(19)
(11) EP 0 343 464 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.11.1989  Patentblatt  1989/48

(21) Anmeldenummer: 89108660.5

(22) Anmeldetag:  13.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61K 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.05.1988 DE 3817431

(71) Anmelder: DUEWAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-47829 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Schraut, Rolf, Dr.-Ing.
    D-4050 Mönchengladbach (DE)
  • Braun, Otto
    D-4150 Krefeld (DE)
  • von Madeyski, Thilo, Dr.-Ing.
    3000 Hannover 1 (DE)
  • Hohnstädt, Klaus
    4955 Hille 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schienenfahrzeug mit Einzelrädern


    (57) Die Temperatur der außenliegenden Radsatzlager von Schienenfahrzeugen wird üblicherweise durch stationäre Anlagen überwacht, die Infrarot­geräte (4) beinhalten. Um bei Einzelrädern, die unabhängig voneinander jeweils in außen und innen neben der Radscheibe (1) angeordneten Lage­rungen (2, 3) gehalten sind, mit den vorhandenen Anlagen auch die Tem­peratur der inneren Lagerungen (3) überwachen zu können, ist diesen Lagerungen (3) ein Temperaturfühler (Heißleiter 5) zugeordnet, der ab einer entsprechenden Erwärmung der inneren Lagerung (3) dafür sorgt, daß ein außen in der Höhenebene der äußeren Lagerung (2) angebrachter Infrarotgeber (6) elektrisch aufgeheizt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit Einzelrädern, die unabhängig voneinander jeweils in außen und innen neben der Rad­scheibe angeordneten Lagerungen gehalten sind, wobei eine unzulässig hohe Erwärmung der äußeren Lagerung durch stationäre Infrarotgeräte überwachbar ist.

    [0002] Zum Stand der Technik wird auf den in der Zeitschrift "Eisenbahn­technische Rundschau" (ETR) 1977, Seiten 81 bis 88 erschienenen Auf­satz mit dem Titel "Temperaturüberwachung der Radsatzrollenlager an Wagen der Deutschen Bundesbahn" hingewiesen. Wie diesem Aufsatz zu entnehmen ist, lassen sich trotz sorgfältiger Behandlung der Lager gelegentlich auftretende Heißläufer nicht vermeiden. Das Orten dieser Heißläufer kann durch stationäre Anlagen erfolgen, die im wesentlichen aus Infrarotgeräten bestehen. Diese außerhalb der Schienen liegenden Geräte sind unter einem engen Meßwinkel auf die äußeren Lager von Rad­sätzen ausgerichtet, so daß allein die Wärmeabstrahlung dieser Lager und möglichst keine anderen heißen Teile des Zuges (beispielsweise die Aggregate von Lokomotiven) erfaßt werden.

    [0003] Bei drehgestellähnlichen Fahrwerken sind jeweils doppelt gelagerte Einzelräder bekannt (E-PS 0 050 727). Mit Hilfe der vorgenannten stationären Anlagen (Infrarotgeräte) ist zwar die Temperatur der äußeren Lagerungen überwachbar, jedoch sind diese Anlagen nicht auf die inneren Lagerungen ausgerichtet.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise die Tem­peraturüberwachung der inneren Lagerungen mit denselben stationären Anlagen zu ermöglichen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der inneren Lagerung ein Temperaturfühler (Heißleiter) zugeordnet ist, der ab einer entsprechenden Erwärmung der inneren Lagerung dafür sorgt, daß ein außen in der Höhenebene der äußeren Lagerung angebrachter Infrarotgeber elektrisch aufgeheizt wird.

    [0006] Bei dem Gegenstand nach der Erfindung wird im Falle einer Erhitzung der inneren Lagerungen eine entsprechende infrarote Wärmestrahlung im Bereich der äußeren Lagerungen erzeugt, die vorteilhaft von vorhan­denen stationären Anlagen erfaßbar ist.

    [0007] Die stationären Anlagen sind auch derart eingerichtet, daß die Achsnummer des vorbeifahrenden Zuges, in der sich ein heißes Lager befindet, lokalisiert und gemeldet wird. Im Hinblick darauf ist nach einer Aus­gestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Infrarotgeber in der Nähe der äußeren Lagerung angeordnet ist.

