[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum selbsttätigen Buchbinden
für Unikate und Kleinserien, die Erfindung betrifft hingegen nicht die Großserienfertigung.
[0002] Für das herkömmliche Buchbinden in Einzelfertigung sind im wesentlichen folgende
Schritte erforderlich:
1. Die Druckbogen bzw. einzelne Lagen oder Blätter werden aufeinander geschichtet,
durch Klebebinden oder Fadenheften werden die einzelnen Blätter zu einem Buchblock
zusammengefaßt und der Buchrücken wird, insbes. durch Gaze oder Kreppapier, stabilisiert.
Wenn es sich um geheftete Buchblocks handelt, werden diese abgeleimt.
2. Der so quergebundene Buchblock wird beschnitten, anschließend gerundet, und es
wird das Kapitalband bzw. das Kapitalband zusammen mit dem stabilisierenden Kreppapier
aufgeklebt, wozu es notwendig ist, den Ist-Zustand festzustellen .
3. Dann wird - bei hohem Qualitätsanspruch - der Buchblock mit einer handgefertigten
Hülse versehen.
4. Getrennt vom Buchblock wird die Einbanddecke an die Dimensionen des Buchblockes
abgemessen, gefertigt, indem Pappe, Rückeneinlage und Überzugsmaterial zugeschnitten
werden.
5. Erforderlichenfalls wird die Einbanddecke beschriftet, z.B. durch Prägen, wobei
eine Positionierung des zu prägenden Schriftzuges erst nach Fertigstellung der Decke
möglich ist.
6. Der Rücken der Einbanddecke wird anschließend gerundet.
7. Dann wird der Buchblock in den Rückenteil der Einbanddecke eingehängt, die Vorsatzflächen
werden mit den Deckeninnenseiten mit flüssigen Klebstoffen verklebt.
8. Die Gelenke sind in der Einbanddecke bereits bei deren Fertigung eingerieben worden
und dieser Bereich ist durch Hinterkleben mit einem Papierstreifen verfestigt worden.
[0003] Zeitaufwand und Kosten für eine derartige Einzelfertigung von Bucheinbänden stehen
heute nicht mehr im Verhältnis zu den auf dem Markt erzielbaren Preisen, so daß die
Buchbinderbetriebe nicht mehr kostendeckend arbeiten können. Dies zwingt dazu, Wege
zu gehen, um die Einzelfertigung zu rationalisieren und zu mechanisieren. Die für
die Serienfertigung zur Verfügung stehenden Methoden und Maschinen können jedoch nicht
auf eine handwerkliche bzw. qualitativ hochwertige Einzelfertigung übertragen werden,
da der für die Einzelfertigung gestellte Qualitätsanspruch der Qualität, die mit der
Serienfertigung erzielt werden kann, in keiner Weise genügt. Eine Buchstraße, wie
sie zur Serienfertigung erforderlich ist, kann nicht auf einzelne und individuelle
Bücher eingestellt werden, weil der Zeitaufwand für die Umrüstung und die damit verbundenen
Stillstandszeiten eine derartige Verwendung der Buchstraße unwirtschaftlich machen
würden, zumal bestimmte Verfahrensschritte in der Serienfertigung überhaupt nicht
zur Verfügung stehen, z.B. Typenprägung, selbstgefertigte, hochqualitative Hülsen,
etc., da die Serienfertigung ausschließlich auf neu bedrucktes Papier ohne Leimreste,
Knicke und Formatschwankungen abgestellt ist, und da die Taktzeiten bei einer derartigen
Serien-Buchstraße so kurz sind, daß umfangreiche Umrüstungen an den einzelnen Stationen
nicht in Kauf genommen werden können.
[0004] Andererseits können die aus der handwerklichen Fertigung stammenden Verfahrensschritte
nicht auf eine Serien-Buchstraße übernommen werden, weil bei verschiedensten, extremen
Bedingungen qualitative Risiken bestehen, z.B. Unikate gebunden werden, wertvolle
Kunstdruckpapiere verarbeitet werden, etc., nachfolgende Verfahrensschritte erst
nach visueller Kontrolle des Zustandes eingeleitet werden, benötigte Maße visuell
abgenommen werden und davon ausgegangen wird, daß Fehler auftreten können, die dann
korrigiert werden, Informationen am jeweiligen Arbeitsplatz nicht zur Verfügung stehen,
und da die vorhandene Technik teilweise falsche Methoden und teilweise ungenügende
Problemlösungen bietet, z.B. in bezug auf das Fräsen, Klebebinden, Fadenheften, etc.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Fertigungsstraße bzw. ein Fertigungssystem
zu schaffen, mit denen es möglich ist, Unikate, Einzelbücher und Kleinserien in einer
Qualität zu binden, die der der handwerklichen Buchbindekunst in keiner Weise nachsteht,
dabei die Variationsmöglichkeiten und die Vielfalt der zu bindenden Bände bei automatischer
Herstellung möglichst umfangreich zu gestalten und den Zeit-und Kostenaufwand für
das Binden eines Einzelstückes im Vergleich zum herkömmlichen handwerklichen Buchbinden
entscheidend zu senken.
