[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von 2-substituierten Ethansulfonverbindungen
der allgemeinen Formel I

und deren Alkali- oder Ammoniumsalze, wobei R
3 einen C
1-C
4-Niederalkylrest darstellt und A
1.) ein Pyridinium-Rest

ist, dessen Substituenten R1 und R2 Wasserstoff oder einen C1-C3-Niederalkylrest bedeuten, oder dessen Substituenten R1 und R2 zusammen mit dem Pyridiniumrest einen kondensierten 6-gliedrigen aromatischen Ring
bilden oder
2.) eine SH-Gruppe
ist,
als galvanotechnische Hilfsstoffe.
[0002] Einige dieser Verbindungen, nämlich solche der Formel I mit A-Pyridinium und R
3 = CH
3 (Can. J. Chem. 1984, 62 (19), Seiten 1977-95) und R
3 = n - C
4H
g) (J. Am. Chem. Soc. 76, (1954) Seite 3945) sind zwar bekannt, aber nicht für galvanotechnische
Zwecke.
[0003] Andererseits sind Propansulfonverbindungen mit einem Pyridiniumsubstituenten bzw.
einem Chinolin-substituenten in 3-Stellung für galvanotechnische Zwecke als Glanzbildner
und Einebner in sauren Nickelbädern bekannt (vgl. DE-PS 1 004 011). Überraschenderweise
zeigen erfindungsgemäß verwendete 2-substituierte Ethansulfonverbindungen mit einer
Alkylkettenverzweigung am C2 gute Glanzbildung und Einebnung insbesondere von Nickel-
und Kupferüberzügen, obwohl die sterische Hinderung schlechte Ergebnisse erwarten
läßt. Auf diese Weise ist durch zahlreiche Substanzvarianten Anpassung und Optimierung
an verschiedene galvanische Forderungen möglich.
[0004] Die Herstellung solcher erfindungsgemäß verwendeter Verbindungen erfolgt durch gleichzeitiges
Umsetzen von Verbindungen AH oder A mit einem Olefin R
3-CH = CH
2 mit Schwefeltrioxid in einem inerten Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch oder
durch Sulfonieren des Olefins im Gemisch mit Dioxan in einem Fallfilmreaktor und Umsetzen
des erhaltenen 1,2-Sulfons mit der Verbindung AH oder A.
[0005] Beide Verfahrensweisen sind Gegenstand älterer nicht vorveröffentlichter Schutzrechte.
[0006] Wie gefunden wurde, sind insbesondere die Pyridin- und Chinolinderivate der 2-substituierten
Ethansulfonbetaine besonders gute Glanzbildner und Einebner in sauren Nickelbädern,
während die Mercaptoderivate als Glanzbildner in sauren Kupferbädern geeignet sind.
[0007] Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel 1
[0008] Es wurde ein galvanisches Nickelbad wie folgt angesetzt:
50 g/l |
Borsäure |
70 g/l |
Nickelchlorid .6 H2O |
330 g/l |
Nickelsulfat .7 H2O |
2 g/l |
Saccharin |
0,2 g/l |
Versuchsverbindung |
0,02 g/l |
Einebner (Epichlorhydrin-Propargylalkohol-Addukt) |
destilliertes Wasser auf 1 Liter, pH-Wert 4,0 mit Schwefelsäure eingestellt.
[0009] Es wurde jeweils 10 min. bei 2 A/dm
2 und 60°C ein Messingblech in einer Hull-Zelle vernickelt. Das Blech war vorher in
alkalischer Lösung und nach dem Waschen mit Wasser bei 2,5 A 2 min. kathodisch entfettet
worden. Anschließend wurden die Bleche mit Wasser gespült und 30 sec. in einen Beizentfetter
getaucht und danach mit Zellstoff abgerieben und nochmals mit Wasser gespült. Die
Bewegung des Bades geschah durch Lufteinperlen.
[0010] Es wurden als Versuchsverbindungen zum Beispiel
a.) 1-(2-Sulfopropyl)-pyridiniumbetain und
b.) 1-(2-Sulfopentyl)-pyridiniumbetain
eingesetzt.
[0011] Die Bleche zeigten nach der Vernickelung eine einheitliche Fläche, guten Glanz und
Einebnung. Die Lagerstabilität der angesetzten Zusatzlösung bei 60°C war gut.
Beispiel 2
[0012] Es wurde ein Bad aus
22,5 g/l |
Kupfer als Sulfat |
185 g/l |
Schwefelsäure und |
75 mg/l |
Chlorid (als Salzsäure) sowie |
8 ml/l |
nicht ionisches Netzmittel (Polyglykoltyp) |
verwendet.
[0013] Hierzu wurden steigende Konzentrationen von Natrium-2-mercapto-propan-1-sulfonat
eingesetzt. Es wurde eine Prüf-Zelle von 1,5 l Badinhalt verwendet. Die Versuchskupferbleche
waren matt und gewinkelt. Sie wurden mit 0,8 m/min senkrecht zur Anode bewegt (3 cm
Hub). Es wurde mit einer kathodischen Stromdichte von 3 A/dm
2 30 min bei 25°C galvanisch verkupfert. Die Kathode bestand aus gewinkeltem Kupferblech.
[0014] Bei einer Konzentration von 0,2 bis 0,4 mg/l ergab die Verbindung einen sehr guten
Glanz.
1. Verwendung von 2-substituierten Ethansulfonverbindungen der allgemeinen Formel I
[A-CHR
3-CH
2-SO
3]
- (I)
und deren Alkali- oder Ammoniumsalzen, wobei R
3 einen C
1-C
4-Niederalkylrest darstellt und A
(1) ein Pyridinium-Rest

ist, dessen Substituenten R1 und R2 Wasserstoff oder einen C1-C3-Niederalkylrest bedeuten, oder dessen Substituenten R1 und R2 zusammen mit dem Pyridiniumrest einen kondensierten 6-gliedrigen aromatischen Ring
bilden; oder
(2) eine SH-Gruppe ist,
als galvanotechnische Hilfsstoffe.
2. Verwendung von Verbindungen der Formel I mit A = (1) als Glanzbildner und Einebner
in sauren galvanischen Nickelbädern.
3. Verwendung von Verbindungen der Formel I mit A = (2) als Glanzbildner in sauren galvanischen
Kupferbädern.
1. Use of 2-substituted ethane sulphone compounds of the general formula I
[A-CHR
3-CH
2-SO
3 ]
- (I)
and the alkali or ammonium salts thereof wherein R
3 is a C
1 - C
4 lower alkyl residue and A is
(1) a pyridinium residue

in which the substituents R1 and R2 mean hydrogen or a C1 - C3 lower alkyl residue, or the substituents R1 and R2 together with the pyridinium residue form a condensed 6-membered aromatic ring or
(2) a SH-group
as galvanotechnical adjuvants.
2. Use of the compounds of formula I wherein A = (1) as brighteners and levelling agents
in acid nickel electroplating baths.
3. Use of the compounds of formula I with A = (2) as brighteners in acid copper electroplating
baths.
1. Utilisation de composés éthanesulfonés substitués en position 2 de formule générale
I
[A-CHR
3-CH
2-SO
3 ]
- (I)
et de leurs sels alcaline ou d'ammonium, dans laquelle R
3 représente un alkyle inférieur en C
1 - C
4 et A représente
(1) un reste pyridinium

dont les substituants R1 et R2 représentent un hydrogène ou alkyle inférieur en C1 - C3, ou les substituants R1 et R2 représentent ensemble avec la reste pyridinium, un cycle aromatique condensé à 6
chaînons, ou
(2) un SH-groupe
comme substance auxiliaire dans les techniques galvaniques.
2. Utilisation de composés de formule I avec A = (1) comme agent de brillance et agent
égalisateur dans les bains galvaniques acides au nickel.
3. Utilisation de composés de fromule I avec A = (2) comme agent de brillance dans les
bains galvaniques acides au cuivre.