(19)
(11) EP 0 344 362 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 88119443.5

(22) Anmeldetag:  23.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A44B 1/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 11.12.1987 DE 3742144

(71) Anmelder: ARLINGTON SOCKS GMBH
D-7860 Schopfheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schultz, Erhard
    Eysseneckstrasse 31 D-6000 Frankfurt 1 (DE)
  • Gerold, Klaus
    Eysseneckstrasse 31 D-6000 Frankfurt 1 (DE)

(74) Vertreter: Keil, Rainer A., Dipl.-Phys. Dr. et al
KEIL & SCHAAFHAUSEN Patentanwälte Eysseneckstrasse 31
D-60322 Frankfurt am Main
D-60322 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Niet


    (57) Es handelt sich um einen Niet mit einem im weiteren Deckelteil (2) und einem damit unter Zwischenlage eines textilen Materials, insbesondere einer Wirk- oder Strickware (11) verbindbaren, bei­spielsweise auf das Deckelteil (2) aufdrückbaren Zackenkranz (3), wobei das Deckelteil (2) auf seiner Innenseite einen sich in Richtung von der Innenseite des Deckelteils (2) verjüngenden Zentrierkonus (4) zur Führung der Zacken (5) in eine Klemmstellung aufweist. Das Deckelteil (2) weist einen nach innen gezogenen Randabschnitt (6) auf, welcher mit seinem angrenzenden Wandungsab­schnitt einen Klemmspalt (8) für die Zacken (5) des Zackenkranzes (3) bildet. Das Deckelteil ist vorzugsweise aus einem Profil­element gebildet, welches in einem äußeren Abdeckteil (9) im Klemmsitz gehalten ist. Dabei kann die Außenseite des Abdeck­teils (9) als Informationsträgerfläche ausgebildet sein. Der Niet (1) eignet sich insbesondere für Strickwaren, ohne daß es bei der Anbringung zu einer Zerstörung von Maschen kommt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Niet mit einem im wesentlichen schalenförmigen Deckelteil und einem damit unter Zwischenlage eines flexiblen Flachmaterials, insbesondere einer Wirk- oder Strickware verbindbaren, beispielsweise in das schalenförmige Deckelteil eindrückbaren Zahnkranz.

    [0002] Derartige Nieten sind von Bekleidungsstücken her bekannt und dienen zur Verbindung von Stoffteilen oder zu Verzierungs­zwecken an Kleidungsstücken. Weiterhin werden diese Nieten zur Kenntlichmachung und/oder Herausstellung der jeweiligen Pro­duktmarke oder beispielsweise eines Firmenlogos verwendet, welches auf der sichtbaren Außenseite des Niets an- oder aufgebracht ist. Derartige mit einer Produktmarke oder einem Firmenlogo versehene Nieten finden sich häufig an Krawatten­zipfeln. Dabei besteht der Niet aus einem auf der sichtbaren Seite der Krawatte zu Liegen kommenden schalenförmigen Deckel­teil und einem auf der Krawatteninnenseite angeordneten Zackenkranz, welcher unter Zwischenlage des Krawattenzipfels in das Deckelteil eingedrückt und in eine Klemmstellung mit dem schalenförmigen Deckelteil gebracht wird. Die Zacken an dem Gegenstück des Deckelteils sind deshalb vorgesehen, um eine Zerstörung des Stoffes im Bereich des Zackenkranzes nach Möglichkeit auszuschließen. Deckelteil und Zackenkranz sind häufig aus Blechmaterial gestanzt und über eine biegsame Lasche miteinander verbunden. Nachteilig bei diesen bekannten Nieten ist die relativ aufwendige Anbringung, da das Deckel­teil und der Zackenkranz präzise aufeinander ausgerichtet sein müssen, damit jeder Zacken des Zackenkranzes in Klemmstellung mit dem Deckelteil tritt und damit eine sichere Verbindung gewährleistet ist. Trotz genauer Plazierung von Deckelteil und Zackenkranz kann es jedoch vorkommen, daß die Zacken beim Eindrücken des Zackenkranzes umbiegen oder umknicken und dabei den Stoff durchstanzen. Bei Stickwaren würde dies zu einer Zerstörung der Masche führen, weshalb die bekannten Nieten bei Strickwaren nicht verwendet werden.

    [0003] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Niet der eingangs näher beschriebenen Art dahingehend zu ver­bessern, daß bei einfacher und kostengünstiger Herstellung eine schnelle und dauerhafte Anbringung auch an Wirk- oder Strickwaren ermöglicht ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß das schalenförmige Teil auf seiner Innenseite einen sich in Richtung von der Innenseite des Deckelteils verjüngenden Zentrierkonus zur Führung der Zacken des Zacken­kranzes in eine Klemmstellung aufweist.

    [0005] Durch die Anordnung eines Zentrierkonuses an der Innenseite des Deckelteils gleiten die Zacken des Zackenkranzes entlang des Zentrierkonuses, werden dabei mit zunehmender Eindrück­tiefe gespreizt und in ihre Klemmstellung mit dem Deckelteil gebracht. Ein Verbiegen oder Umknicken der Zacken ist dabei ausgeschlossen. Auch bedarf es keiner exakten Ausrichtung der beiden Bestandteile des Niets, da die Zacken unter Selbst­findung in ihre Klemmstellung gelangen. Damit ist eine schnelle und dauerhafte Anbringung des Niets an einem Stoff oder einer gestrickten Ware ohne Gewebszerstörung gewähr­leistet. Der erfindungsgemäße Niet eignet sich für eine Serienfertigung und kann damit kostengünstig hergestellt werden.

    [0006] In einer ersten besonderen Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß das Deckelteil einen nach innen gezogenen, beispielsweise umgebördelten Randabschnitt aufweist, der mit der Außenseite des Zentrierkonuses eine vorzugsweise im wesentlichen kreisringförmige Einstecköffnung für einen Klemm­ sitz der Zacken des Zackenkranzes bildet, wodurch die An­bringung der beiden Nietteile erleichtert und ihr Halt ver­bessert ist.

    [0007] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, daß der Randabschnitt mit dem angrenzenden Wandungsabschnitt des Deckelteils einen Klemmspalt für die Zacken des Zacken­kranzes bildet. Beim Eindrücken des Zackenkranzes gleiten die Zacken auf der Außenseite des Zentrierkonuses durch die Ein­stecköffnung und werden dann in dem durch den nach innen gezogenen Randabschnitt und den angrenzenden Wandungsabschnitt des Deckelteils gebildeten Klemmspalt sicher und fest einge­klemmt, so daß auch im Hinblick auf eine Beanspruchung eines mit einem erfindungsgemäßen Niet versehenen Kleidungsstücks in einer Waschmaschine ein fester Halt von Deckelteil und Zacken­kranz des Niets sichergestellt ist.

    [0008] Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß der vorzugsweise kegelförmig auslaufende Zentrierkonus und der Randabschnitt bzw. der zwischen diesen gebildete Klemmspalt des Deckelteils von einem einstückigen, ggf. gestanzten Profilelement gebildet sind, welches in einem äußeren Abdeckteil, vorzugsweise im Klemmsitz gehalten ist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung eines Profilelements gestaltet sich die Ausbildung des Zen­trierkonuses und des nach innen gezogenen Randabschnitts bzw. des Klemmspaltes in fertigungstechnischer Hinsicht besonders einfach, indem beispielsweise ein entsprechend vorgeschnitte­nes Profilblech zur Bildung des Zentrierkonuses zunächst gestanzt bzw. gestaucht und danach zur Bildung des nach innen gezogenen Randabschnittes bzw. des Klemmspaltes an seinem Randbereich umgebördelt wird. Durch die Anordnung des Profil­elements in einem äußeren Abdeckteil ist die sich durch den Zentrierkonus ergebende Vertiefung nach außen abgedeckt. Durch den vorzugsweise kegelförmig auslaufenden Zentrierkonus ist die Selbsfindung der Zacken des Zackenkranzes bei gleich­zeitiger Vermeidung eines Umbiegens oder Umknickens des Zacken nochmals verbessert.

    [0009] Nach einem anderen Gedanken der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Außenseite des Abdeckteils als mit einem Firmenlogo o.dgl. Werbeinformation versehbarer Informationsträgerfläche ausgebildet ist und/oder der Abdeckteil aus einem entsprechen­den Material besteht oder eine entsprechende Oberflächenbe­schichtung oder -gestalt aufweist. Hierbei wirkt sich die Anordnung des als Profilelements ausgebildeten Deckelteils in dem Abdeckteil besonders günstig aus, da das Profilelement aus einem für den Klemmsitz mit dem Zackenkranz geeignetem Material hergestellt werden kann, während das Material des äußeren Abdeckteils eine Auswahl im Hinblick auf eine Be­schriftung oder Einprägung, beispielsweise mit einer Pro­duktmarke oder einem Firmenlogo, gestattet.

    [0010] Zweckmäßig ist der Zackenkranz und/oder das ggf. mit dem Abdeckteil versehene Deckelteil zweistückig ausgebildet, so daß eine Anbringung des Niets an jeder gewünschten Position des Kleidungsstücks und nicht nur im Handbereich möglich ist.

    [0011] Zackenkranz, Deckelteil und/oder Abdeckteil können aus Kunst­stoff oder Metall bestehen.

    [0012] Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, den erfindungsgemäßen Niet zur Verwendung bei Kleidungsstücken, insbesondere gewirk­ten oder gestrickten Kleidungsstücken, wie beispielsweise Pullover oder Socken, zu verwenden.

    [0013] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegen­den Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bild­lich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinn­ voller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

    [0014] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer möglichen Ausführungs­form eines erfindungsgemäßen Niets vor der An­bringung an eine Strickware und

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Niets gemäß Fig. 1 in seiner Klemmstellung.



    [0015] Der in den Fig. dargestellte Niet 1 weist im wesentlichen einen Deckelteil 2 und einen damit verbindbaren Zackenkranz 3 auf. Das Deckelteil 2 besitzt auf seiner Innenseite einen Zentrierkonus 4, welcher sich in Richtung von der Innenseite konisch verjüngt und kegelförmig ausläuft. An den Zentrier­konus 4 schließt sich ein nach innen umgebördelter Randab­schnitt 6 des Deckelteils 2 an. Hierdurch ist mit der Außen­seite des Zentrierkonuses 4 eine Einstecköffnung 7 für die Zacken 5 des Zackenkranzes 3 beim späteren Aufdrücken des Zackenkranzes 3 auf das Deckelteil 2 gebildet. Gleichzeitig bildet der nach innen gezogene Randabschnitt 6 mit dem an­grenzenden Wandungsabschnitt des Deckelteils 2 einen Klemm­spalt 8 für die Zacken 5 des Zackenkranzes 3. Das Deckelteil 2 ist vorzugsweise durch ein Profilelement hergestellt, welches in einem äußeren Abdeckteil 9 im Klemmsitz gehalten ist. Dabei kann die Außenseite des Abdeckteils 9 als Informationsträger­fläche ausgebildet, beispielsweise mit Einprägungen einer Produktmarke oder eines Firmenlogos, versehen sein oder eine entsprechende Oberflächenbeschichtung oder -gestalt aufweisen.