[0006] Gemäß der Erfindung wird dies durch eine Anlage mit den Merkmalen des Kennzeichens
des Anspruches 1 bzw. durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches
2 erreicht.
[0007] Zur einwandfreien Realisierung und Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
bzw. zur Erzielung eines entsprechenden Ergebnisses, nämlich eines einwandfreien Bucheinbandes,
der in jeder Hinsicht mit einem handwerklich erstellten Bucheinband konkurrieren kann,
und um einen vollständig automatischen Ablauf sicherzustellen, werden in einer Annahmestation
alle Buchdaten, die für die Erstellung des jeweiligen Einbandes auf der Buchstraße
erforderlich sind, eingegeben und gespeichert, damit diese Daten für den Produktionsvorgang
lückenlos vorliegen. Diese Daten werden in einem Zentralcomputer gespeichert, zu
dem die einzelnen Be-und Verarbeitungsstationen Zugriff haben.
[0008] Das Binden eines Buches nach der Erfindung auf vollautomatischem lege läuft im wesentlichen
wie folgt ab:
[0009] In der Annahmestation werden alle für das Binden des Einzelbuches erforderlichen
Daten erstellt und gespeichert, nämlich z.B. über Datenträger der Kunde und die Signatur
eingegeben, der Einbandtyp gewählt, die benötigten Maße und Farben in Form des Rücken-Trennkerb-Maßes,
des Maßes für Kopf-, Fuß-und Vorderschnitt, der Dickenmessung und der Einbandfarbe
eingegeben, der Vorrichtevorgang durchgeführt, nämlich das Korrigieren von Bindegut
und Vorsatzpapier, das Ausdrucken und Beigeben des Code-Zettels und das Ablegen in
einem Container, sowie das Eingeben der Prägung einschließlich Aufsuchen im Speicher,
Auswählen der Schriftart, Gestalten der Prägung, Einspeichern der Prägung und Ablegen
des Buches.
[0010] Dies bedeutet, daß in der Annahmestelle, die völlig getrennt von der Buchbindeanlage
sein kann, sich z.B. an einem ganz anderen Ort befinden kann, ein Fachmann alle buchbinderischen
Details für das Erstellen des Buchblockes, des Einbandes und für das Einhängen des
Buchblockes in den Einband festlegt, und daß aufgrund dieser Festlegung in der Buchbindeanlage
die in den entsprechenden Arbeitsstationen benötigten Bestandteile selbsttätig abgerufen,
an ihnen die erforderlichen Arbeitsschritte vorgenommen, und erforderlichenfalls
Arbeitsvorgänge, die Zeit in Anspruch nehmen, als teilgefertigte Elemente zwischengespeichert
werden.
[0011] Hierbei wird das Bindegut beispielsweise gegen einen Anlagewinkel am Meßplatz geschoben,
mit Hilfe von Laserlichtwänden wird die spätere Lage des Rückentrennkerbschnittes,
des Kopf-, Fuß- und Vorderschnittes markiert. Durch Blättern im Bindegut kann überprüft
werden, ob der geplante Satzspiegel stimmt und keine Textstellen abgeschnitten werden.
Mit Hilfe eines Dickenmeßgerätes wird die Höhe des zu bindenden Stapels festgestellt.
Alle Maße werden, z.B. durch Knopfdruck, digital verschlüsselt in den Rechner gegeben
und die Markierungen über eine Kennung vom Speicher abgerufen und eingestellt. Entsprechend
der gewählten Einbandart ermittelt der Rechner die Maße der Einbanddecke; diese Maße
werden beispielsweise auf dem Bildschirm dargestellt. Es werden die einzelnen Kriterien,
wie z.B. Rundung, Einbandmaterial, Gelenkbreite, Eckenradius, Kapitalband, Schriftart,
Schriftgröße, usw. festgelegt, der gewünschte Aufdruck wird auf dem Bildschirm dargestellt
und in der gewünschten Weise positioniert. Wenn z.B. im Buchinneren harte Heftumschläge
vorhanden sind, die die Bearbeitung erschweren, müssen diese harten Umschläge abhängig
von dem geplanten Rückentrennkerbschnitt verkürzt und durch ein zähes, geschmeidiges
Material mit Hilfe einer entsprechenden Vorrich tung wieder verlängert werden. Abschließend
wird in der Annahmestation ein Balkencode ausgedruckt und mit den dem Buch beigegebenen
Vorsatzdoppelblättern gekoppelt. Das Buch wird dann in einem fahrbaren Buchregal bzw.
Buchcontainer abgelegt. Die Daten für einen Auftrag, z.B. 100 Bücher, werden auf einem
Datenträger gespeichert und dem Container beigegeben. Anstelle der Verwendung eines
derartigen Datenträgers können auch andere Arten der Datenübertragung verwendet werden.
