(19)
(11) EP 0 343 492 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.11.1989  Patentblatt  1989/48

(21) Anmeldenummer: 89108834.6

(22) Anmeldetag:  17.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 45/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 26.05.1988 DE 3817804

(71) Anmelder: Albert-Frankenthal AG
D-67225 Frankenthal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Emil
    D-6700 Ludwigshafen-Oggersheim (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
D-86150 Augsburg
D-86150 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Falzapparat


    (57) Um bei einem Falzapparat zur Verarbeitung von zwei nebeneinander einlaufenden Bahnen (1, 2) mit wenig­stens einem Schaufelrad (5), das mehrere, durch Führungsscheiben begrenzte Gefache (7) am Umfang aufweist, sicherzustellen, daß auch im Falle einer unterschiedlichen Verarbeitung der beiden Bahnen (1, 2) alle diesen zugeordneten Gefache belegt wer­den, ist das Schaufelrad (5) in eine der Anzahl der nebeneinander verarbeitbaren Bahnen (1, 2) entspre­chende Anzahl seitlich aneinander anschließender, durch zugeordnete Antriebseinrichtungen (9) unab­hängig voneinander antreibbarer Schaufelradabschnit­te (5 a, b) unterteilt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat zur Verarbei­tung von mehreren, vorzugsweise zwei, nebeneinander einlaufenden Bahnen mit wenigstens einem Schaufelrad, das mehrere, durch seitliche Führungsscheiben begrenz­te Gefache am Umfang aufweist.

    [0002] Mit einem derartigen Falzapparat können zum Beispiel zwei nebeneinander einlaufende Bahnen auf Formatlänge geschnitten und unabhängig voneinander weiterverarbei­tet werden, wobei unterschiedliche Produktionsarten gefahren werden können. So ist es beispielsweise mög­lich, die aus der einen Bahn hergestellten Produkte ungesammelt zu falzen und über das Schaufelrad auszu­legen, während die aus der anderen Bahn hergestellten Produkte gesammelt gefalzt und über das Schaufelrad ausgelegt werden können, das über die ganze Arbeits­breite des Falzapparats reicht. Bei den bekannten Anordnungen ist das über die ganze Arbeitsbreite des Falzapparats reichende Schaufelrad ungeteilt und be­sitzt dementsprechend auf seiner ganzen Länge diesel­be Umfangsgeschwindigkeit. Im Falle unterschiedlicher Produktionsarten über der Arbeitsbreite, d.h. im Fal­le einer unterschiedlichen Verarbeitung der nebenein­ander einlaufenden Bahnen, ergibt sich daher eine un­terschiedliche Belegung der am Umfang des Schaufel­rads vorgesehenen Gefache über der Arbeitsbreite. So sind beispielsweise auf der den ungesammelt verar­beiteten Produkten zugeordneten Seite alle Gefache am Umfang belegt, während auf der den gesammelt verar­beiteten Produkten zugeordneten Seite jeweils nur je­des zweite, dritte oder vierte Gefach belegt ist. Bei der Ablabe der Produkte auf dem das Schaufelrad untergreifenden Auslegeband in Form paralleler Schup­penströme, werden diese mit unterschiedlichem Produkt­abstand gebildet, was die Auslagequalität beeinträch­tigen und zu Problemen bei der Weiterverarbeitung führen kann. Ein besonderer Nachteil ist darin zu sehen, daß die nebeneinander hergestellten Produk­te auch im Falle eines unterschiedlichen Gewichts zum gleichen Zeitpunkt in das Schaufelrad eintreten müssen, was ebenfalls zu Ungenauigkeiten führen kann.

    [0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vor­liegenden Erfindung, einen Falzapparat eingangs er­wähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, daß auch im Falle unterschiedlicher Produktionsarten über der Falzapparatbreite eine un­ gleiche Belegung der Gefache über der Falzapparat­breite vermieden wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schaufelrad in eine der Anzahl der nebenein­ander verarbeitbaren Bahnen entsprechende Anzahl seitliche aneinander anschließender, unabhängig von­einander antreibbarer Schaufelradabschnitte unter­teilt ist.