    [0016] Bei Anbringung des Niets 1 an ein Bekleidungsstück, beispiels­weise an eine bei dem Ausführungsbeispiel gewählte Strickware 11, kommt das das Deckelteil 2 haltende Abdeckteil 9 auf der sichtbaren Seite der Strickware 11 zum Liegen, wobei das deckelförmige Teil 9 mit seiner Außenseite 10 nach außen weist. Durch Aufdrücken des auf der Innenseite der Strickware 11 befindlichen Zackenkranzes 3 auf das Deckelteil 2 gleiten die Zacken 5 des Zackenkranzes 3 längs Zentrierkonuses 4 durch die ringförmige Einstecköffnung 7 in den durch den umgebördel­ten Randabschnitt 6 und den daran angrenzenden Wandungsab­schnitt des Deckelteil 2 gebildeten Klemmspalt 8 und werden dort im Klemmsitz gehalten, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Da während des Aufdrückens des Zackenkranzes 3 auf das Deckelteil 2 ein Umknicken oder Umbiegen der Zacken 5 des Zackenkranzes 3 durch den Zentrierkonus 4 vermieden ist, können die Maschen der Strickware 11 elastisch ausweichen, so daß es zu keiner Zerstörung von Maschen bei der Anbringung des Niets 1 kommen kann.

    [0017] Die zweistückige Ausbildung von Zackenkranz 3 und dem mit dem Abdeckteil 9 versehenen Deckelteil 2 erlaubt eine Anbringung an jeder beliebigen Stelle der Strickware 11.

    [0018] Zackenkranz 3, Deckelteil 2 und/oder Abdeckteil 9 können aus Kunststoff oder Metall bestehen.

    Bezugszeichenliste:



    [0019] 1 Niet
    2 Deckelteil
    3 Zackenkranz
    4 Zentrierkonus
    5 Zacken
    6 Randabschnitt
    7 Einstecköffnung
    8 Klemmspalt
    9 Abdeckteil
    10 Außenseite
    11 Strickware



    Ansprüche

    1. Niet mit einem im wesentlichen schalenförmigen Deckelteil (2) und einem im damit unter Zwischenlage eines flexiblen Flachmaterials verbindbaren, beispielsweise in das Deckelteil (2) eindrückbaren Zackenkranz (3), dadurch gekennzeichnet, daß das Deckelteil (2) auf seiner Innenseite einen sich in Rich­tung von der Innenseite des Deckelteils (2) verjüngenden Zentrierkonus (4) zur Führung der Zacken (5) des Zackenkranzes (3) in eine Klemmstellung aufweist.
     
    2. Niet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckelteil (2) einen nach innen gezogenen, beispielsweise umgebördelten Randabschnitt (6) aufweist, der mit der Außen­seite des Zentrierkonuses (4) eine vorzugsweise im wesent­lichen kreisringförmige Einstecköffnung (7) für einen Klemm­sitz der Zacken (5) des Zackenkranzes (3) bildet.
     
    3. Niet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (6) mit dem angrenzenden Wandungsabschnitt des Deckelteils (2) einen Klemmspalt (8) für die Zacken (5) des Zackenkranzes (3) bildet.
     
    4. Niet nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise kegelförmig auslaufende Zentrierkonus (4) und der Randabschnitt (6) bzw. der zwischen diesen gebildete Klemmspalt (8) des Deckelteils (2) von einem einstückigen, ggf. gestanzten Profilelement gebildet sind, welches in einem äußeren Abdeckteil (9), vorzugsweise im Klemmsitz, gehalten ist.
     
    5. Niet nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite (10) des Abdeckteils (9) als mit einem Firmenlogo o.dgl. Werbeinformation versehbare Informationsträgerfläche ausgebildet ist und/oder der Abdeckteil (9) aus einem ent­sprechenden Material besteht oder eine entsprechende Ober­flächenbeschichtung oder -gestaltung aufweist.
     
    6. Niet nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­net, daß der Zackenkranz (3) und/oder das ggf. mit dem Abdeck­teil (9) versehene Deckelteil (2) zweistückig ausgebildet sind.
     
    7. Niet nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zackenkranz (3), das Deckelteil (2) und/oder das Abdeckteil (9) aus Metall oder Kunststoff bestehen.
     
    8. Niet nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Verwendung bei Kleidungsstücken, insbesondere gewirkten oder gestrickten Kleidungsstücken, wie beispielsweise Pullover oder Socken.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht