
gut mit anderen Mitteln beherrschbar sind.
[0007] Der Zuschnitt, mit dem die Kupplungsteile relativ zur Stirnseite der Schlauchenden
"zurückgezogen" werden können, kann grundsätzlich eine beliebige Form haben; wesentlich
hierbei ist jedoch eine kräftemäßige Verbindung zwischen dem Flansch einerseits und
der Innenwandung des Schlauchelementes andererseits.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der beiliegenden Figuren 1 und 2 noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 zwei benachbarte, gefüllte Schlauchelemente und
Fig. 2 die Schlauchelemente der Fig. 1 bei verbundenen Kupplungsteilen.
[0009] Die Figuren zeigen zwei benachbarte Schlauchelemente 10 und 20, die mit Wasser gefüllt
sind. In diesem mit Wasser gefüllten Zustand dienen sie als Barriere zur Eindämmung
von Flüssigkeiten verschiedenster Art; gleichzeitig sind sie auch Aufnahmebehälter
für die Lagerung oder Zwischenlagerung von Flüssigkeiten, insbesondere solchen, die
umweltgefährdend sein könnten.
[0010] Um diese Funktionen erfüllen zu können, ist das Ende jedes Schlauchelementes 10,
20 mit einem Kupplungsteil 11 bzw. 21 abgeschlossen, derart, daß durch eine Verbindung
der beiden Kupplungsteile 11, 21 auch eine kraftschlüssige Verbindung der beiden
benachbarten Schlauchelemente 10 und 20 bewirkt wird. Jedes Kupplungselement 11, 21
besteht im wesentlichen aus zwei miteinander verschraubbaren Flanschen 11A, 11B bzw.
12A, 12B, wobei diese Flansche ringförmig sein können, wenn eine Verbindung zwischen
den Volumina der benachbarten Schlauchelemente 10, 20 im zusammengekuppelten Zustand
gewünscht sein soll oder auch kreis- oder scheibenförmig, wenn das Volumen jedes Schlauchelementes
vom benachbarten Volumen separiert bleiben soll.
[0011] Der nach außen zeigende Flansch 11B, 12B ist in üblicher Weise mit einem Stutzen
11C, 12C versehen, die an ihrer Stirnseite in bekannter Weise miteinander korrespondierende
Bajonett-Verschlußteile haben,wie dies auch bei Kupplungen von Feuerwehrschläuchen
der Fall ist (Kupplungssystem "Storz").
[0012] Hierbei ist wesentlich, daß der Außendurchmesser Y der Flansche 11A, 11B, 12A, 12B
geringer ist als der Durchmesser Z des Schlauchelementes 10 bzw. 20. Zum dichtenden
Abschluß sind die Enden des Schlauchelementes 10 bzw. 20 zwischen die beiden Flansche
11A, 11B bzw. 12A, 12B eingespannt. Hierbei können in bekannter Weise noch Dichtungselemente
wie Dichtringe oder ähnliches vorgesehen sein. Außer den Enden des Schlauchelementes
nehmen die beiden miteinander verschraubbaren Dichtungsringe 11A, 11B bzw. 12A, 12B
auch noch einen Zuschnitt 12, 22 auf, dessen Funktion darin besteht, das Kupplungselement
11, 21 so zu positionieren, wie dies in Fig. 1 bei flüssigkeitsgefülltem Schlauchelement
10 bzw. 20 dargestellt ist, nämlich derart, daß zwischen der Stirnseite des Kupplungselementes
11, 21 und der Stirnseite des Schlauchelementes 10 bzw. 20 ein Abstand X gebildet
wird, mit anderen Worten derart, daß das Kupplungselement 10, 11 von einem ringförmigen
Wulst 10A, 20A umgeben wird, der das Kupplungselement nach außen überragt. Um dies
zu erreichen, kann der Zuschnitt 12, 22 beispielsweise aus einem zentralen Abschnitt
gebildet sein, der zwischen den Flanschen 11A, 11B bzw. 12A, 12B eingespannt wird
und vier flügel- oder lappenähnliche Fortsätze aufweist, deren Enden in dem rückwärtig
zum Kupplungsteil gelegenen Schlauchteil befestigt sind, nähmlich an den Innenwandungen.