    [0005] Mit einem unterteilten Schaufelrad dieser Art werden die oben geschilderten Nachteile vollständig vermie­den, da jeder Abschnitt des Schaufelrads stets mit einer an die jeweilige Produktionsart so angepaßten Geschwindigkeit so antreibbar ist, daß im Bereich jedes Abschnitts jedes Gefach am Umfang mit einem Produkt belegt ist. Die auf dem das Schaufelrad unter­greifenden Auslegeband gebildeten Schuppenströme wer­den dementsprechend mit gleichem Produktabstand gebil­det, was nicht nur eine gute Genauigkeit ergibt, son­dern gleichzeitig auch die Differenz im Schuppenab­stand reduziert. Ein weiterer Vorteil der erfindungs­gemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß die einzel­nen Abschnitte des Schaufelrads unabhängig voneinan­der in Umfangsrichtung verstellbar sind. Die Umfangs­einteilung der einzelnen Abschnitte des Schaufelrads kann daher dem Gewicht der jeweiligen Produkte genau angepaßt werden. Ferner bieten die erfindungsgemäßen Maßnahmen die Möglichkeit, im Falle der Verarbeitung von weniger Bahnen als der maximalen Bahnzahl den je­weils nicht benötigten Schaufelradabschnitt stillzu­setzen.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiter­bildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Dementsprechend können die seitlich aneinander an­schließenden Schaufelradabschnitte im Stoßbereich auf­einander gelagerte, koaxiale Wellenstücke aufweisen, die im Bereich der einander gegenüberliegenden, in den Falzapparatseitenwänden gelagerten Enden mit An­triebseinrichtungen versehen sind. diese Ausgestaltung ergibt einen sehr kompakten Aufbau mit einer durch­gehenden, lediglich unterteilten, zentralen Welle. Hierbei ist es daher trotz der Unterteilung des Schau­felrads möglich, auch die aus eng einander benachbar­ten Bahnen hergestellten und dementsprechend keinen nennenswerten Abstand aufweisenden Produkte ohne wei­teres aufnehmen zu können. Zweckmäßig kann dabei je­weils eines der Wellenstücke eine koaxiale Bohrung und das andere einen in dieser gelagerten Zapfen auf­weisen. Hierbei ist sichergestellt, daß durch die ge­genseitige Lagerung kein axialer Abstand der neben­einander angeordneten Wellenstücke hervorgerufen wird.

    [0008] Eine weitere Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann darin bestehen, daß die seitlichen Antriebsein­richtungen jeweils mehrere, drehschlüssig mit dem zu­gehörigen Wellenstück verbundene Antriebsräder unter­schiedlichen Durchmessers aufweist, die mit zugeord­neten Ausgangsrädern eines ein wahlweise hiermit kuppelbares Eingangsrad aufweisenden Schaltgetriebes zusammenwirken. Diese Maßnahme erleichtert die schnel­le Einstellung der richtigen Geschwindigkeit und er­ gibt demnach eine hohe Bedienungsfreundlichkeit. Die Eingangsräder der beiden Schaltgetriebe können dabei mittels einer über die Falzapparatbreite durchgehen­den Welle antreibbar sein, was einen besonders ein­fachen Aufbau und im Falle gleicher Produktionsarten bei der Verarbeitung sämtlicher Bahnen bzw. bei der Verarbeitung einer über die ganze Arbeitsbreite rei­chenden Bahn eine Synchronisierung der nebeneinander sich befindenden Schaufelradabschnitte erleichtert.

    [0009] Vorteilhaft können die Antriebsräder auf einem das zugeordnete Wellenstück umfassenden Träger aufgenom­men sein, der über eine Schrägverzahnung mit einer in axialer Richtung verschiebbaren auf das zugeord­nete Wellenstück aufgekeilten Büchse gekuppelt ist. Durch axiale Verschiebung der Büchse läßt sich eine Umfangseinstellung des zugeordneten Schaufelradab­schnitts auf einfache Weise erreichen.

