[0001] Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit Einzelrädern, die unabhängig voneinander
jeweils in außen und innen neben der Radscheibe angeordneten Lagerungen gehalten
sind, wobei eine unzulässig hohe Erwärmung der äußeren Lagerung durch stationäre Infrarotgeräte
überwachbar ist.
[0002] Zum Stand der Technik wird auf den in der Zeitschrift "Eisenbahntechnische Rundschau"
(ETR) 1977, Seiten 81 bis 88 erschienenen Aufsatz mit dem Titel "Temperaturüberwachung
der Radsatzrollenlager an Wagen der Deutschen Bundesbahn" hingewiesen. Wie diesem
Aufsatz zu entnehmen ist, lassen sich trotz sorgfältiger Behandlung der Lager gelegentlich
auftretende Heißläufer nicht vermeiden. Das Orten dieser Heißläufer kann durch stationäre
Anlagen erfolgen, die im wesentlichen aus Infrarotgeräten bestehen. Diese außerhalb
der Schienen liegenden Geräte sind unter einem engen Meßwinkel auf die äußeren Lager
von Radsätzen ausgerichtet, so daß allein die Wärmeabstrahlung dieser Lager und möglichst
keine anderen heißen Teile des Zuges (beispielsweise die Aggregate von Lokomotiven)
erfaßt werden.
[0003] Bei drehgestellähnlichen Fahrwerken sind jeweils doppelt gelagerte Einzelräder bekannt
(E-PS 0 050 727). Mit Hilfe der vorgenannten stationären Anlagen (Infrarotgeräte)
ist zwar die Temperatur der äußeren Lagerungen überwachbar, jedoch sind diese Anlagen
nicht auf die inneren Lagerungen ausgerichtet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise die Temperaturüberwachung
der inneren Lagerungen mit denselben stationären Anlagen zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der inneren Lagerung ein Temperaturfühler
(Heißleiter) zugeordnet ist, der ab einer entsprechenden Erwärmung der inneren Lagerung
dafür sorgt, daß ein außen in der Höhenebene der äußeren Lagerung angebrachter Infrarotgeber
elektrisch aufgeheizt wird.
[0006] Bei dem Gegenstand nach der Erfindung wird im Falle einer Erhitzung der inneren Lagerungen
eine entsprechende infrarote Wärmestrahlung im Bereich der äußeren Lagerungen erzeugt,
die vorteilhaft von vorhandenen stationären Anlagen erfaßbar ist.
[0007] Die stationären Anlagen sind auch derart eingerichtet, daß die Achsnummer des vorbeifahrenden
Zuges, in der sich ein heißes Lager befindet, lokalisiert und gemeldet wird. Im Hinblick
darauf ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Infrarotgeber
in der Nähe der äußeren Lagerung angeordnet ist.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Teilbereich eines Fahrwerkes für Schienenfahrzeuge, in Draufsicht,
Fig. 2 die Ansicht in Richtung des Pfeiles Z in Fig. 1,
Fig. 3 ein prinzipielles Schaltbild.
[0010] An gabelförmig ausgebildeten Enden des Fahrwerkrahmens 8 sind unabhängig voneinander
drehbare Einzelräder in jeweils außen und innen neben der Radscheibe 1 angeordneten
Lagerungen 2 bzw. 3 gehalten. Wie in Fig. 2 anhand der inneren Lagerung 3 gezeigt,
sind die Gehäuse der Lagerungen 2 und 3 zweiteilig gestaltet, um jedes Einzelrad leicht
ein- und ausbauen zu können.
[0011] In das Gehäuse 3a jeder inneren Lagerung 3 ist ein stabförmig ausgebildeter Temperaturfühler
5 (Heißleiter) eingeschraubt, der bei Erreichen einer überhöhten Lagertemperatur
einen Stromkreis 9 schließt. Ein mit diesem Stromkreis 9 verbundener Infrarotgeber
6, der in der Nähe und in Höhenebene der äußeren Lagerung 2 am Fahrwerkrahmen 8 angebracht
ist, wird dann elektrisch aufgeheizt. Die vom Infrarotgeber 6 ausgehende Wärmestrahlung
wird von stationären Infrarotgeräten 4 neben den Schienen 10 empfangen und als Information
an Bedienstete beispielsweise im nächsten Bahnhof gesendet. Da der Infrarotgeber
6 in der Nähe der äußeren Lagerung 2 liegt, sind die Bediensteten auch darüber informiert,
welche Achse des ankommenden Zuges den Heißläufer beinhaltet.
[0012] Gemäß dem in Fig. 3 wiedergegebenen prinzipiellen Schaltbild ist zwischen dem Temperaturfühler
5 und dem Infrarotgeber 6 ein Relais 7 angeordnet. Die Quelle für den Steuerstrom
ist mit 11, die für den Heizstrom mit 12 bezeichnet.
[0013] Für die weitere Erläuterung des Ausführungsbeispiels wird einem akuten Heißläufer
eine Lagertemperatur von ca. 120
o C zugeordnet; die Vorstufe zu einem akuten Heißläufer - ein sogenannter Warmläufer
- soll ab angenommen 70
o C vorliegen. Bezüglich der äußeren Lagerungen 2 ist das Orten sowohl von Warmläufern
als auch von Heißläufern wegen der jeweils proportionalen Wärmeabstrahlung ohne weiteres
möglich. Bezogen auf die inneren Lagerungen 3 ist das vorgenannte Orten durch z.B.
zweistufige Auslegung des Temperaturfühlers 5 mit entsprechender Aufheizung des Infrarotgebers
6 (70
o C bzw. 120
o C)möglich. Alternativ kann mit zwei Temperaturfühlern 5 und zwei Infrarotgebern 6
gearbeitet werden, die zum einen auf 70
o C, zum anderen auf 120
o C eingestellt sind.
1. Schienenfahrzeug mit Einzelrädern, die unabhängig voneinander jeweils in außen
und innen neben der Radscheibe (1) angeordneten Lagerungen (2, 3) gehalten sind, wobei
eine unzulässig hohe Erwärmung der äußeren Lagerung (2) durch stationäre Infrarotgeräte
(4) überwachbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der inneren Lagerung (3) ein Temperaturfühler
(Heißleiter 5) zugeordnet ist, der ab einer entsprechenden Erwärmung der inneren
Lagerung (3) dafür sorgt, daß ein außen in der Höhenebene der äußeren Lagerung (2)
angebrachter Infrarotgeber (6) elektrisch aufgeheizt wird.
2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotgeber
(6) in der Nähe der äußeren Lagerung (2) angeordnet ist.
3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotgeber
(6) aus einem einfachen Heizstab besteht.
4. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Temperaturfühler (5) stabförmig ausgebildet und in das Gehäuse (3a) der inneren
Lagerung (3) eingeschraubt ist.
5. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Temperaturfühler (5) und dem Infrarotgeber (6) ein Relais (7) angeordnet
ist.