[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Bilden eines Ausgangssignals
als Linearkombination einer Anzahl von Eingangssignalen.
[0002] In der deutschen Patentanmeldung P 37 20 871.3 ist eine Anordnung beschrieben, bei
der drei Signale in Verstärkerstufen um bestimmte Faktoren verstärkt und die so gewonnenen
Signale summiert werden. Dabei umfaßt jede Verstärkerstufe ein über einen Widerstand
gegengekoppeltes Paar aus zwei Differenzverstärker-Transistoren, deren Emitteranschlüsse
durch Stromquellen gespeist werden. Der Steueranschluß jeweils eines der Differenzverstärker-Transistoren
ist an eine Referenzspannungsquelle geführt.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe, die beschriebene Schaltungsanordnung zu vereinfachen
und - insbesondere im Hinblick auf eine verbesserte Integrationsfähigkeit auf einem
Halbleiterkristall - eine platzsparende Schaltungsanordnung zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine der Anzahl der Eingangssignale
entsprechende Anzahl von Stromsteuerelementen, deren Hauptstrompfade einseitig mit
Anzapfungen einer Kette aus Gegenkopplungswiderständen und anderseitig bezüglich der
Reihenfolge der Anzapfungen abwechselnd mit einem ersten und einem zweiten Ausgangsanschluß
verbunden sind, wobei jedem Stromsteuerelement an seinem Steueranschluß eines der
Eingangssignale zuführbar ist, und wobei die Parallelschaltung der an die Anzapfung
für das Stromsteuerelement unmittelbar anschließenden Gegenkopplungswiderstände gemäß
dem Faktor dimensioniert ist, mit dem das Eingangssignal in der Linearkombination
gewichtet ist.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung wird für jedes der Eingangssignale
nur noch ein einziges Stromsteuerelement und nicht mehr ein vollständiger Differenzverstärker
benötigt. Trotzdem ist die Funktion derjenigen einer Schaltungsanordnung gleichwertig,
die für jedes Eingangssignal einen Differenzverstärker aufweist. Bei der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung ist jedes der Stromsteuerelemente mit wenigstens einem über einen
Gegenkopplungswiderstand benachbarten Stromelement zu einer einem Differenzverstärker
entsprechenden Anordnung verbunden. Dabei sind die einem Stromsteuerelement benachbarten
Stromsteuerelemente stets mit dem anderen der beiden Ausgangsanschlüsse verbunden
und wirken in ihrer Parallelschaltung als zweiter Zweig, d.h. als Referenzzweig,
der Differenzverstärkeranordnung, deren Signalzweig durch das erstgenannte Stromsteuerelement
gebildet ist. Dabei können durch die Schaltungsanordnung verzweigte und unverzweigte
Konfigurationen entsprechend verzweigten bzw. unverzweigten Ketten aus Gegenkopplungswiderständen
gebildet sein. Jede der von einem Stromsteuerelement und seinen benachbarten Stromsteuerelementen
gebildete Anordnung stellt einen über die Gegenkopplungswiderstände gegengekoppelten
Differenzverstärker, d.h. einen Differenzverstärker mit Stromgegenkopplung, dar, dessen
Verstärkung für das dem einzelnen Stromsteuerelement zugeleitete Eingangssignal durch
den Widerstandswert des Gegenkopplungswiderstands bzw. bei mehreren benachbarten Stromsteuerelementen
durch den Widerstandswert der Parallelschaltung der unmittelbar anschließenden Gegenkopplungswiderstände
gegeben ist. Dabei kann der Einfluß der übrigen Stromsteuerelemente und Gegenkopplungswiderstände
vernachlässigt werden.
[0006] Um aus einer Anzahl von Eingangssignalen in Form einer Linearkombination, in der
die einzelnen Eingangssignale mit vorgegebenen Faktoren gewichtet sind, ein Ausgangssignal
zu bilden, werden nun weiterhin erfindungsgemäß die Gegenkopplungswiderstände entsprechend
den beschriebenen Zusammenhängen dimensioniert.