    [0010] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin beste­hen, daß die Gefache der nebeneinander angeordneten Schaufelradabschnitte durch wenigstens eine Führungs­scheibe voneinander getrennt sind, und daß im Bereich der äußeren Enden des Schaufelrads ebenfalls Führungs­scheiben vorgesehen sind. Diese Führungsscheiben er­geben eine exakte Ausrichtung der in die Gefache ein­laufenden Produkte und gewährleisten die Vermeidung einer gegenseiti­gen Störung der nebeneinander hergestellten Produkte.

    [0011] Vorteilhaft kann jedes Wellenstück einen im Stoßbe­reich angeordneten Scheibenträger aufweisen, auf dem eine am Umfang geteilte Führungsscheibe lösbar fest­legbar ist, die in radialer Richtung zumindest bis in den Bereich des Gefachgrunds reicht. Die am Um­fang dieser Scheibenträger aufgenommenen, ringför­migen Führungsscheiben können infolge ihrer Vertei­lung leicht ausgebaut werden. Es ist daher ohne wei­teres möglich, jeweils eine ober beide Führungsschei­ben auszubauen, sofern einander eng benachbarte Bah­nen oder eine über mehrere Schaufelradabschnitte hin­weggehende Bahn verarbeitet werden. Die Scheiben­träger und dementsprechend die Führungsscheiben sind zweckmäßig seitlich verstellbar, so daß dem Abstand und der Breite der jeweils zu verarbeitenden Bahnen Rechnung getragen werden kann.

    [0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevor­zugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.

    [0013] In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Falzappa­rat,

    Figur 2 einen Längsschnitt durch ein zwei Abschnitte aufweisendes Schaufel­rad und

    Figur 3 einen Radialschnitt im Stoßbereich der beiden Abschnitte.



    [0014] Der grundsätzliche Aufbau und die Funktionsweise eines Falzapparats sind an sich bekannt und bedür­fen daher im vorliegenden Zusammenhang keiner nä­heren Erläuterung mehr. Der der Figur 1 zugrunde­liegende Falzapparat besitzt eine solche Arbeits­breite, daß zwei nebeneinander laufende Bahnen 1, 2 normaler Breite nebeneinander oder eine doppelt breite Bahn zu Falzprodukten verarbeitet werden kön-. nen, die in Form einer der Anzahl der einlaufenden Bahnen entsprechenden Anzahl von Schuppenströmen, hier in Form von zwei Schuppenströmen 3, 4, auf einem ein über die ganze Arbeitsbreite des Falz­apparats durchgehendes Schaufelrad 5 untergreifen­den Auslegeband 6 abgelegt werden. Die Arbeitsorga­ne des Falzapparats sind dabei so ausgebildet, daß über der Arbeitsbreite unterschiedliche Produktions­arten möglich sind. So ist es beispielsweise mög­lich im Bereich einer Seite des Falzapparats Sammel­produktion und im Bereich der anderen Seite Nicht­sammelproduktion zu fahren.

    [0015] Das mit umfangsseitigen Gefachen 7 versehene Schau­felrad 5 ist entsprechend der Anzahl der hier zuge­führten zwei Bahnen 1, 2 in zwei in axialer Richtung aneinander anschließende Abschnitte 5 a, b unter­teilt. Die Stoßfuge der miteinander fluchtenden, seitlich aneinander anschließenden Abschnitte 5 a, b befindet sich entsprechend der Bahnführung in der Falzapparatmitte. Die beiden Abschnitte 5 a, b sind so gelagert, daß sie sich unabhängig voneinander dre­hen können und dementsprechend unabhängig voneinan­der angetrieben werden können. Jeder Abschnitt des Schaufelrads 5 wird mit an die auf der betreffenden Seite gefahrenen Produktionsart so angepaßten Ge­schwindigkeit angetrieben, daß jedes der umfangssei­tigen Gefache 7 jedes Abschnitts 5 a, b mit einem Produkt belegt wird. Den Schaufelradabschnitten 5 a,b sind dementsprechend eigene, hier im Bereich der von­einander abgewandten Außenseiten der Falzapparatsei­tenwände 8 angeordnete Antriebseinrichtungen 9 zu­geordnet.

    [0016] Das hier in der Falzapparatmitte geteilte Schaufel­rad 5 besteht, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, aus zwei koaxial nebeneinander angeordneten Wellenstücken 10, 11, die im Bereich ihrer vonein­ander abgewandten Enden in den Falzapparatseiten­wänden 8 und mit ihren einander zugewandten Enden aufeinander gelagert sind. Die aufeinander gelager­ten, fluchtenden Wellenstücke 10, 11 ergeben prak­tisch einen über die ganze Falzapparatbreite durch­gehenden, zentralen Träger mit unabhängig voneinan­der drehbaren Abschnitten. Im Bereich der einander zugewandten Enden der Wellenstücke 10, 11 ist das eine Wellenstück 11 mit einer koaxial zur Achse an­geordneten Sackbohrung 12 versehen, in die ein über die Stoßfuge vorspringender Zapfen 13 des anderen Wellenstücks 10 eingreift. Die Eingriffstiefe ist so groß, daß zwei voneinander distanzierte, durch Nadellagerringe gebildete Stützstellen erreicht wer­den, was eine hohe Stabilität gewährleistet. Zur Bildung der umfangsseitigen Gefache 7 sind auf die einen zentralen Träger bildenden Wellenstücke 10, 11 felgenförmig umlaufende Schaufelträger 14 aufge­ keilt, die am Umfang mit die in Drehrichtung vor­deren und hinteren Begrenzungen der Gefache 7 bil­denden Schaufeln 15 besetzt sind. Die Anzahl der voneinander distanzierten Schaufelträger 14 richtet sich nach der Breite der jeweils zu verarbeitenden Bahnen 1, 2. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Bahn 1 und die daraus hergestellten Falz­produkte 1 a schmäler als die Bahn 2 und die daraus hergestellten Falzprodukte 2 a. Dementsprechend sind im Bereich des der Bahn 2 zugeordneten Schaufelrad­abschnitts breitere Gefache mit mehr Schaufeln vor­gesehen als im Bereich des anderen Schaufelradab­schnitts. Die hier jeweils nicht benötigten Schau­felträger 14 können ausgebaut werden.

    [0017] Die Produkte 1 a bzw. 2 a werden beim Einwurf in die Gefache 7 des jeweils zugeordneten Schaufelradab­schnitts seitlich geführt. Hierzu sind die Gefache seitlich begrenzende, ringförmig umlaufende, innere und äußere Führungsscheiben 16 bzw. 17 vorgesehen. Diese sind an auf den zugeordneten Wellenstücken 10 bzw. 11 seitlich verschiebbar aufgekeilten, die Wel­lenstücke umgreifenden Scheibenträgern 18 bzw. 19 aufgenommen. In einfachen Fällen, in denen stets Bah­nen gleicher Breite verarbeitet werden, können die Führungsscheiben 16, 17 und dementsprechend die diese tragenden Scheibenträger 18, 19 in axialer Richtung unverrückbar angeordnet sein. Im dargestellten Aus­führunhgsbeispiel sind die Scheibenträger 18, 19 zur Anpassung der von den auf ihnen aufgenommenen Füh­rungsscheiben 16, 17 seitliche begrenzenden Gefache an die jeweilige Bahnbreiten und -positionen auf den jeweils zugeordneten, im Bereich der Falzapparatmit­te zusammenstoßenden Wellenstücken 10, 11 seitlich verstellbar.

    [0018] Die Breiteneinstellung erfolgt in erster Linie durch Verstellung der äußeren Führungsscheiben 17. Die zu­geordneten Scheibenträger 19 sind dementsprechend von der in Figur 2 links dargestellten äußersten Position für die breitere Bahn 2 in die in Figur 2 rechts an­gedeutete, innerste Position für die schmälere Bahn 1 verschiebbar und umgekehrt. Die inneren Führungsschei­ben 16 korrespondieren mit dem Bahnabstand. Zum Ver­stellen der Führungsscheiben 16 bzw. 17 sind an den zugeordneten Scheibenträgern 18 bzw. 19 angreifende Stelleinrichtungen vorgesehen. Hierzu sind die Schei­benträger 18, 19 in einem das zugeordnete Wellenstück 10 bzw. 11 umfassenden, nabenförmigen Bereich mit einer umlaufenden Nut 20 versehen, in die ein an einem radialen Stellarm 21 aufgenommener Mitnehmer eingreift. Dieser ist, wie am besten aus Figur 3 er­kennbar ist, am besten als Gabel 21 a ausgebildet. Die an den die äußeren Führungsscheiben 17 aufnehmen­den Scheibenträgern 19 außerhalb der Führungsschei­ben 17 angreifenden radialen Stellarme 21 sind mit­tels einer jeweils zugeordneten, wellenparallelen Zahnstange 22 bewegbar, die mit einem Antriebsritzel 23 zusammenwirkt. Die Zahnstangen 22 können in Aus­nehmungen der Falzapparatseitenwäde 8 geführt sein. Die den nur wenig zu verstellenden, inneren Führungs­scheiben 16 zugeordneten Stellarme 21 sind durch wel­lenparallele Stellspindeln 24 verstellbar, die auf einer an den Falzapparatseitenwänden 8 befestigten Traverse 25 aufgenommen sein können. Im dargestell­ten Ausführungsbeispiel sind auch die Stellarme 21 mit auf der Traverse 25 gelagerten Büchsen 26 verse­hen, was trotz der größeren Länge dieser Stellarme, die über den Umfang des Schaufelrads herausgeführt werden müssen, eine gute Stabilität ergibt. Die Tra­verse 25 ist in einem Umfangsbereich des Schaufel­rads 5 positioniert, in welchem die Gefache 7 leer sind, so daß der Ein- bzw. Auswurf der Produkte durch die über den Schaufelradumfang herausgeführten, den inneren Führungsscheiben 16 zugeordneten Stellarme 21 nicht behindert wird.

    [0019] Die Scheibenträger 18 bzw. 19 sind zur Erzielung einer zuverlässigen Führung auf den zugeordneten Wellenstücken 10, 11 mit diese umfassenden, verhält­nismäßig langen Nabenkörpern versehen. Auf dem Na­benkörper der inneren Scheibenträger 18 ist jeweils ein Schaufelträger 14 aufgenommen, so daß sich ein verhältnismäßig kleiner Abstand der inneren Schau­feln 15 von den benachbarten, inneren Führungsschei­ben 16 ergibt. Die den äußeren Führungsscheiben 17 zugeordneten Scheibenträger 19 überragen die Füh­rungsscheiben 17 nach außen, so daß diese nah genug an einen auf dem zugeordneten Wellenstück 10 bzw. 11 aufgenommenen Schaufelträger 14 angestellt werden können.

    [0020] Die äußeren Führungsscheiben 17 sind an die zugeord­neten, nabenförmigen Scheibenträger 18 angeformt. Die inneren Führungsscheiben 16 bestehen, wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist, aus auf den zugeordneten Scheibenträgern 18 lösbar aufnehmbaren Segmenten 16 a. Diese sind im Bereich ihres radial inneren Rands mit einer einen Fuß bildenden Verbreiterung 27 versehen, die an den Umfang des etwa gleich breiten Scheiben­trägers 18 ansetzbar und hiermit durch Schrauben 28 verschraubbar ist. Diese sind unverlierbar angeord­net. Hierzu greifen die radial angeordneten Schrau­ben 28 mit ihrem Kopf in eine im Bereich des zuge­ordneten Segments 16 a vorgesehene, radiale Ausneh­mung 29 ein, deren radiale Länge kürzer als die Schraubenlänge ist. Die Demontierbarkeit der inneren Führungsscheiben 16 ermöglicht die Anpassung der in­neren Gefachbegrenzung an jeden Bahnabstand bzw. die Herstellung von über die ganze Schaufelradbreite un­unterbrochen durchgehender Gefache.

    [0021] Sofern die nebeneinander zu verarbeitenden Bahnen 1, 2 einen gewissen Abstand aufweisen, sind die auf beiden Wellenstücken 10, 11 aufgenommenen inneren Scheibenträger 18 mit einer Führungsscheibe 16 be­setzt, wie dies in der oberen Hälfte des der Figur 2 zugrundeliegenden Schaufelrads angedeutet ist. Die Radträger 18 befinden sich dabei in einer zur Stoß­fuge in etwa symmetrischen Position. Sofern die ne­beneinander zu verarbeitenden Bahnen keinen nennens­werten Abstand aufweisen, wird lediglich einer der beiden inneren Scheibenträger 18 mit einer aus Seg­menten bestehenden, ringförmigen Führungsscheibe 16 a besetzt, wie in Figur 2 unten angedeutet ist. Diese eine Führungsscheibe 16 a ist dabei genau mittig, d.h. genau im Bereich der Stoßfuge positioniert, was durch entsprechende, seitliche Verstellung der Schei­ benträger 18 bewerkstelligt werden kann. Der radial äußere Rand der Führungsscheibe 16 ist zur Bildung von Anlaufflächen 30 für die in das Schaufelrad ein­laufenden Produkte nach außen verjüngt. Der nicht belegte Scheibenträger 18 endet noch radial inner­halb des Gefachbodens und stört daher nicht. Sofern anstelle von zwei nebeneinander laufenden Bahnen eine doppelt breite Bahn verarbeitet wird, werden sämtliche inneren Führungsscheiben 16 abgenommen, so daß sich über die ganze Schaufelradbreite unun­terteilte Gefache ergeben. In diesem Fall werden die beiden Schaufelradabschnitte 5a, b synchron an­getrieben und fungieren somit wie ein ununterteiltes Schaufelrad.

    [0022] Die den Wellenstücken 10, 11 zugeordneten, seitli­chen Antriebseinrichtungen 9 enthalten jeweils, wie Figur 2 weiter erkennen läßt, einen Rädersatz mit mehreren drehschlüssig mit dem zugeordneten Wel­lenstück 10, 11 verbundenen Antriebsrädern 31 a, b, c unterschiedlichen Durchmessers. Dem die Antriebsrä­der 31 a, b, c umfassenden Rädersatz ist ein Schalt­getriebe 32 mit mit den Antriebsrädern 31, a, b, c kämmenden Ausgangsrädern 33 a, b, c zugeordnet, die wahlweise mit einem Eingangsrad 34 kuppelbar sind. Hierzu sind die Schaltgetriebe 32 mit einem koaxial zu den Rädern angeordneten, mittels eines Griffs 35 axial verstellbaren Kupplungselement versehen. Das durch dieses Kupplungselement mit dem Eingangsrad 34 gekuppelte Ausgangsrad 33 a bzw. b bzw. c wird ange­trieben. Die übrigen Ausgangsräder laufen aufgrund ihres Eingriffs in das jeweils zugeordnete Antriebs­ rad des wellenseitigen Rädersatzes leer mit. Die Ein­gangsräder 34 der beiden seitlichen Schaltgetriebe 32 werden durch auf einer über die Maschinenbreite durchgehenden Antriebswelle 36 aufgenommene Antriebs­ritzel 37 gleichförmig angetrieben.

    [0023] Die nebeneinander angeordneten Abschnitte 5 a, b des Schaufelrads sind zur Regulierung ihrer Umfangsstel­lung in Abhängigkeit vom Gewicht der aufzunehmenden Falzprodukte in Drehrichtung vor- bzw. zurückverstell­bar. Hierzu sind die Antriebsräder 31 a, b, c auf einem das zugeordnete Wellenstück umfassenden Träger 38 aufgenommen, der über eine Schrägverzahnung 39 mit einer Büchse 40 verzahnt ist, die auf das zugeordnete Wellenstück 10, 11 aufgekeilt und mittels einer an ihr angreifenden Stellspindel 41 in axialer Richtung ver­stellbar ist. Zur Aufnahme der Antriebseinrichtungen 9 sind an die Falzapparatseitenwände angesetzte Kä­sten 42 vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Falzapparat zur Verarbeitung von mehreren, vor­zugsweise zwei, nebeneinander einlaufenden Bah­nen (1, 2), mit wenigstens einem Schaufelrad (5), das mehrere, durch seitliche Führungsscheiben (16, 17) begrenzte Gefache (7) am Umfang aufweist, da­durch gekennzeichnet, daß das Schaufelrad (5) in eine der Anzahl der nebeneinander verarbeitbaren Bahnen (1, 2) entsprechende Anzahl seitlich anein­ander anschließender, unabhängig voneinander an­treibbarer Schaufelradabschnitte (5a, 5b) unterteilt ist.
     
