[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung
der Türstellung einer automatischen Tür, wobei die Türstellung abhängig von der Anwesenheit
und dem Verhalten von Personen im Vorraum der automatischen Tür gesteuert wird.
[0002] Es ist bekannt, für diesen Zweck auch Ultraschall-, Radar-, oder Video-Systeme einzusetzen.
Radar- und Video-Systeme gelten als aufwendig und kompliziert und sind deshalb für
die Lösung der zugrunde gelegten Aufgabe nicht angemessen.
[0003] Die CH-Patentschrift 607 187 beschreibt eine optisch-elektrische Einrichtung zur
Überwachung von bestimmten Raumbereichen, bestehend aus Objektiv, ein- oder zweiachsig
bewegtes prismatisches Raster, Empfängergruppen und Auswerteschaltung. Das prismatische
Raster ist das bewegte Ortsfilter, welches das Licht der Objektbildpunkte abwechselnd
auf die Empfängergruppen lenkt. Objekte oder Personen, welche in diesen sensorüberstrichenen
Raum hineintreten, verändern eine Nullinterferenz und rufen ein Signal hervor, welches
über dem Null-Niveau liegt.
[0004] Das System hat den Nachteil, dass teure optische Teile benötigt werden, dass ein
mechanischer Antrieb vorhanden sein muss und dass schwierige Justierungen vorzunehmen
sind. Störende Lichteinflüsse können die Funktion beeinträchtigen.
[0005] Die Patentanmeldung GB 2 093 986 beschreibt ein ähnliches System, bei welchem verschiedene
optische Komponenten und eine elektronische Auswertung vorhanden sind. Eine der optischen
Komponenten ist ein Raumfilter, welches in einer Ausführung als facettierte Halbkugel
dargestellt wird.
[0006] Das System arbeitet im normalen sichtbaren Lichtspektrum, weshalb störende Lichteinflüsse
nicht auszuschliessen sind. Es sind ebenfalls teure optische Komponenten vorhanden
und die Justierung kann infolge widersprüchlicher Forderungen nicht einfach sein.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, welche Vorhandensein, Menge und Absichten von Personen im Vorraum eines
Einganges klar erkennen lässt und folgerichtige Signale an eine Türsteuerung liefert.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0009] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
- dass durch Kombination und spezielle Anordnung an sich bekannter Bauteile informationsreiche
Ergebnisse erzielt werden,
- dass üblicherweise unerwünschte Effekte, wie z.B. Bildverzerrung, für zweckmässige
und überraschende Effekte ausgenützt werden,
- dass kleine Datenmengen verarbeitet werden müssen und
- dass nur gewisse Teile eines Objektes erfasst werden müssen, um daraus auf Art,
Menge und Bewegungsverhalten schliessen zu können.
[0010] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an Hand
eines Aufzugeinganges dargestellt, welches im folgenden näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der Gesamt-Einrichtung bei einem Aufzugseingang,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht der Einrichtung,
Fig. 4 die Bauteile und deren Anordnung in einer Infrarot-Kamera,
Fig. 5 die Vorraumbildprojektion in der Kamera und
Fig. 6 Einzelheiten der Projektionsmassstäbe.
[0011] Figur 1 zeigt eine Aufzugs-Frontebene 11 mit einem Aufzugseingang 4 und einer anwesenden
Kabine 23. Ein Schachttürflügel ist mit 22 und ein Kabinentürflügel mit 21 bezeichnet.
Auf halber Höhe seitlich des Einganges 4 ist ein Stockwerkruftableau 24 und über dem
Eingang 4 eine Weiterfahrtsanzeigevorrichtung 25 angeordnet. Im Kabinentürkämpfer
eingebaut ist eine Infrarotkamera 1 mit einem Objektiv 1.1. In den Vorderkanten der
Kabinentürflügel 21 ist unten je ein Infrarotflächenstrahler 3 eingebaut, welche ein
Infrarotlicht 3.1 in Richtung des Vorraumes parallel zu einer Vorraumfläche 5 aussenden.
