[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Erfassen des Zustandes von Schienenweichen
oder Kreuzungen mit Sensoren zur Überwachung der Endlage von Zungenschienen, insbesondere
zur Diagnose des Verschleißes und zur Festlegung von Wartungsintervallen.
[0002] Überwachungseinrichtungen für die räumliche Lage von schwenkbaren Schienen sind
beispielsweise der AT-PS 358 625 zu entnehmen. Die bekannten Überwachungseinrichtungen,
welche im Zusammenhang mit Schienenweichen und Kreuzungen Verwendung fanden, beschränkten
sich darauf die Endlagen schwenkbarer Schienen rückzumelden, so daß nach Meldung der
korrekten Endlage der schwenkbaren Schienen das Gleis freigegeben werden kann. Derartige
Einrichtungen wurden in erster Linie in Fernstelleinrichtungen bzw. Stellwerken oder
Ortsstelleinrichtungen eingesetzt und aus der EP-A-153 900 ist es bereits bekanntgeworden,
in die Endlagenüberwachung auch die Überwachung des Weichenantriebes miteinzubeziehen.
Vorzeitiger Verschleiß von Weichenteilen kann mit derartigen Einrichtungen nur ungenügend
erkannt werden und es ist insbesondere nicht möglich mit den bekannten Einrichtungen
ein Diagnosesystem zu erstellen, welches betriebswichtige Daten einer Weiche in Abstand
vom eigentlichen Weichenantrieb bzw. den Zungenschienenenden und insbesondere den
vorzeitigen Verschleiß erfassen kann.
[0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit welcher es zusätzlich möglich wird, Daten für den Zustand der Weiche,
insbesondere den Verschleiß der Weiche, zu erfassen. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht
die erfindungsgemäße Einrichtung im wesentlichen darin, daß im Bereich der theoretischen
Herzstückspitze ein Sensor zur Erfassung von Abweichungen des Rad laufes in seitlicher
Richtung und/oder in Höhenrichtung angeordnet ist. Dadurch, daß im Bereich der theoretischen
Herzstückspitze ein Sensor zur Erfassung von Abweichungen des Radlaufes in seitlicher
und/oder in Höhenrichtung vorgesehen ist, wird es nun ermöglicht, unzulässigen Verschleiß
bzw. Veränderungen der Leitweite zu erfassen, welche zu einer vorzeitigen Abnützung
des Herstückes führen können. Während die bekannten Sensoren zum Erfassen der Endlage
der Zungenschienen in konventioneller Weise als induktive Näherungsschalter ausgebildet
sein können, da die einmal erfolgte Meldung über das Erreichen der Endlage für die
Freigabe des Gleises ausreicht und nicht während des Befahrens der Weiche überprüft
werden muß, muß ein derartiger im Bereich der theoretischen Herzstückspitze angeordneter
Sensor in einer Weise ausgebildet werden, daß er zuverlässige Signale auch dann ergibt,
wenn die Weiche gerade befahren wird. In besonders einfacher Weise ist daher eine
erfindungsgemäße Ausbildung so getroffen, daß der Sensor als Schalter ausgebildet
ist, dessen Betätigungsglied um eine zur Schienenoberflächenebene im wesentlichen
normale oder eine zur Schienenoberflächenebene im wesentlichen parallele und in Richtung
der Winkel-Halbierenden des Herzstückes verlaufende kreuzende Achse schwenkbar gelagert
ist. Ein derartiger einfacher Schalter kann durch Verschwenken des Betätigungsgliedes
um seine jeweilige Schwenkachse betätigt werden und entsprechend robust ausgebildet
werden, sowie von Störeinflüssen durch elektromagnetische Felder weitgehend freigehalten
werden.
