[0001] Die Erfindung betrifft den neuartigen Einsatz schaumarmer bzw. schaumdrückender und
biologisch abbaubarer Tenside und Tensidgemische in Spül- und Reinigungsmitteln, insbesondere
Klarspülmitteln für die maschinelle Geschirreinigung mit guter Benetzungs- und Ablaufwirkung
gegenüber harten Oberflächen. Die Erfindung gibt insbesondere Vorteile beim Reinigen
von Formteilen aus Kunststoffen.
[0002] Beim maschinellen Geschirrspülen werden im allgemeinen zwei meist durch Zwischenspülgänge
mit reinem Wasser getrennte Spülgänge mit verschiedenartigen Produkten angewendet.
Im eigentlichen Reinigungsgang kommen zur Ablösung und Emulgierung der Speisereste
alkalisch reagierende Mittel zum Einsatz. Im sogenannten Nach- oder auch Klarspülgang
werden dagegen spezielle Klarspülmittel angewendet. Diese sind keine Reinigungsmittel,
sondern sollen ein gutes Netzvermögen besitzen und die Oberflächenspannung des Nachspülwassers
soweit herabsetzen, daß dieses filmartig vom Geschirr abläuft und keine sichtbaren
Rückstände, wie Kalkflecken oder andere Verschmutzungen hinterläßt.
[0003] Wegen der starken Flottenbewegung in Haushalts- und gewerblichen Geschirrspülmaschinen
müssen die Klarspülmittel möglichst schaumarm sein. Da die üblichen anionaktiven
Netzmittel, wie höhermolekulare Alkylsulfate bzw. Alkyl- oder Alkylarylsulfonate
bekanntlich eine starke Schaumneigung aufweisen und daher für diesen Einsatz nicht
brauchbar sind, zieht man in der Praxis nichtionogene Tenside auf der Basis von Ethylenoxidaddukten
an Fettalkohole, Alkylphenole oder Polypropylenglykole höherer Molekulargewichte
vor.
[0004] In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß auch diese Produkte in den für eine ausreichende
Netzwirkung erforderlichen Konzentrationsbereichen meist noch nicht ausreichend schaumarm
sind. Sie führen, insbesondere in gewerblichen Spülmaschinen mit sehr hoher Wasserumwälzung
und der üblichen Rückführung der etwa 80 °C heißen Klarspülflotte in den Hauptreinigungsgang
mit ca. 50 bis 70 °C und alkalischem Reinigungsmittel und in die nur 40 °C warme
Schmutzvorabraumzone mit noch allen Nahrungsmittelanschmutzungen, leicht zu mechanischen
Störungen durch übermäßige und stabile Schaumbildung. Die gleichen Schwierigkeiten
können jedoch auch in Haushaltgeschirrspülmaschinen auftreten. Man ist daher meist
gezwungen, auch bei Verwendung relativ schaumarmer Ethylenoxidaddukte dem Klarspülmittel
Schaumdrücker zuzusetzen. Als solche kommen nichtionogene Alkoxylierungsprodukte,
die bei Spültemperaturen wenig wasserlöslich sind, in Betracht, wie z.B. Ethylenoxidaddukte
an höhere Alkohole, Alkylphenole oder Amine mit niedrigem Ethoxylierungsgrad oder
entsprechende Addukte von Ethylenoxid und Propylenoxid oder Propylenoxid und Ethylenoxid.
Derartige Produkte besitzen jedoch bei Anwendungstemperaturen keinerlei Netzwirkung
und stellen daher eine Belastung des Klarspülmittels dar.
[0005] Aus der DE-OS 35 30 303 und DE-OS 35 12 120 ist weiterhin bekannt, daß Alkylpolyethylenglykolether
der allgemeinen Formel
R¹-O-(CH₂CH₂O)
m/n-R²
in der
R¹ |
einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 18 C-Atomen, |
R² |
einen Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen, |
n |
eine Zahl von 7 bis 16 und |
m |
eine Zahl von 17 bis 23 |
bedeuten, mit einem Trübungspunkt von kleiner 45 °C schaumarme, biologisch abbaubare
Tenside darstellen, die bei Verwendung als Klarspülmittel für die maschinelle Geschirreinigung
eine hervorragende Benetzungs- und Ablaufwirkung gegenüber Gläsern, Besteckteilen
und Porzellantellern aufweisen.