[0012] Figur 2: Über dem Aufzugseingang 4 befindet sich die Infrarotkamera 1 an einer Kamerahalterung
2 mit einer Steuerungs- und Auswerteeinheit 10. Auf der Vorraumfläche 5 befindet sich
eine Person 7 mit Füssen 6 und Beinen 6.1, welche sich in X-Richtung zur Aufzugs-Frontebene
11 hin bewegt. Die Vorraumfläche 5 ist in Y-Zonen 8.1 bis 8.4 unterteilt. Mit 9 ist
eine Kameraachslinie bezeichnet.
[0013] In der Figur 3 sind X-Zonen mit 12 bezeichnet und ein Bildrand mit 13.
[0014] In der Figur 4 ist mit 1.1 ein Foto-Objektiv, mit 1.2 ein LCD-Microshutter und mit
1.4 ein Infrarotfilter bezeichnet. Der LCD-Microshutter 1.2 hat vertikale Verschlusskolonnen
1.8 und ein ebenfalls vertikal angeordneter CCD-Linienbildsensor 1.5 hat Sensorzellen
1.7.
[0015] Fig. 5 zeigt ein verzerrtes Bild 18 der Vorraumfläche 5, wie es auf den LCD-Microshutter
1.2 projiziert wird. Reflexbilder 14 stammen von den Füssen 6 und Beinen 6.1 der Person
7.
[0016] Fig. 6 veranschaulicht mit Kameraachse 9 und Strahlen 9.1 bis 9.4 die Ursache der
Bildverzerrung auf einer Projektionsebene 17. Die Projektionsebene 17 ist in einen
benutzten Bereich 15 und in einen unbenutzten Bereich 16 aufgeteilt. Der benutzte
Bereich 15 entspricht der nutzbaren Projektionsfläche auf dem LCD-Microshutter 1.2.
Die Abbildungen der X-Zonen 8.1 bis 8.4 auf der Projektionsebene 17 sind mit 8.11,
8.21, 8.31 und 8.41 bezeichnet.
[0017] Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt:
[0018] Das vom Infrarotflächenstrahler 3 ausgesendete Infrarotlicht 3.1 trifft im Beispiel
auf die Füsse 6 und Beine 6.1 der sich auf der Vorraumfläche befindlichen Person 7
und wird von dort durch Reflexion teilweise in Richtung Infrarotkamera 1 abgelenkt.
Das Infrarotfilter 1.4 lässt nur dieses reflektierte Infrarotlicht 3.1 durch und es
werden demzufolge auf die vorderseitige Ebene des LCD-Microshutters 1.2 nur die Reflexbilder
14 projiziert. Der LCD-Microshutter 1.2 weist beispielsweise 50 einzeln ansteuerbare
Kolonnen 1.8 auf, welche der Reihe nach in einem bestimmten Takt aktiviert werden
und so eine periodisch horizontal durchlaufende lichtdurchlässige Vertikalschlitzöffnung
erzeugen. Die Abtastrate kann sehr niedrig gewählt werden, weil kein flimmerfreies
Bild für einen Betrachter erzeugt werden muss und beträgt beispielsweise höchstens
10 Bilder pro Sekunde, wobei als Bild ein ganzer horizontaler Durchlauf beim LCD-Microshutter
1.2 verstanden wird. Dadurch fallen sehr kleine Datenmengen an, welche ein spezielles
oder ein in der Aufzugsteuerung vorhandenes Prozessorsystem nebenher verarbeiten kann.
Die solchermassen abgetasteten Bildkolonnen werden mittels der Zylinderlinse 1.3 fokussiert
und alle auf dieselbe Linie auf den CCD-Linienbildsensor 1.5 projiziert. Der CCD-Linienbildsensor
1.5 wird laufend bei jeder projizierten Bildkolonne ausgelesen und für die nächste
Bildkolonne bereitgeschaltet. Die ausgelesenen Werte werden zwischengespeichert und
gemäss späterem Beschrieb weiterverarbeitet. Da nun der vertikal angeordnete CCD-Linienbildsensor
1.5 mindestens 250 Sensorzellen 1.7 aufweist und der LCD-Microshutter 1.2 höchstens
50 Kolonnen 1.8 besitzt, so ist hier die Bildauflösung in X-Richtung mindestens fünfmal
grösser als in Y-Richtung. Daraus ergibt sich der Umstand, dass in X-Richtung zur
Aufzugs-Frontebene 11 hin sich bewegende Objekte mindestens fünfmal schärfer erfasst
werden als jene, welche sich in Y-Richtung, also parallel zur Aufzugs-Frontebene 11
bewegen. Ausserdem werden die Reflexbilder 14 eines sich in Y-Richtung bewegenden
Objektes beim CCD-Linienbildsensor 1.5 immer auf die gleichen Sensorzellen 1.7 projiziert,
woraus sich eindeutig schliessen lässt, dass sich dieses Objekt nicht dem Eingang
nähert. Die entsprechenden binären Bilddaten sind, kombiniert mit der Position der
momentanen Kolonnenöffnung, als Bewegung einer Person parallel zur Eingangsebene 11
interpretierbar.
[0019] Auf den Figuren 2 und 3 ist ein Raster mit Y-Zonen 8.1 bis 8.4 und X-Zonen 12 abgebildet.
Dieser Raster ist real nicht vorhanden und dient nur der Erläuterung der Bildverzerrung
und der daraus gewonnenen Effekte.
[0020] Gemäss der Zeichnung in der Figur 5 werden nach den Gesetzen der darstellenden Geometrie
bzw. der Optik dem Fotoobjektiv näher gelegene Y-Zonen, beispielsweise Zone 8.1, auf
der Projektionsebene 17 grösser abgebildet als weiter entfernte Y-Zonen wie beispielsweise
Y-Zone 8.4. Das gleiche gilt auch für die X-Zonen 12; hat aber für diese weniger Bedeutung,
weil in y-Richtung sich bewegende Personen offensichtlich nicht einen Aufzug betreten
wollen.
[0021] Wären die Y-Zonen 8.1 bis 8.4 und X-Zonen 12 als entsprechender Raster auf der Vorraumfläche
5 aufgemalt und würde man das Infrarotfilter 1.4 vor dem LCD-Microshutter 1.4 weglassen,
so hätte man auf der Vorderseite des LCD-Microshutters 1.4 eine Rasterbildprojektion
gemäss Fig. 5, also eine Darstellung in Fluchtpunktperspektive. Entsprechend dieser
Verzerrung werden auf der Projektionslinie 17 die Y-Zonen 8.1 bis 8.4 sehr unterschiedlich
breit als verzerrte Y-Zonen 8.11, 8.21, 8.31 und 8.41 projiziert. Daraus sieht man,
dass die nahe gelegene Y-Zone 8.1 ein Vielfaches von Sensorzellen 1.7 zugeordnet hat
gegenüber der entfernten Y-Zone 8.4. Der praktische Effekt ist der, dass eine mit
konstanter Geschwindigkeit sich in X-Richtung auf die Aufzugs-Frontebene 11 hinzu
bewegende Person 7 Reflexbilder 14 erzeugt, welche infolge der Bildverzerrung auf
der Projektionslinie 17 bzw. auf dem CCD-Linienbildsensor 1.5 mit abnehmender Distanz
zur Aufzugs-Frontebene 11 eine der Verzerrfunktion entsprechende laufend zunehmende
Geschwindigkeit aufweist. Das Detektionssystem weist also zusätzlich eine distanzabhängige
Empfindlichkeit auf. In schwächerem Masse ist diese auch für Objektbewegungen in Y-Richtung
vorhanden. Zusammengefasst kann man sagen, dass zusätzlich zur fünfmal grösseren Bildauflösung
in X-Richtung gegenüber der Y-Richtung eine mit abnehmender Distanz zur Aufzugs-Frontebene
11 progressiv zunehmende Bildauflösung bzw. Empfindlichkeit erreicht wird. Das ist
deshalb erwünscht, weil die Dringlichkeit einer schnellen Türreaktion mit abnehmender
Distanz einer sich dem Eingang nähernden Person ebenfalls progressiv zunimmt.
[0022] Das von den Infrarotflächenstrahlern 3 ausgesendete Infrarotlicht 3.1 ist so gerichtet,
dass der Boden der Vorraumfläche 5 von diesem nicht berührt wird und so keine Bodenreflexe
infolge Unebenheiten, wie Teppichkanten etc. auftreten. Der horizontale Abstrahlwinkel
beträgt vorzugsweise je 120° und der vertikale Abstrahlwinkel beispielsweise 10°.