[0012] Zur Buchblockfertigung wird der dem jeweiligen Buchblock zugeordnete Datensatz in
einen Prozeßrechner eingegeben, die Buchadresse wird z.B. mit einem Lesestift eingelesen
und der Buchblock in die Rückentrennkerbmaschine eingeführt und dort bearbeitet. Es
wird das Abschnittmaß eingestellt und die Vorsatzblätter werden in seitliche Aufnahmen
gesteckt. Der erste Schnitt baut Steigung ab und der Buchblock wird mit Hilfe einer
Spannvorrichtung, z.B. Spannklammer, abgesenkt und feingekerbt. Die für die Rückentrennkerbmaschine
verwendete Messerform weist außer der Schneide trapezförmige Einkerbungen auf, die
in einen Buchrücken Kanäle von z.B. 1,8 x 0,6 mm in Querrichtung einkerben (die Erfindung
ist jedoch in keiner Weise auf diese Abmessungen der Kerbkanäle beschränkt).
[0013] Fadengeheftete Buchblöcke werden in der Buchblockfertigungsstation eingelesen und
eingegeben, jedoch am Rücken nicht bearbeitet.
[0014] Die Spannklammern sind gleichzeitig Glieder einer Transportkette. Nach dem Rückentrennkerben
wird die Spannklammer mit einer derartigen Transportkette, z.B. hydraulisch, weiterbewegt
und schließlich der Fächerbeleimmaschine zugeführt, in der die offenen Blattkanten
umgebogen und beleimt werden. In das Spannklammersystem sind Andrückleisten integriert,
die einen zwangsweisen Kontakt mit der Leimschicht sicherstellen. Damit wird ein Problem
gelöst, das bisher bei der Fächerbeleimung ungelöst war. Dieser Vorgang wird in Abhängigkeit
von der Papierart gesteuert mehrmals wiederholt und anschließend wird der Buchblock
im Bindebereich durch Anpreßleisten zusammengedrückt und mit der Spannklammer durch
einen Trockenkanal geführt. In diesem Trockenkanal muß dem Leim Feuchtigkeit entzogen
werden, ohne daß dadurch der Polymerisationsvorgang behindert oder vorzeitig abgebrochen
wird. Der Leim muß einen optimalen Kontakt zur Fläche haben, wozu eine staubfrei arbeitende
Rückentrennkerbmaschine erforderlich ist. Der Leim darf aber andererseits nicht in
den Buchblock einlaufen. Er muß ferner alterungsbeständig sein, was mit Hilfe einer
wasserlöslichen Dispersion erreicht wird, darf aber andererseits nicht zu stark an
Volumen verlieren, weil die Klebstoffäden in den Kanälen bei zu starkem Schwund ihre
querbindende Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Der zu verwendende Klebstoff muß
deshalb eine Vielzahl von Bedingungen in bezug auf Heizung, Feuchtigkeit, Luftführung,
Lufttrocknung, Vorschub, Leimzusammensetzung und Energieverbrauch erfüllen. Des weiteren
ist es erforderlich, die Anpreßleisten so zu führen, daß die Steigung am Buchrücken
einen bestimmten, zulässigen Bereich nicht übersteigt.
[0015] Am Ende des Trockenkanals wird der Buchblock genau positioniert an eine Schneidmaschine,
z.B. einen Drehgreifer der Schneidmaschine übergeben. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß die Greiferfläche klein sein muß, daß der Greifer aber trotzdem schwere und weit
überstehende Bücher einwandfrei seitlich bewegen, zweimal 90
o endlagengedämpft drehen und Toleranzen in der Größenordnung von 1/10 Millimeter einhalten
muß. Dabei darf der Greifer nicht nach oben aufbauen, weil der Rahmen der Schneidemaschine
dem entgegensteht. Im Anschluß an den Schneidprozeß wird der Buchblock einer reiche
übergeben und gelangt z.B. in ein Zwischenlager, wo er zum Einhängen in die Einbanddecke
bereitgestellt wird; der Buchblock kann an dieser Stelle jedoch auch ohne Überführung
in ein Zwischenlager in die Einbanddecke eingehängt werden. In letzterem Fall erfolgt
eine ungestörte Übergabe der Buchblocks in die Einhängestraße; wird der Buchblock
zur weiteren Verarbeitung bzw. zum Einhängen in die Buchdecke dem Zwischenspeicher
entnommen, muß der Buchblock neu eingelesen und genau positioniert in die Einhängestraße
übergeführt werden. Da aus dem Zwischenlager produktionsfrische oder über Nacht erkaltete
und ausgehärtete Buchblocks ankommen, sind erst einheitliche Verhältnisse durch Anwärmen
auf ca. 55
o herzustellen. Dann muß der Buchblockrücken durch Umbiegen und Überrollen geschmeidig
gemacht werden, wodurch auch die Steigung übertrieben und wieder auf das erforderliche
Maß zusammengedrückt wird. Die eingestellte Steigung wird beispielsweise durch Hinterkleben
mit Kapitalband und mit Hilfe der ausgewählten Stabilisierungselemente stabilisiert.
Es haben sich jedoch einwandfreie Ergebnisse dadurch erzielen lassen, daß der rohe
Buchblock in eine Decke, die mit Hülse und Kapitalband ausgerüstet war, eingeklebt
worden ist. Diese Möglichkeit besteht darin, daß der noch gerade Buchblockrücken satt
beleimt wird, daß die Einbanddecke zentriert, zugeführt und am Rücken verklebt sowie
der Buchblock in die Decke eingehängt wird. Hieran schließt sich ein Formpressen
und Trocknen an.
[0016] Für den folgenden Anklebevorgang (Anpappen) werden beispielsweise die Innenflächen
der Einbanddecke zusammen mit dem Rücken beleimt und gegen den Buchblock gedrückt.
Dabei kann der Buchblock bis zum Schluß in der Klammer bleiben. Nach einer anderen
Lösung werden die Vorsatzflächen beleimt; hierbei ist es schwierig, den Gelenkbereich
des Buches zu erreichen, das Buch rechtzeitig aus der Klammer freizugeben und trotzdem
genau zu führen.
[0017] Das favorisierte Vorgehen beim "Anpappen" setzt voraus, daß noch kein Stützgewebe
auf den Buchblockrücken aufgebracht ist, daß das Stabilisierungselement bereits in
der Einbanddecke verklebt ist, daß die Steigung eingestellt ist, daß der Buchblockrücken
geschmeidig gemacht ist, und daß die Rundung des Buchblockes, z.B. mit Hilfe von Druckluft,
durchgeführt wird. Das Druckluftrunden ist ein besonders schonendes und damit bevorzugtes
Rundungsverfahren. Das gerade Buch wird mit angeklebter Einbanddecke mit Hilfe von
Preßplatten und Dichtungspaketen am Kopf- und Fußschnitt sowie mit einer Haube um
die Preßplatten herum abgedichtet und durch Druckluft in die eigene Buchdecke gedrückt.
Der Grad der Rundung wird durch die vorher realisierte und in der Einbanddecke berücksichtigte
Steigung bestimmt. Der gerundete Buchblock muß unter mäßigem Druck aushärten und austrocknen.
Dies wird in einem Fertig warenlager durchgeführt. Eine weitere Möglichkeit des Bindens
besteht darin, daß die Einbbanddecke als Form aufgefaßt wird, in die der Buchblock
mechanisch oder mit Druckluft gepreßt wird.
[0018] Für die Deckenfertigung werden genau zugeschnittene Pappen, Rückeneinlagen und Überzüge
verwendet; der Zuschnitt erfolgt mit Hilfe von speziellen Zuschneidemaschinen. Die
Deckenfertigungsmaschine beleimt die Überzüge oder verwendet bereits beleimte (vorzugsweise
heißsiegelbar ausgerüstete) Überzüge, legt Pappenzuschnitte auf und schlägt die Kanten
ein. Aus einem Materialspeicher werden die Pappenrohformate durch den Rechner ausgewählt,
durch eine rechnergesteuerte Schneidevorrichtung (die auf der Basis eines Wasserstrahles,
eines Lasers oder dergl. arbeiten kann) außen beschnitten und in symmetrische Hälften
durchtrennt. Damit können auch gerundete Ecken mit verschiedenen Profilen hergestellt
werden. Gleichzeitig wird die vom Rechner ausgewählte Leinenbahn, z.B. durch eine
Reihe seitlich angeordneter, sich nacheinander zuschaltender Greifer abgezogen und
straff gehalten. Beim Abziehen kann Klebstoff, z.B. durch eine programmierbare Leimrakel,
im genutzten Bereich aufgebracht werden. Die Pappenzuschnitte und die zugeschnittene
Rückeneinlage werden auf dem beleimten, gespannten Buchleinen positioniert, und es
wird der Nutzen herausgeschnitten (z.B. wieder mit Hilfe einer Wasserstrahlschneidvorrichtung
oder dergl.). Die soweit behandelte Einbanddecke wird in die nächste Arbeitsposition
gebracht, in der die Einschläge programmiert umgeschlagen und festgedrückt bzw. angebügelt
werden. Hierbei werden z.B. spitze Ecken seitlich eingeklappt und umgeschlagen, und
abgerundete Ecken eingeschlagen und der überstehende Lappen eingezogen, wodurch eine
außerordentlich hohe Qualität erreicht wird. Die fertigen Ganzgewebedecken werden
angerieben bzw. angebügelt und kommen in einen Puffer, der gleichzeitig Feuchtigkeit
entzieht.