[0006] Besonders schwierig ist jedoch nach wie vor die Benetzung von Kunststoffgeschirr
z.B. aus Polypropylen oder Polycarbonat. An solchem Kunststoffgeschirr, z.B. aus dem
Kunststoff "Makrolon", weisen schaumarme Tenside ein ungenügendes Benetzungsvermögen
auf. Verwendet man dagegen gut netzende Tenside wie Fettalkoholethoxylate, so entsprechen
diese nicht den technisch notwendigen Anforderungen an ihre Schaumarmut.
[0007] Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß durch Verwendung ausgewählter Tenside
bzw. Tensidgemische der im Nachfolgenden geschilderten Art auch hier wesentliche
Verbesserungen eingestellt werden können.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausführungsform die
Verwendung von endgruppenverschlossenen Alkyl- bzw. Alkenylpolyethylenglykolethern
der allgemeinen Formel (I)
R₁-O-(CH₂CH₂O)
n-R₂ (I)
in der
R₁ |
einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 18 C-Atomen, |
R₂ |
einen Alkylrest mit 8 bis 14 C-Atomen und |
n |
eine Zahl von 20 bis 40 |
bedeuten, als schaumarme und/oder schaumdämpfende Tensidkomponente in wäßrigen Spül-
und Reinigungsmitteln mit insbesondere hoher Netzwirkung gegenüber festen Kunststoffen.
[0009] Ein im Sinne der Erfindung besonders wichtiges Einsatzgebiet für diese nichtionischen
Tensidkomponenten der allgemeinen Formel (I) ist das eingangs bereits angesprochene
Gebiet von Klarspülmitteln mit verbesserter Netzwirkung gegenüber festen Kunststoffoberflächen,
gleichzeitig jedoch geringer bzw. verringerter Schaumbildung.
[0010] Erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte Verbindungen der allgemeinen Formel (I) enthalten
als Rest R₂ einen Alkylrest mit 8 bis 10 und insbesondere mit 10 C-Atomen. Der bevorzugte
Wert für n ist eine Zahl von 25 bis 35.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden - jeweils unter Mitverwendung
von tensidischen Komponenten der allgemeinen Formel (I) - ausgewählte Tensidgemische
beschrieben, die sich durch besonders gute Eigenschaften auf dem angegebenen Einsatzgebiet
auszeichnen. In den nachfolgend im einzelnen geschilderten Tensidkombinationen werden
die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) als Komponente (A) bezeichnet, die im
Gemisch mit einer oder mit mehreren der Ten sidkomponenten B-1 bis B-3 zum Einsatz
kommen. Diese Mischungskomponenten B-1 bis B-3 entsprechen dabei den im Nachfolgenden
angegebenen Verbindungen der allgemeinen Formeln (II), (III) und (IV).
[0012] In der hier betroffenen Ausführungsform der Erfindung sind Tensidgemische für den
Einsatz in Spül- und Reinigungsmitteln, insbesondere in Klarspülmitteln mit hoher
Netzwirkung gegenüber festen Kunststoffen, jedoch mit verringerter Schaumbildung beschrieben,
die gekennzeichnet sind durch den Gehalt an
(A) Alkyl- bzw. Alkenyl-Polyethylenglykolether der allgemeinen Formel (I) in Abmischung
mit
(B) wenigstens einer der nachfolgenden nichtionischen Alkyl- bzw. Alkenyl-Polyethylenglykolether-Tensidkomponenten
der allgemeinen Formeln (II) bis (IV), in denen jeweils R₁ die für die Formel (I)
angegebene Bedeutung hat,
(B-1) Verbindungen der allgemeinen Formel (II)

in der

bedeuten,
(B-2) Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
R₁-O-(CH₂CH₂O)
c-R₄ (III)
in der
R₄ |
einen Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen sowie |
c |
eine Zahl von 7 bis 12 |
bedeuten,
(B-3) Verbindungen der allgemeinen Formel (IV)
R₁-O-(CH₂CH₂O)
d -H (IV)
in der
d |
eine Zahl von 20 bis 50 und vorzugsweise von 25 bis 35 bedeutet. |
[0013] In einer wichtigen Ausführungsform betrifft die Erfindung Tensidgemische der angegebenen
Art, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie Gemische von Alkyl- bzw. Alkenylpolyglykolethern
der allgemeinen Formeln (I) und (II) im Mischungsverhältnis von 50 : 50 bis 20 :
80 Gew.-Teilen (I) : (II) enthalten.
[0014] Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die erfindungsgemäß als Mischungskomponente
(A) eingesetzten Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) in Abmischung mit den nicht-endgruppenverschlossenen
Polyethylenglykolethern der allgemeinen Formel (IV) - Komponente B-3 - einzusetzen.
Dabei sind in der bevorzugten Ausführungsform im erfindungsgemäßen bzw. erfindungsgemäß
eingesetzten Tensidgemisch zusätzlich auch noch die Mischungskomponenten B-1 und/oder
B-2 anwesend. Ein besonders bevorzugter Gegenstand der Erfindung enthält dementsprechend
die nichtionischen Tensidkomponenten in den folgenden Mengenverhältnissen
10 bis 40 Gew.-%, |
vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel (I) |
10 bis 40 Gew.-%, |
vorzugsweise 15 bis 30 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) |
20 bis 80 Gew.-%, |
vorzugsweise 45 bis 65 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und/oder (III). |
[0015] Jeweils besonders bevorzugte Mischungskomponenten aus der Klasse der Cotenside B-1
bis B-3 sind dabei die folgenden Verbindungstypen:
Verbindungen der allgemeinen Formel (II) : C12/14-3EO-6PO
Verbindungen der allgemeinen Formel (III): C12/18-10EO-C4
Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) : C12/14-30EO
[0016] Die Erfindung betrifft schließlich in einer weiteren Ausführungsform schaumarme
Spül- und/oder Reinigungsmittel, insbesondere Klarspülmittel für die maschinelle
Geschirreinigung in Haushalt und Gewerbe mit verbesserten Netzeigenschaften gegenüber
Kunststoffen auf Basis einer bevorzugt wäßrigen Lösung nichtionischer Tenside aus
der Klasse der Alkyl- und/oder Alkenyl-Polyethylenglykolether, wobei dieser Mittel
neben den zuvor beschriebenen Tensiden bzw. Tensidgemischen gewünschtenfalls übliche
Mischungskomponenten, wie Lösungsvermittler, hydrotrope Substanzen, Mittel zur Verhinderung
der Kalkablagerung, Duft- und/oder Farbstoffe sowie gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe
enthalten können. Insbesondere wäßrige Klarspülmittel dieser Art sind in den eingangs
genannten Druckschriften DE-OSen 35 12 120 und 35 30 303 prinzipiell geschildert.
Zur Vervollständigung der Erfindungsoffenbarung werden die wesentlichen Angaben im
Nachfolgenden nochmals aufgeführt.
[0017] Die erfindungsgemäß verwendeten Alkylpolyethylenglykolether werden in den Klarspülmitteln
in einer Konzentration von 5 bis 80, vorzugsweise 25 bis 50 Gew.-% und dabei vorzugsweise
in wäßriger Lösung eingesetzt.
[0018] Zur Erzielung einer ausreichenden Temperaturstabilität kann es aber sinnvoll sein,
noch lösungsvermittelnde Substanzen, wie z.B. ein- oder mehrwertige Alkanole (z.B.
Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol) - bevorzugt in Mengen
von etwa 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel - einzuarbeiten.
[0019] Ebenfalls gut wirksam sind hydrotrope Substanzen, wie die Alkalisalze niedermolekularer
Alkylbenzolsulfonsäuren, Na-Cumolsulfonat, Na-Xylolsulfonat oder Na-Toluolsulfonat.
[0020] Die Einsatzmengen der lösungsvermittelnden und/oder der hydrotropen Substanzen können,
je nach dem Trübungspunkt des Tensids sowie der gewünschten Lagerstabilität zwischen
0 und 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, liegen.
[0021] Zusätzlich können zur Verhinderung von Kalkablagerungen auf dem Geschirr bei Benutzung
von nicht enthärtetem Wasser im Klarspülgang zusätzlich 0 bis 40, vorzugsweise 10
bis 35 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, Komplexbildner, wie beispielsweise
Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsäure und/oder ein handelsübliches technisches Gemisch
aus Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure (Sokalan DCS
(R) der BASF) eingesetzt werden.
[0022] Ebenfalls einsetzbar sind Komplexbildner - sofern diese physiologisch unbedenklich
sind -, die Threshold-wirksame Eigenschaften besitzen, wie z.B. 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
(Bayhibit AM
(R) ). Hierbei können die Einsatzkonzentra tionen auch geringer sein und 0 bis 10, vorzugsweise
2 bis 7 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, betragen.
[0023] Weiterhin können in üblicher Weise für den Einsatz in Klarspülmitteln üblicher Farb-,
Duft- und Konservierungsmittel zugegeben werden.
[0024] Als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Polyglykolether der allgemeinen Formel
(I) können beispielsweise Fettalkohole wie n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol, n-Tetradecanol,
n-Hexadecanol, n-Octadecanol und/oder ungesättigte Komponenten wie n-Octadecen-9,10-ol
(Oleylalkohol) ebenso aber auch Alkohole der genannten Kohlenstoffzahl anderen Ursprungs,
beispielsweise Oxoalkohole, einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden.
[0025] Zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Alkylpolyethylenglykolether
der allgemeinen Formel (I) setzt man zweckmäßigerweise die vorstehend beschriebenen
Fettalkohole mit Ethylenoxid im Molverhältnis von 1 : 20 bis 1 : 40 und insbesondere
in Molverhältnissen von etwa 1 : 25 bis 1 : 35 um und verethert anschließend die im
erhaltenen Reaktionsprodukt vorhandenen Hydroxygruppen wenigstens anteilsweise. Die
Umsetzung mit Ethylenoxid erfolgt dabei unter den bekannten Alkoxylierungsbedingungen,
vorzugsweise in Gegenwart von geeigneten alkalischen Katalysatoren. Die Veretherung
der freien Hydroxylgruppen wird bevorzugt unter den bekannten Bedingungen der Williamson'schen
Ethersynthese mit geradkettigen und/oder verzweigten C₈ bis C₁₄-Alkylhalogeniden
durchgeführt, wobei der Einsatz entsprechender Alkylchloride besonders geeignet ist.
Dabei kann es zweckmäßig sein, Alkylhalogenid und Alkali im etwa stöchiometrischen
Verhältnis bis zu etwa dem doppelten stöchiometrischen Überschuß einzusetzen, so
daß Molverhältnisse des ethoxylierten Alkohols zum Alkylhalogenid im Bereich von etwa
1,0 : 0,9 bis 1,0 : 2,0 besonders geeignet sind.
[0026] Die Erfindung betrifft schließlich in einer weiteren Ausführungsform ein Verfahren
zur Herstellung von schaumarmen Klarspülmitteln für die maschinelle Geschirreinigung
in Haushalt und Gewerbe, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man
Tenside bzw. Tensidgemische der angegebenen Art herstellt und das anfallende Reaktionsprodukt
mit Wasser und/oder den weiteren genannten Hilfsstoffen abmischt.
Beispiele
[0027] Die nachfolgenden Beispiele fassen Vergleichsbeispiele zum Stand der Technik und
Beispiele im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns zusammen. Geprüft werden die ausgetesteten
Mittel einerseits bezüglich ihres Netzvermögens gegenüber einer Kunststoffoberfläche
und zum anderen bezüglich der Schaumbildungstendenz bzw. der Antischaumwirkung. Im
einzelnen gilt für diese Tests das Folgende:
Bestimmung des Netzvermögens
[0028] Das Netzvermögen der in den Beispielen aufgeführten Tensidgemische wurde nach folgender
Methode bestimmt:
In eine Plastikwanne von 40 cm Länge, 28 cm Breite und 12 cm Höhe werden 3 l Wasser
mit einer Wasserhärte von 16 °dH und einer Temperatur von 65 °C eingefüllt. In dieser
Wassermenge werden jeweils 2,4 g der in den Beispielen angegebenen Tensidgemische
gelöst. Bevor eine Abkühlung dieser Flüssigkeit eintritt, wird in diese Lösung ein
Kunststoffteller aus Makrolon mit einem Durchmesser von 24 cm vollständig eingetaucht
und etwa 30 sec in dieser Tensidlösung belassen. Danach wird der Teller herausgezogen
und beim Herausziehen bereits visuell beurteilt. Dabei wird bewertet, wie rasch der
auf dem Kunststoffteller beim Herausziehen aus Reinigungslösung noch haftende Wasserfilm
aufreißt, was dazu führt, daß trockene Stellen auf dem Teller zu sehen sind. Sind
10 sec nach Herausziehen des Tellers noch keine trockenen Stellen zu sehen, ist also
die Telleroberfläche mit einem Wasserfilm nach dieser Zeit noch zu 100 % bedeckt,
so ist die Bewertungszahl 100 %. Eine Bewertungszahl von 60 % bedeutet dage gen,
daß die Telleroberfläche nach dieser Zeit nur noch zu 60 % von einem Wasserfilm bedeckt
ist. Je höher diese Bewertungszahl für eines der in den Beispielen angegebenen Tensidgemische
ist, umso besser ist sein Netzvermögen.
Prüfung der Antischaumwirkung
[0029] Die schaumdämpfende Wirkung der in den Beispielen aufgeführten Antischaummittel
wurde nach folgender Testmethode geprüft:
In 500 ml Wasser mit einer Wasserhärte von 16 °dH werden 1 g Vollei homogen verquirlt
und 1,5 g des Geschirrspülreinigers "Topmat intensiv" (Markenbezeichnung der Fa. Henkel)
aufgelöst. Diese Flüssigkeit wird dann in einen doppelwandigen Meßzylinder von 2
000 ml eingefüllt und auf 40 °C temperiert. Nach Erreichen der Prüftemperatur werden
zu dieser Flüssigkeitsmenge 0,25 g des in den Beispielen angegebenen schaumarmen
Tensidgemisches zugegeben. Mit Hilfe einer Laborschlauchpumpe wird diese Lösung mit
einem Glasrohr vom Boden des Meßzylinders angesaugt. Die Rückführung der Flüssigkeit
in den Meßzylinder erfolgt über ein zweites Rohr, dessen unteres Ende in der Höhe
der Oberkante des Meßzylinders endet. Die Flüssigkeit wird mit einer Umwälzgeschwindigkeit
von 4 l/min umgepumpt und fällt in den Meßzylinder zurück. Durch dieses Umpumpen der
Flüssigkeit entsteht Schaum. Nach 1, 2, 3, 4, 5, 7 und 10 min Umpumpdauer werden jeweils
die in den Beispielen angegebenen Volumina abgelesen, welche sich aus Schaum und Flüssigkeit
nach diesen Zeiten gebildet haben.
Vergleichsbeispiele
[0030] Unter Kokosalkohol ist jeweils ein linearer gesättigter Fettalkohol mit der C-Kettenverteilung
von ca. 70 % C₁₂ und 30 % C₁₄ zu verstehen.
Vergleichsbeispiel 1:
[0031] Das Tensidgemisch besteht aus
50 Gew.-% Kokosalkohol-3EO-6PO
50 Gew.-% Kokosalkohol-5EO-4PO
Bewertungszahl-Netzvermögen: 30 %.