Hierbei ist die Länge dieser Lamellen oder Lappen und deren Anbringungsort auf der
Innenwandung des Schlauchelementes 10 bzw. 20 so zu wählen, daß bei gefülltem Schlauchelement
der besagte Abstand X gewährleistet wird, daß also das Kupplungselement 11 bzw. 21
weit genug "nach hinten zurückgezogen" wird, um die Bildung des Wulstes 10A bzw. 20A
zu gewährleisten.
[0013] Der Effekt dieser konstruktiven Maßnahmen ist in Fig. 2 dargestellt,wo die beiden
Schlauchelemente 10, 20 mit Hilfe der Kupplungsteile 11, 21 miteinander verschraubt
sind:
[0014] Nach dem Verschrauben der Kupplungselemente bildet sich beim Befüllen der Schlauchelemente
langsam der Wulst 10A und 20A ausmit der Folge, daß die benachbarten Wulste aneinanderstoßen
und eine im wesentlichen ringförmige Dichtfläche 30 zwischen den benachbarten Schlauchelementen
10 und 20 erzeugen. Auf diese einfache Weise sind beliebig biele Schlauchelemente
miteinander verbindbar, können gemeinsam gefüllt oder auch über (in der Zeichnung
nicht dargestellte) bekannte Einlaß- oder Auslaßstutzen an den Schlauchelementen entleert
und/oder belüftet werden.
[0015] Die Einsatzbereiche dieser beschriebenen Barriere sind sehr vielfältig: Beispielsweise
kann sie als Damm bei Überschwemmungen verwendet werden, wobei ganz einfach ihr Innenraum
mit Wasser gefüllt wird. Die Schlauchelemente können aber auch einzeln oder in Verbindung
miteinander zu Aufnahme von unerwünschten Flüssigkeiten, beispielsweise bei Leckagen
oder Freisetzung von Flüssigkeiten in chemischen Betrieben eingesetzt werden, wo sie
sozusagen zur Zwischenlagerung dieser unerwünschten Flüssigkeiten dienen, bis diese
dann ordnungsgemäß beseitigt bzw. entsorgt werden können.
[0016] Von besonderem Vorteil hierbei ist, daß die Schlauchelemente als solche nur einen
minimalen Lager- und Transportraum beanspruchen, so daß sie ähnlich und mit vergleichbaren
Geräten wie Feuerwehrlösch-Schläuche aufbewahrt und zum jeweiligen Eisatzort transportiert
werden können. Ihre "Kompatibilität" hinsichtlich der Anschlüsse (Kupplungselemente)
mit den üblichen Feuerwehrlösch-Schläuchen gewährleistet auch eine schnelle Befüllung
bzw. ein schnelles Abpumpen des Inhaltes, je nach Einsatz- und Verwendungszweck.
1. Barriere zur ortsunabhängigen Eindämmund und/oder Aufnahme von Flüssigkeiten,
gekennzeichnet durch Schlauchelemente (10, 20), die über Kupplungselemente (11, 21)
miteinander verbindbar sind.
2. Barriere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente (11,
21) rohrförmig ausgebildet sind und die Innenräume der Schlauchelemente (10, 20) miteinander
verbindbar sind.
3. Barriere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente (11,
21) je zwei ringförmige oder kreisförmige Flansche (11A, 11B; 12A, 12B) beinhalten,
deren Außendurchmesser (Y) geringer ist als der Durchmesser (Z) des flüssigkeitsgefüllten
Schlauchelements (10, 20).
4. Barriere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden eines Schlauchelements
(10, 20) zwischen den Flanschen (10A...11B) des zugehörigen Kupplungselementes 11,21)
eingespannt sind.
5. Barriere nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuschnitt
(12, 22) einerseits zwischen den Flanschen (10A...11B) des Kupplungselementes (11,
21) eingespannt ist, und andererseits mit der Innenwandung des Schlauchelementes (10,
20) derart fest verbunden ist, daß das Kupplungselement (11, 21) beim flüssigkeitsgefüllten
Schlauchelement 10, 20) hinter einem ringförmigen Wulst (10A, 20A) des Schlauchelementes
(10, 20 zu liegen kommt.
6. Barriere nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (12, 22) aus
einem zentralen Abschnitt mit seitlichen Lappen besteht.
7. Barriere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente (11,
21) je einen Stutzen (11C, 12C) aufweisen, mit dem sie an ein benachbartes Kupplungselement
anschließbar sind.