[0004] In besonders einfacher Weise kann das Betätigungsglied des Schalters konisch ausgebildet
sein und sich von der Oberkante nach unten und vom Vorderende zur Herzstückspitze
konisch erweitern. Solange kein übermäßiger Verschleiß auftritt, wird ein derartiges
Betätigungsglied für den Schalter weder vom Spurkranz der Räder noch von den Laufflächen
der Räder berührt und es wird daher der Schalter solange nicht betätigt, solange
keine derartige Kollision des Spurkranzes bzw. der Lauffläche mit dem Betätigungsglied
auftritt. Um Abweichungen in Höhenrichtung sicher zu erfassen, kann zusätzlich zu
der Schwenkbarkeit des Betätigungsgliedes eine Verschiebbarkeit des Betätigungsgliedes
in vertikaler Richtung zugelassen werden und es kann mit Vorteil die Ausbildung so
getroffen sein, daß mit der Lagerung des Betätigungsgliedes ein weiterer Drucksensor
zur Erfassung von Vertikalkräften verbunden ist.
[0005] Gemäß einer alternativen Ausführungsform für einen im Bereich der theoretischen Herzstückspitze
angeordneten Sensor ist die Ausbildung bevorzugt so getroffen, daß der Sensor von
zwei miteinander unter Einschluß eines spitzen Winkels verbundenen Federblättern gebildet
ist, an deren Seitenflächen Dehnungsmeßstreifen festgelegt sind und deren freien
Enden an einer Basisplatte, insbesondere an einer Schwelle, festgelegt sind. Dadurch,
daß der Sensor zwei unter Einschluß eines spitzen Winkels miteinander verbundene Federblätter
aufweist, an deren Seitenflächen Dehnungsmeßstreifen festgelegt sind, kann sowohl
die Richtung als auch das Ausmaß einer Abweichung des Radlaufes kontinuierlich erfaßt
werden. Im besonderen kann eindeutig festgestellt werden, in welche Richtung der Sensor
belastet wird, da in diesem Fall bei Anordnung von Dehnungsmeßstreifen an den Seitenflächen
der Federblätter einer der Dehnungsmeßstreifen auf Zug und der andere auf Druck belastet
wird. Wenn umgekehrt beide Dehnungsmeßstreifen gleichsinnig beaufschlagt sind, läßt
sich daraus eine Abweichung des Radlaufes in Höhenrichtung ableiten. Bei einer theoretisch
möglichen, exakt vertikalen Belastung der Federblätter ist kein Signal vom Sensor
zu bekommen, da es zu einer gleichsinnigen Änderung des Widerstandes der Dehnungsmeßstreifen
kommt. Es muß immer zumindest eine horizontale Komponente der Belastung vorhanden
sein, wobei dies durch die Schräge der Lauffläche der Räder der Schienenfahrzeuge
gewährleistet ist, so daß auch Abweichungen in Höhenrichtung sicher feststellbar sind.
[0006] Mit einer derartigen Ausbildung des Sensors kann der Aufbau weiter vereinfacht werden
und der Aufwand für die Auswertung der Sensorsignale verringert werden. Vor allen
Dingen wird ermöglicht, mit einer möglichst geringen Anzahl von Sensoren möglichst
vollständige Informationen über den Verschleißzustand zu erhalten und somit gleichzeitig
Aussagen über unzulässige Abweichungen des Radlaufes in Seiten- und in Höhenrichtung
zu machen. Weiters können derartige Abweichungen in ihrem Ausmaß erfaßt werden, um
auf diese Weise die jeweils zulässigen Grenzwerte für die Abweichung unabhängig von
der Ausgestaltung des Sensors lediglich über die Auswerteschaltung zu definieren.
[0007] Um nun mit möglichst einfachen Dehnungsmeßstreifen auch bei geringen Verformungen
hohe Ausgangssignale zu erhalten, ist mit Vorzug dabei die Ausbildung so getroffen,
daß die freien Enden der Federblätter nach außen abgewinkelt sind und daß die Dehnungsmeßstreifen
im Bereich dieser Abwinkelungen an den Seitenflächen angeordnet sind. Die Anordnung
der Dehnungsmeßstreifen im Bereich der Abwinkelungen der Seitenfläche führt hiebei
auch bei nur geringfügiger Verbiegung im Spitzenbereich des Sensors zu relativ großen
Meßsignalen, so daß eine hohe Erfassungs- und Meßgenauigkeit gegeben ist. Zum Schutz
der Dehnungsmeßstreifen gegen Witterungseinflüsse und unbeabsichtigte Beschädigung
ist die Ausbildung hiebei bevorzugt so getroffen, daß die Dehnungsmeßstreifen an den
einander zugewandten Innenflächen der Federblätter angeordnet sind.
[0008] Prinzipiell können die Federblätter selbst in einer Weise ausgebildet sein, daß ihre
Außenseiten nicht mit den Seitenflanken des Herzstückes fluchten, sondern vielmehr
nach innen versetzt sind, wobei in solchen Fällen, um exakte Meßwerte zu erhalten,
die Ausbildung so getroffen sein muß, daß an der Verbindungsstelle der Federblätter
ein entsprechender Tastkopf mit der geforderten Breite angeschlossen ist. Die Ausbildung
kann hiebei mit Vorteil so getroffen sein, daß der Sensor im Bereich der Verbindung
der Federblätter miteinander einen, insbesondere balligen Kopf aufweist.
[0009] Um die Gefahr einer Beschädigung des Sensors weiter herabzusetzen, ist mit Vorteil
die Ausbildung so getroffen, daß der von den Federblättern eingeschlossene spitze
Winkel bzw. der Winkel zwischen den Flanken des schwenkbaren Sensors dem Flankenwinkel
der Herzstückspitze im wesentlichen entspricht.
[0010] Zum weiteren Schutz des Sensors und insbesondere der elektrischen Anschlüsse an
die Dehnungsmeßstreifen kann die Ausbildung mit Vorteil so weitergebildet sein, daß
der zwischen den Federblättern ausgebildete Freiraum mit einer dauerelastischen Masse,
insbesondere Kunstharz oder Schaum, verfüllt ist.
[0011] Der Bereich der theoretischen Herzstückspitze erstreckt sich prinzipiell von der
tatsächlichen bzw. effektiven Herzstückspitze bis über die mathematische Herzstückspitze
hinaus, da ein derartiger Bereich nicht exakt begrenzt ist. Erfindungsgemäß wird
nun bevorzugt ein derartiger Sensor zwischen der mathematischen bzw. theoretischen
Herzstückspitze und der effektiven Herzspitze angeordnet, wobei bei einer derartigen
Anordnung die Möglichkeit geschaffen wird, einen wirksamen Schutz gegen unzulässige
Deformation des Sensors zu verwirklichen. Zu diesem Zweck ist mit Vorteil die Ausbildung
so getroffen, daß in Richtung zur theoretischen Herzstückspitze eine starre Schutzeinrichtung
angeordnet ist. Auch diese starre Schutzeinrichtung muß, um den Belastungen Stand
halten zu können, naturgemäß knapp vor der mathematischen bzw. theoretischen Herzstückspitze
enden und es muß in jedem Falle sichergestellt werden, daß die erforderliche Rillenweite
für den Durchtritt des Spurkranzes gewährleistet ist.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Sensor berührungslos, insbesondere
als IR-Sensor ausgebildet. Durch Verwendung eines derartigen berührungslos arbeitenden
Sensors, insbesondere eines IR-Sensors, wird es in einfacher Weise möglich, den Abstand
sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung zwischen dem Sensor und dem
Rad festzustellen, woraus bei Unterschreiten gewisser Grenzwerte für den Abstand
auf einen Verschleiß der Schienen im Herzstückbereich geschlossen werden kann.
[0013] Prinzipiell wäre zur Feststellung des Abstandes auch der Einsatz von berührungslos
arbeitenden Induktionsgebern denkbar, wobei auf Grund der durch Elektrolokomotiven
verursachten elektromagnetischen Streufelder ein hoher Auswerteaufwand für die sichere
Trennung eines Signales von Störeffekten vorgenommen werden müßte.