[0007] Durch Einsparen der bei den Schaltungsanordnungen nach dem Stand der Technik erforderlichen
gesonderten Referenzzweige in den Differenzverstärkern für die einzelnen Eingangssignale
wird bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung der Schaltungsaufwand erheblich
reduziert.
[0008] An dieser Stelle sei bemerkt, daß aus der japanischen Anmeldung 58-101311 eine Mehrphasen-Spannungs-
und -Stromumsetzerschaltung mit wenigstens drei Transistoren bekannt ist, deren Basisanschlüssen
die Mehrphasenspannungen zugeführt werden und an deren Kollektoranschlüssen Ausgangsströme
erhalten werden. Bei dieser Schaltung soll die Umsetzgenauigkeit erhöht werden. Die
Schaltung enthält je einen Widerstand zwischen je zwei Emitteranschlüssen der Transistoren
und je eine Stromquelle von jedem der Emitteranschlüsse zu einem gemeinsamen, negativen
Schaltungspunkt. Bei dieser Schaltungsanordnung wird weder eine Linearkombination
der Eingangssignale gebildet, noch wird eine darauf ausgerichtete Konfiguration und
Dimensionierung der Kette aus Gegenkopplungswiderständen gemäß der Erfindung angeregt.
[0009] Als Stromsteuerelemente werden bevorzugt Halbleiterbauelemente, insbesondere Transistoren,
eingesetzt, die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist damit integrierbar; sie
kann jedoch ebenso mit Verstärkerröhren aufgebaut sein.
[0010] Vorteilhaft werden den als Transistoren ausgebildeten Stromsteuerelementen an den
Anzapfungen der Kette von Gegenkopplungswiderständen Arbeitspunktgleichströme zugeleitet,
wodurch eine einfache und exakte Arbeitspunkteinstellung der Schaltungsanordnung
erhalten wird. Wenn insbesondere die Werte der Arbeitspunktgleichströme im gleichen
Verhältnis zueinander stehen wie die wirksamen Querschnittsflächen der Hauptstrompfade
der Stromsteuerelemente, werden in diesen gleiche Stromdichten und damit gleiche
Potentialverhältnisse erzielt und somit eine symmetrisch arbeitende Anordnung erhalten.
Als wirksame Querschnittsfläche eines Hauptstrompfades wird dabei der für die Steuerung
des Stromes im Hauptstrompfad des Stromsteuerelements wirksame Querschnitt verstanden,
d.h. beispielsweise die für die Stromsteuerung wirksame Fläche des Ladungsträgerkanals
in einem Feldeffekttransistor oder die vom Kollektor-Emitter-Strom durchflossene Halbleiterquerschnittsfläche
in einem bipolaren Transistor.
[0011] Die symmetrische Arbeitsweise der Schaltungsanordnung wird dadurch verbessert, daß
die Summen der Werte der Arbeitspunktgleichströme der mit dem ersten und der mit
dem zweiten Ausgangsanschluß verbundenen Stromsteuerelemente übereinstimmen. Diese
Stromsymmetrie führt zu einer Spannungssymmetrie auch bei Schaltungselementen, die
mit den Stromsteuerelementen verbunden sind und von den Strömen in deren Hauptstrompfaden
durchflossen werden. Insbesondere verschwindet die Differenz der Arbeitspunktgleichströme
an den Ausgangsanschlüssen, und es ergeben sich dort symmetrische Gleichstromarbeitspunkte.
[0012] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im nachfolgenden näher beschrieben.