[0019] Die Einbanddecke wird von der Herstellstation und der Trocknungsstation aus in die
Prägestation übergeführt. An den Prägevorgang bzw. die Prägepresse werden hohe Anforderungen
gestellt. Beispielsweise sind ca 1000 verschiedene Typen bei sechs Schriftarten in
jeweils zwei unterschiedlichen Größen, sechs verschiedene Farbfolien, eine Temperatursteuerung
mit einem Regelbereich zwischen 80 und 150
o C, eine typen- und materialabhängige Drucksteuerung, eine Druckzeitsteuerung zwischen
0,05 und 0,5 Sekunden, eine Deckenführung in der X-Achse, der Y-Achse und der Z-Achse
und eine Materialdikkensteuerung erforderlich. Die Gesamtanlage macht es erforderlich,
daß die Prägung weitgehend frei programmierbar ist und daß Bildpunkte in das Material
vertieft eingebracht werden können.
[0020] Bevor die Einbanddecke in die Einhängestraße eingeführt wird, wird das Stabilisierungselement
(z.B. Stabilisierungs-bzw. Reco-Hülse entsprechend DE-OS 35 11 646) ausgewählt, mit
dem Kapitalband versehen und in die planliegende Einbanddecke eingeklebt. Dies bedeutet
einen geringeren mechanischen Aufwand als das Aufbringen der Reco-Hülse auf den gegenüber
der Steigung empfindlichen Buchblock. Dies hat auch den Vorteil, daß auch extern gefertigte
Einbanddecken (z.B. Verlagsdecken) durch die Reco-Hülse gefestigt werden können. Auch
werden die oft sehr knickgefährdeten Rückeneinlagen solcher Decken durch die wasserhaltigen
Klebstoffe biegsam gemacht. Hierbei ist jedoch eine hohe Maßhaltigkeit erforderlich,
weil dabei auch das Kapitalband in die Einbanddecke geklebt werden und am fertigen
Buch ohne Differenz gerade über die Buchblockschnittfläche hervorstehen muß. Das
Kapitalband wird in verschiedenen Farben bereitgestellt und vorzugsweise als heißsiegelbares
Band eingesetzt.
[0021] Das soweit fertiggestellte Buch wird in einem Endlager gespeichert. Im Anschluß
daran ist beispielsweise eine Fertigungskontrolle vorgesehen, in der das Buch über
den Balkencode ausgebucht und in den Transportcontainer übergeführt wird. Die Produktionsdaten
werden zusammen mit dem Auftrag zurück in die Annahmestation und von dort an den Kunden
geliefert.
[0022] Über die Einzelfertigung von Bucheinbänden hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Anlage auch zum Buchbinden von Kleinserien verwendet werden,
wobei anstelle der vorstehend geschilderten Deckenfertigung und Prägung vereinfachte
Decken- und Prägemaschinen (Klischee-Prägedruck) verwendet werden können. Die Auftragsvorbereitung
für eine derartige Kleinserie kann so ausgelegt sein, daß ein Musterexemplar mit dem
vorbestimmten Papier durch eine Einzelbuchanlage geschickt wird, daß dann ein Maßprotokoll
ausgedruckt wird, woraus Materialzuschnitte für die Serie abgeleitet werden. Des
weiteren kann auf weißem Karton eine Beschriftung bzw. Einbandgestaltung in Schwarzdruk
ausgeführt werden. Auch extern gefertigte Decken können durch Reco-Hülsen stabilisiert
und mit Kapitalband versehen, über eine Anlagestelle der Kompaktstraße zugeführt und
in der vorbeschriebenen Weise verarbeitet werden.
[0023] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Gesamtblockschema und Flußdiagramm des Fertigungsablaufes der wesentlichen
Schritte des Buchbindeverfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Station B nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Station CE nach Fig. 2,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Station D nach Fig. 2,
Fig. 5 eine bevorzugte Ausführungsform einer Buchbindeanlage nach der Erfindung, schematidsch
in Aufsicht,
Fig. 6 die Buchbindeanlage nach Fig. 5 in einer Seitenansicht aus der Richtung Y,
und
Fig. 7 die Buchbindeanlage nach Fig. 5 in einer Seitenansicht aus der Richtunmg Z.