[0014] Ein vollständiges Bild vom Funktionszustand der Weiche kann durch zusätzliche, teilweise
an sich bekannte Sensoren erzielt werden. Bei derartigen zusätzlichen Sensoren, können
konventionelle induktive oder kapazitive Näherungsschalter eingesetzt werden, da diese
zusätzlichen Informationen lediglich im statischen Zustand, nicht aber während des
Befahrens der Weiche gemessen werden müssen. Um frühzeitig einen Verschleiß erkennen
zu können, ist es hiebei besonders vorteilhaft, wenn zusätzlich in Abstand vom Zungenschienenende
an sich bekannte Sensoren zur Überwachung des Mindestabstandes der Backenschiene
von der Zungenschiene vorgesehen sind. Derartige zusätzliche, in Abstand vom Zungenschienenende
angeordnete Sensoren, ergeben Informationen über den engsten Durchgang, welcher bisher
lediglich stichprobenweise kontrolliert wurde bzw. visuell überprüft wurde.
[0015] Neben der bekannten Überwachung der Zungenschienenendlagen durch Sensoren an einem
Kontrollgestänge oder durch eine Anlageprüfung, bei welcher die Anlage der Zungenschiene
als Endstellungssignal ausgewertet wird, ist es im Rahmen der erfindungsgemäßen Einrichtung,
mit welcher eine Diagnose des Funktionszustandes ermöglicht werden soll, besonders
vorteilhaft, wenn die Ausbildung so getroffen ist, daß mit der Stromversorgung des
Weichenantriebes eine die Stromaufnahme registrierende Einrichtung, insbesondere ein
Amperemeter, verbunden ist, deren Meßwerte über die Zeit des Stellvorganges überwacht
werden und in einer Anzeigevorrichtung angezeigt sind. Eine derartige kontinuierliche
Überwachung der Stromaufnahme des Weichenantriebes während des Stellvorganges läßt
frühzeitig auf unzulässige Verschleißerscheinungen bzw. mangelnde Schmierung schließen.
Wenn beispielsweise die Stromaufnahme atypisch absinkt, kann dies einen Zungenbruch
oder Gestängebruch bedeuten und wenn die Stromaufnahme atypisch ansteigt, kann auf
fehlende Schmierung, Vereisung oder mechanische Beschädigung geschlossen werden.
[0016] Ein vollständiges Bild des Betriebszustandes einer Weiche läßt sich nur dann erzielen,
wenn auch die Verschraubung der Herzspitze mit den Flügelschienen beim Einsatz dieser
Herztype überwacht wird. Zu diesem Zweck ist mit Vorteil die Ausbildung so geschaffen,
daß zusätzliche Sensoren für die Überwachung der Festlegung der Herzstückschrauben,
insbesondere zwischen Schraubenkopf und Beilagscheibe oder am Schraubenkopf angeordnet
sind und über Meßleitungen mit einer Meßwertschaltung verbunden sind.
[0017] Die an sich bekannten Sensoren zur Überwachung der Endlage der Zungenschienen können
im Rahmen einer Einrichtung zur Durchführung eines Weichendiagnoseverfahrens mit Vorteil
so ausgebildet und eingesetzt werden, daß die Sensoren zur Überwachung der Endlage
der Zungenschienen in an sich bekannter Weise als berührungslose Sensoren, insbesondere
als induktive Sensoren oder IR-Sensoren, ausgebildet sind und daß sowohl das Signal
für die Anlage der Zungenschiene an einer Backenschiene als auch das einen Abstand
von der Anlagestellung anzeigende Signal einer Auswerteschaltung zugeführt sind.
Dadurch, daß sowohl das Signal für die Anlage der Zungenschienen an einer Backenschiene
als auch das einen Abstand von der Anlagestellung anzeigende Signal ausgewertet werden,
läßt sich auch in diesem Bereich durch die Auswertung der Abstandsanzeige ein Verschleiß
an der Zungenanlage bzw. die Einlage eines Fremdkörpers diagnostizieren.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ausbildung so getroffen, daß durch
Anordnung mechanischer Sensoren zur Überwachung der Zungenschienenanlage über die
gesamte Länge durch Auswertung des Abstandes von der Anlegestellung Rückschlüsse
auf den Verschleißzustand bzw. das Eindringen von Fremdkörpern zwischen Backenschiene
und Zungenschiene möglich ist, wodurch über einen weiten Bereich der Zungenschiene
deren Zustand überwacht werden kann und die Erfassung des Verschleißes derselben nicht
nur auf den Spitzenbereich beschränkt ist.