Schaumentwicklung
[0032]
Minuten |
Volumen (ml) |
1 |
500 |
2 |
520 |
3 |
520 |
4 |
520 |
5 |
540 |
7 |
560 |
10 |
580 |
Vergleichsbeispiel 2:
[0033] Das Tensidgemisch besteht aus
50 Gew.-% Kokosalkohol-5EO-4PO
50 Gew.-% R-(oCH₂CH₂)₁₀-O-C₄H₉ (R = C
12/18)
Bewertungszahl-Netzvermögen: 50 %
Schaumentwicklung
[0034]
Minuten |
Volumen (ml) |
1 |
500 |
2 |
500 |
3 |
500 |
4 |
520 |
5 |
520 |
7 |
520 |
10 |
520 |
Vergleichsbeispiel 3:
[0035] Das Tensidgemisch besteht aus
60 % R-(OCH₂CH₂)₁₀-o-C₄H₉ (R = C
12/18)
20 % Kokosalkohol-23EO
20 % R-(OCH₂CH₂)₇-O-C₄H₉ (R = C
12/18)
Bewertungszahl-Netzvermögen: 90 %
Schaumentwicklung
[0036]
Minuten |
Volumen (ml) |
1 |
680 |
2 |
700 |
3 |
720 |
4 |
740 |
5 |
740 |
7 |
760 |
10 |
780 |
Vergleichsbeispiel 4:
[0037] Das Tensidgemisch besteht aus
75 % R-(OCH₂CH₂)₁₀-O-C₄H₉ (R = C
12/18)
25 % Kokosalkohol-23EO
Bewertungszahl-Netzvermögen: 100 %
Schaumentwicklung
[0038]
Minuten |
Volumen (ml) |
1 |
740 |
2 |
800 |
3 |
920 |
4 |
1 040 |
5 |
1 300 |
7 |
1 620 |
10 |
übergeschäumt (mehr als 2 000) |
Vergleichsbeispiel 5:
[0039] Das Tensidgemisch besteht aus
70 % Kokosalkohol-3EO-6PO
30 % Kokosalkohol-30EO
Bewertungszahl-Netzvermögen: 80 %
Schaumentwicklung
[0040]
Minuten |
Volumen (ml) |
1 |
760 |
2 |
850 |
3 |
950 |
4 |
1 130 |
5 |
1 450 |
7 |
1 860 |
10 |
übergeschäumt (mehr als 2 000) |
Erfindungsgemäße Beispiele
Beispiel 1:
[0041] Das Tensidgemisch besteht aus
57 % Kokosalkohol-3EO-6PO
23 % R-(OCH₂CH₂)₃₀-O-C₁₀H₂₁ (R = Kokosalkohol)
20 % Kokosalkohol-23EO
Bewertungszahl-Netzvermögen: 100 %
Schaumentwicklung
[0042]
Minuten |
Volumen (ml) |
1 |
500 |
2 |
500 |
3 |
500 |
4 |
500 |
5 |
500 |
7 |
520 |
10 |
540 |
Beispiel 2:
[0043] Das Tensidgemisch besteht aus
55 % Kokosalkohol-4EO-5PO
25 % R-(OCH₂CH₂)₄₀-O-C
12/14 H
25/29 (R=C
12/18)
20 % Kokosalkohol-30EO
Bewertungszahl-Netzvermögen: 100 %
Schaumentwicklung
[0044]

Beispiel 3:
[0045] Das Tensidgemisch besteht aus
50 % R-(OCH₂CH₂)₁₀-O-C₄H₉ (R = C
12/18)
30 % R-(OCH₂CH₂)₃₀-O-C
12/14 H
25/29
20 % Kokosalkohol-30EO
Bewertungszahl-Netzvermögen: 100 %
Schaumentwicklung
[0046]

1. Verwendung von endgruppenverschlossenen Alkyl- bzw. Alkenylpolyethylenglykolethern
der allgemeinen Formel (I)
R₁-O-(CH₂CH₂O)
n-R₂ (I)
in der

bedeuten, als schaumarme und/oder schaumdämpfende Tensidkomponente in wäßrigen Spül-
und Reinigungsmitteln mit insbesondere hoher Netzwirkung gegenüber festen Kunststoffen.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) verwendet werden, in denen R₂ einen Alkylrest mit 8 bis 10, insbesondere
mit 10 C-Atomen, und n eine Zahl von 25 bis 35 bedeuten.
3. Tensidgemische für den Einsatz in Spül- und Reinigungsmitteln, insbesondere Klarspülmitteln,
mit hoher Netzwirkung gegenüber festen Kunststoffen, jedoch mit verringerter Schaumbildung,
enthaltend
(A) Alkyl- bzw. Alkenyl-Polyethylenglykolether der allgemeinen Formel (I) in Abmischung
mit
(B) wenigstens einer der nachfolgenden nichtionischen Alkyl- bzw. Alkenyl-Polyethylenglykolether-Tensidkomponenten
der allgemeinen Formeln (II) bis (IV), in denen jeweils R₁ die für die Formel (I)
angegebene Bedeutung hat,
(B-1) Verbindungen der allgemeinen Formel (II)

in der
R₃ |
einen Methyl- oder Ethylrest sowie |
a |
eine Zahl von 2 bis 6 und |
b |
eine Zahl von 3 bis 7 |
bedeuten,
(B-2) Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
R₁-O-(CH₂CH₂O)
c-R₄ (III)
in der
R₄ |
einen Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen sowie |
c |
eine Zahl von 7 bis 12 |
bedeuten,
(B-3) Verbindungen der allgemeinen Formel (IV)
R₁-O-(CH₂CH₂O)
d-H (IV)
in der
d |
eine Zahl von 20 bis 50 und vorzugsweise von 25 bis 35 bedeutet. |
4. Tensidgemische nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Gemische von Alkyl-
bzw. Alkenylpolyglykolethern der allgemeinen Formeln (I) und (II) im Mischungsverhältnis
von 50 : 50 bis 20 : 80 Gew.-Teilen (I) : (II) enthalten.
5. Tensidgemische nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie die nichtionischen
Tensidkomponenten in den folgenden Mengenverhältnissen enthalten:
10 bis 40 Gew.-%, |
vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel (I) |
10 bis 40 Gew.-%, |
vorzugsweise 15 bis 30 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) |
20 bis 80 Gew.-%, |
vorzugsweise 45 bis 65 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und/oder (III). |
6. Schaumarme Spül- und/oder Reinigungsmittel, insbesondere Klarspülmittel für die
maschinelle Geschirreinigung in Haushalt und Gewerbe mit verbesserten Netzeigenschaften
gegenüber Kunststoffen auf Basis einer bevorzugt wäßrigen Lösung nichtionischer Tenside
aus der Klasse der Alkyl- und/oder Alkenyl-Polyethylenglykolether, gewünschtenfalls
enthaltend Lösungsvermittler, hydrotrope Substanzen, Mittel zur Verhinderung der
Kalkablagerung, Duft- und/oder Farbstoffe sowie gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Tensidgemische nach Ansprüchen 3 bis 6 in Mengen von
etwa 5 bis 80 Gew.-%, insbesondere in Mengen von etwa 15 bis 50 Gew.-% enthalten.
7. Schaumarme Spül- und/oder Reinigungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Komplexbildner wie Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsäure und/oder technische
Gemische von Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure in Mengen von 0 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise von 10 bis 35 Gew.-% und/oder threshold-wirksame Komplexbildner, wie
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure, in Mengen von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
von 2 bis 7 Gew.-%, enthalten - Gew.-% jeweils bezogen auf das gesamte Klarspülmittel.
8. Schaumarme Spül- und/oder Reinigungsmittel nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Cumolsulfonat in Mengen von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel,
enthalten.
9. Schaumarme Spül- und/oder Reinigungsmittel nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie niedrige Alkohole wie Ethanol und/oder Isopropanol in Mengen von 5 bis 20
Gew.-%, bezogen auf das gesamte Klarspülmittel, enthalten.
10. Verfahren zur Herstellung von schaumarmen Klarspülmitteln für die maschinelle
Geschirreinigung in Haushalt und Gewerbe, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkanole
oder Alkenole der Formel R₁-OH, in der R₁ einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl-
oder Alkenylrest mit 8 bis 18 C-Atomen bedeutet, mit Ethylenoxid im Molverhältnis
1 : 20 bis 1 : 40 und insbesondere 1 : 25 bis 1 : 35 in Gegenwart von alkalischen
Katalysatoren ethoxyliert, anschließend die freien Hydroxylgruppen mit geradkettigen
oder verzweigten C₈ bis C₁₄-Alkylhalogeniden, vorzugsweise Alkylchloriden, verethert
und dabei insbesondere mit Molverhältnissen des ethoxylierten Alkohols zum Alkylhalogenid
im Bereich von 1,0 : 0,9 bis 1,0 : 2,0 arbeitet und das anfallende Reaktionsprodukt
mit Wasser und/oder den weiteren genannten Hilfsstoffen abmischt.