[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bandschneidemaschine mit einem motorgetriebenen
Drehtisch zur Aufnahme eines Vorrats eines zu schneidenden schlauchförmigen Textilstoffes,
mit einem ersten Abtastgerät, das dazu dient, die Drehstellung eines vom Vorrat abgezogenen,
noch nicht aufgespannten Abschnittes des Textilstoffes relativ zum Drehtisch abzutasten,
mit mehreren motorgetriebenen rotierenden Förderzylindern, die jeweils eine Anzahl
axial oszillierende Mantelabschnitte mit verstellbarem Hub aufweisen, mit mindestens
einem zweiten Abtastgerät, das dazu dient, jeweils die Stellung eines Randabschnittes
des von den Förderzylindern aufgespannten schlauchförmigen Textilstoffes abzutasten,
und mit einer Schneidevorrichtung mit rotierenden Schnittwerkzeugen, mittels welchen
der Textilstoff zu mindestens einem Band geschnitten wird.
[0002] Eine solche Bandschneidemaschine ist in der US-PS 4.592.260 offenbart. Diese bekannte
Bandschneidemaschine arbeitet zuverlässig und zufriedenstellend. Es besteht jedoch
das Bestreben, textile Bänder mit noch höherer Gleichförmigkeit der geschnittenen
Ränder herzustellen. Bekanntlich sind textile Stoffe allgemein schlaffe Gebilde,
d.h. dass man auf diese wohl Zugbeanspruchungen ausüben kann, jedoch keinerlei Druck.
Weiter weisen textile Stoffe den Nachteil auf, dass sie sich dann verformen, wenn
eine zu grosse Zugkraft ausgeübt wird. Weil folglich auch Auflagekräfte zwischen textilen
Stoffen und diese transportierenden rotierenden Arbeitsteilen, z.B. Walzen aus den
obigen Gründen möglichst klein gehalten werden müssen, entsteht oft ein mindestens
zeitweiliger Schlupf zwischen solchen Transportwalzen und dem textilen Stoff.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Bandschneidemaschine zu schaffen, welche
die oben erwähnten Eigenheiten des zu verarbeitenden Stoffes noch besser als bisher
berücksichtigt und Bänder mit erhöhter Gleichförmigkeit ihrer Ränder und genaueren
Einhaltung der Bandbreite eines gesamten Bandes herstellen lässt.
[0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Drehstellung des vom Vorrat abgezogenen Stoffes relativ zum Drehtisch abgetastet
wird, und beim Ueberschreiten einer festgelegten Winkelstellung die Umfangsgeschwindigkeit
der Förderzylinder korrigiert wird, und dass durch ein weiteres Abtastgerät der Ort
des Randes des textilen Stoffes relativ zur Schneidevorrichtung ermittelt wird und
bei Abweichungen vom Sollwert der Hub der Mantelabschnitte der Förderzylinder korrigiert
wird. Damit lassen sich Bandbreitenfehler aufgrund des Schlupfes zwischen dem textilen
Stoff und den Mantelabschnitten des Förderzylinders beheben.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 rein schematisch eine bevorzugte Ausführung der Erfindung, und
Fig. 2 Einzelheiten der Schneidevorrichtung.
[0006] Abgesehen von den die Erfindung ausmachenden Elementen ist der Aufbau der Bandschneidemaschine,
auf die hier Bezug genommen wird, identisch zu dem der in der US-PS 4.592.260 im einzelnen
beschriebenen Maschine, so dass eine nochmalige ins Einzelne gehende Beschreibung
des Aufbaus und auch des Betriebs verzichtet ist. Es werden lediglich die zum Verständnis
der Erfindung notwendigen Bauteile näher beschrieben.
[0007] Die Bandschneidemaschine weist einen Drehtisch 1 auf. Auf diesem Drehtisch ist der
zu schneidende schlauchförmige Testilstoff in einem Vorratszustand, z.B. in einer
gerollten oder gefalteten Stellung gelagert. Der Antrieb dieses Drehtisches erfolgt
über den Motor 11. Ein Bügel 8 ist in einem mit dem Drehtisch 1 fest verbundenen Träger
16 gelagert. Dieser Bügel ist in einer senkrecht zur Ebene des Zeichnungsblattes verlaufenden
Ebene begrenzt drehbar. Auf bzw. im Träger 16 ist ein Fühler 9 vorhanden. Dieser Fühler
dient zur Abtastung der Drehstellung des Bügels 8 relativ zum Drehtisch 1. Insbesondere
soll der Fühler 9 dann ansprechen, wenn die Drehstellung des Bügels 8 relativ zum
Drehtisch 1 einen bestimmten Wert, also Winkel übersteigt. Solche Fühler sind in
den vielfältigsten Ausbildungen allgemein erhältlich. Es kann ein elektromechanisch
arbeitender, rein elektrisch oder auch optisch arbeitender Fühler vorhanden sein.
[0008] Der vom Fühler 9 des Abtastgerätes 2 ermittelte Messwert wird einem Regelgerät 10
zugeführt.
[0009] Die Förderzylinder 3 sind vom Antriebsmotor 12 über einen Riementrieb 17 angetrieben.
[0010] Das Regelgerät 10 steht über die Steuerleitung 18 mit dem Motor 11 des Drehtisches
1 und über die Steuerleitung 19 mit dem Motor 12 der Förderzylinder 3 in Verbindung.
[0011] Im Betrieb dreht sich bekanntlicherweise der Drehtisch 1 im selben Drehsinn wie die
Förderzylinder 3. Die Förderzylinder 3 sollten eigentlich insbesondere in bezug auf
ihre Umfangsgeschwindigkeit synchron mit dem Drehtisch 1 rotieren, ein Zustand, der
sich jedoch aufgrund des aus den früher erwähnten Gründen ergebenden Schlupfes zwischen
dem textilen Stoff und den Förderzylindern nicht immer erreichbar ist. Wie nun in
der vorgenannten Veröffentlichung erklärt, wird der auf dem Drehtisch 1 liegende
Textilstoff durch den Bügel 8 gefädelt und darauf um die Förderzylinder 3 gespannt.
Wenn nun die Drehzahl des Drehtisches 1 nicht mit der Drehzahl des um die Förderzylinder
3 aufgespannten Stoffes übereinstimmt, beginnt dieser sich zu verwinden, so dass der
Bügel 8 relativ zum Drehtisch 1 vorläuft oder nachläuft. Die sich damit ergebende
Winkeländerung wird durch den Fühler 9 festgestellt und die entsprechenden Steuersignale
über das Abtastgerät 2 dem Regler 10 zugeführt, der das Verhältnis Umfangsgeschwindigkeit
der Förderzylinder 3/Drehzahl Drehtisch 1 derart regelt, dass die Verwindung aufgehoben
wird. In diesem Beispiel wird dazu die Drehzahl des Motors 12 der Förderzylinder geändert.
[0012] Zum Steuern der Schnittbreite ist die Bandschneidemaschine weiter mit mindestens
einem Abtastgerät 6 ausgerüstet, welche die Stellung des oberen Randes des zu schneidenden
Textilstoffes abtastet. Für das Abtastelement selbst sind wieder die unterschiedlichsten
im Handel allgemein erhältlichen Ausführungen denkbar. Wichtig ist, dass das Ausgangssignal
6 des Abtastgerätes jeweils einer Verstellvorrichtung 15 zugeführt ist. Diese Verstellvorrichtung
15 steuert den Hub der Mantelabschnitte 4, 5. Die Steuerung der Bewegung der Mantelabschnitte
4, 5 gleicht derjenigen der bereits genannten Veröffentlichung. Die Steuerung des
Hubes kann ebenfalls gemäss der genannten Ausführung erfolgen, wobei hier offensichtlich
die Verstellvorrichtung 15 aus einem Schrittmotor oder anderen auf dem Markt erhältlichen
Antrieben bestehen kann. Dabei können, gemäss einer Ausführung der Erfindung, die
Hübe aller Mantelabschnitte 4, 5 aller Förderzylinder 3 verstellt werden oder dann
alternativ nur ausgewählter Förderzylinder 3. Eine weitere Möglichkeit besteht darin,
dass abhängig von der vom Abtastgerät 3 abgetasteten Stellung des oberen Randes die
Mantelabschnitte 4, 5 nur einiger der Förderzylinder 3 zu verstellen. Weiter kann
zwischen zwei Förderzylindern jeweils ein Abtastgerät 3 vorhanden sein, welches in
Laufrichtung des Stoffes gesehen auf den nachfolgenden und/oder vorangehenden Förderzylinder
einwirken kann. Durch das Abtasten zwischen der in Laufrichtung insbesondere zwischen
dem letzten Förderzylinder 3 und den Schnittwerkzeugen 13, 14 gelegenen Stelle des
Randes ist eine äusserst genaue Steuerung der geschnittenen Bandbreite erzielbar,
weil auch hier wieder ein möglicher Schlupf und sogar Gleiten des von den Förderzylindern
3 aufgespannten Textilstoffes auftreten könnte.
[0013] Durch die Steuerung der Umfangsgeschwindigkeit der Förderzylinder 3 relativ zur
Drehzahl des Drehtisches 1 mit Abtastung und entsprechender Hubverstellung der Mantelabschnitte
4, 5 der Förderzylinder 3 lässt sich eine äusserst präzis geschnittene Bandbreite
erreichen.
[0014] In der Fig. 2 ist eine Ausführung der Schneidevorrichtung 7 gezeigt, die ein besonders
einfaches Verstellen zum Wählen unterschiedlicher Bandbreiten ermöglicht. Die Schneidevorrichtung
7 weist zwei gegenläufig angetriebene Messerwellen 20, 21 auf, wobei deren Antrieb
in bekannter Weise erfolgt. Auf der einen Messerwelle, hier die Messerwelle 20, sind
als beispielsweise Anordnung drei Messer 13, 13′, 13˝ angeordnet. Jedes dieser Messer
13, 13′, 13˝ ist mit einer Feststellvorrichtung 22 versehen, mittels der die jeweiligen
Mes ser in der erwünschten axialen Stellung entlang der Messerwelle 20 mit derselben
drehfest verbunden werden können. Als Beispiel ist hier eine einfache Nabe mit einer
Klemmschraube gezeichnet. Auf der anderen Messerwelle, die mit der Bezugsziffer 21
bezeichnet ist, sind nun die sich zu den oben genannten Messern der Messerwelle 20
paarweise ergänzenden Gegenmesser 14, 14′, 14˝ gelagert. Im Gegensatz zu früher bekannten
Ausbildungen, bei denen diese Messer 14, 14′, 14˝ z.B. mittels Federn gegen die Messer
13, 13′, 13˝ gedrückt werden, sind die Gegenmesser 14, 14′, 14˝ auf der Messerwelle
21 lediglich drehfest, jedoch frei axial verschiebbar gelagert. Dazu kann eine Feder-
und Nutanordnung vorhanden sein. Somit liegen die Messer 14, 14′, 14˝ lediglich aufgrund
ihres Eigengewichtes auf den Messern 13, 13′, 13˝ auf; es hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass die dabei vorhandene Auflagekraft zur Erzielung eines einwandfreien
Schnittes geneigt. Um eine genügende Auflagekraft insbesondere bei höheren Drehzahlen
der Messerwellen 20, 21 sicherzustellen, sind bei der gezeigten Ausführung die Messer
14, 14′, 14˝ mit etwas überbemessenen Naben 23 ausgerüstet, welche das erforderliche
Gewicht zum Erreichen eines einwandfreien Schnittes aufbringen.
1. Bandschneidemaschine mit einem motorgetriebenen Drehtisch (1) zur Aufnahme eines
Vorrats eines zu schneidenden schlauchförmigen Textilstoffes, mit einem ersten Abtastgerät
(2), das dazu dient, die Drehstellung eines vom Vorrat abgezogenen, noch nicht aufgespannten
Abschnittes des Textilstoffes relativ zum Drehtisch (1) abzutasten, mit mehreren motorgetriebenen
rotierenden Förderzylindern (3), die jeweils eine Anzahl axial oszillierende Mantelabschnitte
(4, 5) mit verstellbarem Hub aufweisen, mit mindestens einem zweiten Abtastgerät (6),
das dazu dient, jeweils die Stellung eines Randabschnittes des von den Förderzylindern
(3) aufgespannten schlauchförmigen Textilstoffes abzutasten, und mit einer Schneidevorrichtung
(7) mit rotierenden Schnittwerkzeugen, mittels welchen der Textilstoff zu mindestens
einem Band geschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abtastgerät (2)
einen zum Umfassen des noch nicht aufgespannten Abschnitts bestimmten, im Drehtisch
(1) begrenzt drehbar gelagerten Bügel (8) und einen Fühler (9) aufweist, welcher die
Winkelstellung des Bügels (8) relativ zum Drehtisch (1) misst, wobei die ermittelten
Messwerte einem Regelgerät (10) zugeführt sind, welches das Verhältnis Umfangsgeschwindigkeit
der Förderzylinder (3) / Drehzahl Drehtisch (1) derart steuert, dass bei Ueberschreitung
eines festgelegten Grenzwertes der Winkelstellung das genannte Verhältnis zur Behebung
der Ueberschreitung geändert wird, dass die Schneidevorrichtung (7) axial unverschiebbare
Schnittwerkzeuge (13, 14) aufweist, und dass mindestens ein zweites Abtastgerät (6)
zwischen der Schneidevorrichtung (7) und dem ihr nächstgelegenen Förderzylinder (3)
angeordnet ist, wobei das Ausgangssignal einer jeweiligen zweiten Abtastge rätes
einer Vorrichtung (15) zur Verstellung des Hubes der Mantelabschnitte (4, 5) mindestens
einem der Förderzylinder (3) zugeführt ist.
2. Bandschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal
des mindestens einen Abtastgerätes (6), welches die Stellung eines Randabschnittes
abtastet, allen Vorrichtungen zur Verstellung des Hubes der jeweiligen oszillierenden
Mantelabschnitte (4, 5) zugeführt ist.
3. Bandschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidevorrichtung
(7) zwei gegenläufig angetriebene Messerwellen (20, 21) aufweist, welche paarweise
zusammenwirkende Messer (13, 13′, 13˝; 14, 14′, 14˝) tragen, wobei die Messer (13,
13′, 13˝) der einen Messerwelle (20) mit jeweils einer Feststellvorrichtung (22) ausgerüstet
sind, mittels welcher sich jedes Messer (13, 13′, 13˝) an einer erwünschten axialen
Stelle mit der Messerwelle (20) axial unverschiebbar und drehfest verbinden lässt,
und die Messer (14, 14′, 14˝) der anderen Messerwelle (21) auf derselben axial frei
verschiebbar und drehfest angeordnet sind und durch Wirkung ihrer Schwerkraft auf
den jeweiligen Messern (13, 13′, 13˝) der erst genannten Messerwelle (20) aufliegen.