[0019] Eine weitere Überprüfungsmöglichkeit ergibt sich bei einer bevorzugten Ausbildung
dadurch, daß durch Anordnung eines berührungslosen bzw. mechanischen Sensors im Bereich
des engsten Durchganges zwischen Backenschiene und Zungenschiene eine Unterschreitung
des Grenzwertes für den Abstand im laufenden Betrieb erkannt wird und durch rechtzeitiges
Einleiten von Maßnahmen eine Beschädigung der Komponenten verhindert werden kann.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig.1 eine schematische Gesamtanordnung einer erfindungsgemäßen Diagnoseeinrichtung;
Fig.2 eine vergrößerte Darstellung eines Weichenherzstückes in dessen Spitzenbereich
ein erfindungsgemäßer Schalter angeordnet ist;
Fig.3 einen Schnitt in Richtung der Winkel- -Halbierenden des Herzstückes durch eine
erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensors bei abgenommenem Betätigungsglied;
Fig.4 eine Ansicht in Schienenlängsrichtung auf den Schalter nach Fig.3 mit dem Betätigungsglied
im Bereich der Herzspitze;
Fig.5 in vergrößerter Darstellung eine Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sensors, und
Fig.6 eine Seitenansicht auf den Sensor gemäß Fig.5 in Richtung des Pfeiles VI mit
einer unmittelbar benachbart angeordneten Schutzeinrichtung.
[0021] In Fig.1 ist eine Weiche 1 angedeutet, deren Zungenschienen 2 in einer das geradlinig
weiterverlaufende Geleise 3 freigebenden Lage gezeichnet sind. Im Bereich der Zungenschienenenden
greift der konventionelle Weichenantrieb sowie die bekannten Sicherungseinrichtungen
an. In diesem Bereich können Sensoren für die Zungenlage sowie den kleinsten Durchgang
im Abstand vom Zungenschienenende vorgesehen sein. Die zugehörige Signalleitung ist
schematisch mit 4 bezeichnet und mit einer Auswerteschaltung 5 verbunden. Die Umstellkraft
des Weichenantriebes und insbesondere der Stromverbrauch des Weichenantriebes kann
gleichfalls über die Auswerteschaltung 5 erfaßt werden, wobei die zugehörigen Steuerleitungen
mit 6 bezeichnet sind. Darüberhinaus ist mit einer Signalleitung 7 schematisch eine
Fernüberwachung des Isolierstoßes oder gegebenenfalls einer Weichenheizung angedeutet.
[0022] Die in diesem Bereich eingesetzten Sensoren sind durchwegs konventioneller Natur
und ausführlich in der Literatur beschrieben, so daß an dieser Stelle eine detaillierte
Darstellung entfallen kann.
[0023] Im Bereich des Herzstückes 8 kann über Signalleitungen 9 die Leitweite, die Radlenkerrille
bzw. der Höhenverschleiß erfaßt werden, wie nachfolgend noch ausführlich beschrieben
wird. Über eine Signalleitung 10 können Meßwerte für die korrekte Verschraubung des
Herzstückes an die Auswerteschaltung 5 geleitet werden. Die Signale der Auswerteschaltung
5 können in einem Leitrechner 11 verarbeitet werden und erforderlichenfalls über
eine Anzeigevorrichtung 12 angezeigt oder aufgezeichnet werden.