[0024] Bei der Gesamtdarstellung des Fertigungsablaufes nach Fig. 1 erfolgt in einer Annahmestation
1 die Eingabe der Kundendaten, der Signatur des Buches usw. durch manuelle Eingabe
bzw. durch Zugriff auf den Speicher oder über Datenträger, wenn die Annahmestation
über Hilfsannahmestationen, die räumlich entfernt von der Annahmestation sind, beliefert
wird. Hier erfolgt die Wahl des Einbandtyps, es wird das Berechnungsschema festgelegt
und die Vorrichtemethode kundenabhängig gewählt. Dazu werden die benötigten Maße und
Farben in Datenform eingegeben, nämlich das Rückentrennkerbmaß, Kopf-, Fuß- und Vorderschnitt,
das Dickenmaß und die Einbandfarbe (wobei z.B. aus 24 unterschiedlichen Farben gewählt
werden kann). Das Vorrichten umfaßt das Zuschneiden der Heftumschläge und des Vorsatzpapiers,
das Ausdrucken und Umlegen des Codezettels, und das Ablegen im Container. Ferner wird
in der Annahmestation der Prägevorgang eingegeben, indem die Daten evtl. neu eingelesen
bzw. im Speicher aufgesucht werden, die gewünschte Schriftart ausgewählt wird, die
Prägung geschrieben und gestaltet sowie eingespeichert wird. Das Bindegut wird aus
dem Lager 2 abgerufen und über die Annahmestation 1 der Weiterverarbeitung (Blockbinden
4) zugeführt. Von der Annahmestation 1 aus wird in einer Sonderbehandlung das Bindematerial
einer Heftstation 3 zugeführt, von der aus der geheftete Buchblock ebenfalls in die
Blockbindestation 4 übergeführt wird. In diese Blockbindestation 4 werden die Daten
eingelesen und entsprechend diesen Daten wird die Steuerung bzw. der Rechner beaufschlagt.
Es erfolgt eine Trennung in fadenzuheftende und klebezubindende Bücher,die zu heftenden
Bände werden zur Weiterverarbeitung ausgegeben, es erfolgt eine Rückbuchung, ggfs.
läuft ein Wiederholungsprogramm ab. Innerhalb der Blockbindestation 4 wird der Buchblock
in eine Rückentrennkerbvorrichtung 13 eingegeben, in der der Buchblockrücken automatisch
beschnitten wird, selbsttätig ein Fächer-Klebebinden und Ableimen in der Leimstation
14 vorgenommen wird, die Steigung zwangsweise eingestellt wird, die Trocknungsleistung
nach dem Leimen in der Trockenstrecke 15 überwacht wird, die Übergabe des Buchblockes
an die Schneidemaschine 5 vollzogen wird, die Schnittausführung automatisch durchgeführt
wird, und der Buchblock in die Einhängestraße 7 übergeben wird. Von der Blockbindestation
4 aus können Sonderfälle in eine Spezialbehandlungsstation 6 ausgesteuert werden.
[0025] In der Einhängestraße 7 erfolgt das Einstellen der errechneten Idealsteigung, der
Klebstoffauftrag, das Trocknen, das Beleimen und Zuführen der Einbanddecke sowie das
Formpressen und Trocknen. Im Abschnitt 8, 9 erfolgt das Anfertigen der Decke, das
Ablängen und Zuführen der Stabilisierungselemente und des Kapitalbandes sowie das
Prägen, indem die Materialien zugeschnitten werden, Sonderfälle aussortiert werden,
der Beleimvorgang durchgeführt wird, Pappenteile aufgelegt und eingeschlagen werden,
und Ecken eingezogen werden. Ferner erfolgt in diesem Abschnitt die Übergabe an einen
Prägeautomaten, in welchem die Prägung vollautomatisch durchgeführt wird, und das
Ablegen der Einbanddecke in einem Endlager 10, der beispielsweise ein Förderband
sein kann. Vom Endlager 10 aus gelangt die Einbanddecke in den Abschnitt 11, in welchem
die Kontrolle der Einbanddecken stattfindet, fehlende Handgriffe ergänzt werden, die
Berechnung durchgeführt wird, die Vollzähligkeit überprüft wird, und die Einbanddecken
in das Auslieferungslager 12 übergeführt werden.
[0026] Aus dem Zwischenlager 16, in welchem fremdgefertigte und eigene Einbanddecken bereitgestellt
sind, werden die Einbanddecken in die Deckeneinhängevorrichtung 17 eingeführt. Aus
der Blockbinde- und Schneidestation 4, 5 gelangen die Buchblöcke in eine Steigungseinstellstation
18, in der die errechnete, für das entsprechende Buch ideale Steigung eingestellt
wird. Bei einer Einzelfertigung findet das Ablängen des Kapitalbandes und des Stabilisierungselementes
in Verbindung mit der Deckenfertigung statt. Bei Kleinserienfertigung werden in der
Station 19 das Kapitalband und die Stabilisierungshülse abgelängt und in die Einbanddecke
eingeklebt. Buchblock und Einbanddecke werden miteinander verklebt, der Buchblock
wird in der Formpresstation 20 gerundet und in der Station 21 erfolgt das Einbrennen
der Falze. Von hier durchläuft der Buchblock eine Trockenstrecke 22, in der der aufgetragene
Leim getrocknet wird. Schließlich wird der Buchblock in ein Trockenlager 23 übergeben.
Der Transport des Buches durch die einzelnen Stationen erfolgt hierbei mit Hilfe eines
Förderbandes, einer Förderkette oder dergl. Transportvorrichtung (mit 24 bezeichnet).
[0027] In Fig. 4 ist die Deckenherstell- und Prägestation im Blockschaltbild dargestellt.