[0023] Das gezeigte Stockwerkruftableau 24 kann auch eine Zehnertastatur für eine Zielrufsteuerung
aufweisen. Mit dieser Einrichtung weiss die Aufzugssteuerung, wieviele wartende Personen
sich auf jedem Stockwerk befinden. Deshalb ist es nicht nötig, die Vorraumüberwachung
ausserhalb der Kabine auf jedem Stockwerk mit entsprechenden Einrichtungen vorzunehmen.
[0024] Die Infrarotkamera 1 über dem Aufzugseingang 4 ist beispielsweise in einem Winkel
von 45° nach unten geneigt, was auch dem Bildaufnahmewinkel entspricht. Die Kamerahalterung
2 ist insofern von grosser Wichtigkeit, als mit ihrer Hilfe ein bestimmter Winkel
zur Vorraumfläche 5 eingestellt wird, welcher sowohl direkt für den Verzerrungsgrad
bestimmend ist als auch Einfluss hat auf Grösse und Lage der zu überwachenden Vorraumfläche
5. Bei letzterem wird darauf geachtet, dass keine bestehenden senkrechten Flächen,
wie z.B. solche einer gegenüberliegenden Wand, ins Bild kommen. Im Infrarotlicht 3.1
sich befindliche Objekte reflektieren das Infrarotlicht 3.2 mit entsprechend geneigten
Oberflächenteilen ganz und mit allen anderen mehr oder weniger senkrechten dem Infrarotlicht
3.1 zugewandten Oberflächenteilen teilweise. Eine teilweise Reflexion des Infrarotlichtes
3.1/3.2 von mehr oder weniger senkrechten Oberflächenteilen einer Person zur Kamera
ist möglich, weil die kleinste Rauhheit einer Oberfläche streuende Reflexionen bewirkt
und deshalb der ganze im Infrarotlicht 3.1 sich befindliche und diesem zugewandte
Oberflächenteil eines Objektes in der Kamera deutlich abgebildet wird. Ausser Infrarotlicht
trifft kein anderes Licht auf den LCD-Microshutter 1.4, womit gleich zu Beginn der
Bildverarbeitung nur zwei Bildsignale, Infrarotlicht oder nichts, also binäre Bilddaten
vorhanden sind. Die Empfindlichkeit auf Infrarotlicht kann deshalb auf einen sehr
kleinen Schwellwert fix eingestellt sein, wobei speziell die Wellenlänge des von den
Infrarotflächenstrahlern 3 ausgestrahlten Infrarotlichtes 3.1 bzw. 3.2 berücksichtigt
wird.
[0025] Die Steuerung und Auswertung kann in einer speziellen Steuerungs- und Auswerteeinheit
10 erfolgen oder von einem für die Aufzugssteuerung vorhandenen Prozessorsystem übernommen
werden.
[0026] Programmierte, an sich bekannte Algorithmen lösen bei Objektdetektionen in Zusammenwirkung
mit der Aufzugssteuerung differenzierte logische Türbewegungen aus. Die Objektdetektionen
können nach ihrer Auswertung folgende Informationen geben:
- Eine Person bewegt sich in X-Richtung;
- Zwei oder mehrere Personen bewegen sich in X-Richutng;
- Eine Person bewegt sich entgegen der X-Richtung;
- Zwei oder mehrere Personen bewegen sich entgegen der X-Richtung;
- Eine Person steht mit einem bestimmten Abstand vor der Aufzugstür;
- Zwei oder mehrere Personen stehen mit bestimmten Abständen vor der Aufzugstür;
- Eine Person bewegt sich in Y-Richtung;
- Zwei oder mehrere Personen bewegen sich in Y-Richtung.
[0027] Ein kontinuierlich arbeitender Lernalgorithmus speichert objekt-typische Konturen
und zeitliche Veränderungen der aufgenommenen Reflexbilder 14 und liefert in Form
binärer Bilddaten die Vergleichsbasis für die Erzeugung der folgerichtigen Befehlssignale
an die Aufzugssteuerung.
[0028] Zusammenfassend erhält die Türsteuerung Informationen über die Absichten der in einem
bestimmten Moment sich auf der Vorraumfläche 5 befindlichen Personen 7 aufgrund deren
Anzahl und Verhalten und reagiert entsprechend durch längeres Offenhalten, vorzeitiges
Schliessen oder Reversieren. Meistens kann die Tür vor Ablauf einer sonst üblichen
Türoffenhaltezeit vorzeitig geschlossen werden, was eine Steigerung der Aufzugförderkapazität
bedeutet.
[0029] Bei Feuerausbruch auf einem Stockwerk im Bereich des Vorraumes wird in der Infrarotkamera
grossflächig ein vom Brand erzeugtes Infrarotlicht abgebildet und das Ereignis als
Feuer erkannt, wobei die Aufzugstüren sofort in die Geschlossenstellung reversieren
nach einem teilweisen Öffnen.
[0030] Die Einrichtung arbeitet ferner unabhängig von den vorhandenen Lichtquellen im Bereich
der Vorraumfläche 5 und deren Umgebung. Die Beleuchtung des Vorraumes kann durch Kunstlicht
jeglicher Art, Tageslicht, Sonnenlicht oder Mischlicht erfolgen. Allfällige Reflexe
von Infrarotlicht im Empfindlichkeitsbereich der Kamera 1 künstlicher oder natürlicher
Lichtquellen werden allenfalls von der Einrichtung wahrgenommen aber von der Auswertung
auch als solche erkannt, weil sie nicht objekt-typische Reflexbilder 14 bilden und
werden entsprechend ignoriert. Das ist unter anderem deshalb möglich, weil sie von
Lichtquellen stammen, welche ihr Licht aus einer anderen Richtung senden als das von
den Infrarot-Flächenstrahlern 3.
[0031] In einer weitergebildeten Form des Verfahrens werden im Turnus 2 verschiedene Bilder
aufgenommen, abwechslungsweise je eines mit Infrarotlicht 3.1 und eines ohne Infrarotlicht
3.1. Bei der Verarbeitung der binären Bilddaten werden diejenigen mit Infrarotlicht
3.1-Beleuchtung mit jenen ohne Infrarotlicht 3.1-Beleuchtung verglichen und dann die
Differenz-Bilddaten der Weiterverarbeitung zugeführt. Dieses Vorgehen erlaubt eine
noch bessere Unterscheidung zwischen erwünschten und unerwünschten Bildelementen und
der gepulste Betrieb des Infrarotflächenstrahlers 3 ermöglicht eine erhöhte intensität
des Infrarotlichtes 3.1.
[0032] Die Einrichtung lässt sich auch beidseitig bei einer Eingangs- oder Durchgangspforte,
also in doppelter Ausführung anwenden. In einer solchen Ausführung ist es möglich,
Personen durch entsprechenden Einfluss auf eine Türmotorsteuerung nur eintreten oder
nur austreten zu lassen. Sie ist in dieser Ausführung auch zum Zählen eintretender
oder/und austretender Personen verwendbar. Die beschriebene Einrichtung lässt sich
auch bei Schienen- und Strassenfahrzeugen einbauen und dient auch da einer optimalen
Türsteuerung. Eine weitere Anwendung betrifft die Registrierung des Verhaltens von
Personen in einem zu überwachenden Raum bzw. auf einer zu überwachenden Fläche.
[0033] Für sehr grosse Eingangs- oder Durchgangsbreiten können zwei und mehr Systeme der
beschriebenen Art nebeneinander eingebaut werden, wobei nebst den seitlichen Infrarotflächenstrahlern
3 noch weitere in einer niederen Schwelle eingebaute oder im Boden eingelassene Infrarotflächenstrahler
3 zum Einsatz kommen.
[0034] Die Infrarotflächenstrahler können in beliebiger Höhe angebracht werden.
1. Verfahren zur Steuerung der Türstellung einer automatischen Tür, wobei die Türstellung
abhängig von der Anwesenheit und dem Verhalten von Personen im Vorraum der automatischen
Tür gesteuert wird.
dadurch gekennzeichnet,
- dass anwesende Personen (7) auf der Vorraumfläche (5) eines Einganges von Infrarotlicht
(3.1) angestrahlt werden,
- dass die von einer angestrahlten Person (7) stammenden Infrarotlicht-Reflexe (3.2)
von einer Infrarotkamera (1) erfasst werden und
- dass in einer Steuerungs- und Verarbeitungseinheit (10) Signale für die Steuerung
einer automatischen Tür erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Infrarotlicht (3.1) in Form eines Flächenstrahls anwesende Personen (7)
im Vorraum (5) streifenweise anstrahlt mit einer Streifenhöhe, welche einen Bruchteil
einer Personenhöhe beträgt,
- dass die Infrarotlicht-Reflexe (3.2) von den dem Infrarotlicht (3.1) zugewandten
und von diesem angestrahlten Oberflächenteilen einer Person (7) in einer Infrarotkamera
(1) objekt-typische Reflexbilder (14) projizieren und
- dass die Verarbeitungs- und Steuerungseinheit (10) Konturen und zeitliche Veränderungen
der Reflexbilder (14) wahrnimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von Infrarotlichtstrahlen (3.1) beim Auftreffen auf entfernte, ausserhalb
der Vorraumfläche (5) liegende vertikale Flächen erzeugten Reflexe ausserhalb des
von der Infrarotkamera (1) aufgenommenen Bildbereiches liegen.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Neigung der Kameraachse (9) zur Bildebene bzw. zur Vorraumfläche (5) in
einem Winkel, der ungleich 90° ist, eine Verzerrung der Bildprojektion in der Infrarotkamera
(1) zur Folge hat in der Weise, dass eine näher gelegene y-Zone (8.1) grösser abgebildet
wird als eine entfernter gelegene y-Zone (8.2),
- dass die Abbildungsdifferenzen unter den einzelnen y-Zonen (8.1 bis 8.4) mit kleiner
werdendem Winkel zwischen Kameraachse (9) und Fläche des Vorraumes (5) progressiv
zunehmen und
- dass diese Abbildungsdifferenzen eine zu diesen proportional grössere Bildauflösung
der näher gelegenen y-Zone (8.1) zur entfernteren y-Zone (8.2), der näher gelegenen
y-Zone (8.2) zur entfernteren y-Zone (8.3) und der näher gelegenen y-Zone (8.3) zur
entfernteren y-Zone (8.4) zur Folge hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das in der Infrarotkamera (1) projizierte Bild kolonnenweise abgetastet wird,
- dass die Kolonnen parallel zur X-Achse gerichtet sind und
- dass jede abgetastete Bildkolonne auf einen CCD-Linienbildsensor (1.5) projiziert
und bei jeder Bildkolonnen-Projektion dieser ausgelesen und für die nächste Bildkolonne
bereitgeschaltet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine in X-Richtung gegenüber der Y-Richtung grössere Bildauflösung erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für die Lösung der Aufgabe typischen Konturen und zeitlichen Veränderungen
der Reflexbilder (14) als binäre Bilddaten gespeichert werden, in einem kontinuierlichen
Lernprozess bedarfsweise neu gespeichert werden und bei der Bestimmung der Anwesenheit
von Personen (7) auf der Vorraumfläche (5) als Vergleichsbasis verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Infrarotkamera (1) im Turnus zwei verschiedene Bilder aufgenommen werden,
eines mit Infrarotlicht (3.1) und eines ohne Infrarotlicht (3.1).
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bilddaten der Bildaufnahme ohne Infrarotlicht (3.1) von den Bilddaten der
Bildaufnahme mit Infrarotlicht (3.1) subtrahiert und binäre Differenzbilddaten erzeugt
werden.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für die Lösung der Aufgabe typischen Konturen und zeitlichen Veränderungen
der Reflexbilder (14) als binäre Differenz-Bilddaten gespeichert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Verarbeitungs- und Steuerungseinheit (10) Befehlssignale für Türstop,
Türreversierung, Türöffnung und Türschliessung erzeugt werden.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Steuerung der
Türstellung einer automatischen Tür,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung eine Aktiv-Infrarot-Bildaufnahmeeinrichtung ist und dass Türflügel
(21) einer automatischen Tür eingebaute Infrarotflächenstrahler (3) aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung eine Infrarotkamera (1) aufweist, welche einen vertikal angeordneten
LCD-Microshutter (1.2) und einen ebenfalls vertikal angeordneten CCD-Linienbildsensor
(1.5) besitzt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl Sensorzellen (1.7) im CCD-Linienbildsensor (1.5) grösser ist als die
Anzahl vertikaler Verschlusskolonnen (1.8) im LCD-Microshutter (1.2).
15. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungs- und Steuerungseinheit (10) programmierte Speicher und Schaltkreise
aufweist.