[0024] Die im Bereich des Herzstückes 8 vorgesehene Sensoranordnung ist in Fig.2 detaillierter
dargestellt. In Fig.2 ist der Bereich des Herzstückes vergrößert dargestellt, wobei
auch in nicht maßstabsgetreuer Darstellung ein Bereich der außenliegenden Fahrschiene
mit einem Radlenker 13 angedeutet ist. Dem Herzstück 8 benachbart liegt eine Knieschiene
15, wobei zwischen Herzstück und Knieschiene zunächst eine Fangöffnung 14 vorgesehen
ist, welche sich auf die Einlaufweite a verjüngt. Die Rillenweite zwischen Herzspitze
und Knieschiene ist mit b bezeichnet. Die effektive Herzspitze 16 liegt jeweils in
Abstand von der theoretischen mathematischen Herzspitze 17, welche den Schnittpunkt
der gedachten Verlängerungen der Flanken der Herzstückspitze darstellt. Zwischen
effektiver Herzspitze 16 und mathematischer Herzspitze 17 ist nun ein Sensor 18 angeordnet,
welcher Informationen über einen unzulässigen Verschleiß liefert. Dem Sensor 18 ist
in Richtung zur mathematischen bzw. theoretischen Herzspitze 17 eine Schutzeinrichtung
30 unmittelbar benachbart angeordnet.
[0025] Eine erste Ausführungsform des Sensors 18 weist, wie in Fig.3 und 4 dargestellt,
ein um eine Achse 19 schwenkbares Betätigungsglied 20 auf. Die Schwenkachse 19 liegt
parallel zur Winkel-Halbierenden 21 des Herzstückes 8, wie dies in Fig.2 dargestellt
ist. Der Trägerteil 22, an welchem das Betätigungsglied 20 schwenkbar angelenkt ist,
trägt eine Aufnahmeöffnung 23 für einen Schalter, welcher durch Verschwenken des
Betätigungsgliedes 20 betätigt wird. Zusätzlich kann, wie in Fig.3 und 4 dargestellt,
eine Verschiebbarkeit des Trägers 22 in im wesentlichen vertikaler Richtung im Sinne
des Doppelpfeiles 24 vorgesehen sein, um Abweichungen in Höhenrichtung und insbesondere
eine Kollision der Rad lauffläche mit dem Schalter sicher zu erfassen. Zu diesem
Zweck ist der Träger 22 über eine Feder 25 federbelastet und es ist unterhalb des
Trägers ein weiterer Drucksensor 26 vorgesehen, welcher bei einem Auftreffen der Radlauffläche
auf die Oberkante 27 des Betätigungsgliedes anspricht. Übermäßiger Verschleiß bzw.
nicht tolerierbares Unterschreiten der Leitweite 29, welche durch den Abstand zwischen
dem Radlenker 13 und dem Herzstück 8 definiert ist, wird auch dann signalisiert, wenn
der Spurkranz eines Rades mit den Seitenflanken 28 des Betätigungsgliedes 20 in Kollision
gerät, da in diesem Falle das Betätigungsglied um die Achse 19 ausgelenkt wird, wodurch
der Schalter in der Aufnahmeöffnung 23 betätigt wird. Bei dieser Ausführungsform
ist dabei eine Schutzeinrichtung nicht dargestellt.
[0026] Eine abgewandelte Ausführungsform des Sensors 18, welcher in Fig.5 in einer Ansicht
vergrößert dargestellt ist, wird von zwei, einen spitzen Winkel α miteinander einschließenden
Federblättern 31 gebildet, an deren innenliegenden Seitenflächen Dehnungsmeßstreifen
32 angeordnet sind. Die freien Enden der Federblätter 31 sind nach außen abgewinkelt
ausgebildet und es liegen die Dehnungsmeßstreifen im Bereich der Abwinkelungen, wobei
die freien Enden 33 der Federblätter auf einer Basisplatte 34 beispielsweise über
Verschraubungen 35 festgelegt sind. Der von den Federblättern 31 eingeschlossene spitze
Winkel entspricht dabei im wesentlichen dem Flankenwinkel der Herzstückspitze, wobei
die Flanken des Herzstückes in Fig.3 schematisch durch die strichlierten Linien 36
angedeutet sind. Einen ähnlichen Umriß weist dabei die dem Sensor 18 benachbart in
Richtung zur mathematischen Herzspitze liegende Schutzeinrichtung 30 auf. Weiters
ist aus Fig.5 der im Bereich der Verbindung der Federblätter 31 vorgesehene ballige
Kopf 37 ersichtlich.