    [0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprü­chen angegeben.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

    Fig. 1 einen Teilbereich eines Fahrwerkes für Schienenfahrzeuge, in Draufsicht,

    Fig. 2 die Ansicht in Richtung des Pfeiles Z in Fig. 1,

    Fig. 3 ein prinzipielles Schaltbild.



    [0010] An gabelförmig ausgebildeten Enden des Fahrwerkrahmens 8 sind unabhän­gig voneinander drehbare Einzelräder in jeweils außen und innen neben der Radscheibe 1 angeordneten Lagerungen 2 bzw. 3 gehalten. Wie in Fig. 2 anhand der inneren Lagerung 3 gezeigt, sind die Gehäuse der Lagerungen 2 und 3 zweiteilig gestaltet, um jedes Einzelrad leicht ein- und aus­bauen zu können.

    [0011] In das Gehäuse 3a jeder inneren Lagerung 3 ist ein stabförmig ausge­bildeter Temperaturfühler 5 (Heißleiter) eingeschraubt, der bei Errei­chen einer überhöhten Lagertemperatur einen Stromkreis 9 schließt. Ein mit diesem Stromkreis 9 verbundener Infrarotgeber 6, der in der Nähe und in Höhenebene der äußeren Lagerung 2 am Fahrwerkrahmen 8 angebracht ist, wird dann elektrisch aufgeheizt. Die vom Infrarotgeber 6 ausgehende Wärmestrahlung wird von stationären Infrarotgeräten 4 neben den Schienen 10 empfangen und als Information an Bedienstete beispielsweise im näch­sten Bahnhof gesendet. Da der Infrarotgeber 6 in der Nähe der äußeren Lagerung 2 liegt, sind die Bediensteten auch darüber informiert, wel­che Achse des ankommenden Zuges den Heißläufer beinhaltet.

    [0012] Gemäß dem in Fig. 3 wiedergegebenen prinzipiellen Schaltbild ist zwi­schen dem Temperaturfühler 5 und dem Infrarotgeber 6 ein Relais 7 angeordnet. Die Quelle für den Steuerstrom ist mit 11, die für den Heiz­strom mit 12 bezeichnet.

    [0013] Für die weitere Erläuterung des Ausführungsbeispiels wird einem akuten Heißläufer eine Lagertemperatur von ca. 120o C zugeordnet; die Vor­stufe zu einem akuten Heißläufer - ein sogenannter Warmläufer - soll ab angenommen 70o C vorliegen. Bezüglich der äußeren Lagerungen 2 ist das Orten sowohl von Warmläufern als auch von Heißläufern wegen der jeweils proportionalen Wärmeabstrahlung ohne weiteres möglich. Bezogen auf die inneren Lagerungen 3 ist das vorgenannte Orten durch z.B. zwei­stufige Auslegung des Temperaturfühlers 5 mit entsprechender Aufheizung des Infrarotgebers 6 (70o C bzw. 120o C)möglich. Alternativ kann mit zwei Temperaturfühlern 5 und zwei Infrarotgebern 6 gearbeitet werden, die zum einen auf 70o C, zum anderen auf 120o C eingestellt sind.


    Ansprüche

    1. Schienenfahrzeug mit Einzelrädern, die unabhängig voneinander jeweils in außen und innen neben der Radscheibe (1) angeordneten Lagerungen (2, 3) gehalten sind, wobei eine unzulässig hohe Erwärmung der äußeren Lagerung (2) durch stationäre Infrarotgeräte (4) über­wachbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der inneren Lagerung (3) ein Temperaturfühler (Heißleiter 5) zugeordnet ist, der ab einer entspre­chenden Erwärmung der inneren Lagerung (3) dafür sorgt, daß ein außen in der Höhenebene der äußeren Lagerung (2) angebrachter Infrarotgeber (6) elektrisch aufgeheizt wird.
     
    2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotgeber (6) in der Nähe der äußeren Lagerung (2) angeordnet ist.
     
    3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotgeber (6) aus einem einfachen Heizstab besteht.
     
    4. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Temperaturfühler (5) stabförmig ausgebildet und in das Gehäuse (3a) der inneren Lagerung (3) eingeschraubt ist.
     
    5. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß zwischen dem Temperaturfühler (5) und dem Infrarotgeber (6) ein Relais (7) angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht