[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Relais ist aus der FR-PS 1 080 986 bekannt. Bei diesem bekannten Relais
schlagen die Polplatten direkt am Innenschenkel an. Dies hat zur Folge, daß der bei
Relais an sich bekannte Klebeeffekt auftritt, d.h. nach dem Anziehen klebt der Anker
auch nach Ausschalten der Betriebsspannung infolge des Restmagnetismus des Joches
und des Ankers. Diese Kraft muß beim Zurückbewegen des Ankers überwunden werden. Bei
unipolaren Relais ist zu diesem Zweck eine Rückholfederkraft vorgesehen, die wiederum
eine höhere Ansprechleistung erfordert. Bei bipolaren Relais muß die Ansprechleistung
in beiden Richtungen entsprechend erhöht werden. Diese Nachteile versucht man durch
solche konstruktive Mittel auszugleichen, welche zwischen Joch und Anker einen definierten
Luftspalt sicherstellen. So ist es bereits bekannt, auf dem Anker einen kleinen am
Joch anschlagenden Kunststoffpilz anzubringen, der einen definierten Abstand zwischen
Anker und Joch gewährleistet und zugleich eine Dämpfung des Ankeranschlags bewirkt.
[0003] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, das Kleben des Ankers am Joch bei
gleichzeitiger Geräuschdämpfung durch eine besonders einfache Konstruktion zu erreichen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Diese Lösung gestattet es, den Luftspalt bereits bei der Herstellung des Spulenkörpers
ohne zusätzlichen Aufwand zu bestimmen. Der Luftspalt kann sehr genau eingehalten
werden, da die Abmessungen der Anschlagrippen in Spritzgußtechnik aus Kunststoff genau
herstellbar sind.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt des Ausführungsbeispieles, das entlang der Linie I-I in Fig.
2 geschnitten ist,
Fig. 2 die Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel, das entlang der Linie II-II in
Fig. 1 geschnitten ist, und
Fig. 3 die Seitenansicht des Ausführungsbeispiels, das entlang der Linie III-III in
Fig. 2 geschnitten ist.
[0006] In Fig. 1 bildet das Bodenteil 1 zusammen mit dem schachtelartigen Deckel 2 das Relaisgehäuse.
Der Bodenteil 1 besitzt im Abstand und parallel zueinander angeordnete, nach oben
ragende Trennwände 101. Zwischen diesen ist der Elektromagnet angeordnet. Er besteht
aus dem Spulenkörper 3 mit der Wicklung 4, einem E-förmigen Joch 5 aus einem U-förmig
gebogenen hochkant stehenden Flachmaterial, das mit den zwei Jochaußenschenkeln 5′
den Spulenkörper 3 umgibt. An der Basis 6 des Jochs 5 ist, wie in Fig. 2 zu erkennen,
der im Querschnitt kreisförmig oder elliptisch ausgebildete, den Mittelschenkel des
E-förmigen Jochs 5 bildende Jochkern 7 befestigt. Dieser ragt durch den Spulenkörper
3 hindurch. Die freien Schenkelenden 8 und 9 der Jochaußenschenkel 5′ und das freie
Ende 10 des Jochkerns 7 ragen über den Spulenflansch 11 des Spulenkörpers 3 hinaus.
[0007] Der Anker 12 des Relais besteht aus dem Querschieber 13 aus Isolierstoff, der senkrecht
zur Längsrichtung des Joches 5 verschiebbar gelagert ist.
[0008] In dem Querschieber 12 sind senkrecht zu seiner Verschieberichtung zwei parallel
zueinander und mit Abstand voneinander angeordnete Polplatten 14 und 15 aus ferromagnetischem
Werkstoff vorgesehen. Die aus dem Querschieber 13 herausstehenden Teile 16 und 17
der Polplatten 14, 15 ragen jeweils in einen Zwischenraum 18 und 19 zwischen den freien
Schenkelenden 8 und 9 und dem Ende 10 des Jochkerns 7.
[0009] In die Aussparung 20 des Querschiebers 13 ist der zweipolig magnetisierte Permanentmagnet
21 so eingesetzt, daß ein Pol an der Polplatte 14, und der andere Pol an der Polplatte
15 anliegt. Die beiden Polplatten 14, 15 sind also gegenpolig magnetisiert, so daß
das Relais eine bipolare Wirkung besitzt.
[0010] Damit beim Ansprechen des Relais zwischen einer der Polplatten 14 oder 15 und dem
Jochkern 7 jeweils ein geringer Spalt bestehen bleibt, der das Kleben der Polplatte
am Jochkern 7 verhindert, sind an gegenüberliegenden Seiten des Jochkerns 7 am Spulenflansch
11 senkrecht abstehende Anschlagrippen 22 (Fig. 1) angebracht. Diese sind z.B. bei
der Herstellung des Spulenkörpers 3 mit angeformt.
[0011] Wie aus den Figuren 1 und 3 zu erkennen, haben die Anschlagrippen 22 eine plattenförmige
Gestalt. Sie sind so breit, daß sie auf beiden Seiten des Jochkerns 7 überstehen,
damit die Polplatte 14 oder 15 an der Anschlagrippe 22 gedämpft anschlagen kann und
zwischen Polplatte 14 oder 15 und dem Jochkern 7 ein Spalt 23 bestehen bleibt. Die
Breite der Anschlagrippen 22 ist so bemessen, daß die Größe des Spalts 23 etwa 0,05
bis 1 mm beträgt.
[0012] Wenn das Relais als gepoltes monostabiles Relais ausgebildet ist, dann sollten die
Anschlagrippen 22 auf beiden Seiten unterschiedlich stark überstehend ausgebildet
sein und zwar derart, daß der Spalt 23 in Ruhelage des Ankers 12 kleiner als in der
Arbeitslage ist. Die Maßnahme verhindert das Kleben des Ankers in der Arbeitslage
und verbessert die Rückführung des Ankers in die Ruhelage.
[0013] Der Querschnitt des Jochkerns 7 kann auch quadratisch oder rechteckig ausgebildet
sein. Wenn er elliptisch ausgebildet ist, dann sollte die Hauptachse oder die Nebenachse
der Ellipse in Verschieberichtung des Ankers verlaufen.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem zwischen den Enden der Jochschenkel Luftspalte
aufweisenden E-förmigen Joch und einem quer zum Joch verschiebbaren Anker aus einem
Permanentmagnet mit Polplatten, deren Enden in die Luftspalte eintauchen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- am freien Ende (10) des Jochkerns (7) ist wenigstens eine Anschlagrippe (22) vorgesehen,
- die Anschlagrippe (22) ist breiter als die Dicke des Jochkerns (7) und ragt zu beiden
Seiten über den Jochkern (7) hinaus.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagrippen (22) den
Jochkern (7) auf der einen Seite mehr als auf der anderen Seite überragt.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
Jochkerns (7) kreisförmig ausgebildet ist.
4. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
Jochkerns (7) elliptisch ausgebildet ist und sich die Hauptachse oder die Nebenachse
der Ellipse in Bewegungsrichtung des Ankers (12) erstreckt.