[0013] Fig. 1 zeigt ein Beispiel mit einer Anzahl von n Stromsteuerelementen 11, 12, 13,
14, ..., 1n, in diesem Fall als bipolare NPN-Transistoren ausgebildet. Diese sind
an ihren Emitteranschlüssen mit Anzapfungen 41, 42, 43, 44, ..., 4n einer Kette aus
Gegenkopplungswiderständen R1, R2, R3, ..., Rn-1 verbunden, die der Einfachheit halber
unverzweigt gewählt ist. Die Transistoren 11, ..., 1n, deren Kollektor-Emitter-Strecken
die Hauptstrompfade der Stromsteuerelemente bilden, sind mit ihren Kollektoranschlüssen
bezüglich der Reihenfolge der Anzapfungen 41, ..., 4n abwechselnd mit einem ersten
Ausgangsanschluß 31 und einem zweiten Ausgangsanschluß 32 verbunden. An den die Steueranschlüsse
bildenden Basisanschlüssen 21, 22, 23, 24, ..., 2n werden den Transistoren 11, ...,
1n Eingangssignale S1, S2, S3, S4, ..., Sn zugeführt. Der jedem der Eingangssignale
S1, ..., Sn zugeordnete Transistor 11, ..., 1n wirkt mit dem bzw. den benachbarten
Transistor(en) als Differenzverstärker, wobei der bzw. die benachbarte(n) Transistor(en)
für das betreffende Eingangssignal als Referenzzweig auftritt. Die Verstärkung dieses
Differenzverstärkers, die den Faktor bildet, mit dem das betreffende Eingangssignal
in der das Ausgangssignal an den Ausgangsanschlüssen 31, 32 bildenden Linearkombination
gewichtet ist, wird durch die Parallelschaltung der eingeschlossenen Gegenkopplungswiderstände
bestimmt. Das Vorzeichen, mit dem das Eingangssignal in das Ausgangssignal eingeht,
bestimmt sich aus der Zuordnung des Kollektoranschlusses des zugehörigen Transistors
zum ersten bzw. zum zweiten Ausgangsanschluß 31 bzw. 32.
[0014] Den Transistoren 11, ..., 1n werden an den Anzapfungen 41, ..., 4n Arbeitspunktgleichströme
I1, I2, I3, I4, ..., In zugeführt, die von Stromquellen 51, 52, 53, 54, ..., 5n erzeugt
werden. Die Hauptstrompfade, d.h. die Kollektor-Emitter-Strecken der Transistoren
11, ..., 1n weisen wirksame Querschnittsflächen A1, A2, A3, A4, ..., An auf. Im vorliegenden
Fall sind dies für die bipolaren Transistoren die für den Ladungsträgertransport
innerhalb der Transistoren wirksamen Übergangsflächen zwischen den unterschiedlich
dotierten Zonen des Halbleitermaterials. Die Arbeitspunktgleichströme I1, ..., In
sind im gleichen Größenverhältnis gewählt wie die wirksamen Querschnittsflächen A1,
..., An. Dadurch werden an den Anzapfungen 41, ..., 4n und den Stromsteuerelementen
11, ..., 1n, insbesondere auch den Basisanschlüssen 21, ..., 2n, gleiche Arbeitspunktpotentiale
erhalten.
[0015] Fig. 2 zeigt ein spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung mit drei Stromsteuerelementen
11, 12, 13, die wieder als bipolare NPN-Transistoren ausgebildet sind. Dieses Beispiel
stellt einen Spezialfall der Anordnung nach Fig. 1 dar, bei der die Zahl n auf den
Wert 3 festgelegt wurde. Mit der Fig. 1 übereinstimmende Elemente sind in Fig. 2
mit identischen Bezugszeichen versehen. Die Stromquellen 51, 52, 53 sind durch je
einen Stromquellentransistor und einen mit dessen Emitteranschluß verbundenen Stromquellenwiderstand
gebildet, wobei die Stromquellentransistoren an ihren Basisanschlüssen von einer
gemeinsamen Referenzspannung gesteuert werden. Diese gemeinsame Steuerung der Stromquellen
51, ..., 5n ist auch in der Anordnung nach Fig. 1 durchführbar und gewährleistet
eine gute Arbeitspunktstabilität beispielsweise bei Temperaturschwankungen in der
Schaltungsanordnung oder durch Fertigungstoleranzen.
[0016] Im Beispiel nach Fig. 2 weisen die Gegenkopplungswiderstände R1 und R2 übereinstimmende
Widerstandswerte auf, während die wirksame Querschnittsfläche A2 des zweiten Stromsteuerelements
12 mit dem Wert 2 x A doppelt so groß gewählt ist wie die wirksamen Querschnitts
flächen A1 und A3 mit dem Wert A. Entsprechend sind die wirksamen Querschnittsflächen
der Stromquellentransistoren der zugehörigen Stromquellen 51, 52, 53 dimensioniert,
und der Stromquellenwiderstand der dem zweiten Stromsteuerelement 12 zugeordneten
Stromquelle 52 weist den halben Widerstandswert der Stromquellenwiderstände 51 und
53 auf. Im zweiten Stromsteuerelement 12 fließt dann ein Arbeitspunktgleichstrom I2,
dessen Stromstärke mit 2 x I doppelt so groß ist wie die Stromstärke I der Arbeitspunktgleichströme
I1 und I3. Insgesamt stellen sich damit in der Schaltungsanordnung nach Fig. 2 symmetrische
Arbeitspunktpotentiale ein, und außerdem sind die Summen der Arbeitspunktgleichströme
an den Ausgangsanschlüssen 31 und 32 gleich. Die Ausgangsanschlüsse 31, 32 sind vorzugsweise
über Arbeitswiderstände oder andere Signalverarbeitungsstufen, die beispielsweise
auch Stromspiegelanordnungen enthalten können, mit einem Versorgungsgleichspannungsanschluß
verbunden. Aufgrund der Symmetrie der Arbeitspunktgleichströme in den Ausgangsanschlüssen
31, 32 können übereinstimmende Arbeitswiderstände gewählt und eine symmetrische Spannung
als Ausgangssignal abgegriffen werden.
1. Schaltungsanordnung zum Bilden eines Ausgangssignals als Linearkombination einer
Anzahl von Eingangssignalen, gekennzeichnet durch eine entsprechende Anzahl von Stromsteuerelementen (11, ..., 1n), deren Hauptstrompfade
einseitig mit Anzapfungen (41, ..., 4n) einer Kette aus Gegenkopplungswiderständen
(R1, ..., Rn-1) und anderseitig bezüglich der Reihenfolge der Anzapfungen (41, ...,
4n) abwechselnd mit einem ersten (31) und einem zweiten (32) Ausgangsanschluß verbunden
sind, wobei jedem Stromsteuerelement (11, ..., 1n) an seinem Steueranschluß (21,
..., 2n) eines der Eingangssignale (S1, ..., Sn) zuführbar ist, und wobei die Parallelschaltung
der an die Anzapfung (41, ..., bzw. 4n) für das Stromsteuerelement (11, ..., bzw.
1n) unmittelbar anschließenden Gegenkopplungswiderstände (R1, ..., bzw. Rn-1) gemäß
dem Faktor dimensioniert ist, mit dem das Eingangssignal (S1, ..., bzw. Sn) in der
Linearkombination gewichtet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß den als Transistoren ausgebildeten Stromsteuerelementen (11, ..., 1n) an den
Anzapfungen (41, ..., 4n) der Kette von Gegenkopplungswiderständen (R1, ..., Rn-1)
Arbeitspunktgleichströme (I1, ..., In) zugeleitet werden.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werte der Arbeitspunktgleichströme (I1, ..., In) im gleichen Verhältnis
zueinander stehen wie die wirksamen Querschnittsflächen (A1, ..., An) der Hauptstrompfade
der Stromsteuerelemente (11, ..., 1n). 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 oder
3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Summen der Werte der Arbeitspunktgleichströme (I1, ..., In) der mit dem
ersten (31) und der mit dem zweiten (32) Ausgangsanschluß verbundenen Stromsteuerelemente
(11, ..., 1n) übereinstimmen.