Aus einem Rohmateriallager 25 wird Pappe und Leinen in eine Pappenzuschnittstation
26 und eine Leinenzuschnittstation 27 eingeführt, in denen der Zuschnitt der Materialien
vorgenommen wird. Hier werden auch Sonderfälle aussortiert. Die zugeschnittenen Bestandteile,
darunter auch Stabilisierungshülse und Kapitalband, werden in die Deckenfertigungsstation
29 übergeführt, in der das Beleimen, Auflegen und Einschlagen der Pappenteile und
das Einziehen der Ecken erfolgt. Anschließend wird die so gefertigte Decke in die
Prägestation 29 übergeführt, in der das Prägen der Decke in einem Prägeautomaten vollautomatisch
abläuft. Die mit Prägung versehene Einbanddecke wird in einem Decken-Zwischenlager
30, z.B. auf einem Förderband, zwischengespeichert.
[0028] Das gesamte Buchbindesystem nach der Erfindung ist schematisch in Fig. 5 dargestellt.
Mit 31 ist die Eingabe der Daten bezeichnet, die in der Annahmestation erfolgt, welche
räumlich getrennt von der Anlage angeordnet sein kann. Der Blattstapel 32 wird in
einer Ableimvorrichtung 33 am Blockrücken beleimt und in eine Fächerklebebindevorrichtung
34 eingeführt, in der der geleimte Blattstapel zu einem Buchblock gebunden wird. In
der Rückentrennkerbvorrichtung 35 erfolgt das Rückentrennkerben des Buchblockes. Der
(vorzugsweise hydraulische) Gesamtantrieb ist mit 36 bezeichnet. Der Buchblock wird
an schließend durch eine Schneidemaschine 37 geführt, die ein abschließendes Beschneiden
des Buchblockes vornimmt. Damit liegt am Ende der Station B der gerade Buchblock fertig
bearbeitet vor.
[0029] In der Station CE erfolgt das Einhängen des Buchblockes indie Einbanddecke. Von außen
werden Fremddecken bei 39 in die Anlage eingeführt, umgeschlagen und bei 40 in die
Station CE übergeführt, dort bei 41 auf dem Rücken mit einer Reco-Hülse verbunden
und bei 42 mit einem Kapitalband versehen. Die endlos (z.B. in 20 Breiten) vorliegende
Reco-Hülse wird hierzu automatisch abgelängt, ebenso das Kapitalband. Die so gefertigte
Decke wird mit dem fertig bearbeiteten Buchblock verbunden, bei 43 wird die Steigung
des Buchblockes eingestellt und bei 44 der Rücken gerundet, z.B. mit Hilfe von Druckluft.
Die Einbanddecke mit dem eingehängten Buchblock wird anschließend zwischengespeichert,
z.B. auf einer Förderkette 45 mit langem Förderweg, und in eine Verteilerstation 46,
z.B. ein Regal eingebracht, wo die einzelnen fertig gebundenen Bände für den Versand
fertiggemacht und in Container gepackt werden.
[0030] Werden keine Fremddecken verwendet, sondern speziell angefertigte, eigene Einbanddecken,
erfolgt die Deckenfertigung innerhalb der Gesamtanlage. Aus einem Pappenmagazin 47
werden die erforderlichen Größen von Pappen in einer Pappenbeschneidevorrichtung
48 automatisch auf die gewünschten Dimensionen geschnitten, ferner werden in einem
Hülsenmagazin die Stabilisierungshülsen auf entsprechende Länge geschnitten,parallel
dazu werden aus einem Leinenmagazin 49 über eine Leimrakel 50 die Leinen in einer
Beschneidevorrichtung 51 auf das gewünschte Maß zugeschnitten und selbsttätig mit
der zugeschnittenen Pappe verbunden. Dieses Produkt gelangt dann in die Einschlagevorrichtung
52 und von dort in den Deckenspeicher 53, von dem aus die fertigen Decken zwischengespeichert
und bei Bedarf in eine Prägevorrichtung 54 eingeführt, geprägt und der weiteren Bearbeitung
zugeführt werden, die in der Kompaktstraße CE vorgenommen wird, so daß von hier ab
der weitere Bearbeitungsablauf dem der Fremddecken entspricht.
1. Buchbindeanlage zum vollautomatischen Buchbinden von Unikaten und Kleinserien,
gekennzeichnet durch
a) eine Annahmestation, in der alle für das Binden des jeweiligen Buches erforderlichen
Daten so erstellt und gespeichert werden, daß sie an jeder Bearbeitungsstation abrufbar
ist, derart, daß in der Annahmestation der gesamte Verarbeitungsablauf mit den für
die Bearbeitung erforderlichen Daten festgelegt wird, und der Datensatz in einen Prozeßrechner
eingegeben wird,
b) eine Buchblock-Fertigungsstation, in der das Rückentrennkerben und das Fächerbeleimen
des Buchblockes vorgenommen werden, der Buchblock im Bindebereich zusammengepreßt
und durch einen Trockenkanal geführt wird, sowie der Buchblock im Anschluß an den
Trockenkanal in eine Schneidvorrichtung zum Beschnitt auf drei Seiten übergeben wird,
c) eine Deckenfertigungsstation, in der aus einem Materialspeicher Pappen und Buchleinen
zugeschnitten und zugeführt, die Pappenrohformate durch den Rechner ausgewählt, auf
Form geschnitten und zugeführt, und die zugeschnittene Rückeneinlage auf dem Buchleinen
positioniert wird sowie anschließend die Einschläge umgeschlagen und festgelegt
werden,
d) eine Hülsenstation, in der die Einbanddecke mit einem ausgewählten und abgehängten
Stabilisierungselement verstärkt und mit Kapitalband versehen wird,
e) eine Kapitalstation, in der das Kapitalband abgelängt und auf die Innenseite des
Hülsenmaterials an beiden Enden aufgeklebt wird,
f) eine Einhängestation, in der der Buchblockrücken durch Umbiegen und Überrollen
geschmeidig gemacht bzw. Steigung eingestellt, die erforderliche Steigung auf das
notwendige Maß zusammengedrückt sowie der Buchblock am Rücken mit der hierzu bereitgestellten
Einbanddecke verklebt wird,
g) eine Rundungsstation, in der der Buchblock in den Rücken der aufgeklebten Einbanddecke
gepreßt und unter Verbrauch der Steigung gerundet sowie in einem Klammersystem gehalten
und ausgetrocknet wird, wobei die Fälze eingebrannt werden, und
h) eine Anpappstation, in der die Vorsatzaußenflächen mit den Deckelflächen verklebt
werden.
2. Buchbindeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Buchleinen heißsiegelbar
ausgerüstet ist und die Einschläge festgebügelt werden.
3. Buchbindeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapitalband heißsiegelbar
ausgerüstet ist und auf die Innenseite des Hülsenmaterials aufgebügelt wird.
4. Buchbindeanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Prägestation für Einzelfertigung,
in der der Prägevorgang vorgenommen wird und der die Einbanddecken aus den Herstell-
und Trocknungsstationen zugeführt werden.
5. Buchbindeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für Kleinserien eine
Prägevorrichtung außerhalb der Anlage vorgesehen ist.
6. Verfahren zum vollautomatischen Buchbinden von Unikaten und Kleinserien, dadurch
gekennzeichnet, daß
a) alle für das Binden des jeweiligen Buches erforderlichen Daten in einer Annahmestation
erstellt und so gespeichert werden, daß sie an jeder Bearbeitungsstation abrufbar
sind, so daß in der Annahmestation der gesamte Verarbeitungsablauf mit den für die
Bearbeitung erforderlichen Daten festgelegt wird, wobei der Datensatz in einen Prozeßrechner
eingegeben wird,
b) das Rückentrennkerben und Fächerbeleimen des Buchblockes in einer Buchblock-Fertigungsstation
durchgeführt wird, für geheftete Buchblocks abgeleimt wird, der Buchblock im Bindebereich
zusammengepreßt und durch einen Trocken kanal geführt wird, sowie der Buchblock im
Anschluß an den Trockenkanal in eine Schneidevorrichtung zum Beschnitt auf drei Seiten
übergeben wird,
c) Pappen und Buchleinen in einer Deckenfertigungsstation aus einem Materialspeicher
zugeschnitten und zugeführt, die Pappenrohformate durch den Rechner ausgewählt, auf
Form geschnitten und zugeführt, und die zugeschnittene Rückeneinlage auf dem Buchleinen
positioniert wird sowie anschließend die Einschläge umgeschlagen und festgelegt werden,
d) die Einbanddecke mit einer ausgewählten und abgelängten Stabilisierungshülse verstärkt
und mit Kapitalband versehen wird,
e) das Kapitalband abgeleimt und auf die Innenseite der Stabilisierungshülse an beiden
Enden aufgeklebt wird,
f) der Buchblockrücken durch Umbiegen und Überrollen geschmeidig gemacht bzw. Steigung
eingestellt wird, die erforderliche Steigung auf das notwendige Maße zusammengedrückt
sowie der Buchblock am Rücken mit der hierzu bereitgestellten Einbanddecke verklebt
wird,
g) der Buchblock in den Rücken der aufgeklebten Einbanddecke gepreßt und unter Verbrauch
der Steigung gerundet sowie zum Austrocknen in einer vorgegebenen Position gehalten
wird, wobei die Fälze eingebrannt werden, und
h) die Vorsatzaußenflächen mit den Deckenflächen in einer Anpappstation verklebt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Buchleinen heißversiegelt
wird und die Einschläge festgebügelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapitalband heißversiegelt
wird und auf die Innenseite des Hülsenmaterials aufgebügelt wird.