    2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich aneinander anschließenden Schaufel­radabschnitte (5a, 5b) koaxiale, im Stoßbereich auf­einander gelagerte Wellenstücke (10, 11) aufweisen, von denen vorzugsweise jeweils eines eine koaxiale Bohrung (12) und das andere einen in dieser gelager­ten Zapfen (13) aufweisen und die im Bereich der ein­ander gegenüberliegenden, vorzugsweise in den Falzap­paratseitenwänden (8) gelagerten Enden mit Antriebs­einrichtungen (9) zusammenwirken.
     
    3. Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Antriebseinrichtungen (9) jeweils mehrere, drehschlüssig mit dem zugehörigen Wellen­stück (10 bzw. 11) verbundene Antriebsräder (31a, 31b, 31c) eines ein alternativ hiermit kuppelbares Eingangs­rad (34) enthaltenden Schaltgetriebes (32) zusammen­wirken, wobei die Eingangsräder (34) der Schaltge­triebe (32) vorzugsweise mittels einer über die Falz­apparatbreite durchgehende Antriebswelle (36) an­treibbar sind.
     
    4. Falzapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsräder (31a, 31b, 31c) auf einem das zugeordnete Wellenstück (10 bzw. 11) umfassenden Trä­ger (38) aufgenommen sind, der über eine Schrägver­zahnung (40) mit einer in axialer Richtung verschieb­baren, auf das zugeordnete Wellenstück (10 bzw. 11) aufgekeilten Büchse (39) gekuppelt ist.
     
    5. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzapparatabschnitte (5a, 5b) mit ihre Gefache (7) seitlich begrenzenden Führungsscheiben (16 bzw. 17) versehen sind und daß auf den Wellenstücken (10) lösbar festlegbare Schau­felträger (14) mit Schaufeln (15) vorgesehen sind.
     
    6. Falzapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Wellenstück (10 bzw. 11) einen im Stoßbe­reich angeordneten Scheibenträger (18) aufweist, auf dem eine am Umfang geteilte Führungsscheibe (16) lös­bar festlegbar ist, die in radialer Richtung zumindest bis in den Bereich des Gefachbodens reicht, wobei die einander benachbarten, im Stoßbereich zweier Wellen­stücke (10, 11) angeordneten Scheibenträger (18) und Führungsscheiben (16) zueinander parallele, stufen­lose Nachbarflächen aufweisen.
     
    7. Falzapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Falle der Bestückung lediglich eines Scheibenträgers (18) mit einer Führungsscheibe (16a) diese, vorzugsweise jede Führungsscheibe, einen nach radial außen verjüngten Rand zur Bildung von Anlauf­flächen (30) aufweist.
     
    8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einander benachbarten Scheibenträger (18) im Bereich ihrer voneinander abgewandten Seiten jeweils eine naben­förmige Halterung für einen mit Schaufeln (15) be­stückbaren, felgenförmigen Schaufelträger (14) auf­weisen.
     
    9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenträ­ger (18 bzw. 19) mittels einer jeweils zugeordneten, vorzugsweise an dem auf dem zugeordneten Wellenstück (10 bzw. 11) aufgenommenen Nabenbereich angreifenden Mitnehmereinrichtung, vorzugsweise in Form einer in eine umlaufende Nut (20) eingreifenden Gabel (21a), seitlich verstellbar sind.
     
    10. Falzapparat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die an den äußeren Führungsscheiben (17) bzw. den diese aufnehmenden Scheibenträgern (19) angreifenden Mitnehmereinrichtungen durch eine wellenparallele Zahnstange (22) betätigbar sind, die mittels eines Ritzels (23) antreibbar ist und daß die an den inne­ren Führungsscheiben (16) bzw. den diese aufnehmen­den Scheibenträger (18) angreifenden Mitnehmerein­richtungen jeweils eine auf einer Traverse (25) ge­lagerte Büchse (26) aufweisen und mittels einer an der Traverse (25) aufgenommenen Stellspindel (24) verschiebbar sind.
     




    Zeichnung