[0027] Aus Fig.5 und 6 ist die gemeinsame Festlegung des Sensors 18, welcher von den zwei
Federblättern mit den daran angeordneten Dehnungsmeßstreifen gebildet wird, auf der
gemeinsamen Basisplatte 34 näher dargestellt. Die Festlegung der freien Enden der
Federblätter 31 erfolgt dabei in Bohrungen 38 der Basisplatte 34, während die Schutzeinrichtung
30 mit der Basisplatte 34 verschweißt wird.
[0028] Für einen Schutz der Federblätter 31 und insbesondere der an der Innenseite im abgewinkelten
Bereich derselben angeordneten Dehnungsmeßstreifen 32 ist der zwischen den Federblättern
31 ausgebildete Freiraum mit einer dauerelastischen Masse, insbesondere Kunstharz
oder Schaum verfüllt.
[0029] Zusätzlich zu diesen Basisinformationen über den Verschleißzustand von Radlenker
bzw. Knieschiene und Herzstück, kann über die anderen, schematisch in Fig.1 angedeuteten
Sensoren und insbesondere über zwischen den Beilagscheiben und den Köpfen der Herzstückschrauben
angeordnete Druckmeßdosen eine weitgehend vollständige Überwachung der Funktionssicherheit
einer Weiche erzielt werden und insbesondere auf Grund der kontinuierlichen Überwachung
des Weichenstellantriebes und auf Grund einer analogen Auswertung der tatsächlichen
Abstände, welche auch bei abliegender Zungenschiene eingehalten werden, läßt sich
frühzeitig vorherbestimmen, wenn die nächste Wartung einer auf diese Weise überwachten
Weiche stattzufinden hat. Insbesondere die kontinuierliche Messung der Leitweite mittels
berührender und berührungsloser Meßmittel ergibt hiebei zusätzliche Informationen,
welche bei Verwendung ausschließlich berührungsloser Meßmittel nicht ohne weiteres
erhalten werden können. Vor allem die Überwachung definierter Grenzwerte und Leitwerte
während des Befahrens der Weichen erlaubt es, frühzeitig- unzulässige Belastungen
der Herzspitze zu erkennen. Durch die kontinuierliche Überwachung und Überprüfung
der Vorspannkräfte der Schraubverbindungen mittels Druckmeßdosen oder Dehnungsmeßstreifen
wird bei Unterschreiten eines definierten Grenzwertes ein selbständiges Lösen von
Schraubverbindungen rechtzeitig erkannt. Auch aus den konventionellen Überwachungen
der Zungenanlage, des Zungenbruches und der Zungenöffnung mit Magnet- oder Induktionsfeldern
oder auch mit Infrarotsensoren läßt sich bei kontinuierlicher Überwachung und Erfassung
eine Veränderung des Anlageverhaltens bzw. eine unzulässige Grenzwertunterschreitung
bei Oberflächenverschleiß der Zungenschienen frühzeitig erkennen. Die kontinuierliche
Überwachung der Umstellkräfte über die Stromaufnahme des Antriebsmotors läßt frühzeitig
erkennen, wann neuerlich geschmiert werden muß, und es kann auf diese Weise der Schmiermittelbedarf
reduziert werden und die durch übermäßigen Schmiermitteleinsatz hervorgerufene Umweltverschmutzung
reduziert werden.
1. Einrichtung zum Erfassen des Zustandes von Schienenweichen oder Kreuzungen mit
Sensoren (18) zur Überwachung der Endlage von Zungenschienen (2), insbesondere zur
Diagnose des Verschleißes und zur Festlegung von Wartungsintervallen, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der theoretischen Herzstückspitze (17) ein Sensor (18) zur Erfassung
von Abweichungen des Radlaufes in seitlicher Richtung und/oder in Höhenrichtung angeordnet
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (18) als Schalter
ausgebildet ist, dessen Betätigungsglied (20) um eine zur Schienenoberflächenebene
im wesentlichen normale oder eine zur Schienenoberflächenebene im wesentlichen parallele
und in Richtung der Winkel-Halbierenden des Herzstückes verlaufende kreuzende Achse
(19) schwenkbar gelagert ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
(20) des Schalters konisch ausgebildet ist und sich von der Oberkante nach unten und
vom Vorderende zur Herzstückspitze (8) konisch erweitert.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Lagerung
des Betätigungsgliedes (20) ein weiterer Drucksensor (26) zur Erfassung von Vertikalkräften
verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (18) von zwei
miteinander unter Einschluß eines spitzen Winkels ( α ) verbundenen Federblättern
(31) gebildet ist, an deren Seitenflächen Dehnungsmeßstreifen (32) festgelegt sind
und deren freien Enden (33) an einer Basisplatte (34), insbesondere an einer Schwelle,
festgelegt sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden (33)
der Federblätter (31) nach außen abgewinkelt sind und daß die Dehnungsmeßstreifen
(32) im Bereich dieser Abwinkelungen an den Seitenflächen angeordnet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsmeßstreifen
(32) an den einander zugewandten Innenflächen der Federblätter (31) angeordnet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
(18) im Bereich der Verbindung der Federblätter (31) miteinander einen, insbesonderen
balligen, Kopf (37) aufweist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen
den Federblättern (31) ausgebildete Freiraum mit einer dauerelastischen Masse, insbesondere
Kunstharz oder Schaum, verfüllt ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
von den Federblättern (31) eingeschlossene spitze Winkel (α) bzw. der Winkel zwischen
den Flanken (28) des schwenkbaren Sensors (18) dem Flankenwinkel der Herzstückspitze
im wesentlichen entspricht.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (18) zwischen theoretischer Herzstückspitze (17) und effektiver Herzspitze
(16) angeordnet ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in
Richtung zur theoretischen Herzstückspitze (17) eine starre Schutzeinrichtung (30)
angeordnet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 1, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
berührungslos, insbesondere als IR-Sensor, ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
an sich bekannte Sensoren zur Überwachung des Mindestabstandes des Radlenkers (13)
von der Zungenschiene (2) in Abstand vom Zungenschienenende vorgesehen sind.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Stromversorgung des Weichenantriebes eine die Stromaufnahme registrierende Einrichtung,
insbesondere ein Amperemeter, verbunden ist, deren Meßwerte über die Zeit des Stellvorganges
überwacht werden und in einer Anzeigevorrichtung (12) angezeigt sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
Drucksensoren für die Überwachung der Festlegung der Herzstückschrauben, insbesondere
zwischen Schraubenkopf und Beilagscheiben, angeordnet sind und über Meßleitungen mit
einer Auswerteschaltung (5) verbunden sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoren zur Überwachung der Endlage der Zungenschienen (2) in an sich bekannter Weise
als berührungslose Sensoren, insbesondere als induktive Sensoren oder IR-Sensoren,
ausgebildet sind und daß sowohl das Signal für die Anlage der Zungenschiene an einer
Backenschiene als auch das einen Abstand von der Anlagestellung anzeigende Signal
einer Auswerteschaltung (5) zugeführt wird.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Anordnung mechanischer Sensoren zur Überwachung der Zungenschienenanlage über die
gesamte Länge durch Auswertung des Abstandes von der Anlagestellung Rückschlüsse
auf den Verschleißzustand bzw. das Eindringen von Fremdkörpern zwischen Backenschiene
und Zungenschiene (2) möglich ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Anordnung eines berührungslosen bzw. mechanischen Sensors im Bereich des engsten Durchganges
zwischen Backenschiene und Zungenschiene (2) eine Unterschreitung des Grenzwertes
für den Abstand im laufenden Betrieb erkannt wird und durch rechtzeitiges Einleiten
von Maßnahmen eine Beschädigung der Komponenten verhindert werden kann.